Ein Hoch auf die Raubkopie!

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Dr. Zoidberg [np]
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Re: Ein Hoch auf die Raubkopie!

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Jochen hat geschrieben:
Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben:Ich sehe den Tatbestand des Diebstahls hier ganz klar gegeben. Die Tatsache, ob ich es ohne die Möglichkeit, es zu kopieren, nicht gekauft hätte, ist irrelevant. Sonst könnte ich ja genauso ins Autohaus einbrechen, mir einen Wagen klauen und das ganze mit "Ich hätte es mir sonst ja eh nicht gekauft" verargumentieren
Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass du im Auto-Fall aber tatsächlich einen Schaden anrichtest. Nämlich sowohl beim Hersteller als auch beim Händler - und wahrscheinlich auch noch bei mehreren Versicherungen. Mit dem "Diebstahl" eines Spiels richtest du grundsätzlich nur dann Schaden an, wenn du es ansonsten gekauft hättest. Das legitimiert die Raubkopie nicht, aber im Gegensatz zu einem klassischen Diebstahl gibt es eben nicht zwingend einen finanziell Geschädigten. "Nur" einen moralisch Geschädigten.
Es ist natürlich schwer zu vergleichen, weil es sich bei dem einen um ein physisches Gut, bei dem anderen um ein digitales Gut handelt. Sollte das aber nicht egal sein, wenn es darum geht, dass ich ein Produkt verkaufe? Mir ist bewusst, dass sie nicht gleich behandelt werden, aber ich finde mindestens was Diebstahl angeht, sollten sie. Denn letztendlich stehle ich ja damit auch die Herstellungsleistung .

Angenommen, ich breche ins Autohaus so gut ein, dass dabei nichts zu Schaden geht (außer dem fehlenden Auto), wo entsteht dann der "echtere" Schaden? Denn wenn du sagst "Der Autohersteller musste ja für das Blech zahlen", dann kontere ich mit "Der Hersteller des Spiels musste für die Unreal-Engine-Lizenz und 50 weitere LIzenzen bezahlen".
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: Ein Hoch auf die Raubkopie!

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

W8JcyyU hat geschrieben:Die Bigseller auf GOG werden alle nicht durch Dosbox emuliert. Planescape, Witcher, Baldur's Gate Saga. Ohne Dosbox kein GOG halte ich für eine fragwürdige Aussage.
Ist bei den genannten Spielen auch nicht schwierig. Die sind alle spät genug erschienen, dass sie von vornherein schon gar nicht erst unter DOS liefen ^^ Oder gab es 1998+ noch groß DOS-Spiele? Das war doch damals alles schon Windows-Gedönse
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: Ein Hoch auf die Raubkopie!

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Andre Peschke hat geschrieben:Die Anzahl der Menschen, die eine voll funktionsfähige, kostenfreie Version eines Titels im Haus haben und danach noch trotzdem eine Vollpreis-Vollversion kaufen, hält sich IMO in argen Grenzen. Auch da geht nämlich Geld verloren: Ich kenne Menschen, die raubkopieren erst und kaufen später. Argument: "Ich hätte es sowieso nicht zum Vollpreis gekauft und will nur nicht warten". Tatsächlich gibt es dann aber immer wieder Spiele wo klar wird, dass sie eben nicht in allen Fällen tatsächlich die Nerven hätten, auf einen Sale zu warten. Sprich: Sie hätten zumindest eine Menge X dieser Spiele eben doch zum Vollpreis oder zu einem früheren Zeitpunkt, an dem sie noch nicht zu 70% rabattiert sind gekauft, weil das Verlangen nach dem Spiel doch zu groß war.
Bei mir hat die "kopieren und später kaufen" Argumentation tatsächlich immer nur bei Musik funktioniert. Musik ist jetzt aber auch per se eher etwas, was man mehrmals verwendet. Gerade viele Singleplayer-Spiele spielt man ja nur einmal und dann war's das.
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W8JcyyU
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Re: Ein Hoch auf die Raubkopie!

Beitrag von W8JcyyU »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: Ist bei den genannten Spielen auch nicht schwierig. Die sind alle spät genug erschienen, dass sie von vornherein schon gar nicht erst unter DOS liefen ^^ Oder gab es 1998+ noch groß DOS-Spiele? Das war doch damals alles schon Windows-Gedönse
... Hab' gerade Schwierigkeiten Deinen Post einzuordnen, da das nicht von mir behauptet wurde und auch nicht mein Punkt ist:

Die Auflistung nach Verkaufszahlen auf GOG zeigt, dass die Verkaufsschlager in den Top 10 / 20 mehrheitlich nicht-DOS Spiele sind. Witcher ist 2007 erschienen, also vor dem erstmaligen GOG Start und ab dem Relaunch gab es mit Planescape und Neverwinter Nights zwei namenhafte Spiele exklusiv. Warum sollte es GOG also ohne Dosbox nicht geben, wenn die Kassenschlager keine DOS-Spiele sind?
Axel hat geschrieben:Aber ich würde meinen, wenn man ALLE Dos-Spiele von gog runternehmen würde, wäre die Bibliothek an klassischen Spielen tatsächlich sehr klein.
Die erfolgreichsten Titel sind alles Windows-Title. Dosbox-Spiele findet man auf der ersten Seite nur wenige, sofern man nach Bestsellern ordnet. Verhält sich das Kaufverhalten ähnlich zum Suchverhalten auf Google, dann verkaufen sich die Spiele auf der ersten Seite deutlich öfters als die der nachfolgenden Seiten. Ohne Hintergrundinfos ist "ohne Dosbox kein GOG" eine ziemlich haltlose Formulierung.
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: Ein Hoch auf die Raubkopie!

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

W8JcyyU hat geschrieben:
Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: Ist bei den genannten Spielen auch nicht schwierig. Die sind alle spät genug erschienen, dass sie von vornherein schon gar nicht erst unter DOS liefen ^^ Oder gab es 1998+ noch groß DOS-Spiele? Das war doch damals alles schon Windows-Gedönse
... Hab' gerade Schwierigkeiten Deinen Post einzuordnen, da das nicht von mir behauptet wurde und auch nicht mein Punkt ist:

Die Auflistung nach Verkaufszahlen auf GOG zeigt, dass die Verkaufsschlager in den Top 10 / 20 mehrheitlich nicht-DOS Spiele sind. Witcher ist 2007 erschienen, also vor dem erstmaligen GOG Start und ab dem Relaunch gab es mit Planescape und Neverwinter Nights zwei namenhafte Spiele exklusiv. Warum sollte es GOG also ohne Dosbox nicht geben, wenn die Kassenschlager keine DOS-Spiele sind?
Ich goaube ich weiß, wo die Schwierigkeiten herkommen, ich habe nämlich deinen Vorgängerpost falsch verstanden.
Die Bigseller auf GOG werden alle nicht durch Dosbox emuliert. Planescape, Witcher, Baldur's Gate Saga. Ohne Dosbox kein GOG halte ich für eine fragwürdige Aussage.
Das habe ich gelesen als "Die Bigseller wurden alle konvertiert, damit sie auch ohne DOSBox laufen" ^^
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Lurtz
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Re: Ein Hoch auf die Raubkopie!

Beitrag von Lurtz »

Axel hat geschrieben:Schade, dass die Diskussion von meinem eigentlichen Anliegen weggegangen ist: Nämlich die Raubkopierszene als Bewahrer der Videospielhistorie.

Nehmen wir mal an, es hätte in den 90ern keine Entwicklung von Emulatoren gegeben, und daher auch kein Antrieb jedes noch so obskures Spiel einer Konsole digital zu sichern. Ob es heute solche Angebote wie die Virtual Console von Nintendo gäbe?
Nehmen wir mal an, es hätte nie die Entwicklung der DosBox gegeben - was ja eigentlich hauptsächlich dafür entwickelt wurde alte DOS-Spiele weiterhin zu spielen. Dann gäbe es kein gog.com, denn dort werden die alten Spiele ja schlicht mit einer vorkonfigurierten DosBox-Konsole verkauft.
Ich denke Emulatoren sind ein zweischneidiges Schwert.

Ich sehe absolut den Wert, dass Spiele erhalten werden und mir wird ganz mulmig, wenn ich an die Unmassen von modernen Spielen denke, die so DRM-verhagelt oder von Servern abhängig sind, dass sie bald für immer verloren sein werden.

Andererseits erschweren Emulatoren eine erneute Monetarisierung von älteren Titeln, ein Vorgang, der ein Standbei vieler anderer Medienindustrien ist. Wobei die Rechteinhaber da insofern mitschuldig sind, da sie das Potential noch überhaupt nicht nutzen.
Schon Titel wie NOLF könnte man heute kaum mehr beziehen ohne Communityunterstützung.

Netter Artikel dazu:
http://www.eurogamer.net/articles/2015- ... -emulation" onclick="window.open(this.href);return false;
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Desotho
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Re: Ein Hoch auf die Raubkopie!

Beitrag von Desotho »

Ist auch eine Frage des Angebots.
Ich wollte vor einiger zeit mal Neverwinter Nights 2 nochmal spielen. CD nicht mehr lesbar - für wenig Geld dann eben nochmal auf Steam gekauft.
The Nomad Soul - Installer hat mit einer aktuellen Windows Version nicht mehr kooperiert - günstig bei gog erworben.
Und auch ein Super Mario Bros habe ich mir am 3DS gekauft, auch wenn ich es am PC mit einer Kopie einfach emuliren könnte.
Auch habe ich mir ein paar PS2 Spiele für die PS4 geholt. Könnte ich am PC emulieren, mache ich aber tatsächlich nur wenn es da kein Angebot gibt.
Und die Motivation ist hier pure Faulheit oder die Annehmlichkeit an der Kosole zu spielen und nicht mehr.

Ich könnte auch schauen ob ich meine PS2 noch an irgendeinen aktuellen Fernseher abgeschloßen bekomme und Spiel XYZ irgendwie bei Ebay kaufen - aber den Stess mag ich mir nicht geben und dann wird es ein Emulator + Sicherheitskopie.

Nintendo macht einiges richtig:
- sie haben Spiele im Portfolio die man auch heute noch spielen will
- sie bringen ihr altes Zeig immer wieder für aktuelle Konsolen

Was ich dann weniger verstehe ist, dass sie längst nicht alles bringen und die Bindung ans Gerät.

Auch Square ist ein schönes Beispiel. Ich will nicht wissen was die an Kohle mit ihren alten Final Fantasies machen. Das 10er Remaster habe ich mir auch für Vita und PS3 geholt und es war super.

Das ist aber vielleicht auch eine Motivation für Spielehersteller allgemein: Jetzt richtig geile Spiele machen und dann kann man das Spiel auch in den nächsten Jahrzenten (legitimerweise) immer und immer wieder veröffentlichen.
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Lurtz
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Re: Ein Hoch auf die Raubkopie!

Beitrag von Lurtz »

Ein Emulator verbietet ja nicht, dass der Hersteller eine eigene, evtl. sogar bessere Lösung entwickelt. Ja, oft sinds tatsächlich eher mies angepasste Versionen mit DOS-Box und Co.
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Andre Peschke
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Re: Ein Hoch auf die Raubkopie!

Beitrag von Andre Peschke »

Axel hat geschrieben:Die Frage ist: Wären die Hersteller auf die Idee gekommen, hätte es nie eine große Emulationsszene gegeben?
Selbstverständlich. Hersteller haben ja im Grunde schon lange vorher Emulatoren eingesetzt. Frühe Devkits sind oft Software-Simulationen der späteren Hardware, die da noch gar nicht existiert. Zu glauben, es hätte da die Emulator-Szene gebraucht, damit jemand auf die Idee kommt seine alte Software auf dem Weg nochmal zu verwerten, finde ich abwegig. Das ist ja keine brillante Glanzidee.

Das man sich bei der Umsetzung der Emulation an besonders eleganten Lösungen der Szene bedient, kann ich mir hingegen sehr gut vorstellen, bzw da gab es ja schon Beispiele.

Andre
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lolaldanee
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Re: Ein Hoch auf die Raubkopie!

Beitrag von lolaldanee »

Gar nicht so selbstverständlich André
Wurde das hier schon mal verlinkt?
https://www.youtube.com/watch?v=HLWY7fCXUwE" onclick="window.open(this.href);return false;
Ein Vortrag von der GDC über Emulatoren, und dass erschreckend viele Hersteller ihre alten Spiele gar nicht mehr verkafaufen, und auch generell über das Verschwinden von alten Spielen

Ich stimme Axel in seiner Grundthese absolut zu, Raubkopien sind essenziell um unbekanntere Spiele 20 Jahre später noch spielen zu können.
Zuletzt geändert von lolaldanee am 26. Jan 2017, 10:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Darkcloud
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Re: Ein Hoch auf die Raubkopie!

Beitrag von Darkcloud »

Dann gibts ja auch noch so Situationen wie aus der einen äh ich glaube es war ne Altbierfolge (?) dass ein Spiel auf Steam released wird und um die CD Abfrage zu umgehen wurde ein Crack genutzt. Max Payne 2 hatte das auch.

Des weitern hat man in dem Romdump der für die Wii virtual Console für Mario Bros gefunden wurde einen Header einer der Roms gefunden die so auf den üblichen Romseiten rumschwirrt. Da ist wohl klar wo Nintendo die Rom her hatte.
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: Ein Hoch auf die Raubkopie!

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Andre Peschke hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:Die Frage ist: Wären die Hersteller auf die Idee gekommen, hätte es nie eine große Emulationsszene gegeben?
Selbstverständlich. Hersteller haben ja im Grunde schon lange vorher Emulatoren eingesetzt. Frühe Devkits sind oft Software-Simulationen der späteren Hardware, die da noch gar nicht existiert. Zu glauben, es hätte da die Emulator-Szene gebraucht, damit jemand auf die Idee kommt seine alte Software auf dem Weg nochmal zu verwerten, finde ich abwegig. Das ist ja keine brillante Glanzidee.

Das man sich bei der Umsetzung der Emulation an besonders eleganten Lösungen der Szene bedient, kann ich mir hingegen sehr gut vorstellen, bzw da gab es ja schon Beispiele.

Andre
In der Hardware-Entwicklung sind Emulatoren und Simulatoren sogar essentiell. Was zuerst da war, ist schwer zu sagen, Tatsache aber dürfte heutzutage sein, dass sich beide Seiten da gegenseitig fördern. Es gibt ja mit SystemC sogar seit fast 20 Jahren eine eigene Superklasse von C++, speziell für Hardware Emulation/Simulation: https://en.wikipedia.org/wiki/SystemC" onclick="window.open(this.href);return false;
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Andre Peschke
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Re: RE: Re: Ein Hoch auf die Raubkopie!

Beitrag von Andre Peschke »

Andre Peschke hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:Die Frage ist: Wären die Hersteller auf die Idee gekommen, hätte es nie eine große Emulationsszene gegeben?
Selbstverständlich. Hersteller haben ja im Grunde schon lange vorher Emulatoren eingesetzt. Frühe Devkits sind oft Software-Simulationen der späteren Hardware, die da noch gar nicht existiert. Zu glauben, es hätte da die Emulator-Szene gebraucht, damit jemand auf die Idee kommt seine alte Software auf dem Weg nochmal zu verwerten, finde ich abwegig. Das ist ja keine brillante Glanzidee.

Das man sich bei der Umsetzung der Emulation an besonders eleganten Lösungen der Szene bedient, kann ich mir hingegen sehr gut vorstellen, bzw da gab es ja schon Beispiele.

Andre
Das ist aber doch eine andere Frage, als die, ob Hersteller von allein auf die Idee gekommen wären, alte Titel neu aufzulegen und die Idee der Emulation dabei in ihren Sinn gekommen wäre. Zu glauben, kein Hersteller wäre das je angegangen in dieser Form... halte ich für ausgeschlossen. Als Katalysator ... Kann man drüber reden.

Andre
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Dr. Zoidberg [np]
Cronjob of Justice
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Re: Ein Hoch auf die Raubkopie!

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Andre führt schon Selbstgespräche. Tut ihm das Arbeiten von zu Hause aus womöglich doch nicht gut? :D
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Serviervorschlag
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Re: Ein Hoch auf die Raubkopie!

Beitrag von Serviervorschlag »

W8JcyyU hat geschrieben:): Sobald ein Anwalt aufmerksam wird, drohen den zuständigen Personen Schadensersatz- und Unterlassungsklagen..
Nicht unmittelbar. Ein Anwalt kann nicht einfach so drauflosklagen. Er muss sich einen Mandanten suchen, der ein berechtigtes Interesse an den Daten hat. In der Regel eben der Hersteller oder dessen Rechtsnachfolger. Ich kann mir vorstellen, dass es weder das eine noch das andere bei vielen retro games mehr gibt.
:twisted: Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten. Vor Antwort fragen Sie bitte Ihren gesunden Menschenverstand oder jemanden, der sich damit auskennt. :twisted:
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deivel
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Registriert: 23. Jan 2017, 18:38

Re: Ein Hoch auf die Raubkopie!

Beitrag von deivel »

Hallo die Herren (und Damen?),

der hier oft erwähnte Punkt, dass Emulatoren einen schlechten Ruf haben sollen, mag wohl eher am Nutzungskontext, als an der Emulation selber liegen. Ich kann mir nicht vorstellen dass es ein ausreichendes Argument ist, alte Spiele deshalb nicht zu verkaufen.

Wenn man ich andere Bereiche guckt, dann ist die Möglichkeit Hardware-Limitationen zu umgehen ein Segen. Virtuelle Maschinen sind oberflächlich betrachtet auch Emulatoren, und aus der IT-Infrastruktur nicht mehr wegzudenken. Für Linux-User die LibreOffice zum Kotzen finden gibts WINE (keine VM, ich weiß) und jeder zweite Apple Nutzer hat Boot Camp installiert ;)


Ich kann mir Vorstellen, dass sich Unternehmen scheuen ältere Titel neu zu releasen, da es meinem Eindruck nach recht viele Landminen bei IPs geben kann, besonders dann wenn es die ursprüngliche Entwicklungsfirma schon längst nichtmehr gibt.

Hier ein Auszug aus dem PcGames Hardware Artikel zum gescheiterten NOLF reboot:

"Entwicklerstudios und Publisher kommen und gehen. 15 Jahre Spielegeschichte gehen nicht spurlos an den Beteiligten vorbei. No One Lives Forever wurde ursprünglich Monolith Productions entwickelt. Zwischenzeitlich wurde das Entwicklerstudio von Warner Bros. übernommen. Der ursprüngliche Publisher Fox Interactive (zu 20th Century Fox zugehörig) hielt offenbar auch noch Rechte. Als wäre das nicht genug, kam heraus, dass Activision ebenso Rechte innehaben könnte. "
http://www.pcgameshardware.de/No-One-Li ... g-1152113/" onclick="window.open(this.href);return false;
(darf man hier eigentlich verlinken? Und wenn es sich um ehemalige Konkurrenz handelt ? ;) )


Ein anderer Punkt könnte die Integration der Emulatoren in das Spiel sein. Ein Emulator als Zusatzprogramm mitzuliefern geht auch, ist aber nicht besonders kundenfreundlich und schreckt bestimmt manch potenziellen Käufer ab.
Sicherzustellen, dass das Spiel auch wieder auf neuen Windows Versionen im Emulator läuft bedeutet eine erneute Investition in Entwicklung, Qualitätssicherung und Vetriebswege. Und wirklich viel Geld verlangen wird man auch nicht können.

Zuletzt stellt sich noch die Frage der Größe der Zielgruppe. Zwar ist "Grafik-Porno" kein Muss mehr und Retro-Grafik ist z.B. bei aktuellen Releases im Indie-Bereich zu sehen, aber ist es nicht eher ein Nischen-Markt?
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