Euer Feedback zu "Wertschätzung" (unser neues Review-Format)

[Acsident]

Ich hab mir den Namen Wertschätzung nochmal durch den Kopf gehen lassen und hätte einen Vorschlag, den man mal ausprobieren könnte.

Derjenige von euch der das Spiel nicht Gespielt hat, gibt am ende des Podcast (vor Abgabe der Letztendlichen Wertung), eine Einschätzung ab, wie der Andere das Spiel wohl bewerten wird.
So nach dem Motto:
Jochen: Ich schätze nachdem ich deine Ausführungen gehört habe, dass du dem Spiel eine 70 gibts.
Andre: Naja ich dachte eher an eine 95 .

Das gibt auch der Bewertenden Person eine Rückmeldung, ob er vllt. nochmal kurz zusammenfassen muss, WARUM das Spiel besser/Schlechter ist, als es sich jetzt offensichtlich angehört hat.

Ich kann mir vorstellen, dass das nochmal einen Interessanten Einblick gibt. Dann merkt der jeweils spielende wie sich seine Ausführungen für den jeweils anderen Angehört haben

Diese Idee sollte zusätzlich zum vorhandenen in den Podcast gehen, bzw. ich finde man sollte es in einer Folge mal als Pilotprojekt starten und dann schauen, wie das dann wirkt.

Was meint ihr?

[MasonStorm86]

Hallo zusammen, es ist zwar etwas spät, aber ich habe eine Frage: Ich verstehe, dass es essentiell für das Formatkonzept ist, aber warum ausgerechnet ein Fazit in Form von einem Preis?

Also vielleicht sehe ich das ein bisschen anders als die meisten, aber ich bin ein Erwachsener Mann in den 30ern mit frei verfügbarem Einkommen. Mich interessiert nicht so sehr ob ein Spiel jetzt 20 oder 40 € kostet, sondern ob es gut ist. Ich liebe euren Podcast, weil ihr Videospiele, seine Elemente und Mechaniken im Kontext von Kunst verortet und bewertet. Es ist ja auch eine von (zumindest) Jochens Maximen, dass wir Spiele nicht mehr als niederes Produkt oder erzählerisch minderwertig zu anderen Kunstformen wahrnehmen sollten und sich Spiele der Debatte und der Kritik als Kunstobjekt öffnen sollten.
Umso unverständlicher finde ich, dass eure "Wertung" am Ende ein Price tag ist. Warum nicht einfach eure Meinung und Erklärungen zum Spiel, aber ohne das eigentliche wertschätzen?

[Lurtz]

Sehe ich auch so, das Rumgeschwurbele um den Preis am Ende (fast) jeder Wertschätzung zeigt IMO allein schon, dass die Wertschätzung über den Preis einfach nicht funktioniert.

Ich höre das Format aufgrund der vorgehenden Einschätzung sehr gerne, aber die letzten fünf Minuten sind im Grunde sinnlos.

[Voigt]

Ich mag die Preiseinschätzung, da dies auch älteren oder Indiespielen gut tut.

Da müssten aber Andre und Jochen mal konkreter werden, Vollpreis würde ich als Begriff komplett verbannen, insbesondere da der im AAA Segment von 50~70€ schwanken kann, aber auch auf Indies angewendet werden kann.

Sagt einfach festen Preis 10€, 25€ oder halt sogar 85€ Wert. Und wenn das Spiel weniger kostet, ald eure Preisempfehlung es halt eine starke Spielempfehlung.

[Sebastian Solidwork]

Mir liegt es seit der BF1-Folge in den Ohren: Mir gefällt das Wertschätzungsprinzip! Bitte mit allen Wenn's, Aber's und Fahrradketten! Und allen Gruppeneinordnungen.
Gerade weil Geschmäcker so unterschiedlich sind und des einen Freud des anderen Leid ist. Das trifft den individuellen Geschmack sehr gut.

Von dem her interessiert mich jetzt auch die GrüneWiese nicht übermäßig. Ist aber eine gut ergänzende Dimension.

[MasonStorm86]

Ich finde, wenn man echte ernste Kritik an Spielen haben wollen, dann sollte man weg von dem Bepreisen von Spielen. Ich finde, dass die Kritik dadurch eher wieder zu einem Produkttest wird...

[Kesselflicken]

Ich finde, dass die Kritik dadurch eher wieder zu einem Produkttest wird...

Aber ist die Wertschätzung nicht letztlich genau das? Habe die Wertschätzungen eigentlich immer als das Review-Format begriffen (siehe Threadtitel). Jochen und Andre wollen hier Spiele vorstellen, die entweder gerade aktuell sind und möglichst viele Hörer interessieren (z.B. Mafia 3) oder Spiele die sie selber super finden und etwas "bewerben" wollen (z.B. Salt & Sanctuary). Mich interessiert da ihre Meinung sehr, da sie einfach massig Erfahrung haben und da gehört eine Kaufpreis-Empfehlung finde ich dazu.
Als vollständige Kunstkritik hab ich das Format nie begriffen, ohne Jochen und Andre auf den Schlips treten zu wollen. Und wäre irgendwie auch überrascht wenn sie z.B. Battlefield 1 als solche bezeichnen würden

MFG

[MasonStorm86]

Naja, aber es ist doch éiner der Kritikpunkte, die vorallem Jochen immer wieder gern Spielejournalismus äußerst. Nämlich, dass das Produkttesten der Ernsthaften Kunstkritik im Wege steht. 'Wenn es aber nicht als Kunstkritik gedacht ist, dann steht es meiner Meinung nach aber im Gegensatz zu dem, was sie sonst so im Podcast machen.
Battlefield 1 (als Spiel) ist natürlich ein Kunstprodukt! Genauso wie SS-Doomtrooper (als Film) ein Kunstprodukt ist und auch so besprochen werden sollte.
Ob es gut ist oder nicht steht natürlich auf einem anderen Blatt.

[horstileini]

Kurzes Feedback nach dem Hören diverser Wertschätzungen in den letzten Wochen:
Ich sehe da für meinen Geschmack zu viel Schema F, zu viel Fliessbandarbeit. Da kommt bei mir nicht das Gefühl "Wir plaudern gemütlich bei 'nem Bier über ein neues Spiel" auf. Und vor allem sehe ich nicht den Mehrwert gegenüber Reviews der Konkurrenz. Da wäre weniger vielleicht mehr.

Vielleicht noch zur Einordnung dieser Kritik: Ihr seid der einzige Podcast, den ich überhaupt gerne höre und den ich überhaupt hörbar finde.

[Nachtfischer]

Und vor allem sehe ich nicht den Mehrwert gegenüber Reviews der Konkurrenz.

1. Das Format. Oder gibt es bei der Konkurrenz auch regelmäßig Audio-Reviews?
2. Es sind André und Jochen, da weiß ich, dass die sich vernünftige Gedanken über Spiele machen. Gut, das gibt es sicher auch mal in Textform woanders. Aber dann greift wieder Punkt 1.

[Jochen]

Naja, aber es ist doch éiner der Kritikpunkte, die vorallem Jochen immer wieder gern Spielejournalismus äußerst. Nämlich, dass das Produkttesten der Ernsthaften Kunstkritik im Wege steht.

Den bloßen Produkttest finde ich noch nicht problematisch. Problematisch finde ich, wenn es ausschließlich diesen Produkttest gibt. Das kritisiere ich am Spielejournalismus: Dass er sich zu selten über die reine Produktebene hinaus wagt. Im Idealfall möchte ich ein Angebot schaffen, das sowohl die Frage beantwortet, ob ein Spiel sein Geld wert ist, als auch die Frage, ob ein Spiel künstlerisch wertvoll ist. Denn das sind mitunter zwei paar Schuhe. Kann durchaus sein, dass Wertschätzung in der aktuellen Form zu sehr in die eine Richtung ausschlägt und der Stammpodcast sowie andere Formate das nötige Gegengewicht nicht entsprechend bilden. Dann werden wir entsprechend reagieren.

[Jochen]

Aber vor allem wünsche ich mir mehr Abwechslung in der Genrewahl!

Mal sehen. Wir hatten bislang:

- einen philosophischen Indie-Plattformer
- einen Rollenspiel-Shooter-Mix
- einen visuellen Indie-Plattformer
- ein Indie-Tauchspiel
- eine 3D-Brille
- ein Action-Rollenspiel
- zwei Open World-Action Adventures
- einen 3rd Person-Deckungsshooter
- zwei 1st Person-Shooter
- ein Open World-Rollenspiel im Remake
- ein Indie 2D-Hardcore-Rollenspiel
- ein Globalstrategiespiel (in der Elefantenrunde)

Angekündigt sind:

- ein klassisches Iso-Rollenspiel
- ein Point and Click-Adventure
- ein "wie auch immer man das Genre von Dishonored 2 nennen will"
- ein 1st Person-Shooter

Wenn jemandem die Sport- und Rennspiele fehlen, dann würde ich das komplett einsehen. Aber mangelnde Abwechslung in der Genrewahl verstehe ich selbst beim besten Willen nicht.

[Jochen]

Alles gut, Axel

Es ist ja wichtig und richtig, dass wir über die Spiele- und Genreauswahl sprechen. Denn wir sind die Letzten, die immer den gleichen Kram besprechen wollen. Insofern finde ich solche Hinweise - auch wenn einem vielleicht mal das eigene Gefühl einen Strich durch die Realität macht, das kenne ich selbst gut genug - immer hilfreich.

[bluttrinker13]

Juhu - Dishonored 2 confirmed!!

(hatte es gerade auch erst in den Wunsch-thread geschrieben, dat nenn ich service!)

[Dr. Zoidberg [np]]

Wir leben halt in einer postfaktischen Zeit und gefühlt (!) wirkt das so für mich als Zuhörer tatsächlich nicht so diversifiziert wie es in Deiner Aufstellung ersichtlich wird. So kann einem das eigene Gefühl täuschen. Ich habe ja schon nix gesagt...

Ich vermute mal, dass das Gefühl bei dir aufkam, weil die ganzen Shooter in kurzer Zeit hintereinander kamen und gleichzeitig die meisten Wertschätzungen von Andre kamen.

Wahrscheinlich ist das ohnehin bereits für die neue Webseite geplant, aber auf Dauer wäre eine Übersicht der Wertschätzungen mit Direktlink zur Folge nützlich.

[Tofa]

Ja ich kann verstehen was Alex meinte. Ging da sicherlich um Gears, Battlefield 1 und Titanfall 2.Ich fand die Wertschätzungen durchaus gelungen, aber muss auch sagen das mich Wertschätzungen zu Titeln wie Abzu oder vor allem Inside mehr Reizen.Ich habe mir z.B. Inside gleich nach dem Podcast gekauft weil ich so gespannt auf den Titel war. Sowas würde mir nach ner Wertschätzung zu Battlefield 1 oder Titanfall eher nicht passieren. Aber macht weiter so ein bisschen AAA und ein bissche Indie ist ne gute Mischung.

[Trombonix]

Ich mag das Format, da es sich um eine knappe Produktbeschreibung handelt und alles wesentliche für meine Kaufentscheidung thematisiert.
Lediglich die Diablo 3 Wertschätzung fand ich in dem Format etwas deplatziert. Das hätte etwas ausgeweitet ne schöne Standardfolge werden können.
Die Trennung zwischen fokussiertem Produkttest und den ausschweifenden esseayhaften Folgen find ich gut. Etwas Ähnliches wäre im Printbereich auch nett gewesen, aber in Audio ist es noch besser.

[Lurtz]

Im besten Fall sagt mir die Wertschätzung etwas über ein Spiel, das ich zuvor nicht wusste. Wobei euch das gefühlt besser bei Spielen gelingt, die sich durch Story und/oder Atmosphäre absetzen, als bei mechanisch starken Spielen.

Eine Diablo3-Besprechung Ende 2016, bei der man nicht mal auf den Adventure-Mode eingeht, gibt mir bspw. gar nichts. Dort könnte man sich auch endlos über Design und Atmosphäre im Vergleich mit den Vorgänger auslassen, aber das wäre dann nichts für eine Wertschätzung. Und auch bei Tyranny habe ich in Foren schon deutlich tiefergehende Kritiken von Spielern gelesen (schlechtes Encounterdesign, sinnloses Crafting etc.).

Bin mal auf Dishonored 2 gespannt, ist für mich abseits der Technik heißer GOTY-Kandidat.

[Klagsam]

Mich persönlich würde ja noch eine Wertschätzung zu Transport Fever interessieren (das ich seit einigen Tagen mit großem Spass spiele - daher nur interessehalber). Dann hättet ihr nämlich auch ENDLICH die Wirtschaftssimulation/Aufbaustrategie mit im Programm.

[Jochen]

Und auch bei Tyranny habe ich in Foren schon deutlich tiefergehende Kritiken von Spielern gelesen (schlechtes Encounterdesign, sinnloses Crafting etc.)

Ich hätte zu Tyranny noch drei Stunden erzählen können, aber Wertschätzung soll schließlich keine erschöpfende Analyse sein, sondern die Frage beantworten, ob - und wenn ja, für wen - sich der Kauf des Spiels lohnt.

Ja, das Craften ist sinnlos, und ja, das Encounterdesign ist nicht prickelnd, aber nichts davon beeinflusst für mich die grundsätzliche Kaufempfehlung. Ich bin aber insofern bei dir, dass es ideal wäre, wenn man solche Spiele zusätzlich auch noch analysieren und nicht nur kritisieren könnte - auch ohne, dass zwingend zwei Leute 20-30 Stunden opfern müssen. Das lässt sich aber wahrscheinlich nur über Text lösen. Denn die wenigsten Leute werden einem dreistündigen Jochen-Monolog zu Tyranny lauschen wollen.