Die Idee, alte Themen noch einmal hervorzukramen und sie im Licht der heutigen Zeit zu betrachten hat mir sehr gut gefallen. Allerdings empfand ich den Podcast mit 2 Stunden Laufzeit ingesamt als ein Wenig zu lang. Nach dem Hören war ich schon einigermaßen erschöpft, was in diesem Kontext heißen soll, dass ich beim Hören des dritten Themas schon wieder fast vergessen hatte, was eigentlich das erste Thema war.
Ansonsten freue ich mich sehr, dass Ihr Christian Schmidt für dieses Format gewinnen konntet und habe vor allem die Tiefgründigkeit des Gesprächs sehr geschätzt, das sich offenkundig auf vernüftige Recherchearbeit, jahrelange Erfahrung und fundiertes Fachwissen gestützt hat.
Allerdings muss ich mich auch meinem Vorredner anschließen:
Axel hat geschrieben:Ich möchte die Kritik einleiden mit der Frage: Was ist für mich Journalismus? Ihr selbst habt im letzten Weltherrschaftspodcast explizit gesagt, dass ihr gute und journalistische Formate anbieten wollt. Nun, genau daran möchte ich euch auch messen! Und ich muss sagen: Journalistisch gehaltvoll war doch recht wenig an der Sendung. Journalismus heißt für mich: Jemand bereitet ein Thema von allen Perspektiven auf, präsentiert mir die Ergebnisse und überlässt mir allein die Meinungsbildung. Das ist für mich Journalismus. Wichtig hierbei: Die eigene Meinungsbildung! Ja, ich bin überzeugter Anhänger vom interpretativen Journalismus!
Euer Format hingegen hat sich jetzt nicht grundlegend von dem Stammtisch am Sonntag unterschieden. Ihr habt Euch zusammengesetzt, Euch Meldungen von vor 10 Jahren ausgesucht und dann einfach darüber geredet. Das ist Meinungsjournalismus. Also etwas was man im Internet zuhauf geboten bekommt. In Blogs, in Podcasts und leider, leider auch immer mehr bei den Tageszeitungen und besonders der öffentlich rechtlichen Medien.
In der Tat kam die Differenz zum normalen "Auf Ein Bier" auch für mich hier noch nicht genug raus. Die Kritik von Axel zu den Themen Sucht und Manfred Spitzer mal außen vor gelassen, haben mir in diesem Format vor allem die Quellen Eurer Aussagen gefehlt. Anders gesagt: Wenn ihr schon über abgedruckte Meldungen sprecht und diese sogar zitiert, dann bitte auch mit Quellenangaben auf der Homepage oder im Podcast selbst (Heftnummer oder Buchtitel mit Erscheinungsjahr würden mir dabei übrigens schon genügen). Ein Format, das explizit auf Recherchearbeit beruht, sollte diese imo auch zeigen (was jetzt auch nicht heißt, dass ich ein Literaturverzeichnis erwarte, aber zumindest die wichtigsten Quellen hätte ich schon gerne von Euch genannt bekommen).
Ein weiterer Punkt, der die Differenz zu "Auf ein Bier" etwas verschimmen lässt ist das Gespräch über das Spiel am Ende (*duck*). So sehr ich es auch genossen habe: Es gehört hier aus meiner Sicht thematisch nicht hin. Bleibt lieber bei den Meldungen und bereitet davon 2 bis maximal 3 sauber journalistisch auf. Klar kann da auch mal ein Spiel als Thema dabei sein, aber der Ausgangspunkt sollte in diesem Format imo IMMER eine zitierfähige Meldung sein.
Fazit: Mit etwas mehr thematischer und journalistischer Fokussierung auf jeden Fall (mindestens) die aufgerufenen 5 Dollar wert.
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Ambitioniert. Ist immerhin auch brutto über 70€ im Jahr bei Patreon, also ein gutes Essen mit dem Lebenspartner. Und das nur für ein Angebot wovon man ja ggf. mehrere bezieht.
