Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

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derFuchsi
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von derFuchsi »

Mr. Trombone hat geschrieben:
Eine Besonderheit des Spiels ist die enge Einbindung der Musik. Der Soundtrack soll gut sein, was ich leider nicht beurteilen kann, weil ich mit Metalmusik nichts anfangen kann. Einige Namen der Interpreten hatte ich aber schon einmal gehört; hier ist also sicherlich viel Herzblut eingeflossen.
Das ist der Knackpunkt deiner Rezension. Wenn man die Musik nicht mag dann taugt das Spiel wohl auch nix. Ich verstehe nur nicht wieso man sich das Ding kauft wenn man mit Metal nichts anfangen kann? Ich ging halt davon aus dass dich das Genre interessiert wenn du es schon in der Biobliothek hast. Aber interessant zu sehen wie ein "neutraler" Spieler das Ding sieht.

Ich fand den Humor im Spiel wunderbar Trashig (Gerade die angesprochenen Headbanger die zuerst garnicht befreit werden wollen weil sie ohnehin nicht wissen was sie da draußen tun sollen) und zu lauter Metal-Musik durch die Landschaft zu kacheln ist großartig. Die Welt sieht aus wie ein Spiel gewordenes Manowar-Cover. Das ganze Spiel ist eine selbstironische Hommage an das Metal-Genre ich fands herrlich. :D

Der Strategieteil ist aber wirklich nicht gut das stimmt. Den fand sogar ich nervig.
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echtschlecht165
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von echtschlecht165 »

Mr. Trombone hat geschrieben:Vorab: Wenn man eine Deadline setzt, dann gehört die auch ausgenutzt. Jetzt schon so einen Stress zu schieben... Ist doch noch 3 Tage hin :whistle: Aber gut, dann schreibe ich das eben so viel zu früh!!!111
This.

Ich hab in ca. 25h nun 2 Gefängnisse gebaut, und fühle mich fähig das Game wertzuschätzen, allerdings muss ich es noch in passende Worte verpacken, was sich als die erheblich schwierigere Aufgabe entpuppt.
Spätestens Samstags vormittags sollte aber das Ergebnis am Tisch liegen. :dance:

P.S.: Nun hab ich mal ansatzweise ein Gefühl, wie sich Spielejournalisten fühlen, die ein Spiel spielen müssen, auf das sie grade überhaupt keinen Bock haben. :D
Vorweg: Das hat aber nix mit der grundsätzlichen Qualität des Spieles (die ist alles andere als schlecht) zu tun, sondern nur mit der Tatsache, dass ich mit der Gefängnisthematik ca. soviel anfangen kann wie Mr. Thrombone mit Metal. :-)

EDIT: Besprechung sei dank habe ich nun immerhin schon eine Handschriftlich verfasste Rohversion, mit der ich nicht unzufrieden bin.
Ein paar Screenshots noch, Reinschrift tippen und morgen sollt es sich ausgehen mit der Wertschätzung :violin:
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Mr. Trombone
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von Mr. Trombone »

derFuchsi hat geschrieben: Ich verstehe nur nicht wieso man sich das Ding kauft wenn man mit Metal nichts anfangen kann? Ich ging halt davon aus dass dich das Genre interessiert wenn du es schon in der Biobliothek hast. Aber interessant zu sehen wie ein "neutraler" Spieler das Ding sieht.
Ich sag nur Humble Bundle. Im Übrigen das, was goschi sagt.
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lolaldanee
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von lolaldanee »

Hm, also ich weiß ja nicht... World in Conflict bekommt von mir bis jetzt das goldene Schulterzucken
Bin jetzt so halb durch die Kampagne, und ich glaube nicht, dass ich das komplett durchspielen werden, das ist ja geradezu grausam durchschnittlich bis jetzt - eigentlich motiviert mich das Spiel die ganze Zeit nur Ruse oder Cold War Crisis zu spielen
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echtschlecht165
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Küss die Hand, Herr Kerkermeister [Prison Architect]

Beitrag von echtschlecht165 »

Junge Menschen haben große Träume: Autorennfahrer, Elitesoldat, Lokführer, Hexenmeister, Klempner……usw.
Für jeden dieser Träume hatte die Games-Industrie in den letzen Jahren Möglichkeiten geboten, diese zumindest virtuell Realität werden zu lassen.
Bloß der zukünftige Gefängnisdirektor hatte bis 2012 (da erschien die Alpha) bzw. Okt. 2015 (fertiges Spiel) das Nachsehen.
Davor gab es keine Möglichkeit, die Folgen von grundlosem Nahrungsmittelentzug zu studieren, es gab davor keine Versuchsfelder für virtuelle Sadisten, in dem sie erproben könnten, inwieweit man die grundlegenden Bedürfnisse von Menschen zurückschrauben kann, ohne dass Aufstände und andere Repressalien drohen.
Vor diesem Hintergrund ist sind das alles Dinge, die auch einem politischen Führer von heute helfen können.

Für all diese Frohgeister hat Introversion das (fast) perfekte Produkt entwickelt.

Prison Architect

Für reguläre 27,99€ (ist aber so gut wie immer im Sale) kann man sich die ca. 350 MB auf die Festplatte schaufeln und es kann losgehen.
Und gleich nach dem Spielstart wirft einen das Spiel in einen Startscreen der an Trostlosigkeit und Drögheit Gefängnissen um nichts nachsteht….ein geniales Design ;-)
Erst als nach wenigen Sekunden die ersten Baumaterialien und und Figuren auftauchen, merkt man, dass das Spiel schon begonnen hat.
Nach einem Druck auf die Esc-Taste gelangt man ins Menü. Hier sieht man auch, dass das Spiel eine Kampagne bietet, aber kein Tutorial.
Aber weil ja bei jedem ordentlichen modernen Spiel das Tutorial in die Kampagne eingewoben ist, sollte das kein Problem darstellen also Start:

1.Mission: In einem voll aufgebauten Gefängnis soll man einen Todestrakt aufbauen. „Aja, „
Man lernt zwar die grundlegenden Baumechaniken (Wände hochziehen, Fundamente legen usw.) aber Grundlegende Zusammenhänge sucht man
vergeblich.
Da ich bei diesem Spiel eigentlich nicht mit Todeszellen beginnen wollte, hab ichs mal abgebrochen, denn ein wahrer Kerkermeister möchte
ohnehin seine eigenen Unterdrückungszentren realisieren und nicht etwas vorgefertigtes ausbauen.

Also ab ins Freie Spiel:
Nach Auswahl der Kartengröße und eines Direktors (mit bestimmten Boni und Mali) befinden wir uns wieder auf dem drögen Startbildschirm…..“ahaa, das ist ja der Freies Bauen „Modus“
Und hier hat man mal anfangs überhaupt nix, was auch nur ansatzweise mit Spielerführung zu tun hat.
Hier muss der Gamer seine geliebte TL:DR-Attitüde ablegen und den Brief des Geschäftsführers wirklich lesen, denn dieser enthält doch tatsächlich Informationen, was zu tun sei.

Gesagt, getan:
Wie vom Geschäftsführer empfohlen, machen wir uns sogleich daran, staatliche Zuschüsse für den Gefängnisbau zu lukrieren. Dies sind Finanzspritzen die man einerseits im Voraus, andererseits für das erfüllen bestimmter Voraussetzungen erhält.
Diese umfassen neben dem Aufbau von Grundlegenden Haft und Verwaltungseinheiten auch den Aufbau deiner Krankenstation oder Werkstätte, oder der Durchführung bestimmter Programme.+
Diese Bedingungen (Baue xx Zellen, stelle xx Wachen ein, stelle einen Direktor ein, baue einen Dusche usw.) dienen gleichzeitig als Spielerführung und das funktioniert nach anfänglicher Skepsis sehr gut, sodass man auch ohne Youtube oder Wikis erste Erfolge erzielen kann.
Und so fummelt und sucht man sich durch die etwas unordentlichen Menüs und vergrößert und verbessert sukzessive seine Strafanstalt.

Dies geht so vonstatten:
Jeder Raum, ob Küche, Zelle oder Gemeinschaftsraum hat bestimmte Anforderungen was Größe und Einrichtung anbetrifft.
Dementsprechend plant man seine Wände und Gänge und gibt sie in Auftrag und die Verfügbaren Arbeiter (die man einstellen und entlassen kann nach Bedarf) führen die Arbeiten automatisch aus. Einflussnahme hat man hier eigentlich nur auf die Priorität der Reihenfolge. Wie bei jedem dieser Spiele mit indirekter Steuerung (vgl. Siedler, Rimworld) ist die Planung und Optimierung der Laufwege das Um und Auf für das reibungslose funktionieren. Das zu bewerkstelligen ist durchaus motivierend und fordernd.
Dem Wachpersonal, dass ebenfalls mehr oder weniger automatisch agiert, kann man zumindest Routen zuweisen. Bzw. teilt man den Routen je nach Bedarf normale Wächter, Hundeführer, oder bewaffnete Einheiten zu)
Auch die Insassen folgen einem Automatischen Tagesablauf, der sich auch anpassen lässt. Dieser besteht im wesentlichen aus den Teilen Essen, Schlafen und Arbeit/Freizeit.
Die Gefangenen sind in 3 Risikokategorien unterteilt, welche sich hauptsächlich unterscheiden am Freiheitsstreben bzw. der Ausbruchsgefahr und der Gewaltbereitschaft bzw. er Häufigkeit und Heftigkeit von Aufständen.

Ausbruchsversuche dürfen in einer Gefängnissimulation nicht fehlen, und passieren natürlich auch bei Prison Architect. Allerdings sind die virtuellen Häftlinge hier bei weitenm nicht so kreativ wie ihre Kollegen in der Realität, denn meistens läuft es darauf hinaus dass sich die Häftlinge ausgehend vom Klo oder der Dusche mit Löffeln einen Weg in die Freiheit buddeln. Dies lässt sich verhindern einerseits durch Regelmäßige Razzien andererseits durch das aufstellen von Metalldetektoren, an allen Stellen von wo die Gefangenen gefährliche Gegenstände schmuggeln könnten, sprich den Ausgängen von Kantinen, Werkstätten usw.
Das klingt alles sehr logisch und nachvollziehbar und diese Mechanik scheint auch ganz gut zu funktionieren aber das ist bei PA leider nicht immer so:

Man kann in seinem Gefängnis Sozial- und Ausbildungsprogramme, zu denen sich interessierte Gefangene einschreiben können.
Nur habe ich in meinen 25h Spiel keine Möglichkeit gefunden dieses Interesse zu beeinflussen bzw. fördern und zwingen kann man seine Insassen auch nicht dazu.
Deshalb verwaisten diese Kurse größtenteils und ich wusste bis zum Schluss nicht wieso. Das wirklich ärgerliche daran ist, dass es für gewisse staatliche Zuschüsse notwendig ist, dass eine bestimmte Anzahl von Gefangenen diese Kurse absolvieren.
Hier würde ich mir mehr Feedback vom Spiel wünschen.
Das zweite große Ärgernis betrifft wieder das Gefangenenverhalten und deren Wegfindung, denn oft es nicht ersichtlich, woran genau es gerade krankt. Es besitzt zwar jeder einzelne Gefangene ein Vorstrafenregister und eine Biografie, aber wirkliche Spielrelevanz konnte ich darin nicht erkennen. So muss man oft nur auf gut Glück bestimmte Änderungen vornehmen.

Der dritte große Minuspunkt ist die fummelige Steuerung. Um Räume zu bauen muss man wirklich jeden einzelnen Stuhl, jede Tür, jeden Tisch separat setzen, was mich nach küurzer Zeit schon genervt hat. Dazu kommt noch das chaotische Baumenü, bei dem man mir die Systematik erst erklären muss. Die Krönung des ganzen ist, dass es neben einem Button fürs „Möbel abreißen“ auch noch je einen Button für „Wände abreißen“ und für „Innenraum ausräumen“ gibt 

Nach ca. 10h Fummelei hat man sich zwar dran gewöhnt und irgendwann entdeckt man sogar das Klon-Werkzeug mit dem die Fummeligkeit etwas weniger wird, aber man ist auch an dem Punkt angelangt, andem man alles gebaut hat, den Forschungsbaum fertig hat und nur noch mit den erwähnten Problemen der Insassen zu kämpfen hat. Man kann nun sein Gefängnis verkaufen, und mit seinem neugewonnen Reichtum das „Gleiche in Schön“ neubeginnen. Mangels optionaler Gegenstände die nur zur Verbesserung der Optik dienen, hält sich diese Motivation allerdings in Grenzen. Hier mögen Mods Abhilfe schaffen, aber meine Wertschätzung bezieht sich nur auf Vanilla.

In meinem 2. Versuch habe ich dann versucht, die offensichtlichen Mängel und Fehler aus dem Erstversuch auszubügeln, was hauptsächlich aus Optimierung der Laufwege und Raumgrößen bestand. Aber selbst dasnn kamen wieder dieselben Probleme mit der Nachvollziehbarkeit des Gefangenenverhaltens zu Tage und an diesem Punkt sank meine Motivation weiterzuspielen rapide, was aber auch sicher damit zu hat, dass ich mit der Gefängnisthematik eigentlich garnix anfangen kann. Ich denke mit einem gewissen Grundinteresse wird sich leichter die Motivation finden, das Insassenverhalten näher zu ergründen.

Aber natürlich hat das Spiel auch ausgesprochen Positive Seiten:
Zuallererst muss hier der sogenannte „Wuselfaktor“ genannt werden, wobei ich hier nicht weiss ob „Wusel“ der richtige Ausdruck ist, denn „wuseln“ verbinde ich eher mit positiven Aspekten. Wenn ich hier Zig Gefangene dabei beobachten kann, wie sie in einer Schlange von der Kantine zum Hof „wuseln“ und dabei 2 Metalldetektoren passieren und das Spiel dazu Schließgeräusche von Metallriegeln und Ächzgeräusche von Menschen abspielt, hebe ich keine positiven Gefühle.
Vielleicht spricht man hier eher vom Krabbelfaktor, da man unweigerlich an Insektenleben erinnert wird. Die Comichafte Grafik (erinnert evtl. leicht an Southpark in Ihrer Schlichtheit) ist dazu sehr stimmig und auch sehr gut lesbar. So ist immer klar erkennbar um welche Art von Personen oder Gegenständen es sich handelt. Ob der Stil gefällt, ist Geschmacksache. Mir gefällt es.
Auf Musik verzichtet das Spiel komplett, dafür gibt es eine Soundkulisse aus Türgeräuschen, Besteckklimpern, Tellerklirren, Baugeräusche und menschlichen Lauten aller Arrt. Diese sind aber immer in einem bedrückenden Style gesampelt und mit Hall unterlegt und hören sich fantastisch an. Sie passen zwar super zum Spiel, aber mich als Spieler versetzen sie in eine depressive Stimmung.

Alles in Allem bietet PA dem Möchtegern-Gefängnischef einen umfangreichen Baukasten, um seine Träume zu realisieren. Es müssen durchaus einige Dinge und Zusammenhänge beachtet werden, und da kann man schon einige Stunden ohne Langeweile damit beschäftigt sein. Wünschen würde ich mir lediglich mehr kreative Baumöglichkeiten und Gegenstände zur Individualisierung wünschen. Aber auch im gegebenen Zustand bietet es fürs Geld einen ordentlichen Umfang, zumal es ja auch noch den von mir kaum angespielten Storymode und noch den nichtmal ausprobierten Escape-Mode gibt. (Ich möchte mich an dieser Stelle dafür entschuldigen, dass ich diesen Teil nicht mehr untergebracht habe).

Wertung:
Persönlich würde ich eine 75/100 geben, da das Spiel trotz seiner Stärken einige Probleme hat, die teilweise essentiell den Spielspass trüben.
Für Fans dieser Thematik, also Leuten, die begeistert Prison Break, Oz oder Dokus über Gefängnisse schauen, kann man locker nochmals 10 Punkte draufpacken.

PS: Aja, noch ein wenig Eigenwerbung
Auf meinem Twitch Kanal kann man noch ein paar Tage den Mitschnitt meines Kampfes gegen die Menüs ansehen, wens interessiert. Ich glaube Twitch speichert 2 Wochen lang.
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lolaldanee
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von lolaldanee »

World in Conflict

Fazit:
Eigentlich ließe sich meine Meinung zu WiC mit nur einem Smiley ausdrücken: :?
Grüne Wiese: eine 5 - dieses Spiel ist die Verkörperung des Durchschnitts
Wertschätzung: (Für die Singleplayerkampagne) nicht kaufen, auch nicht für 1€ im Sale, eure Zeit ist zu wertvoll
Spezial Award: Goldenes Schulterzucken

Die Presse gab dem Spiel bei Erscheinen durch die Bank recht hohe Wertungen, und der Teufel soll mich hohlen wenn ich das verstehen kann.
Gespielt habe ich ca 3/5 der Solo Kampagne des Hauptspiels + Addons, welches nahtlos in die Kampagne des Hauptspiels eingebunden ist. Zu diesem Zeitpunkt habe ich dann die Hoffnung aufgegeben, dass da noch was gutes nachkommt. Eigentlich bin ich ja ein großer Fan von Echzeitstrategie, und auch mit dem Thema "Kalter Krieg wird heiß" kann ich durchaus ein bisschen was anfangen, deshalb wundert mich das umso mehr.

Gameplay:
WiC ist ein Echtzeitstrategiespiel ohne Basenbau, in dem man dafür aus einem Punktekontingent Einheiten ordert, und wenn welche zerstört werden, mit etwas Zeitverzug auch nachbestellt. Das Spiel ist dadurch schnell bei der Action und hat auch wenige Wartezeiten in denen man nur zuschaut. Dazu kommt noch ein extra Funktion für Superwaffen, welche hier viel weniger stark als in C&C, aber viel öfter einsetzbar sind. Auch das Missionsdesign ist eigentlich ganz abwechslungsreich, aber leider nur selten herausfordernd (zumindest auf dem normalen Schwierigkeitsgrad, auf dem ich gespielt habe) da man 90% der Zeit Verluste einfach nachordern kann, und dadurch außer Zeit nichts verliert. Der Gegner macht dabei im Prinzip das gleiche. WiC ist ein Spiel in dem generell meist Massen von Einheiten verheitzt werden. Es gibt auch Missionsabschnitte in denen man nur Superwaffen bediehnt, also lediglich Kartenabschnitte für Bombardement markiert. In den Missionen sind zumeist auch Massen von Verbündeten und Gegner untwerwegs um die man sich nicht weiter kümmern braucht, und die nur Staffage sind. Es knallt eigentlich immer irgendwo. Das tut dem Rhythmus des Spiels auf Dauer nicht gut, es fehlen einige ruhige Passagen.

Die Steuerung ist leider recht unglücklich. Zwar ist das Spiel im Prinzip leicht zu bediehnen, aber die Kamera ist viel zu nah am Geschehen, was die Übersicht stark einschränkt. Es passierte mir auch mehrmals, dass ich meine Einheiten auch außerhalb von Kämpfen nicht finden konnte.

Präsentation:
Die grafische Darstellung im Spiel ist aus heutiger Sicht gnadenlos veraltet. Ich behaupter allerdings, auch zu seinem Erscheinen war dieses Spiel schon hässlich, und ich habe nicht die geringste Idee wie es jemals für seine Präsentation so gelobt werden konnte. Das ganze Spiel ist in militärischen Braun Olivgrün und Grau und viel zu dunkel gehalten, was es wahnsinnig eintönig macht. Das Artdesign ist von vorne bis hinten langweilig. Einzige Ausahame sind die wenigen Karten die amerikanisches Farmland darstellen. Hier scheint endlich mal die Sonne.
Durch die Farbarme Grafik ist es auch sehr schwer Einheiten zu identifizieren. Das gelingt eigentlich nur dadurch, dass die Einheiten auch symbolisch dargestellt werden. Was aber wieder dazu führt, dass man eigentlich nur Olivfarbene Symbole über die Karte schiebt.
Vor allem die Ingame Zwischensequenzen in Spielgrafik sind aus heutiger Sicht technisch überholt, mit kantigen Modellen und verwaschenen Texturen.

Der Sound ist in allen Belangen unauffällig. Die Musik ist nicht erwähnenswert, ich könnte nicht mal sicher sagen ob das Spiel welche hat, so wenig ist sie mir aufgefallen. Die englischen Sprecher sind ok, die Effekte in den Schlachten krachen ganz gut, aber auch hier bekommt das Spiel keine besonderen Bonuspunkte.

Story:
Was das Gameplay und das eigentliche Spiel generell angeht ist WiC alles in allem aber ganz brauchbar, es macht schon ein bisschen Spaß es zu spielen. Das eigentliche Problem hingegen ist die Story. Sie motiviert einfach kein bisschen weiterzuspielen. Der komplette Cast an Characteren ist ein Haufen unsympathischer Typen (mit Ausnahme eines einzigen Russen, der gegen Ende konsequenterweise erschossen wird). Vor allem der aus allen Poren triefende HURRAAAAA!-Patriotismus ist kaum zu ertragen. Dieses Spiel zelibriert das Militär, mit tapferen Helden die ihre Heimat verteidigen. Was für ein haufen Scheiße.
Was allerigns schön ist: In der Version mit Addon wechseln sich NATO und Soviet Missionen ab, was den Krieg aus beiden Positionen zeigt, und dem ganzen wenigstens ein bisschen von seinem Pathos nimmt. Die eine Stelle an der sich endlich mal zeigt, dass das Spiel von einem europäischen und nicht von einem US-Studio gemacht wurde.

Wer sich für das Thema interesiert für den habe ich eine viel bessere Alternative:
Die Total Conversion für C&C Generals namens Cold War Crisis ist in wirklich jedem Punkt das bessere Spiel.
Sanity Assassin
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von Sanity Assassin »

goschi hat geschrieben:Die gesetzte Deadline 31.03.2017) nähert sich in immer grösseren Schritten und es fehlen noch einige Shameschätzungen.
Das wären:

Seniorenzivi [Styx: Master of Shadows]
Santiago Garcia [Shadow Tactics: Blade of the Shogun]
Barnsson [Call of Duty: Advanced Warfare]
lolaldanee [World in Conflict]
Tyrosh22 [Amnesia: The Dark Descent]
echtschlecht165 [Prison Architect]
Mr. Trombone [Brütal Legend!]
Sanity Assassin [The Witness]
akaTwoFace2309 [Oxenfree]

Es wäre toll, wenn sich möglichst viele davon noch mit ihrem Beitrag beteiligen würden :)
Leicht peinlich, aber mir ist das ganze Projekt angesichts von Unikram und der Beendigung anderer Sachen (The Witcher 3, Life is Strange) echt durchgerutscht. Habe es vergessen, Schande auf mein Haupt. Stand jetzt werde ich The Witness auch in absehbarer Zeit nicht durchspielen, viel zu groß bei zu wenig Zeit.^^ Ich werde es aber sicher noch spielen, und wenn es soweit ist, denke ich hoffentlich daran, diesen Thread wieder auszubuddeln und noch was dazu zu schreiben.
Also, sorry in die Runde, aber leider erstmal kein Review von mir.
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derFuchsi
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von derFuchsi »

Wer sagt eigentlich dass man das Spiel durchgespielt haben muss? Reicht es nicht es soweit gespielt zu haben dass man sich eine Meinung darüber bilden kann? Nur so als Anregung.
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Sanity Assassin
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von Sanity Assassin »

lolaldanee hat geschrieben:World in Conflict

Fazit:
Eigentlich ließe sich meine Meinung zu WiC mit nur einem Smiley ausdrücken: :?
Grüne Wiese: eine 5 - dieses Spiel ist die Verkörperung des Durchschnitts
Wertschätzung: (Für die Singleplayerkampagne) nicht kaufen, auch nicht für 1€ im Sale, eure Zeit ist zu wertvoll
Spezial Award: Goldenes Schulterzucken
Hmm. Ich finde ja, die Optik ist auch heute noch echt ordentlich anschaubar, zumal angesichts des Alters. Und gerade der Kniff mit den realistisch nachgebauten Schauplätzen ist ziemlich cool, die erste Sowjet-Mission in Berlin 1989 fand ich allein schon deshalb super, weil man eben reale Orte sieht und in Schutt und Asche legen kann *g*, an denen ich in der Realität öfter vorbeilaufe.
Spielerisch bin ich schon irgendwie bei dir, so richtig groß was her macht das Spiel in der Hinsicht nicht. Da fand ich "Company of Heroes" z.B. stärker, das ja ähnlich realistisch unterwegs ist in Sachen Optik etc.
Aber durchspielen werde ich WiC trotzdem noch, einfach weil es locker von der Hand geht und in Sachen Szenario angenehm anders ist als anderer RTS-Kram, der ja in der Regel wahlweise SciFi oder 2. Weltkrieg als Grundlage hat.
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von Sanity Assassin »

derFuchsi hat geschrieben:Wer sagt eigentlich dass man das Spiel durchgespielt haben muss? Reicht es nicht es soweit gespielt zu haben dass man sich eine Meinung darüber bilden kann? Nur so als Anregung.
Naja, heute wird da nichts mehr gehen, und morgen höchstens ein bisschen. Aber vielleicht schaffe ich am Wochenende ein kleines Angespielt-Fazit (sogar gut möglich, weil Rätselspiele eigentlich sowieso ein Genre sind, mit dem man mich jagen kann :D). Gute Idee, ich schau mal, was sich machen lässt.
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von echtschlecht165 »

ich denke, du hast keine Repressalien oder ähnliches zu fürchten, sollte die Wertschätzung etwas später erscheinen. :D
Normalität sollts zwar keine werden, aber es macht ja jeder nur zum Spass, und da solls zumindest in keinen Stress ausarten.
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von Peninsula »

Axel hat geschrieben:Solange es keine fünf Zeilen sind. :D

Trotzdem schade, dass von 6 Leuten wohl nichts mehr kommt. Jetzt ist das nicht schlimm, aber gerade dnn bei Wertschätzungen wo man sich vielleicht gegenseitig was kleines kauft ist das dann ärgerlich.
Beim letzten Mal gab es auch nach Ablauf der Frist einige Nachzügler. Also besteht noch Hoffnung....
Aber grundsätzlich stimme ich dir zu!
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von Seniorenzivi »

Kurze Info: Mein Internet geht nicht mehr und ich die Wertschätzung somit leider nicht absenden.... Sorry (Kurzer Statusbericht von der Arbeit aus)
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echtschlecht165
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von echtschlecht165 »

Machs wie ich....
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von Seniorenzivi »

echtschlecht165 hat geschrieben:Machs wie ich....
In der Arbeit
NUr wenn der Chef es nicht sieht ;)
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von akaTwoFace2309 »

Argh verdammt. Vor lauter Zelda und anderen Gründen völlig verdrängt, ganz großes sorry!

Oxenfree scheint man ja an 'nem guten Freitag Abend (inkl. Samstag morgen vielleicht noch) durchspielen zu können. Also werde ich mich wohl am Wochenende dran setzen.

Die Wertschätzung kommt dann vermutlich Montag oder Dienstag!
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Heretic
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von Heretic »

akaTwoFace2309 hat geschrieben:Oxenfree scheint man ja an 'nem guten Freitag Abend (inkl. Samstag morgen vielleicht noch) durchspielen zu können. Also werde ich mich wohl am Wochenende dran setzen.
Ich hab' ca. fünf Stunden gebraucht. Bin gespannt auf deine Meinung zum Spiel.
Seniorenzivi
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von Seniorenzivi »

Styx: Master of Shadows
Mit einem Tag Verspätung hier nun meine Wertschätzung des Schleichspiels der Cyanide Studios welche für mich nur als Entwickler der Radsportmanager-Serie bekannt waren. Mit Styx: Shards of Darkness erschien unlängst der Nachfolger des Spiels.

Allgemein/Story:
Im Spiel spielt Ihr einen kleinen Goblin nach Styx welcher in guter alter Schleichspiel-Manier im Dunkeln agiert und seine Gegner leise um die Ecke bringen muss. Die Story passt dabei in ein Videospiel Klischee und baut auch im Laufe des Spiels keine Faszination auf. Ihr sollt ein Artefakt im „Weltenbaum“ bergen, welchen eure Gegner, die Menschen, dazu nutzen um Goldharz zu erhalten. Goldharz stellt eine mächtige Ressource dar, welche auch Ihr nutzen könnt um eine Klon zu erzeugen etc.

Spielprinzip/-mechanik
Als Styx müsst Ihr in 10 Level, sogenannte Erinnerungen schleichend verschiedene Ziele erreichen. Jeder Level ist dabei so gestaltet, dass Ihr immer verschiedene Lösungswege habt. Leider sind diese Level für sich wenig abwechslungsreich und die Elemente wiederholen sich. Die Welt spürt auch keine Faszination aus, wie bsp. In Dishonored oder Bioshock.
Es können diverse Nebenaufgaben erledigt werden. Ihr könnt euch dabei sowohl am Boden als auch in der Horizontalen bewegen, wobei ich letzteres eigentlich fast immer gemacht habe. Mit sogenannten Goldharztränken füllt könnt ihr kurzzeitig unsichtbar werden oder einen Klon erzeugen. Dies ist durchaus hilfreich um die stellenweise recht schwierigen Passagen zu überstehen.
Allgemein funktioniert das schleichen recht gut, dabei stand mir aber Steuerung und Kamera oft im Weg. Die Steuerung per Gamepad auf der X-Box erinnert ein wenig an alte Tage und ist für mich insbesondere beim Klettern nicht mehr zeitgemäß. Auch wird häufig nicht klar warum Styx, dass ein oder andere Element (z.b. Mauervorsprung) nicht erreichen kann. Hier springt man unweigerlich in den Tod was ärgerlich ist.

Gegner/KI-
Die Gegner könnt Ihr nur töten, dass heiß ihr könnt diese nicht bewusstlos schlagen. Aufgrund der Größe eurer Spielfigur solltet Ihr eine direkte Konfrontation meiden. Im Tutorial müsst Ihr eine solche Situation überstehen. Hier bin ich ca. 6-mal gestorben und musste die recht langen Ladezeiten überstehen. Ihr müsst wenn der Gegner auf euch einschlägt parieren. Dumm nur, dass dies nicht recht erklärt wird und Ihr per Bildschirmeinblendung „X für parieren“ seht. Ich habe nur ständig auf X gehämmert aber nichts passiert. Eine einfach nur nervige und dämliche Sache. Auch sind die Gegner nicht die hellsten oder an manchen Stellen können Sie um Ecken sehen. In einem Moment hätten Sie mich sehen müssen und im anderen sind Sie übermächtig.

Zusammenfassung und Wertschätzung
Wie Ihr erkennen könnt habe ich nur wenig Spaß mit dem Spiel gehabt. Die Mängel in Steuerung, Spielmechanik der KI aber auch die wenig faszinierende Spielwelt haben für mich überwiegt. Ich würde das Spiel nur absoluten Schleichspiel-Fanatikern empfehlen.
Das Spiel kostet 29,99 € wobei ich es über Games with Gold auf der X-Box erhalten habe. Diese 30 € ist es nicht wert. Ich hätte maximal 10 € für gezahlt. Auf der grünen Wiese bekommt es 5/10 Punkten.
Zuletzt geändert von Seniorenzivi am 1. Apr 2017, 12:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Ricer
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von Ricer »

Der Text zu Styx ist klasse. Letzte Woche habe ich den neuen Paul Verhoeven Film "Elle" gesehen. Die Hauptfigur leitet ein Entwicklungsstudio, das Styx entwickelt. Das ist im Film sekundär, es geht mehr um das Verhältnis zwischen Frauen in Machtpositionen und Männern. Aber dein Text zu Styx macht einige Szenen des Films für mich klarer. Verhoeven wird genau gewusst haben, warum er genau das Spiel im Film haben wollte.
Sanity Assassin
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Re: Shameschätzungen! die User-Wertschätzungen

Beitrag von Sanity Assassin »

Kleines Update: Ich habe eine erste Session mit The Witness hinter mir und schon einen Hauch einer Meinung, möchte die aber nochmal verifizieren. Ich denke, in Richtung Wochenende schreibe ich dann was auf. Und nein, nicht nur 5 Zeilen. *g*
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