Runde #093: "Wenn man es drauf anlegt, kann man Mafia 3 als rassistisch sehen"

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derFuchsi
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von derFuchsi »

Ricer hat geschrieben:Würdest du sagen, dass Duke Nukem Forever 2011 entschärft ist, im Gegensatz zu Duke Nukem 3D?
Hab das Ding ehrlich gesagt nach dem durchspielen zum größten Teil wieder vergessen *seufz*. Brüste gab es aber wohl noch :). Aber ich glaube diese damals extrem kritisierten "Töte mich!" Szenen waren nicht mehr drin. Außerdem ist das auch schon wieder ein paar Jahre her.

Mich hat übrigens damals diese Folge bei Stayforever ziemlich aufgeregt, diese moralgeschwängerte Verachtung der beiden von mir ansonsten hoch geschätzten Herren die da durchblitzt... http://www.stayforever.de/2016/06/duke-nukem-folge-55/" onclick="window.open(this.href);return false;
Aber was soll man erwarten von jemanden der in den 80ern nachweislich keine Action-Filme gesehen hat außer Bud Spencer und James Bond (Young in the 80s: Filme in den 80ern) :roll:
Marius hat geschrieben:Ich sehe das an sich nicht als Bedrohung der künstlerischen Freiheit, sondern (wenn die Kritik sachlich, maßvoll und respektvoll geäußert wird) oft im Gegenteil als Anstoß für eine fruchtbare Debatte.
Sachlich, maßvoll und respektvoll. Im Internet. :roll:
Aber ja das wäre der gewünschte Zustand.
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Ricer
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Ricer »

derFuchsi hat geschrieben:
Ricer hat geschrieben:Würdest du sagen, dass Duke Nukem Forever 2011 entschärft ist, im Gegensatz zu Duke Nukem 3D?
Hab das Ding ehrlich gesagt nach dem durchspielen zum größten Teil wieder vergessen *seufz*. Brüste gab es aber wohl noch :). Aber ich glaube diese damals extrem kritisierten "Töte mich!" Szenen waren nicht mehr drin. Außerdem ist das auch schon wieder ein paar Jahre her.
https://www.youtube.com/watch?v=13RhSeeYjlA&t=5m40s" onclick="window.open(this.href);return false;

Ich glaube, dass es oft eher um gefühlte Eindrücke geht, dass zum Beispiel alles schlimmer wird oder dass das Hobby der Gamer bedroht ist. Reißerische Artikel bedienen das bewusst, da die Klicks auf jeden Fall reinkommen. Sieht man auch ganz gut in der hasserfüllten Kommentarspalte des Original-PETA-Posts. Daher der Verweis auf Jochens Kolumne, da die Artikel mit dem Roten Kreuz ähnlich schlecht/einseitig aufbereitet wurden und als Quelle auch 4players.de auftaucht.

Und mir war klar, dass du in dem Beitrag bewusst übertrieben hast - nur die Verknüpfung zur Kolumne passte halt zu gut :)
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Vinter
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Vinter »

goschi hat geschrieben:Den offensichtlichen, plumpen und auch nur wenig ironisch gemeinten Sexismus in Duke3D muss man kritisieren dürfen.
man muss die Kritik nicht teilen, aber die Kritik per se zu kritisieren und nicht, den Inhalt der Kritik, finde ich eine heikle Herangehensweise.
Völlig richtig. Zumal man ja auch mal gucken muss, wo man heute steht: Gewisse Dinge, die heutzutage vollkommen undenkbar sind, waren vor nicht mal einhundert Jahren noch völlig normal. Blackfacing z.B. Ist es dem Kino wirklich zum Nachteil gereicht, dass schwarze Rollen nicht mehr von weißen Schauspielern mit Schminke dargestellt werden?

Ich finde es immer schwierig, mit einer Mischung aus Amüsement und Verachtung in die Vergangenheit zu schauen ("Guck mal wie doof die waren"), aber gleichzeitig im hier und jetzt rote Linien zu ziehen und zu sagen "Bis hier hin und nicht weiter". (Damit meine ich nun nicht konkret dich, Fuchsi)
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derFuchsi
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von derFuchsi »

Nur auf dem ersten Blick unpassend.
Parallelen zu Games sind hier aber unverkennbar daher teile ich das mal hier weils thematisch am besten passt.

Superman in La La Land: Warum es kaum noch Spaß macht, im Netz über Filme zu streiten
http://www.kino.de/film/la-la-land/news ... -streiten/" onclick="window.open(this.href);return false;

Was haben „La La Land“, „Batman V Superman“ und „Ghostbusters“ gemeinsam?
"Selten war der Umgangston rüder, selten standen sich die Teilnehmer der Diskussionen unversöhnlicher gegenüber, nie waren vorgetragene Argumente abstruser. Was eigentlich eine vergnügliche Auseinandersetzung mit einem gemeinsamen Hobby sein sollte, eskalierte in allen drei Fällen in ein brutales Schlachtfeld aus Pöbeleien, Schuldzuweisungen und Diffamierungen. Was war passiert? Warum wurde das Publikum ausgerechnet bei diesen Filmen so unglaublich wütend?"

"Seitdem unsere Lebenswelten, Grundwerte und Ansichten in der Zentrifuge des beschleunigten Weltgeschehens immer mehr auseinanderdriften, entfernen wir uns auch im Kino mehr und mehr voneinander. Vom Menschenbild über Geschlecht bis hin zu Hautfarbe und sozialer Herkunft - die fachliche Diskussion über die handwerkliche Qualität eines Films geriet zuletzt immer häufiger in die Geiselhaft von ideologisch gefärbten Kulturkämpfen."

Und ein schönes Fazit:
"...indem wir nicht jeden zweiten Film als persönlichen Angriff auf unser Weltbild auslegen, sondern als kostbaren Einblick ins Gegenüber. Niemand hat behauptet, dass uns dieses Gegenüber gefallen muss, die Existenzberechtigung sollten wir ihm aber dennoch nicht absprechen. Im Gegenteil. Wir sollten dankbar sein, dass Hollywood in seinen Filmen eine bunte Vielzahl konkurrierender Weltanschauungen fabriziert! Alles andere wäre nämlich stinklangweilig."
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Vinter
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Vinter »

Ich hab nur deinen Ausschnitt aus dem Fazit gelesen, also sag mir, wenn ich Blödsinn frage, der im Text schon beantwortet ist:
Was ist denn daran "konkurrierende Weltanschauung", wenn man Schwarze und Schwule in seinen Filmen zeigt? Für mich klingt das genauso abstrus wie die Forderung, man möge neben der Erde als Kugel doch auch mal die hohle Erde und die flache Erde als "Weltbild" im Kino zeigen.

Meinungsfreiheit heißt ja nicht, dass unterschiedliche Meinungen grundsätzlich gleichberechtigt nebeneinander existieren würden und das die Realität ein Konsens aller unterschiedlicher Meinungen ist. Manches ist auch mit Meinungsfreiheit schlicht einfach Blödsinn. So wie die flache Erde. Oder aber so Scherze wie, dass Homosexualität ein Lebensstil wäre, den man sich aussuchen könne, dass Homosexualität heilbar sei oder gar ansteckend und wir unsere Kinder daher vor der Abbildung homosexueller Menschen schützen müssten (um nur mal ein paar der Ideen aufzugreifen, die man vom rechten Rand so gerne hört).

Und um meinen Beitrag von weiter oben nochmal aufzugreifen: Niemand würde heute noch auf die Idee kommen und Blackfacing als Teil des "kreativen Spektrums im Kino" begreifen, ohne den alle Filme irgendwie "gleich und langweilig" wären. Aber lediglich weiße, heterosexuelle Menschen zu zeigen (auf "nicht weiß und heterosexuell genug" läuft diese Kritik an Diversität ja letzten Endes immer hinaus) ist plötzlich Ausdruck von Kreativität?
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W8JcyyU
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von W8JcyyU »

Im Zeit Onlineportal ist gestern dieser Artikel [1] über eine Begegnung zwischen Schwarzer und Kachelmann im Rahmen eines Vortrags von Schwarzer erschienen. Sollte sich wirklich alles so zugespielt haben, gefällt mir die im Deckmantel der Toleranz gehüllte Intoleranz. Dass sich insbesondere Teile des Publikums (mangels Hintergrundwissens) außerstande zeigen, sich kritisch mit Schwarzers Rolle und dem generellen Missbrauchspotential der Thematik auseinanderzusetzen.

[1] Die Vortragscrasher
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Mr. Trombone
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Mr. Trombone »

W8JcyyU hat geschrieben:Im Zeit Onlineportal ist gestern dieser Artikel [1] über eine Begegnung zwischen Schwarzer und Kachelmann im Rahmen eines Vortrags von Schwarzer erschienen. Sollte sich wirklich alles so zugespielt haben, gefällt mir die im Deckmantel der Toleranz gehüllte Intoleranz. Dass sich insbesondere Teile des Publikums (mangels Hintergrundwissens) außerstande zeigen, sich kritisch mit Schwarzers Rolle und dem generellen Missbrauchspotential der Thematik auseinanderzusetzen.

[1] Die Vortragscrasher
Hat zwar mit dem Ursprungsthema nur bedingt zu tun, aber dennoch danke für den Link. Ich bin schockiert :shock:
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Ines
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Ines »

Mr. Trombone hat geschrieben:
W8JcyyU hat geschrieben:Im Zeit Onlineportal ist gestern dieser Artikel [1] über eine Begegnung zwischen Schwarzer und Kachelmann im Rahmen eines Vortrags von Schwarzer erschienen. Sollte sich wirklich alles so zugespielt haben, gefällt mir die im Deckmantel der Toleranz gehüllte Intoleranz. Dass sich insbesondere Teile des Publikums (mangels Hintergrundwissens) außerstande zeigen, sich kritisch mit Schwarzers Rolle und dem generellen Missbrauchspotential der Thematik auseinanderzusetzen.

[1] Die Vortragscrasher
Hat zwar mit dem Ursprungsthema nur bedingt zu tun, aber dennoch danke für den Link. Ich bin schockiert :shock:
Oh, dazu muss ich was sagen, auch wenn es sich doch deutlich vom Ursprungsthema entfernt.
Alice Schwarzer ist nun eine Person, die für Medienkampagnen sehr bekannt ist und übrigens auch in feministischen Kreisen sehr kritisiert wird. Dass sie jemanden der sexualisierten Gewalt beschuldigt, der rechtskräftig freigesprochen wurde, finde ich inakzeptabel, ist jetzt für mich aber keine große Überraschung. War es für Herrn Kachelmann offensichtlich auch nicht, sonst hätte er sich nicht die Mühe gemacht, anzureisen und die ganze Sache so zu inszenieren. Solche Auftritte (ich meine jetzt den von Frau Schwarzer) sorgen sicherlich nicht dafür, dass man zu einem vernünftigen Umgang mit Vergewaltigungen kommen kann.
Alice Schwarzer jetzt vorzuwerfen, gerade sie würde den Deckmantel der Toleranz missbrauchen, halte ich nun für keine gelungene Kritik, da sie auf den keinen großen Wert zu legen scheint, wenn man sich ihre Publikationen über Sexarbeit, Pornografie, Kopftücher und MigrantInnen ansieht. (Siehe auch: Frauen gratulieren "Emma" zum 40.
Einen Vortrag von Alice Schwarzer hielte ich entsprechend generell für den falschen Ort, um sich kritisch mit der Thematik und einem möglichen Missbrauchspotential zu befassen.
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W8JcyyU
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von W8JcyyU »

Claudine_Salome hat geschrieben:
Mr. Trombone hat geschrieben: Oh, dazu muss ich was sagen, auch wenn es sich doch deutlich vom Ursprungsthema entfernt.
Alice Schwarzer ist nun eine Person, die für Medienkampagnen sehr bekannt ist und übrigens auch in feministischen Kreisen sehr kritisiert wird. Dass sie jemanden der sexualisierten Gewalt beschuldigt, der rechtskräftig freigesprochen wurde, finde ich inakzeptabel, ist jetzt für mich aber keine große Überraschung. War es für Herrn Kachelmann offensichtlich auch nicht, sonst hätte er sich nicht die Mühe gemacht, anzureisen und die ganze Sache so zu inszenieren. Solche Auftritte (ich meine jetzt den von Frau Schwarzer) sorgen sicherlich nicht dafür, dass man zu einem vernünftigen Umgang mit Vergewaltigungen kommen kann.
Alice Schwarzer jetzt vorzuwerfen, gerade sie würde den Deckmantel der Toleranz missbrauchen, halte ich nun für keine gelungene Kritik, da sie auf den keinen großen Wert zu legen scheint, wenn man sich ihre Publikationen über Sexarbeit, Pornografie, Kopftücher und MigrantInnen ansieht. (Siehe auch: Frauen gratulieren "Emma" zum 40.
Einen Vortrag von Alice Schwarzer hielte ich entsprechend generell für den falschen Ort, um sich kritisch mit der Thematik und einem möglichen Missbrauchspotential zu befassen.
Mich stört hauptsächlich die Reaktion des Publikums. Das Schaffen von Alice Schwarzer kenne ich nur äußerst oberflächlich und ich möchte sie nicht auf ihre Berichterstattung für die Bild reduzieren.

Der Grund für das Posting ist die Unterstellung, dass es bei den besonders militant auftretenden Fürsprechern der Gleichberechtigung (um den Begriff SJW zu vermeiden) schwer fällt eine aufklärerische, tolerante Haltung auszumachen. Dass diese neben ihrer eigenen Meinung keine weitere tolerieren. So wie anscheinend einige Reaktionen aus dem Publikum im Bericht. In diesem Kontext sehe ich dann ein Missbrauchspotential.
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Ines
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Ines »

W8JcyyU hat geschrieben: Der Grund für das Posting ist die Unterstellung, dass es bei den besonders militant auftretenden Fürsprechern der Gleichberechtigung (um den Begriff SJW zu vermeiden) schwer fällt eine aufklärerische, tolerante Haltung auszumachen. Dass diese neben ihrer eigenen Meinung keine weitere tolerieren. So wie anscheinend einige Reaktionen aus dem Publikum im Bericht. In diesem Kontext sehe ich dann ein Missbrauchspotential.
Dann verstehe ich gerade nicht so ganz, worauf du hinaus willst: Was könnte denn tatsächlich von wem wie missbraucht werden? Dass es Menschen gibt, die anderer Leute Meinnungen nicht akzeptieren wollen oder können, finde ich erstmal ziemlich normal, die gibt es ja in allen "Lagern".
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Graui
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Graui »

Bin derzeit noch dabei alte Folgen nachzuhören und muss jetzt zu dem Thema auch mal meine Meinung äußern.

Mir ist es in Spielen ersteinmal ziemlich egal welche Hautfarbe mein Charakter oder ein NPC hat, da es in den meisten Fällen keine Auswirkung auf die Spielwelt hat (zumindest in keinem von mir gespielten).
Mein Hauptanliegen war aber das Thema Homosexualität. Ich bin ziemlich froh, wenn Spiele dieses Thema nicht aufgreifen, da ich auch hier noch keine sinnvolle Nutzung des Thema's gesehen habe (wie gesagt, ich beziehe mich nur auf die von mir gespielten Titel). In einem Sims4 kann ma homosexuelle Bindungen eingehen, aber wirkt es sich auf die Spielweise aus?

Nein, die anderen NPC's reagieren keineswegs auf die homosexuelle Beziehung. Klar kann man jetzt das mit Gleichsetzung begründen, aber weder werden Homosexuelle heutzutage von allen akzeptiert noch wird das in naher Zukunft so sein. Ich würde es viel spannender empfinden, wenn solche Entscheidungen eine Auswirkung auf die Spielwelt haben.
Warum soll der Spieler nicht spüren, das homosexuelle Beziehungen nicht hetero Beziehungen gleichgestellt sind?
Warum soll er nicht den Zugang zu anderen NPC's verlieren, weil diese etwas gegen Homosexuelle haben oder sogar von diesen Beleidigt werden. Diese Dinge würden dem Spieler viel mehr vermitteln, was es heißt homosexuell zu sein, als diese Gleichstellung.

Außerdem hätte ich große Sorge das manche Entwickler Homosexuelle mit einem weitverbreitetem Klischee darstellen, also dieses übertrieben weibliche mit hoher Stimme, was wiederum erst recht nicht helfen würde.

Die Sims war hier nur als Beispiel, da es mir als bestes Beispiel diente. In einem Fallout 4 kann man auch mit jedem Begleiter schlafen, was man aber nur durch eine UI Einblendung gesagt bekommt und auch da absolut keine Auswirkung hat, somit ist es auch da eine völlig sinnlose Funktion.

Und falls jemand denkt ich hätte etwas gegen Homosexuelle, ich bin selber seit 2Jahren homosexuell und auch da mit vielen Dingen in der Szene nicht einverstanden, weswegen ich es in Spielen nicht auch noch brauche...
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ragdel
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von ragdel »

Graui hat geschrieben: 8. Nov 2018, 02:21
Warum soll der Spieler nicht spüren, das homosexuelle Beziehungen nicht hetero Beziehungen gleichgestellt sind?
Warum soll er nicht den Zugang zu anderen NPC's verlieren, weil diese etwas gegen Homosexuelle haben oder sogar von diesen Beleidigt werden. Diese Dinge würden dem Spieler viel mehr vermitteln, was es heißt homosexuell zu sein, als diese Gleichstellung.
Weil man als Homosexueller Mensch schon im echten Leben mit genügend Intoleranz und Ausgrenzung zu kämpfen hat.
Warum sollte ich das auch im Spiel wollen, so dass Vorurteile und Klischees noch gestärkt werden?

Die wenigsten Heterosexuellen Menschen werden in Spielen wohl gleichgeschlechtliche Beziehungen eingehen. Daher würde dein Vorschlag zum großen Teil nur die homosexuelle Nutzerschaft treffen... Und die kennen sich mit Diskriminierung schon so gut aus.
Graui
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Graui »

Ja, ich spiele aber auch meist, wenn ich die Wahl habe, eine Hetero Beziehung. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, das es einfach auch nicht nötig ist, alles irgendwo unterbringen zu müssen. Das selbe könnten bestimmt auch andere Gruppen für sich behaupten... Ein Farbiger (mir fällt gerade der derzeit richtige Ausdruck nicht ein) wird sich bestimmt auch nicht immer daran gestört fühlen, wenn ein Spiel nur Weiße Charakter hat... Nur wird da meiner Meinung nach immer viel nach "Jede Gruppe muss dargestellt werden ansonsten ist es irgendwo diskriminierend" gehandelt, ohne das es Sinn ergibt.
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ragdel
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von ragdel »

Ein Spiel soll aber möglichst vielen Gefallen. Warum eine Zielgruppe ausschließen?
Ich freue mich immer, wenn ich die Möglichkeit habe einen (glaubhaften) homosexuellen Charakter zu spielen.

Die meisten Spielecharaktere werden ja meist ohne eine Sexualität dargestellt, so dass es in den meisten Fällen kein Problem ist. Siehe Lara Croft, die ja keine wirklichen Beziehungen oder romantische Einlagen in den Spielen hat.
Ich störe mich auch nicht an Heterosexuellen Beziehungen. Solange die nicht zu aufgesetzt wird. Ist halt irgendwie genau das gleiche wie mit Homosexuellen Beziehungen in Spielen. Wenn es sich aufgesetzt und künstlich anfühlt, dann ist es halt nicht so gut.
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billi
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von billi »

ragdel hat geschrieben: 8. Nov 2018, 08:19 Ein Spiel soll aber möglichst vielen Gefallen. Warum eine Zielgruppe ausschließen?
Ich glaube das ist der falsche Blickwinkel: Es wird nicht eine Zielgruppe ausgeschlossen, sondern es wird das Interesse eine Zielgruppe nicht ins Spiel integriert.
Was ich damit sagen möchte: Varianz (egal welcher Art) kostet in der Entwicklung zusätzliches Geld. Dabei spielt es keine Rolle ob das die Entwicklung einer Software oder eines physischen Gegenstandes ist. Der Hersteller eines kommerziellen Produktes wird diese Varianz nur dann in sein Produkt integrieren, wenn er dadurch finanzielle Vorteile erzielt (z.B. durch die Erschließung neuer Zielgruppen), bzw. finanzielle Nachteile verhindert (z.B. Imageschaden oder "Boykott-Aufrufe"). Beides ist im Vorfeld einer Entwicklung schwierig zu beurteilen und birgt bei Fehlentscheidungen ein hohes finanzielles Risiko.
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Graui »

Ob es grundsätzlich zusätzlich Geld kostet würde ich bezweifeln, da ich nicht glaube das beim Sims Beispiel es den Aufwand gesteigert hat, Homosexuelle Beziehung einzubauen. Da wurde einfach gesagt nur eine Abfrage des Geschlechtes beim Thema Beziehung weg gelassen.
Beim Thema Fallout 4 wurde da auch einfach nur eine UI Einblendung hinzugefügt, die zwar etwas gekostet haben wird, aber im Vergleich zu dem restlichen Spiel wohl eher ein Tropfen auf dem heißen Stein darstellt.
Wenn die Themen aber wirklich aufgegriffen werden würden, stimme ich dir vollkommen zu. Solang das aber niemand macht, bleib ich bei der Meinung das die es doch lieber weg lassen sollten, anstatt solcher billigen Umsetzungen.
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Vinter
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Vinter »

Ich erinnere mich an einen herrlichen Nachmittag im Discord, an dem wir uns ausgemalt hatten, was los wäre, wenn schwuler Sex in Videospielen genau so plump (und unausweichlich) dargestellt würde, wie Heterosexualität. Man stelle sich Kratos vor, der zwischendurch zwei knackige Griechen vernascht und der Spieler muss währenddessen rhythmisch das Gamepad massieren. Oder Geralt von Riva, der ständig junge Knaben aufreißt, während einen das Spiel dafür mit Sammelkarten belohnt, welche die Eroberungen in erotischer Pose zeigen.

Ganz wichtig dabei: Die Protagonisten müssen harte Kerle sein. Muskelbepackt, aggressiv und sie lassen es im Bett richtig Krachen. Marcus Fenix von Gears of War wäre auch ein toller Kandidat dafür.

Ich fände das ziemlich fantastisch - abgesehen davon, dass dann unweigerlich für eine Woche das Internet abgeschaltet werden müsste, um den Shitstorm derjenige zu beruhigen, die keine Probleme damit haben, wenn Heterosexualität so dargestellt wird, aber bei Homosexualität, oder spezieller: Schwulem Sex.

Also: Warum sollte es lieber weg gelassen werden, anstatt solche billigen Umsetzung, wie sie bei Heterosexualität üblich sind? Oder sollte man stattdessen lieber daran arbeiten, Heterosexualität und Weiblichkeit vernünftig darzustellen?
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Graui »

Ja klar wäre das ganze wirklich witzig, aber zu einem Gerald oder auch zu einem Kratos passt das einfach nicht. Klar sieht man einem Charakter nicht an welche Sexuelle Orientierung er hat, außer man legt es im Design so an, aber in den beiden Fällen würde es meiner Meinung nach wirklich ein Riesen Shitstorm verursachen.

Könnte mich vielleicht sogar mit so einer Lösung zufrieden geben, aber was bringt es dem Spiel? Es würde nur eingebaut werden, damit man den Spiel nicht vorwerfen kann, es grenze Homosexuelle aus. Ich behaupte auch das die meisten Spieler es niemals in Anspruch nehmen würden, da es einfach bei den meisten nicht zu ihrem Charakter passt und ihnen das Spiel sogar kaputt macht.

Am Ende bleibt noch die Gefahr für den Publisher / Entwickler eines Shitstorms und der Geldeinsatz, gerade wenn es voll animiert ist, wird auch höher ausfallen ( bei Sims4 ist es ein und die selbe Animation unter der Decke und bei Fallout nur eine UI Einblendung). Wenn Publisher sich nicht mal trauen öffentlich politisch zu sein, warum sollten die gerade bei so einem Thema so offen rangehen? Solange es einfach nur sinnlos eingebunden ist und keinerlei Auswirkung hat, bleib ich bei der Meinung es weg zu lassen.
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Vinter »

Was bringt es dem Spiel, wenn Geralt nackte Weiber sammelt? ;)

Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Ich rede nicht von optionaler Homosexualität. Ich rede davon, dass Kratos und Geralt ausschließlich schwulen Sex haben können. Sie sollen als Charakter exakt so ausdefiniert sein, wie ihre realen Vorbilder - nur eben schwul.

Ich will ja auf folgendes hinaus:
Sexualität wird allgemein in Videospielen äußerst plump dargestellt. Man ist bisschen nett zu einem NPC und darf am Ende das Bett quietschen lassen. Aber stören tut das kaum jemanden. Wenn man aber Homosexualität so darstellen würde wie Heterosexualität, würde das für äußerste Irritationen sorgen. Und das ist eigentlich bereits eine Problembeschreibung, sowohl auf der Ebene der Diversität, als auch auf der Ebene der Darstellung von Sexualität.

Beide Probleme behebt man aber nicht, wenn man Homosexualität außen vor lässt oder es rein optional macht. Gerade weil ein schwuler Geralt so irritierend wirkt, müsste man doch hinterfragen, wie Sexualität dargestellt wird. Wenn es mit zwei Männern komisch wirkt - ist es dann eine geeignete Darstellung für Sex zwischen Mann und Frau? Das ist daher keine Frage der im Einzelfall ausgespielten Neigung, sondern des Bildes von Sexualität, dass da vermittelt wird. Homosexualität außen vor zu lassen, macht es nicht besser, das Kratos Quick Time Event Sex hat mit zwei Tanten, die ihm auf Zuruf hörig sind.
Zuletzt geändert von Vinter am 9. Nov 2018, 02:05, insgesamt 8-mal geändert.
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Graui »

War auch noch nie Fan von diesen Sammelkarten, also ich weiß nicht was da der Sinn dahinter ist.
Klar geht das, und es gibt ja genug stark muskulöse Homosexuelle, aber es würde bei Kratos nicht passen, da die Story dann schwachsinnig wäre. Warum hatte er eine Frau, wenn er doch eigentlich Homosexuell ist und woher kommt das Kind? Man könnte jetzt auch sagen, das Kratos bisexuell ist und damit die Frau und das Kind begründen, aber warum wurde da (ich kenne nur den neusten Teil, aber vermute mal) nie vorher darauf hingewiesen?

Und mit dem Kommentar zu Nagellack würdest du jetzt genau in das Klischee treten, was Entwickler eventuell aufgreifen und damit ein falsches Bild nach außen vermitteln würden.
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