Walkthrough #3: Psychologische Fallen

[Mario_Awe]

Hallöle

Kurzes Feedback von mir:
Fand die aktuelle Episode die bisher mit Abstand beste! War deutlich strukturierter und man konnte gut folgen. Zudem hatte ich das Gefühl, dass die beiden sehr genau wussten, was sie erzählen wollen (ohne dass es gestellt wirkte). Auch Jochen hat m.E. einen super Job geleistet und die richtigen Fragen gestellt, sowie nette Zusammenfassungen geliefert.

Hervorragende Folge!

[Jochen]

Das freut mich! Vielen Dank!

Wolfgang und ich haben im Nachgang übrigens auch beide gesagt, dass wir das Gespräch als strukturierter und stringenter empfanden.

[TechniKadger]

Ich kann die Folge nicht herunterladen. Hat das Problem noch jemand, oder liegt der Fehler bei mir?
Mein Podgrabber zeigt mir an, dass der Download startet, bleibt aber bei 0% stehen und bricht dann ab.
Auf dem Smartphone klappt's.

[lolaldanee]

Das freut mich! Vielen Dank!

Wolfgang und ich haben im Nachgang übrigens auch beide gesagt, dass wir das Gespräch als strukturierter und stringenter empfanden.

Bin noch nicht durch, aber empfinde auch ich so.
Alles WAS ich bis jetzt gehört habe war auch wieder sehr interessant

[Voigt]

Jop sehr gute Folge, bin zufrieden.

Eine Sache zu Star Citizen: Das gleiche wurde damals über Tim Schafer gesagt, in der Branche und auch bissel von der Presse. Das Ergebniss kann man von zwei Seiten betrachten:
- Verzögert und in zwei Teilen, weil die Finanzierung nicht reiche.
- Aber er hat es auch Released, und das Spiel war schon in Ordnung.

Daher würde ich zumindest der Überspitzung von Walker widersprechen, Star Citizen wird schon noch rauskommen, es wird auch mindestens pasabel sein.

Ob nun aber wirklich die Spielemessias.. das wohl eher nicht. Und auch Releasedatum, also vor 2020 sehe ich da nichts.

[Nachtfischer]

Wirklich eine tolle Folge! Weiter so!

Einen der vielen sehr guten Punkte möchte ich hier nochmal hervorheben: Der erwähnte Begriff des "German Game" (oder "German-style board game") gilt im Brettspielbereich quasi als Qualitätsmerkmal, während es bei den Videospielen aus Deutschland eher duster aussieht.

Was ist also der grundlegende Unterschied? Bei den Brettspielen hat sich seit Siedler von Catan eine Designer-Kultur herausgebildet (die "German board games" werden daher auch gerne als "designer games" bezeichnet). Der Game-Designer steht grundsätzlich vorne auf der Packung. Inhaltlich im Fokus stehen die Spielregeln statt dem Artwork oder dem Setting. Es geht primär um Strategie und interessante Entscheidungen - gerade auch in Abgrenzung von den sogenannten "American-style board games", die oft eher auf Inszenierung, Glückselemente und "Beer-and-Pretzels"-Drama setzen.

Nun ist es nicht so, dass es nicht mittlerweile eine Verschmelzung beider Strömungen gegeben hätte. Es gibt durchaus Brettspiele, die sowohl ein "German-style" Regelwerk als auch beispielsweise ein Fantasy-, Sci-Fi-, oder Kriegssetting aufweisen. Und ja, letztlich führt der Weg in die Königsklasse natürlich über "the best of both worlds". Ich will hier jetzt also nicht andeuten, dass es aus Deutschland oder überhaupt mehr trockene oder abstrakte Strategiespiele geben sollte.

Was ich aber sagen will, ist, dass wir den "American style" im Reich der Videospiele schon ganz ordentlich abdecken. Bombastische Inszenierung mit audiovisuellem Spektakel und ordentlich Drama können wir ganz gut. Bloß haben die Dinger dann oft eben große Schwächen, was das eigentliche interaktive System angeht. Da hakt es ganz klar im Bereich des Game-Designs. Es wird in Sachen Regelwerk viel zu oft im Dunkeln herumgestochert oder erstmal was von den "Großen" kopiert. Deshalb könnten wir meines Erachtens eine von Designern getriebene, auf den Fundamenten des Mediums aufsetzende Strömung ähnlich der des "German board games" auch im digitalen Sektor sehr gut gebrauchen.

Im Ansatz, wenn auch nicht auf gleichem Niveau, haben wir eine solche ja auch schon gesehen (Indie-Boom, Wiederentdeckung der Runde, "Roguelike Renaissance" und so weiter). Bloß neigt die digitale Ausprägung des Mediums eben leider dazu, sich viel schneller von technologischem Fortschritt und anderen oberflächlich spektakulären Dingen ablenken zu lassen als ihr analoges Gegenstück...

[lolaldanee]

Was für ein kluger Post Nachtfischer!

[Lurtz]

Ich kann mich dem Lob nur anschließen, eine wunderbar runde, angenehm zu hörende Folge. Schön dass Jochen auch endlich ein durchgehend tolles Format mit einem spannenden Gast gefunden hat.
Auch an Wolfgang vielen Dank für die Teilnahme und interessanten Einblicke.

[Neobone]

Jop sehr gute Folge, bin zufrieden.

Eine Sache zu Star Citizen: Das gleiche wurde damals über Tim Schafer gesagt, in der Branche und auch bissel von der Presse. Das Ergebniss kann man von zwei Seiten betrachten:
- Verzögert und in zwei Teilen, weil die Finanzierung nicht reiche.
- Aber er hat es auch Released, und das Spiel war schon in Ordnung.

Daher würde ich zumindest der Überspitzung von Walker widersprechen, Star Citizen wird schon noch rauskommen, es wird auch mindestens pasabel sein.

Ob nun aber wirklich die Spielemessias.. das wohl eher nicht. Und auch Releasedatum, also vor 2020 sehe ich da nichts.

Ja die Folge war wirklich sehr interessant, aber auch ich teile die Einschätzung von Herr Walk zu Star Citizen nicht.
Das hat nicht den Grund das er nicht kompetent genug wäre sondern das er einfach falsche Informationen bzw. nicht genug Informationen hat.
In dem Moment wenn ich die Frage höre was gibts den bis jetzt zu spielen so in der Art als gibts kaum was, dann weiss ich schon das an der Stelle von demjenigen keine realistische Einschätzung möglich ist.
Star Citizen ist wohl mit das grösste und komplexeste Spieleprojekt was je entwickelt wurde und dort ohne genaue Infos eine Analyse abzugeben ist als wenn ich die Anzahl der Sandkörner am Strand schätzen soll.
Im Bezug darauf das das Spiel ewig entwickelt wird weil kein Publisher CR auf die Finger schaut kann ich nur sagen CR hat nicht nur einen Publisher, er hat eine Millionen Publisher und die sparen im Gegensatz zur allgemeinen Meinung nicht mit Kritik.
Das Star Citizen Forum hat gebrannt als CR im Dezember noch nichts zur Einzelspielerkampagne zeigen konnte oder wollte.
Und wenn CR in diesem Jahr nicht einiges vorzuweisen hat werden ihn die Backer mit Mistgabeln durchs Dorf treiben.

Und nur mal Einblick was man momentan spielen kann für Jochen und Herr Walk.

https://www.youtube.com/watch?v=pFSnSuV9jz8" onclick="window.open(this.href);return false;

[Schtarek]

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Eine wirklich sehr gute und interessante Folge.
Die Zeit ist wie im Fluge vergangen

Danke

[Dr. Zoidberg [np]]

Da ich selber aus der Softwareentwicklung komme, musste ich sehr oft grinsen, weil viele beschriebene Effekte auch außerhalb der Spieleentwicklung genau so auftreten. Besonders dann, wenn es sich um ein Kunden-Dienstleister-Verhältnis handelt. Tolle Folge und für mich sehr erhellend!

[lolaldanee]

Me too!
Aber das meiste davon gilt doch sowieso für jede Industrie, sind halt alles Menschen

BTW: Ein Studie in den US hat rausgefundne, dass 86% ! aller Softwareprojekte viel zu spät fertig werden, zu teuer sind, oder gleich ganz auf halbem Weg wegen Problemen abgebrochen werden
das ist schon echt ne Hausnummer

[Dogarr]

Ich kann mich dem Lob nur anschließen, eine wunderbar runde, angenehm zu hörende Folge. Schön dass Jochen auch endlich ein durchgehend tolles Format mit einem spannenden Gast gefunden hat.
Auch an Wolfgang vielen Dank für die Teilnahme und interessanten Einblicke.

Dem kann man sich nur anschließen. Wenn man nach anderthalb Stunden dennoch das Gefühl hat "hmpf, schon zu Ende", dann scheint ihr vieles richtig gemacht zu haben:) Einfach nur genial wie viele Hintergrundinformationen man aufsaugen kann.

Danke Jochen und Wolfgang.

[echtschlecht165]

Lob auch von mir:

Dieses Format ist neben Altbier es wert, Backer zu bleiben.

[Darth_Mueller]

Gab es eigentlich schon mal eine Folge zu Star Citizen?

[Nachtfischer]

Gab es eigentlich schon mal eine Folge zu Star Citizen?

Ja, Runde #18.

Ich fand übrigens Wolfgangs Argumentation sehr nachvollziehbar. Es ist schon enorm schwer, ein vergleichsweise kleines und fokussiertes Projekt richtig gut, inklusive ganzheitlicher Vision, hinzubekommen. Star Citizen ist schon seiner Prämisse nach viel zu groß dazu. Der USP ist gewissermaßen, dass es (mit leidlich verknüpften Elementen) vollgestopft ist. Der weiter oben verlinkte Trailer zeigt das auch ganz gut und sieht wohl für so ziemlich jeden, der etwas mit Spieleentwicklung am Hut hat, einfach nach einem grundfalschen Ansatz aus, der nicht - wie oben angesprochen - vom Design, sondern von Bombast und Technologie getrieben ist. Wie bei No Man's Sky fußt der Hype auch hier auf der absurden Vorstellung, dass das ein Spiel wird, in dem man "einfach alles machen kann, was man will". Warum auch nur irgendein Teil des Spiels wirklich gut sein soll, dazu hört man bisher rein gar nichts.

[lolaldanee]

Ich möchte an der Stelle mal dagegenhalten, dass auch Featurecreep (selten allerdings!) ein valider Ansatz sein kann
Age of Wonders 3 (und 2) sollen mir mal als Beispiel dienen, ganz in der Tradition von Mast of Magic, bei dem das ja ganz extrem war
Die Faszination von "Oh mein Gott, was da alles drin ist! Wie? Das kann es AUCH noch???" ist nicht zu unterschätzen. AoW3 hat derart viele ineinander greifende Systeme und Wechselwirkungen bei den ganzen Eigenschaften der Völker, Zauber, Einheiten, Klassen etc, dass es eine wahre Freude ist. Natürlich kann man das unmöglich balancen, das ist klar, wobei es AoW3 schon recht gut hinbekommt meiner Meinung nach. Bugs gibt es erstaunlicher weise auch sehr wenige! Und selbst Master of Magic, das damals ja ein Balance- und Bugfiasko war hat unter seinen Spielern doch gewaltigen Eindruck geschunden. Irgendwann kapiert man natürlich was alles nicht funktioniert und sich exploiten lässt am Spiel, aber das ändert nichts daran, dass die anfängliche Erfahrung großartig sein kann!

Manchmal ist mehr einfach auch mehr. Die Faszination des Neuen und so weiter... Gilt übrigens auch für technologischen Fortschritt die Art und Weise wie in Star Citizen so ein Großraumschiff explodiert ist schon SEHR beeindruckend, und setzt neue Maßstäbe. Das mag im Spiel nur die ersten 3 mal für 4 Minuten fantastisch sein, aber dann hatte ich trotzdem 12 fantastische Minuten
Das wäre z.B. schon länger als das hochgelobte Tetris mich je hat fesseln können, denn da hab ich nach 5 Minuten schon alles gesehen was das Spiel zu bieten hat, und soll dann immer weiter nur das ewig gleiche in anderen Kombinationen machen

[Andre Peschke]

Ich nehme für mich mit: Kaum schlage ich ein Thema vor, wird die Folge super!

Andre

[Lurtz]

Ich fand übrigens Wolfgangs Argumentation sehr nachvollziehbar. Es ist schon enorm schwer, ein vergleichsweise kleines und fokussiertes Projekt richtig gut, inklusive ganzheitlicher Vision, hinzubekommen. Star Citizen ist schon seiner Prämisse nach viel zu groß dazu. Der USP ist gewissermaßen, dass es (mit leidlich verknüpften Elementen) vollgestopft ist. Der weiter oben verlinkte Trailer zeigt das auch ganz gut und sieht wohl für so ziemlich jeden, der etwas mit Spieleentwicklung am Hut hat, einfach nach einem grundfalschen Ansatz aus, der nicht - wie oben angesprochen - vom Design, sondern von Bombast und Technologie getrieben ist. Wie bei No Man's Sky fußt der Hype auch hier auf der absurden Vorstellung, dass das ein Spiel wird, in dem man "einfach alles machen kann, was man will". Warum auch nur irgendein Teil des Spiels wirklich gut sein soll, dazu hört man bisher rein gar nichts.

Und so habe ich das Urteil auch verstanden, eher als allgemeinen Kommentar zu solchen Projekten, nicht zu Star Citizen im Speziellen.

Star Citizen wird ja eh nicht den einen Release bekommen, sondern in Modulen nach und nach erweitert werden.
Aber auch jetzt schon ist das eine Mammutaufgabe, an der schon ganz andere gescheitert sind. Und selbst wenn der Content da ist, ob er dann im Gesamtkonstrukt Spaß macht, ist nochmal eine ganz andere Frage.
Bisher scheitern RSI ja schon an so grundlegenden Dingen wie dem Netzcode, solange der nicht endlich vernünftig läuft, haben sie aus meiner Sicht noch nicht mal den Nachweis gebracht, überhaupt ein funktionierendes Minimalprodukt veröffentlichen zu können.

Und klar gibt es die Backer als Kontrollinstrument. Nur können die die Entwicklung nur durch ihr Feedback beeinflussen, nichts am eigentlichen Produkt ändern. Und selbst das Feedback kann schädlich sein, wenn in den falschen Bereichen darauf gehört wird.

Ich vermute am Ende wird es eine Form von Star Citizen geben, es wird von ein einigen Liebhabern vergöttert werden, aber insgesamt an seinen Ambitionen scheitern und auch im Wertungsdurchschnitt untergehen :glaskugel:

[DaEmpty]

Die Folge kann man echt als Vorlage sehen, wie guter Premiumcontent aussehen kann.

Einen der vielen sehr guten Punkte möchte ich hier nochmal hervorheben: Der erwähnte Begriff des "German Game" (oder "German-style board game") gilt im Brettspielbereich quasi als Qualitätsmerkmal, während es bei den Videospielen aus Deutschland eher duster aussieht.

Was ist also der grundlegende Unterschied?

Ich hab bei Brettspielen jetzt nicht die tiefen Einblicke, aber ich hatte bisher den Eindruck, dass die meisten Brettspieldesigner nicht hauptberuflich daran arbeiten und auch nicht finanziell abhängig davon sind. Auch wird das Artwork usw vom Publisher übernommen, so dass sie sich rein aufs Design konzentrieren können. Ich bin mir nicht sicher, ob sich dieses Modell so einfach auf die Computerspielbranche übertragen lassen würde.