Runde #082: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (Ft. Rüdiger Steidle & Martin Deppe)

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Jochen

Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von Jochen »

Scheinprobleme hat geschrieben:Tatsächlich kann ich der Argumentation von Jochen aber nicht ganz folgen, da ich den Eindruck habe, seine Ausgangslage ist etwas zu dünn. "Nur" 2 Spiele zu Ende gespielt (eines davon offenbar nach Runde 20) und 25 mal neu angefangen?
Mit "zu Ende gespielt" meine ich natürlich zu Ende gespielt - und nicht nach Runde 20 aufgehört ;)

Im Übrigen ist diese Spielweise längst nicht so ungewöhnlich, wie man als eingefleischter Civ-Spieler vielleicht denken könnte: Momentan haben 22,9% der Civ-Käufer eine (!) Partie gewonnen.
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Andre Peschke
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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von Andre Peschke »

Molde hat geschrieben:wäre im AeB Format zumindest die Diskussion notwendig gewesen, dass dies wirtschaftlich für Entwickler und Publisher unmöglich ist (Entwicklungszeit + Preis).
Ich habe das ja zumindest versucht, diskutieren zu lassen, im Rahmen der Frage, ob es möglich ist, viele Neuerungen UND eine perfekten Releasezustand zu verlangen und ob der Vergleich mit CIV V fair ist. Letzteres habe ich dann nur fallen gelassen, da Martin ja sagte, es seien fast alle Features aus CIV V drin. Die anderen haben ihm da auch nicht vehement widersprochen, nur auf die Qualität der Umsetzung verwiesen, was dann eher zur erstgenannten Fragw führt.

Es ist richtig, dass diese Folge eher als eine Mega-Wertschätzung Special Edition geplant war. Wir fanden, dass war aber durchaus etwas, dass gerade wegen der Konstellation durchaus auch in unseren Sonntagspodcast passt.

Bzgl der Länge: Die Aufzeichnung hat aus diversen Gründen schon 2,5 Std gedauert und Martin hatte eigentlich nur 1-2 Std Zeit. Da mussten wir zu einem Ende kommen. 5 Minuten habe ich auch geschnitten, weil die Herren direkt am Anfang in eine sehr detailversessene Diskussion eingestiegen sind, die Nicht-Experten so früh IMO total überfordert hätte.

Andre
horstileini
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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von horstileini »

Das war eine rundherum gelungene Folge. Sachlich fundiert und aufgrund der Moderation auch sehr gut strukturiert.
Jochen

Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von Jochen »

goschi hat geschrieben:Ich alleine habe schon mindestens drei Civ V Keys verschenkt, weil ich diese überzählig hatte, evtl. auch mehr, habe die Übersicht verloren
Die genannten Zahlen sind aus Civ 6.
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Dostoyesque
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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von Dostoyesque »

Ehrlich gesagt bin ich ein wenig verwirrt, dass hier manche die Folge als "Wertschätzung" verstehen. Ich hab das als Diskussionsrunde verstanden, in der 3 Personen, die es gerade begonnen haben zu spielen, über Ersteindrücke sprechen. Nach 2 beendeten Spielen und 35h Spielzeit kann man imo nur von Ersteindrücken sprechen. Und insofern ist die Folge mMn geglückt!
Wenn sich die Folge jetzt aber als Wertschätzung versteht: Als Wertschätzung muss ich ehrlich gesagt sagen, dass nicht mal das geübteste Auge (und 500h sind für CIV-Verhältnisse gar nicht mal sooo verrückt viel, wies vlt. erst Mal klingt) nach 35h Spielzeit/2 tatsächlich beendeten Partien (Martin Deppe spricht iirc von 50h, was auch nicht viel ist) tatsächlich eine Wertung aussprechen kann. Ein wirklich geübter Spieler müsste das imho auch als caveat vorwegschicken. Bei CIV V braucht man z.B. viele, viele beendete Partien um z.B. zu realisieren, dass der Forschungssieg (und damit Babylon & Korea) zu overpowered sind. Den Vergleich hat man aber nur, wenn man andere Siege versucht und dann eben den Vergleich hat.

Rüdiger war (iirc) was die Grundprämisse angeht hier imo am ehrlichsten, weil er gleich als caveat vorweg gesagt hat, dass er noch kein letztliches Urteil sprechen kann. Klar kann man bereits nach 50h konstatieren, dass offensichtlich kaputte Mechaniken (wie z.B. KI) kaputt sind, aber viel mehr geht schon fast nicht mehr bei der Komplexität.

Fand die Folge, so wie ich sie verstanden habe (nämlich als "Sonntagsfolge"), echt gut, Moderation war auch eine super Idee, aber in Sachen Kaufentscheidung und Informationsgehalt ist sie für mich persönlich aus den genannten Gründen nicht wirklich entscheidend. Wenn diese Folge das letzte Wort zum Thema CIV VI sein soll, finde ich es schade, dass man nicht ein paar Wochen oder Monate mit der Folge gewartet hat. Als leidenschaftlicher CIV V Spieler fühle ich mich mit dieser Folge nämlich nicht angesprochen.

(for the record: Hab noch keine Minute vom Spiel gespielt)
Zuletzt geändert von Dostoyesque am 30. Okt 2016, 14:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Lurtz
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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von Lurtz »

Dostoyesque hat geschrieben:Wenn sich die Folge jetzt aber als Wertschätzung versteht: Als Wertschätzung muss ich ehrlich gesagt sagen, dass nicht mal das geübteste Auge (und 500h sind für CIV-Verhältnisse gar nicht mal sooo verrückt viel, wies vlt. erst Mal klingt) nach 35h Spielzeit/2 tatsächlich beendeten Partien (Martin Deppe spricht iirc von 50h, was auch nicht viel ist) tatsächlich eine Wertung aussprechen kann. Ein wirklich geübter Spieler müsste das imho auch als caveat vorwegschicken. Bei CIV V braucht man z.B. viele, viele beendete Partien um z.B. zu realisieren, dass der Forschungssieg (und damit Babylon & Korea) zu overpowered sind. Den Vergleich hat man aber nur, wenn man andere Siege versucht und dann eben den Vergleich hat.
Wobei die Realität anders aussieht, das wird von den Magazinen und ihren Chefredakteuren (Heiko Klinge, Jörg Langer bspw.) mittlerweile auch freimütig zugegeben.
Gerade bei extrem zeitaufwändigen Spielen wie Civ, MP-Spielen oder Sportspielen, testet man eben ein paar Partien und schreibt davon ausgehend einen Test. Kaum einer/Keiner dieser Tester erfasst ein Spiel so vollständig wie die Leute, die Youtubekanäle dazu machen und den ganzen Tag nichts anderes spielen, das geht allein aus Zeitgründen nicht, dafür sind viele Spiele heute allein im Metagame schon viel zu komplex.
Jörg Langer hat doch auch schon freimütig zugegeben, dass er selbst in den 90ern schon Meinungskästen nach weniger als 5 Stunden Spielzeit geschrieben hat.
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thyion
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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von thyion »

Kann mich eigentlich nur dem anschließen, was einige Vorredner schon angemerkt haben. Vier Sprecher im Podcast funktionieren nur dann, wenn einer davon die Rolle des Moderators einnimmt. Andre hat das in diesem Fall hervorragend gemacht, auch weil er - z.B. relativ am Anfang - dem ganzen eine Struktur gegeben hat. Also erstmal allgemeine Hintergrundinfo, bevor dann alle mit ihrer persönlichen Spieleerfahrung angefangen haben.
Ohnehin hat es sich auch schon in anderen Folgen (z.B. bei "Wertschätzung") bewährt, wenn einer erstmal die Rolle des Fragenstellers einnimmt.

Ansonsten glaube ich, dass so viele Gesprächspartner eben dann sinnvoll sind, wenn wirklich jeder grob eine andere Meinung zu einem Spiel vertritt. Also wenn jetzt alle gesagt hätten: "Hey, Civ6 - finden wir alle super" (jetzt vereinfacht gesagt), dann brauche ich keine 3-4 Leute im Podcast. So hat's aber gut gepasst, find ich.
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Inv1s1ble
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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von Inv1s1ble »

Kurze Anregung zur Technik: Ich fände es gut, wenn ihr mit euren Gästen vor dem eigentlich Podcast eine kleine Probeaufnahme machen würdet, sodass bei der tatsächlichen Folge alles Personen ihr Setup ordentlich eingestellt haben und in etwa gleich laut sind. Bei dieser Folge war das zumindest am Anfang nicht so. Hier war einer der Gäste ziemlich leise und somit im Auto schwer zu verstehen. Lauter konnte man aber auch nicht einfach machen, weil dann der Rest zu laut gewesen wäre... Konnte aber bisher auch nur ca. 30min reinhören, daher nur eine ganz allgemein gehaltene Anregung.
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Dostoyesque
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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von Dostoyesque »

Lurtz hat geschrieben:
Dostoyesque hat geschrieben:Wenn sich die Folge jetzt aber als Wertschätzung versteht: Als Wertschätzung muss ich ehrlich gesagt sagen, dass nicht mal das geübteste Auge (und 500h sind für CIV-Verhältnisse gar nicht mal sooo verrückt viel, wies vlt. erst Mal klingt) nach 35h Spielzeit/2 tatsächlich beendeten Partien (Martin Deppe spricht iirc von 50h, was auch nicht viel ist) tatsächlich eine Wertung aussprechen kann. Ein wirklich geübter Spieler müsste das imho auch als caveat vorwegschicken. Bei CIV V braucht man z.B. viele, viele beendete Partien um z.B. zu realisieren, dass der Forschungssieg (und damit Babylon & Korea) zu overpowered sind. Den Vergleich hat man aber nur, wenn man andere Siege versucht und dann eben den Vergleich hat.
Wobei die Realität anders aussieht, das wird von den Magazinen und ihren Chefredakteuren (Heiko Klinge, Jörg Langer bspw.) mittlerweile auch freimütig zugegeben.
Gerade bei extrem zeitaufwändigen Spielen wie Civ, MP-Spielen oder Sportspielen, testet man eben ein paar Partien und schreibt davon ausgehend einen Test. Kaum einer/Keiner dieser Tester erfasst ein Spiel so vollständig wie die Leute, die Youtubekanäle dazu machen und den ganzen Tag nichts anderes spielen, das geht allein aus Zeitgründen nicht, dafür sind viele Spiele heute allein im Metagame schon viel zu komplex.
Jörg Langer hat doch auch schon freimütig zugegeben, dass er selbst in den 90ern schon Meinungskästen nach weniger als 5 Stunden Spielzeit geschrieben hat.
Versteh ich schon, weswegen ich aber bei Spielen wie CIV eben nur sehr wenigen Quellen Vertrauen schenke. Das Internet gibt für jedes special interest mittlerweile genug Berichterstattung, siehe die irre detaillierten Analysen von jemanden wie Matthewmatosis. Daran muss man sich auch manchmal messen, vor allem, wenn man seine Erfahrung mit CIV V stolz deklariert.

Da AeB nicht den Anspruch erhebt, unbedingt zum Releasezeitpunkt eine Wertung auszuspucken, sondern sich im Notfall die nötige Zeit lässt, finde ich meine Kritik nicht inadäquat. Ich würde den beteiligten Personen auch eine deutlich detailliertere Wertschätzung zutrauen. Die Spielzeit fehlt halt. *Falls* diese Folge wirklich als Wertschätzung fungieren soll, wovon ich mir echt nicht sicher bin. Anfangs wird sie durchaus als solche behandelt, gegen Ende sagt Jochen etwas im Sinne eines "[...]wenn das hier eine Wertschätzung wäre[...]", was wiederum suggeriert, dass es eben *keine* ist. Als Austausch von Ersteindrücken unter sehr erfahrenen Spielern (wie ich die Folge auch erst Mal wahrgenommen habe) funktioniert die Folge nämlich fantastisch. Lediglich als review/Test scheitert sie, imho. Dafür wär mir die Expertise, vor allem was das middle-/ und lategame angeht, zu dünn.
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lolaldanee
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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von lolaldanee »

Naja, also jeder der ein Spiel mehr als 50h spielt muss schon ein ziemlicher Fan sein, und wird es gar dreistellig, würde ich schon von einem Hardcorefan des Spiels reden
Diese Tests sind ja in der Regel nicht für die totalen Fans des Spiel gemacht, sondern für den grundsätzlich interessierten Durchnittspieler, und der spielt kaum ein Spiel überhaupt solang, dass "lategame" Inhalte auch nur relevant werden
Ich würde mal schwer davon ausgehen, dass die meisten Käufer von Civ5 die das Spiel überhaupt mal richtig gespielt haben (und das ist ja schon die Minderheit) es auf mehr als 1 oder 2 vollständige Partien gebracht haben
Für diese wohl 90%+ der Spieler dürfte es so vollkommen egal sein ob nun irgend eine Fraktion ein bisschen stärker ist als die andere
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Dostoyesque
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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von Dostoyesque »

lolaldanee hat geschrieben:[...]
Diese Tests sind ja in der Regel nicht für die totalen Fans des Spiel gemacht, sondern für den grundsätzlich interessierten Durchnittspieler, und der spielt kaum ein Spiel überhaupt solang, dass "lategame" Inhalte auch nur relevant werden
[...]
Ich bin zu faul, um nochmal zurückzugehen und das Zitat rauszukramen, aber iirc behauptet Jochen z.B. in dieser Folge sogar genau das Gegenteil von dem, was du sagst. Seine Bewertung vom Spiel will er ganz klar unterscheiden von einer klassischen Bewertung mit größtem gemeinsamen Nenner, wie sie in einer Gamestar stehen würde. Es werden auch viele Details innerhalb der Folge angesprochen, die man nur verstehen kann, wenn man sehr vertraut mit den Vorgängern ist.

Desweiteren werden "lategame" Inhalte für jeden, der eine Partie zu Ende spielen will (was durchaus erst Mal Zielgruppe ist) relevant, nicht nur für den Experten. Mit "lategame" mein ich nicht das Spiel mit 400+Stunden, sondern das late-/endgame innerhalb einer Partie. Das bekommt der Durchschnittsspieler bereits nach ca. 10 Spielstunden zum ersten Mal zu sehen. Wenn man als Journalist nur 2 Versionen davon erlebt hat, ist eine echte Beurteilung des late-/endgames aber quasi unmöglich. Fällt mMn auch innerhalb der Folge auf. Aber wie gesagt - ist nur unter der Prämisse ein Problem, unter der die Folge als echte Wertschätzung zu verstehen sein soll (was imo wie gesagt wahrscheinlich ohnehin nicht der Fall ist).
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akill0816
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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von akill0816 »

Ich denke schon, dass man das Civ-Lategame nach zwei Partien auf einem höheren Schwierigkeitsgrad einschätzen kann, vorallem wenn man die Vorgänger gut kannte. Die Balance der verschiedenen Herrscher finde ich z.B. eher unwichtig, da Civ prinzipiell ein Singleplayerspiel ist und die erhaltenen Vorteile auf unterschiedlichen Karten und anders zur Geltung kommen.
Von einem Test zu erwarten, dass er dieselbe Tiefe hat wie Analysen in Fanforen in zwei-drei Jahren ist aber sicher auch nicht realistisch.
Die Langer-Aussagen mit Meinungskasten nach 5 Stunden war der Grund weshalb ich Gamersglobal-Tests aber mit großen Vorsicht betrachte.
Nach 20-30 Stunden sollte man aber auch ein Mamutspiel wie Civ durchaus einschätzen können. Wenn sich ein Fehler für einen erfahrenen Tester nach 2 kompletten Spielen nicht zeigt, kann der Mangel so gravierend nicht sein. Zumal bei Civ ja die Erfahrung lehrt, dass das Spiel erst nach Addon 2 komplett ist und eine Retrospektive auf den jeweiligen Teil erst nach dem 2. Addon wirklich sinnvoll ist. So wars jedenfalls bei Civ 4 und 5.
Raptor 2101
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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von Raptor 2101 »

Also ich Versteh die Kritik an der Folge nicht. Ob nun als erweiterte Wertschätzung oder als Gespräch taugt die Folge (imho).

Erstmal zum Aufbau der Serie: 2 Gäste und ein dedizierter Moderator. Wenn ihr so weiter macht könnt ihr euch in InsertMoin umbenennen... Spaß bei Seite: Die Strenge Moderation hat dieser Folge gut getan. Solltet ihr das in Zukunft öfters so aufziehen wollen, müssen die Rollen aber öfters durchgetauscht werden und der Moderator aktiver ins Gespräch einsteigen bzw. wenn jemand auf Fragen nicht antwortet stärker nachboren...Alles in allem hat es Spaß gemacht zuzuhören. Gerade die drei unterschiedlichen Interpretationen von Martin, Rüdi und Martin bringen die nötige Dynamik in das ansonsten "nerdige" Thema. Kurz: bei der Wertschätzung Gears of War hätte mir ähnliches gut gefallen ;)

Nun zum Inhalt: Eine Test/Wertschätzung muss ein Spiel nicht bis ins Detail zerlegen, zu mindestens nicht im "General Interest" Bereich. Ich hab ein Problem mit zu viel Lobhudelei wie z.B. bei Insert Moin wo einzelne Spielaspekte ein ganzes Spiel "hochheben". Aber darauf hinweisen das im LateGame ein Siegtyp in Kombination mit anderen Parametern "noch nicht ausbalanciert ist", geht aber auch am Thema vorbei. Die Frage ist ob man bis dahin Spaß hat. Gerade am Beispiel dieser Folge zeigt sich das Problem wunderbar. Drei Personen geben unabhängig ihre Meinung (Wertung ab) und alle drei haben IMHO recht. Ja das Spiel scheint grundlegende Probleme zu haben (bzw. kaputt zu sein) und bietet nicht die Qualität von Civ5 (latest). Jedoch scheint es durch die Spielweise stark abhängig zu sein, ob und wie stark diese Probleme zu tage treten.

Kurz: ich persönlich lese z.B. Tests von Rüdiger Steidle meist erst nachdem ich mir zu einem Spiel eine Meinung gebildet (also gekauft) habe. Nicht weil ich ihn nicht mag oder gar für inkompetent halte (eher das Gegenteil), bloß bringen mir seine Analysen (und daraus abgeleitete Bewertungen) meist wenig oder entsprechen so gar nicht meiner Wahrnehmung. Letztes Beispiel: Stellaris. Das Spiel wurde von ihm (zu recht) "verrissen", dennoch hatte ich mit dem Spiel sehr viel Spaß, weit über die prognostizierten 30h.

TL:TR: man sollte bei der Besprechung von Spielen darauf achten, dass nicht nur HardCore SpielAnalytiker das Spiel zerlegen, sondern auch etwas "gemäßigter" Ansatz vertrehten wird (finde keine besseren Worte). Zwischen M.Bay und franz. ArtHouse Kino gibt es ja auch noch Abstufungen :D

PS: Jochen kannst du Spiele wie Civ und Co eigentlich noch spielen und Spaß haben bzw. spielen ohne das Spiel in seine Technischen Bestandteile zu zerlegen?
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Textsortenlinguistik
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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von Textsortenlinguistik »

Ich verstehe immer noch nicht, wie das Argument "es ist immer noch ein Civ!" derart gegen ein Totalversagen des elementarsten Spielelements bestehen kann.

Auch Jörg Langer brachte das "Solitär"-Argument. Damit lügt man sich doch ein wenig selbst in die Tasche. Ich spiele ja auch nicht die Siedler von Catan gegen meinen Hund und behaupte dann, es war "trotzdem" sehr gut.

Im Angesicht des Gehörten vermute ich sogar, ein echter Solitärmodus (siehe Stronghold 1 - Burgenbau/Wirtschaftskampagne) wäre befriedigender als sich mit der KI rumzuschlagen.

Immerhin ist mir die Lust auf Civ 6 gründlich vergangen und ich spar mir das Geld. Da ich Civ 5 nicht ansatzweise ausgereizt habe, ist das für mich wohl die bessere Wahl.
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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von Andre Peschke »

Dostoyesque hat geschrieben:Wenn sich die Folge jetzt aber als Wertschätzung versteht: Als Wertschätzung muss ich ehrlich gesagt sagen, dass nicht mal das geübteste Auge (und 500h sind für CIV-Verhältnisse gar nicht mal sooo verrückt viel, wies vlt. erst Mal klingt) nach 35h Spielzeit/2 tatsächlich beendeten Partien (Martin Deppe spricht iirc von 50h, was auch nicht viel ist) tatsächlich eine Wertung aussprechen kann.
Sie ist definitv keine Wertschätzung, aus den genannten Gründen. Sie ist aber inhaltlich als eher analytische Folge zu einem aktuellen Titel aber natürlich einer Wertschätzung ähnlich und ersetzt in diesem Maße auch eine Wertschätzung bis Jochen evtl. genug Spielzeit hat. Aber keine Garantie, dass die noch folgt, wegen dem Zeitaufwand.

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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von Nachtfischer »

Textsortenlinguistik hat geschrieben:Auch Jörg Langer brachte das "Solitär"-Argument. Damit lügt man sich doch ein wenig selbst in die Tasche. Ich spiele ja auch nicht die Siedler von Catan gegen meinen Hund und behaupte dann, es war "trotzdem" sehr gut.
Hier muss man aber dann unterscheiden: War nur die Partie gegen den Hund schlecht (eben aufgrund miserablen Matchmakings) oder lag es am Spiel? Im Grunde kannst du gar nicht beurteilen, ob das Spielsystem selbst funktioniert, solange du es nicht gegen etwa gleichstarke Gegner testest.

Kann ja sein, dass Civ 6 im Multiplayer-Turnier-Setting der totale Hammer ist. Aber so spielt es halt keiner (weil dazu Struktur, Partienlänge und Feedback wiederum so gar nicht taugen).

Ein zu schlechter (oder guter) Gegner macht immer Großteile des Systems irrelevant.
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Flo
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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von Flo »

Übrigens empfinde ich den Umstand, dass die Auf ein Bier-Folgen in ihrer Form so variieren ganz ausgezeichnet! Letztens gab es diese Switch Folge nur mit Andre und Dings, diesmal ein wohlmoderierter Diskurs zwischen drei unterschiedlichen Standpunkten zu einem Spiel.. wenn mal wieder eine bierselige Laberfolge über .. die lehrreichsten .. Bugs .. in Andre und Jochens Spielehistorie kommt, warum nicht‽

Das erinnert mich ein bisschen an die B-Movies, welche Hollywood in den 50ern produziert haben. Nagelt mich nicht drauf fest, aber ich glaube es war eine Zeit lang so, dass die Kinobetreiber ihre Filme von den Studios in Blöcken kaufen mussten. Also einen Blockbuster mit Stars und wasweißich, plus halt noch die billig produzierten B-Movies. Was eigentlich als wirtschaftliches Druckmittel von Seiten der Studios gedacht war, ging jedoch auch als eine wunderbare Platform um neue Schauspieler, Regisseure und Genres auszuprobieren in die Filmgeschichte ein. Der Film Noir ist daraus erwachsen!
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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von Dostoyesque »

@Andre: In diesem Fall bleibe ich bei meinem ursprünglichen, sehr positiven Eindruck zur Folge! Spannend fänd ich irgendwann eine Wertschätzung, wenn v.a. die ersten großen Content DLCs released wurden.

Was die Kritik zu der Anzahl an beteiligten Personen angeht: Ist zugegebenermaßen *etwas* schwierig, wenn man die Stimmen von 2 Beteiligten nicht so gut kennt und sie plötzlich voneinander unterscheiden muss. Glücklicherweise hat sich die Tonqualität sehr stark unterschieden, was die Sache vereinfacht hat. :D Ansonsten fand ich die Rolle von Rüdiger als Vermittler zwischen Jochen und Martin z.B. sehr angenehm. Demzufolge würd ich sagen, dass 4 Personen nicht *zwingend* zu viel sind (imho), es kommt eben ein wenig auf die Personen (und ihre Stimmen) an, was mich angeht. Einen Markus Schwerdtel werd ich z.B. nicht so schnell mit einem Michael Graf verwechseln ;)
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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von flowseven »

Die Folge war super und hätte ruhig noch länger gehen können!

Mit Jochens Art konnte ich nie etwas anfangen auch schon bei der Gamestar nicht, aber ein toller Journalist ist, war und wird er immer sein. Zum Glück habt ihr euch aber bei dieser Folge für zwei tolle Gäste entschieden und die Moderation von Andre war auch toll, weil Jochen hat eine "ich will es nicht gut finden" Einstellung, welches nichts mit einer neutralen Haltung zu tun hat.

Die ersten 30 Stunden in Civ 6 vergehen wie im Flug und, wenn man nicht mit der Einstellung reingeht, dass man es scheiße finden muss, dann hat man auch eine Menge SPaß wie in jedem Civ. Da, zu sagen, dass man es auf keinen Fall zum Vollpreis empfehlen kann, finde ich einfach nur frech. Die meisten Spiele bieten weder den Umfang noch den Spaßfaktor von Civ 6, obwohl Civ 6 noch das Potential hat das beste Civ ever zu werden und es ist jetzt schon superb bis auf die KI.

Jochen bringt zwei/drei Argumente die Hand und Fuß haben keine Frage, aber meistens sagt er nur das System sei kaputt und springt zum nächsten Thema. Warum sind die Systeme kaputt? Kein Wort dazu, warum das Religionssystem nicht funktioniert, aber das System ist einfach kaputt, weil Jochen es sagt.
Der Kriegsnebel wird von vielen als mega schick angesehen (bin auch der Meinung), aber weil Jochen es nicht so sieht funktioniert er nicht und is der schlechteste Kriegsnebel ever.
Sich über die immer gleiche Anfangsphase aufzuregen finde ich auch lustig, weil man Civ 5 von Anfang bis Ende gleich spielen konnte und jetzt endlich mal Abwechslung gegeben is, aber nein natürlich ist das System wieder kaputt :D

Sicher ist Civ 6 nicht perfekt, aber egal ob für Einsteiger oder Veteranen würde ich eine klare Kaufempfehlung aussprechen, weil es abgesehen von der KI blendend funktioniert und die fehlenden Komfortfunktionen kein Hals und Beinbruch sind. Würde ich jedes Spiel chirurgisch so sezieren, würde auch Civ 5 nicht funktionieren und trotzdem haben wir es alle 300 Stunden und mehr gespielt. Mit Civ 6 wird es uns genauso gehen...es ist ein würdiger Nachfolger.
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Weapi
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Re: Runde #82: Civilization 6 Mega-Analyse der Gründlichkeit (ft. Rüdiger Steidle und Martin Deppe)

Beitrag von Weapi »

Erstmal muss ich vorausschicken das ich noch nie ein Civ gespielt habe.

Die Folge hat in ihrer Struktur ein Moderator und zwei Gäste sehr gut Funktioniert. Bitte mehr davon.

Aber inhaltlich hat die Folge überhaupt nicht funktioniert. Weder für jemanden der noch nie ein Civ gespielt hat, noch für einen Fan der Serie.

Ersteres, weil klar ist das der inhaltlich und technisch fertigstellte Vorgänger, einem gerade erschienen Nachfolger, aus offensichtlichen Gründen, vorzuziehen ist.

Zweitens, weil man Spiel dieser Serie offensichtlich erst nach einigen hundert Stunden, objektiv und seriös bewerten .

Eine allgemeine Folge über Civ und eine Wertschätzung, zum richtigen Zeitpunkt hätte mir da besser gefallen.
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