Ihr wärmt mein Herz. Danke.Ubique hat geschrieben:Schwam drüber. Und auch von mir ein sorry. Hab ja auch zurück gepoltert.
Andre
Ihr wärmt mein Herz. Danke.Ubique hat geschrieben:Schwam drüber. Und auch von mir ein sorry. Hab ja auch zurück gepoltert.
Vielen Dank für die Aufklärung wieder einmal O weiser Vinter. Natürlich kann man den Herrn der Ringe rassistisch deuten, das hat hier niemand bestritten. Man kann alles rassistisch deuten, und es scheint Menschen zu geben, die darin ihren Lebenssinn sehen. Es geht darum, wie überzeugend das ist. Dass eine handvoll Leute irgendwo Rassismus hineindeutet heißt noch nicht, dass man das als objektive Wahrheit akzeptieren muss die jegliche gegenteilige Ansicht verbietet. Der erste von Dir verlinkte Artikel wiederlegt das sogar eher.Vinter hat geschrieben:Dann klär ich das mit Tolkien mal auf (ihr eiert hier ja seit Seiten herum ): Ja, man kann den Herrn der Ringe in der Tat rassistisch interpretieren und das wurde auch getan (Edit: Noch ein Link).
Nur mal kurzes googlen:Vinter hat geschrieben:Ein George R.R. Martin malt grau in grau, statt schwarz-weiß wie in der klassischen High-Fantasy.
Unnötig! Ist das echt so schwer?! Einfach weglassen. Please.Marius hat geschrieben:Vielen Dank für die Aufklärung wieder einmal O weiser Vinter.
Kann ich verstehen. Lebe seit 6 Jahren mit einem Typen zusammen, allerdings bin ich mir bzgl. des Themas Homosexualität in Videospielen - allgemeiner: Medien - unschlüssig. Denke ich an den Film, wurden Homosexuelle - sofern sie abgebildet wurden - i.d.R. als überzeineter Comic Relief behandelt. Nasale Sprechweise, gebrochenes Handgelenk, schrille Kleidung; quasi wie ein menschgewordener Christopher Street Day. Dass diese Art von Repräsentation nicht mehr zu finden ist, darüber bin ich froh - ebenso wie z.B. auch Schwarze froh sein dürften, dass auch sich ihre Repräsentation nicht mehr vor allem als Clowns in 80er-USA-Komödien oder Ghetto-Gangster beschränkt. Zumindest im Film tut sich derzeit ein wenig etwas, wobei Homosexualität als "sexuelle Orientierung" weiterhin eine Marginalität ist. Anders gesagt: Ja, es gibt homosexuellen Sex - Game of Thrones sei Dank. Es gibt aber weiterhin wenig homosexuelle Charaktere, die eine tatsächliche Liebesbeziehung abbilden. Auch da würde ich entsprechenden Entwicklern zustimmen: Auch auf diese Art von Repräsentation kann ich eigentlich gut verzichten. Es ist infantil, insb. auch in Videospielen, wo die sexuelle Orientierung - z.B. bei Mass Effects oder Dragon Age - ja in keine tatsächliche Beziehung mündet, sondern sich i.d.R. auf die Wahl eines Sexpartners beschränkt. Die Bioware-Titel reduzieren Sexualitäten eigentlich nur auf den Sex, die gesamte Gefühlsebene wird ausgeblendet.Andre Peschke hat geschrieben:Sprich: Die sehen sich in ihrem Alltag (in ihrer Erzählung) null diskriminiert und ob ihre Sexualität in Spielen abgebildet wird, ist ihnen egal, weil sie die Art und Weise wie Spiele Sexualität abbilden eh peinlich und infantil finden.
Danke. Das oft aufgegriffene Beispiel der über 20 auswählbaren Geschlechter auf Facebook ist ein Punkt, bei dem mir auch schon der Gedanke kam, ob hier das Geschlecht alleiniges identitätsstiftendes Merkmal ist.Terranigma hat geschrieben:Für mich persönlich ist's in der Tat auch egal. Ich bin zwar ein politischer Mensch, aber sehe [...] in der sexuellen Orientierung keinerlei Identität.
Ersetz doch mal in dem bewusst provozierendem Gesprächsanfang die verschiedenen Variablen.W8JcyyU hat geschrieben: Wofür ich keinerlei Verständnis habe sind Versuche die amerikanische "Diskussionskultur", gerade die der sozialen Medien, nach Deutschland zu importieren. War daher sehr erstaunt als ein Bekannter an der Uni von einem Stand berichtet hat, bei dem "als weißer, heterosexueller Mann kann man nicht ..." ernsthaft als Gesprächs"einstieg" genutzt wurde.
Ist eine Erklärung, macht es aber nicht besser. Wenn ich an der Uni freiwillig einen Stand besuche, signalisiere ich Interesse und Gesprächsbereitschaft. Weiter sieht man generell in den Naturwissenschaften bzw. der Informatik viele Vorträge zu Frauen in der Forschung oder spezielle Angebote für Schülerinnen. Ein Bewusstsein ist prinzipiell vorhanden. Plumpe Provokation wirkt für mich hier deplatziert.Ricer hat geschrieben: Dann hast du Sätze, die wurden und werden täglich gesprochen oder liegen einem Handeln zugrunde. Und damit meine ich nicht dich, sondern Gesellschaftsformen.
Ich denke, das alleinig ist der entscheidende Begriff. Homosexualität - genauso wie Schwarz-Sein, o.Ä. - ist natürlich in dem Sinne identitätsstiftend, dass man Merkmalsträger ist, der sich in der Gesellschaft, in der er lebt, auf Grund dieses Merkmals einer gesonderten Wahrnehmung und Diskriminierung ausgesetzt sieht. Und das ist nun eine Binsensweisheit aus den Sozialwissenschaften: Gewalt- und Diskriminierungserfahrungen formen Identitäten. Wenn ein Junge auf dem Schulhof angefeindet wird, weil es sagt, dass er auf Jungen steht, dann erfährt er - "Aha, in dieser Gesellschaft ist's also relevant, auf welches Geschlecht ich stehe." Demensprechend formt sich auch seine Selbstwahrnehmung, während Menschen natürlich in vielen Merkmalen divers sind - Nasenform, Augenfarbe, Rechts-/Linkshänder, Haarlänge, usw. - welche aber keinerlei Signifikanz in dieser hiesen Kultur haben. In dem Sinne wird wohl jeder Homosexueller, wie auch jeder Schwarze - ob er nun will oder nicht - eine entsprechende Identität ausbilden, weil die meisten Diskriminierungserfahrungen gemacht haben.W8JcyyU hat geschrieben:Danke. Das oft aufgegriffene Beispiel der über 20 auswählbaren Geschlechter auf Facebook ist ein Punkt, bei dem mir auch schon der Gedanke kam, ob hier das Geschlecht alleiniges identitätsstiftendes Merkmal ist.
Kann ich nur nacherzählen, aber null beurteilen. Hängt vielleicht auch vom Wohnort ab?Terranigma hat geschrieben:Dass sie sich in ihrem Alltag allerdings null diskriminiert fühlen, mag ich nicht glauben. Das hängt in erster Linie wohl davon ab, wie sie ihren Alltag gestalten. Ich stelle es mir unmöglich vor, als gleichgeschlechtliches Paar Hand in Hand durch eine Innenstadt zu laufen oder sonstige Arten von Zuneigung zu zeigen.
Ich kann das zwar schon nachvollziehen, wenn einem manchmal das "rumgetucke" nervt. Das macht ich gerne mal mit, hängt aber auch von der Situation ab. Finde aber auch, dass da gerne mal eine gehörige Portion Selbsthass mitschwingt. Und auch Tuntenfeindlichkeit. Denn es gibt ganz sicher Schwule, die sich so geben wollen - oder das einfach auch ein Teil der Persönlichkeit ist. Da muss man dann auch ein wenig aufpassen, dass die Minderheit dann nicht wieder nach unten tritt, nur, weil man sich durch gewisse Sub-Subkulturen nicht repräsentiert fühlt. Also, einfach nicht zum CSD gehen, wenn Du Dich da nicht wohl fühlst:-) Zugeben muss ich, dass ich schon ungern Händchen haltend mit meinem Mann durch die Stadt gehen. Fühlen uns da beide nicht wohl, und ja, das hat sicher auch damit zu tun, dass man nicht weiß, ob man eins auf die Fresse kriegt. Und uns sieht man es so auch nicht unbedingt an. Also, ja, eigentlich bin ich gar nicht so frei, wie ich sagte. Und das ist noch mehr ein Grund, dass ich im nächsten GTA möchte, dass eine der DREI! Charaktere ein Schwuler ist. Und einer eine Frau:-) Ich finde übrigens, dass der Marcus aus Watch Dogs 2 (bin immer noch eingeschnappt wegen Eurer schlechten Wertschätzung hier;-)) sehr gut schwul sein könnte. Es wird so weit ich das mitbekommen habe, nirgends seine sexuelle Identität geklärt...Terranigma hat geschrieben:Kann ich verstehen. Lebe seit 6 Jahren mit einem Typen zusammen, allerdings bin ich mir bzgl. des Themas Homosexualität in Videospielen - allgemeiner: Medien - unschlüssig. Denke ich an den Film, wurden Homosexuelle - sofern sie abgebildet wurden - i.d.R. als überzeineter Comic Relief behandelt. Nasale Sprechweise, gebrochenes Handgelenk, schrille Kleidung; quasi wie ein menschgewordener Christopher Street Day. Dass diese Art von Repräsentation nicht mehr zu finden ist, darüber bin ich froh - ebenso wie z.B. auch Schwarze froh sein dürften, dass auch sich ihre Repräsentation nicht mehr vor allem als Clowns in 80er-USA-Komödien oder Ghetto-Gangster beschränkt. Zumindest im Film tut sich derzeit ein wenig etwas, wobei Homosexualität als "sexuelle Orientierung" weiterhin eine Marginalität ist. Anders gesagt: Ja, es gibt homosexuellen Sex - Game of Thrones sei Dank. Es gibt aber weiterhin wenig homosexuelle Charaktere, die eine tatsächliche Liebesbeziehung abbilden. Auch da würde ich entsprechenden Entwicklern zustimmen: Auch auf diese Art von Repräsentation kann ich eigentlich gut verzichten. Es ist infantil, insb. auch in Videospielen, wo die sexuelle Orientierung - z.B. bei Mass Effects oder Dragon Age - ja in keine tatsächliche Beziehung mündet, sondern sich i.d.R. auf die Wahl eines Sexpartners beschränkt. Die Bioware-Titel reduzieren Sexualitäten eigentlich nur auf den Sex, die gesamte Gefühlsebene wird ausgeblendet.Andre Peschke hat geschrieben:Sprich: Die sehen sich in ihrem Alltag (in ihrer Erzählung) null diskriminiert und ob ihre Sexualität in Spielen abgebildet wird, ist ihnen egal, weil sie die Art und Weise wie Spiele Sexualität abbilden eh peinlich und infantil finden.
Dass sie sich in ihrem Alltag allerdings null diskriminiert fühlen, mag ich nicht glauben. Das hängt in erster Linie wohl davon ab, wie sie ihren Alltag gestalten. Ich stelle es mir unmöglich vor, als gleichgeschlechtliches Paar Hand in Hand durch eine Innenstadt zu laufen oder sonstige Arten von Zuneigung zu zeigen. Sicherlich: Wenn man dies unterlässt, wird man in der Tat nicht diskriminiert - aber das liegt nicht darin begründet, dass die Menschen des Jahres 2016/2017 ein derart nettes Völkchen geworden sind, sondern dass man nicht als Homosexueller erkennbar ist. Ist man erkennbar, kann man die Minuten zählen, bis ein Spruch kommt.
Bin selber angehender Lehrer und habe da eine andere Perspektive: Für mich persönlich ist's in der Tat auch egal. Ich bin zwar ein politischer Mensch, aber sehe anders - als z.B. jene, die zum CSD gehen, o.Ä. - in der sexuellen Orientierung keinerlei Identität. Ehrlich gesagt ist mir der CSD unangenehm und ich würde auch kein zweites Mal im Leben je hingehen wollen, weil er in der Darstellung genau jene Stereotypen und Klischees bedient, die ich selber unangenehm finde. Es ist eine Karnevalsveranstaltung. Aus Pädagogensicht begrüße ich aber selbst die infantilen Vorstöße von Bioware, weil das Thema der "Diversität" - in jeglicher Hinsicht - somit in die Kinderzimmer geholt wird. Kinder und Jugendliche, deren Bezug zum Thema sich in "Homo", "Schwuchtel", "Tunte", "Fag", o.Ä. ergibt, werden damit auf einmal in einem AAA-Titel konfrontiert. Sozusagen jedenfalls, denn Homosexualität ist zumindest in diesen Titeln ja nur eine Option. Sofern man einen NPC nicht anspricht, ergibt sich nichts. Während die Hautfarbe eines Charakters fest zum Charakter gehört und sofort sichtbar ist, gibt es z.B. keine gleichgeschlechtlichen NPC-Paare in Bioware-Titeln. Immerhin hätte man ja einfach zwei NPCs in der Party als gleichgeschlechtliches Paar schreiben können, - die stehen dann als Partner nicht zur Wahl, sondern sind bereits eines. Das, vermute ich mal, wäre aber auch Bioware - wie vielen anderen Entwicklern auch - "zu viel". Diversität ist in der Hinsicht eine Option, die man wählen kann, aber keine Realität im Spiel, mit der man leben muss, so wie man z.B. mit der schwarzen Hautfarbe von Vivienne "leben muss". Wie gesagt: Ich bin 28 Jahre alt, für mein Leben ist's mir relativ egal. Im Hinblick auf die kommenden Generationen allerdings, empfinde ich diese größe Repräsentation wünschenswert, insb. in AAA-Videospielen.
Schließe mich da weiterhin einem vorherigen Kommentar auch an: Bei so einem Thema wäre es ggf. nicht verkehrt, würdet ihr mal einen Gast einladen - oder gar zwei, die da ggf. unterschiedliche Ansichten vertreten.
Mag ich mir kaum vorstellen. In Großstädten, die i.d.R. ja als liberaler gelten, hast du eine größere Menschendichte, unter denen garantiert irgendein Depp ist, der mal einen Spruch ablässt. In Kleinstädten ist das Bild wiederum ungewohnter, sodass du dort ggf. aus diesem Grund eher was zu hören bekommst. Würde mich da an der Stelle wirklich interessieren, ob die Typis in der Öffentlichkeit überhaupt "sichtbar" sind? Wenn sie's nicht sind, haben sie natürlich auch keine Probleme - klar. Könntest bei denen ja mal nachhaken, würde mich durchaus interessieren.Andre Peschke hat geschrieben:Kann ich nur nacherzählen, aber null beurteilen. Hängt vielleicht auch vom Wohnort ab?
Andre
Ich will's ja niemanden absprechen. Ich meinte nur: Es gibt diesen Stereotyp in der Öffentlichkeit, insb. auch in Filmen der 80er- und 90er-Jahre wurde es kolportiert und der CSD als Veranstaltung ist mir persönlich zu nahe an genau diesem Stereotyp dran. Damit will ich niemanden absprechen, sich eben so zu geben, wie er/sie eben ist - nur mein Fall ist's persönlich nicht und ich bin froh darüber, dass die aktuelle Repräsentation - so infantil sie insb. in Bioware-Titeln auch ist, auch bzgl. heterosexuellen Beziehungen - nicht mehr wie ein Comic Relief wirkt, wo Homosexualität mit schrillen, extrovertierten Charakteren in bunten Klamotten und nasaler Sprache gleichgesetzt wird. Auch heute tauchen Homosexuelle in Filmen ja häufig als Witzfigur auf, die ein Faible für Mode oder so'n Gedöns haben. Zumindest dieses Motif findet sich in Videospielen glücklicherweise eher selten. So infantil wie's der Film teilweise war und ist, sind sie dann doch nicht.gnomian hat geschrieben:Denn es gibt ganz sicher Schwule, die sich so geben wollen - oder das einfach auch ein Teil der Persönlichkeit ist. Da muss man dann auch ein wenig aufpassen, dass die Minderheit dann nicht wieder nach unten tritt, nur, weil man sich durch gewisse Sub-Subkulturen nicht repräsentiert fühlt.
Das ist ein interessanter Punkt. Statt etwa die sexuelle Identität explizit zu thematisieren kann Inklusivität auch mit dem Gegenteil erreicht werden, indem das offen gelassen und der Phantasie des Spielers überlassen wird. Oder indem der Spieler wie in Bioware-Spielen die Freiheit hat, das selbst zu entscheiden. Auch hier gilt natürlich wieder: Es muss zur Geschichte passen und es wird nicht in jeder Geschichte möglich sein bzw. die Geschichte wäre möglicherweise um einen zu wichtigen Aspekt eingeschränkt.gnomian hat geschrieben:Ich finde übrigens, dass der Marcus aus Watch Dogs 2 [...] sehr gut schwul sein könnte. Es wird so weit ich das mitbekommen habe, nirgends seine sexuelle Identität geklärt...
Gerade den Umgang in Bioware-Titeln finde ich problematisch, weil Bioware auf der einen Seite Diversität in ihre Spiele einbaut, die Sexualität allerdings lediglich als Option einbaut, welche vom Spieler aktiv genutzt werden muss. Implizit klingt es für mich so: "Auch wenn du Homosexuelle ekelhaft findest, kannst du unsere Spiele genießen - einfach die entsprechende Option nicht nutzen!" Das wäre so, als könnte ich bei Dragon Age: Inqusition während des Spiels auswählen, ob Vivienne eine Schwarze oder Weiße sein soll, damit kein Spieler sich vor den Kopf gestoßen fühlt. Ich will Bioware für ihren Mut loben, den sie im Gegensatz zu anderen Entwicklern zeigen, aber gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass sie wiederum von ihrem eigenen Mut selbst überrascht sind und es daher nur als Option verbauen. Tatsächlich homosexuelle Protagonisten gibt's ja weiterhin gar keine. Zumindest fällt mir auf Anhieb kein Videospiel mit einem entsprechenden Protagonisten ein. Wohlwissend, dass insb. die meisten männliche Spieler so einen Charakter wohl nicht würden spielen wollen. Auch da hat Bioware es mit seinen Party-Rollenspielen leicht: Wenn man Homosexuelle doof findet, lässt man Dorian in Dragon Age: Inqusition halt in der Burg versauern und redet nicht mit ihm.Marius hat geschrieben:Oder indem der Spieler wie in Bioware-Spielen die Freiheit hat, das selbst zu entscheiden.
Naja, ich finde ehrlich gesagt nicht, dass ein Martin so viel weiter als Tolkien ist. Er hat sich zwar gerade zu Beginn einiges getraut, aber einen komplett anderen Fantasy-Entwurf sehe ich da noch nicht, zumal Martin eben auch deutlich später schreibt.Vinter hat geschrieben:Dann klär ich das mit Tolkien mal auf (ihr eiert hier ja seit Seiten herum ): Ja, man kann den Herrn der Ringe in der Tat rassistisch interpretieren und das wurde auch getan (Edit: Noch ein Link). Und das ist natürlich auch ein leichtes, weil er seine Welt ja explizit mit unterschiedlichen Völkern besiedelt, denen er pauschal Eigenschaften zuordnet (Schöne, kluge, weiße Elfen vs. hässliche, dumme, dunkelhäutige Orks). Aber natürlich sind diese Motive und das klassische Gut-Böse-Schema so tief veranktert, insbesondere in der frühen Fantasy, die ja komplett auf Tolkiens Werk basiert, dass es heute kaum noch einer in Frage stellt. Und mittlerweile ist das Genre ja auch gewachsen. Ein George R.R. Martin malt grau in grau, statt schwarz-weiß wie in der klassischen High-Fantasy.
Ich würde da auch nicht von Rassismus im engeren Sinne sprechen, wobei die Idee, dass ein Volk eine homogene Kulturgemeinschaft ist, d.h. "Zwerge sind von Natur aus so", "Elfen sind von Natur aus so", etc. pp. ja in der Fantasy allgemein sehr stark vertreten ist. Während menschliche Gemeinschaften in der Fantasy häufig als sehr viefältig gezeichnet werden, sind die meisten nicht-menschlichen Völker quasi monolithische Kulturen, die alle um ein, zwei Fundament herum aufgebaut sind. Findest du ja ebenso in Star Trek, wo die Angehörigen eines Volkes alle dieselbe Kleidung tragen, o.Ä. - da wird Kultur und Volk/Rasse (im biologischen Sinne, z.B. Vulkanier, Zwerge, usw.) ja quasi gleichgesetzt. Das ist der Idee nach schon so 19. Jhrd.-mäßig.Lurtz hat geschrieben:Tolkien ist nebenher mehr als Der Herr der Ringe, aber dieses hell = gut, dunkel = böse Schema beginnt schon in der Schöpfungsgeschichte von Mittelerde und hat vermutlich eher mit seinem starken Katholizismus als mit rassistischen Stereotypen zu tun. Wobei ich eine Figur wie Húrin jetzt auch nicht viel weniger grau als Martins Charaktere finde.