Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

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Dostoyesque
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Dostoyesque »

@Vinter: Argumentum ad populum. Was soll dieses Beispiel beweisen? Es macht dein Argument nicht stärker. Dass du irgendwelche Gründe für deine Kommentare hast, ist schon klar, dass du wahrscheinlich nicht alleine bist auch, das heißt aber nicht, dass deine Kritik damit legitimiert ist. Dein Beispiel zeigt ein Phänomen, in das du möglicherweise reinfällst, es legitimiert deine Argumentation aber nicht. Es ist irrational, auch wenn du nicht der einzige bist.

Desweiteren kannst du das auch nicht so einfach vergleichen. Die Gründe werden sich bei Hardwarekäufen stark unterscheiden von den Gründen bei software Angeboten. Ein iPod mit kostenlosem Album fühlt sich für manche z.B. "gebraucht" an, weswegen sie lieber das vanilla iPhone hätten. Ich weiß auch nicht, ob in dieser "Studie" dieselben Personen gefragt wurden. Kann gut sein, dass zwei unterschiedliche Populationen geschätzt haben, was ihnen das Gerät wert ist, ohne vom anderen Angebot zu wissen. Du *weißt* von allen Angeboten, willst aber das, das dir weniger Inhalte für dasselbe Geld bietet. Wenn du der Meinung wärst, dass die unerwünschten Inhalte dem Spiel *schaden* würden, wär das noch nachvollziehbar. So ist es imo nichts mehr als eine beleidigte Reaktion, die ich nicht besonders ernst nehme.
Zuletzt geändert von Dostoyesque am 22. Jun 2017, 14:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Dostoyesque
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Dostoyesque »

W8JcyyU hat geschrieben: Du relativierst die Auflistung im DLC mit dem weiteren Inhalt des DLC. Okay, aber warum wird das UI Feature nicht für das Basisspiel angebot - BoW ist im März erschienen und der normale Updatekreislauf in anderen Bereichen beinhalten in der Regel mindestens ein Jahr Update-Support. Der technische Aufwand rechtfertigt hier keine Vorenthaltung (etwa auf Grund von Kosten).

Diesen Teil an Vinters Kritik sehe ich durch den etwaigen Mehrwert durch weitere Inhalte nicht entkräftet.
Er egalisiert seine eigene Kritik mit der Behauptung, der Inhalt sei trivial und nicht weiter wichtig. Du hast schon recht: Es gibt keinen wirklich guten Grund, den Käufern des Hauptspiels diesen Inhalt zu verwehren, es gibt aber auch keinen guten Grund, sich darüber aufzuregen. Zumindest nicht, wenn man den Inhalt als trivial oder qualitativ minderwertig betrachtet, was Vinter tut.

Bei dem Umfang und Inhalt, den BotW bietet ist imo einfach niemand wirklich in der Position, sich über mangelnde Zuwendung zu beschweren. Man hat ein gutes Produkt für sein Geld bekommen. Sorry, aber ich kann mich mit dem Ausmaß an Beschwerdekultur einfach nicht wiederfinden, noch erwarte ich, dass jemand nach dem release noch Inhalte dazuliefert. Ich hab den release abgewartet, hab ein paar reviews abgewartet, mich vom Zustand zum Zeitpunkt meines Kaufs überzeugen lassen und das Spiel gekauft. Sich zu beschweren, dass nichts nachkommt ist frech und kindisch.

Ich möchte Nintendo nicht explizit dafür loben, dass sie UI Änderungen im DLC verpacken, ich würde die Kritiker aber kritisieren, weil der Inhalt in letzter Konsequenz ziemlich irrelevant ist und nicht im Hauptspiel fehlt. Die adäquate, erwachsene Reaktion dazu ist imo "meh, whatever", kein rant über Mikrotransaktionen.

Und was ich wirklich gar nicht abhaben kann ist die Tatsache, dass ich für mein Geld weniger bekommen soll, damit er sich nicht beleidigt fühlt. Ich soll mich stattdessen mit ihm darüber aufregen.
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gnadenlos
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von gnadenlos »

Vinter hat geschrieben:Und doppelt verarscht käme ich mir vor, hätte ich mir den Seasonpass bei Release des Spiels gekauft und würde nun erfahren, was Nintendo glaubt, was mein Geld wert sei.
Der ungefähre Inhalt des Season Passes, dabei speziell dass nur der zweite DLC eine wirkliche Story-Erweiterung enthält, wurde von Anfang an sauber kommuniziert. Im Endeffekt bekommt man sogar etwas mehr als damals angekündigt wurde.

Recht gebe ich Dir dabei, dass hilfreiche Tools zur Vervollständigung des Hauptspiels (Weg einzeichnen + Korok-Maske) besser für alle Spieler als kostenloses Update veröffentlicht werden hätten sollen - schon allein um keine unnötige Angriffsfläche zu bieten.
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Taro
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Taro »

Vinter hat geschrieben:Ich meine das vollkommen ernst mit der Entwertung von (möglicherweise) gutem Content durch offensichtlichen Bullshit.

Hier mal ein Bericht über den Wert von Geschenken, das dürfte als Analogon legitim sein:
Wer es zum Beispiel gut meint und zum großen Heimkino-System noch ein paar Süßigkeiten dazulegt, hat ganz schnell einen Fauxpas begangen. Diese Falle nennt ein Team amerikanischer Psychologen um Kimberlee Weaver „Schenker-Paradox“: Eine zusätzliche Kleinigkeit kann die Freude über das gesamte Geschenk deutlich verringern.

Getestet haben das die Psychologen mit einem iPod. Der iPod selbst wäre Amerikanern in einer Umfrage rund 240 Dollar wert gewesen. Wenn es den iPod aber nicht allein gab, sondern noch ein Musikdownload dazukam, schrumpfte der Wert für die Beschenkten auf rund 175 Dollar.
https://www.google.de/amp/m.faz.net/akt ... 4.amp.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Wait, what?
Dein Argument gegen den Inhalt des DLCs ist eine psychische Störung? :shock:
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Vinter
Foul Tarnished
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Vinter »

Nur weil die Psychologie etwas untersucht, ist es nicht sofort eine psychische Störung ;)
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Taro
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Taro »

Vinter hat geschrieben:Nur weil die Psychologie etwas untersucht, ist es nicht sofort eine psychische Störung ;)
Als was würdest du die "Angewohnheit", etwas das effektiv mehr wert ist, als weniger wert wahrzunehmen, denn sonst bezeichnen?^^
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Taro
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Taro »

goschi hat geschrieben:Psychologie, generelles Verhalten, etc.
Deswegen ist es aber nicht gleich eine psychische Störung (merke, jeder Daumen ist ein Finger, aber nicht jeder Finger ist ein Daumen).
Es ist halt ein komplett irrationales Verhalten und auch unabhängig davon, ob es jetzt wirklich per Definition eine psychische Störung ist, als Argument gegen zusätzliche Inhalte in einem Seasonpass, völlig unpassend.
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monkeypunch87
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von monkeypunch87 »

Taro hat geschrieben:
goschi hat geschrieben:Psychologie, generelles Verhalten, etc.
Deswegen ist es aber nicht gleich eine psychische Störung (merke, jeder Daumen ist ein Finger, aber nicht jeder Finger ist ein Daumen).
Es ist halt ein komplett irrationales Verhalten und auch unabhängig davon, ob es jetzt wirklich per Definition eine psychische Störung ist, als Argument gegen zusätzliche Inhalte in einem Seasonpass, völlig unpassend.
Als wenn es den rational handelnden Menschen (oder auch nur Konsumenten) tatsächlich gibt. :roll:

Die Menschheit ist eine Horde voller irrational verhaltenden Individuen. :lol:
Ich drücke mich durchgehend unpräzise aus.
Dies ist ein Forum, welches ich in meiner Freizeit besuche, und nicht der wissenschaftliche Nabel der Welt.
Danke für das Verständnis, Goldwaagen bitte bei der Arbeit lassen. :mrgreen:
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Vinter
Foul Tarnished
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Vinter »

Ich bin ehrlich gesagt eh erstaunt, dass jetzt seit einer Seite über diese (etwas flapsige) Aussage gestritten wird.

Nur noch mal zur Erinnerung:
Das ist sogar so frech, ich glaube, der erste DLC würde einen besseren Eindruck machen, würde er
[...] ausschließlich den [...] "Horde Mode" enthalten. Ich glaube, da käme ich mir als Spieler weniger verarscht vor....
Ich weiß nicht immer noch nicht, was daran so kontrovers ist. Das Nintendo mir hier UI-Features gegen Geld verkaufen möchte, noch dazu in einer Form, die suggeriert, hier gäbe es Value for money ("Path of the hero"), hinterlässt bei mir den Eindruck, dass man versucht, mich zu verarschen. Und ich kann von mir behaupten, wären diese UI Features nicht gegen Aufpreis enthalten, sondern womöglich gar nicht, entstünde bei mir dieser Eindruck nicht. Dann würde ich vermutlich tatsächlich sagen "Bisschen dünn, aber der Story DLC kommt ja noch".

Und erst auf Nachfrage, wie denn "Mehr Inhalt" schlechter wirken kann als "Weniger Inhalt" habe ich als Beispiel das Schenker-Paradoxon genannt. Es gibt aber auch andere Beispiele, auch hier aus dem Podcast: Wie oft wurde hier schon sowas gesagt wie "Gutes Spiel, wäre ohne das letzte Drittel nur noch besser". An Resident Evil 7 erinnere ich mich beispielsweise - einen Titel, den ich selber gespielt habe und bei dem ich nur Zustimmen kann: Er war zu lang. Er wäre besser mit weniger Inhalt.

Und mein Statement ist sogar so unfassbar, dass es dazu sogar auch noch ein geflügeltes Wort im deutschen gibt: "Weniger ist mehr".

Also nochmal: Worüber diskutieren wir hier ernsthaft gerade? Über mein Gefühl, dass ich es ein bisschen frech finde, wenn man UI Features gegen Geld verkauft? Das ich mir vorkomme, als würde mich Nintendo für so dumm halten, dass sie mir Glasperlen (noch so ein geflügeltes Wort) verkaufen können? Und darüber, dass so eine Aktion bei mir einen schlechteren, einen unredlicheren Eindruck hinterlässt, als wenn man gleich ganz darauf verzichten würde? Deswegen wird man hier gleich so persönlich?
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Taro
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Taro »

Vinter hat geschrieben: Und erst auf Nachfrage, wie denn "Mehr Inhalt" schlechter wirken kann als "Weniger Inhalt" habe ich als Beispiel das Schenker-Paradoxon genannt. Es gibt aber auch andere Beispiele, auch hier aus dem Podcast: Wie oft wurde hier schon sowas gesagt wie "Gutes Spiel, wäre ohne das letzte Drittel nur noch besser". An Resident Evil 7 erinnere ich mich beispielsweise - einen Titel, den ich selber gespielt habe und bei dem ich nur Zustimmen kann: Er war zu lang. Er wäre besser mit weniger Inhalt.

Und mein Statement ist sogar so unfassbar, dass es dazu sogar auch noch ein geflügeltes Wort im deutschen gibt: "Weniger ist mehr".
Der Vergleich hinkt doch vorne und hinten, du vergleichst hier die Geschichte eines Spiels, welches für dich als Ganzes zufiedenstellender gewesen wäre, wenn es früher, und damit auch andes, geendet hätte und einen erheblichen Einfluss auf die Spielerfahrung gehabt hätte mit Features eines DLCs der noch nichtmal erschienen ist, von denen man aber schon genug weiß, um zu erkennen, dass sie das Spiel auf eine völlig andere Weise verändern.
Also nochmal: Worüber diskutieren wir hier ernsthaft gerade? Über mein Gefühl, dass ich es ein bisschen frech finde, wenn man UI Features gegen Geld verkauft? Und darüber, dass so eine Aktion bei mir einen schlechteren, einen unredlicheren Eindruck hinterlässt, als wenn man gleich ganz darauf verzichten würde?
Ja, und es gibt halt Leute die diesen Standpunkt überhaupt nicht nachvollziehen können.
BotW ist für mich schon ohne den DLC ein fantastisches Spiel und auch, wenn niemals ein DLC dafür erscheinen würde, jetzt erscheint halt einer und man bekommt zu den größeren Inhalten wie dem Trial of the Sword und dem Story DLC noch ein paar kleinere Gameplay-Features dazu, wo ist das Problem?

Und wenn man jetzt argumentiert, dass sie per Gratis-Update hätten kommen sollen, können sie einem ja wohl kaum so unwichtig sein, dass man sich jetzt darüber aufregt, sie beim DLC oben drauf zu bekommen und sie lieber gar nicht hätte.
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Taro hat geschrieben:
goschi hat geschrieben:Psychologie, generelles Verhalten, etc.
Deswegen ist es aber nicht gleich eine psychische Störung (merke, jeder Daumen ist ein Finger, aber nicht jeder Finger ist ein Daumen).
Es ist halt ein komplett irrationales Verhalten und auch unabhängig davon, ob es jetzt wirklich per Definition eine psychische Störung ist, als Argument gegen zusätzliche Inhalte in einem Seasonpass, völlig unpassend.
Ich empfehle dir mal "Predictably irrational" zu lesen: https://www.amazon.de/Predictably-Irrat ... irrational" onclick="window.open(this.href);return false;
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Taro
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Taro »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: Ich empfehle dir mal "Predictably irrational" zu lesen: https://www.amazon.de/Predictably-Irrat ... irrational" onclick="window.open(this.href);return false;
Danke, hab's mir mal vorgemerkt, auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass mich das Buch sehr aufregen wird. :D
goschi hat geschrieben: Es geht doch hier keine Sekunde darum, wie das Hauptspiel war, das ist doch für diese Diskussion geradezu irrelevant.

Tatsache ist, dass Nintendo Dinge als DLC-Feature anpreist, die man gerade so gut einfach in ein normales Update packen könnte (was nebenbei gesagt, viele Konkurrenten auch regelmässig tun) und die nicht den Eindruck erwecken, als wäre es gerechtfertigt dafür einen DLC zu kaufen.
Warum sollte der Inhalt des DLCs für den Inhalt des Hauptspiels irrelevant sein?
Und ich habe bevor die Details zu den DLCs bekanntgegeben wurden niemand gehört, der sich über das Fehlen eben dieser Elemente (außer dem Hard Mode selbst) beschwert hat.

Abgesehen davon, ist es doch sogar besser wenn sich das Spiel bei einem zweiten Durchlauf im Hard Mode noch mehr vom ersten Durchlauf unterscheidet, was nicht der Fall wäre, wenn die ganzen zusätzlichen Features schon von vornherein im Spiel gewesen, oder zwischendurch nachgepatcht worden wären, je frischer das Spielerlebnis beim erneuten Durchspielen, desto besser.
Ehrliche Frage, würde das Spiel nicht Zelda und die dahinterstehende Firma nicht Nintendo, sondern das Spiel Call of Duty oder Battlefield und die Firma Activision oder EA heissen, würden wir diese Diskussion auch führen? Würden hier auch Leute in die Presche springen und mit mMn unangebracht harschen Worten denjenigen für seine Meinung kritisieren, der aufbrachte dass ihn sowas irritiert?
Keine Ahnung, da mich beide Serien nicht im Geringsten Interessieren und ich im Allgemeinen überhaupt nicht auf Kriegsspiele stehe.^^
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W8JcyyU
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von W8JcyyU »

Taro hat geschrieben:
goschi hat geschrieben: Es geht doch hier keine Sekunde darum, wie das Hauptspiel war, das ist doch für diese Diskussion geradezu irrelevant.

Tatsache ist, dass Nintendo Dinge als DLC-Feature anpreist, die man gerade so gut einfach in ein normales Update packen könnte (was nebenbei gesagt, viele Konkurrenten auch regelmässig tun) und die nicht den Eindruck erwecken, als wäre es gerechtfertigt dafür einen DLC zu kaufen.
Warum sollte der Inhalt des DLCs für den Inhalt des Hauptspiels irrelevant sein?
Und ich habe bevor die Details zu den DLCs bekanntgegeben wurden niemand gehört, der sich über das Fehlen eben dieser Elemente (außer dem Hard Mode selbst) beschwert hat.
Du hast hier, glaube ich, die Richtung vertauscht: Der Inhalt des Hauptspiels ist für die Bewertung des DLC erstmal unerheblich. Das Hauptspiel kann maximal vollgestopft sein mit Features - dennoch beeinflusst das eine Kritik am DLC zunächst einmal nicht.
Das UI Feature und auch der zusätzliche Schwierigkeitsgrad wären, sofern keine technischen Änderungen vorgenommen wurden - etwa neue Prozeduren, mühelos auch für Käufer des Basisspiels bereitstellbar.

Wir streiten uns über Symbolpolitik und Nintendos Verkaufsstrategie wird nich besser, wenn man auf das (vielleicht großartige) Hauptspiel oder einen (wie auch immer gearteten) Story DLC irgendwann im Winter verweist. Ist zwar nachvollziehbar wenn man mit dem bisherigen Umfang zufrieden ist, ist jedoch ebenfalls irreleveant für eine Einschätzung des DLC.
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Desotho
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Desotho »

Über die DLC Politik von EA wurde sich doch meines Wissens nach schon ausgiebig aufgeregt :)
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JayTheKay
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von JayTheKay »

Ich muss sagen, dass ich 20€ für 2 DLCs jetzt nicht super billig finde, allerdings kann ich auch nicht verstehen, warum man sich so darüber aufregen muss. Werde mir die DLCs wahrscheinlich kaufen, weil ich das Spiel einfach super finde und gerne noch mehr davon erleben möchte. Kann ehrlich nichts schlechtes daran finden.
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Vinter
Foul Tarnished
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Vinter »

Nach 10 - 12 Stunden im Spiel wage ich mal ein vorläufiges Zwischenfazit: Ein sehr gutes, aber kein revolutionäres Spiel. Das liegt vor allem an einer Sache. Aber zunächst einmal was das Spiel gut macht:

BOTW erfüllt die Fantasie, ein wildes, raues Land zu erforschen wie vielleicht kein zweites Spiel, dass ich jemals gesehen habe. Die Spielwelt ist unfassbar groß, anhand der Karte würde ich schätzen, dass ich mich nach dieser Zeit nun in 1/10 - 1/8 der verfügbaren Spielwelt bewegt habe. Wohlgemerkt: Bewegt, nicht: gesehen. Selbst den Teil, den ich bislang bereist habe, habe ich nicht vollständig gesehen, sondern nur in Ausschnitten. Man findet sanfte Hügel und grasbewachsene Ebenen, raue, extrem hohe Steilklippen am Meer, verfallende Ruinen, Sümpfe und alles strahlt eine Einsamkeit aus, als befände man sich tatsächlich in einem Land am Ende der Zeit. Unterstrichen wird das durch die Weitläufigkeit und eine gewisse Leere: Die Laufwege sind sehr lang, zwischendurch passiert auch mal minutenlang gar nichts, man trifft nicht pausenlos auf Gegner, sondern ist auch mal nur mit Laufen und Reiten beschäftigt. Hier würde ich einen gewissen Vergleich zu Shadow of the Colossus ziehen: Wer die Einsamkeit dort mochte, wird sie auch in BOTW finden.

Im Vorfeld war ich einer derjenigen, die wegen des Waffenverschleiß extrem skeptisch waren. Sowas hat mir noch nie gefallen und ich hatte befürchtet, dass das der entscheidende Punkt sein könnte, der das Spiel für mich zerstört. Gottseidank ist dem nicht so, man kann die Mechanik ganz gut ausblenden, weil der Waffenwechsel recht zügig vonstatten geht und die Unterschiede im Handling nicht besonders groß sind. Einige wenige, dedizierte Waffen mit unterschiedlichen Movesets wären mir zwar weiterhin lieber, aber es ist nicht der Dealbreaker, den ich erwartet hatte.

Die Kochmechanik hab ich im Discord bereits als skandalös bezeichnet, weil sie unfassbar zeit- und klickintensiv ist. Mittlerweile sehe ich das tatsächlich auch ein wenig differenzierter. Es passt doch irgendwie zum insgesamt entschleunigten Spiel, dass man am Ende einer langen Spielesession nach 3 oder 4 Stunden ins Dorf zurück kehrt, sich an den Kessel stellt und nochmal ein paar Minütchen kocht. Das erinnert mich ein klein wenig an das Crafting aus MMOs, dass ja auch etwas meditatives haben kann, wenn man die Taschen leert. HInzu kommt, dass das Kochsystem ein gewisses intuitiv verständliches System hat, so dass man ein wenig experimentieren kann. Aber vielleicht hab ich daran auch nur Spaß, weil ich bei uns zuhause idR koche. Alles in allem keine geniale Mechanik, durch die das Spiel besser wird, aber ein gewisses zen-artiges Empfinden kann ich dem nicht absprechen. Insbesondere auch, weil man soviele Materialien hat, dass man nicht ständig seinen Spielfluß unterbrechen muss um nachzukochen, sondern weil man es gut und gerne am Ende einer Spielsession ("für den nächsten Tag") machen kann, ist das schon okay.

Aber der große Negativpunkt:
Bei all der rauen, wunderschönen Landschaft, bei all den Ruinen, bei all den Dingen, die es zu sehen gibt: Es fehlt die Abwechslung bei den Entdeckungen. Es besteht immer die Möglichkeit, dass sich im Verlauf des Spiels noch etwas ändert, ich bin wie gesagt erst 10 Stunden drin, anlässlich der nicht-linearen Struktur des Spiels zweifel ich aber daran. Wenn man das anfängliche Tutorial-Plateau verlassen hat, hat man im Grunde alles gesehen, was das Spiel an entdeckbaren Elementen anbietet: Krogs und Schreine.

Die Schreine sind Puzzleräume, die sich auch irgendwie überhaupt nicht organisch in das Spiel einfügen, sondern eher artifiziell und abgegrenzt anfühlen. Man sammelt am Anfang seine 4 1/2 Fähigkeiten ein und kombiniert die dann, um kleine Rätsel zu lösen. Imho könnte man auch ein Spiel machen, dass diese Schreine seriell hintereinander anbietet, dann hätte man etwas, was im Prinzip Portal ist. Warum das also in einer Open World steckt anstatt echter Dungeons, erschießt sich mir nicht. Zumal die Schreine auch noch alle völlig gleich aussehen. Es ist nicht etwa so, als gäbe es da unterschiedliche Grafikstile. Stattdessen besteht jeder Schrein aus den selben grau-blauen Elementen.

Und die Krogs sind kleine Wesen, die einem begegnen, indem man Umgebungsrätsel löst. Meistens sind das irgendwelche Objekte, die (gebrochene) Symetrien aufweisen, die man dann korrigieren muss (z.B. findet man eine Steinmauer mit einer Lücke - fügt man einen in der nähe fügenden Stein in die Lücke, so erscheint der Krog). Als Belohnung erhält man JEDES MAL einen Krogsamen, mit denen man seine Taschen erweitern kann. Man rennt also durch die Spielwelt, sieht irgendwo eine offensichtlich merkwürdige Anordnung von Objekten (3 Bäume, 2 Mauern, einen Steinkreis) und weiß schon: Ah, da gibts nen Samen. Und vor allem: Das wiederholt sich auch noch. Ich bin bereits drei mal einer "Blume" hinterher gelaufen, die nach einigen Stationen zum Krog wird. Ich habe bereits zwei Mal Äpfel von je drei exakt gleichen Bäumen gepflückt, so dass am Ende an jedem Baum nur ein Apfel an der gleichen Position hängt. Ich habe bereits mehrmals quadratische Blöcke in Mauern eingefügt.

Und das ist im Grunde alles, was es zu erleben gibt. Das fühlt sich für mich sehr vorhersehbar und wenig überraschend an. Einmal dachte ich kurz, es gäbe mehr zu entdecken: Da erzählte mir eine Frau von drei Bäumen auf einem Berg, wenn man von dort aus zur Küste wanderte, würde man einen Schatz entdecken. Da war ich ungefähr für 5 Sekunden gehyped, bis ich im Questlog sah, dass das ganze unter der Kategorie "Schreine" eingeordnet war - also auch wieder nur ein Schrein. Ab und zu trifft man einen Typen, der für einen Lieder singt, die wieder Hinweise auf Umgebungsrätsel sind. Löst man die Rätsel, taucht ein neuer Schrein auf.

Und über diese zwei immer wiederkehrenden Elemente hinaus scheint es nicht wirklich etwas zu geben. Ja, ab und zu gibts Schatztruhen - die sind wegen dem Waffenverschleiß aber nicht spannend, weil man sich eh nicht für die Items interessiert. Wenn ich in Baldur's Gate 2 nach einem Rätsel ein Chaosschwert+3 finde, dann begleitet mich die Waffe die nächsten 20 Spielstunden. Die Waffe hat sogar eine Geschichte, die ich nachlesen kann. Wenn ich in BOTW eine Schatztruhe öffne, dann ist da die selbe Waffe drin, die ich schon 10x hatte und die nach 3 Kämpfen wieder zerbrochen ist. Ich komme bei Nachts in die Ruinen eines im Sumpf versunkenen Dorfes und da ist einfach NICHTS. Keine Geister, keine Tagebücher, die die Geschichte des Dorfes erzählen oder sonst irgendwas.
Und hier ist das 6 Jahre alte Skyrim dem Spiel meilenweit vorraus: In Skyrim finde ich ein Buch, da drin lese ich von einem Amulett, dass in 3 Teile zerbrochen wurde und kann diese Teile nun in der Spielwelt finden. Ich finde einen Schrein eines Gottes und kann für den eine Quest erledigen, an dessen Ende ich eine tolle Waffe erhalte. Ich entdecke eine Schmiede, an denen ich bei Vollmond spezielle Waffen schmieden kann. Ich werde von einem Vampir gebissen und werde selber zum Vampir. Ich treffe einen sprechenden Hund, der mich begleitet.
Und noch eine Krankheit moderner Open World RPGs hat das Spiel: Es gibt keine Unterwelt. Keine Höhlen, keine Stollen, keine Brunnen, in die man steigen kann und Dungeons, die das Pacing brechen und mit tollen Belohnungen aufwarten schon mal gar nicht.
Und auch die Monster: Nach 10 Spielstunden habe ich weiger Monstertypen gesehen, als ich an zwei Händen abzählen kann. Es gibt kleine Schweinsmonster, es gibt große Rüsselmonster, es gibt Chamäleonmonster, es gibt Fledermäuse, es gibt die Schweinsmonster als untote Version und es gibt Ballons, die mit Steinen schießen - und jetzt muss ich schon anfangen echt hart nachzudenken, ob mir noch ein weiterer Monstertyp einfällt.

Und das ist die große Tragik: Wären sie hier den beschrittenen Weg konsequent zuende gegangen, und hätten die Welt auch mit abwechslungsreichen Geheimnissen gefüllt könnte BOTW wahrlich ein revolutionäres Spiel werden. So ist es leider nur ein sehr gutes, bei dem ich mich zwar jeden Abend zwingen muss, aufzuhören, aber dem ich gleichzeitig dem verschenkten Potential nachtrauere. Man sollte in einem Spiel, dass das Erforschen so zelebriert nicht schon vorher wissen, was am Ende des Weges auf einen wartet. Insbesondere die Krogs sind echt langweilig. Das wäre vielleicht noch okay, gäbe es dazu ein Kontrastprogramm - aber als zentrales Spielelement ist das echt ein bisschen dürftig.

Und ehrlich gesagt wundere ich mich auch ein bisschen, denn das ist weder bei der Wertschätzung noch bei sonst einem Bericht zum Spiel so bei mir angekommen.

Edit: Typisch, ich schreibe Wall of Text und das nächste was ich im Spiel sehe ist der bisher größte und spannenste Schrein im Spiel, als ob mich lügen zu strafen.
Zuletzt geändert von Vinter am 10. Jul 2017, 14:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Voigt »

Interessanter Bericht Vinter, bei ein paar Sachen würde ich aber sehr gerne einen Nachtrag hören, wenn du etwas weiter im Spiel bist. Insbesondere die fehlende Abwechslung, scheint du warst weder im Dschungel, Wüsten oder Vulkanbiom, und insbesondere den Dschungel fand ich richtig cool.

Zu den Tempeln, ich finde das ist das übliche Nintendo Prinzip. Man hat eine neue Mechanik, und diese wird endlos neu variert. Man kann die Schreine einfach so von oben entdecken, mal sind die hinter eine Felswand versteckt und man findet die durch den Kompass, mal gibt es die alten Volkslieder die Hinweise geben, mal alte Geschichte.
Klar sind das am Ende alles nur Schreine, aber wie man die findet ist oft schon ein kleines Rätsel an sich. Die Schreine wurden für mich auch mit der Zeit abwechslungsreicher, am Anfang war es echt nur stupide die bestehenden Fähigkeiten einsetzen, meist 1 Fähigkeit für 1 Schrein, später wird das anders.

Wo ich dir aber zustimme, ist der verlorene Wertigkeit von allem. Waffen habe ich eigentlich zuviele, und schmeiße die eher regelmäßig weg. Es ist super selten, dass eine coole Waffe in den Schatztruhen ist, die ich wirklich mag. Ansonsten können noch Rubine oder Edelsteine drin sein, welche im Endeffekt auch nurnoch mehr Rubine bedeuten. Gebrauchen kann man die schon, für neue Rüstungen und die Feen, aber so richtig befriedigend ist das auch nicht.

Zu den Krogsamen, ich finde die ganz nett, nicht so nervend wie du. Gibt aber gefühlt von jedem Krogrätsel so 5 Variationen, wenn man diese eventuell direkt nacheinander mitbekommt wird es nervig. Aber es gibt insgesamt soviele Krogsamen, und damit auch viele verschiedene Krogrätsel, dass für mich Abwechslung schon gegeben ist. Außerdem habe ich glaube jetzt so 80 Samen gesammelt (Es gibt wohl 900), aber Äpfel vom Baum pflücken ist mir nie aufgefallen, muss ich mal aufpassen. ^^
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Vinter
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Vinter »

Ich find die Krogs ja nicht mal nervig. Das ist ja nett. Ich finde es nur zu wenig abwechslungsreich, immer einen Samen zu bekommen. Wenn stattdessen immer was anderes passieren würde, nicht zwangsläufig item-basiert, wäre das klasse. Es fehlen mir ein wenig die denkwürdigen, einzigartigen Momente (abseits von "Wow, was für eine fantastische Szenerie", denn darin ist das Spiel ja echt gut. Selbst ne blöde Wiese sieht in dem Spiel super aus)

Nein, im Dschungel u.ä. war ich bisher nicht, ich habe das Platteau und das östlich anschließende Gebiet (Necluda) bis hin zur Küste erforscht.

Bild

Und es ist echt fantastisch, was man auf dem Screenshot sieht ist noch nicht mal die komplette Karte, da fehlt nochmal das obere Drittel bis die obere Hälfte der gesamten Karte und ich bin trotzdem schon so lang im Spiel. Und in den aufgedeckten Gebieten habe ich natürlich auch längst nicht alles entdeckt.

Mich stört da auch nicht die landschaftliche Abwechslung, im Gegenteil, ich mag es, wenn Welten nicht so fragmentiert wirken, sondern Biome sich natürlich anfühlen.

Ich muß aber auch sagen: Ich glaube als Kind wäre BOTW mein Traumspiel gewesen. Ich hab damals bereits am Gameboy Zelda geliebt. Mir kam die Insel damals unfassbar groß vor und einfach nur herumirren war bereits fantastisch. Und wenn ich Cocolint schon groß fand, wäre mir BOTW sicher endlos vorgekommen. Nur hab ich mittlerweile natürlich 25 Jahre mehr Erfahrung. Ich glaub, ich muss mal meinen sechsjährigen Neffen anfixen.
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IpsilonZ
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von IpsilonZ »

RIIIIISE!
Ich hole mal einen alten Thread aus der Versenkung. Wenn jemand zu faul zum Lesen ist kann ich trotzdem sehr die Videos die ich hier mitunter verlinkt habe empfehlen. Habe mich ein wenig durch die neue Walk-Kolumne motivieren lassen kurz ein paar Gedanken zum Spiel zusammenzuschmeißen. Gerade wie man als Spieler selbst die Heldenreise erlebt ist in dem Spiel finde ich sehr gut gelungen.

Kleine Anmerkung, ich bin noch lange nicht durch. Ich habe noch zwei der Main Dungeons offen und während ich schon ca. 50% von der Karte aufgedeckt habe, habe ich noch sehr viel zum Erkunden vor mir.

Die Spielwelt
Es hat mir ehrlich gesagt selten so viel Spaß gemacht eine Spielwelt zu bereisen. Ich hatte ja zuletzt Skyrim wieder neu angefangen und muss sagen, dass ich grad nicht weiß wie ich noch mal zu dem Spiel zurückkehren kann. Zelda scheißt einen nicht mit nem neuen Ereignis, ner neuen Höhle etc. an jeder Ecke zu. Skyrim ist toll. Die Spielwelt ist toll und dynamisch. Aber wenn ich mich über etwas "beschwert" habe, dann, dass ich keine paar Meter laufen kann ohne wieder durch etwas abgelenkt zu werden.
Bei Zelda läuft man ab und zu über weite Felder, klettert über Berge usw. ohne irgendwelche großen Ereignisse zu erleben (bis auf die wirklich etwas inflationär verteilten Koroks) und dann sieht man wieder ein kleines Fischerdorf, einen Schrein oder andere interessante Orte die man erkunden will. Die Welt hat viel zu entdecken aber es fühlt sich trotzdem nicht an als hätte man wie bescheuert Content drübergeschüttet.

Mark Brown hat ein sehr schönes Video zu der Open World gemacht:
Legend of Zelda: Breath of the Wild - An Open World Adventure

Sämtliche Sorge, dass die weiten Bereiche vielleicht anstrengend werden sind vollkommen verflogen. Zum einen sind sie ein sehr effektives Mittel um die Spannung zu steigern auf das was man als nächstes finden wird und zum anderen geht die Fortbewegung so schnell und flüssig von statten, dass ich mich auch beim ziellosen umherwandern nie langweile. Selbst meine Pferd nehme ich relativ selten mit auf die Reise.

Auch wie die Menschen sich in der Welt verhalten finde ich sehr schön. Wirklich "dynamisch" würde ich es nicht nennen aber es ist sehr stimmungsvoll. Bei Sonne reden Leute über das schöne Wetter, bei Regen sprechen sie einen ebenfalls darauf an, was man bei dem Wetter da draußen macht und man sieht Leute die sich schnell unter Bäume und Vordächer bewegen. In einem Haus habe ich gesehen, wie ein älterer Mann durchs Fenster das Gewitter draußen beobachtet. Viele schöne kleine Details die die Welt sehr lebendig wirken lassen.

Zerbrechende Waffen, Kochen und Koroks
Die zerbrechenden Waffen haben mich bisher noch nicht ein mal in Schwierigkeiten gebracht oder besonders genervt. Natürlich gibts mal ne Waffe, bei der es dann schade ist, wenn ich mich von ihr verabschieden muss aber es ist nichts was mich frustriert. Das Kochen ist jetzt auch nicht mein Lieblingselement (gerade weil ich ständig Rezepte vergesse und dann was koche was "zu viele" Herzen oder zu wenig auffüllt) aber ebenfalls nichts das mich besonders ausbremst.
Die Koroks sind für mich ein zweischneidiges Schwert. Zum einen fehlt wie von Vinter schon kritisert wirklich die Abwechslung bei den "Rätseln". Es fühlt sich wirklich oft an wie ein Abhaken.
"Okay, Apfel in die Schale, check"
"Stein hochheben, check"
"Kugel in offensichtlich dafür vorgesehene Öffnung reinschmeißen, check"
Aber für eine Sache liebe ich diese Dinger und ich frag mich wirklich, ob da eine Absicht dahinter steckt. Ich weiß jetzt schon, dass ich dieses Spiel nicht zu 100% durchspielen werde. In keinem Szenario sehe ich mich irgendwann noch mal durch die Welt toben um die verbliebenen Koroks einzusammeln. Das ist irgendwie ein sehr befreiendes Gefühl und ein schönes Mittel um den Completionism zu überwinden (so lange er nicht ZU krass ist zumindest :D).

Kämpfe
Die Kämpfe sind herausfordernd aber bei weitem nicht so schwer wie ich es teilweise gelesen und gehört habe. Klar, ich wurde auch ab und an ge-one-hitted und es gibt auch Gegner die ich erstmal vermieden habe. Aber alles in allem finde ich sie sehr spaßig, gerade wegen der sehr kreativen Möglichkeiten Gegner kaputt zu machen.
Jemand der etwas kreativer ist hat ein paar Beispiel in dem Video :D
Legend of Zelda : Donkey Breath
Ich glaub ich muss mal versuchen bei nem Gewitter ne Metallwaffe in ein gegnerisches Lager zu schmeißen.... :D

Story oder... Storytelling?
Erstmal will ich sagen, dass das Spiel auf mich wirklich sehr bedrückend wirkt (ich gehe im Spoiler unten weiter darauf ein). Das Spiel "erklärt" einem aber nicht wirklich wie Link sich gerade fühlt/wie man sich als Spieler zu fühlen hat. Es gibt keinen inneren Monolog, seine einzigen Gesichtsausdrücke die mir gerade in den Kopf kommen sind gleichgültig, angestrengt und überrascht.
Man weiß in etwa was passiert ist und was die Situation ist und welche Figuren es gibt. Wo andere Spielehelden ihre Gefühlswelt und Ängste ständig in Monologen und Dialogen erklären, ist Link wie eine Leinwand, die einem selbst überlässt wie man mit den gegebenen Informationen und Situationen umgeht. Ich kann mir vorstellen, dass das manche unbeeindruckt lässt, ich bin aber froh, dass ich selbst die Emotionen erleben kann ohne, dass die Figur die ich spiele sich dem entgegengesetzt verhält.

Warum das Spiel auf mich so bedrückend wirkt habe ich mal in den Spoiler hier reingepackt. Mal gucken ob mir das Spiel noch zeigt ob ich hier Dinge überinterpretiere.
SpoilerShow
Ich hab bisher zwei Dungeons geschafft und auch noch nicht alle "Memories" eingesammelt. Aber grundsätzlich scheint die ganze Geschichte sich ja sehr um Links und Zeldas "Versagen" zu drehen. Link als Spielfigur repräsentiert es nicht wirklich und trotzdem werde ich dieses bedrückende Gefühl von Schuld nicht los, weil er besiegt wurde, nicht verhindern konnte, dass seine vier Begleiter getötet wurden und er das Land 100 Jahre lang im Stich und Zelda in ihrem Kampf mit Ganon alleine gelassen hat.
Auch Zelda finde ich sehr stark in dem Spiel (bis auf ihre englische Stimme, die leider sehr cheesy ist..). Sie ist die, die die Verantwortung auf sich genommen hat und die sich selbst die Schuld gibt, weil sie Link nicht angemessen vorbereitet hat (sie äußer in manchen Erinnerungssequenzen ja ihre Zweifel daran, ob er schon bereit ist für den großen Kampf). Link muss Zelda retten und trotzdem fühlt es sich an als wäre er "nur" ein wichtiges Instrument und Zelda diejenige, die dafür sorgt, dass dieses Instrument bereit für den Kampf ist.
Schreine
Machen mir bisher echt Spaß. Und ich hab glaub ich schon über 50 gemacht? Gerade wenn man alternative Lösungen findet ist es immer wieder interessant.

Musik und Sound
Wow. Fast alles was das Spiel sound- und musiktechnisch macht ist fantastisch. Die Musik selbst ist wunderschön, wenn sie sich zurücknimmt und manchmal gar keine Musik ist ist der Sound der Spielwelt großartig. Nur dieses Bliepen der Schreine kann einen wahnsinnig machen. Und ja, man kann es abschalten aber dann verpasse ich die besonders gut versteckten Schreine, was ich wiederum auch nicht will..

Auch zur Musik gibts ein schönes Video von Mark Brown. Den Kanal kann ich eh empfehlen, auch wenn er denke ich vielen eh bekannt ist.
The music of Breath of the Wild

Was mich stört
Puh, ich dachte echt lange ich hätte das "perfekte" Spiel gefunden. Aber natürlich ist es das nicht. Und was mich glaub ich am meisten stört ist das sehr häufig schlechte Wetter. Gefühlt regnet es täglich und so schön die Stimmung bei Regen und Gewitter auch ist und so spannend ich die Auswirkungen die das Wetter auf das Spiel dann hat auch finde, es kann echt nervig sein. Bei Regen kann man nicht klettern und bei Gewitter kann man eigentlich nichts anderes machen als sich in einer Höhle verbarrikadieren, n Lagerfeuer zu entzünden und zu warten. Und warten ist nicht wirklich das spannendste Spielelement, das man in ein Spiel einbauen kann (auch wenn man mit nem Lagerfeuer immer bis Mittag/Abend/Nacht/Morgen skippen kann). Mit dem Regen habe ich mich angefreundet aber bei Gewitter finde ich das Spiel fast unspielbar.

Fazit
Ich denke mal es liest sich raus, wie ich das Spiel finde. Ich bin wirklich begeistert. Ich habe bei dem Spiel auch schon mal geflucht und mich über etwas geärgert oder genervt zigste Wiederholung einer Sequenz weggeklickt. Aber mir macht einfach so gut wie alles in diesem Spiel Spaß, alles macht Sinn und passt zusammen. Wie Mark Brown in einem der oben verlinkten Videos beschreibt:
You are not delaying your showdown with the big bad. You are training for it.
Viele reden gerne vom Nintendo-polish etc. und das trifft sicher auch zu aber das Spiel hat meines Erachtens weitaus mehr zu bieten als nur "sehr rund" zu sein. Super Mario Odyssey war ebenfalls rund, detailverliebt und ziemlich "perfekt" aber erreicht für mich nicht das Level an Faszination wie Zelda BOTW.

Ich gebe dem Spiel 9.35/10 Punkten.
(0.17 Punkte Abzug wegen des Season Pass)
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Vinter
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Vinter »

Waaaaaaaaas? Nur 0.17 Punkte wegen dem Season Pass? Hast du das Spiel überhaupt verstanden?! Das sind mindestens 0.19 Punkte! :mrgreen:
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