Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

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Yometheus
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Yometheus »

derFuchsi hat geschrieben:Der Vergleich passt doch. Man kann sein Hobby ja durchaus ernst nehmen. Wenn ich ein Buch oder Film zum Thema Rassismus, Umwelt, Erziehung oder irgendein anderes ernstes Buch/Film zu gesellschaftlich oder politisch wichtigen Themen konsumieren möchte dann kann ich das ja tun und hinterher auch gerne darüber diskutieren. Aber man soll mich damit bitteschön in Ruhe lassen wenn ich mich bloß amüsieren, also ablenken möchte. Wenn da mittendrin plötzlich so ein neunmalkluger Autor meint Allgemeinplätzchen absondern zu müssen zum Thema Rassisten und Idioten dann wäre das vermutlich das Letzte Buch von dem gewesen das ich lese. Selbst wenn er mit der Botschaft recht hätte.
Dann stellt sich jemand wie Fabian auch noch entrüstet hin und mault "was ist denn mit euch los?".
Fabian ist ja aber kein Spieleentwickler oder -autor, sondern ein Kritiker. Insofern hinkt dein Vergleich etwas, wenn du Einlässe zu Rassismus von Autoren in Film und Buch mit den Einlässen zu Rassismus von Kritikern vergleichst. Wie gesagt ich kenne sein Format nur vom Hören-Sagen, aber so wie ich seine bisherigen Videos und sein bisheriges Auftreten in Erinnerung habe, ist das auch keine bierernste Kritik, sondern hat einen starken Unterhaltungsfaktor. Das er seine Reichweite und sein Format, wo er sein eigener Chef ist, nutzt um da auch mal seine Meinung zu politischen und unpolitischen Themen reinzustreuen, ist weder neu noch sonderlich verwerflich. Jetzt kann man sich natürlich auf die Hinterbeine stellen und seine Meinung, nämlich das Rassismus kacke ist, scheiße finden und das mit "Argumenten" untermauern. Dazu sag ich jetzt aber nix weiter zu, wir haben hier ja (zum Glück) harte Forenregeln. 8-)

Dieses "Treehouse"-Argument muss halt auch immer wieder als Totschlagargument herhalten, dass es mir schon bald zum Hals raushängt, wenn es nur ansatzweise mal in der Diskussion reingehauen wird. Eskapismus ist das eine, aber zu behaupten, nur weil eine Sache virtuell ist, sei sie frei von jeglicher Kritik, verkennt bzw. vereinfacht die Zusammenhänge. Ob jemand abends Counterstrike oder Hatred spielt, macht für mich halt doch einen Unterschied. Es geht mir nämlich um den Kontext, in den sich der Spieler selbst setzt. Und da brauch ich noch nicht mal Spiele untereinander vergleichen: Es ist halt auch ein Unterschied ob ich z.B. in Watch Dogs die Spielmechaniken nutze um Missionsziele oder sonstige Achievements zu meistern, oder ob ich gezielt Homosexuelle oder Muslime als Heckenschütze durch die Straßen jage und niederschieße (gibts wirklich Youtuber die sowas dann auch noch streamen und hochladen). Als ich sowas zum ersten Mal gehört hab, kam mir wirklich fast die Kotze.
:puke-huge:
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Kesselflicken
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Kesselflicken »

derFuchsi hat geschrieben:Dieses "Treehouse"-Argument muss halt auch immer wieder als Totschlagargument herhalten, dass es mir schon bald zum Hals raushängt, wenn es nur ansatzweise mal in der Diskussion reingehauen wird. Eskapismus ist das eine, aber zu behaupten, nur weil eine Sache virtuell ist, sei sie frei von jeglicher Kritik, verkennt bzw. vereinfacht die Zusammenhänge. Ob jemand abends Counterstrike oder Hatred spielt
Würde ich genau so unterschreiben. Hab mich vielleicht etwas umständlich ausgedrückt. Ich wollte nicht sagen, dass man Spiele wie Hatred oder eben auch Leute die sich als Wehrmachtsoffiziere verkleiden nicht kritisieren darf. Aber ich finde es schon fragwürdig allen Shootern...
Axel hat geschrieben:Inwiefern eignen sich Battlefield & Co. zum Eskapismus? Ernstgemeinte Frage.
... pauschal die Eignung für ein bisschen Eskapismus abzusprechen. Es hat halt jeder an etwas anderem Spaß.
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derFuchsi
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von derFuchsi »

Es geht mir nicht um Fabians Einstellung oder die der Spieleentwickler oder sonstwen sondern um den passenden Rahmen diese kundzutun.
Fabian macht da eine Tutorial-Reihe zum Multiplayer-Part von Battlefield 1 und keine gesellschaftlich kritische Sendung.
Man kann jetzt natürlich argumentieren dass gewisse Einstellungen total wichtig sind und daher überall postuliert werden sollten wo es nur geht. Mir kommt das dann halt so vor wie bei dieser Art Veganer-Witze hier:
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Da kann man sich als Betroffener schonmal echauffieren meine ich jedenfalls auch als Anmerkung zum Eingangspost.

Gone Home beispielsweise als Statement zu Homosexualität oder ein Statement zu Rassismus bei Mafia III ist ja völlig ok weil das dort ja thematisiert wird. Aber wenns aufgesetzt und unpassend wirkt hat es für mich den obigen Veganer-Effekt.
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Ricer
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Ricer »

derFuchsi hat geschrieben:Es geht mir nicht um Fabians Einstellung oder die der Spieleentwickler oder sonstwen sondern um den passenden Rahmen diese kundzutun.
Fabian macht da eine Tutorial-Reihe zum Multiplayer-Part von Battlefield 1 und keine gesellschaftlich kritische Sendung.
Man kann jetzt natürlich argumentieren dass gewisse Einstellungen total wichtig sind und daher überall postuliert werden sollten wo es nur geht. Mir kommt das dann halt so vor wie bei dieser Art Veganer-Witze hier:
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Da kann man sich als Betroffener schonmal echauffieren meine ich jedenfalls auch als Anmerkung zum Eingangspost.

Gone Home beispielsweise als Statement zu Homosexualität oder ein Statement zu Rassismus bei Mafia III ist ja völlig ok weil das dort ja thematisiert wird. Aber wenns aufgesetzt und unpassend wirkt hat es für mich den obigen Veganer-Effekt.
Ich probiere es nochmal. Du schlägst Eskapismus vor um rassistisch/politisch inkorrekt sein zu dürfen. Du erklärst weiter, dass du dich mit Themen wie Rassismus, Sexismus, Erziehung und Umwelt auseinandersetzt - was ich super finde! Du darfst das jedoch nicht als Grund benutzen, um einen Raum zu fordern, in dem es keine Kritik an Themen geben darf. Im letzten Post forderst du wieder einen passenden Rahmen für Kritik. Ich finde es gut, wenn jegliche Form der Diskriminierung sofort kritisiert wird, egal wo sie auftritt. Rassismus und Sexismus sind keine Unterhaltung. Auch "politisch inkorrekt"-sein hilft nur, wenn man es als Mittel benutzt, um auf Mißstände aufmerksam zu machen, bzw. diese zu überwinden.

Du hast es ja oben geschrieben, dass man argumentieren kann, dass man Kritik überall postulieren kann. Ich argumentiere so. Und wenn diese Kritik vorgeschoben, nicht konsequent oder nur Marketinginstrument ist, dann muss das ebenso kritisiert werden. Da nähern wir uns schon an :)
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Yometheus
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Yometheus »

Ich möchte mal zwischen den Positionen hier vermitteln:
derFuchsi hat geschrieben:Fabian macht da eine Tutorial-Reihe zum Multiplayer-Part von Battlefield 1 und keine gesellschaftlich kritische Sendung.
Man kann jetzt natürlich argumentieren dass gewisse Einstellungen total wichtig sind und daher überall postuliert werden sollten wo es nur geht. Mir kommt das dann halt so vor wie bei dieser Art Veganer-Witze hier:
...
Da kann man sich als Betroffener schonmal echauffieren meine ich jedenfalls auch als Anmerkung zum Eingangspost.
Warum geht der Typ im braunen Kapuzenpulli nicht ans 1. freie Urinal rechts? 8-)
Spaß beiseite: Ich weiß, was du meinst, aber es gibt einen Unterschied zwischen Missionieren und Meinung kundtun - wobei ich schon einen derben Unterschied zwischen Veganismus und Rassismus sehe, insofern geht der Witz für mich am Thema vorbei. In den heutigen Zeiten bin ich ehrlich gesagt froh, dass es Influencer wie Fabian gibt, die solche Kommentare in den Äther hauen. Denn es ja nicht so als wenn diese Kommentare im luftleeren Raum entstehen, sondern weil Rassismus in unserer Gesellschaft definitiv ein Problem ist, das angesprochen gehört. Viel öfter und noch viel lauter, wenns nach mir ginge. Und nochmal, das hat nichts mit Politik, sondern mit Ethik zu tun.
Ich versuche es nochmal an einem anderen Beispiel: Ich persönlich kaufe in Dresden in einer Verbrauchergemeinschaft ein. Und wenn ich das beiläufig - also nicht so wie in deinem Witz! - Leuten erzähle, dann ist es schon sehr oft passiert, dass diese von einem Moment auf den anderen in einem Rechtfertigungszwang verfallen: Man könne ja auch woanders seinen Kram einkaufen kann, Bio wäre eine Ideologie, das wäre viel zu teuer, und was ich mir davon erhoffe blablabla. Ich kann mir dieses Verhalten nur dadurch erklären, dass sich diese Leute auf den Schlips getreten fühlen, weil ich durch eine bloße Bemerkung zu meiner Lebensweise unabsichtlich einen sensiblen Nerv bei ihnen treffe, der ansonsten taub oder betäubt ist. Für deren schlechtes Gewissen kann ich aber nix, genauso wenig habe ich ihnen irgendwas erzählen wollen. Unterm Strich bellen wieder mal die getroffenen Hunde. Und statt Fabians Kommentare, Videos oder Kanäle einfach zu meiden, wenn einem die Inhalte nicht passen, bellt hier auch ein Großteil der Gamer-Community. Na warum wohl?
Ricer hat geschrieben:Ich probiere es nochmal. Du schlägst Eskapismus vor um rassistisch/politisch inkorrekt sein zu dürfen. Du erklärst weiter, dass du dich mit Themen wie Rassismus, Sexismus, Erziehung und Umwelt auseinandersetzt - was ich super finde! Du darfst das jedoch nicht als Grund benutzen, um einen Raum zu fordern, in dem es keine Kritik an Themen geben darf. Im letzten Post forderst du wieder einen passenden Rahmen für Kritik. Ich finde es gut, wenn jegliche Form der Diskriminierung sofort kritisiert wird, egal wo sie auftritt. Rassismus und Sexismus sind keine Unterhaltung. Auch "politisch inkorrekt"-sein hilft nur, wenn man es als Mittel benutzt, um auf Mißstände aufmerksam zu machen, bzw. diese zu überwinden.
Meine Kritik an Rassismus und Sexismus in Computerspielen kommt daher, weil der Eskapismus zur Kultivierung dieser -ismen verkommt, denn was wir größtenteils als Rassismus und Sexismus in PC-Spielen erfahren, ist ein Spiegelbild unserer gesellschaftlichen Zustände. Dabei hätte ich gar nichts gegen ein PC-Spiel mit rassistischem Setting, wenn es bitte nicht nur ein billiges Abziehbild der Realität wäre. Die Fantasy hat dieses Dilemma längst durch fiktive Rassen gelöst: Orcs, Tauren, Zwerge und Elfen sind unterschiedlich, gerade weil die Spieldesigner diese so geschaffen haben um den Völkern unterschiedliche Eigenschaften zu geben. Auch in Skyrim werden die Dunkelelfen massiv von den Menschen diskriminiert und die anderen Elfen (Hochelfen?) hetzen wiederum gegen die Menschen, was für mich dieses Szenario ernster und bedrohlicher erscheinen lässt. Es propagiert aber keinen Rassismus persé. Mit einem "Racelock" (wie z.B. bei WoW) habe ich deswegen auch kein Problem, weil die zugehörigen Völker und Rassen eben keine Abziehbilder real existierender Volksgruppen sind (genau das war übrigens auch der Kern des Rassismus-Vorwurfs von Star Wars Ep I).

Und wie toll wäre es für die Immersion mal ein Spiel in einem SciFi-Setting zu haben, wo es eine Alienrasse mit 3 Geschlechtern gäbe, wobei eine davon massiv diskriminiert wird. Freilich wäre das sexistisch, aber nur innerhalb der Spielwelt. Wir hatten mal eine sehr spannende Diskussion dazu in einer Nerdrunde mit fiktiven Fortpflanzungsgraphen zwischen den 3 Geschlechtern und anderen lustigen Details, das würde jetzt aber zu weit führen. Mein Punkt ist auch hier, dass keiner seinem Spiel einen Gefallen tut, wenn er sich Sexismus-Debatte der heutigen Zeit in sein Spiel holt. Genau das passiert aber, wenn Mann und Frau wieder mal nur als plumpe Projektionen vermeintlicher Rollenbilder unserer Gesellschaft dargestellt werden, sprich muskelbepackte Testosteronjünger oder unterbelichtete Barbies. Hier ist noch jede Menge Luft nach oben vorhanden.
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derFuchsi
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von derFuchsi »

goschi hat geschrieben:Wenn ihr ein konkretes Video kritisiert, wäre es dann nicht gut, dieses überhaupt mal gesehen zu haben, bevor man sich darüber auslässt?

;)
In der Tat. :)
Ich fand aber Fabians Kommentar irgendwie passend zum Thread.
Ricer hat geschrieben: Ich probiere es nochmal. Du schlägst Eskapismus vor um rassistisch/politisch inkorrekt sein zu dürfen.
Ich überlege die ganze Zeit ernsthaft wie man auf das dünne Brett kommt. Dabei habe ich es tatsächlich in dem Zusammenhang so geschrieben dass man zu dem Schluss kommen muss, sorry. :oops:
Es geht wohl um den Satz "Man möchte in einem Spiel auch politisch unkorrekt sein dürfen ohne dafür angeklagt zu werden." Da hatte ich jetzt nicht konkret die Rassismusdebatte im Kopf, das war eher allgemein gemeint zur omnipräsenten Political Correctness. Heutzutage muss ich mir z.B. in einem Retro-Podcast über Duke Nukem 3D anhören was für eine sexistische Scheiße das wäre oder andere Dinge in der Art bei anderen Spielen.
Bin ich jetzt ein sexistisches Arschloch weil Duke 3D eins meiner Lieblingsspiele ist? Oder kann es sein dass dies in einem Spiel wie diesem was völlig Anderes ist weil es eben ein SPIEL ist und außerdem erkennbar eine erkannbar überzogene Parodie ist?

Aber das passt eigentlich auch nur am Rande zum Thread und war zugegebenermaßen in dem Zusammenhang mit dem Rest arg missverständlich.

Streichen wir den Satz mal gedanklich und fangen von vorne an zu lesen, ich hoffe dann ist klarer was ich sagen wollte.
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Ricer
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Ricer »

Hey Fuchsi,

danke für die Antwort. Ich wollte dir auch nicht zu nahe treten, sondern nur deine Argumentation hinterfragen.

Du bist kein sexistisches Arschloch weil du Duke Nukem spielst, weil du dich in der Realität nie so verhalten würdest und zudem das persiflierte Macho-Image erkennst (dabei hilft u.a. die Kritik). Würde man aber Verhaltensweisen aus dem Spiel übernehmen oder nutzt das Spiel um seine eigene Sichtweise zu bestätigen; dann gibt's ein Problem.

Ich steh auch total auf Rambo-Filme und habe kein Problem damit, wenn Teil 2 und 3 als revanchistische Propaganda zerrissen werden. Kritik muss sein und wird im Bereich Computerspiel immer wichtiger - hält Jochen da nicht morgen einen Vortrag zu ;)
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Stammbräu
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Stammbräu »

Lasst die wichtigen Fragen nicht untergehen:
Ricer hat geschrieben: Wir haben also das Recht, Rassisten und Sexisten zu sein, wenn wir ab und zu mal was Kritisches zum Thema lesen?
Ja. Auch wenn man nichtmal Lesen kann.
Ich weiß nicht wo du lebst aber wo ich lebe (Österreich) hast du definitiv das Recht dazu. Bei uns kann jeder Mensch sein, wie er gerade lustig ist. Das ist eines unserer fundamentalsten Rechte.
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Stammbräu
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Stammbräu »

Axel hat geschrieben: Und gleichzeitig gehört es dazu Sexisten, Faschisten und Rassisten als das zu benennen was sie nunmal sind: Dumme Arschlöcher. Auch DAS ist ein fundamentales Recht, auch eines YouTubers der Videos zu nem Shooter macht.
Genau das habe ich gesagt. Jeder wie er möchte.
Ich persönlich stelle dieses Recht nicht in Frage und möchte es auch niemandem absprechen. Im Gegenteil.
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Ricer
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Ricer »

Stammbräu hat geschrieben:Lasst die wichtigen Fragen nicht untergehen:
Ricer hat geschrieben: Wir haben also das Recht, Rassisten und Sexisten zu sein, wenn wir ab und zu mal was Kritisches zum Thema lesen?
Ja. Auch wenn man nichtmal Lesen kann.
Ich weiß nicht wo du lebst aber wo ich lebe (Österreich) hast du definitiv das Recht dazu. Bei uns kann jeder Mensch sein, wie er gerade lustig ist. Das ist eines unserer fundamentalsten Rechte.
Kannst du bitte etwas detaillierter auf dieses fundamentale Österreichische Recht zur Unterdrückung eingehen?
Jochen

Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Jochen »

Ich mahne an dieser Stelle vorsorglich die wichtigste (und beinahe einzige) Forenregel an: Seid nett zueinander.
Ricer hat geschrieben:Kannst du bitte etwas detaillierter auf dieses fundamentale Österreichische Recht zur Unterdrückung eingehen?
Dass jemand ein Rassist oder Sexist ist, bedeutet nicht zwangsläufig, dass er andere Menschen aktiv unterdrückt. Ich glaube, darauf wollte Stammbräu hinaus.

Persönlich halte ich Rassisten und Sexisten zwar für jämmerlich und will mit ihnen nichts am Hut haben, aber sie haben sehr wohl das Recht, so zu denken und ihre Meinung - im Rahmen der gesetzlichen Regeln - zu äußern. Und ich habe das Recht, diese Menschen zu ignorieren oder ihre Meinung scheiße zu finden und das laut zu sagen. So lange sie ihre Überzeugungen aber nicht in die Tat umsetzen und damit die freiheitlichen Rechte anderer beschneiden, muss man das grundsätzlich hinnehmen. Prinzipien sind eben nur etwas wert, wenn man sich auch dann daran hält, wenn sie unangenehm werden.
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Ines
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Ines »

Bin ich Punk, wenn ich behupte, dass sich nichts vollständig aus einem politischen Kontext herauslösen lässt? Unpolitischer Eskapismus ist beispielsweise in einem rassistische Klischees bedienenden Spiel nur für eine privilegierte, nicht von Rassismus betroffene Personengruppe möglich. Auch wenn ich verstehen kann, dass man sich um solche schweren Themen nicht immer kümmern mag und auch Unmut aufkommen kann, wenn man unfreiwillig damit konfrontiert wird, finde ich es doch angemessen, diese Themen zu benennen. Also ich freue mich über jede Kritik, die vielleicht den Weg in eine Welt weist, in der ich auch meine verletzungsfreien Spiele für meinen Eskapismus habe und mir nicht ständig der Kopf zu platzen droht, weil - in meinem Fall sexistische - Klischees bedient werden. Das wird anderen auch so gehen, die von Rassismus oder was auch immer betroffen sind.
Vielleicht darf man sogar eine rassistische, sexistische, homophobe Meinung haben, die kann ich ja keinem verbieten. Aber ich muss das doch nicht gut finden.
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Stammbräu
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Stammbräu »

Ricer hat geschrieben:
Stammbräu hat geschrieben:Lasst die wichtigen Fragen nicht untergehen:
Ricer hat geschrieben: Wir haben also das Recht, Rassisten und Sexisten zu sein, wenn wir ab und zu mal was Kritisches zum Thema lesen?
Ja. Auch wenn man nichtmal Lesen kann.
Ich weiß nicht wo du lebst aber wo ich lebe (Österreich) hast du definitiv das Recht dazu. Bei uns kann jeder Mensch sein, wie er gerade lustig ist. Das ist eines unserer fundamentalsten Rechte.
Kannst du bitte etwas detaillierter auf dieses fundamentale Österreichische Recht zur Unterdrückung eingehen?
Ne anders. Du hast ein Recht darauf vor Unterdrückung geschützt zu werden. Egal wer oder "was" du bist. Rassist, Sexist, Baptist, Florist, Islamist, Feminist... Es ist einfach wumpe.
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Ricer »

Stammbräu hat geschrieben:
Ricer hat geschrieben:
Stammbräu hat geschrieben:Lasst die wichtigen Fragen nicht untergehen:

Ja. Auch wenn man nichtmal Lesen kann.
Ich weiß nicht wo du lebst aber wo ich lebe (Österreich) hast du definitiv das Recht dazu. Bei uns kann jeder Mensch sein, wie er gerade lustig ist. Das ist eines unserer fundamentalsten Rechte.
Kannst du bitte etwas detaillierter auf dieses fundamentale Österreichische Recht zur Unterdrückung eingehen?
Ne anders. Du hast ein Recht darauf vor Unterdrückung geschützt zu werden. Egal wer oder "was" du bist. Rassist, Sexist, Baptist, Florist, Islamist, Feminist... Es ist einfach wumpe.
Danke! Ich kann deiner Argumentation folgen. Anmerken möchte ich, dass wir das Recht auf Meinungsfreiheit nicht pervertieren dürfen, in dem wir es per se als Begründung für diskriminierende Inhalte nutzen. Oder in juristischer Sprache: Diese Rechte [Meinungsfreiheit] finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Stammbräu »

Ricer hat geschrieben: Danke! Ich kann deiner Argumentation folgen. Anmerken möchte ich, dass wir das Recht auf Meinungsfreiheit nicht pervertieren dürfen, in dem wir es per se als Begründung für diskriminierende Inhalte nutzen.
Doch, dürfen wir. Ob du das für pervers hältst, ist unerheblich. Meinungsfreiheit ist die legitime Begründung für diskriminierende Meinungsäußerung.
Es gibt keine Strafe auf Gefühlsverletzungen und kein Recht, das irgendwie deine Gefühle schützen würde. Emotionen sind deine ganz alleinige Privatsache. Du hast die Freiheit eigenverantwortlich damit umzugehen.

"Offence is Never Given"
https://youtu.be/une73Vc3z3Q" onclick="window.open(this.href);return false;

"List of people who ought to be killed"
https://youtu.be/tVlkxrNlp10" onclick="window.open(this.href);return false;
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Yometheus
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Yometheus »

Stammbräu hat geschrieben: Meinungsfreiheit ist die legitime Begründung für diskriminierende Meinungsäußerung.
Es gibt keine Strafe auf Gefühlsverletzungen und kein Recht, das irgendwie deine Gefühle schützen würde. Emotionen sind deine ganz alleinige Privatsache. Du hast die Freiheit eigenverantwortlich damit umzugehen.
Solange wir im Elfenbeinturm über diese -ismen philosophieren, kannst du das sicher so sehen. Problematisch wird es aber, wenn diese -ismen in die Realität umgesetzt werden. Wie bereits geschrieben, wir leben nicht in einem luftleeren Raum, sondern teilen uns eine ethische Spielwiese. Diskriminierungen sind nicht nur kein Zuckerschlecken für die Betroffenen, sondern ab einem bestimmten Maße auch strafbar. Das ganze als "Gefühlsverletzung" zu beschreiben halte ich für krass verharmlosend, hier ging es bisher um Rassismus, da hört der Spaß auf. Oder um nochmal Fabian Siegismund zu zitieren: "Rassisten sind Deppen. Eigentlich sind sie sogar brandgefährliche Arschlöcher."
Zuletzt geändert von Yometheus am 25. Nov 2016, 01:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Ines
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Ines »

Danke, goshi, für diese Differenzierung.
Ich würde noch weiter gehen und es noch komplizierter machen wollen. Nun bin ich keine Juristin und bitte um fachlichen Widerspruch, falls ich Blödsinn schreibe.
Aus meiner Sicht muss noch zwischen juristischen und moralischen Regeln unterschieden werden. Diskriminierende Meinungen darf man ja erstmal haben und auch äußern, solange sie kein anderes (schwerwiegenderes) Recht verletzen. Wo da die Grenzen liegen, sollen die Gerichte entscheiden. Es hat aber natürlich niemand ein Recht darauf, dass ihm oder ihr nicht widersprochen wird.
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Stammbräu »

goschi hat geschrieben: Es gibt in Deutschland (und der Schweiz und Frankreich und auch Österreich) auch verschiedenste Straftatbestände, die den Bereich Gefühlsverletzung umfassen können, dies sind zB:
Üble Nachrede, Verleumdung oder Beleidigung in Deutschland.
Beschimpfung, Verleumdung oder Üble Nachrede in der Schweiz.
Diese Gesetze schützen dein individuelles und souveränes Agieren in der öffentlichen Meinung, am Kapitalmarkt, etc.
Deine Annahme dass diese Gesetze und Rechte etwas mit Gefühlen zu tun hätten, halte ich für falsch weil:
Wenn diese Gesetze irgendwas mit den individuellen Emotionen von Menschen zu tun haben sollen, warum findet man dann kein einziges Mal das Wort "Gefühl" in diesen Texten?
Kannst du mir die Passage nicht raussuchen?
Kannst du mir einen Rechtsgelehrten zitieren, welcher diese Gesetze aus irgendeinem humanem "Gefühlsschutz" herleitet?

Égalité.... links und so....

Wieder etwas direkter zum Thema:
Wenns mir nicht gefällt, kauf ichs ned? Halte ich auch für die effektivste Kritik. Vorhandene Nachfrage wird auch jemand bedienen. Siehe weltbestes Forum für eigentlich eh alles + bester Spiele-Podcast wo gibt.
Klar kann man auch seine Meinung darüber äußern, warum man nicht mehr kauft oder was man möchte aber das energische "einfordern" von Privatfirmen, kann ich selten leiden. Das fällt bei mir auch meistens unter "lächerliches Gejammer". Ich brauch auch nicht irgendwelche staatlichen Reglementierungen, die Computerspielen vorschreiben wie sie sein "dürfen". Noch lächerlicheres Gejammer.
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Ines
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Ines »

Ich bleibe mal zugunsten der Präzision der Debatte mal auf der argumentativen Seite der sogenannten Meinungsfreiheit. Dass die durch bestimmte Gesetze eingeschränkt ist, habe ich verstanden. Trotzdem scheint es ja möglich zu sein, sich rassistisch, sexistisch, homophob oder sonstwie diskriminierend zu verhalten oder zu äußern, ohne dass es diese Gesetze verletzt. Wegen der meisten Formen der Alltagsdiskriminierung kann man ja niemanden belangen. Heißt das dann nicht, ich habe juristisch das Recht dazu, mich in dieser Form diskriminierend zu verhalten oder zu äußern?
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Re: Viele Gamer nehmen ihr Hobby nicht ernst! (korrigiert)

Beitrag von Trombonix »

Zum Thema Meinungsfreiheit: Ich denke die Väter und Mütter des Grundgesetzes wären überrascht, was manche Menschen heute als Diskriminierung auffassen. Wenn man sich über jede Bagatelle aufregt, explodiert einem irgendwann der Kopf oder man übersieht dafür dann wesentliche Probleme, die es wirklich Wert wären sich zu empören. Anstand und Respekt wird man nicht per Gesetz verordnen können.

Zum Thema
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Vielseitig wie die Bedürfnisse der Kunden. Es gibt Spiele von extra stumpf bis extra tiefsinnig. Je nach Stimmung hat beides seinen Charme.
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