Computer Bild... ernsthaft?

[yesnocancel]

Ich bin erstaunt und erschüttert, dass in der letzten Anekdoten-Folge einem Mitarbeiter der Computer Bild (Spiele) eine Plattform geboten wurde.

Springer-Boykott ist richtig und wichtig. Die CB/CBS ist eine weitere Einnahmequelle für eine Instanz, die täglich für Hass, Angst und Verunsicherung sorgt. Ein absoluter Fehlgriff für Andre und Jochen, die ständig auf journalistische Integrität pochen.

[greenBene]

Boykott von Cb/CBS/Bild unterstütze ich voll und ganz!

Aber ich würde an dieser stelle André und Jochen nicht kritisieren, weil der Gast nicht als Werbeperson von CBS sondern als Freund von André anwesend war. Es wurde auch keinerlei werbung für CBS gemacht, das Gespräch war im Kontext vorheriger Arbeitgeber und André machte sich doch sogar etwas lustig über CBS^^

[yesnocancel]

Das sehe ich etwas anders. Gäste werden auch immer beruflich kontextualisiert - macht ja auch Sinn, irgendwas muss sie ja dafür qualifizieren, in den Podcasts mitreden zu können. Und die (nach wenigen Worten abgeschnittene) Beschreibung in der Vorschau meines Podcatchers beginnt mit "Udett Schaffrath von Computer Bild ist da und erzählt von...". Sein Job und sein Arbeitgeber erhalten hier eine besonders exponierte Position.

[Lurtz]

Genau, jeder CBS-Mitarbeiter ist des Teufels... ernsthaft? Fragt sich wer hier eine Agenda verfolgt.

[Seniorenzivi]

Genau, jeder CBS-Mitarbeiter ist des Teufels... ernsthaft? Fragt sich wer hier eine Agenda verfolgt.

Absolut, wann kann es auch übertreiben.

[LePuedel]

Das sehe ich etwas anders. Gäste werden auch immer beruflich kontextualisiert - macht ja auch Sinn, irgendwas muss sie ja dafür qualifizieren, in den Podcasts mitreden zu können. Und die (nach wenigen Worten abgeschnittene) Beschreibung in der Vorschau meines Podcatchers beginnt mit "Udett Schaffrath von Computer Bild ist da und erzählt von...". Sein Job und sein Arbeitgeber erhalten hier eine besonders exponierte Position.

Wird doch de facto bei jedem Gast gemacht...
Zudem, wer andere ausgrenzt und sich nicht mit ihnen beschäftigt, kann auch nicht mit ihnen streiten (im Sinne eines ordentlichen Gedankenaustausches).

Ich z.B. lese immer wieder mal die Springerpresse einfach alleine schon deswegen um zu wissen wie das dortige Mindset ist. Genauso die wie Süddeutsche, Spiegel oder auch der Freitag.
Einfach mal auch ein wenig offener für alles und vor allem für andere sein (ein Tipp den man hier und da auch sicherlich dem einen oder anderen Springerredakteur geben darf)

[Jochen]

Vorweg: Ich würde nie ein Springer-Produkt kaufen. Eines meiner Lieblingszitate von Max Goldt lautet:

"Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muß so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zuläßt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun."

Das kann man gar nicht oft genug zitieren. Aber: Auch ich habe ehemalige Kollegen und gute Bekannte, die bei Springer-Publikationen gelandet sind. Menschen, die ich als nett, weltoffen und anständig kennengelernt habe, und die das immer noch sind. Menschen, die ich immer noch mag. Die Realität ist manchmal eben nicht ganz so einfach wie eloquent formulierte Prinzipien. Besonders, wenn es um einzelne Personen geht.

[Andre Peschke]

Ich kenne Udett seit circa 12 Jahren. Er ist schlicht ein wirklich guter Kerl. Würde ich beschwören, dass ich aus journalistischer Sicht nicht das eine oder andere in seinem Job zutiefst ablehnen würde, wenn ich davon Kenntnis hätte? Nein. Aber das gilt vermutlich für alle Spielemagazine da draußen. Das seine Freunde und Bekannten zuweilen mit den Augen rollen muss er eh schon aushalten - siehe auch den Intro-Plausch.

Die Ablehnung gegenüber Springer kann ich verstehen. Würde ich in weiten Teilen auch unterschreiben. Aber in diesem Kontext hielt ich es für unbedenklich. Es ging ja nichtmal um Dinge, die er im Kontext seiner derzeitigen Anstellung erlebt hat.

Ich habe da aber natürlich keine unparteiische Sicht auf die Sachlage, weil wir befreundet sind.

Andre

[yesnocancel]

Ich schließe gar nicht aus, dass es auch "gute" Menschen bei Springer gibt und man mit diesen befreundet sein kann. (@Jochen: Goldt ist in deinem Lieblingszitat da offenbar anderer Meinung).

Ich hätte es nur besser gefunden, wenn man seinen Arbeitgeber in dem Fall unerwähnt gelassen hätte, i.S.v. totschweigen, keinerlei Präsenz bieten, etc. "Mein Freund Udett, ebenfalls Spielejournalist" hätte es doch auch getan. Nicht?

[Ricer]

An dieser Stelle eine Anekdote zum Beißreflex und Boykott: Springer ≠ Springer

Ich hatte bereits mehrfach Diskussionen mit Studierenden und Kolleginnen und Kollegen, die den Springer-Verlag mit dem Axel-Springer-Verlag verwechselt haben und die wissenschaftliche Literatur des Springer-Verlages wegen der Namensgleichheit kategorisch abgelehnt haben und dies auch in Seminaren so kommuniziert haben.

Der Springer-Verlag ist ein 1842 gegründeter Wissenschaftsverlag.
Der Axel-Springer-Verlag wurde 1946 gegründet und verlegt die Bild-Produkte.

[Jochen]

Ich schließe gar nicht aus, dass es auch "gute" Menschen bei Springer gibt und man mit diesen befreundet sein kann. (@Jochen: Goldt ist in deinem Lieblingszitat da offenbar anderer Meinung)

Goldt überspitzt. Bewusst. Das ist eines seiner gängigsten Stilmittel. Insofern sollte man Aussagen aus seinen Texten nicht unbedingt auf die - Achtung! - Goldtwaage legen.

[Blaight]

Only Sith deal in absolutes.

Makes you a Sith.

[Dogarr]

Liebevoll, zurückhaltende Worte hierzu von Herrn Pispers:

https://www.youtube.com/watch?v=X4PJwHCjh_g" onclick="window.open(this.href);return false;

[lipt00n]

Am Ende des Tages sind wir doch alle nur Menschen.

[Voigt]

Speak for youself, mortal human.

[lolaldanee]

Fundamentalismus mit Fundamentalismus zu bekämpfen ist eigentlich so gut wie immer falsch

[Dogarr]

Auch nicht schlecht: "Wenn man weiß, wer der Böse ist, hat der Tag Struktur"

[Andre Peschke]

Ich hätte es nur besser gefunden, wenn man seinen Arbeitgeber in dem Fall unerwähnt gelassen hätte, i.S.v. totschweigen, keinerlei Präsenz bieten, etc. "Mein Freund Udett, ebenfalls Spielejournalist" hätte es doch auch getan. Nicht?

Hätte man tun können. Es war meiner persönlichen Einschätzung nach einfach nicht notwendig, da die Wirkung (egal in welche Richtung) gleich Null ist, wenn man Kontext und Umfang in Betracht zieht. Als Symbolhandlung, um der eigenen Ablehnung Ausdruck zu verleihen, ja. Aber das fände ich verlogen. "Du bist gut genug, dass ich dich in mein Unterhaltungsformat einlade, aber ich muss mich hier mal kurz distanzieren!". Ich denke, da muss die Konsequenz dann lauten, gar keine Einladung auszusprechen, sofern es nicht um eine kritische Auseinandersetzung geht.

Andre

[Heretic]

Ich kaufe weder Bild-Zeitung noch andere Axel Springer-Produkte. Ausnahme: ein paar Ausgaben der CBS (wer das noch nie getan hat, der schmeiße die erste Vollversion. Gerne direkt auf mich ). Wenn ich dadurch dazu beitrage, Darth Springer zum Imperator zu machen, dann ist mein Beitrag wenigstens gering. Und am Ende des Tages ist die CBS auch nur ein weiteres Spielemagazin, das - zugegebenermaßen - bei einem unsympathischen Verlag erscheint, den man nicht unterstützen sollte. Aber einem Mitarbeiter des Magazins gleich komplett das Wort entziehen zu wollen, halte ich für dezent übertrieben.

[greenBene]

[ [...] Ich denke, da muss die Konsequenz dann lauten, gar keine Einladung auszusprechen, sofern es nicht um eine kritische Auseinandersetzung geht.

Andre

Wie wäre es mit einer Folge in der sich Kritisch mit der CBS auseinander gesetzt wird?