Runde #093: "Wenn man es drauf anlegt, kann man Mafia 3 als rassistisch sehen"

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echtschlecht165
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von echtschlecht165 »

Jochen hat geschrieben:
Die Darstellung von Behinderungen bzw. Menschen mit Behinderung haben wir in einer früheren Folge schon einmal thematisiert (ich weiß aus dem Stehgreif leider nicht mehr, welche das war). Im Nachhinein ärgert es mich übrigens ein bisschen, dass ich bei der Aufzeichnung vergessen habe, die (fehlende) Diversität bei Körperidealen anzusprechen. Mir fällt gerade bei Spielen immer wieder auf, wie oft "böse" an körperlichen Merkmalen wie Übergewicht oder Entstellungen festgemacht wird.

.
Mich überrascht grade, dass ein intellektueller Journalist wie Jochen nicht weiss wie man Stegreif richtig schreibt :D :drool:
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Andre Peschke
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Andre Peschke »

W8JcyyU hat geschrieben:Der Vortrag an der Uni Berlin über das Bild arabischer Männer in Videospielen ist für mich ungenügend eingebettet. Welche Fragen werden dort beleuchtet und was gibt es bisher an Ergebnissen? Islamischer Terrorismus als Feindbild taugt ohne weitere Erläuterung nicht als Indiz für Fremdenfeindlichkeit.
Kann man sich selbst ansehen: https://archive.org/details/33C3-The-Cl ... alizations" onclick="window.open(this.href);return false;

Im Podcast war es eher als ein "apropos" gemeint, dass hier ein Stereotyp gepflegt wird.

Andre
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Soulaire
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Soulaire »

Claudine_Salome hat geschrieben:
Marius hat geschrieben:
Vinter hat geschrieben:Es ist halt sehr bequem, von diesen Thematiken nichts hören zu wollen, wenn man selbst zu einer Gruppe zählt, die nicht ständig im Alltag mit Rassismus/Sexismus/Homophobie konfrontiert wird. Das ist dann nur das Problem der anderen und die ständige Diskussion darüber allerhöchsten lästig.
Ich glaube nicht, dass die meisten Frauen unbedingt Sexismus in Spielen thematisiert haben müssen, Schwarze Rassismus und Homosexuelle Homophobie. Die wollen sicherlich auch nicht ständig mit diesen Themen in ihren Spielen konfrontiert werden. Wenn sie einfach mal dem Alltag entfliehen wollen, was ist dann so verwerflich daran, wenn sie eben keine expliziten oder impliziten politischen Aussagen zu diesen Thematiken in ihren Spielen haben wollen?
Genau das ist das, was ich meine. Aber Spiele können ja auch divers sein, ohne diese Probleme darzustellen. Spielwelten, in denen Frauen, Schwarze, Homosexuelle, Transpersonen und möglicherweise auch Menschen mit Behinderung als positiv wahrnehmbare (Identifikations-)Figuren vorkommen, ohne dass immer (!) deren reale Probleme thematisiert werden, wären total nett. Ansonsten wird schlimmstenfalls ein Spiel zu einer Art Erklär-Erfahrung für "weiße Männer", die endlich mal sehen sollen, wie das so ist. Aber gut wäre es trotzdem, wenn diese Diversität vorkäme. Auch das ist aber wieder eine politische Aussage.
Es ist aber sehr schwierig, das glaubhaft umzusetzen.
In einem Spiel, wo im Nebensatz erwähnt wird, dass jemand transsexuell ist ohne dies näher zu beleuchten,wirkt es oft so, als ob die Entwickler mit wenig Aufwand versuchen auszudrücken, dass sie doch nichts gegen Minderheiten haben.
Und das ist meiner Meinung nach kontraproduktiv für das Spiel.
In einer entsprechenden Welt, wie in the Witcher3 ist das Thema sowieso viel besser aufgehoben als in Spielewelten, wo sich darüber sowieso keine Gedanken gemacht wird...
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Ricer
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Ricer »

Soulaire hat geschrieben:In einem Spiel, wo im Nebensatz erwähnt wird, dass jemand transsexuell ist ohne dies näher zu beleuchten,wirkt es oft so, als ob die Entwickler mit wenig Aufwand versuchen auszudrücken, dass sie doch nichts gegen Minderheiten haben.
Wieso fordert man gerade bei dem Thema, bzw. erst jetzt eine "glaubhafte" Umsetzung? Hat sich jemals jemand aufgeregt, weil im Spiel nicht erklärt wurde, warum die Charaktere in einem Spiel heterosexuell sind? Ist das glaubhaft? Wo kommen die ganzen Heteros eigentlich her? Wieso müssen andere Geschmacksrichtungen als heterosexuell erklärt/gerechtfertigt werden?

Mein kurzer Beitrag zur Diversity:
- Diversity eröffnet neue Geschichten -> Spitze
- Diversity eröffnet neue Märkte und Zielgruppen -> Spitze
- Diversity wird genutzt um sich anzubiedern -> Wo ist das Problem? Das macht die Spieleindustrie seit ihrem Bestehen mit den Klischee-Action/Rollenspiel/Strategie-Spielen - allerdings hat man sich nur bei weißen Heterojungs angebiedert (South-Park-Minority-Song: https://www.youtube.com/watch?v=tgXLuWNdASc Staffel 13, Folge 14)
gnomian
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von gnomian »

Dann will ich mal als - hoffentlich hier in der Community nicht einziger - schwuler Gamer mal was dazu sagen. Ich möchte mich erst mal bedanken, dass Ihr Beiden das Thema nun schon so oft aufgegriffen habt. Hatte den Wunsch mal geäußert und finde es toll, dass die Diskussionen auf so hohem Niveau von statten gehen. Nun muss ich leider sagen, dass ich kaum Rollenspiele zocke, sondern - total unschwul:-) - Action-Adventures und Open-World-Games. Kann also zu Dragon Age nichts sagen. Tatsächlich dachte ich mir nur, dass in einer Fantasy-Welt alles erlaubt ist. Auch, dass Homosexualität darin ganz normal ist. Egal, an was sich die Welt anlehnt. Es gab ja tatsächlich schon Kulturen, in denen es so war. Mit Mass Effect habe ich dann doch zumindest eine Rollenspiel-Reihe gespielt. Und ich muss schon sagen: Als alter Schwulen-Aktivist hat mir alleine die Tatsache, dass ich Shepard auch als schwulen Mann spielen durfte, schon die Tränen in die Augen getrieben. Und hier war es auch nicht deplatziert, wie ich finde. Auch, wenn, wie ein User schrieb, das Thema manchen zu nerven anfängt: Ich wünsche mir, dass Ihr Euch mal einen schwulen oder besser eine/n VertreterIn der LSBTTIQ-Bewegung als GesprächspartnerIn sucht. Gerne auch mal eine/n Behinderte/n, eine/n Andersfarbige/n etc... Es ist immer etwas seltsam, wenn über und nicht mit einen gesprochen wird...
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Soulaire
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Soulaire »

Ricer hat geschrieben:
Soulaire hat geschrieben:In einem Spiel, wo im Nebensatz erwähnt wird, dass jemand transsexuell ist ohne dies näher zu beleuchten,wirkt es oft so, als ob die Entwickler mit wenig Aufwand versuchen auszudrücken, dass sie doch nichts gegen Minderheiten haben.
Wieso fordert man gerade bei dem Thema, bzw. erst jetzt eine "glaubhafte" Umsetzung? Hat sich jemals jemand aufgeregt, weil im Spiel nicht erklärt wurde, warum die Charaktere in einem Spiel heterosexuell sind? Ist das glaubhaft? Wo kommen die ganzen Heteros eigentlich her? Wieso müssen andere Geschmacksrichtungen als heterosexuell erklärt/gerechtfertigt werden?

Mein kurzer Beitrag zur Diversity:
- Diversity eröffnet neue Geschichten -> Spitze
- Diversity eröffnet neue Märkte und Zielgruppen -> Spitze
- Diversity wird genutzt um sich anzubiedern -> Wo ist das Problem? Das macht die Spieleindustrie seit ihrem Bestehen mit den Klischee-Action/Rollenspiel/Strategie-Spielen - allerdings hat man sich nur bei weißen Heterojungs angebiedert (South-Park-Minority-Song: https://www.youtube.com/watch?v=tgXLuWNdASc Staffel 13, Folge 14)

Ich will damit nicht sagen, dass Heterosexuelle glaubhafter sind, sondern dass es der Vision des Enwicklers entsprechen muss und nicht nur thematisiert werden darf aufgrund des Druckes der von Außen kommt (trifft auch auf andere Themen zu).
Wenn in einer Spielereihe erst in den neuesten Spielen das aufgegriffen wird, ist es halt nicht kohärent zu der Spielwelt, vorallem wenn etwas als plötzlich selbstverständlich angesehen wird, was es vorher nicht war.
Natürlich kann ein Spiel auch verschiedene Sexualitäten haben ohne dies näher zu beleuchten, wenn es auf seine Art und Weise konsequent ist.
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Blaight
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Blaight »

gnomian hat geschrieben:Dann will ich mal als - hoffentlich hier in der Community nicht einziger - schwuler Gamer mal was dazu sagen. Ich möchte mich erst mal bedanken, dass Ihr Beiden das Thema nun schon so oft aufgegriffen habt. Hatte den Wunsch mal geäußert und finde es toll, dass die Diskussionen auf so hohem Niveau von statten gehen. Nun muss ich leider sagen, dass ich kaum Rollenspiele zocke, sondern - total unschwul:-) - Action-Adventures und Open-World-Games. Kann also zu Dragon Age nichts sagen. Tatsächlich dachte ich mir nur, dass in einer Fantasy-Welt alles erlaubt ist. Auch, dass Homosexualität darin ganz normal ist. Egal, an was sich die Welt anlehnt. Es gab ja tatsächlich schon Kulturen, in denen es so war. Mit Mass Effect habe ich dann doch zumindest eine Rollenspiel-Reihe gespielt. Und ich muss schon sagen: Als alter Schwulen-Aktivist hat mir alleine die Tatsache, dass ich Shepard auch als schwulen Mann spielen durfte, schon die Tränen in die Augen getrieben. Und hier war es auch nicht deplatziert, wie ich finde. Auch, wenn, wie ein User schrieb, das Thema manchen zu nerven anfängt: Ich wünsche mir, dass Ihr Euch mal einen schwulen oder besser eine/n VertreterIn der LSBTTIQ-Bewegung als GesprächspartnerIn sucht. Gerne auch mal eine/n Behinderte/n, eine/n Andersfarbige/n etc... Es ist immer etwas seltsam, wenn über und nicht mit einen gesprochen wird...
Sollte das Thema in der einen oder anderen Form nochmal aufgegriffen werden, wäre es vielleicht tatsächlich total passend jmd aus der LSBTTIQ-Bewegung (das Q kannte ich noch gar nicht) mit in die Diskussion aufzunehmen. Gibt es bekannte Persönlichkeiten innerhalb der Branche, die sich offen dort zuordnen? Da mich die Sexualität anderer immer so gar nicht interessiert, vergesse ich das relativ schnell wieder, wenn das erwähnt wird.
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derFuchsi
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von derFuchsi »

mart.n hat geschrieben:Die Folge lass ich mal aus, ich kann das Thema echt nicht mehr hören. Ist ja schon soweit, dass Spiele bzw Filme auf einigen Seiten nur auf Grund des diversen Casts hochgejubelt werden und die restliche Qualität völlig irrelevant ist. Hauptsache alles ist vertreten und am besten Unisex Toiletten für alle dabei. ;)
Ich dachte zuerst ähnlich. Diese Themen sind gefühlt omnipräsent und das finde ich echt ermüdend. Aber ich habe die Folge dann doch angehört (Man kann ja immer noch abbrechen) und empfand die doch als sehr angenehm sachlich und differenziert und garnicht so moralisch aufgeladen wie ich befürchtete. Auch wenn sich Jochen dann doch kurz nicht zurückhalten konnte mit einem Kommentar zu den Vokabeln Gutmensch vs Rassist, aber das war zum Glück gleich wieder vorbei.
Ich wollte auch erst recht nichts mehr zu solchen emotional aufgeladenen Themen schreiben die in der regel eher in Beschimpfungen und Beleidigungen ausarten Aber da dies ja ein niveauvolles Forum ist kann ichs nun doch nicht lassen ;)

Allgemein muss ich sagen dass man als weißer Hetero natürlich in einer angenehmen Position ist. Mir war z.B. bisher nicht mal aufgefallen dass es in den Witcher Spielen anscheinend keine Farbigen gibt. Als Betroffener fällt einem das natürlich eher auf.
Was einem dann aber auffällt wenn dann tatsächlich unerklärlicherweise plötzlich entgegen der bisher etablierten Lore überall Farbige und LGBT Typen auftreten die bisher keine Rolle spielten und so wie sie geschildert werden überhaupt nicht rein passen. Wäre die Welt von Anfang an so ausgelegt wäre das ja kein Problem.

Ich lese (höre) gerade die Witcher-Bücher (Wenn ich vor lauter Podcasts dazu komme) und muss sagen, wenn man da jetzt bei den Spielen auch noch auf die Idee gekommen wäre da einen auf LGTB-freundlich zu machen fände ich das der Lore entsprechend ziemlich unpassend. Eine dermaßen mittelalterliche rassistische ignorante Gesellschaft wie sie dort geschildert wird die plötzlich kein Problem mit LGBT hat passt doch null zusammen. Das ist wohl was man Dragon Age vorwirft das wohl eine ähnliche Welt darstellt.

Und ja es ist begrüßenswert dass Spiele sich mehr um solche Themen bemühen aber die angesprochene Befürchtung dass das Pendel nun in die andere Richtung ausschlagen könnte halte ich nicht für unbegründet.
Tolkien hätte sein Werk vermutlich tatsächlich so heute nicht mehr veröffentlichen können ohne irgendwo anzuecken. Dass man heutzutage in der Öffentlichkeit dermaßen aufpassen muss auch ja niemandem auf die Füße zu treten, die Tendenz finde ich besorgniserregend. Ein solches Klima kann auch zu keinem abwechslungsreichen Spielemarkt führen wenn alle nur noch glatt gebügelte Werke veröffentlichen aus Angst vor einem Shitstorm.

Weil ich gerade bei Tolkien war. Da ich vor Kurzem mir die Herr Der Ringe Bücher nebst Silmarillion reingezogen habe fiel mir zum Thema Klischee / Rassismus doch was auf obwohl ich auf sowas eigentlich nicht explizit achte. Und zwar fand ich extrem auffällig dass die beschriebenen "Ostlinge" (Dunkelmenschen!) die zuerst Morgoth und dann Sauron dienten so richtig dem mittelalterlichen Klischee entsprechen des orientalischen Typus der auf der Seite des Bösen steht und in Begriff ist Europa zu erobern. Das war dann sogar mir ein wenig zu hart.
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Ricer
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Ricer »

Das Argument der Glaubwürdigkeit, der Konsequenz und des Eingriffs in die Kunst bei aufkommender Diversität legt nahe, dass diese Kritik bei fehlender Diversität nicht angebracht ist, weil sie nicht geäußert wird.

Die Tatsache, dass die Welt der Diversität in Dragon Age: Inquisition mehr den Vorstellungen der Entwicklerinnen und Entwicklern entspricht, wird hier als irrelevant betrachtet bzw. von Beginn an ausgeschlossen. Eine andere Möglichkeit, als der Eingriff von außen wird gar nicht erst in Betracht gezogen. Das ist grenzwertig. Ein paar Kritikpunkte zum ersten Teil wären angebracht gewesen. Zum Beispiel, dass erstellte dunkle Charaktere in Origins immer weiße Eltern hatten.

Im Artikel von Mike Williams werden klar die Hintergründe der Fantasy zum jeweils aktuellen Zeitgeschehen hervorgehoben. Was ist nun angemessener? Eine ständige Rückbesinnung auf Fantasy aus vergangenen Jahrhunderten und alten Spielen oder eine sich weiterentwickelnde Fantasywelt?
Mike Williams hat geschrieben:Bioware has progressed to the point where the studio seems to realize there doesn't always need to be a reason. (Ubisoft is getting there as well.) It's why you can have characters in Mass Effect like Donnel Udina, Kasumi, Kai Leng, Steve Cortez, or Khalisah al-Jilani. Dragon Age not taking place on future Earth means its been slower to add such characters, but now we have Isabela, Vivienne, Dorian, Josephine, and Krem. And the background characters in Dragon Age Inquisition show even more improvement on the studio's part.
Mike Williams hat geschrieben:There's hard cash in stepping up and telling certain groups of players, "hey, we haven't forgotten you." Luckily, entertainment companies are starting to realize this and things are changing.
gnomian
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von gnomian »

Blaight hat geschrieben:
gnomian hat geschrieben:Dann will ich mal als - hoffentlich hier in der Community nicht einziger - schwuler Gamer mal was dazu sagen. Ich möchte mich erst mal bedanken, dass Ihr Beiden das Thema nun schon so oft aufgegriffen habt. Hatte den Wunsch mal geäußert und finde es toll, dass die Diskussionen auf so hohem Niveau von statten gehen. Nun muss ich leider sagen, dass ich kaum Rollenspiele zocke, sondern - total unschwul:-) - Action-Adventures und Open-World-Games. Kann also zu Dragon Age nichts sagen. Tatsächlich dachte ich mir nur, dass in einer Fantasy-Welt alles erlaubt ist. Auch, dass Homosexualität darin ganz normal ist. Egal, an was sich die Welt anlehnt. Es gab ja tatsächlich schon Kulturen, in denen es so war. Mit Mass Effect habe ich dann doch zumindest eine Rollenspiel-Reihe gespielt. Und ich muss schon sagen: Als alter Schwulen-Aktivist hat mir alleine die Tatsache, dass ich Shepard auch als schwulen Mann spielen durfte, schon die Tränen in die Augen getrieben. Und hier war es auch nicht deplatziert, wie ich finde. Auch, wenn, wie ein User schrieb, das Thema manchen zu nerven anfängt: Ich wünsche mir, dass Ihr Euch mal einen schwulen oder besser eine/n VertreterIn der LSBTTIQ-Bewegung als GesprächspartnerIn sucht. Gerne auch mal eine/n Behinderte/n, eine/n Andersfarbige/n etc... Es ist immer etwas seltsam, wenn über und nicht mit einen gesprochen wird...
Sollte das Thema in der einen oder anderen Form nochmal aufgegriffen werden, wäre es vielleicht tatsächlich total passend jmd aus der LSBTTIQ-Bewegung (das Q kannte ich noch gar nicht) mit in die Diskussion aufzunehmen. Gibt es bekannte Persönlichkeiten innerhalb der Branche, die sich offen dort zuordnen? Da mich die Sexualität anderer immer so gar nicht interessiert, vergesse ich das relativ schnell wieder, wenn das erwähnt wird.
Ich hatte zum Thema ursprünglich mal mit Andre gechattet, kann sein, dass ich ein wenig Schuld bin, dass das Thema so oft angefasst wurde;-) Da hatte ich auch schon mal gefragt, ob er nicht Leute aus der Branche kennt. Und ich denke mal, die haben sich da schon Gedanken gemacht und vielleicht schlichtweg noch niemanden gefunden. Er sprach von einem Veranstaler, der wohl eine schwul-lesbische Spielemesse organisiert. Kannte ich so selber nicht. Aber so in die Richtung wäre es doch klasse. Soweit ich weiß, gibt es nicht sehr viele offen schwule oder lesbische RedakteurInnen, vielleicht auch aus Angst vor Shitstorms?!
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Vinter
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Vinter »

Eigentlich gibt's da nen sehr naheliegenden Menschen: Daniel Matschijewsky

http://m.gameswelt.de/sonstiges-aus-der ... n,216590,3" onclick="window.open(this.href);return false;
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Blaight »

gnomian hat geschrieben: Soweit ich weiß, gibt es nicht sehr viele offen schwule oder lesbische RedakteurInnen, vielleicht auch aus Angst vor Shitstorms?!
Ehrlicherweise glaube ich das nicht. Es wird immer Idioten geben, die meinen ihre Intoleranz und Angst nach außen kehren zu müssen, doch gerade in Deutschland sind mediale Vorbilder der jungen Generation sehr offensiv tolerant. Man kann sich einen Gronkh wirklich nicht homophob vorstellen.
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derFuchsi
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von derFuchsi »

Blaight hat geschrieben:Man kann sich einen Gronkh wirklich nicht homophob vorstellen.
Manche schon
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Blaight »

derFuchsi hat geschrieben:
Blaight hat geschrieben:Man kann sich einen Gronkh wirklich nicht homophob vorstellen.
Manche schon
ic weiß nicht was ich dazu sagen kann.
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Ubique »

derFuchsi hat geschrieben:
Blaight hat geschrieben:Man kann sich einen Gronkh wirklich nicht homophob vorstellen.
Manche schon
Ich kann von mir behaupten noch kein Video von oder mit Gronkk oder Sarazar gesehen zu haben. Aber nach dem Artikel kann ich nur zu dem gedanken kommen, sollten die beiden nicht homophob sein biedern sie sich zumindest an eine solche Zielgruppe an. Damit sind sie dann halt zumindest Heuchler.
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Vinter
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Vinter »

Der Artikel mit Gronkh passt eigentlich super in den Thread. Das Problem ist nämlich tatsächlich weniger offene gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, sondern vielmehr eine Ignoranz dem Thema gegenüber. Schwulenwitze machen, ohne drüber nachzudenken. Das trägt viel mehr zu einer "Normalisierung" von latenter Homophobie bei, als tumber Hass, der natürlich von klar denkenden Menschen auf der Stelle abgelehnt wird.
Zuletzt geändert von Vinter am 19. Jan 2017, 16:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Blaight
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Blaight »

Ubique hat geschrieben:
derFuchsi hat geschrieben:
Blaight hat geschrieben:Man kann sich einen Gronkh wirklich nicht homophob vorstellen.
Manche schon
Ich kann von mir behaupten noch kein Video von oder mit Gronkk oder Sarazar gesehen zu haben. Aber nach dem Artikel kann ich nur zu dem gedanken kommen, sollten die beiden nicht homophob sein biedern sie sich zumindest an eine solche Zielgruppe an. Damit sind sie dann halt zumindest Heuchler.

Jaja genau das isses wohl. Es ist immer leicht bei jemandem der tausende Videos hat einzelne Aussagen zu finden, die man dann interpretiert.
Du schreibst das ja schon mit etwas Stolz, richtig? Sowas wie Lets Plays und Youtube schaue ich mir nicht an, schon gar nicht Gronkh, der soll ja total der Heuchler sein. Ayayay

https://www.youtube.com/watch?v=7fKc6y4LNrE" onclick="window.open(this.href);return false;
Das wirkt vielleicht ein bisschen albern und verklemmt aber sicher nicht homophob. Bzw wenn das schon als Homophobie abkekanzelt wird, dann wird meiner Ansicht nach echte Homophobie verharmlost. Da ist kein Ekel! Da ist Freundschaft und mehr oder weniger witzige Sprüche.

Ich gucke hin und wieder mal ein Video von ihm und kann mir wirklich beim besten Willen nicht vorstellen, dass jmd, der dem zusieht auf den Gedanken kommt Schwulenfeindlichkeit könnte was Gutes sein.
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derFuchsi
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von derFuchsi »

Gronkh macht Witze über Randgruppen? Darf er das?
Vinter hat geschrieben:Eigentlich gibt's da nen sehr naheliegenden Menschen: Daniel Matschijewsky

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Tolles interessantes Interview.
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von lolaldanee »

derFuchsi hat geschrieben:Gronkh macht Witze über Randgruppen? Darf er das?
hehe, Recht hat der Mann :)
Ubique
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Re: Folge 93: Diversität in Spielen

Beitrag von Ubique »

Blaight hat geschrieben:
Ubique hat geschrieben:
derFuchsi hat geschrieben: Manche schon
Ich kann von mir behaupten noch kein Video von oder mit Gronkk oder Sarazar gesehen zu haben. Aber nach dem Artikel kann ich nur zu dem gedanken kommen, sollten die beiden nicht homophob sein biedern sie sich zumindest an eine solche Zielgruppe an. Damit sind sie dann halt zumindest Heuchler.

Jaja genau das isses wohl. Es ist immer leicht bei jemandem der tausende Videos hat einzelne Aussagen zu finden, die man dann interpretiert.
Du schreibst das ja schon mit etwas Stolz, richtig? Sowas wie Lets Plays und Youtube schaue ich mir nicht an, schon gar nicht Gronkh, der soll ja total der Heuchler sein. Ayayay

https://www.youtube.com/watch?v=7fKc6y4LNrE" onclick="window.open(this.href);return false;
Das wirkt vielleicht ein bisschen albern und verklemmt aber sicher nicht homophob. Bzw wenn das schon als Homophobie abkekanzelt wird, dann wird meiner Ansicht nach echte Homophobie verharmlost. Da ist kein Ekel! Da ist Freundschaft und mehr oder weniger witzige Sprüche.

Ich gucke hin und wieder mal ein Video von ihm und kann mir wirklich beim besten Willen nicht vorstellen, dass jmd, der dem zusieht auf den Gedanken kommt Schwulenfeindlichkeit könnte was Gutes sein.
Natürlich schaue ich Videos auf Youtube, aber keine Let's plays, daher mein Unwissen bezüglich der beiden Personen. Unwissen nicht Stolz, das verwechseln sonst nur Faschisten. Ich bezog mich auf den Artikel und die dort gefallenen Ausdrücke und Bemerkungen. Und aufgrund dieses Artikels komme ich zu meiner Aussage.
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