Runde #074: Die besten Spiele aller Zeiten III: Es wird kontrovers

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fantasy2113
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von fantasy2113 »

Dead Space ist für mich auch ganz klar das beste "Horror" Game

Weder Alien Isolation, Silent Hill 2 oder Amnesia haben bei mir so viel Stress/Angst/Terror ausgelöst!

Was mir noch extrem gut gefällt bei Dead Space ist, dass man selbst im "Hard" Mode der "King" auf dem Schiff ist und bis 1-2 Ausnahmen eigentlich keinen Gegner wirklich fürchten muss. Und trotzdem hatte man Respekt und Angst vor allen Gegnern!

Die anderen oben genannten Bespiele, haben die Angst eher durch die "Wehrlosigkeit" gegenüber den Gegnern erzeugt, was bei mir persönlich nicht so richtig wirkt.

KOTOR (und KOTOR2 + Mods) für mich auch ganz klar das beste RPG was ich je gespielt habe! Kommt wenn nur Gothic 2 ran
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Max
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von Max »

Bezüglich der Diskussion um Lord of the Rings: Ich denke, dass Andre einfach meinte, dass die Filme von einer benachteiligten Position bei Kritikern starteten. Fantasy wird in diesen Kreisen oft ein wenig belächelt. Dass die Filme am Ende so viele Oscars gewonnen haben, der dritte Teil sogar mit Titanic und Ben Hur als meistprämierte Filme aller Zeiten gleichzog, war schlichtweg eine Sensation. Haben die Filme auch verdient, ich halte sie für herausragend, aber damit war keinesfalls zu rechnen, weil alle gedacht haben, die Academy würde sich schlicht nicht dafür interessieren. Ich stimme euch übrigens zu, dass die Hobbit-Filme im Vergleich zu Lord of the Rings aus sehr vielen Gründen scheußlich sind. Aber das würde jetzt zu weit führen. :mrgreen:
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Andre Peschke
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von Andre Peschke »

Max hat geschrieben:Bezüglich der Diskussion um Lord of the Rings: Ich denke, dass Andre einfach meinte, dass die Filme von einer benachteiligten Position bei Kritikern starteten. Fantasy wird in diesen Kreisen oft ein wenig belächelt. Dass die Filme am Ende so viele Oscars gewonnen haben, der dritte Teil sogar mit Titanic und Ben Hur als meistprämierte Filme aller Zeiten gleichzog, war schlichtweg eine Sensation.
Und es war auch ein Skandal, weil der dritte Herr der Ringe diese Oscars nicht verdient hat (zumindest die "großen" Oscars - VFX, Kostüm und so: Geschenkt, aber da hatten sie ja vorher schon welche. Außer natürlich, das Teilnehmerfeld war echt scheiße ;)). Der Film ist bei weitem der schlechteste Teil der Reihe. Und das mit den Oscars weiß ich genau deswegen auch ganz sicher, da ich damals dachte "Hmpf, nachträgliche Ehrung, weil sie es beim brillanten ersten Teil vermasselt haben. Billig." Kann mich leider null an die Oscar-Geschichte erinnern. Wo war das denn, ca?

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Dr. Zoidberg [np]
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Andre Peschke hat geschrieben:
Max hat geschrieben:Bezüglich der Diskussion um Lord of the Rings: Ich denke, dass Andre einfach meinte, dass die Filme von einer benachteiligten Position bei Kritikern starteten. Fantasy wird in diesen Kreisen oft ein wenig belächelt. Dass die Filme am Ende so viele Oscars gewonnen haben, der dritte Teil sogar mit Titanic und Ben Hur als meistprämierte Filme aller Zeiten gleichzog, war schlichtweg eine Sensation.
Und es war auch ein Skandal, weil der dritte Herr der Ringe diese Oscars nicht verdient hat (zumindest die "großen" Oscars - VFX, Kostüm und so: Geschenkt, aber da hatten sie ja vorher schon welche. Außer natürlich, das Teilnehmerfeld war echt scheiße ;)). Der Film ist bei weitem der schlechteste Teil der Reihe. Und das mit den Oscars weiß ich genau deswegen auch ganz sicher, da ich damals dachte "Hmpf, nachträgliche Ehrung, weil sie es beim brillanten ersten Teil vermasselt haben. Billig." Kann mich leider null an die Oscar-Geschichte erinnern. Wo war das denn, ca?

Andre
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Da war deine Argumentation, dass es plumpe Spiele wie Dead Space schwerer haben, ähnlich wie ein Herr der Ringe bei den Oscars
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Dostoyesque
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von Dostoyesque »

Zum Actionfilmvergleich: Herr der Ringe war vielleicht nicht das günstigste Beispiel. Ein gutes aktuelles Beispiel ist mMn Mad Max: Fury Road. Fantastisches Actionkino, das aber nie viel mehr als eine Oscarnominierung erreichen wird. Es ist wirklich ein Wunder, dass Gladiator den Oscar gewonnen hat. Ist wahrscheinlich der einzige (?) Actionfilm der letzten 20-30 Jahre, der dort tatsächlich gewonnen hat. Ein Film wie Die Hard (oder Komödien, wenn wir schon dabei sind) haben Stand jetzt nach wie vor keine Chance. Die Oscars sind aber noch zumindest vergleichsweise gnädig was Nominierungen angeht. Bei europäischen Filmpreisen gibts für Popcorn Genrekino noch viel weniger Platz.


Dead Space ist mMn auch ein gutes Beispiel dafür, dass bei Verwendung von jump scares gern so getan wird, als ob das das einzige Element aus dem Horror ist, dessen sich besagtes Spiel/besagter Film bedient. Dead Space bedient sich vielerlei Elemente, der jump scare ist nur eines dieser Elemente und ganz nebenbei auch nur sehr selten billig umgesetzt. Die Abneigung gegen jump scares ist mMn sehr übertrieben. Mal abgesehen davon, dass sie durchaus ein legitimes Mittel sind, wenn wohl dosiert und gut präsentiert. Die Duschszene in Psycho fällt seinerzeit letztendlich ja auch in diese Kategorie (wenngleich sie mittlerweile vergleichsweise langsam wirkt), nur ist sie eben gut umgesetzt. Billig ist da nichts. Dass der jump scare kommt und jemand den Duschvorhang aufreissen wird ist letztlich auch klar. Dead Space ist durchaus genauso fair was seine jump scares angeht. In der Regel gibts immer irgendwelche Anzeichen, die bereits darauf hindeuten, foreshadowing, o.ä. Es ist in der Regel nicht so, dass einfach jemand irgendwo ohne Vorwarnung rausspringt und "buh" macht, in der Regel sieht man irgendwo Bewegung im Lüftungsschaft, ein Geräusch hie, ein Geräusch da. Manchmal zeigt einem das Spiel 10 Minuten vor dem jump scare, wie irgendein Monster in einen Lüftungsschacht steigt. Ab diesem Zeitpunkt ist man dann besonders paranoid wenns in diese Gänge geht. Das ist alles gekonnt und variabel gemacht, "billig" ist da sehr wenig (vor allem wegen dem sounddesign), mal abgesehen von den vermeintlich toten Monstern, die auf einmal aufspringen. Die hätte man sich auch sparen können. Ich für meinen Teil hab die aber ohnehin relativ selten erlebt, weil ich nach dem ersten jump scare dieser Art auf alles mindestens ein Mal geschossen habe, was ohne mein Zutun bereits auf dem Boden liegt.

Summa summarum sollte man sich mMn nicht schämen, wenn man ein Spiel wie Dead Space, Doom, Quake, Gears of War (würg) o.ä. zu einer Liste dieser Art hinzufügt. Diablo ist letztlich auch nichts anderes, nur aus einer etepetete Perspektive (iso) und mit einem lootsystem. Letztlich ist Diablo auch nur stupide Action.
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W8JcyyU
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von W8JcyyU »

Dostoyesque hat geschrieben:Dead Space ist mMn auch ein gutes Beispiel dafür, dass bei Verwendung von jump scares gern so getan wird, als ob das das einzige Element aus dem Horror ist, dessen sich besagtes Spiel/besagter Film bedient. Dead Space bedient sich vielerlei Elemente, der jump scare ist nur eines dieser Elemente und ganz nebenbei auch nur sehr selten billig umgesetzt.
Weil ich das so ähnlich zu Dead Space immer auf reddit lese:
Damit wäre ich echt vorsichtig. Beim Spielen war mir bei der ersten Begegnung mit einer Leiche am Boden sofort klar, was gleich passieren wird. Und auch sonst arbeitet sich Dead Space an den immer gleichen Versatzstücken ab - wenn man die Wiederholung so nicht wahrnimmt bzw. sich nicht daran stört, dann mag Dead Space mit Sicherheit glänzend unterhalten. Es gibt aber eben auch Leute, die wissen nach ca. einer Stunde wie es weitergeht.

(Psycho nicht gesehen) Der Vergleich mit Film wird dann auch schwer. In Psycho dürfte nicht 200 Mal ein Duschvorhang aufgerissen werden. Das ist dann eben eine Frage des Gespürs: einmal den Duschvorhang aufreissen, gekonnt eingefangen, wirkt revolutionär und als so noch nicht gesehen. Zweihundertmaliges Aufreissen dagegen ist Scream Fortsetzungskino der schlimmsten Sorte.

Yahtzee von Zero Punctuation [1,2] erklärt die unterschiedliche Herangehensweise bei Horror in seinen Reviews zu Dead Space / Alien Isolation für mich ziemlich treffend. Wenn man seiner Argumentation folgt, ist Dead Space eben kein Meilenstein, nicht wirklich Horror und deswegen in manchen Aspekten total overhyped.
Zuletzt geändert von W8JcyyU am 11. Sep 2016, 09:34, insgesamt 2-mal geändert.
akill0816
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von akill0816 »

Bei mir hat Dead Space als Horrorspiel leider gar nicht funktioniert. Das Spiel ist meiner Meinung nach für ein Horrorspiel zu actiongeladen. Es nimmt sich zu wenig Zeit Schrecken aufzubauen. Ich hatte bereits nach 2 Stunden den Effekt, dass sich der Schrecken des Spiels abgenutzt hat. Ja zu Beginn klappt die Sache recht gut. Die Atmosphäre bleibt auch recht dicht. Sie hat aber bei mir weder Angst verursacht noch für Schrecken gesorgt. Ehrlichgesagt funktionieren bei mir selbst Bloodborne oder Dark Souls als Horrorspiele besser. Zwar gibt es dort keine Jumpscares aber das Gameplay bestaft scheitern einfach stärker und sorgt dafür, dass sich das Spiel nicht nur auf Atmosphäre und Jumpscares verlassen muss.
Effektive Jumpscares gehören für mich zu einen guten Horrorspiel dazu. Allerdings sollten sie weniger inflationär verwendet werden als in Dead Space. Resident Evil hat in seinen ersten beiden Teilen ein sehr viel besseres Angstgefühl erzeugt, weil es auch mal ruhigere Passagen hatte. Ich würde immernoch Resident Evil 1 zum besten Horrorspiel aller Zeiten küren. Zwar war die Story in Endeffekt ziemlicher Humbug aber ich erinnere mich bis heute an manche Szenarien obwohl ich das Spiel vor fast 20 Jahren gespielt habe. Die sperrige Steuerung der alten RE-Spiele hat den Spielen zwar schlechtere Wertungen eingebracht, allerdings für mich auch zur Stimmung beigetragen, da man durch die Trägheit der eigenen Spielfigur ein Gefühl der Hilfslosigkeit hatte, dass neuere Horrorspiele mit moderner Steuerung einfach nur sehr schwer erzeugen können sobald sie dem Spieler Waffen zur Hand geben.
Vielleicht täuscht mich da auch mein Alter und meine Horrorfilerfahrung und Resident Evil hätte zum Zeitpunkt an dem ich Dead Space gespielt habe auch nicht mehr so gut funktioniert. Was ich aber sicher sagen kann, ist, dass die P.T. Demo für mich mehr Horror erzeugt hat als Dead Space.

Was die Spielmechanik angeht, tue ich mir etwas schwer Dead Space zu bewerten, da ich Shooter eigentlich kaum auf Konsole Spiele, Dead Space aber auf der 360 gespielt habe. Deshalb habe ich auch noch ca 2/3 des Spiel aufgehört. Meine Zielfähigkeit mit Controller ist einfach nicht gut genug und das Spiel legt schon sehr viel Wert auf Gunplay. Wenn ich heute an Dead Space zurückdenke, erinnere ich mich zuerst an eine grausige Railshootereinlage, die ich mindestens 20 Mal versuchen musste. Ich hasse solche Passagen in jeder Art von Spiel aber in einem Horrorspiel hat sie meiner Meinung nach gar nichts verloren. Wenn ich mich richtig erinnere wurde dem Spieler auch der Weg zum nächsten "Questziel" am Boden eingeblendet. Auch so ein Element was ich in Horrorspielen unpassend finde.

Sicher hat Dead Space ein gut ausgestaltetes Szenario und ich kann einige Argumente von Andre durchaus nachvollziehen. Wenn man es mit einem Doom 3 vergleicht, was einen ähnlichen Ansatz des sehr actionbetontem Horror wählt, ist Dead Space sicherlich gut gelungen. Das Gunplay fühlte sich dafür, dass ich es auf Konsole gespielt habe, durchaus überzeugend an. Aber insgesamt war mir das Spiel einfach nicht angsteinflößend genug.
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Dostoyesque
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von Dostoyesque »

@W8J: Jo, da hast du absolut Recht. Habe imo aber auch erwähnt, dass es wichtig ist, dass der jump scare 1. wohl dosiert und 2. gut umgesetzt wird. Mich überrascht deine Darstellung von Dead Space nicht, kann gut verstehen, wenn dir die jump scares zu oft vorkommen. Ist mit Sicherheit auch so. Das DIng bei den jump scares in Dead Space ist mMn aber nunmal, dass der Horror so wenig davon abhängig ist. Irgendwann gewöhnt man sich mit Sicherheit daran und es wirkt nicht mehr so, da geb ich dir durchaus recht. Die restlichen Elemente (Ressourcenknappheit, sounddesign, leveldesign, Monsterdesign, Gore, etc.) sind aber nach wie vor vorhanden, intakt und gut umgesetzt. Der Horror in Dead Space steht und fällt nicht mit der Intensität der jump scares, zumindest mMn nicht.

Bin relativ selten Yahtzees Meinung (wobei sein Videoformat eher unterhalten und weniger informieren soll, imho) und bins auch im Bezug auf Dead Space nicht. Desweiteren seh ich nicht so recht, wo er Dead Space die Kategorisierung "Horror" abspricht, er bezeichnet das Spiel als Mix zwischen Resident Evil 4 und System Shock 2. Wenn ein Spiel, das ca. 3 verschiedene Horrorsubgenres kombiniert kein Horrorspiel ist, was dann?
Ich bin niemandem böse, wenn er/sie unbeeindruckt ist von Dead Space. Ich finds aber übertrieben, wenn man dem Spiel Dinge abspricht, die es definitiv beinhaltet. Ich hab das Ding jetzt sicher 4 Mal durchgespielt, in Sachen Horror wirkt bei mir so gut wie gar nichts mehr, ich kenn das Spiel. *Trotzdem* ist es nach wie vor ein Horrorspiel für mich und bisher hab ich kein gutes Argument dafür gehört, warums nicht in diese Kategorie gehört. Wenns einem nicht gruslig genug ist heißt das immer noch nicht, dass es kein Horror ist. Horror muss nicht gruslig sein. Horror kann auch nur eine bestimmte Ästhetik verwenden bzw. hat viel mit "tone" zu tun. Left 4 Dead ist zu keinem Moment auch nur ein bisschen gruslig, aber es ist (imo) ein Horrorspiel. Es ist, noch stärker als Dead Space, im Actionhorror verankert. Wie bereits oben gesagt: Ich würds demnach anders formulieren: Dead Space ist Horror, aber es ist (zumindest ausserhalb vom höchsten Schwierigkeitsgrad) im Actionhorror (Resident Evil 4) und viel weniger im survival Horror (Silent Hill 2) anzusiedeln. Actionhorror ist per definitionem weniger gruslig. Da gibts aufs Maul. Ist aber trotzdem Horror. Dead Space ist nicht James Cameron's Aliens. Es ist nicht weit genug von den Horrorwurzeln weg, um als pure Popcornaction durchzugehen.

Zuletzt würd ich auch noch sagen, dass es ohnehin schwierig ist, den Horroraspekt von irgendwas als overhyped zu bezeichnen. Ist halt wie mit Witzen. Der eine findets lustig (gruslig), der andre nicht. Klar gibts intelligente, gut geschriebene, sehr gekonnt vorgetragene Witze (bzw. Horror), aber manchmal gibts wenig Witigeres als einen gut getimeten Furz. Ich hab die Hangover Filme oder Mario Barth nie besonders gemocht. Ist der Film bzw. Mario Barth jetzt overhyped? Trau ich mich nicht sagen. Bei mir persönlich funktionierts halt nicht, aber ansonsten gilt whatever works.

Dead Space ist mMn ein besseres Resident Evil 4 (das allein reicht für mich schon für die Kategorisierung Meilenstein, weil es seit RE4 kein besseres RE4 gab), das mit sehr befriedigendem, repetitiven Spieldesign (mich stört im Gegensatz zu Yahtzee repetetives gamedesign nicht, wenn die Repetition dessen, was ich mache auch Spaß macht, was es bei Dead Space mMn tut) und gekonnt genutzten Horrorklischees (weiß auch nicht, was Yahtzee da erwartet hat, Dead Space versteckt seine Referenzen und bewussten Klischees nicht, es ist jetzt kein bierernstes Stück SciFi) sehr gut weiß zu unterhalten. Zitat v. oben: "On the long run (wenn mans mehrmals durchspielt) ist Dead Space für mich eins der besten Spiele aller Zeiten, weils spielerisch und konzeptionell so tight und konsequent designed ist. Es ist RE4 ohne den ganzen fluff, ohne HUD und mit Verbesserungen auf allen Seiten. Es ist genau das, was es sein will und darin eben verdammt, verdammt gut."

So, jetzt reichts aber auch was Dead Space angeht, ich habe fertig :D Wie gesagt - ich respektier deine Meinung bzgl Dead Space, finde sie auch nachvollziehbar (wie auch Jochens Meinung). Das einzige, was mich immer wieder dazu zwingt, einen Kommentar zu verfassen sind diese "ist kein Horror" Aussagen, weil da mMn das Genre oft missverstanden wird. Wenn man alle Subgenres durchgeht haben vielleicht die Hälfte aller Horrorsubgenres wirklich konkret mit diesem "Angst machen" Element zwingend zu tun, was für so viele Leute scheinbar zum Genre gehören muss. Macht halt mMn wenig Sinn, weil The Evil Dead 2, weil Torture Porn, weil Rosemary's Baby, weil Eraserhead, etc. Mal abgesehen davon, dass Dead Space ganz klar auch an vielen Stellen Angst machen will (mit von mir aus schwankendem Erfolg).
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Heretic
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von Heretic »

Dostoyesque hat geschrieben:Zum Actionfilmvergleich: Herr der Ringe war vielleicht nicht das günstigste Beispiel. Ein gutes aktuelles Beispiel ist mMn Mad Max: Fury Road. Fantastisches Actionkino, das aber nie viel mehr als eine Oscarnominierung erreichen wird.
Öhm, Fury Road (den ich übrigens grottenschlecht finde und für maßlos überbewertet halte) hat doch ganze sechs Oscars eingeheimst, wenn auch nicht gerade in den wichtigsten Kategorien.
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Dostoyesque
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von Dostoyesque »

Ja du, no one gives a shit was die kleinen Oscars angeht. Solang der Regisseur oder der "beste Film" oder zumindest cinematography nicht regelmäßig vergeben wird, wird das Genre mMn nicht genug gewürdigt. Herr der Ringe war mMn kein gutes Beispiel, weil best film und (imho) best director Oscars. Die Oscars für Effekte u.ä. wiederlegen nicht zwingend die herablassende Haltung gegenüber Actionflmen. Das passt gewissermaßen zur Narrative, das "können sie ja noch". Film editing ist noch der mMn bedeutsamste, den der Film bekommen hat. Ist aber auch noch in dieser Mitleidssparte, imho. Von cinematography aufwärts zählts wirklich (zumindest nach meinem Empfinden). Hier gibt sich die academy dann unangemessen highbrow. Beim Golden Globe ist es noch lächerlicher, wie z.B. die Komödie behandelt wird. Hier gibts ja "best actor in a comedy or musical" als Mitleidskategorie. Aber ja, Die Hard ist z.B. ein *noch* besseres Beispiel. Da gabs aber mal gar nix.
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derFuchsi
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von derFuchsi »

fantasy2113 hat geschrieben:Dead Space ist für mich auch ganz klar das beste "Horror" Game

Weder Alien Isolation, Silent Hill 2 oder Amnesia haben bei mir so viel Stress/Angst/Terror ausgelöst!
Was immer alle mit diesem Dead Space haben?
Habe die 3 Teile irgendwann mal gespielt, Teil 1 empfand ich als nett aber nicht mehr. Mich nervte aber schnell das abwechslungsarme Leveldesign, immer nur auf dem gleichen Schiff hin und her, meh. Da fand ich Dead Space 2 aber besser.

Habe vor nicht allzulanger Zeit Amnesia nachgeholt, das fand ich tatsächlich gruselig.
Dead Space war eher so der Marke "Gleich kommt sicher wieder eins dieser möglichst eklig aussehenden Monster aus einer dunklen Ecke geschossen"

Schlecht war es sicher nicht aber schwer beeindruckt ist was anderes.
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Andre Peschke
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von Andre Peschke »

Auch auf die Gefahr hin, nur das Zeug aus dem Podcast wiederzukäuen, ein paar Gedanken zur Diskussion:

Dead Space ist kein Horrorspiel: Finde, das kann man nun wirklich mit einer sehr engen Definition vertreten. Man kann sagen "Ich habe mich dabei nicht erschreckt" - dann ist es ein Horrorspiel, dass beim betreffenden Spieler versagt hat. Ein Horrorspiel bleibt's dennoch.

Und bei mir hat es schlicht ganz herausragend funktioniert. Das kann natürlich jetzt ein Einzelfall sein, sogar bei mir selbst. Wenn ich das Spiel heute nochmal rauskrame, vielleicht stellt sich diese Emotion nicht wieder ein. Was aber nichtmal als Gegenbeweis taugen würde. Beim ersten Mal ansehen von "Aliens: Die Rückkehr" hätte ich in der Sesselritze verschwinden können, vor Spannung. Heute schaue ich das als guten Actionfilm runter, weil ich die Szenen in und auswendig kenne.

Da sind wir bei der Mustererkennung: Einige von euch haben ja gesagt, ihnen seien einige penetrante Muster aufgefallen. Klar, auf die Leichen am Boden schießt man nach einiger Zeit, einfach zur Sicherheit. Aber zumindest so wie ich Dead Space in Erinnerung habe, hatte ich da oft mir arger Munitionsknappheit zu kämpfen und musste dann oft zwischen Sicherheit und Ressourcensparen abwägen, während ich mich mit knapper Lebensenergie an irgendwelchen Leichen vorbei getappst bin. In "Scream 2" (glaube das war der 2.) gibt es diese Szene, in der Neve Campbell nach einem Autounfall über den bewusstlosen (or is he?) Killer aus dem Auto steigen muss. So ähnlich kam mir das in Dead Space vor. Der Mechanismus, dich als Spieler hautnah an einer möglichen Bedrohung vorbei zu schicken funktioniert gerade weil du gelernt hast, dass vermutlich eine der Leichen gleich aufspringt und dir den Kopf abreißen will.

Ich denke, der subjektivste Faktor ist eindeutig das von mir gelobte Gegnerdesign. Was einen erschreckt und schockt, ist IMO extrem individuell, da es mit den eigenen Ängsten gekoppelt ist und zB auch der Art und Weise, wie das eigene Hirn so funktioniert. Das Genre des Körperhorrors finde ich in der Hinsicht auf eine Art und Weise anstrengend, wie wenig sonst - gerade wenn es um den parasitären Befall des Körpers geht. Es gibt da den Billo-Film "Thaw", eine Art "The Thing" für Arme mit einem fetten Val Kilmer, den ich trotzdem total unangenehm fand. "The Thing" habe ich inzwischen auch so oft gesehen, dass ich es recht entspannt schauen kann, aber das war auch kurz vor "traumatische Erfahrung" in meiner Jugend. Kurz: Ich bin da genau Zielgruppe und für mich macht Dead Space das genau richtig. Es zeigt mir zu Anfang gleich mal die Folterwerkzeuge und sorgt dann durch das IMO exzellente Sounddesign dafür, dass ich nie vergesse, was hinter der nächsten Ecke wartet. Gerade der viel stärkere biologische Umbau funktioniert da für mich übrigens besser. Wer sich an den Jamie-Lee-Curtis-Streifen "Virus" erinnert, in der es eher um Maschinen-Hybriden geht: Funktioniert bei mir gar nicht.

Apropos: Was ich im Podcast glaube ich gar nicht erwähnt habe: Die Kamera von "Dead Space" hat IMO ebenfalls eine sehr gute Wirkung. Sie ist just nahe genug dran, um es trotz 3rd-Person schwierig zu machen, um Ecken zu lugen und ist bei hautengen Konfrontationen nah genug dran, dass man mit dem Controller kleine "Geh weg! GEH WEG!"-Bewegungen vollführt. Sogar später im Spiel finden die Entwickler außerdem noch Wege, ihr "schlimmer als der Tod"-Thema weiter auszureizen, etwa wenn man die zu Giftgas-Containern umfunktionierten Opfer ausfindig machen und töten muss, was ich als wirklich bedrückend in Erinnerung habe (auch hier wieder, der Sound: Die machten meiner Meinung nach recht herzerweichende Geräusche, was ich bei den HEadcrab-Zombies aus Half-Life übrigens schon immer grauenvoll fand).

Darüber hinaus fand ich Dead Space auch als Actionspiel größtenteils wirklich gelungen. Das abtrennen von Gliedmaßen wurde von den Entwicklern nicht als reiner Schauwert integriert, sondern hat in der Spielmechanik einen Wert. Das Stasis-Modul mit seinem Zeitlupeneffekt für einzelne Gegner ist cool, das HUD habe ich im Podcast schon besungen, die Waffenauswahl hatte durch die "Abtrenn"-Mechanik eine für Shooter ganz neue Komponente (Projaktilanordnung / Schnittfläche - und ja, nur eine Variante von Streuung/Reichweite in anderen Spielen, aber eine Variante), die man ja auch noch drehen konnte, und auch die Abwechslung um die man sich trotz eingeschränktem Schauplatz bemüht hat, finde ich nach wie vor cool. Wo ich aber sofort zustimme ist, dass Dead Space in einigen Abschnitten zu stark gestreckt ist. Auch die Steuerung ist in Teilen krampfig - wobei ich sagen muss, wer "Resident Evil" zugesteht, dass seine Steuerung zur Spannung beiträgt, dann muss das auch für Dead Space gelten. Und IMO macht es Dead Space besser, da es Isaac gleichermaßen träge hält, ohne ihn zu einer Art stationären Geschützturm zu machen. Und die zugehörigen Animationen sind klasse. Der "Curb Stomp" von Clarke mit dem man Gegner am Boden zerstampfen kann (the way to go, wenn die Munition knapp ist), wirkt wunderbar wuchtig. "Beste Stampf-Animation" als Nebenoscar hat es auf jeden Fall verdient, auch vor "Gears of War". ;)

Die Story und ihr Twist sind leider vorhersehbar, aber immerhin schön inszeniert (über die visuelle Gestaltung der Showcase-Rooms im Spiel habe ich ja auch im Podcast schon hinläglich geschwärmt) und sauber ausgeführt mit viel Background-Lore. Das reicht im Genre leider schon auf jeden Fall für eine Top-Platzierung.

Alles in allem wäre Dead Space besser gewesen, hätte man das Spiel um den ganzen redundanten Fluff beschnitten häte, aber für mich trugen die Spielmechanik und die Atmosphäre für mich auch über diese Pacing-Probleme hinweg (und wollenmer mal nicht so tun, als könnten wir nicht in jedem "Best ever"-Spiel jenseits von Tetris vermutlich mindestens eine öde Passage ausmachen). Logisch: Wenn einen die Monster nicht so schocken wie mich, geht natürlich sofort ein Teil der Faszination flöten. Aber diejenigen, die den Comic-Stil von Zelda: The Windwaker gehasst haben, werden das Spiel vermutlich halt auch nie im "Idealzustand" erleben.

Ich habe "Dead Space" damals übrigens auch genau deswegen die 9X-Wertung verweigert, weil mir schon klar war, dass das eine stark subjektiv gefärbte Wahrnehmung war (und wegen ein paar anderen Macken, die ich längst vergessen habe). Aber auf meine List der Besten gehört es unverrückbar drauf, weil ich nie wieder so emotional erschöpfende 15 Stunden bei einem Spiel durchgestanden habe.

Ah und, Edit, kleine Anekdote: Ich habe dann ein Jahr oder so später einen der Entwickler zu "Dead Space 2" interviewt und der sagte mir damals, ihre Marktforschung habe ergeben, dass zu viele Spieler wegen dem Dauerstress abgebrochen haben und deswegen wollten sie in "Dead Space 2" den Spieler mächtiger machen und beim Pacing immer mal wieder ruhige Phasen in Umgebungen einbauen, in denen sich der Spieler sicher fühlen kann. Vielleicht einer der Gründe, warum die Reihe für mich schon ab Teil 2 in der Beliebigkeit versunken ist. Abgesehen davon, dass "Dead Space 2" das "Bioshock 2"-Problem hatte: War eine verfeinerte Version von Teil 1 und deswegen vermutlich spielmechanisch besser, hat aber nicht mehr viel eigenes zu bieten und die Wirkung ist daher abgestumpft.

Andre
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derFuchsi
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von derFuchsi »

Da sind Menschen wohl unterschiedlich gestrickt. Was die "Die besten Spiele aller Zeiten" Liste doch eher zu einer persönlichen Liste macht. Wir hatten das ja schon woanders dass es neutrale Spielewertungen eigentlich nicht gibt.

Jetzt habe ich die Folge auch mal (halb) gehört und nicht nur mitgelesen und muss sagen meine erste Reaktion beim lesen hier war fast die von Jochen im Podcast. Ich fand das Spiel wie oben geschrieben ganz nett und teilweise originell aber nicht überragend. Was wohl daran liegt dass ich a) sowieso kein Horror-Fan war bisher (Das Genre ist mir eher egal) und b) mir der Terror-Effekt mit möglichst ekeligen Viechern zu Holzhammer war wie in der Folge schön beschrieben.
Und wenn die Monster nicht als Horror-Element taugen unterscheidet das Spiel nur noch wenig von anderen Shootern in denen ich auch Angst habe dass mir die Munition aus geht und hinter jeder Ecke ein Gegner lauern könnte. Weshalb mir DS 2 und 3 sogar besser gefielen als Teil 1 das mir zu abwechslungsarm war als Shooter.

Eine der wenigen Szenen wo es mir wirklich kalt den Rücken runterlief war (war das Teil 1?) bevor man auf die mutierten
Babymonster stößt, läuft man irgendwann durch einen einigermaßen unversehrten Wohntrakt und hinter einer verschlossenen Tür hört man Babygeschrei. Als Elternteil schrillen da gleich die Alarmglocken (Auch wenn die eigenen Kids aus dem Alter lange raus sind) und wenn man sich vorstellt dass da wohl gerade ein Baby verhungert und man nicht helfen kann... da musste ich schon mal schlucken und mir sagen dass dies bloß ein Spiel ist. Da hat es kurz einen Trigger bei mir erreicht.

Ich spreche wohl eher auf den Psychoterror an als auf eklige Monster.
Silent Hill kenne ich nicht. Amnesia (War das mal auf einer Gamestar-CD? Gekauft habe ich mir das sicher nicht, ich kannte das Ding nicht mal bevor ich es in der Hand hatte) fand ich viel Cleverer gemacht. Die meiste Zeit hat man Angst bevor man überhaupt ein Monster zu Gesicht bekommt. Und wenn man dann das erste mal die stampfenden Schritte und die riesige Silhouette von wem auch immer am Ende des Ganges zu Gesicht bekommt dann muss man einfach rennen.

Wenn man in Spielen wie Dead Space nicht auf den Horror anspricht hat man halt keine Angst. In Amnesia hat aber die Spielfigur Angst, den Trick fand ich genial! Hält man sich zu lange im Dunkeln auf fängt der Charakter an mit den Zähnen zu knirschen und die Sicht verschwimmt, sau geil. Dazu noch das Gefühl der Hilflosigkeit, man ist ja hier kein waffenstarrender Superheld in dicker Rüstung. Wer da nicht mitfiebert muss tot sein. Und ja es hilft natürlich wenn man es abends in Ruhe spielt möglichst ohne Licht (Hat mir bei DS aber nicht sonderlich geholfen). Wenn es Andre da sogar im Büro gegruselt hat... :)
Jedenfalls habe ich mir tatsächlich nach jeder Sitzung (die höchstens mal eine Stunde oder so waren, mehr habe ich nicht ausgehalten) den Angstschweiss von den Händen an der Hose abgewischt und erstmal durchgeatmet. Ziel erreicht. So war das bei DS nicht wirklich bei mir.

Ich habe mir im letzten Sale Alien Isolation geholt weil ich die Franchise sowieso mag und außerdem hoffe ich dass der Horror hier ähnlich funktioniert wie in Amnesia. Das hat auch was von "der weiße Hai" finde ich.
Andre spricht wohl eher auf die erwähnten "Viele verschiedene Weiße Haie von denen einer ekliger aussieht als der andere" an.
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Andre Peschke
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von Andre Peschke »

derFuchsi hat geschrieben: Andre spricht wohl eher auf die erwähnten "Viele verschiedene Weiße Haie von denen einer ekliger aussieht als der andere" an.
Na, na, keine Schubladen, bitte. :D

Ich finde Amnesia da genauso brillant, auf seine Art. Der größte Trick von Amnesia ist IMO, dass es mit den von Dan Pinchbeck in Dear Esther propagierten "blank spaces" für seinen Horror arbeitet. Durch die Verzerreffekte, sieht man das Monster nie wirklich klar vor sich (es gibt Screenshots von dem Ding, in dem die Filter rausgemodded sind und es ist mangels guter Technik einfach lächerlich, wenn auch vom Design her theoretisch erschreckend). So füllt hier also das Hirn die fehlenden Informationen auf und jeder erschafft sich seine individuelle Schreckensvision, was natürlich breiter wirkt, als konkrete Bedrohungen bei "Dead Space". Das man bei Amnesia völlig wehrlos ist, ist außerdem natürlich ein weiterer großer Vorteil. Hab ich im Podcast eigentlich gesagt, ich habe mich bei "Dead Space" im Büro gegruselt? Falls ja, ist das glaube ich falsch. Das habe ich zum großen Teil daheim gespielt. Amnesia war das Spiel, bei dem ich auch im Büro dachte "Puh...das war jetzt pulstreibend" und damit sofort wusste, dass das Spiel sehr effektiv sein muss.

Amnesia lässt einem dann aber zwischendrin viele Verschnaufspausen. Vom Pacing her kann man diskutieren, ob das nicht tatsächlich der bessere Weg ist. Aber "Dead Space" macht es u.a. gerade einzigartig, dass das Spiel einfach keine Gnade kennt und den Spieler fast nie aus dem Zustand des "oh fuck, gleich passiert was" entlässt.

Andre
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derFuchsi
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von derFuchsi »

Andre Peschke hat geschrieben: Hab ich im Podcast eigentlich gesagt, ich habe mich bei "Dead Space" im Büro gegruselt? Falls ja, ist das glaube ich falsch. Das habe ich zum großen Teil daheim gespielt. Amnesia war das Spiel, bei dem ich auch im Büro dachte "Puh...das war jetzt pulstreibend" und damit sofort wusste, dass das Spiel sehr effektiv sein muss.
Ich meinte hier auch Amnesia (Vielleicht sollte ich weniger Klammersätze einfügen ;) ).

Auf jeden Fall ein interessanter Titel das Dead Space. Die Podcast-Reihe wäre auch langweilig wenn ihr einfach nur die üblichen Spiele mit 90er Wertung abgrasen würdet die vermutlich auch in jeder anderen "Beste Spiele aller Zeiten" Reihe woanders auftauchen.
Den Aspekt dass ein Spiel dass in seiner Nische hervorragend oder gar einzigartig ist auch ein Kandidat ist für eine "Beste Spiele aller Zeiten" Liste ist fand ich interessant. "So ein Erlebnis bescherte mir kein anderes Spiel bisher" ist ein einleuchtendes Argument.

BTW kann man KOTOR heute noch spielen? Das habe ich nämlich verpasst damals.
Alleine optisch dürfte das Teil ja aus heutiger Sicht eine Zumutung darstellen. (Auflösung, Texturen, eckige Animationen etc. ...)
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W8JcyyU
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von W8JcyyU »

Andre Peschke hat geschrieben: Durch die Verzerreffekte, sieht man das Monster nie wirklich klar vor sich. [...] So füllt hier also das Hirn die fehlenden Informationen auf und jeder erschafft sich seine individuelle Schreckensvision, was natürlich breiter wirkt, als konkrete Bedrohungen bei "Dead Space". Das man bei Amnesia völlig wehrlos ist, ist außerdem natürlich ein weiterer großer Vorteil.
Amnesia fällt in die Sparte Spiel bei der ich immer wieder von Features lese, die es für mich interessant machen. Wenn es etwa gelingt, dass der wirkliche Horror nicht auf dem Bildschirm, sondern im Kopf des Spielers stattfindet. Viele Reviews unterstützen genau diesen Eindruck.

Der zweite Satz schilder genau mein Problem: Amnesia hat für mich das gleiche Problem wie Slender - man ist zu wehrlos. Dead Space macht mich zum Superhelden, der mich in Erklärungsnot bringt: Obwohl ich im Minutentakt ganze Gegnerhorden bewältige, soll ich mich fürchten. Amnesia / Slender macht mich zum Superopfer, das dem Spuk hilflos ausgesetzt ist. Und da stellt sich dann für mich die Motivationsfrage: Was ist das Ziel, wenn ich nur wegrennen kann.

Mir fehlen die Spiele dazwischen. Das man zum einen nicht bloßer Spielball der Kulisse ist, zum anderen nicht ein Schwarzenegger Verschnitt, der die ganze Prämisse in Legitimationsprobleme stürzt.
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SEBO
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von SEBO »

Andre Peschke hat geschrieben:Auch auf die Gefahr hin, nur das Zeug aus dem Podcast wiederzukäuen, ein paar Gedanken zur Diskussion:

Dead Space ist kein Horrorspiel: Finde, das kann man nun wirklich mit einer sehr engen Definition vertreten. Man kann sagen "Ich habe mich dabei nicht erschreckt" - dann ist es ein Horrorspiel, dass beim betreffenden Spieler versagt hat. Ein Horrorspiel bleibt's dennoch.

Und bei mir hat es schlicht ganz herausragend funktioniert. Das kann natürlich jetzt ein Einzelfall sein, sogar bei mir selbst. Wenn ich das Spiel heute nochmal rauskrame, vielleicht stellt sich diese Emotion nicht wieder ein. Was aber nichtmal als Gegenbeweis taugen würde. Beim ersten Mal ansehen von "Aliens: Die Rückkehr" hätte ich in der Sesselritze verschwinden können, vor Spannung. Heute schaue ich das als guten Actionfilm runter, weil ich die Szenen in und auswendig kenne.

Da sind wir bei der Mustererkennung: Einige von euch haben ja gesagt, ihnen seien einige penetrante Muster aufgefallen. Klar, auf die Leichen am Boden schießt man nach einiger Zeit, einfach zur Sicherheit. Aber zumindest so wie ich Dead Space in Erinnerung habe, hatte ich da oft mir arger Munitionsknappheit zu kämpfen und musste dann oft zwischen Sicherheit und Ressourcensparen abwägen, während ich mich mit knapper Lebensenergie an irgendwelchen Leichen vorbei getappst bin. In "Scream 2" (glaube das war der 2.) gibt es diese Szene, in der Neve Campbell nach einem Autounfall über den bewusstlosen (or is he?) Killer aus dem Auto steigen muss. So ähnlich kam mir das in Dead Space vor. Der Mechanismus, dich als Spieler hautnah an einer möglichen Bedrohung vorbei zu schicken funktioniert gerade weil du gelernt hast, dass vermutlich eine der Leichen gleich aufspringt und dir den Kopf abreißen will.

Ich denke, der subjektivste Faktor ist eindeutig das von mir gelobte Gegnerdesign. Was einen erschreckt und schockt, ist IMO extrem individuell, da es mit den eigenen Ängsten gekoppelt ist und zB auch der Art und Weise, wie das eigene Hirn so funktioniert. Das Genre des Körperhorrors finde ich in der Hinsicht auf eine Art und Weise anstrengend, wie wenig sonst - gerade wenn es um den parasitären Befall des Körpers geht. Es gibt da den Billo-Film "Thaw", eine Art "The Thing" für Arme mit einem fetten Val Kilmer, den ich trotzdem total unangenehm fand. "The Thing" habe ich inzwischen auch so oft gesehen, dass ich es recht entspannt schauen kann, aber das war auch kurz vor "traumatische Erfahrung" in meiner Jugend. Kurz: Ich bin da genau Zielgruppe und für mich macht Dead Space das genau richtig. Es zeigt mir zu Anfang gleich mal die Folterwerkzeuge und sorgt dann durch das IMO exzellente Sounddesign dafür, dass ich nie vergesse, was hinter der nächsten Ecke wartet. Gerade der viel stärkere biologische Umbau funktioniert da für mich übrigens besser. Wer sich an den Jamie-Lee-Curtis-Streifen "Virus" erinnert, in der es eher um Maschinen-Hybriden geht: Funktioniert bei mir gar nicht.

Apropos: Was ich im Podcast glaube ich gar nicht erwähnt habe: Die Kamera von "Dead Space" hat IMO ebenfalls eine sehr gute Wirkung. Sie ist just nahe genug dran, um es trotz 3rd-Person schwierig zu machen, um Ecken zu lugen und ist bei hautengen Konfrontationen nah genug dran, dass man mit dem Controller kleine "Geh weg! GEH WEG!"-Bewegungen vollführt. Sogar später im Spiel finden die Entwickler außerdem noch Wege, ihr "schlimmer als der Tod"-Thema weiter auszureizen, etwa wenn man die zu Giftgas-Containern umfunktionierten Opfer ausfindig machen und töten muss, was ich als wirklich bedrückend in Erinnerung habe (auch hier wieder, der Sound: Die machten meiner Meinung nach recht herzerweichende Geräusche, was ich bei den HEadcrab-Zombies aus Half-Life übrigens schon immer grauenvoll fand).

Darüber hinaus fand ich Dead Space auch als Actionspiel größtenteils wirklich gelungen. Das abtrennen von Gliedmaßen wurde von den Entwicklern nicht als reiner Schauwert integriert, sondern hat in der Spielmechanik einen Wert. Das Stasis-Modul mit seinem Zeitlupeneffekt für einzelne Gegner ist cool, das HUD habe ich im Podcast schon besungen, die Waffenauswahl hatte durch die "Abtrenn"-Mechanik eine für Shooter ganz neue Komponente (Projaktilanordnung / Schnittfläche - und ja, nur eine Variante von Streuung/Reichweite in anderen Spielen, aber eine Variante), die man ja auch noch drehen konnte, und auch die Abwechslung um die man sich trotz eingeschränktem Schauplatz bemüht hat, finde ich nach wie vor cool. Wo ich aber sofort zustimme ist, dass Dead Space in einigen Abschnitten zu stark gestreckt ist. Auch die Steuerung ist in Teilen krampfig - wobei ich sagen muss, wer "Resident Evil" zugesteht, dass seine Steuerung zur Spannung beiträgt, dann muss das auch für Dead Space gelten. Und IMO macht es Dead Space besser, da es Isaac gleichermaßen träge hält, ohne ihn zu einer Art stationären Geschützturm zu machen. Und die zugehörigen Animationen sind klasse. Der "Curb Stomp" von Clarke mit dem man Gegner am Boden zerstampfen kann (the way to go, wenn die Munition knapp ist), wirkt wunderbar wuchtig. "Beste Stampf-Animation" als Nebenoscar hat es auf jeden Fall verdient, auch vor "Gears of War". ;)

Die Story und ihr Twist sind leider vorhersehbar, aber immerhin schön inszeniert (über die visuelle Gestaltung der Showcase-Rooms im Spiel habe ich ja auch im Podcast schon hinläglich geschwärmt) und sauber ausgeführt mit viel Background-Lore. Das reicht im Genre leider schon auf jeden Fall für eine Top-Platzierung.

Alles in allem wäre Dead Space besser gewesen, hätte man das Spiel um den ganzen redundanten Fluff beschnitten häte, aber für mich trugen die Spielmechanik und die Atmosphäre für mich auch über diese Pacing-Probleme hinweg (und wollenmer mal nicht so tun, als könnten wir nicht in jedem "Best ever"-Spiel jenseits von Tetris vermutlich mindestens eine öde Passage ausmachen). Logisch: Wenn einen die Monster nicht so schocken wie mich, geht natürlich sofort ein Teil der Faszination flöten. Aber diejenigen, die den Comic-Stil von Zelda: The Windwaker gehasst haben, werden das Spiel vermutlich halt auch nie im "Idealzustand" erleben.

Ich habe "Dead Space" damals übrigens auch genau deswegen die 9X-Wertung verweigert, weil mir schon klar war, dass das eine stark subjektiv gefärbte Wahrnehmung war (und wegen ein paar anderen Macken, die ich längst vergessen habe). Aber auf meine List der Besten gehört es unverrückbar drauf, weil ich nie wieder so emotional erschöpfende 15 Stunden bei einem Spiel durchgestanden habe.

Ah und, Edit, kleine Anekdote: Ich habe dann ein Jahr oder so später einen der Entwickler zu "Dead Space 2" interviewt und der sagte mir damals, ihre Marktforschung habe ergeben, dass zu viele Spieler wegen dem Dauerstress abgebrochen haben und deswegen wollten sie in "Dead Space 2" den Spieler mächtiger machen und beim Pacing immer mal wieder ruhige Phasen in Umgebungen einbauen, in denen sich der Spieler sicher fühlen kann. Vielleicht einer der Gründe, warum die Reihe für mich schon ab Teil 2 in der Beliebigkeit versunken ist. Abgesehen davon, dass "Dead Space 2" das "Bioshock 2"-Problem hatte: War eine verfeinerte Version von Teil 1 und deswegen vermutlich spielmechanisch besser, hat aber nicht mehr viel eigenes zu bieten und die Wirkung ist daher abgestumpft.

Andre

Ich kann da Andre in eigentlich allen Punkten komplett zustimmen, da Dead Space für mich damals genauso funktioniert hat.
Ich habe Teil 1 glaubich bis heute nie zu Ende gespielt, weil ich mit dem Stress und Terror einfach nicht klar kam. Das wurde mir gegen Ende schon fast körperlich unangenehm. Aber das spricht ja für das Spiel.
Ebenso kann ich Andre zustimmen, dass man das Spiel fast schon eher als Terror denn als Horror bezeichnen kann.

Das Argument vieler hier, dass es ja kein Horrorspiel sei, da es zu wenig ruhige Passagen gäbe, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Hier wird evtl. Grusel mit Horror verwechselt. Bei Gruselfilmen/spielen/büchern steht die Atmosphäre klar im Vordergrund, wohingegen Horro mehr auf die Fresse ist. Bei Horror spielt Gewalt auch eine viel größere Rolle. Während ich mich bei Gruselspielen eben fürchten soll, so ist Horror für mich eher unangenehm und brutal.
So würde ich z.B. im Bereich Film die ersten beiden Hellraiser Teile als gute Beispiele für Horror anführen und Sachen wie The Ring, A Tale of Two Sisters oder Kairo als gute Beispiele für Grusel. Im Spielebereich wäre da dann Vergelich bei Dead Space und Silent Hill 2.
Meine Definition muss jetzt nich 100% stimmen und die beiden Genres können sich auch durchaus überschneiden, aber wenn man eine Trennung vornehmen möchte, dann könnte man sie, denke ich, vielleicht so definieren.

Dead Space ist für mich aber dann auch nicht nur der reine Horror, ich habe mich bei dem Spiel durchaus auch ab und an gegruselt. Aber bei mir als Horror und Science Ficiton Fan hat es auch einfach alles richtig gemacht. Vom tollen setting über das schön eklige Gegnerdesign bis hin zur harten Gewalt war alles dabei, was ich mir gewünscht hatte. Vielleicht könnte man Dead Space ja, wenn man denn einen Filmvergleich bemühen möchte, mit Event Horizon vergleichen, der auch die Elemente von Gruselhausfilm mit der Gewalt des Horrorfilms und dem Sci-Fi setting zusammenschmeißt.



Eine Frage:
Seit über 20 Jahren gucke ich so ziemlich alles an Horror und Gruselfimen, was mir über den Weg läuft. Als Teenie und mit Anfang der 20er mehr und auch gerne in der Splatter und Torture Porn Richtung, seit dem asiatischen Gruselboom, der mit The Ring, Dark Water und Kairo ausgelöst wurde, vermehrt Richtung Gruselfim.
Ich habe bis heute ca. 3 oder 4 Filme gesehen, bei denen ich mich zumindest partiell gegruselt habe (hier sei als Tip nochmal der bereits oben angeführte "A tale of two sisters" erwähnt, aber bitte das kroeanische Original).
Bei Spielen allerdings bin ich der weltgrößte Schisser. Silent Hill 2 habe ich nicht weiter als bis in Stadt geschafft. Als die ersten Monster erschieben, wars für mich vorbei. Ich hatte einfach zu viel Angst/Panik, weil ich mich ja gar nicht wehren konnte. Dead Space 1 habe ich nie komplett durch gespielt (Teil 2 und 3 schon), The Evil witihn macht mir Spaß, aber ich mache zwischen den Abschnitten immer ca. 2 Monate Pause, weils mir zu stressig wird, Call of Cthulhu: Dark Corners... war für mich als riesiger Lovecraft Film quasi ein Traum der wahr wird, lönger als eine hale Stunde habe ich es in Innsmouth aber nicht ausgehalten und aktuell drücke ich mich davor Layers of Fear weiter zu spielen.

Geht es Euch da ähnlich? Also Filme kein Problem, aber Spiele richtig stressig?
Ich LIEBE es, wenn ich mich bei einem Film mal tatsächlich grusele, bei Spielen wird das angenehme gruseln aber quasi sofort durch wirklich Angst und Stress ersetzt ist eher unangenehm.
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Dostoyesque
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von Dostoyesque »

Fuchsi: Erst letztes Jahr KOTOR 2 mit der restored content mod gespielt. Ist fantastisch gealtert, bis heute super spielbar!

SEBO, mir gehts sehr ähnlich. So richtig eingemacht hab ich mich schon lang nicht mehr bei Horrorfilmen. Liegt wohl auch daran, dass ich mich eine Zeit lang sehr damit beschäftigt habe, wie bestimmte Dinge in Horrorfilmen gefilmt werden usw. usf. Bei sehr gewalttätigen Szenen muss ich die Augen nicht mehr wie früher verkneifen, sondern mittlerweile weiß ich einfach das Handwerk zu schätzen.
Spiele sind da das perfekte Medium, insbesondere in first person. Ich reagier so intensiv auf manche Horrorspiele, dass ich wohl von sämtlichen VR Horrorspielen Abstand nehmen werde. Ist meiner Meinung nach nicht zwingend unbedenklich in Sachen Gesundheit. Der menschliche Organsimus befindet sich nicht gern in Lebensgefahr. Ist aber natürlich auch eine Frage der Dosierung.
Lo-lo-look at you, poster-r: a pa-pa-pathetic creature of meat and bone, panting and sweating as you r-read through my post. H-how can you challenge a perfect, fat machine? - asfm
Good night, sweet prince, And flights of angels sing thee to thy rest!
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Heretic
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von Heretic »

SEBO hat geschrieben:Geht es Euch da ähnlich? Also Filme kein Problem, aber Spiele richtig stressig?
Bei mir ist es lustigerweise eher umgekehrt. Ich mag Spiele mit Horrorthematik, so richtig gegruselt hat es mich aber äußerst selten. Klar gab es die eine oder andere Stelle, die ein ungutes Gefühl in der Magengegend entstehen lässt (z. B. die Szene im Ocean House-Hotel in Vampire Bloodlines, wo man nach dem Lesen eines Zeitungsausschnitts vor der rumpelnden Waschmaschine steht), durchgängig in Panik versetzen konnte mich aber bisher kein Spiel. Nahe dran war allenfalls System Shock 2. Liegt womöglich am bei mir recht schnell eintretenden Abnutzungseffekt: kommt das Monster zum zwanzigsten Mal um die Ecke, ist's vorbei mit der Angst. In Outlast beispielsweise haben mich die Buhmänner irgendwann nur noch genervt. Und Splatter hat für mich in Spielen noch nie funktioniert, warum auch immer.

Beim Thema Film bin ich zwar auch sehr horrorerprobt, und der typische Hollywood-Mainstream-Grusel entlockt mir meist nur ein müdes Gähnen. Aber es gibt Filme, die mich - die richtige Stimmung vorausgesetzt - total mitreißen können. The Haunting, Profondo Rosso, The Fog, Suspiria - klassischer Grusel und der Giallo sind mein Ding. :mrgreen: Dazu kommen diverse asiatische Horrorfilme wie Shutter oder der bereits erwähnte A Tale Of Two Sisters. Gerne auch abgedrehteres Zeug wie eXistenZ von Cronenberg (Empfehlung an Andre :mrgreen: ), Cabal von Clive Barker oder Lynch-Zeugs wie Inland Empire. Hach, was würde ich dafür geben, wenn sich ein David Lynch mal an einem Spiel versuchen würde...

Lange Rede, kurzer Sinn: Horrorfilme hinterlassen bei mir mehr Eindruck als Horrorspiele. Am besten funktioniert Horror bei mir aber nach wie vor in gedruckter Form.
Mr. Toast
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Re: Die besten Spiele aller Zeiten Vol. 3

Beitrag von Mr. Toast »

Ich fand interessant, dass Jochen damals beim Super Mario Bros. 3 Teaser in der letzten Beste-Spiele-Folge gesagt hat, dass ihm Jump'n'Runs mit Oberwelten nicht gefallen. Hier erzählt er, wie er das zumindest früher als große Neuerungen gefeiert hat. Wie kommt es dazu, dass er das Feature mittlerweile doch nicht mehr so gut findet?
Auf jeden Fall muss es ja im Kopf geblieben sein, wenn das jedes Mal das Erste ist, was ihm zu den Spielen einfällt :D
BTW: Ich finde die zusammenhängende Oberwelt übrigens großartig. Es lädt so zum Entdecken ein, wenn man sieht, dass sogar noch der Geheimlevel mehrere geheime Ausgänge hat. Was das angeht, haben Mario 3 und Mario World schon fast Adventurezüge. Das fehlt mir übrigens bei den New Super Mario-Spielen (wobei der Wii U-Teil das angeblich wieder mehr aufgreifen soll).
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