Runde #083: Die besten Spielehelden

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tidus89
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von tidus89 »

Findet denn niemand Max Caulfield aus Life is Strange so wunderbar gezeichnet wie ich?
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Andre Peschke
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von Andre Peschke »

Jack-Browser hat geschrieben:Aber wieso muss die Agenda einzelner Spieleblogs denn in dem Fall unbedingt publisherfreundlich sein?
Gamergate und ihre Spinnereien haben nichts mit "publisherfreundich" zu tun, sondern mit "dummheitsfreundlich". Und das lehne ich ab.

Als Gamergate neu war, habe ich mich wochenlang ehrlich und aufrichtig mit allem Beschäftigt, was die Bewegung so produziert hat. 95% war Dreck. Nicht nur verkehrt, nicht nur amateurhaft: Dreck. Ein kleiner Teil war durchaus legitim, das Gamergate bei Kotaku & Co. eine Beschäftigung mit dem Thema angeschoben hat war sicher nicht verkehrt (wobei es ein bisschen albern ist, dass sich GG ausgerechnet auf einen der größten Leaker unter allen professionellen Journo-Seiten eingeschossen hat. Kotaku kriegt bestimmt am wenigsten Weihnachtskarten von irgendeinem Hersteller), aber alles unter dem Banner ist so durchsetzt von Unsinn und ich habe so viel Zeit verschwendet, mir Links durchzulesen und Videos anzusehen, weil die Menschen beteuert haben, dass da jetzt tatsächlich fundierte Kritik an der Spielepresse und/oder Zoe Quinn / Anita Sarkeesian etc zu lesen wäre. Und von "Internet Aristocrat" über "Thunderfoot" und wie sie alle hießen, hat man nur meine Lebenszeit verbrannt mit Verschwörungstheorien, die selbst für Laien mit eine Prise Google und Menschenverstand widerlegbar waren. Mit Videos, die tendenziöse Berichterstattung anprangerten und dann drei Sätze weiter irgendeine wilde, unbelegte Verleumdung in den Raum stellten. Und vor allem mit einer idiotischen Vendetta gegen angebliche SJWs. Garg.

Seitdem bin ich durch, mit dem Thema. Wenn ich Gamergate sehe, steige ich schlicht aus.
Jack-Browser hat geschrieben:Worauf ich hinaus will ist meine Vermutung, dass die kritisierte Spielepresse halt seit Jahren um Relevanz und return-of-investment ringt, und sich im Falle einer attackierten Jen Hepler die Hände reibt, mal wieder den Pott ein wenig rühren zu können, um die wutschnaubenden gamer-Klicks zu ernten. Also die Wut von denen, die sich empathisch mit Frau Hepler zeigen, und denen, die sich zu Unrecht angegriffen wähnen.
[/quote]


Das die Spielepresse (und die Presse allgemein) immer mehr dazu gezwungen ist, sich aufgrund ihres Geschäftsmodells Richtung Boulevard zu bewegen, haben wir ja im Podcast schon X mal thematisiert. Das ist unstrittig, hat aber nichts mit der auch im verlinkten Artikel wieder aufgeworfenen Weltverschwörung der Medien gegen die Gamer zu tun.

Andre
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bluttrinker13
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von bluttrinker13 »

So, Folge zuende gehört. War ganz nett, aber ging meines Erachtes doch sehr weit weg von dem Thema welches man laut Überschrift erwartet hätte ("Moral in Spielen II" wäre auch ein guter Titel gewesen ;) ).

Und ja, ich weiß ihr schätzt ihn nicht, aber für mich ist das immer noch mein Lieblingsheld, weil er ein bebrillter Eierkopp ist der auch mal die Schnauze voll hat, die Knarren in die Hand nimmt und es allen (den Marine-Bullies, den Kollegen, der verdammten Alienkroppzeuchweltverschwörung) so richtig zeigt, und dabei auch noch schön sardonisch die Fresse hält, weil eh alles gesagt ist! :D
Von daher:
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K1024_FreeMan.JPG (99.82 KiB) 4199 mal betrachtet

Nee, im ernst. Ich hätte es auch vorgezogen, wenn ihr verschiedene Spielehelden abgeklopft und meinetwegen auch verrissen hättet, statt euch in dieses ultrakomplexe Moralthema ziehen zu lassen, für das einige Helden dann eher Platzhalter oder Beispielgeber zu sein schienen. Just my two cents.
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Andre Peschke
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von Andre Peschke »

bluttrinker13 hat geschrieben: Nee, im ernst. Ich hätte es auch vorgezogen, wenn ihr verschiedene Spielehelden abgeklopft und meinetwegen auch verrissen hättet, statt euch in dieses ultrakomplexe Moralthema ziehen zu lassen, für das einige Helden dann eher Platzhalter oder Beispielgeber zu sein schienen. Just my two cents.
Die Wege des Podcasts sind unergründlich. Ist halt das Ding: Dadurch, dass wir meistens mit dem Flow gehen, kommt manchmal großartiges heraus, manchmal reden wir aber auch nur über Mass Effect 3. :D Gab aber auch viele, denen das total supi gefallen hat. Geschmack und so.

Andre
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bluttrinker13
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von bluttrinker13 »

No prob! Unterhaltsam war es ja trotzdem.

Irgendwann muss ich dieses Mass Effect 3 wohl auch mal spielen, stehe da aufgrund mangelnder Erfahrung (habe nur Teil 1 gespielt und fand den recht öde) immer etwas auf dem Schlauch. ;)
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Ines
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von Ines »

Andre Peschke hat geschrieben:
Klagsam hat geschrieben:Ich glaube es geht nicht nur um die Empathie für die Figuren, sondern auch um das Gefühl ein "schlechter Mensch" zu sein. Sobald ich das Gefühl habe, dass ich die Entscheidung treffe und bspw. eine sadistische Entscheidung treffe, die möglicherweise (laut dem Normschema) zeigt, dass ich ein schlechter Mensch bin, wird es mir schwer fallen diese Entscheidung zu treffen - es sei denn ich habe kognitive Ressourcen in eine Rechtfertigung investiert. Der Effekt müsste übrigens nochmal deutlicher ausgeprägt sein wenn ich Entscheidungen unter Zeitdruck treffe... (...)
Ja, da spielt vermutluch meine Innenperspektive stark mit rein. Mein Selbstbild erscheint mir von Entscheidungen in Spielen mehr oder minder völlig entkoppelt. (...)

Hängt vielleicht mit dem Identifikationsgrad zusammen? Oder mit der Präferenz der ausgelebten Fantasie (idealisierte Form des eigenen Selbst (zu der ja angeblich auch die Mehrheit der Spieler strebt und deswegen in Charakter-Baukästen oft sich selbst nachbildet) vs. jemand ganz anderes sein (ich spiele in Elder Scrolls und Everquest ja regelmäßig die Echsenwesen...))?
Ich musste sehr an kognitive Grundannahmen (weniger an kogitiv-emotionale Schemata) denken. Vielleicht hat es mit dem Identifikationsgrad zu tun. Du wirst aber auch Grundannahmen haben, die zu den Spielentscheidungen passen (damit meine ich keine "unmoralischen" Grundannahmen, sondern sowas wie - ich fantasiere hier mal sehr spontan in den Raum: "Es ist wichtig, dass ich Expert*In für die Dinge bin, über die ich spreche und das erreiche ich, indem ich möglichst viel ausprobiere"). Ich selber erwische mich auch immer wieder damit, dass ich meine eigenen Moralvorstellungen in die Spiele einzubringen versuche und durchaus auch mal aufhöre, wenn das nicht geht. Ach was wäre das interessant, mal eine Situationsanalyse für eine Spielsituation, in der jemand etwas tut, was er/sie in der realen Welt als "unmoralisch" empfinden würde, aber beim Spielen eine angenehme Emotion auftritt, zu machen! Je nach Identifikationsgrad werden vielleicht andere Grundannahmen greifen - oder dieselben auf andere Weise.
Zum Belohnungsprinzip: Ich habe gelernt, in Situationsanalysen in der Therapie so lange nachzufragen, bis ich verstanden habe, was für eine Person der persönliche Gewinn ist, wenn sie sich freut (beispielsweise ein Selbstwertgewinn). Also gehe ich davon aus, dass es einen solchen Gewinn irgendwo immer gibt, auch wenn es unter Umständen selbstwertschädigend wäre, sich das einzugestehen (und bisher haben wir auch immer was gefunden). Nun bleibt nur noch die große Frage, was Entscheidungsfreiheit ist: Ist unmotiviertes Handeln absolute Freiheit oder entropische Sklaverei und ist ein Handlungsmotiv die Knechtschaft der Kausalität oder doch eher die Freiheit des klaren Verstandes?
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Jack-Browser
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von Jack-Browser »

Andre Peschke hat geschrieben:Walls of Text wie doof Gamergate ist.
Okay, geschenkt. Ich habe das Gefühl, dich persönlich sehr aufgeregt zu haben, was ich absolut nicht wollte.
Meine Beiträge sollten eigentlich nicht die Diskussion anstoßen, ob Gamergate toll ist oder nicht; ich hab den Artikel wegen der source-links rausgesucht. Wie beispielweise Erik Kains Artikel über "gamer entitlement". Dann hätte ich gern noch etwas über die Devil May Cry Reboot-Sache gequatscht und vielleicht sogar einen Schlenker zum Hauptthema, nämlich den besten Spielehelden, geschlagen.

Na, vielleicht klappt es ja ein anderes Mal. Ich freue mich übrigens schon auf die nächste Folge.

Gute Besserung, Jochen!
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bluttrinker13
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von bluttrinker13 »

Claudine_Salome hat geschrieben:
Nun bleibt nur noch die große Frage, was Entscheidungsfreiheit ist: Ist unmotiviertes Handeln absolute Freiheit oder entropische Sklaverei und ist ein Handlungsmotiv die Knechtschaft der Kausalität oder doch eher die Freiheit des klaren Verstandes?
Höhö. Das ist wirklich eine große Frage, der ich in meiner Diss viel Zeit gewidmet habe (Thema: Definieren psychologischer Entscheidungsfreiheit und untersuchen, ob das mit subjektiver Freiheit einhergeht).

Ohne zu sehr ausscheifen zu wollen, würde ich definitiv für zweiteres votieren - Entscheidungsfreiheit = klarer Verstand, den ich auch aktiv nutze, und das vor allem in Situationen ohne klares richtig oder falsch.
;)

Gerade unmotiviertes Handeln (wobei ich darunter jetzt intuitives Handeln, also Handeln ohne bewusste Gründe oder Ziel verstehen würde) ist ja nicht frei von Kausalität, im Gegenteil hier wirken so einige Faktoren die auch recht gut erforscht sind. Es ist aber sehr wahrscheinlich frei von erlebter Kausalität, also bwp den fühlbaren Zeitdruck eines selbst aufgestellten Terminplans o.ä.
Nur geht dieses Handeln dann eben am Bewusstsein, und damit prinzipiell auch bewusster Kontrolle und Einflussnahme, eher vorbei.

Aber ich glaube, da landet man jetzt echt voll im offtopic damit. Konnte das nur nicht unkommentiert lassen, weil gute und wichtige Frage. ;)
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Ines
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von Ines »

bluttrinker13 hat geschrieben: Gerade unmotiviertes Handeln (wobei ich darunter jetzt intuitives Handeln, also Handeln ohne bewusste Gründe oder Ziel verstehen würde) ist ja nicht frei von Kausalität, im Gegenteil hier wirken so einige Faktoren die auch recht gut erforscht sind. Es ist aber sehr wahrscheinlich frei von erlebter Kausalität, also bwp den fühlbaren Zeitdruck eines selbst aufgestellten Terminplans o.ä.
Nur geht dieses Handeln dann eben am Bewusstsein, und damit prinzipiell auch bewusster Kontrolle und Einflussnahme, eher vorbei.

Aber ich glaube, da landet man jetzt echt voll im offtopic damit. Konnte das nur nicht unkommentiert lassen, weil gute und wichtige Frage. ;)
Da rennst du bei mir natürlich völlig offene Türen ein. In meinem Gedankenexperiment war unmotiviertes Handeln allerdings ein theoretisches Konstrukt, welches ich für nicht real halte, nämlich Handeln, tatsächlich ohne jede Kausalität. Erstrebenswert erscheint mir das aber auch nicht.
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bluttrinker13
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von bluttrinker13 »

Jup, bei Handeln ohne Kausalität sind wir schwupps in der Metaphysik und es nimmt einen kein Wissenschaftler mehr ernst.

War auch immer das Problem der libertären Willensfreiheits-Vertreter - also Handeln frei von allem, der unbewegte Beweger etc. Alles hoch problematisch und mE in sich widersprüchlich. John Searle war da so ein Vertreter von (aber ein sehr guter Mann ´bzw. Philosoph, keine Frage).

Aber auch glücklicherweise nicht mehr angesagt. Moderne Vertreter von Freiheit und Willensfreiheit nähern sich, wie ich auch, dem Determinismus an und versuchen Freiheit unter Berücksichtigung von Kausalität zu erklären. Meines Erachtens der richtige Weg, denn auf die hardcore Deterministen a la "Es gibt überhaupt keinen freien Willen" habe ich ebensowenig Bock... (sehr salopp gesagt, zugegeben)
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Andre Peschke
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von Andre Peschke »

Jack-Browser hat geschrieben:ich hab den Artikel wegen der source-links rausgesucht. Wie beispielweise Erik Kains Artikel über "gamer entitlement". Dann hätte ich gern noch etwas über die Devil May Cry Reboot-Sache gequatscht und vielleicht sogar einen Schlenker zum Hauptthema, nämlich den besten Spielehelden, geschlagen.
Sprich die Themen doch einfach an, anstatt sie im Kontext eines tendenziösen Artikels zu präsentieren. Dann klappt das. In Zukunft und jetzt auch noch. :)

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Andre Peschke
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von Andre Peschke »

bluttrinker13 hat geschrieben:Gerade unmotiviertes Handeln (wobei ich darunter jetzt intuitives Handeln, also Handeln ohne bewusste Gründe oder Ziel verstehen würde) ist ja nicht frei von Kausalität, im Gegenteil hier wirken so einige Faktoren die auch recht gut erforscht sind. Es ist aber sehr wahrscheinlich frei von erlebter Kausalität, also bwp den fühlbaren Zeitdruck eines selbst aufgestellten Terminplans o.ä.
Interessiere Frage dazu: Ist erlebte Kausalität nicht mitunter (oft?) eine im Nachhinein getroffene Zuschreibung? Sprich: Mein Handeln im Moment ist ja sogar sehr oft gar nicht so stark reflektiert, zumindest nicht im Hinblick auf ein bewusstes Erleben von freier Entscheidung.


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derFuchsi
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von derFuchsi »

So nachdem ich durch bin zwei-drei Gedanken dazu die mir noch einfallen (Waren beim anhören natürlich wie üblich noch mehr...).

War nicht uninteressant aber vielleicht könnt ihr doch nochmal eine Folge machen wo mal ein paar Helden abgeklopft werden.

Am Ende habt ihr doch noch einen kurzen Überblick gegeben mit Pac-Man und Shell und warum diese Hüllen nicht als Helden taugen.
Ich glaube auch dass in einer Top-50 Liste einen Haufen Helden wären die eigentlich gar keine sind weil sie null Charakter haben sondern nur Hüllen für den Spieler der dann selbst der Held ist.
Z.B. bin ich mir sicher dass der oben postulierte Gordon Freeman da ganz oben mit dabei wäre. Dabei ist der Typ die klassische leere Hülle.

Aus einer riesen Liste mit Videospielhelden wird bei Abzug der Hüllen vielleicht doch eine überschaubarere Liste die man mal durchgehen könnte.

Zu Mass Effect 3 noch - wie ihr zurecht bemerkt habt wird einem 3 Teile lang suggeriert meine Entscheidungen wären wichtig. Nur um am Ende von Teil 3 vor einer Multiple-Choice Auswahl zu stehen die meine sämtlichen getroffenen Entscheidungen ignoriert. Das ist mMn das eigentlich ärgerliche an ME3, nicht die Deus Ex Machina Geschichte oder zu kurze Videos oder was da an Gründen vorgeschoben wurde.
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bluttrinker13
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von bluttrinker13 »

Andre Peschke hat geschrieben:
bluttrinker13 hat geschrieben:Gerade unmotiviertes Handeln (wobei ich darunter jetzt intuitives Handeln, also Handeln ohne bewusste Gründe oder Ziel verstehen würde) ist ja nicht frei von Kausalität, im Gegenteil hier wirken so einige Faktoren die auch recht gut erforscht sind. Es ist aber sehr wahrscheinlich frei von erlebter Kausalität, also bwp den fühlbaren Zeitdruck eines selbst aufgestellten Terminplans o.ä.
Interessiere Frage dazu: Ist erlebte Kausalität nicht mitunter (oft?) eine im Nachhinein getroffene Zuschreibung? Sprich: Mein Handeln im Moment ist ja sogar sehr oft gar nicht so stark reflektiert, zumindest nicht im Hinblick auf ein bewusstes Erleben von freier Entscheidung.


Andre
Puh, interessante aber auch schwierige Frage, da wir hier eine Schnittmenge mehrerer unterschiedlicher Paradigmen und Konstrukte haben. Ich will deshalb nur mal versuchen klarer zu machen, was ich meinte. Wenn du mehr wissen willst, evt auch noch mal gründlicher dann mit mehr Zeit per PN.

Was ich meinte war keinesfalls, dass wir gar nicht in der Lage sind auf uns wirkende kausale Kräfte wahrzunehmen und zu erleben (falls das so rübergekommen ist).

Ich bezog mich konkret auf den oben von Claudine aufgemachten Fall des "unmotivierten Handelns" also ein Handeln, dass eher frei von Zielen, Gründen und bewusst repräsentierten Determinanten ist (wie dem Terminplan), die wir ja manchmal auch als Zwänge sehen die uns antreiben.
Als Beispiel: ich lasse mich ohne festes Ziel oder Zeitplan über einen lebhaften, exotischen Markt in einem fernen Land "treiben". Wenn mich jemand nach meinem Motiv fragt, sage ich wahrscheinlich "Keine Ahnung, ich lass mich treiben und guck was passiert".
Und obwohl dieses sich Treiben lassen für manche Menschen (mE fälschlich) mit Freiheit assoziiert wird, gerade weil es frei von den Zwängen von Zielen und Terminplänen ist, also Deteminanten die ich bewusst repräsentiere, so ist es doch keinesfalls frei von Determinanten an sich. Bspw bewirkt meine Vorliebe für die Farbe rot das ich zu diesem Stand gehe, meine Vorliebe für Fleisch das ich jenem Geruch folge.
Hier wäre der Punkt: solche Einflüsse, die größtenteils unbewusst verarbeitet werden, nehmen wir nicht als Einflüsse, geschweige denn Determinanten wahr, obwohl sie es sind. Mehr noch, ich bin dann - von Pauline schön angedeutet - eher ein Spielball einer zufälligen Anordnung von Reizen die auf meine Präferenzen treffen.
Das nehmen wir, so mein Argument, aber wahrscheinlich selten als Determination oder Einschränkung wahr, sondern sogar im Gegenteil eher als frei. Einfach weil wir das gar nicht "richtig mitkriegen".Ironischerweise sind es also gerade die Produkte bewusster, kontrollierter Geistestätigkeit, also Terminpläne oder podcast-Weltherrschaftspläne, die Größen, welche wir als determinierend und nicht selten auch einschränkend erleben.
Aber, salopp und put bluntly, wann hat sich jemand schon mal aktiv davon eingeschränkt gefühlt das er aufgrund von Genetik und Kindheitserfahrungen etc. nun mal voll auf blonde, skandinavische Vertreter des anderen Geschlechts abfährt, aber mit anderen "Typen" nix anfangen kann?

Zu deine Frage mit der Retrospektive auf Kausalität , ja da gab es einige Forschung zu, Daniel Wegner, Sense of Agency. Sein Modell sah aber folgendes: Immer wenn wir annehmen, wir hätten einen kausalen Einfluss auf xy gehabt, ist das eine nachträgliche Konstruktion unseres Geistes. Als xy passierte bzw. kurz davor war zu passieren, haben wir überhaupt nicht dran gedacht, sondern das Unbewusste hat wieder all die Arbeit erledigt. Credo: Wir nehmen viel zu oft und oft zu unrecht bewusste kausale Kontrolle da wahr, wo sie gar nicht vorhanden war.

Über diese Position gibt es vieles zu sagen, vor allem viel Kritik und Gegenentwürfe. Meines Erachtens gilt sie als gut widerlegt, oder zumindest seine berühmte Schlussfolgerung das daraus folge das "conscious will" nur eine konstruierte "illusion" sei. Wenn dich das interessiert könnte ich dir Quellen schicken oder Bücher empfehlen.

Wenn das hier zu sehr ausufert, sorry. Das Beispiel mit dem Markt habe ich von Peter Bieri (2001) geklaut. ;)
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Malvitus
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von Malvitus »

Zu ME3 Diskussion würde ich auch noch gerne meinen Senf dazu geben. Ich denke, das Problem liegt wie im Podcast irgendwo in der Mitte.

Zum einen ist, wie Jochen ja gesagt hat, der Shepard der da am Ende steht vollkommen losgelöst von dem was er bis zu diesem Zeitpunkt war. Die Reihe war finde ich immer sehr gut darin einem das Gefühl zu geben, dass der Shepard, den man spielte, in seiner Form einzigartig war. Auch die Entscheidungen die man traf gerade im letzten Drittel des Spiels hatten immer Auswirkungen. Ich erinnere nur an das Ende vom zweiten Teil. Wer da alle durchbringen wollte musste sich zum einen vorbereiten und noch dazu die Stärken und Schwächen der eigenen Crew kennen.

Das alles findet man am Ende des dritten Teils überhaupt nicht mehr. Meines Wissens nach schaltet eine umfassende Kriegsvorbereitung nur diese zusätzliche Mini Cutscene am Ende frei, wo Shepard Luft holt. Am Verlauf der Schlacht ändert sich nichts. Das ist inkonsequent und das enttäuscht viele, denn all die Entscheidungen dir man im verlaufe der 3 teile getroffen haben ändern am großen Finale überhaupt gar nichts. Dabei wäre es simpel gewesen. Die Crucible lässt dich nicht entscheiden, sondern scannt Shepard und entscheidet aufgrund deiner Entscheidungen. Ließe sich auch wunderbar mit flashbacks erzählen.

Das zweite große Problem sind die Entscheidungen an sich. Die haben eigentlich nichts mit der restlichen Geschichte zu tun. Daß Kind erzählt einem plötzlich was von synthetischem vs. biologischem Leben und dass das nie gut ginge und die einzige Option Genozid war bla. 3 Stunden vorher habe ich eine friedliche Einigung zwischen geth und den Space Nomaden erzielt. Soviel zum Konflikt. Der wird in den Teilen vorher nie so thematisiert wie er am Ende dargestellt wird. Dadurch wirkt der twist beliebig.

Selbst wenn man dieses Problem außer acht lässt, ist das nächste Problem die Inkonsequenz der Entscheidungen. Die sind eigentlich Grund verschieden und sollten deutlich unterscheidbare Auswirkungen haben. Stattdessen sind die Enden so gleich, das man es nötig hielt, sie durch unterschiedliche Farben voneinander abzugrenzen. Und wenn man das machen musst, hat man meiner Meinung nach auf vielen Ebenen versagt.
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Filusi
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von Filusi »

Oh, man schon 5 Seiten (man musste ich die ME 3 Spoiler umschiffen, habe ich es doch immer noch nicht zu Ende gespielt, achja und euren Spoiler zu LA Noire fand ich nicht so schön :( , habe ich es doch ebenfalls immer noch auf meinem ungespielten Steamstapel) und keiner greift eure Witcher 3 Aussagen auf ... :o

Ok, klar gab es hier einige wichtigere und interessantere Diskussionen und ich will diese jetzt auch nur ungern unterbrechen, aber ich kann nicht anders. :D

Ich hätte heute im Auto beim Hören des Podcast ein paar mal aufschreien können, wie ihr doch meinen Geralt anscheinend falsch verstanden habt. Wobei ich euch da wohl keinen direkten Vorwurf machen kann.
Auch fande ich es echt traurig, dass Andre nicht den Geralt sehen kann, der ja so, wie er ihn gern hätte, schon exestiert. Aber da liegt wohl die Krux des Spiels bzw. genau in dessen eigentlich größte Stärke (die Entscheidungen und ihre Konsequenzen).

Es geht einem halt echt was verloren, wenn man die Bücher nicht gelesen hat und so den "echten" Geralt eigentlich gar nicht kennt. Der Geralt ist nämlich der typische harte Schale, weiche Kern Typ, um es jetzt mal runterzubrechen. Wobei es da schon noch komplizierter ist, aber das zu erläutern würde zu lange dauern.

Aber das Spiel lässt ihn eben auch je nachdem, wie man ihn empfindet/deutet, anders erscheinen/erleben, je nachdem was man für Entscheidungen trifft oder wie man antwortet. Hier liegt aber das Problem des Nichtwissens und dem, wie Geralt nach außen hin wirkt. In Wirklichkeit bzw. seinem Inneren ist er aber nicht der coole Typ, dem alles am Arsch vorbei geht und hier ist ja die Buchvorlage so großartig, denn eigentlich müsste er genau dies aufgrund seiner Hexereigenschaften bzw. dieser Herkunft her sein. All das kann man schon allein aufgrund der beiden Vorgeschichtenbänden sehr schnell realisieren und auch hier wird sehr schön auf das von dir @ Andre gewünschte innere Dilema seiner Herkunft bzw. seiner Person im Konzext zu seiner Umwelt (Menschen, Monster, Magier, Anderlinge etc.) thematisiert!

Deshalb mag ich ihn, seine Freunde und eben auch die Welt so sehr, die insgesamt ebenso grau ist wie beispielsweise AsoIaF (@ Jochen, hier gibts normalerweise kein gut oder böse wie in Mass Effect, nur das geringere Übel). Und eben dieses Grau bzw. auch alle die moralischen Entscheidungen denen sich Geralt in den Büchern stellen muss, führten dazu, dass die Entwickler es richtigerweise auch in die Spiele intergriert haben.

Und @ Jochen die unterschiedlichen Auflösungen sind meist nicht nur in den Textfenstern von Rittersporn versteckt, nein sie finden durchaus bzw. vor allem im Spiel statt. Nur sieht man sie im 2. und 3. Teil nicht mehr so deutlich wie noch im 1. Teil, wo sie noch durch gemalte Bildergeschichten extra hervor gehoben worden.

Alleine die Entscheidungen, die zu den unterschiedlichen Enden führen, bemerkst du eben erst am Ende und selbst da unter Umstnden nicht alle. Aber du wirst sie mögen, da sie doch sehr untypisch und sehr persönlich sind. Spiel zumindenst die Hauptgeschichte zu Ende. Oftmals, wenn ich dich höre wie du von gut gewählten moralischen oder sonstigen Entscheidungen in Spielen (ich sag nur Zwischenmenschliche Beziehungen etc. ) sprichst, denke ich nur, man wann spielt er mal TW 3 zu Ende.

Aber egal, wo war ich? Bei den eingebauten Entscheidungen ...
Hier ist es jetzt aber so, dass man als Buch unwissender Spieler eben auch für den "echten" Geralt, die falschen Entscheidungen treffen kann und so erlebt man dann eventuell etwas komplett konträres und das finde ich schade, grad für dich @ Andre. Ich glaube nämlich, das dir der Geralt, den ich kenne, echt gefallen könnte. Mein Geralt bzw. so wie ich ihn aus den Büchern kennegelernt habe, hätte beispielsweise nie die Streiterei mit den Idioten in der Kneipe initiiert.

Aber weshalb ich umgekehrt die Enwickler wiederum großartig finde, ist der Umstand, dass sie meinen Geralt eben kennen und ich alle Optionen habe, ihn genauso spielen zu können, wie ich ihn kennen und lieben gelernt habe.
Aber wie schon im anderen Witcher Thread schon gesagt, erreicht für mich erst der 3. Teil das selbe erzählerische Niveau der Bücher.

@ Andre

Zum Thema, du würdest dir mehr wünschen, wie Geralt und sein Hexerdasein (seine Mutationen bzw. dass er ja selbst ein Anderling bzw. ein Monster ist) thematisiert wird bzw. er es selbst tut. Ich selbst hatte immer den Eindruck, dass dies sehr wohl auch in den Spielen stattfindet, aber hier kann mich meine Bücherkenntnis wiederum täuschen bzw. dass ich es bzw. mein Bücherwissen im Spiel bzw. in allen Dialogoptionen mit einlese. Ich hoffe du verstehst gerade, was ich sagen will. Ich meine ich kenne ja Geralt aus den Büchern und eben seine eigene zwiespältige Position in dieser Welt bzw. seinem Umfeld und so dichte ich vielleicht zu viel schon mit in seine Dialogoptionen und Entscheidungen im Spiel mit ein, was andere ja gar nicht können und müssen.

Auch kennt ein nicht Buchleser Geralt ja nicht wirklich, da war wohl auch das Advertising/Marketing nicht ganz optimal und hat schon im Vorfeld das Bild von Geralt falsch eingefärbt bzw. in die falsche Richtung gelenkt, womit man andere Gedanken aus den Dialogen etc. kaum ziehen kann. Eventuell war da auch CD Projekt selbst zu nah am Werk und dadurch ("betriebs") Blind für das Andere und ist so nicht genug auf das wirkliche Wesen und die inneren Widersprüche von Geralt eingegangen.

Aber eins kann ich dir @ Andre da doch noch empfehlen, versuch mal das Addon Blood and Wine. In dieser Geschichte habe ich aktiv erlebt, wie ab und an immer wieder Dialoge genau diese Dinge thematisieren, was wohl auch damit zusammenhängt, dass hier ein Charakter aus den Büchern erscheint, der eben genau diesen Wesenspart von Geralt noch um einiges deutlicher zum Vorschein bringen kann.
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Filusi
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von Filusi »

Zum angesprochenem Altruismus.

Ich spiele gerade hintereinander The Walkiing Dead Staffel 1 und 2 von Telltale.
Ist es altruistisch (ich hoffe das Wort gibt es ^^), wenn ich auch in Staffel 2 immer noch viele Entscheidungen treffe, wo ich extrem altrustisch handle, obwohl ich aufgrund meines altruistischen Handelns von Staffel 1 eigentlich schon weiß, dass es mir unter Umständen nichts einbringen kann?


Genauer kann ich es im Spoiler erklären:
SpoilerShow
In Staffel 1 Episode 2 am Ende habe ich extra nicht die Sachen aus dem Auto gestohlen, da ich wusste, dass dies moralisch einfach falsch ist und ich auch generell Clem die richtigen Werte mitgeben wollte. Im Staffelfinale hätte mir dies eigentlich rein spiellogisch zum Vorteil gereichen sollen, wird aber mehr oder weniger von der entsprechenden Person übergangen ...(Klar wird es kurz angesprochen, aber letztendlich als unwichtig abgetan und die sonstigen Vorwürfe gehen weiter, am Spielgeschehen ändert sich nichts allein, aufgrund dessen).

Hier nun wurde ich doch eigentlich konditioniert, dass im Umfeld dieser Welt bzw. diesem Spiel auch unpopuläre Entscheidungen die bessere Option sein könnten.
Aber aufgrund meines Wesens und auch dessen, dass ich Clem gerne so erlebe, wie ich sie mir in der 1. Staffel gerne hin erzogen hätte, handle ich in ihrem Namen immer noch größtenteils, wenn die Option besteht, altruistisch, obwohl ich eben weiß, dass mir dies hier nicht immer zu einem positiven Ergebnis führen muss oder auch gerade in dieser Welt auch mal zum Nachteil gereichen könnte.
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von Nachtfischer »

Axel hat geschrieben:Das sind spielgewordene Groschenromane! Aber das passt ja zu deren Lizenzen: Walking Dead, Batman, Game of Thrones - you name it. Schon allein die Lizenzen geben nix weiter als Groschenromane her!
So weit würde ich nicht gehen, aber das große Problem bei Telltale ist für mich, wie sie immer wieder die Konsistenz ihrer Erzählung opfern, nur um als Adventure-Spiel durchgehen zu können (und so an anderen Maßstäben gemessen zu werden als beispielsweise TV-Serien).
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derFuchsi
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von derFuchsi »

Als "Groschenroman" fand ich Walking Dead so interessant dass ich neugierig auf die Serie wurde. Nach etwas nachhaken wurde mir klar dass das Spiel anscheinend sogar besser ist als die Serie selbst. Habs dann erstmal gelassen mir das anzusehen.
Da ich auch niemand bin der ein Spiel mehrmals durchspielt (Ich hatte es in dem Fall zwar vor aber konnte mich nicht durchringen) ist mir der Budenzauber mit den belanglosen Entscheidungen auch nicht groß aufgefallen. TWD Season 1 hat mir sehr gut gefallen als interaktive Geschichte. Season 2 war nicht mehr ganz so ergreifend aber auch noch ganz ok.
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Heretic
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Re: Runde #83: Die besten Spielehelden

Beitrag von Heretic »

Axel hat geschrieben:Hätten Telltale nicht diese ganzen - ebenfalls überbewerteten - Lizenzen, würde sich niemand auch nur ansatzweise für deren Werke interessieren. Gibt wohl keine Firma die substanzloseren und unrelevanteren Dreck produziert als Telltale.
Steile These. Komisch, dass der "irrelevante Dreck" 'ne recht große Fanbase zu haben scheint. Muss wohl die Sache mit den Fliegen und dem Scheißhaufen sein... ;)

Ich mag die neueren Telltale-Sachen und fühlte mich immer gut bis sehr gut unterhalten. Die Geschichten mögen nicht intellektuell hochtrabend daherkommen (ist bei den Vorlagen auch nicht zu erwarten, wie du schon festgestellt hast), aber sie sind gut inszeniert und unterhaltsam. Dass die Entscheidungen ohne weitreichende Folgen bleiben, ist doch inzwischen allgemein bekannt und ein alter Hut. Ich behaupte sogar, dass das der Qualität der Geschichte eher zuträglich ist. Ich ziehe eine stringent erzählte Geschichte, in der sich nur Nuancen verändern, einer sich verzweigenden Geschichte mit halbherzig ausgearbeiteten alternativen Verläufen und Enden jederzeit vor. Ein, maximal zwei stimmige Enden genügen mir völlig. Und beispielsweise an "Life Is Strange" sieht man, dass ein einziges Ende im Prinzip völlig ausreicht.

Dass die Telltale-Dinger spielerisch nicht mehr viel hergeben bestreitet ja keiner. Aber das tun die wohl recht beliebten Visual Novels auch nicht. Also, who cares?
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