Sowas ist immer eine Frage der Sichtweise.Jochen hat geschrieben:Doch, das ist in diesem Fall so. Niemand muss für die BILD arbeiten (auf die sich das Zitat übrigens konkret bezieht; bei anderen Springer-Publikationen ist die Grauzone sicher eine erheblich breitere). Das Blatt vernichtet bewusst Existenzen, verstößt bewusst regelmäßig gegen jede journalistische Ethik, bedient niedere Instinkte und schürt Hass. Dafür zu arbeiten ist moralisch verwerflich. Und auch nicht mit "ich hatte keine andere Wahl" zu relativieren. Ein BILD-Journalist hat sehr wohl andere Optionen. Und selbst wenn ihm als Alternative nur das ALG 2 bliebe, ist das immer noch kein hinreichender Grund, menschenverachtende Inhalte mitzuproduzieren oder mitzutragen.
Ein Hardcore-Vegetarier könnte sowas auf einen Mitarbeiter der Fleischindustrie verfassen und ein Frutarier über den Vegetarier.
Ein Pazifist über den Mitarbeiter eines Waffenherstellers.
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Mein Vater wird dieses Jahr mit Ende 50 arbeitslos im Zeitungsgewerbe - aussichtslos damit einen Job zu finden. Würde ich es ihm persönlich übel nehmen, würde er bei der Bild anfangen?