Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

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Ranor
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Ranor »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 23. Sep 2023, 17:48 Ich fürchte, ihr überanalysiert Andrés Kommentar ein gaaaaaaanz klein wenig ;)
Es wäre ja das erste mal, dass hier im Forum eine Winzigkeit aus einem Podcast seitenlang zerpflückt und überanalysiert wird :D
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Voigt
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Voigt »

Ich bezweifle nicht dass reiner Indiespartenkram sich ziemlich stark negativ auf eure Abonnentenzahlen auswirken würden, das ist mir persönlich halt bloß egal. :P
Das meinte ich ja davor, ich kann es nachvollziehen dass man schaut was nicht gar abträglich zum Einkommen ist, da ihr nunmal jetzt eine Firma mit Mitarbeitern seit. Ich kann es nachvollziehen, ich kann es aber trotzdem nicht mögen und kritisieren.

und hatte ja nochmal in meinem Post spezifiziert, dass es wohl eher ein Aufgeschoben sein wird, und das hast du Jochen ja auch jetzt nochmal bestätigt. Ich sehe da auch den Win-Win grundsätzlich.
Gleichzeitig bin ich auch fundementalistisch und finde es halt ungut, wenn überhaupt jemals Relevanz in dem Projekt als Argument gebracht wird, wenn gesagt wird: Die Idee erstmal nicht, was hast du noch so. Auch wenn es nur aufgeschoben ist, trotzdem hat Relevanz grundsätzlich einen Einfluss auf die Entscheidung gehabt. Da isses mir auch egal, wenn es nur manchmal passiert.

Aber André und ich hatten einen ähnlichen Meinungsaustausch schon mit Clickbait-Definition, wo Andre auch meinte meine Definition wäre da zu weit gefasst und zu fundementalistisch. ^^
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Jochen Gebauer
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Jochen Gebauer »

Voigt hat geschrieben: 23. Sep 2023, 20:50Das meinte ich ja davor, ich kann es nachvollziehen dass man schaut was nicht gar abträglich zum Einkommen ist, da ihr nunmal jetzt eine Firma mit Mitarbeitern seit. Ich kann es nachvollziehen, ich kann es aber trotzdem nicht mögen und kritisieren
Fair enough. Natürlich darfst du es nicht mögen und kritisieren.

Ich würde entgegenhalten: Ich habe alleine dieses Jahr u.a. Fire Emblem: Engage, Octopath Traveller 2, Jedi Survivor, Hogwarts Legacy, Zelda 2, Diablo 4, Final Fantasy 16, Baldur's Gate 3 und Starfield ausführlich gespielt und besprochen. Nenne mir einen anderen deutschsprachigen Spielejournalisten mit diesem quantitativen und qualiativen Kritik-Output.

Ja, das klingt arrogant. Was bin ich für ein toller Hecht usw. Natürlich bin ich auch ein bisschen stolz auf meine Arbeit. Aber im Kern liegt das daran, dass ich - dank euch! - unter Rahmenbedingungen arbeiten kann, von denen alle anderen nur träumen. Ich kann mir die Zeit nehmen. Ich muss nichts spielen, auf das ich keine Lust habe. Ich kann das Spiel auch mal einen Tag liegen lassen, um meine Gedanken zu ordnen - oder mit den besten Hundis der Welt (tm) die Welt zu entdecken. Ich habe manchmal den Eindruck, euch ist gar nicht so recht klar, was ihr hier eigentlich ermöglicht: Noch nie zuvor in meiner Karriere konnte ich auch nur ansatzweise so viel Zeit mit Spielen verbringen, die ich gerne spiele. Und so wenig mit administrativen Zeugs drumherum, das alle hassen.

Klar ist es schade, wenn mal ein gutes Indie-Spiel hinten anstehen muss. Aber die Maxime war immer, wir machen, worauf wir Bock haben. Und so viel Bock wie momentan hatte ich selten, wenn überhaupt. 2023 hat bislang richtig Spaß gemacht, und wenn ich in 20 Jahren drauf zurückschaue, dann werde ich nicht an 8seitige Tests denken, die ich bis morgens um halb 7 geschrieben habe. Oder an Videos, die ich irgendwo zwischen Tür und Angel produziert habe. Sondern an haufenweise coole Spiele, für die ich gefühlt alle Zeit der Welt hatte. Und an coole Diskussionen mit André, Sebbe und Dom.

Kurz: Ihr habt - unter anderem - dafür bezahlt, dass wir machen, worauf wir Bock haben. Ich kann mit Fug und Recht sagen, dass ich noch nie in meinem Leben so viel Sachen gemacht habe, auf die ich Bock hatte, wie dieses Jahr.
shortstorylong
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von shortstorylong »

Btw: Geiler Meta-Humor beim Thumbnail zur Folge 😂
Rick Wertz
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Rick Wertz »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 23. Sep 2023, 17:48Wenn wir ab morgen nur noch Indie-Adventures besprechen, weil wir da alle Bock drauf haben, dann wird sich das in der Abonnentenzahl niederschlagen*.
Absolut, korrekt, ich bin nicht The Gamespodscast-Hörer für irgendwelche Folgen zu irrelevantem Indie-Müll.
GoodLord
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von GoodLord »

Felidae hat geschrieben: 23. Sep 2023, 14:15
Boesor hat geschrieben: 23. Sep 2023, 13:31
Voigt hat geschrieben: 23. Sep 2023, 13:25 Sidenote: Daher stört mich Andrés zitierte Aussage aus einem Montagsmeeting mit "Manchmal ist Relevanz halt doch relevant" doch schon sauer auf.
Ich denke da geht es eher darum die "schlimmsten Auswüchse" zu verhindern.
Ich war ehrlich gesagt froh dies von André zu hören, denn für mich wurde es in letzter Zeit häufiger mal arg nischig.
Aber auch hier geht es halt um den Widerspruch "ursprüngliche Ankündigung" <-> Realität. Die Grundphilosophie von ThePod war von Anfang an immer, "Wir machen das, was UNS interessiert, worauf WIR Lust haben, ohne uns beeinflussen zu lassen - deshalb wollen wir zB gar nicht wissen, welche Folgen wieviel Abrufe haben". Mich hat es durchaus auch irritiert, als ich gehört habe, dass stattdessen dann ausgerechnet Forenaktivität eine Rolle spielt.
An den fett markierten Teil kann ich mich ehrlich gesagt nicht erinnern, und wenn, ist keine Beeinflussung Imho in seiner absolutheit ähnlich realistisch, wie eine objektive Wertung - zumindest solange es überhaupt irgendeinen Rückkanal gibt und selbst ohne Forum gibt es ja noch die Abozahlen. Die Frage ist immer nur, wie stark man sich von was beeinflussen lässt und wie aktiv und kleinteilig man das Feedback sucht bzw. sich danach richtet.

Aber sagt mal: Ist das Montagsmeetingzitat aus diesem Podcast (Spielepresse)? Hat jemand nen Timecode? Da würde mich Mal der Kontext interessieren
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philoponus
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von philoponus »

Rick Wertz hat geschrieben: 24. Sep 2023, 02:28
Jochen Gebauer hat geschrieben: 23. Sep 2023, 17:48Wenn wir ab morgen nur noch Indie-Adventures besprechen, weil wir da alle Bock drauf haben, dann wird sich das in der Abonnentenzahl niederschlagen*.
Absolut, korrekt, ich bin nicht The Gamespodscast-Hörer für irgendwelche Folgen zu irrelevantem Indie-Müll.
Na, schau. Ich bin dagegen der Gamespodcast-Hörer der Indies mag und nicht jedem Kommerzdreck kritiklos hinterher läuft.
Boesor
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Boesor »

GoodLord hat geschrieben: 24. Sep 2023, 08:02
Aber sagt mal: Ist das Montagsmeetingzitat aus diesem Podcast (Spielepresse)? Hat jemand nen Timecode? Da würde mich Mal der Kontext interessieren
Nee, aber aus welcher Folge weiß ich gerade nicht.
Zuletzt geändert von Boesor am 24. Sep 2023, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Felidae
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Felidae »

GoodLord hat geschrieben: 24. Sep 2023, 08:02
An den fett markierten Teil kann ich mich ehrlich gesagt nicht erinnern, und wenn, ist keine Beeinflussung Imho in seiner absolutheit ähnlich realistisch, wie eine objektive Wertung - zumindest solange es überhaupt irgendeinen Rückkanal gibt und selbst ohne Forum gibt es ja noch die Abozahlen. Die Frage ist immer nur, wie stark man sich von was beeinflussen lässt und wie aktiv und kleinteilig man das Feedback sucht bzw. sich danach richtet.

Aber sagt mal: Ist das Montagsmeetingzitat aus diesem Podcast (Spielepresse)? Hat jemand nen Timecode? Da würde mich Mal der Kontext interessieren
Das wurde nicht explizit gesagt, aber ergibt sich für mich als logische Konsequenz. Und auch, wenn "keine Beeinflussung" natürlich unrealistisch ist (das leichteste Gegenargument ist natürlich, "allein schon, welche Spiele wann released werden, beeinflusst das Programm ja") seh ich trotzdem noch nen Unterschied zwischen "unbewusste Einflüsse/nicht steuerbare Einflüsse" und "wir machen lieber das, was im Forum dann auch ordentlich Resonanz erzeugt". :)

Wann die Aussagen waren (ich glaube, letztlich gehts hier um zwei verschiedene), weiß ich nicht mehr - das mit dem Forum war auf jeden Fall schon länger her. (Evtl. ein Mailbag?)

Ein bisschen reden wir hier alle aber eh grade an einander vorbei - ich hatte das "wir machen das, was uns interessiert und gefällt" nie primär auf die zu besprechenden Spiele bezogen, sondern auch auf das ganze drumrum. Also sowohl Formatideen als auch darin zu bearbeitende Themen.

Konkretes Beispiel: Der letzte Spaziergang ist ewig her. Wenn das daran liegt, dass Dom und André grade keine geeigneten Spiele wissen - völlig nachvollziehbar und okay. Sollten sie aber noch Spiele haben, die sie reizen, es aber nicht machen, weil sie den Eindruck haben, dass zu wenig Interesse daran besteht - dann wäre das sehr bedauerlich. Und eben ein gewisser Widerspruch zum ursprünglichen ThePod-Anspruch.

(Ich hab natürlich keine Ahnung, was bei den Spaziergängen der Grund ist - sie erschienen mir nur als geeignetes Beispiel.)
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von IDEA »

Felidae hat geschrieben: 24. Sep 2023, 09:38 Sollten sie aber noch Spiele haben, die sie reizen, es aber nicht machen, weil sie den Eindruck haben, dass zu wenig Interesse daran besteht - dann wäre das sehr bedauerlich. Und eben ein gewisser Widerspruch zum ursprünglichen ThePod-Anspruch.
Ich kann die Denke gut verstehen, meiner Meinung nach, ist das aber genau das "Problem" das hier gegenueber der Gamestar schon diskutiert wurde.
Am Ende des Tages muss irgendwo Geld rumkommen (auch ThePod hat in Summe signifikante Fixkosten).

Daher, vllt waeren 9/10 Indienischentitel fuer manche Leute total spannend und ein Abo wert, wenn aber die Zahlen (oder die Erfahrung) zeigen, dass es das wirtschaftliche Risiko nicht wert ist, wird ein Mittelweg gefunden und gegangen.

Fuer mich vollkommen in Ordnung. Solange "fuer jeden" genug dabei ist, alles fein.
Ein Projekt dieser Groesse macht dann doch eher den Vollstortimenter, statt praezises Nischentargeting.
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Felidae
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Felidae »

IDEA hat geschrieben: 24. Sep 2023, 10:07
Felidae hat geschrieben: 24. Sep 2023, 09:38 Sollten sie aber noch Spiele haben, die sie reizen, es aber nicht machen, weil sie den Eindruck haben, dass zu wenig Interesse daran besteht - dann wäre das sehr bedauerlich. Und eben ein gewisser Widerspruch zum ursprünglichen ThePod-Anspruch.
Ich kann die Denke gut verstehen, meiner Meinung nach, ist das aber genau das "Problem" das hier gegenueber der Gamestar schon diskutiert wurde.
Am Ende des Tages muss irgendwo Geld rumkommen (auch ThePod hat in Summe signifikante Fixkosten).

Daher, vllt waeren 9/10 Indienischentitel fuer manche Leute total spannend und ein Abo wert, wenn aber die Zahlen (oder die Erfahrung) zeigen, dass es das wirtschaftliche Risiko nicht wert ist, wird ein Mittelweg gefunden und gegangen.

Fuer mich vollkommen in Ordnung. Solange "fuer jeden" genug dabei ist, alles fein.
Ein Projekt dieser Groesse macht dann doch eher den Vollstortimenter, statt praezises Nischentargeting.
Nochmal - es geht um den an sich selbst gestellten Anspruch, der sowohl bei Gamestar als auch bei ThePod formuliert wurde. An dem werden nunmal beide gemessen. Und - überspitzt formuliert - war der bei ThePod nie "Wir machen nur das, worauf wir Bock haben - solange, bis wir eine gewisse Größe haben, danach müssen wir natürlich auch schauen, was besser klickt". ;)

(Edit, zur absoluten Sicherheit: Ja, das war SEHR überspitzt. Davon ist ThePod meilenweit weg im Moment. Aber grade, wenn man hier gelandet ist, weil man mit dem Rest des Internetspielejournalismus nicht unbedingt glücklich ist, machen bestimmte Aussagen nunmal hellhörig.)
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lolaldanee
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von lolaldanee »

simu1988 hat geschrieben: 23. Sep 2023, 00:08
Voigt hat geschrieben: 22. Sep 2023, 21:39 Obs geschadet hat wissen wir nicht. Wäre interessant eine GameStat oder allgemein Spielezeitschrift von ausgebildeten/studierten Journalisten zu sehen. Ob die von Qualität um einiges besser wäre oder ob es garkein so großer Unterschied wäre.
Ich vermute mal, dass die Konsumenten von Spielezeitschriften zur Hochzeit des Prints (also um das Jahr 2000) größtenteils Teenager waren. Daher könnte ich mir sogar vorstellen, dass eine top ausgebildete, sehr professionelle Redaktion einen schwierigeren Stand gehabt hätte.
aber hallo,
ich wüsste zumindest nicht, warum ein ausgebildeter journalist meine raumschiff gamestar folgen besser gemacht hätte, die einer der hauptgründe waren, das magazin zu kaufen :clap:

es geht um computerspiele, immer noch zu 98% launige freizeitunterhaltung, nicht um politik (DA regt es mich doch deutlich mehr auf, wie sehr links und rechts selbst simpelste standarts missachtet werden)
so sehr ich eine gute kunstkritik liebe, der klamauk ist mir dann doch deutlich wichtiger

das gilt auch hier für the pod, ich bin hier wegen der insel des schreckens und der quizze, nicht wegen kritischer hintergrundberichte. die sind zwar auch schön, aber nicht mein hauptmotivator
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Andre Peschke
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Andre Peschke »

Felidae hat geschrieben: 24. Sep 2023, 09:38 Konkretes Beispiel: Der letzte Spaziergang ist ewig her. Wenn das daran liegt, dass Dom und André grade keine geeigneten Spiele wissen - völlig nachvollziehbar und okay. Sollten sie aber noch Spiele haben, die sie reizen, es aber nicht machen, weil sie den Eindruck haben, dass zu wenig Interesse daran besteht - dann wäre das sehr bedauerlich. Und eben ein gewisser Widerspruch zum ursprünglichen ThePod-Anspruch.
Also, Leuuude. Jetzt muss ich doch aus dem Urlaub mal schreiben, denn da wird mir „worauf wir Bock haben“ ein bissl zu sehr gleichgesetzt mit völlig willkürlichem Müßiggang.

1. Meine Wahrnehmung war damals: Dom und Seb hatten mir im Planungsmeeting wiederholt nur irgendwelche Indie-Wertschätzungen gepitcht, von denen keiner je gehört hatte (bedeutet natürlich: Ich nicht ;)). Und nachdem ich da nix gesagt hatte, habe ich in Woche drei dann gesagt, dass wir doch bitte auch ein kleines bisschen auf Relevanz schauen und auf Abwechslung im Programm achten. Da kamen mir zu viel nur Vorschläge für Wertschätzungen und das ist dann zu viel Monokultur, IMO. Sie haben dann als Reaktion darauf trotzdem ihren Kram gemacht und Seb hat das ganze in einer Folge spöttisch nacherzählt, weswegen ihr davon nun wisst und gegen diesen ungeheuerlichen Vorgang vorsorglich protestieren könnt. :D


2. Es gibt keine Spaziergänge, weil ich keine Zeit hatte und sonst hatte keiner Bock drauf. (Also, außer Dom, aber der braucht einen Partner).

3. Nehmen wir es mal so puristisch, wie es einige hier auslegen: Dann gibt es keine Reportagen mehr, kein 10JK, keine Berichterstattung zu Microsoft etc. Es gibt auch keine gut vorbereiteten Folgen mehr. Recherche und Sorgfalt machen keinen Spaß, das ist Arbeit. Es gibt auch keine regelmäßigen Formate mehr, wie das Magazin, denn das wird irgendwann auch Routine. Dann setzen wir uns nur noch hin und machen Inseln des Schreckens 266 und spielen zwischendrin mal wo rein, selten fertig, und reden drüber.

Anderes Beispiel: Ich finde es anstrengend neben all meinen anderen Aufgaben regelmäßig 10JK zu machen. Jochen hat auch schon ein paar Mal gesagt „dann stell es halt ein“. Will ich nicht, weil ich es für unsere Mischung des Programms wichtig finde und mir die Aufnahme mit Christian am Ende immer Freude macht. Mache ich jetzt, worauf ich Bock habe, weil ich will, dass es in unserem Programm existiert oder mache ich nicht was ich will, weil es phasenweise anstrengend ist? Ich finde es klar, dass „wir machen nur das, worauf wir Bock haben“ eben bedeutet, dass man diese Freiheit mit Respekt und Verantwortung gegenüber euch Hörern und auch den Kollegen ausübt und sich nicht zB nur das bequemste aussucht und die anderen mal machen lässt etc. Nochmal zur Klarstellung: Genau das tun Seb und Dom auch eigentlich immer. Deswegen sind sie Teil des Teams. Deswegen ist es ein Privileg mit ihnen zu arbeiten. Das gilt auch für Jochen und alle anderen. Es geht hier um eine einzelne Momentaufnahme, wo ich einmal das Gefühl hatte, wir haben eine Phase wo sich zu sehr auf einen Bereich eingeschossen wurde. Und es wurde darauf nichtmal großartig eingelenkt, weil alle um die Freiheiten wissen, die sie nunmal haben.

Noch ein Beispiel: Ihr könnt auch Rainer Sigl und Marcus Richter fragen wann sie das letzte Mal eine Vorgabe irgendeiner Art bekommen haben. Spoiler: Nach den ersten paar Folgen, wo es um die Ausrichtung des Formats ging, nie wieder.

Am Ende würde der Purismus auch keinem nützen, wenn man ihn als Regel so eisern auslegt. Gerade Dom und Seb kriegen wirklich alle Freiheit sich ihre Themen selbst zu wählen. Ist das Zügel- und Grenzenlos und rein auf ihr persönliches Vergnügen ausgerichtet? Nein, sorry, wer diese absurde Vorstellung im Kopf hatte, wird tatsächlich enttäuscht. Sie dürfen auch nicht über Monate einfach gar nicht arbeiten, wenn sie auf gar nichts Bock haben - der nächste Schock? ;)

Andre
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screamingblood
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von screamingblood »

Regelmäßige The Pod-Hörende sollten auch eigentlich den Unterschied zwischen Typ I- und II-Spaß kennen. :ugly:
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Kesselflicken
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Kesselflicken »

Andre Peschke hat geschrieben: 24. Sep 2023, 12:12 Also, Leuuude. Jetzt muss ich doch aus dem Urlaub mal schreiben, denn da wird mir „worauf wir Bock haben“ ein bissl zu sehr gleichgesetzt mit völlig willkürlichem Müßiggang.
Jochen Gebauer hat geschrieben: 23. Sep 2023, 23:11 Kurz: Ihr habt - unter anderem - dafür bezahlt, dass wir machen, worauf wir Bock haben. Ich kann mit Fug und Recht sagen, dass ich noch nie in meinem Leben so viel Sachen gemacht habe, auf die ich Bock hatte, wie dieses Jahr.
Nachdem sowohl Jochen, als auch André jetzt beide so einen harmonischen Schlusspunkt zu setzen versucht haben, überwinde ich meine Schreibfaulheit der letzten Wochen hier doch mal überwinden und generell erstmal ein Lob für diese ganz hervorragende Podcast-Woche da lassen. Das war für mich ganz ehrlich das beste Wochenprogramm, was ich seit langer Zeit hier bekam. Hintergrundrecherche und Talk zu einem topaktuellen Branchenthema, das ich mega interessant fand. Dann eine Journalismus-Folge, die einen ja schon fast an die Anfangstage des Pods erinnert und leicht nostalgisch werden lässt. (Schätze ich umso mehr, weil ihr denke mal genau wisst, dass sowas zu potenziell schwierigen Forendiskursen führen kann und ihr es dennoch leistet) Dann eine ausführliche, herrlich witzige Spoiler-Besprechung zu einem aktuellen Spiel, an dem ich mittlerweile keinerlei Interesse mehr habe^^. Gefolgt vom gewohnt toll recherchierten Magazin und einer ausführlichen Spiele-Besprechung am Sonntag. Ganz großes Kino!

Und auch wenn ich die grundlegende Befürchtung (zu sehr auf Abrufzahlen etc. schauen) grundsätzlich nachvollziehen kann, bin ich doch etwas vom Grad der Verunsicherung bei einigen hier überrascht. :think: War ja unterm Strich nur eine kleine Sidestory in einem Mailbag IIRC und dass sowas dann schon sooo verunsichert, fand ich dann doch komisch. Ich weiß, diese Art von Feedback ist echt nur mäßig hilfreich, aber ich bin glücklich hier und vertraue euch und eurem Gespür für ein ausgewogenes Programm einfach weiterhin!
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Fanatic82 »

Andre Peschke hat geschrieben: 24. Sep 2023, 12:12
Felidae hat geschrieben: 24. Sep 2023, 09:38 Konkretes Beispiel: Der letzte Spaziergang ist ewig her. Wenn das daran liegt, dass Dom und André grade keine geeigneten Spiele wissen - völlig nachvollziehbar und okay. Sollten sie aber noch Spiele haben, die sie reizen, es aber nicht machen, weil sie den Eindruck haben, dass zu wenig Interesse daran besteht - dann wäre das sehr bedauerlich. Und eben ein gewisser Widerspruch zum ursprünglichen ThePod-Anspruch.
Also, Leuuude. Jetzt muss ich doch aus dem Urlaub mal schreiben, denn da wird mir „worauf wir Bock haben“ ein bissl zu sehr gleichgesetzt mit völlig willkürlichem Müßiggang.

1. Meine Wahrnehmung war damals: Dom und Seb hatten mir im Planungsmeeting wiederholt nur irgendwelche Indie-Wertschätzungen gepitcht, von denen keiner je gehört hatte (bedeutet natürlich: Ich nicht ;)). Und nachdem ich da nix gesagt hatte, habe ich in Woche drei dann gesagt, dass wir doch bitte auch ein kleines bisschen auf Relevanz schauen und auf Abwechslung im Programm achten. Da kamen mir zu viel nur Vorschläge für Wertschätzungen und das ist dann zu viel Monokultur, IMO. Sie haben dann als Reaktion darauf trotzdem ihren Kram gemacht und Seb hat das ganze in einer Folge spöttisch nacherzählt, weswegen ihr davon nun wisst und gegen diesen ungeheuerlichen Vorgang vorsorglich protestieren könnt. :D


2. Es gibt keine Spaziergänge, weil ich keine Zeit hatte und sonst hatte keiner Bock drauf. (Also, außer Dom, aber der braucht einen Partner).

3. Nehmen wir es mal so puristisch, wie es einige hier auslegen: Dann gibt es keine Reportagen mehr, kein 10JK, keine Berichterstattung zu Microsoft etc. Es gibt auch keine gut vorbereiteten Folgen mehr. Recherche und Sorgfalt machen keinen Spaß, das ist Arbeit. Es gibt auch keine regelmäßigen Formate mehr, wie das Magazin, denn das wird irgendwann auch Routine. Dann setzen wir uns nur noch hin und machen Inseln des Schreckens 266 und spielen zwischendrin mal wo rein, selten fertig, und reden drüber.

Anderes Beispiel: Ich finde es anstrengend neben all meinen anderen Aufgaben regelmäßig 10JK zu machen. Jochen hat auch schon ein paar Mal gesagt „dann stell es halt ein“. Will ich nicht, weil ich es für unsere Mischung des Programms wichtig finde und mir die Aufnahme mit Christian am Ende immer Freude macht. Mache ich jetzt, worauf ich Bock habe, weil ich will, dass es in unserem Programm existiert oder mache ich nicht was ich will, weil es phasenweise anstrengend ist? Ich finde es klar, dass „wir machen nur das, worauf wir Bock haben“ eben bedeutet, dass man diese Freiheit mit Respekt und Verantwortung gegenüber euch Hörern und auch den Kollegen ausübt und sich nicht zB nur das bequemste aussucht und die anderen mal machen lässt etc. Nochmal zur Klarstellung: Genau das tun Seb und Dom auch eigentlich immer. Deswegen sind sie Teil des Teams. Deswegen ist es ein Privileg mit ihnen zu arbeiten. Das gilt auch für Jochen und alle anderen. Es geht hier um eine einzelne Momentaufnahme, wo ich einmal das Gefühl hatte, wir haben eine Phase wo sich zu sehr auf einen Bereich eingeschossen wurde. Und es wurde darauf nichtmal großartig eingelenkt, weil alle um die Freiheiten wissen, die sie nunmal haben.

Noch ein Beispiel: Ihr könnt auch Rainer Sigl und Marcus Richter fragen wann sie das letzte Mal eine Vorgabe irgendeiner Art bekommen haben. Spoiler: Nach den ersten paar Folgen, wo es um die Ausrichtung des Formats ging, nie wieder.

Am Ende würde der Purismus auch keinem nützen, wenn man ihn als Regel so eisern auslegt. Gerade Dom und Seb kriegen wirklich alle Freiheit sich ihre Themen selbst zu wählen. Ist das Zügel- und Grenzenlos und rein auf ihr persönliches Vergnügen ausgerichtet? Nein, sorry, wer diese absurde Vorstellung im Kopf hatte, wird tatsächlich enttäuscht. Sie dürfen auch nicht über Monate einfach gar nicht arbeiten, wenn sie auf gar nichts Bock haben - der nächste Schock? ;)

Andre
Um da mal positives Feedback da zu lassen. Das Format 10K finde ich gehört zu dem Projekt wie die Sonntagsfolge. Ich freu mich jedes mal riesig wenn sie erscheint. Großes Lob da an Christian und André. Danke dafür.
Rick Wertz
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Rick Wertz »

10JK war vor einigen Jahren für mich der ursprüngliche Grund, The Pod zu abonnieren. Und weil mir der Rest des Angebots gefällt, bin ich gerne geblieben.
Zuletzt geändert von Rick Wertz am 24. Sep 2023, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
Carlos
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Carlos »

Daumen hoch für den Mainstream. Was die Auswahl angeht mit BG3 Tagebuch, Diablo4 und Co. habt ihr meiner Meinung nach alles richtig gemacht. Die Indie Besprechungen finanziere ich gerne quer und wenn ich nur eine von 5 im Monat anhöre stört mich das überhaupt nicht gerade wegen den ganzen Formaten wie 10JK, Magazin, Feierabend Bier oder Sonntagsformaten.

So etwas in die Gewichtung aufzunehmen bei der Themenplanung ist für mich aber auch noch mal meilenweit etwas anderes als die Themen die ihr in dieser Episode besprochen habt und deshalb verstehe ich den Vergleich auch gar nicht so sehr.

Im Prinzip macht ihr genau die Mischung von Content die ich mag und von der ich teilweise auch gar nicht weiß dass ich ihn mögen könnte weil er eben nicht ausschließlich Trend orientiert ist.

Das unterscheidet euch auf der einen Seite von Gaming Journalismus und andererseits eben auch von Influencer Content die dann eben jedes Pferd totreiten wenn es Reichweite gibt und dem Algorithmus gefällt
Avantenor
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Avantenor »

Andre Peschke hat geschrieben: 24. Sep 2023, 12:12 1. Meine Wahrnehmung war damals: Dom und Seb hatten mir im Planungsmeeting wiederholt nur irgendwelche Indie-Wertschätzungen gepitcht, von denen keiner je gehört hatte (bedeutet natürlich: Ich nicht ;)). Und nachdem ich da nix gesagt hatte, habe ich in Woche drei dann gesagt, dass wir doch bitte auch ein kleines bisschen auf Relevanz schauen und auf Abwechslung im Programm achten. Da kamen mir zu viel nur Vorschläge für Wertschätzungen und das ist dann zu viel Monokultur, IMO. Sie haben dann als Reaktion darauf trotzdem ihren Kram gemacht und Seb hat das ganze in einer Folge spöttisch nacherzählt, weswegen ihr davon nun wisst und gegen diesen ungeheuerlichen Vorgang vorsorglich protestieren könnt. :D
Deine Eiinschätzung wäre auch die meine gewesen. Aktuell höre ich Folgen in der Besetzung Seb/Dom gar nicht mehr. Die Themenwahl hat mich wiederholt nicht überzeugt und die Art und Weise der Besprechungen weder unterhalten noch bereichert. Bei ihren Sonntagsfolgen war das lange Zeit noch anders, aber mittlerweile übergehe ich auch diese von vornherein.

Das Naserümpfen über Stiftung Warentest der frühen Jahre, stattdessen dann aber häufiges Wertschätzen von Nischentiteln wäre für mich auch keine journalistische Steigerung. Es macht das Review-Spiel ohne Wertung vielleicht etwas gefühliger und thematisch breiter, aber es ist weiterhin die alte Stiftung Warentest, nur jetzt in der Geschmacksvariante Gen Y/Z und mit spitzer werdender Zielgruppe.
Ich finde es anstrengend neben all meinen anderen Aufgaben regelmäßig 10JK zu machen. Jochen hat auch schon ein paar Mal gesagt „dann stell es halt ein“. Will ich nicht, weil ich es für unsere Mischung des Programms wichtig finde und mir die Aufnahme mit Christian am Ende immer Freude macht.
Das möchte ich auch nochmal bestärken. Das Format ist für mich immer ein Highlight. Bei den Spielereleases gibt es immer mal wieder persönliche und globale Saure-Gurken-Zeiten, aber es gibt eigentlich immer drei Alt-Schlagzeilen, über die es sich lohnt rückblickend nochmal nachzudenken. Eure Reflektionen und Diskussionen darum finde ich auch immer sehr informativ und unterhaltsam. Gerade das Reflektieren und Zusammenhänge herstellen kommt imho im Journalismus in den letzten Jahren deutlich zu kurz. Viele Monate Gamespodcast wären für mich auch äußerst uninteressant, wenn es 10JK nicht gäbe. So waren es öfters Mal nur die Wochen 3 und 4 des Monats.

Um das mal mit etwas Manöverkritik zu verbinden: Ein wenig vermisse ich die Podcasts der ersten Tage, wo auch mal mehr Gäste vom Fach zu Wort kamen. Die gibt es natürlich immer noch, aber meinem Eindruck nach deutlich seltener, vll auch weil Wolfgang nicht mehr dabei ist. So sehr ich Eure Meinungen und Erfahrung schätze, aber gerade beim Philosophieren über Branche oder Meta-Themen hätte ich mir aus journalistischer Sicht des Öfteren mal ein paar Kommentatoren/Zitate aus berufenem Munde gewünscht. Weil sonst sind es einfach Meinungen und Mutmaßungen. Durchaus begründet, aber halt aus der Ferne, was immer so seine blinden Flecken mit sich bringt.
skade
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von skade »

Erstmal: wenn 10JK wegfällt, wäre das echt ärgerlich. Darauf freue ich mich jeden Monat. Ein tolles Leuchtturmformat.

Zum Mainstream/Indie: ich find die Mischung gut. Das Jochen auf große AAA-Spiele steht, kommt eigentlich regelmässig wieder raus. Und das ist ja super, weil dann kann sie auch jemand kritisieren, der dem grundsätzlich positiv gegenüber steht. Ich finde aber auch, das Indie nicht zu kurz kommt. Meine Spielesammlung ist voll von "ach, das kling nett, kauf ich mal".

Ganz allgemein bin ich eher auf der Seite, der Küche zu vertrauen und bin damit eigentlich sehr zufrieden.
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