Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

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Neobone
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Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von Neobone »

PC Games hat heute einen Artikel zu Star Citizen veröffentlicht, die Überschrift hat micht böses erahnen lassen, aber der Inhalt des Artikels hat mich sehr positiv überrascht.
Ich als Star Citizen Fan hab es nicht mehr für möglich gehalten das nach so vielen Jahren doch mal ein Journalist es schafft die Entwicklung dieses Projekts im Bezug auf andere Projekte tatsächlich noch mal tiefgreifend zu analysieren.
Es ist meiner Meinung nach kein Fanboyservice oder ein Kniefall vor Herr Roberts sondern endlich mal ein Artikel der sich bei Star Citizen auf die Spieleentwicklung im Bezug auf andere Projekten fokusiert.
Jemand der zur "Kritiker" Fraktion gehört wird das eventuell anders sehen, aber das allein mal ein Journalist auf die einfache Idee kommt das Herr Roberts gerad zwei AAA Spiele auf einmal entwickelt ist mir bis jetzt leider noch nicht untergekommen.
Lest es euch durch wenn ihr wollt und bildet eure eigene Meinung, ich finde nur das hier sehr viel wahres geschrieben steht was man im Übrigen auch auf andere Early Access und Crowdfunding Spiele teilweise anwenden kann.

http://www.pcgames.de/Star-Citizen-Spie ... e-1219348/" onclick="window.open(this.href);return false;
Siel
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von Siel »

Als ebensolcher SC Fan kann ich dir auf der "Konkurrenz Seite" Gamestar die Artikel von Benjamin Danneberg empfehlen.
Auch wenn er als Fanboy von "Kritikern" verschriehen ist, sind seine Artikel doch Recht Realistisch und "Objektiv" gehalten (objektiv im Sinne, soweit es möglich ist für ein Lieblingsgenre)

Mit freundlichen Grüßen Siel
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derFuchsi
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von derFuchsi »

Wollte auch gerade erwähnen dass in der Gamestar neulich auch ein ähnlicher Report zu lesen war. Gibts auch als Plus-Artikel auf der Webseite.

Und die PC-Games guckt sich das an und haut 4 Wochen später einen ähnlichen Report kostenlos für alle raus.
Ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll und ob ich das gut finde.
Zuletzt geändert von derFuchsi am 31. Jan 2017, 11:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Andre Peschke
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von Andre Peschke »

Ich habe großen Respekt vor Chris Roberts und seinen Zielen, aber derart optimistische Berichterstattung über Star Citizen halte ich angesichts der Summen, die da von Spielern investiert werden können für unverantwortlich.

Andre
Siel
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von Siel »

André natürlich ist eine gesunde Portion Skepsis nie verkehrt.
Ich habe ca 1300€ in SC investiert/gespendet, einfach um die Option zu haben das es klappt.
Auch wenn Chris als Perfektionist verschriehen ist, der kein zurückhalten kennt, ist allein die Tatsache das Erin Roberts eher Realist ist von wichtiger Bedeutung. Denn Erin ist erfahrener Studio Boss und kann Chris Kontra geben.
Das ein Projekt in diesen Umfang nicht von heute auf morgen fertig ist, musste ich auch erst lernen.

Und Ehrlich gesagt, selbst wenn noch alles den Bach runter gehen sollte, habe ich eben etwas auf die Harte Tour gelernt und bin selbst schuld.
Dennoch finde ich das es das Risiko wert ist, damit ich endlich mal paar neue Innovationen erleben kann.
Früher hatte fast jeder Titel etwas was ihn einzigartig macht, doch die letzten 10 Jahren ist es gefühlt zu keinen Fortschritt gekommen.

So oder so, was man als SC Fan lernt ist Geduld ^^
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Andre Peschke
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von Andre Peschke »

Siel hat geschrieben:Und Ehrlich gesagt, selbst wenn noch alles den Bach runter gehen sollte, habe ich eben etwas auf die Harte Tour gelernt und bin selbst schuld.
Völlig legitime, ja vielleicht sogar begrüßenswerte Haltung. Solange jeder Backer mit gesunden Informationen in das Projekt reingeht, ist das alles cool. Aber genau deswegen verbietet es sich IMO, dass man Artikel schreibt, in denen jedeS Risiko und jede Falschaussage bzgl. Terminen vom Autor direkt relativiert wird. Man kann Star Citizen toll finden und zugleich sagen: "Hier bestehen ernsthafte Zeifel an der Umsetzbarkeit. Dass sie je geglaubt haben, diesen Termin damals einzuhalten, darf erheblich bezweifelt werden..." etc.

Einseitige Berichterstattung ist immer schlimm. Die SC-Community hat sich da an mancher Stelle auch zu Recht aufgeregt. Aber inzwischen haben sie einen Teil der Presse so weichgeklopft, dass die Desinformation in die andere Richtung läuft - und IMO aus Journalisten-Sicht ist ein "zu optimistisch" schlimmer als ein "zu kritisch", insbesondere bei einem Spiel, in das Menschen teilweise erhebliche Summen investiert haben.

Andre
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derFuchsi
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von derFuchsi »

Ende 2014 36€ fürs Starterpaket bezahlt und bin daher relativ entspannt was SC betrifft. :)
Freut mich wenns was wird, aber wenn nicht dann nicht.
Ich fürchte nur bei einem Fail wird das ein herber Schlag für die gesamte Early Access Szene sein da SC ja da der große Leuchtturm ist.
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Siel
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von Siel »

Also zu Optimistisch fand ich den Artikel nun nicht ^^
Sondern eher Realistisch, allein durch den Studioaufbau von 4 Studios (sinnvoll oder nicht ist ne andere Sache ^^),
und das einarbeiten der Angeheuerten Leute sind Locker 2 Jahre der Entwicklungszeit drauf gegangen.
Das Umstrukturieren der Studios durch Erin Roberts hat sicher auch nochmal 2-3 Monate Entwicklungszeit gekostet.
Also Realistisch betrachtet, vielleicht auch etwas zu verklärt, befindet sich SC "erst" 3 Jahre in Entwicklung.

Das es Wachstumsschmerzen bei Studioneugründungen bzw Anheuern von so vielen Leuten gibt, ist nun nix neues.
Hinzu kommt, dass die Cryengine so sehr angepasst werden muss damit sie den Ansprüchen genügt, dass es fast wie eine Neuentwicklung bzw Engine Selbstentwicklung ist.

Das Zünglein an der Waage war das Frankfurter Studio (ich wünschte ihr beide würdet euch da mal Formal für eine Studiotour anmelden und dann drüber Podcasten), mit Eröffnung dieses Studios hat die Eigentliche Entwicklung erst begonnen bzw heftig an fahrt aufgenommen.

Ich geb zu, so richtig Objektiv kann ich bei den ganzen Thema nicht sein!
Sich aber über die Entwicklungszeit zu mukieren, find ich albern.

Das A und O ist und bleibt der Netcode derzeit, deshalb warten alle auf 3.0, denn das ist der Punkt wo man erstmals wirklich einschätzen könnte ob der MMO Part funktionieren wird oder nicht.
Der Einzelspieler Teil wird kommen so oder so ^^

Ps.: wäre wirklich geil wenn ihr mal in Frankfurt bei einer Studiotour teilnehmt (beide natürlich), da ihr beide eben einen Objektiveren bzw Skeptischeren Blick auf die Sache habt
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Andre Peschke
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von Andre Peschke »

Siel hat geschrieben:Das es Wachstumsschmerzen bei Studioneugründungen bzw Anheuern von so vielen Leuten gibt, ist nun nix neues.
Hinzu kommt, dass die Cryengine so sehr angepasst werden muss damit sie den Ansprüchen genügt, dass es fast wie eine Neuentwicklung bzw Engine Selbstentwicklung ist.
Genau deswegen war ein VÖ-Datum Ende 2014 in jedem Fall schlicht unehrlich - egal ob Stretchgoals oder nicht. Ich habe das auch schonmal im Podcast gesagt: Ich hatte auf dem Enthüllungs-Event des Arena Commander eine kurze Unterhaltung mit Ortwin Freyermuth und der hat damals im Grunde durch die Blume eingeräumt, dass eine realistische Planung dem Crowdfunding nicht zumutbar war. Erin Roberts wiederum hat damals direkt betreten zu Boden geschaut und gesagt, er hält das schon alles für "sehr ambitioniert", wie das geplant wurde.

Auch die nachgebesserten Termine waren teilweise wenn nicht gelogen, dann absichtlich sehr, sehr optimistisch kalkuliert. Das muss man IMO durchaus so deutlich sagen, selbst wenn man SC an sich wertschätzt. Die Backer müssen wissen, dass die Firma von Anfang an nicht ganz ehrlich mit ihnen war, weil sie ahnte oder fürchtete, sonst nicht genug Geld einzusammeln.

Man kann gerne auch argumentieren, dass das ein notwendiges Übel ist und sich ein Megaprojekt wie SC mit völliger Ehrlichkeit einfach nicht realisieren lässt. Dass es quasi unumgänglich ist, die Backer ein wenig in Watte zu packen etc. Aber es stört mich zB immer, wenn jetzt eine "naja, das war doch klar - schau mal, wie lange WoW gedauert hat und Diablo 3 etc"-Erzählung angestimmt wird. Wenn das so natürlich und selbstverständlich ist, warum wurde das a) vom Studio nicht von Anfang an so kommuniziert (wird wohl ca. 6-8 Jahre dauern) und b) warum hat die Presse dann diese Zeitplanung nicht direkt von Anfang an ganz anders kommentiert und eingeordnet?

Als ich 2014 geschrieben habe, das Ding wird frühestens Ende 2015 wirklich fertig, wollte mich nicht nur die Community steinigen, auch der Communitymanager von CIG hat erstmal direkt abgewiegelt. Dabei kamen diese Aussagen sogar direkt von Chris Roberts.

Bei der nächsten Einschätzung zum Projekt in 2015, hat mich Ben Lesnick in irgendeinem Livechat direkt als Trottel bezeichnet, weil die Fakten dem offiziellen Duktus widersprachen. Habe denen dann eine Mail mit allen Fakten dazu geschickt und sie haben sich persönlich entschuldigt. Ich bin deswegen auch nicht sauer auf die Herren dort. David Swofford zB ist einer der professionellsten und angenehmsten PR-Manager, mit denen ich je zusammengearbeitet habe. Super Typ. Erin Roberts habe ich auf der PAX mit meinem Badge reingeschmuggelt, als er seines vergessen hatte. Ich hab von Chris Roberts in einem winzigen Hotelzimmer noch eine Sonderpräsentation bekommen, wo er wirklich sehr viel Geduld und Offenheit bewiesen hat. Das sind gute Leute. Aber was sie da versuchen ist schlicht unberechenbar. Das kann am Ende wirklich die BDSSE werden - oder ein unfertiges Technikwrack. Und ich finde es ist Aufgabe journalistischer Beiträge diesen Punkt sehr deutlich zu machen: Das ist Lotteriespiel mit teilweise sehr hohen Einsätzen.

Ich bin echt ein großer Fan der Idee von Star Citizen auf vielen Ebenen. Ich halte diejenigen, die das wirklich als Betrugsversuch abkanzeln auch für Idioten. Aber zB die Informationspolitik gehört IMO deutlich hinterfragt und ein kritischer Artikel hätte auch die technischen Fragezeichen adressieren müssen zB bezüglich Netcode, Instanzierung, Latenzen beim Shooter-Part etc. Da ist dann immer noch mehr als genug Raum für Begeisterung, finde ich.
Siel hat geschrieben:Ps.: wäre wirklich geil wenn ihr mal in Frankfurt bei einer Studiotour teilnehmt (beide natürlich), da ihr beide eben einen Objektiveren bzw Skeptischeren Blick auf die Sache habt
Würde mich zwar interessieren, aber ich bezweifle sehr, dass eine organisierte PR-Tour in einem Tech-Studio-Ableger viele Erkenntnisse bringen würde. Da müsste man schon einen Cryengine-Experten hinschicken und selbst dann...

Andre
Siel
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von Siel »

Kann ich nicht gegen Argumentieren, du trifft den Nagel auf den Kopf ^^
Zu diesen kleinen Shitstorm 2014 (keine Ahnung ob ich mit intoniert hatte, falls ja Sorry), muss man zur Verteidigung sagen das 99% der Leute, absolut keine Ahnung von Spielentwicklung hatten.

Und genau deswegen hätte ich gern das ihr da mal CIG auf den Zahn fühlt, ich halte euch beide (bald 3) für integre Journalisten!
Deswegen unterstütze ich euer Projekt gerne, und Jochen hat es heute treffend beschrieben mit Wunschmaschine ^^
Ich bin auch nicht dagegen gefeit gewesen und deshalb mit knapp 1300€ involviert (nur Schiffe gesamt sind es 2500$).

Zu gegebener Zeit würde ich mich über einen 2. reinen Star Citizen cast freuen ^^
JayTheKay
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von JayTheKay »

Siel, ich finde es immer sehr faszinierend, wie viel manche Menschen in SC investieren. Bei einem Betrag von 2500$ musste ich schon erstmal schlucken. Mich würde mal interessieren, was deine Motivation dafür ist.
Hast du einfach so viel Geld übrig? Hast du schon in andere Spiele vergleichbares investiert? Wolltest du einfach unbedingt bestimmte Schiffe haben?
Würde mich über eine Antwort freuen.
Siel
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von Siel »

Der Gesamt Betrag kommt nicht nur durch Schiffe zusammen ^^ ich bin auch bei CIG Subcriber seit ca 32 Monaten a 10$, dann verschiedene Merchantdising Artikel ein Modell Schiff für 125$, Karten für Events in Köln 3 Jahre aka knapp 20$ ect pp.

In Schiffe hab ich ca 1300€ versenkt, was auch kein Pappenstil ist, aber auch nicht alles auf einmal sondern übern Jahre.

Angefangen hat alles Oktober 2013 mit dem Standard Paket für 20$ oder so ^^ dann Wollte ich das nächst bessere und so weiter und sofort ^^ und bin dann im Oktober 13 doch bei der Constellation gelandet für 300$ oder 250$ bin nicht mehr ganz sicher ^^

Im Grunde genommen eigentlich nur wegen Hype (Weihnachtsgeld gerade bekommen) und vielleicht etwas blauäugiger bzw träumerei ^^ ich kann es dir im Nachhinein nur so erklären das ich für verschiedene Optionen/Berufe im Spiel, jeweils ein Schiff haben wollte ^^ damals war auch der € $ Kurs besser und man müsste noch keine Mehrwerts Steuern bezahlen für Digitale Inhalte. Und es waren dann eben mal 200$ hier 50$ da, die zu der Summe geführt haben ^^

Es ist schwer zu erklären ^^ für mich ist SC so wie es versprochen wurde anhand der Features/Möglichkeiten von denen ich seit Wing Commander 3 und Privateer 2 Träume ^^ also gut knapp 20 Jahren ^^
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Neobone
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von Neobone »

Andre Peschke hat geschrieben: Genau deswegen war ein VÖ-Datum Ende 2014 in jedem Fall schlicht unehrlich - egal ob Stretchgoals oder nicht.

Ich habe das auch schonmal im Podcast gesagt: Ich hatte auf dem Enthüllungs-Event des Arena Commander eine kurze Unterhaltung mit Ortwin Freyermuth und der hat damals im Grunde durch die Blume eingeräumt, dass eine realistische Planung dem Crowdfunding nicht zumutbar war. Erin Roberts wiederum hat damals direkt betreten zu Boden geschaut und gesagt, er hält das schon alles für "sehr ambitioniert", wie das geplant wurde.

Auch die nachgebesserten Termine waren teilweise wenn nicht gelogen, dann absichtlich sehr, sehr optimistisch kalkuliert. Das muss man IMO durchaus so deutlich sagen, selbst wenn man SC an sich wertschätzt. Die Backer müssen wissen, dass die Firma von Anfang an nicht ganz ehrlich mit ihnen war, weil sie ahnte oder fürchtete, sonst nicht genug Geld einzusammeln.

Man kann gerne auch argumentieren, dass das ein notwendiges Übel ist und sich ein Megaprojekt wie SC mit völliger Ehrlichkeit einfach nicht realisieren lässt. Dass es quasi unumgänglich ist, die Backer ein wenig in Watte zu packen etc. Aber es stört mich zB immer, wenn jetzt eine "naja, das war doch klar - schau mal, wie lange WoW gedauert hat und Diablo 3 etc"-Erzählung angestimmt wird. Wenn das so natürlich und selbstverständlich ist, warum wurde das a) vom Studio nicht von Anfang an so kommuniziert (wird wohl ca. 6-8 Jahre dauern) und b) warum hat die Presse dann diese Zeitplanung nicht direkt von Anfang an ganz anders kommentiert und eingeordnet?

Als ich 2014 geschrieben habe, das Ding wird frühestens Ende 2015 wirklich fertig, wollte mich nicht nur die Community steinigen, auch der Communitymanager von CIG hat erstmal direkt abgewiegelt. Dabei kamen diese Aussagen sogar direkt von Chris Roberts.

Bei der nächsten Einschätzung zum Projekt in 2015, hat mich Ben Lesnick in irgendeinem Livechat direkt als Trottel bezeichnet, weil die Fakten dem offiziellen Duktus widersprachen. Habe denen dann eine Mail mit allen Fakten dazu geschickt und sie haben sich persönlich entschuldigt. Ich bin deswegen auch nicht sauer auf die Herren dort. David Swofford zB ist einer der professionellsten und angenehmsten PR-Manager, mit denen ich je zusammengearbeitet habe. Super Typ. Erin Roberts habe ich auf der PAX mit meinem Badge reingeschmuggelt, als er seines vergessen hatte. Ich hab von Chris Roberts in einem winzigen Hotelzimmer noch eine Sonderpräsentation bekommen, wo er wirklich sehr viel Geduld und Offenheit bewiesen hat. Das sind gute Leute. Aber was sie da versuchen ist schlicht unberechenbar. Das kann am Ende wirklich die BDSSE werden - oder ein unfertiges Technikwrack. Und ich finde es ist Aufgabe journalistischer Beiträge diesen Punkt sehr deutlich zu machen: Das ist Lotteriespiel mit teilweise sehr hohen Einsätzen.

Ich bin echt ein großer Fan der Idee von Star Citizen auf vielen Ebenen. Ich halte diejenigen, die das wirklich als Betrugsversuch abkanzeln auch für Idioten. Aber zB die Informationspolitik gehört IMO deutlich hinterfragt und ein kritischer Artikel hätte auch die technischen Fragezeichen adressieren müssen zB bezüglich Netcode, Instanzierung, Latenzen beim Shooter-Part etc. Da ist dann immer noch mehr als genug Raum für Begeisterung, finde ich.

Würde mich zwar interessieren, aber ich bezweifle sehr, dass eine organisierte PR-Tour in einem Tech-Studio-Ableger viele Erkenntnisse bringen würde. Da müsste man schon einen Cryengine-Experten hinschicken und selbst dann...

Andre
Hach, jedes mal das Gleiche.
Dort stand immer das Zauberwort ->Estimated<-
Und was immer und immer wieder vergessen wird ist das Star Citizen zu dem Zeitpunkt ein ganz anderes Spiel war.
Es sollten keine Mocap Aufnahmen gemacht werden mit irgendwelchen Hollywood Schauspielern, ja selbst eine Vertonung mit einem Originalschauspieler aus WingCommander war ein Stretch Goal.
Schaue doch bitte mal die Stretch Goal Liste durch bevor du so was erzählt.
https://robertsspaceindustries.com/funding-goals" onclick="window.open(this.href);return false;
Eine Landelocation war damals in der Art geplant mit einer stink normalen Landesequenz versehen.
https://www.youtube.com/watch?v=KE0o_g2hMbk&t" onclick="window.open(this.href);return false;
und wie sie jetzt aussehen weisst du selbst.
Und es sollten auch nicht zig Studios rund um die Welt eröffnet werden, weil es damals für das Grundspiel ohne Stretch Goals schlicht nicht nötig gewesen wäre.
Nur mal als Beispiel, ursprünglich ohne Strech Goals waren 5! Schiffe geplant, jetzt gibt es bereits 48!! Schiffe welche man fliegen kann.
Ja selbst der Shooterpart ist ein Teil eines Stretch Goals.
Ich weiss auch nicht wo der Artikel nicht kritisch wäre, der Redakteur bezieht sich mit seinem Vergleich auf das momentan geplante Projekt oder etwa nicht?
Er hat sich auch in dem Artikel mehrfach kritisch über die zu optimistische Terminvergabe von Chris Robets geäussert.
Er hat sogar den Kotaku Artikel im Text verlinkt wo alle Probleme inkl. Derek Smart auseinandergenommen werden.

Auch Herr Roberts hat mehrfach gesagt im älteren PC Games Artikel für die Zeitung und im aktuellen Gamestar Artikel, das sein grösster Fehler im Rückblick es war nicht zu kommunizieren das mehr Stretch Goals gleichzeitig auch mehr Entwicklungszeit bedeutet.
Und deshalb ist dieser Artikel auch einwandfrei, denn er bezieht sich mit allen Entwicklungsvergleichen auf das MOMENTANE Projekt und nicht auf das 2 Mill. Projekt vor den Stretch Goals und hat auch alles relevante im Text dazu verlinkt.
Und was ein kritischer Artikel jetzt mit technischen Fragen zu tun hat das musst du mir wirklich mal erklären.
Es sollen alle deine technischen Dinge welche du dort aufzählst mit 2.6.2 bzw. 3.0 (Amazon Cloudserver in Frankfurt werden eingebunden) angegangen werden was auch den meisten Leuten bekannt ist.
Aber davon mal abgesehen wenn ich mit technischen Dingen in so einem Artikel anfange dann werde ich ja nie fertig.
Dann müsste man auch nach der Ki, dem Handelssystem, dem Mining, alles möglich rund um die prozedurale Planetentechnik usw. usw. usw. mit reinbringen.
Allein wenn ich daran denke mit wieviel Fragen im Bezug auf technische Sachen CIG auf Events und bei LiveStreams bombardiert wird da könnte man ein Buch schreiben um das alles aufzunehmen.
JayTheKay
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von JayTheKay »

@Siel Danke für die Erklärung. Für mich klingt das was du schreibst so, als hättest du doch mehr Geld ausgegeben als du eigentlich wolltest. Ich hoffe es du bereust das nicht am ende. Ich persönlich finde es halt unvorstellbar für ein Spiel so viel auszugeben, egal wie gut es ist.
Neobone hat geschrieben: Hach, jedes mal das Gleiche.
Dort stand immer das Zauberwort ->Estimated<-
Und was immer und immer wieder vergessen wird ist das Star Citizen zu dem Zeitpunkt ein ganz anderes Spiel war.
Wenn jemand weiß, dass die Schätzung die er abgibt falsch ist, weil er damit mehr Geld von Backern bekommt, dann ist das nicht in Ordnung, da gibts nichts dran zu rütteln.
Und dass die Feature-Zahl so explodiert ist kommt bei vielen Leuten gar nicht gut an. Viele wollten einfach "nur" ein Wing Commander in neu und schön und keine Simulation des Universums.

Was mich persönlich an SC am meisten stört ist die Foskussierung auf die Technik (die ja noch nichtmal ansatzweise fertig ist) ohne, dass mehr als die simpelsten Spielmechaniken eingebaut werden.
Marius
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von Marius »

Als jemand, der nur am Anfang 35 € gezahlt hat bin ich allen aufrichtig dankbar, die viel Geld in das Spiel stecken, weil diese Leute nicht nur Raumschiffe bekommen, sondern das Spiel für alle (und damit auch für mich) besser machen.

Mir erschien das Projekt auch von Anfang an sehr ambitioniert, aber dass es mit der Spendensumme gewachsen ist hört sich auch nachvollziehbar an. Man passt das Spiel halt den verfügbaren Mitteln an und und dafür dauert es länger.

Edit: Ich lese nur unregelmäßig die PC Games, aber meiner Meinung nach gehört der Autor des im Ausgangsbeitrags genannten PC Games-Artikels, Peter Bathge, zu den besten deutschen Spielejournalisten. Er ist mir schon öfters mit einer eigenständigen und intelligent begründeten Meinung zu Spielen oder in Kolumnen aufgefallen und bewertet Spiele durchaus kritischer als der Großteil der Spielejournalisten, so ist jedenfalls mein Eindruck. Also, ein unkritischer Hype-Journalist ist der ganz sicher nicht (nicht dass das jemand behauptet hätte), auch wenn man natürlich über einzelne Artikel diskutieren kann.
Zuletzt geändert von Marius am 1. Feb 2017, 09:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Nachtfischer
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von Nachtfischer »

Marius hat geschrieben:aber dass es mit der Spendensumme gewachsen ist hört sich auch nachvollziehbar an. Man passt das Spiel halt den verfügbaren Mitteln an und und dafür dauert es länger.
Man hätte die Mittel auch in den Polish und die Perfektion der bereits geplanten Features stecken können (waren ja von Anfang an nicht gerade wenige). Nur zieht es natürlich bei der breiten Masse mehr, wenn man einfach immer mehr oben drauf legt, denn das ist nach außen hin offensichtlich. Leider gilt aber die Logik "mehr ist besser" nicht immer. Im Gegenteil.
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echtschlecht165
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von echtschlecht165 »

Jochens "Wunschmaschine" Theorie finde ich einfach perfekt passend.ö

Ich kannte dieses Konzept vorher noch nicht, bin aber begeistert/entsetzt/verwundert zugleich, wie sehr es auf sämtliche Bereiche der Gesellschaft zutrifft
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lolaldanee
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von lolaldanee »

Passt im Falle von Star Citizen tatsächlich wie die Faust aufs Auge
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Dogarr
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von Dogarr »

Im Twitchstream wurde ja na einem neuen Podcast bezüglich Star Citizen gefragt. Ich für meinen Teil, beobachte die Entwicklung gelassen aber auch ein wenig aufgekratzt.

Kann mir jemand in irgendeiner Form erklären, wieso Star Citizen derart polarisiert ?
Geht es da um überzeugte Baker VS. Ex Baker ?

Um Konkurenzprodukte VS. Star Citizen ?
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Re: Star Citizen - Spielejournalismus ist noch nicht untergegangen

Beitrag von Nachtfischer »

Dogarr hat geschrieben:Kann mir jemand in irgendeiner Form erklären, wieso Star Citizen derart polarisiert ?
Ich für meinen Teil sehe einfach die grundsätzliche Ausrichtung des Projekts kritisch und bin der Meinung, es täte der Industrie gut, sich eher in eine genau entgegengesetzte Richtung zu entwickeln. SC steht für "schneller, höher, weiter". Dafür, viel nach außen hin pompöses Zeug in ein einzelnes Produkt zu stopfen. Es steht gegen die behutsame Auswahl und Kombination weniger Elemente zu einem Ganzen, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Es ist im Grunde ein Anti-Design-Ansatz.
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