André, Jochen und die Arroganz

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Edward van
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André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Edward van »

Seit einiger Zeit verfolge ich nun dieses Podcast, dadurch ausgelöst, dass auf Facebook dereinst der Stay Forever Podcast seiner Gefolgschaft
mitteilte, dass der Herr Schmidt mit Jochen und André über Gothic, Piranha Bytes, Jowood und in der Konsequenz daraus auch über die
deutsche Spielelandschaft und den deutschen Spielejournalismus gesprochen haben.

Nun ist uns allen die Art dieses Podcasts bekannt, allen voran die Freude an der Kritik und der Diskussionen über heikle Themen im Spiele-
Bereich, was auch beinhaltet, fragwürdige und diskussionswürdige Meinungen in den Raum zu stellen und zu diesen zu stehen.

Weswegen ich das hier schreibe?
In der heute veröffentlichten Folge von Stay Forever über Prince of Persia gibt es in der Kommentarsektion eine Diskussion über diesen Podcast
hier. Allen voran über das "unvorbereitete Geschwafel" der beiden und auch über die Qualität von Jochens Aussagen, die so scheinen, als ob er
nur gegen die Mehrheit angehen wolle bzw. über den Spielejournalismus hergehe, wenn er nicht über Exkollegen hergeht.

Selbst in der Kommentarsektion des Podcasts werden diese Thesen kritisiert, zurecht wie ich finde. Des einen Arroganz, ist des andern Intellekt.
Für meinen Teil ist dieser Podcast das, was in der Beschreibung über ihn steht, ein simulierter Stammtisch mit Bier über Spiele, von Leuten, die über Spiele
reden wollen.
Ich finde mich teilweise in den Äußerungen Jochens wieder, finde andere wiederum fragwürdig und andere interessant, hier wäre die Bioshock Folge zu nennen,
mit einer Interpretation, bei der mir fast die Bierfalsche aus der Hand fiel. Weil ich mich danach von Ken Levin über den Tisch gezogen fühlte. Booker DeWitt und
die Sache mit dem Tabula Rasa unter anderem.

Und selbst in den Kommentaren hier, wird über die Art von den beiden diskutiert, was für den Podcast spricht.

Was haltet ihr davon? Falls ihr es für relevant betrachtet, dass darüber gesprochen werden muss.


Ansonsten, einen schönen Abend noch,
ich muss weiter Deutsch lernen.
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KitaroOasis
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Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von KitaroOasis »

Edward van hat geschrieben: Für meinen Teil ist dieser Podcast das, was in der Beschreibung über ihn steht, ein simulierter Stammtisch mit Bier über Spiele, von Leuten, die über Spiele
reden wollen.
Aber genau DAS wollen die 2 ja auch machen!
Sie erheben ja keinen Anspruch auf allgemein gültige Aussagen, sondern diskutieren rein subjektiv. Und gerade das finde ich persönlich super.
Alles andere wäre ja Mainstream und langweilig :mrgreen:
Wo kommen wir hin, wenn alle nur sagen "wo kommen wir hin?" und keiner ginge um zu sehen wohin wir kämen, wenn wir denn gingen?
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Dostoyesque
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Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Dostoyesque »

Hm, kann das zwar schon etwas nachvollziehen, der Jochen ist manchmal borderline herablassend, aber der Trick ist wohl einfach nichts allzu persönlich zu nehmen, weils auch nicht so gemeint ist, denk ich mal.
Würd mir lediglich manchmal wünschen, dass er dem Andre nicht ständig ins Wort fällt. Reagiert etwas panisch/defensiv bei Gegenargumenten von Andre und versucht sie dann selbst zu Ende zu formulieren, damit er (vermute ich mal) nicht blöd da steht falls das Gegenargument gut ist. Ich für meinen Teil betrachte den Pod nicht als Wettbewerb, von daher könnt er da etwas entspannter sein mMn ;)

Zu seiner Bioshock Infinite Theorie: Er hat mich das etwas im Regen stehen lassen.. Eine Theorie hat er einfach mit einer These angefangen und einfach nicht komplett durchgespielt und verpasst, die Signifikanz davon zu erläutern. Wenn Booker DeWitt einfach zufällig ausgewählt wurde, wie genau macht das alles dann Sinn? Masterplan dieser komischen Zwillinge? Wieso erkennen ihn die Leute durch seine Zeitreisen aber dann? Sein Gesicht scheint ganz klar in anderen Dimensionen bekannt zu sein. Er hat halt diese recht opulente These rausgehauen, die für mich wenig Sinn macht (weswegen ich gern eine Ausführung gehört hätte) und das wars dann. Mich hats demnach komplett kalt gelassen. Klar - ist halt schwierig, Storytheorien auszutauschen in einem 60-90 Minuten Format, aber dann muss man halt manche Sachen für andere Pods reservieren. Quintessenz: Wenn möglich weniger Thesen, dafür mehr Erläuterung ;)

for the record: Ich persönlich kritisier hier jetzt primär den Jochen, weil er halt doch mit Abstand mehr Redezeit hat und somit einfacher zu "bewerten" ist. Gibt einfach mehr über ihn zu sagen auf Grund der Redezeit. Andre ist ja zum Großteil auf das Reagieren reduziert, was zu allem Überfluss auch noch unterbrochen wird. Mein das aber alles nicht bös, immerhin war er mMn nach Christian Schmidt der wohl schmerzhafteste Abgang bei der Gamestar in den letzten Jahren.
Zuletzt geändert von Dostoyesque am 8. Dez 2015, 12:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Joss
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Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Joss »

Die beiden talken in einem wilden Gemisch aus professioneller Erfahrung, Reflexion, persönlichen Vorlieben, Tratsch und Stimmung. Dieses wilde Gemisch führt dazu, dass ich dem Cast etwas abgewinnen kann, wo mir eine Gamestar oder deren Talks (kürzlich gab es erst einen über die Spielepresse) nur ein müdes Abwinken abringen. Ich würde die beiden für ihren Cast schon darum verteidigen, weil er mutig und scharf akzentuiert. Einfach rüber zu anderen Casts schalten, wenn einem das nicht gefällt. Das Angebot ist vielfältig. Schließlich muss man die Ansichten doch nicht teilen. Der Stil macht diesen Podcast aus und hörbar auch für Menschen, die mit kultur- und medienwissenschaftlichem Blick auf Spiele schauen. Und dabei geht es nicht um das einzelne Thema oder die konkrete Aussage hier und heute, es geht um den Versuch, Spiele als Zentrum verschiedener Interessengruppen zu betrachten: Industrie, Rezipienten/Konsumenten, Medien/Marketing. Wie unterhaltsam die beiden das immer wieder hinbekommen, ist großartig.

Ich kann jedem, der sich über eine konkrete Aussage oder einen vermeintlich falsch akzentuierten Schwerpunkt echauffiert nur empfehlen, sich einfach mal darauf einzulassen und den eigenen Horizont zu überschreiten. André und Jochen talken nicht im Godmode (Arroganz?), die haben ihre, der Hörer seine Sicht der Dinge. Es gibt ein Rückfahrticket, nur weil man sich auf etwas einlässt, muss man es nicht teilen. Ich finde es außerdem sympathisch, wie intensiv die Zwei auf die Hörer-Kommentare eingehen. Dass der ein oder andere mit Jochens Art ein Problem haben mag, kann schon sein. Aber genau das schätzen andere dann umso mehr. Wer in die Öffentlichkeit einfliegt - und hey, das Netz gehört tatsächlich dazu -, der sollte immer wissen, dass er nur bestimmte Facetten eines anderen Menschen wahrnimmt und darum seine Urteile über den anderen zurückhaltend formulieren. Nur weil man wen liest, hört oder sieht, kennt man ihn noch lange nicht. Darum seid vorsichtig mit euren Bewertungen, das hier soll uns allen am Ende Freude, Erkenntnis und vielleicht noch Kopfschmerzen am nächsten Tag bereiten.
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Max
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Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Max »

Erstmal finde ich die beiden Podcasts schwer vergleichbar, weil sie ganz unterschiedliche Ansätze verfolgen, sowohl im Thema als auch in der Machart. Ich mag den Stay-Forever-Podcast schon seit einiger Zeit sehr gerne - obwohl ich altersmäßig gar nicht in die Zielgruppe falle, weil ich bei fast allen behandelten Spielen noch nicht auf der Welt war, finde aber Gunnar und Christian sehr sympathisch. Der Auf-ein-Bier-Podcast gefällt mir allerdings trotzdem besser, da er nahbarer ist und ich gerade das Unvorbereitete als einen großen Pluspunkt sehe. Ich höre lieber einem lockeren, spontaneren Biergespräch zu, als einem detailliert ausgearbeitetem (Fast-)Vortrag.

Jochen ist jemand, der sehr selbstbewusst seine Meinungen vertritt. Das kommt dann anscheinend vor allem bei den Menschen, die diese Meinung nicht teilen, als Arroganz an. Ich kann durchaus verstehen, wo das herkommt, teile diesen Eindruck allerdings selber nicht. Ich habe mir die Kommentare auf Stay Forever durchgelesen und Jochen gerade Undifferenziertheit vorzuwerfen, halte ich schlicht für lächerlich. Gerade Jochen ist doch jemand, der in den Kommentaren immer wieder in die Diskussion geht und sich da auch überzeugen lassen würde (so schätze ich ihn ein), wenn man ihm eine schlüssige Argumentation vorlegt. Ein Kommentar in der Diskussion auf Stay Forever trifft es meiner Meinung nach sehr gut. Dort schreibt jemand, dass man Jochen nicht für das Kritisieren kritisieren solle und das unterschreibe ich hundertprozentig. Meist kommen solche Reaktionen von Leuten, die sich mit (unangenehmer) Kritik generell nicht auseinandersetzen möchten, und das kann nie zielführend sein.
Jochen

Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Jochen »

Darf ich auch?

Zunächst einmal sind solche Diskussionen natürlich völlig legitim. Ich würde sogar behaupten, dass wir etwas falsch machen würden, wenn es keine entsprechend negativen Reaktionen auf den Podcast gäbe - denn Kritik, die allenthalben nur beifällig beklatscht wird, ist keine Kritik, sondern Selbstbeweihräucherung. Insofern gräme ich mich also nicht, wenn sich mir wildfremde Menschen aufgrund eines Spielepodcasts ein persönliches Urteil erlauben. Ich frage mich bloß, ob das nicht mehr über sie sagt als über mich.
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Dostoyesque
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Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Dostoyesque »

Muss ehrlich gesagt zugeben, dass mir beim Tippen der Nachricht nicht besonders wohl war, weil ich mir nicht sicher war, in welche Richtung dieser thread gehen will und wird und weil ich mir etwas zu "alt" vorkam, um an einen thread dieser Art teilzunehmen. Hab aber dann doch etwas geschrieben, eben weil ich nicht das Gefühl hatte, dass es hier darum geht, jemanden persönlich zu beleidigen bzw an den Pranger zu stellen. So gut wie jeder, der hier gepostet hat, hat sich auch darum bemüht deine (ich erlaub mir an dieser Stelle das Internet-Du) Qualitäten zu betonen. Ich denke auch, dass die meisten (bzw. zumindest ich) eher von einem "Eindruck" schreiben, wie manches eben *wirkt* bzw auf manche *wirken kann* wenn man so zuhört, die wenigsten würden es denk ich wagen daraus wirklich ein persönliches Urteil zu machen. Es werden nämlich durchaus Personen hie und da im Vorbeigehen als "dumm" bezeichnet, der Vorwurf dass Leute, die Meinung XYZ vertreten "keine Ahnung hätten" fällt auch nicht selten, etc. Ich hab das immer abgeschüttelt, weil man das halt bei einem Bier mal so dahinsagt, aber als ich den Thread gesehen habe, war ich nicht überrascht, dass manche das etwas ernster genommen haben. Und diese Art Feedback über die Wirkung einer "Vortragsweise" auf Teile der Zuhörer, wenn man so will, kann eben durchaus hilfreich und konstruktiv sein für eine Person, die einen Podcast betreibt. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass irgendeine von meinen Theorien (die ich auch versucht habe mild auszudrücken, um eben nicht beleidigend zu werden) tatsächlich zutreffen, aber ich kann nachvollziehen, wenn manches etwas herablassend *wirkt*, sogar wenns nicht so gemeint ist (und ich geh wie geschrieben davon aus, dass es eben nicht so gemeint ist). Aber ja, das pseudo-tiefenpsychologische hätt ich mir auch sparen können, geb ich zu. Dachte einfach nicht, dass man dem viel Beachtung schenken würde, weil mein Fokus eher konstruktive Kritik war, nicht über jemanden im Internet zu lästern.

Gibt bestimmt Schöneres als im Internet sowas über sich zu lesen, auch wenns von Fremden kommt von daher will ich mich auf jeden Fall entschuldigen, falls mein Kommentar auch nur auf irgendeine Weise zu persönlich war. Hab ziemlich zu Schwitzen angefangen als ich deinen Kommentar gesehen habe, hab meine Grundmessage wohl nicht gut rübergebracht. Sorry dafür. Ich steh aber durchaus zu der Grundkritik, muss ich sagen, denn sonst hätt ich erst keinen Kommentar geschrieben. Hab sogar extra im letzten Paragraph versucht nochmal zu betonen, dass hier nichts bös gemeint ist in meinem Kommentar. Die Grundkritik ist nicht gegen dich als Person gerichtet, kenn dich doch nicht, sondern einfach als konstruktive Kritik für dich als Podcaster gemeint gewesen. Was du damit anfängst, sei natürlich dir überlassen.

Also nochmal, weil ich das als letztes Wort haben will: Ich bereus, hier einen Kommentar hinterlassen zu haben, hätt meinen Instinkten trauen sollen. Würd am liebsten den Kommentar löschen, wenn er so persönlich war, aber das wär auch irgendwie feige. Demnach bleibt mir nichts anderes, als mich nochmal zu entschuldigen für die Unannehmlichkeiten.
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Rince81
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Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Rince81 »

Edward van hat geschrieben: In der heute veröffentlichten Folge von Stay Forever über Prince of Persia gibt es in der Kommentarsektion eine Diskussion über diesen Podcast
hier. Allen voran über das "unvorbereitete Geschwafel" der beiden und auch über die Qualität von Jochens Aussagen, die so scheinen, als ob er
nur gegen die Mehrheit angehen wolle bzw. über den Spielejournalismus hergehe, wenn er nicht über Exkollegen hergeht.
Dafür finde ich Podcasts eigentlich generell langweilig. Den Stay Forever Podcast habe ich mehrfach versucht, finde ihn aber am Ende aber jeweils strunzlangweilig, selbst wenn mich das Spiel interessiert - ebenso die Spieleveteranen je nach Thema - beim BierCast freue ich mich auf jede neue Folge. Ich habe Jochen nie so richtig bewusst bei der Gamestar wahrgenommen und André erst dort und Krawall immer nur als die Seite gibt es auch noch wahrgenommen habe. Irgendwann bin ich via Gamersglobal Kommentarspalte über den Podcast gestolpert und hey - ich mag den Podcast so und freue mich auf jede neue Folge.
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Wudan
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Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Wudan »

Ich würde die Podcaster teilweise auch als abgehoben und arrogant einstufen WENN nicht hinter jedem Punkt so eine valide Argumentation stehen würde. Ich gehe lange nicht mit allem Konform, aber die Aussagen werden immer so gut mit Argumenten untermauert das ich, auch wenn ich vll. anderer Meinung bin, immer die Denkweise und die Herleitung dahinter verstehen kann. Es ist also bei weitem kein Random-Gebashe sondern immer auch gut begründet und absolut diskutabel. Und das ist dann auch schön auch mal ganz andere Blickwinkel zu hören die vielleicht nicht dem "Mainstream" entsprechen. Klar könnte man manche Formulierungen kritisieren, aber ich denke mal das nicht jedes "Das ist der absolute Scheissdreck!" nicht ganz so bierernst (hoho pun intended) gemeint ist und eher unter "Stammtisch"-rant fällt so wie man vll. auch in der Kneipe quatschen würde mit überspitzten Formulierungen.

Jochen ist teilweise aber wirklich bisschen dominant^^ Lass Andre auch mal ausreden! Aber das ist eine weit verbreitete Krankheit bei Podcastern^^
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Leonard Zelig
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Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Leonard Zelig »

Wudan hat geschrieben:Ich würde die Podcaster teilweise auch als abgehoben und arrogant einstufen WENN nicht hinter jedem Punkt so eine valide Argumentation stehen würde. Ich gehe lange nicht mit allem Konform, aber die Aussagen werden immer so gut mit Argumenten untermauert das ich, auch wenn ich vll. anderer Meinung bin, immer die Denkweise und die Herleitung dahinter verstehen kann. Es ist also bei weitem kein Random-Gebashe sondern immer auch gut begründet und absolut diskutabel. Und das ist dann auch schön auch mal ganz andere Blickwinkel zu hören die vielleicht nicht dem "Mainstream" entsprechen. Klar könnte man manche Formulierungen kritisieren, aber ich denke mal das nicht jedes "Das ist der absolute Scheissdreck!" nicht ganz so bierernst (hoho pun intended) gemeint ist und eher unter "Stammtisch"-rant fällt so wie man vll. auch in der Kneipe quatschen würde mit überspitzten Formulierungen.

Jochen ist teilweise aber wirklich bisschen dominant^^ Lass Andre auch mal ausreden! Aber das ist eine weit verbreitete Krankheit bei Podcastern^^
Das sehe ich anders. Im aktuellen Podcast wird beispielsweise Mafia II als scheiße tituliert ohne dass eine Begründung dafür folgt. So ein Prädikat kann man meinetwegen Candy Crush geben, aber Mafia II merkt man an, dass da jahrelang mit viel Herzblut dran gewerkelt wurde. Selbstredend hat das Spiel Schwächen, die Open World wird kaum genutzt, die Story nimmt spät an Fahrt auf und die Kämpfe könnten mehr Taktik und Abwechslung vertragen, aber als Gesamtwerk ist es sicher alles andere als scheiße. Stattdessen könnte man auch einfach sagen "Mir hat es überhaupt nicht gefallen". Das würde nicht so aggressiv klingen.
Zuletzt geändert von Leonard Zelig am 6. Jan 2016, 22:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Jochen

Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Jochen »

Zwei Anmerkungen:

- Der Umstand, dass Menschen jahrelang mit Herzblut an etwas gearbeitet haben, war noch nie ein Qualitätsmerkmal - und er verdient a priori auch keinen Respekt. Andernfalls müsste man sich nicht nur vor sehr vielen Machwerken verneigen, sondern auch vor sehr vielen widerlichen Menschen

- Man kann André und mir ja wirklich manches nachsagen ... aber dass wir kreative Leistungen nicht zu würdigen wüssten, schießt so meilenweit am Ziel vorbei, dass man sich unwillkürlich fragt, wen der Schuss in Wirklichkeit treffen sollte, bevor der Schütze dem Strohmann einfach nicht widerstehen konnte
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Leonard Zelig
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Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Leonard Zelig »

Jochen hat geschrieben:Zwei Anmerkungen:

- Der Umstand, dass Menschen jahrelang mit Herzblut an etwas gearbeitet haben, war noch nie ein Qualitätsmerkmal - und er verdient a priori auch keinen Respekt. Andernfalls müsste man sich nicht nur vor sehr vielen Machwerken verneigen, sondern auch vor sehr vielen widerlichen Menschen

- Man kann André und mir ja wirklich manches nachsagen ... aber dass wir kreative Leistungen nicht zu würdigen wüssten, schießt so meilenweit am Ziel vorbei, dass man sich unwillkürlich fragt, wen der Schuss in Wirklichkeit treffen sollte, bevor der Schütze dem Strohmann einfach nicht widerstehen konnte
Über etwaige charakterliche Defizite der Entwickler kann ich natürlich keine Auskunft geben, aber nichtsdestotrotz finde ich schon, dass man die kreative Arbeit anderer Menschen respektieren sollte, selbst wenn sie nicht den eigenen Geschmack trifft.

Der Vorwurf wäre sicher unverdient, wenn Mafia II der einzige Titel wäre, der pauschal abgeurteilt worden wäre, aber das zieht sich ja durch viele Podcasts.

Sorry, aber Dir gefällt das Spiel nicht. Das ist nicht schlimm. Es ist nur durchaus "arrogant" wenn man versucht sein "nicht mögen" in faktische Definitionen zu kleiden. Einfach "nicht mögen" ist völlig okay und ohne Rechtfertigung und Wertung der Materie oder der Leute, die sie mögen, valide genug.
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Joss
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Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Joss »

aber das zieht sich ja durch viele Podcasts
Dieser Cast lebt für mich von Drive und Dynamik in der Unterhaltung zweier Freunde. Das könnte man knicken, wenn sich die beiden "was wäre wenn"-Fragen zum Hörer-Feedback stellen. Mal wird differenziert und mal nicht. Ob und wie und wann, das ist doch nicht dem Hörer anheimgestellt. Ich finde es übrigens überheblicher, sich aufs Sofa eines anderen zu bretzeln, an den Nüssen und Erdnussflips gütlich zu tun, sich dann aber über die Rübennase seines Gastgebers und dass er Chips scheiße findet zu mokieren. Wenn du zu besprochenen Spielen eine andere Meinung hast, dann schnapp dir einen Thread und verewige sie darin. So gibst du deinem Gegenüber die Möglichkeit zu einer sachbezogenen Kritik, anstatt diese hier durch persönlich gehaltene Unterlassungsklage (und das dann auch noch im Namen von Respekt, Herzblut und Differenzierungsvermögen) zu torpedieren.
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Jochen

Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Jochen »

Leonard Zelig hat geschrieben:Über etwaige charakterliche Defizite der Entwickler kann ich natürlich keine Auskunft geben, aber nichtsdestotrotz finde ich schon, dass man die kreative Arbeit anderer Menschen respektieren sollte, selbst wenn sie nicht den eigenen Geschmack trifft
Oh. Und wann fängst du damit an?

Den Rest hat Joss so viel treffender formuliert, als ich das gerade zwischen Tür, Angel und Arbeit könnte. Und wahrscheinlich auch ohne Tür, Angel und Arbeit. Aber die Rübennase, Joss. Das ist André, oder? Oder?
Albaster aka Jens
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Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Albaster aka Jens »

Alternativ bezeichnet sich Joss auch selber gerne mal als Rübennase... :D
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Max
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Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Max »

Diese Diskussion ist ziemlich mühselig und auch unnötig, wie ich finde. Abgesehen davon, dass ich generell der Meinung bin, dass man nicht jedes einzelne Wort auf die Goldwaage legen muss, halte ich diesen Punkt insbesondere im Zusammenhang mit einem Podcast, der schon den Untertitel "niveauvolles Stammtischgespräch" trägt, für hinfällig. Vielleicht ist das eine Generationenfrage, aber "Scheiße" halte ich für ein so harmloses Wort (insbesondere heutzutage), dass ich ausgerechnet für dieses Wort nicht so ein Fass aufmachen würde.

Joss hat es perfekt formuliert.
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Joss
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Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Joss »

Jochen hat geschrieben:Aber die Rübennase, Joss. Das ist André, oder? Oder?
Wie Albaster richtig humunkelte, würde ich mich wirklich glücklich schätzen, mich mit anderen Nasen beschäftigen zu können. Aber dem kleinen Portrait neben meinen Beiträgen lässt sich entnehmen, dass ich meine größten Probleme weder auf Herz noch Seele oder wie ein Päckchen auf dem Rücken, sondern im Gesicht mit mir herumtrage. Früher hab ich das noch gephotoshopped, aber dann hörte ich den Wahlspruch Tyrion Lannisters "Wear it like armor, and it can never be used to hurt you." und komme mit den ganzen Spitznamen (Spargel, Pinocchio oder Joss de Bergerac) seitdem besser zurecht.
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Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Jochen »

Axel hat geschrieben:Ich bin aber auch der Meinung, dass Wörter wie "scheiße" respektlos ist, wenn es um die Bewertung von Unterhaltungsmedien geht
Selbstverständlich ist das Wort respektlos - und zwar nicht nur, wenn es um Unterhaltungsmedien geht. Aber warum sollte ich vor einem Werk wie Mafia 2 Respekt zeigen, das (fast) jeden künstlerischen Anspruch und Wert für schnöde Massenmarkttauglichkeit über Bord wirft? Dieses Spiel verdient - im Gegensatz zum großartigen Vorgänger - keinen Respekt, sondern Respektlosigkeit, weil es die Erstgeburt für ein Linsengericht verkauft. Es ist Schund. Aufwändig produzierter Schund vielleicht, Schund der einigen Leuten Spaß macht (als ob das je ein Qualitätsmerkmal gewesen wäre) und den man streckenweise sogar loben müsste, wenn man sich dem Medium immer noch nähert als wären es Nähmaschinen und keine Werke von (hoffentlich) Belang, aber dennoch ... Schund.

Jetzt könnte man freilich einwenden: Jochen, das ist Quatsch, hier sind fünf gute Gründe, warum Mafia 2 ein relevantes Werk ist. Das würde ich gerne diskutieren. Ich müsste Mafia 2 wahrscheinlich nochmal spielen, um darauf angemessen zu antworten, aber diese Diskussion wäre spannend, ja lohnend. Warum manche Leute stattdessen lieber ungefragt meinen Schnabel pflegen oder unsere vermeintliche Arroganz nachweisen wollen, ist mir offen gestanden ein Rätsel. Das kann doch keine Freude bereiten.

Edit: Bevor vielleicht jemand Schnappatmung bekommt - der Begriff "Schund" ist im Kontext dieser Diskussion bewusst provokant gewählt. Und je nach Leseweise (ich beispielsweise konsumiere gerne Schund) auch längst nicht so negativ besetzt wie man möglicherweise annehmen könnte.
Zuletzt geändert von Jochen am 6. Jan 2016, 19:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Leonard Zelig
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Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Leonard Zelig »

Joss hat geschrieben:
aber das zieht sich ja durch viele Podcasts
Dieser Cast lebt für mich von Drive und Dynamik in der Unterhaltung zweier Freunde. Das könnte man knicken, wenn sich die beiden "was wäre wenn"-Fragen zum Hörer-Feedback stellen. Mal wird differenziert und mal nicht. Ob und wie und wann, das ist doch nicht dem Hörer anheimgestellt. Ich finde es übrigens überheblicher, sich aufs Sofa eines anderen zu bretzeln, an den Nüssen und Erdnussflips gütlich zu tun, sich dann aber über die Rübennase seines Gastgebers und dass er Chips scheiße findet zu mokieren. Wenn du zu besprochenen Spielen eine andere Meinung hast, dann schnapp dir einen Thread und verewige sie darin. So gibst du deinem Gegenüber die Möglichkeit zu einer sachbezogenen Kritik, anstatt diese hier durch persönlich gehaltene Unterlassungsklage (und das dann auch noch im Namen von Respekt, Herzblut und Differenzierungsvermögen) zu torpedieren.
Wenn ich nicht möchte, dass mein Stammtischgespräch kritisiert wird, dann sollte ich es nicht öffentlich stellen.

Ich wurde im Gamestar-Forum des Öfteren kritisiert, weil ich die Positionen der CSU in der Flüchtlingssituation kritisiert habe. Trotzdem spiel ich nicht die beleidigte Leberwurst. Hat mich ja niemand gezwungen im GSPB zu posten.

Ich frage mich ja schon, wie Mafia 2 mit diesen Schwächen eine 85% bei der Gamestar kassiert hat. Haben Fabian Siegismund und Daniel Matschijewsky keine Ahnung von Spielen?
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Jochen

Re: André, Jochen und die Arroganz

Beitrag von Jochen »

Edit: hinfällig, weil Ursprungspost editiert
Zuletzt geändert von Jochen am 6. Jan 2016, 23:25, insgesamt 1-mal geändert.
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