Lets Plays und Streams. Seuche oder Segen?

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echtschlecht165
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Re: Lets Plays und Streams. Seuche oder Segen?

Beitrag von echtschlecht165 »

JayTheKay hat geschrieben:Wie bei allen Dingen sind die populärsten Angebote oft nicht die besten und man muss etwas suchen um etwas gutes zu finden. Ich war allerdings bisher von Gronkh meistens positiv überrascht, da er zwar bekannt ist, trotzdem aber eine sehr ruhige und konzentrierte Art hat.
Volle Zustimmung.
Auch game Tube sehe ich mir gerne an.

Gronkh hat auch mich durch seine alten minecraft lets Plays auf dieses Thema gebracht, aber inzwischen interessieren mich seine games weniger.
Aber auch bei gronkh und manch anderen bekannteren lets Playern merkt man, wie auch schon in meinem ausgangspost gemeint, dass hier trotz aller professionalität die liebe am gamen vorhanden ist.
Gronkh, oder auch Piet smiet glaube ich sofort dass die nicht aus geldgier zum streamen oder youtuben begonnen haben.
Was inzwischen daraus geworden ist, sei Ihnen vergönnnt.
In Stein gemeißelt
akaTwoFace2309
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Re: Lets Plays und Streams. Seuche oder Segen?

Beitrag von akaTwoFace2309 »

gyroscope hat geschrieben:Mir geben Let's Plays leider überhaupt nichts. Ist aber vermutlich Alterstarrsinn ausgelöst durch meine 44 Lebensjahre. Ich benutzte sie manchmal als Lösungshilfe, oder um einen kurzen Gameplay-Eindruck von mir nicht bekannten Retrotiteln zu kriegen. Ich spiele tatsächlich viel lieber selbst,

Meine Tochter (11) aber geht total drauf ab - ihren Medienkonsum besteht 99% aus, Let's Plays, die Kids in ihrer Schulklasse sind genau so drauf.
Weiß nicht ob das unbedingt etwas mit dem Alter zu tun hat. Ich mit meinen noch beinahe jugendlichen 19 kann damit auch nichts anfangen. :mrgreen:
Aber gerade die aufgedrehten Let's Player sind wohl wirklich eher für eine jüngere Zielgruppe.

Aber ich verstehe die Faszination vieler Teenies irgenwie nicht, was so toll daran ist jemandem anderen zuzuschauen anstatt selbst zu spielen? Wie erklärst du dir das z.B. bei deiner Tochter?
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echtschlecht165
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Re: Lets Plays und Streams. Seuche oder Segen?

Beitrag von echtschlecht165 »

ich denke echt dass es eine Charaktersache ist.

Ich seh es z.B (anekdotische Beweisführung incoming) bei mir und einem meiner besten Freunde, die wir beide mit Games aufwuchsen und immer noch gerne spielen.
Ich hab ihm schon im Offline-Zeitalter, als wir beide noch Kinder waren, viel länger zusehen können und es hat mir auch weniger ausgemacht als umgekehrt. (Wahrscheinlich hängt es auch mit dem Skill zusammen, denn mir zuzusehen muss schon sehr anstrengend sein :-) )

Und dasselbe ist auch heute noch, auch wenn wir beide immer noch begeisterte Gamer sind, kann er mit Lets Plays nix anfangen, während ich sie mir sehr gerne ansehe.
In Stein gemeißelt
Marius
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Re: Lets Plays und Streams. Seuche oder Segen?

Beitrag von Marius »

Früher habe ich öfters Let's Plays geschaut, vor allem als anspruchslose Berieselung von Spielen, die ich nicht selbst spielen wollte, die mich aber als Zuschauer interessiert haben. Im Unterschied zu Serien und Filmen hat das für mich den Vorteil, dass ich jederzeit einsteigen, beliebig überspringen und jederzeit aussteigen kann.
Ich schaue mir Let's-Player an, die mir sympathisch sind. Sympathisch sind mir junge gut aussehende Frauen mit attraktiven Stimmen, vor allem wenn sie unterhaltsam und humorvoll sind. Ersatzbefriedigung halt...
Gronkh mag ich nicht, er erfüllt (für mich) keines dieser Kriterien, vor allem seinen Humor mag ich nicht. Ich mag ihn so sehr nicht, dass ich mir wegen ihm den Lego Batman-Film nicht angeschaut habe (läuft auch nirgendwo in Englisch). Danke, Gronkh!
PewDiePie hingegen finde ich entgegen seines miesen Rufs ganz lustig, erfüllt (für mich) auch alle meine Kriterien. Schaue PewDiePie trotzdem nicht an, hab Besseres zu tun (nämlich noch attraktivere Let's-Playerinnen mit attraktiveren Stimmen anzuschauen).
JayTheKay hat geschrieben:Was mich etwas nachdenklich stimmt ist, dass inzwischen (angeblich) einige Spiele auf Streamer und Lets Plays optimiert werden, um so möglichst viele Leute zu erreichen. Ich weiß nicht ob das so eine gute Tendenz ist.
Kann ich mir nicht vorstellen. (Und wenn schon, finde das super, da kann sich doch niemand beklagen, Spiele hätten keine erwachsenen Themen zu bieten. Hier sieht man einem Medium dabei zu, wie es groß wird.)
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Serviervorschlag
Beiträge: 50
Registriert: 13. Jan 2017, 12:14

Re: Lets Plays und Streams. Seuche oder Segen?

Beitrag von Serviervorschlag »

Lets plays schaue ich vorwiegend bei Spielen, wo man selber sehen will, wie sich andere bei etwas anstellen oder gelöst haben. In erster Linie sind das Lps zu der Souls Reihe. Entweder um zu schauen, ob ich was bei meinem Durchgang übersehen habe oder einfach nur zum schadenfroh sein, wenn jemand ewig bei einem Boss hängt. Da ist natürlich das Knallhart Durchgenommen von game one/ rocketbeans tv ganz oben, auch Bruugar, der spielt mir aber fast zu gut;).
Ansonsten schaue ich mal kurz in Games rein, um eine Kaufentscheidung zu treffen. Wenns mich inhaltlich, aber nicht fürs eigene Zocken interessiert wird dann auch mal ein komplettes LP gesehen, zuletzt Resi 7 bei Bruugar. Für Destiny Spieler kann ich noch Nexoss empfehlen, ein unaufgeregter Schweizer mit angenehmer Stimme.
:twisted: Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten. Vor Antwort fragen Sie bitte Ihren gesunden Menschenverstand oder jemanden, der sich damit auskennt. :twisted:
cassikov
Beiträge: 46
Registriert: 24. Nov 2016, 14:57

Re: Lets Plays und Streams. Seuche oder Segen?

Beitrag von cassikov »

Let's Plays sind für mich persönlich nur interessant, wenn sie von guten bis sehr guten Spielern bzw. Erzählern aufgenommen werden. Beim Fußball schau ich ja auch lieber den Profis zu. Ein weiterer Grund, warum ich Let's Plays schaue, ist die Erklärung von weiterführenden Spielmechaniken oder Taktiken. Vor einigen Jahren hab ich relativ viele Let's Plays von Crusader Kings 2 gesehen, da ich sonst das Spiel niemals verstanden hätte.

Im Grunde sind Let's Plays aber fester Bestandteil der Spieleindustrie geworden, die sich zu einer eigenen Kunst- bzw. Erzählform entwickeln werden (wenn sie das nicht schon haben). Die Zuschauerzahlen wie beispielsweise bei Gronkh beweisen es ja bereits. Es ist halt noch ein junges experimentelles Medium. Auch hier werden anspruchsvolle, lächerliche, nichtssagende und provozierende Beiträge und Strömungen entstehen. Könnte mir sogar vorstellen, dass besonders künstlerische Beispiele irgendwann mal im Rahmen einer Awardshow ausgezeichnet werden.

Letztendlich kommt es aber auf das Zusammenspiel von Spiel und Spieler an. Ein Call of Duty - Single Player Let's Play birgt halt erzähltechnisch weniger Gestaltungsmöglichkeiten als beispielsweise Minecraft. Was ja auch dazu führt, dass gefühlt Open World Spiele im Moment sehr erfolgreich sind.

Ansonsten gefallen mir die Videos von Red Letter Media. Einem Rich Evans könnte ich aber auch stundenlang beim Schälen einer Orange zuschauen :-)
JayTheKay
Beiträge: 433
Registriert: 26. Feb 2016, 21:17

Re: Lets Plays und Streams. Seuche oder Segen?

Beitrag von JayTheKay »

akaTwoFace2309 hat geschrieben:
gyroscope hat geschrieben:Mir geben Let's Plays leider überhaupt nichts. Ist aber vermutlich Alterstarrsinn ausgelöst durch meine 44 Lebensjahre. Ich benutzte sie manchmal als Lösungshilfe, oder um einen kurzen Gameplay-Eindruck von mir nicht bekannten Retrotiteln zu kriegen. Ich spiele tatsächlich viel lieber selbst,

Meine Tochter (11) aber geht total drauf ab - ihren Medienkonsum besteht 99% aus, Let's Plays, die Kids in ihrer Schulklasse sind genau so drauf.
Weiß nicht ob das unbedingt etwas mit dem Alter zu tun hat. Ich mit meinen noch beinahe jugendlichen 19 kann damit auch nichts anfangen. :mrgreen:
Aber gerade die aufgedrehten Let's Player sind wohl wirklich eher für eine jüngere Zielgruppe.

Aber ich verstehe die Faszination vieler Teenies irgenwie nicht, was so toll daran ist jemandem anderen zuzuschauen anstatt selbst zu spielen? Wie erklärst du dir das z.B. bei deiner Tochter?
Bin zwar kein Teenie mehr aber in meinem ersten Post in diesem Thread habe ich ein paar meiner persönlichen Gründe genannt. Im Allgemeinen ist aber nach wie vor die Gegenfrage "Warum schaut sich jemand Sport an, statt es selbst zu machen?" valide. Und die Antworten sind die gleichen "Weil ich nicht das Equipment dafür habe", "weil ich zu faul bin", "weil ich es nicht so gut kann", "weil ich lieber anderen zusehe".
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derFuchsi
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Re: Lets Plays und Streams. Seuche oder Segen?

Beitrag von derFuchsi »

Ganz einfach, Zeit in der ich mir irgendwas anschaue ist Zeit in der ich nicht spielen kann. Und Freizeit ist als arbeitender Familienvater leider kostbar.
Ich kann und konnte auch generell nie zugucken wie andere spielen, da werde ich ganz hibbelig. Ich muss da selber ran.
Daher schaue ich vergleichsweise selten Videos oder Streams im Internet an.
Diese Streamer oder Let's Player leben von den Menschen die sich regelmäßig einklinken um die neueste Folge zu sehen. Mir persönlich bringt das aber nix. Mir käme nie auch nur die Idee da ganze Staffeln anzugucken. Wenns mich so sehr interessiert wirds gekauft und selbst gespielt.
Twitch Streams oder Youtube Let's Plays benutze ich nur als inspirationsquelle um mir einen Eindruck von einem Spiel zu verschaffen das mich interessiert oder um mir für ein kreatives Spiel wie Minecraft oder Cities Skylines neue Inspiration zu holen.
Let's Plays sind auch als Lösungsvideos brauchbar wenn man in einem Spiel nicht weiter kommt.

Von daher kann ich aus meiner Sicht den Erfolg der Let's Player nur bedingt nachvollziehen.

Ich verstehe allerdings auch nur bedingt warum sich Menschen ständig Fußball oder sowas anschauen.

Was ich auch nicht so recht verstehe ist das hier ein paar mal genannte Argument "Weil ich keine Zeit habe". Diese Let's Plays sind doch in der Regel nicht geschnitten? Das heißt es ist doch im Prinzip egal ob man 20 Minuten zuschaut oder die Zeit lieber gleich selber spielt?
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Gamer since ~1987 (C64 C / A 2000 / A1200 / PC)
JayTheKay
Beiträge: 433
Registriert: 26. Feb 2016, 21:17

Re: Lets Plays und Streams. Seuche oder Segen?

Beitrag von JayTheKay »

derFuchsi hat geschrieben: Was ich auch nicht so recht verstehe ist das hier ein paar mal genannte Argument "Weil ich keine Zeit habe". Diese Let's Plays sind doch in der Regel nicht geschnitten? Das heißt es ist doch im Prinzip egal ob man 20 Minuten zuschaut oder die Zeit lieber gleich selber spielt?

Nein, weil ein Let's Player sich oft mehr in das Spiel einarbeitet, mehrere Sessions am Stück spielt usw. und dadurch normalerweise schneller und besser vorankommt als man selbst, wenn man sich bei jedem Spielstart neu einarbeiten muss.
Der weit größere Faktor ist aber, dass man neben dem Zuschauen auch noch andere Dinge tun kann. Ich kann die eher langweiligen und repititiven Dinge im Spiel ignorieren und es nebenbei laufen lassen. Bei den spannenden Stellen schau ich dann wieder mit voller Aufmerksamkeit zu. Das kann eine Menge Zeit sparen (je nachdem was für Nebenbeschäftigungen man so hat).
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Heretic
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Re: Lets Plays und Streams. Seuche oder Segen?

Beitrag von Heretic »

JayTheKay hat geschrieben:Der weit größere Faktor ist aber, dass man neben dem Zuschauen auch noch andere Dinge tun kann. Ich kann die eher langweiligen und repititiven Dinge im Spiel ignorieren und es nebenbei laufen lassen. Bei den spannenden Stellen schau ich dann wieder mit voller Aufmerksamkeit zu. Das kann eine Menge Zeit sparen (je nachdem was für Nebenbeschäftigungen man so hat).
Aber warum tut man das? No offense - ich versteh's wirklich nicht so richtig. Ich bin höchstwahrscheinlich zu alt für den Scheiß. :mrgreen:

Interessiert mich die Handlung, will ich selbst spielen und Entscheidungen treffen. Interessiert mich die Spielmechanik, reicht ein Testvideo. Will ich mir Taktiken abschauen, spiele ich auch selbst und schau' kein komplettes Let's Play. Also dürfte ein (eingeschränktes) Interesse am Spiel in Verbindung mit Sympathie für den Let's Player die Hauptmotivation sein, so ein Ding von vorne bis hinten durchzuschauen. Ich habe jedenfalls noch kein Spiel erlebt, das mich passiv ähnlich gut unterhalten könnte wie ein Film oder eine Serie.

Wobei ich von zwei Let's Plays zumindest mehrere Folgen geschaut habe: Jörg Langers "Dark Souls 3"-Let's Play und das "Deadly Premonition"-Let's Play von Michi Obermeier und Daniel Feith. Ersteres, weil sich Jörg so schön aufgeregt hat. Zweiteres, nachdem ich "Deadly Premonition selbst durchgespielt hatte und sehen wollte, ob andere genauso gelitten haben wie ich. :mrgreen:
Marius
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Re: Lets Plays und Streams. Seuche oder Segen?

Beitrag von Marius »

Was es ja auch noch gibt: Spiel-Filme (Suchwort bei Youtube "Spielname Movie"). Das ist nur die handlungsrelevanten Teile zusammengeschnitten ohne den ganzen Spielkram. Aber es gibt tatsächlich Spiele, wo ich auch denke "Ach nee, jetzt muss ich wieder spielen, ich will doch nur wissen wie die Handlung weiter geht". Dabei ist die meistens nur für Videospielverhältnisse erträglich. Da komme ich schon in eine Sinnkrise, wenn man mal drüber nachdenkt: Spielmechanik bescheiden (Uncharted-Schießereien, Arkham Knight-Batmobil-Schießereien), Handlung für Videospiel nett inszeniert, aber im medienübergreifenden Vergleich bescheiden. Wieso schaue ich mir da nicht für einen Bruchteil der Zeit einen richtigen Film an mit einer intelligenteren Handlung, so wie z.B. Fast and Furious 7?
Andersherum gibt es auch Spiele, bei denen denke ich: "Ach nee, nicht schon wieder ein Dialog (jedes Adventure und fast jedes Rollenspiel, inklusive Witcher 3 und Mass Effect nach den ersten 2 Stunden). Bei Rollenspielen ergibt das selber Spielen noch Sinn, weil man zwischen Dialogoptionen entscheiden muss. Bei Adventures hingegen lieber ein Let's Play, da muss ich wenigstens nicht mehr selber klicken und kann nebenher Choco Pops essen, Danke schön!
Marius
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Re: Lets Plays und Streams. Seuche oder Segen?

Beitrag von Marius »

Heretic hat geschrieben:Wobei ich von zwei Let's Plays zumindest mehrere Folgen geschaut habe: Jörg Langers "Dark Souls 3"-Let's Play und das "Deadly Premonition"-Let's Play von Michi Obermeier und Daniel Feith. Ersteres, weil sich Jörg so schön aufgeregt hat. Zweiteres, nachdem ich "Deadly Premonition selbst durchgespielt hatte und sehen wollte, ob andere genauso gelitten haben wie ich. :mrgreen:
Kenne ich. Hat mich aber auch schon frustriert, wenn andere an den Stellen, die mich gefrustet haben, ohne Probleme weitergekommen sind. Passiert vor allem bei Adventures oft. Dann kann ich es nicht mehr aufs Spiel schieben, was hieße, dass es an mir lag (aber zu meiner Befriedigung habe ich beschlossen, dass in Wirklichkeit die Let's-Player heimlich in die Lösung schauen, weil es die Zuschauer ja langweilen würde, wenn sie ewig an einem Rätsel hängen blieben).
JayTheKay
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Re: Lets Plays und Streams. Seuche oder Segen?

Beitrag von JayTheKay »

Heretic hat geschrieben: Aber warum tut man das? No offense - ich versteh's wirklich nicht so richtig. Ich bin höchstwahrscheinlich zu alt für den Scheiß. :mrgreen:

Interessiert mich die Handlung, will ich selbst spielen und Entscheidungen treffen. Interessiert mich die Spielmechanik, reicht ein Testvideo. Will ich mir Taktiken abschauen, spiele ich auch selbst und schau' kein komplettes Let's Play. Also dürfte ein (eingeschränktes) Interesse am Spiel in Verbindung mit Sympathie für den Let's Player die Hauptmotivation sein, so ein Ding von vorne bis hinten durchzuschauen. Ich habe jedenfalls noch kein Spiel erlebt, das mich passiv ähnlich gut unterhalten könnte wie ein Film oder eine Serie.

Wobei ich von zwei Let's Plays zumindest mehrere Folgen geschaut habe: Jörg Langers "Dark Souls 3"-Let's Play und das "Deadly Premonition"-Let's Play von Michi Obermeier und Daniel Feith. Ersteres, weil sich Jörg so schön aufgeregt hat. Zweiteres, nachdem ich "Deadly Premonition selbst durchgespielt hatte und sehen wollte, ob andere genauso gelitten haben wie ich. :mrgreen:
Ja, die Sympathie für die Let's Player ist für mich in den meisten Fällen der Hauptgrund es anzuschauen. Das ist eben wie eine Fernsehshow von/mit Leuten die man mag anzusehen, macht einfach Spaß. Da ist das Spiel dann sekundär.

Es ist aber auch schon vorgekommen, dass ich nach ein paar Folgen Let's Play gemerkt habe, dass ich das Spiel super finde, und gerne selbst spielen will (z.B. Talos Principle, Her Story). Dann breche ich das LP ab, spiele selbst und schau es danach weiter um zu sehen, wie der LPer es gespielt und empfunden hat.

Gerade wenn mich nur die Handlung interessiert, das Gameplay aber nicht (oft Walking Simulators), reicht mir aber oft ein Let's Play, denn die meisten Spiele ermöglichen ja nur einen Handlungsablauf, sodass es nichts zu entscheiden gibt und ich somit auch nichts verpasse. Und dann gibt es z.B. noch LPs von Horrorspielen. Ich hab zugegeben kein interesse daran ein RE, Outlast etc selbst zu spielen, weil mich diese Horrorelemente echt fertig machen. Aber jemand anderen beim Spielen zusehen ist dann distanziert genug, um es genießen zu können.
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Crenshaw
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Registriert: 28. Aug 2016, 10:07

Re: Lets Plays und Streams. Seuche oder Segen?

Beitrag von Crenshaw »

ich kann mit LP nicht viel anfange, irgendwie fehlt mir da die Geduld fürs zuschauen und wenn ich irgendwas anderes nebenbei mache, stört dann eines der beiden Sachen.
das einzige wo ich sie nützlich find wenn man mal irgendwo festhängt, keine schriftliche Lösung findet (oder die nicht ausreichend ist), wobei es manchmal schwierig ist die richtige Stelle dann auch zu finden
als Kaufentscheidung nutze ich sie eher selten, da müsste ich zu viel reinschauen und hätte dann auch Spoiler angst
Robert
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Registriert: 14. Okt 2015, 22:22

Re: Lets Plays und Streams. Seuche oder Segen?

Beitrag von Robert »

Klar schaue ich Lets Plays. Aber in der Regel nur ein paar Folgen und natürlich nur wenn der Spieler mir sympathisch ist. Also was Serviervorschlag meinte, dass man schauen will wie andere ein schwieriges Spiel lösen ist bei mir auch ein Aspekt. Nehmen wir mal XCom/XCom 2. Da gibt es zum Beispiel ChristopherOdd, der Kollege spielt auf Legendary und Ironman. Seine Serien sind deshalb sehr beeindruckend. Ich frage mich immer noch, wie er das hinbekommt.

Natürlich sind LP's auch eine gute Wahl um sich ausführlicher ein Spiel anzuschauen, wenn einem der Trailer mal wieder alles vorenthält, was man wissen will. In der Regel machen sie ja schon zuerst eine Tutorial Episode bzw erklären erstmal manche Dinge, dies machen einige besser als andere.
Der Quill18(den ich eigentlich nicht besonders mag, dafür deckt er ein Haufen Spiele ab) macht ja schon Let's Try's nach diesem Prinzip.

Hinzu kommen LP's wo Mods gezeigt/ausprobiert werden. Finde ich auch sehr hilfreich, weil man bei manchen Spielen ja gar nicht mitbekommt, wo die Mods liegen und was es alles gibt. Wer jetzt zum Beispiel Skyrim auf Steam kauft und den Workshop nutzt, weiß evtl nichts von Nexus und dem Lovers Lab usw. Lets Player können also durchaus helfen dir als Spieler zu zeigen, was man aus einem Spiel noch "rausholen" kann. Hier ist mir zuletzt Arumba aufgefallen, der Factorio modded. Auch interessant wo er Factorio im Multiplayer Coop spielt mit keine Ahnung 100 Leuten ?! :shock: Warum macht eigentlich keiner einen Server auf wo die Bierfabrik gebaut wird :P
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