Wo liegt der Reiz mit Fremden zu spielen?
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- Nachtfischer
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Re: Wo liegt der Reiz mit Fremden zu spielen?
Der Reiz hat nichts mit "fremden Menschen" zu tun, sondern mit Matchmaking. All die Fremden da draußen erzeugen für mich eine enorm granulare Skill-Leiter, die ich erklimmen kann. So kann ich schrittweise dazulernen und so den maximalen Spaß aus kompetitiven Spielen ziehen. Die Personen, gegen die ich antrete, sind dabei - jenseits ihres spielerischen Könnens - ziemlich wurscht.
- Nachtfischer
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Re: Wo liegt der Reiz mit Fremden zu spielen?
Theoretisch, ja. Praktisch eben nicht, denn die KI bekommst du in der Regel a) nicht so granular hin und b) nicht so hin, dass sie das System wirklich ausreizt bzw. wirklich langfristig Counterplay-Strategien entwickelt. Irgendwann kennst du die Muster. Gegen die Schwarmintelligenz von zigtausend (oder gar Millionen von) Spielern kommst du da nicht an.Axel hat geschrieben:Deswegen sage ich ja: Da kann man ja auch gleich gegen eine KI spielen.
- Terranigma
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Re: Wo liegt der Reiz mit Fremden zu spielen?
Vom Empfinden her kann ich das nicht bestätigen. Ich spiele sehr gerne kompetitiv als Laie, seien es nun Videospiele, war es damals auch Teamsport. Der Reiz im Wettkampf liegt für mich einerseits darin, mein erworbenes Können zu messen. Das könnte ich in der Tat auch gegen eine KI, d.h. wenn ich nur auf mich schaue, so kann ich die Handlungen, die ich im Multiplayer mit und gegen Fremde vollziehe, auch gegen eine KI abspulen. Es gibt abseits dieser Handlungsebene aber noch eine weitere, meiner Ansicht nach wesentlich bedeutsamere Ebene: nämlich die Emotion.Axel hat geschrieben:Deswegen sage ich ja: Da kann man ja auch gleich gegen eine KI spielen.
Das, was ich im Multiplayer ableiste, habe ich mir zuvor an Fähigkeiten erworben. Eine KI erwirbt sich ihre Fähigkeiten nicht; sie kann, was sie können soll - sie hat nie geleistet oder gar Zeit investiert. Menschliche Mit- und Gegenspieler hingegen schon, d.h. als Spieler hat man quasi dieselbe Biografie. Dementsprechend kann ich meinen Mit- und Gegenspielern diverse Emotionen entgegenbringen, die eine KI bei mir nicht auslösen kann: Ich kann wütend und anerkennend sein, dass ein Gegner mich regelmäßig abzieht, weil er besser ist. Ich kann stolz sein, weil ich die nächsten Schritte meines Gegners antiziperen kann. Etc. pp. Ich vergleiche mit zwar mit Fremden, aber eben weiterhin mit Menschen, von denen ich weiß: auch die sitzen dort emotionsgeladen vor dem Bildschirm. Wenn ich und mein Team bei Overwatch oder Co eine knappe Partie am Ende rumreißen, dann sind wir - obwohl wir uns nicht kennen - als Team froh und wir können erahnen, dass das andere Team frustriert ist. Ich kann - und ich würde sagen, 99,9% aller Multiplayer-Spieler tun das auch - eine emotionale Beziehung zu Menschen aufbauen, von denen ich nicht mehr habe als einen Nickname, einen Avatar im Spiel und ggf. ein paar (meist wenig gehaltvolle) Chatkommentare. Aber ich weiß halt, dahinter steht ein Mensch. Wenn ich jemanden in einer Partie den Arsch rette und ein "thx" kommt, dann weiß ich, da war jemand tatsächlich froh.
Auch eine KI kann ein "thx" oder "pwnd" in den Chat schreiben. Aber dahinter steht eben keine Emotion, aber gerade diese Emotionalität macht für mich den Wettkampf überhaupt aus. Wenn ich gegen eine KI spiele, dann bin es am Ende tatsächlich nur ich - alleine. Aber wenn ich mit 9 anderen Fremden spiele, dann sind es immer noch 9 weitere Menschen von denen ich weiß, dass sie zu genau diesem Zeitpunkt ebenso wie ich vor ihrem Monitor sitzen und mit mir gemeinsam spielen.
Sitting quietly and doing nothing,
Spring comes, and the grass
grows by itself.
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Re: Wo liegt der Reiz mit Fremden zu spielen?
Das kann ich, für mich, ganz einfach beantworten.
Wenn man sich mit menschlichen Gegenspielern misst, ist das eine Art Wettstreit, ein Kräftemessen, der spannender ist als Mensch vs. KI.
Wenn man sich mit menschlichen Gegenspielern misst, ist das eine Art Wettstreit, ein Kräftemessen, der spannender ist als Mensch vs. KI.
Re: Wo liegt der Reiz mit Fremden zu spielen?
Der Mehrwert, mit jemanden bekannten zu Spielen, liegt ja hauptsächlich außerhalb des eigentlichen Spielens. Die Unterhaltungen, das Verständnis untereinander, Interaktion ...Für den Sieg gegen eine KI muss man nur deren Muster verstehen und ausnutzen. Bekannte Spieler sind da ähnlich, nach einer Weile kennst du ihre Vor und Nachteile und stellst dich auf sie ein. Fremde haben da den größten Überraschungsfaktor, dem entsprechend ist das Spielen an sich interessanter und länger motivierend. Manchmal trifft man selbst als Veteran noch fremde Spieler und denkt "WTF, das geht?". Die Frage was einem da mehr gefällt, Mehrwert am Spiel selber oder dem gesellschaftlichen Aspekt der Miteinander Spielens. Auch ob als Gegner oder Verbündeter spielt eine Rolle, ich glaube das die Kombination "Mit Freunden gegen Fremde" wird von den meisten Spielern favorisiert.
Auch nicht zu unterschätzen ist der erhöhte Aufwand, die Koordination bei mehreren Personen kann gut auf die Motivation drücken. Der Fremde ist allzeit bereit und wer nie mit Fremden spielt, kann auch keine neuen Freunde im Spiel finden.
Kann auch ein Vorteil sein, vielleicht haben viele Macken die dich stören würden, diese kommen aber über den einzigen Berührungspunkt nicht zum tragen. Auch kann dein bester Freund, der Welt schlechteste Verlierer sein. Ich bezweifele das jemand den du besser kennst, auch automatisch der bessere Mitspieler ist.Eine andere Freundin von mir spielt beispielsweise in einem Clan immer so ein Online-Rollenspiel, mit Leuten die sie noch nie gesehen hat und wo auch sonst kein Kontakt herrscht. Zwar mit Voice-Chat, aber immer nur auf dieses eine Spiel bezogen. Und da frage ich mich schon: Macht es denn wirklich richtig Spaß mit Menschen zu spielen, die man nicht weiter kennt? Ich könnte mir das nicht vorstellen, dass das irgendwie ... erfüllend ist.
Auch nicht zu unterschätzen ist der erhöhte Aufwand, die Koordination bei mehreren Personen kann gut auf die Motivation drücken. Der Fremde ist allzeit bereit und wer nie mit Fremden spielt, kann auch keine neuen Freunde im Spiel finden.
Re: Wo liegt der Reiz mit Fremden zu spielen?
"Macht es denn wirklich richtig Spaß mit Menschen zu spielen, die man nicht weiter kennt? Ich könnte mir das nicht vorstellen, dass das irgendwie .."
Moah gibt das viel Angriffsfläche her
Moah gibt das viel Angriffsfläche her
Re: Wo liegt der Reiz mit Fremden zu spielen?
Funfact
Das Brettspiel Catan Android / Ios Fassung ist sehr gut gelungen und es macht ungemein spaß, ein Brettspiel mal gegen fremde Leute spielen zu können.
Das Brettspiel Catan Android / Ios Fassung ist sehr gut gelungen und es macht ungemein spaß, ein Brettspiel mal gegen fremde Leute spielen zu können.
- Blaight
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Re: Wo liegt der Reiz mit Fremden zu spielen?
(das jedenfalls habe ich gelesen^^)Axel hat geschrieben:Jan erzähl doch nochmal, warum für Dich Counter-Strike das größte Kulturgut unserer Zeit darstellt!
Aber Axel, das würde mir nur wieder den Vormittag stehlen! Wer jemals einen blinden Doppelpass, einen Kempa oder ein Alley-Oop gespielt hat, das gewinnbringende Gefühl einer erfolgreichen Finte oder taktischen Überlegenheit gefühlt hat, der kann sich dem Spiel gegen Menschen im Gegensatz zur KI kaum wiedersetzen. Eine KI wird exploitet, ein Mensch wird ausgespielt.
Re: Wo liegt der Reiz mit Fremden zu spielen?
Wenn es um kleine inhaltlich kompakte Indie SPiele geht, kann das schon zutreffend sein. Einen shooter etc spielt man ja seit Jahren nicht mehr nur gegen 1-2 Freunde.
Freunde spielen AAA MP Titel eher zusammen als gegeneinander. Vor zig Jahren haben uns auch 1vs1 Spiele (Ego Shooter) ausgereicht. Das war allerdings noch vor dem Internet Boom
Freunde spielen AAA MP Titel eher zusammen als gegeneinander. Vor zig Jahren haben uns auch 1vs1 Spiele (Ego Shooter) ausgereicht. Das war allerdings noch vor dem Internet Boom
Re: Wo liegt der Reiz mit Fremden zu spielen?
Auch bei 1vs1-Spielen gilt: Wenn man immer nur gegen die gleichen Spieler spielt kommen keine neuen taktischen Impulse auf die man sich einstellen muss. Gute Spiele haben ja oftmals eine große Bandbreite an möglichen Strategien und Taktiken. Ein einzelner Freundeskreis liefert da nur einen kleinen Teil dieser Brandbreite. Um das Spiel auszureizen muss man sich also in die weiten des Internets wagen und öfters mal gegen neue Gegner spielen.
Ich stelle mir gerade vor wie es wäre, Go ständig nur gegen die selben fünf Spieler zu spielen. Das wäre ja schrecklich.
Ich stelle mir gerade vor wie es wäre, Go ständig nur gegen die selben fünf Spieler zu spielen. Das wäre ja schrecklich.
- Nachtfischer
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Re: Wo liegt der Reiz mit Fremden zu spielen?
Exakt. Je ernster sich ein Spiel nehmen lässt, desto stärker gilt das. Spiele, die ohne Weiteres im Freundes- und Familienkreis bleiben können, sind Partyspiele beziehungsweise solche, die komplett auf soziale Interaktion ausgelegt sind.Rossy hat geschrieben:Auch bei 1vs1-Spielen gilt: Wenn man immer nur gegen die gleichen Spieler spielt kommen keine neuen taktischen Impulse auf die man sich einstellen muss. Gute Spiele haben ja oftmals eine große Bandbreite an möglichen Strategien und Taktiken. Ein einzelner Freundeskreis liefert da nur einen kleinen Teil dieser Brandbreite. Um das Spiel auszureizen muss man sich also in die weiten des Internets wagen und öfters mal gegen neue Gegner spielen.
Ich stelle mir gerade vor wie es wäre, Go ständig nur gegen die selben fünf Spieler zu spielen. Das wäre ja schrecklich.
- Serviervorschlag
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Re: Wo liegt der Reiz mit Fremden zu spielen?
Der "Reiz" darin liegt für mich darin, ob ich nach dem Match, Dungeon etc. eine putzige Hate-Mail bekomme oder nicht...
Jetzt mal ernsthaft: ich kann dem auch nicht viel abgewinnen und sehe Mitspieler inzwischen auch eher als npcs. Bin auch nicht so der MPler und habe (trotzdem) schon zu viele negative Erfahrungen gemacht (Destiny und Guild wars 2). Sowas wie LoL oder dota würde ich nie spielen, da es hier ja ziemlich rustikal zugehen soll, was das Miteinander angeht.
Jetzt mal ernsthaft: ich kann dem auch nicht viel abgewinnen und sehe Mitspieler inzwischen auch eher als npcs. Bin auch nicht so der MPler und habe (trotzdem) schon zu viele negative Erfahrungen gemacht (Destiny und Guild wars 2). Sowas wie LoL oder dota würde ich nie spielen, da es hier ja ziemlich rustikal zugehen soll, was das Miteinander angeht.
Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten. Vor Antwort fragen Sie bitte Ihren gesunden Menschenverstand oder jemanden, der sich damit auskennt.
Re: Wo liegt der Reiz mit Fremden zu spielen?
Vieles wurde schon geschrieben, aber eine Einschränkung bei menschlichen Gegnern gibt es gegenüber einer KI schon: Die Mitspieler müssen fair und freundlich sein und das gleiche Interesse haben. D.h. keine Exploits und Cheats, kein ermorden/berauben von Spielern, kein herumhüpfen wie in MMOs, sondern ernsthaftes eintauchen in die Rolle im Spiel (ob nun General, Kämpfer, Fussballstar...) Das ist leider nicht immer gegebe und bedeutet dann viel Frust.
- KeiserinSkadi
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Re: Wo liegt der Reiz mit Fremden zu spielen?
Die Frage lässt sich ganz einfach beantworten:
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