Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

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Voigt
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Voigt »

Die Welt ist ja nur selten wirklich "leer". Eigentlich nur in der Wüste im Südwesten, wo es viel leere Freifläche gibt.
Ansonsten gibt es ja viel interessante Landschaft die man erkunden kann.
Solange die Welt interessant designt ist, erkunde ich die gerne. Ich brauche halt nicht Gameplay überall, im Sinne von Gegnercamps und versteckte Schätze.

Denke das ist der größte Unterschied bei Spielertypen, was die Geister an BotW scheidet.

Das bedeutete bei mir halt auch, sobald ich überall auf der Karte einmal war, habe ich BotW ziemlich schlagartig aufgehört zu spielen, ohne je Ganon je besiegt zu haben, meine Erinnerungen durch Fotos wiederzuholen oder das Masterschwert vollkommen erweckt zu haben.
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Dicker
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Dicker »

Das Spiel hat es bei mir, trotz der ganzen berechtigten Kritikpunkte, geschafft, dass ich die Welt gerne erkundet habe, Krogs gesammelt, zum nächsten Punkt in der Ferne bin, um zu sehen, ob ich einen Schrein oder ein neues Dorf entdecke.
Ja, dazwischen ist die Welt etwas leer, im Sinne von wenig Gegenstände, Bäume etc. Das hat mich auch etwas gestört. Aber das ist dann der Stil des Spiels. Ich kann aber voll verstehen, warum man das nicht mag.
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VikingBK1981
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von VikingBK1981 »

Ich verstehe halt nicht, was ich erkunden soll. Die Landschaft ist schön ja, nur wenn ich irgendwo ankomme ist da nichts. Ja ich brauche auch keine AC Welten, die mir auch viel zu vollgestopft sind. Für mich hat es Ghost of Tsushima gut gemacht. Nicht zu viel, aber dafür interessante Dinge die mich auch wirklich dazu bringen die Welt erkunden zu wollen. Bei BotW ist da nichts. Leider. Irgendwie noch ne Serie aus meiner Kindheit die mich nicht mehr begeistert.
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Vinter
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Vinter »

Der Weg ist das Ziel. Gerade die Leere, die Ruhe, das ungestörte(!) Erleben der Welt steht imho bei Breath of the Wild im Mittelpunkt. Einfach irgendwas am Horizont ausmachen und gucken, was dort ist. Landschaft genießen, in jeden Winkel spähen. Das dort am Ende immer nur das Selbe wartet, empfinde ich in der Tat auch als Schwachpunkt, aber der Weg dorthin entschädigt mich trotzdem. Im Grunde ist in BOTW jedes Ziel, das man sich setzt, nur ein Vorwand, um den Weg dorthin zu finden.

Vieles von dem finde ich aber gerade auch in Ghost of Tsushima wieder. Das Spiel ist zwar dichter gepackt als BOTW, aber durch seine Mechanik mit dem Wind in Kombination mit seinem sehr lesbaren Weltendesign habe ich GoT sehr ähnlich zu BOTW gespielt: Ich hab mir auf der Karte ein fernes Missionsziel rausgepickt und bin grob in die Richtung geritten. Auf dem Weg dorthin bin ich aber jedem Impuls nachgegangen. Dort drüben sieht es interessant aus, mal gucken, was da ist - und siehe da, GoT war so gut designed, dass da auch immer etwas war. Wenn es deine Aufmerksamkeit erregt, gibt es auch etwas zu entdecken. Oft genug ist es vorgekommen, dass ich so einen ganzen Abend verbracht habe, ohne je an meinem Ziel anzukommen.

Dabei eint BOTW und GoT auch, dass sie beide nicht mit Gameplay vollgestopft sind. Und das meine ich positiv! Es finden in beiden Spielen gerade nicht im Sekundentakt Kämpfe, Dialoge, Missionen, Videos statt. Stattdessen hat man lange Phasen, in denen einfach mal nichts passiert, in denen man vielleicht höchstens versucht, auf einen Berg zu klettern, zu einem Schrein zu kommen. Gerade diesen Mut zur Lücke finde ich in Open World Games eigentlich aufregend. Die ubisoft'schen Icons, die einem im Sekundenbruchteil anbrüllen, man möge doch hier und dort etwas tun, nerven mich hingegen. Aber selbst das aktuelle Assassin's Creed Valhalla funktioniert stellenweise so, weil du viele kleine Events und Geschichtchen auch mitbekommst, wenn du einfach nur mit offenen Augen durch die Landschaft reitest und nicht blind dem GPS folgst.
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VikingBK1981
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von VikingBK1981 »

Ja wie gesagt, kann ich nicht nachvollziehen. Für mich ist BotW das Beispiel dafür warum Open World schnell wieder abgeschafft gehört.
Tripster
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Tripster »

VikingBK1981 hat geschrieben: 8. Sep 2021, 16:09 Ja wie gesagt, kann ich nicht nachvollziehen. Für mich ist BotW das Beispiel dafür warum Open World schnell wieder abgeschafft gehört.
Das Argument verstehe ich nicht. Open World Spiele, die wie Botw sind machen vielleicht 5% aller Open Worlds aus. Das sollte also nicht die basis sein, warum man ein Genre nicht mag. Die meisten Open Worlds spielen sich ja komplett anders.
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VikingBK1981
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von VikingBK1981 »

Finde ich nicht. BotW ist für mich eher Open World unter einem
Brennglas. Große Welt, ohne wirkliche Story, ohne Dinge darin ich ich wirklich interessant finde.

Details mögen sich ändern aber das große Ganze bleibt für mich gleich. Was habe ich von einer großen freiem Welt ohne Inhalt? Und Sprüche wie: „Schaffe deine eigene Geschichte“, kann ich auch nicht mehr hören.

Naja nicht jeder muss jedes Spiel mögen. Werde ich es wieder verkaufen und die Serie zu Grabe tragen.
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tsch
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von tsch »

Ich vermeide Open-World so gut es geht, aber Zelda BotW ist eins der wenigen Beispiele, wo ich ein Spiel eben wegen seiner offenen Welt genossen habe. Es ist doch total billig, wenn man einfach überall kleine Geheimgänge setzt und da dann eine Truhe versteckt. Das sind für mich die Open-World Spiele, die linear besser gewesen wären, weil die Open-World drumherum gebaut wird.

Zelda BotW macht hingegen mehrere Punkte verdammt gut, die so nur in einer offenen Welt Spaß machen:
- Die Bewegung innerhalb der offenen Welt, z.B. zu Fuß, Klettern, per Glider, oder auf einem Pferd.
- Die Mysterien, die man entdecken kann (dieser Drache bei der Brücke war z.B. ein richtiger WTF-Moment für mich)
- Das organische Entdecken von Städten, Völkern und Sehenswürdigkeiten. Man sieht Dinge in der Distanz und nimmt sich diese als Ziel.

Die Dungeons hätte es hingegen besser machen können, weil die für mich sehr künstlich gesetzt wirkten. Dass es eine gewisse Leere hat, empfand ich sogar als eher angenehm, weil man nicht mit Reizen überflutet wird, sondern diese mystischen Momente hat, mit denen man einfach nicht rechnet. Dadurch, dass die Bewegung an sich Spaß macht, stört mich dann die Downtime auch nicht.

Für mich immer noch ein Highlight der letzten 20 Jahre.
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VikingBK1981
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von VikingBK1981 »

Also feiert ihr das Spiel dafür, dass es euch eine Leere bietet?
Voigt
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Voigt »

Für einige ja, aber wie gesagt für mich ist die Welt nicht leer. Ich brauche keine Quests, keine Secrets, keine Schätze mir reicht es vollkommen aus interessant designte Welt zu erkunden. Das hatte ich auch am liebsten in Guild Wars 2 mit meinem ersten Charakter gemacht. Die Quests waren busy work, aber alle Teile der Welt aufzudecken für 100% Map waren viel interessanter für mich.
Daher unterschiedlicher Spielertypus, woraus man halt seine Faszination und Spaß zieht. Wenn man den Spielertypus nicht hat, muss man es auch nicht versuchen zu erwingen, finde ich.
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Vinter
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Vinter »

VikingBK1981 hat geschrieben: 8. Sep 2021, 20:30 Also feiert ihr das Spiel dafür, dass es euch eine Leere bietet?
Es ist einfach der ultimative Entdeckersimulator. Es hat eine riesige Welt und es lässt den Spieler tatsächlich frei spielen. Man wird kaum an die Hand genommen, kaum von einem unbekannten Regisseur geführt. Die "Leere" ist da Teil der Faszination, aber vermutlich schauen wir da mit unterschiedlichen Perspektiven drauf.
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VikingBK1981
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von VikingBK1981 »

Ich kann halt nicht verstehen, wie ein leeres Spiel zur Entdeckung einlädt. Ich laufe rum und am Ende des Weges ist da nichts. Man sieht zB in der Ferne eine Ruine. Man läuft, fliegt, reitet oder schwimmt dort hin. Und dann...nichts. Keine Erklärung woher die Ruine stammt, was hier passiert ist.
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tsch
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von tsch »

VikingBK1981 hat geschrieben: 8. Sep 2021, 20:58 Ich kann halt nicht verstehen, wie ein leeres Spiel zur Entdeckung einlädt. Ich laufe rum und am Ende des Weges ist da nichts. Man sieht zB in der Ferne eine Ruine. Man läuft, fliegt, reitet oder schwimmt dort hin. Und dann...nichts. Keine Erklärung woher die Ruine stammt, was hier passiert ist.
Oh, du Banause! :D Habe das gerade gelesen und mir ist blitzartig in den Kopf gesprungen: "Nein, nein, nein. Genau so muss das sein!".

Spiele wie Dark Souls (oder teilweise auch Zelda) sind gerade deswegen so faszinierend, weil sie ein Worldbuilding haben, das nicht komplett erklärt wird. Es muss genug Lore vorhanden sein, dass man spekulieren kann, aber ich finde es schlimm, wenn Spiele dann anfangen alles in Audio-Logs, Prolog-Cutscenes, usw. erklären zu wollen.

Absolut furchtbar, wenn man alles vorgekaut kriegt. Ich möchte Dinge organisch in der Spielwelt erleben und verwirrt sowie fasziniert sein, wieso sie da sind.
Zuletzt geändert von tsch am 8. Sep 2021, 21:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Vinter
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Vinter »

Weil es nicht um das Ziel geht, sondern um den Weg dorthin. In Phirone gibt es gigantische Wasserfälle. Man kann sie erklimmen, man kann dort Höhlen entdecken, man kann in den nahen Teichen Schätze heben, dort gibt es mehrere Schreinrätsel die man lösen kann. Den Weg in die Wüste finde ich atemberaubend. Dort sind spannende Felsformationen, die ich fotografiere, es gibt überall diese kleinen Pfade aus Brettern an den Steilwänden, die zum Erkunden einladen. In der Wüste selbst gibt es riesigen Statuen und gewaltige Fossilien, Oasen und eine interessante Stadt, die an nordafrikanische Architektur erinnert. Man kann gigantische Labyrinthe finden. Oder an der beeindruckende Steilküste ganz im Osten von Hyrule entlangwandern.

Und währenddessen ist man wirklich frei. Man kann überall hingehen, das Spiel hält einen nicht auf. Außerdem ist Breath of the Wild selbstbewusst genug, die Welt für sich sprechen zu lassen. Es versucht nicht, einen ständig in einem Hamsterrad aus Quests und Missionen gefangen zu halten. Natürlich gibt es die auch, aber diese sind in ihrer gesamten Inszenierung stark reduziert und stellen auch wieder die Erkundung und die Player Agency in den Mittelpunkt.

Und das finde ich einfach faszinierend. Und egal wann ich wieder mit dem Spiel anfange, ich bleibe jedes Mal erneut daran hängen. Versteh es als virtuellen Urlaub. Wenn du zum Wandern in die Berge fährst, gehst du ja auch nicht mit einem konkreten Ziel los. Natürlich willst du irgendwann abends an der Hütte ankommen, aber eigentlich geht es ja um die Eindrücke, die du währenddessen sammelst. Ganz ähnlich ist das bei Breath of the Wild.
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VikingBK1981
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von VikingBK1981 »

Ich verstehe es nicht, tut mir leid. Und Dark Souls sehe ich auch anders. Hier wird wenigstens versucht eine Geschichte zu erzählen.
Voigt
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Voigt »

Für mich ist halt nicht "nichts", da ist dann halt eine coole Ruine die ich anschaun kann, dass passt doch.Um mir die näher anzusehen bin ich ja dahingekommen.
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Dee'N'bee
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Dee'N'bee »

VikingBK1981 hat geschrieben: 8. Sep 2021, 21:27 Ich verstehe es nicht, tut mir leid. Und Dark Souls sehe ich auch anders. Hier wird wenigstens versucht eine Geschichte zu erzählen.
Ich bin da bei dir. Ich fand Zelda auch nicht gut. Kann bis heute die ganzen positiven Stimmen zu diesem Spiel nicht verstehen.
Habs knapp 20 Stunden probiert, hab es dann aber einfach abgebrochen weil es mir nichts gab.

Kampfsystem schlecht, Grafik milchig hässlich, Waffen die kaputt gehen, Kochen, Wetterphänomene die mich zwingen meine metallene Ausrüstung abzulegen weil ich sonst vom Blitz getroffen werde, unzählige Rätselschreine die immer gleich aussehen...all das und mehr fand ich furchtbar :lol:
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lipt00n
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von lipt00n »

Ich verstehe jeden Kritikpunkt an dem Spiel und rege mich auch gerne über Unwetter oder die zerstörbaren Waffen auf (zwei Mechaniken die ich brauche wie ein Loch im Kopf), aber das Spiel hat trotzdem einen ganz besonderen Reiz. Ich empfinde die Welt nicht als leer, ich empfinde sie als angenehm aufgeräumt. Ich habe in vielen Open World Spielen (Witcher 3!!!!!!!) einen unfassbaren Druck, alles zu sehen und alles zu erkunden, habe regelrecht "Angst" etwas zu verpassen. Gleichzeitig schiele ich auch immer auf die Minimap, ob irgendwo eine Quest o.ä. lauert. Das ist anstrengend. Ist meine Schuld, klar.
BotW ist da ganz anders für mich. Ich finde die Welt interessant und möchte sie erkunden, gleichzeitig ist das Spiel aber auch irgendwie....Zen. Ich fühle mich da weit weniger getrieben, mein Spielverhalten ist mehr geprägt von echter Neugier, Interesse und ich fühle mich schon irgendwie...kindlicher? Schwer zu beschreiben. Ganz besonders toll finde ich die Manipulation der Umgebung mit den verschiedenen Perks, die auch Kämpfe gegen stärkere Gegner oder größere Gruppen sehr interessant machen (können). Und die Rätselschreine haben auch ein paar wirklich gute und knifflige dabei, die mir sehr viel Spaß gemacht haben.
Das Kochen ist vielleicht die dritte Mechanik, die bei mir in der Kritik steht. Nicht so sehr wie Waffe und Unwetter, aber doch noch genug. Ich empfinde es als unverhältnismäßig anstrengend, genügend Healthfood parat zu haben.

Und: Ich bin kein superkrasser Fanboi und das spiele das Spiel in Phasen. Mal 30 Stunden auf wenige Wochen, dann liegt es wieder monatelang rum, bis ich mal wieder Lust verspüre. Ich mag das so.
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Taro
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Taro »

VikingBK1981 hat geschrieben: 8. Sep 2021, 20:30 Also feiert ihr das Spiel dafür, dass es euch eine Leere bietet?
Ich kopiere mal einen Post von mir aus einem anderen Forum um zu zeigen warum ich das Spiel "feiere":
Ich war nie ein Hardcore-Fan der Reihe, A Link to the Past und Link's Awakening waren vor Breath of the Wild die beiden einzigen Zelda-Teile die ich komplett durchgespielt habe und beide finde ich fantastisch, Ocarina of Time, Majora's Mask, Wind Waker, Twilight Princess und Skyward Sword habe ich angespielt und ehrlich gesagt konnte mich davon keins so richtig begeistern, wobei ich im Nachhinein doch Lust hätte Wind Waker nochmal eine Chance zu geben, da mir das von den Teilen auf jeden Fall am besten gefallen hat.

Teile die ich auf jeden Fall noch gerne Spielen würde sind Oracle of Ages/Seasons, Minish Cap, Phantom Hourglass und A Link between Worlds.

Als dann Breath of the Wild angekündigt wurde, war ich zwar interessiert, aber nicht sofort begeistert, vor allem auch, weil ich nicht so der große Open World-Fan bin, die Open World-Spiele, die ich davor richtig gut fand kann ich locker an einer Hand abzählen und 2 davon sind Rennspiele.
Ich habe Neuigkeiten zum Spiel trotzdem aufmerksam mitverfolgt und je mehr Infos durchsickerten, desto mehr wuchs mein Interesse und als immer mehr klar wurde, dass BotW viele Dinge die mich an so gut wie allen Open World-Spielen nerven, anders macht, entwickelte sich das Spiel immer mehr zu meinem damaligen "Most Wanted" und als man dann in den Treehouse-Streams auf der E3 2016 zum ersten mal richtig sehen konnte wie die Spielwelt funktioniert, war ich einfach Feuer und Flamme und es stand für mich fest, ich muss dieses Spiel haben, und zwar mit der Switch, obwohl ich die Wii U schon besaß.

Am 03.März 2017 war es dann endich soweit, um 9 Uhr morgens stand ich mit ca. 10 anderen Leuten die, wie ich auch, die Konsole vorbestellt hatten, vorm Toys "R" us und holte meine Switch samt BotW ab, leider hatten sie noch keine Pro Controller ausgepackt und konnten nicht sagen wann sie dazu kommen, also musste ich noch schnell in die Innenstadt zum Saturn um mir dort einen (für gesalzene 80€ :gah2:) zu holen.

Zuhause dann schnell alles aufgebaut, die Switch eingerichtet und dann das Spiel gestartet und schon nach 20 Minuten war ich mir sicher, dass ich hier etwas ganz besonderes vor mir hatte.
Und so vergingen die ersten Tage, ich erkundete die Welt, experimentierte herum, erklomm Berge und Türme und schaltete so immer mehr von der Karte frei, begann zu begreifen, was mit den Werkzeugen die einem das Spiel in die Hand gibt alles möglich ist und immer mehr kam in mir das Gefühl auf, dass tatsächlich etwas eintreten könnte, was ich nicht mehr für möglich gehalten hatte.
Seit nunmehr 22 Jahren thronte auf dem Gipfel meines persönlichen Spiele-Olymps das in meinen Augen praktisch perfekte Donkey Kong Country 2, so oft hatte ich mich gefragt, ob es jemals ein Spiel geben würde welches in meinen Augen dessen Qualität erreichen, geschweige denn übertrumpfen könnte und immer wieder habe ich mir gedacht: "Tja, besser scheint es einfach nicht zu gehen." und doch saß ich nun hier vor der Switch und hatte das Gefühl, trotz einiger Macken und Schwächen, nie zuvor etwas gespielt zu haben, das mich in diesem Maße mit spielerischer Freude erfüllt hat.
So oft habe ich vorher Open World-Spiele gespielt und mir gedacht, dass man doch so vieles besser machen könnte, und dann kam BotW und hat in meinen Augen fast alles besser gemacht als die anderen Genre-Vertreter.

Ich liebe, dass einen das Spiel so gut wie gar nicht an die Hand nimmt, viele Spielmechaniken bleiben einem verborgen, wenn man nicht aupasst und selber experimentiert.
Das Spiel gibt einem Hinweise, stößt einen aber nicht mit der Nase darauf.
Wie viele Let's-Player habe ich gesehen, die am Anfang des Spiels die Beschreibungen der zum ersten Mal gefundenen Items kurz gelesen, aber nicht begriffen haben.
In der Beschreibung der Axt die man am Anfang findet steht zum Beispel, dass damit im Handumdrehen Bäume fallen, aber nur die wenigsten haben verstanden, dass das wörtlich gemeint ist.

Ich liebe, dass das Spiel einen nicht für einen Idioten hält, der alles vorgekaut haben muss.
So viele haben die Texte der ersten von Bokoblins fallengelassenen Monsterteile überflogen oder einfach direkt weggedrückt und sich dann kurze Zeit später gewundert, warum da nur ungenießbare Pampe herauskommt, wenn man ein Bokoblinhorn mit Fleisch oder Pilzen kocht, wenn sie vorher überhaupt herausgefunden haben, dass es einen Unterschied zwischen Kochen und auf offenem Feuer Rösten gibt.

Ich liebe, dass die Spielwelt, mit Ausnahme der äußeren Grenzen, keine unsichtbaren Wände oder Barrieren hat, man kann wirklich überall hin und das Spiel sagt einem nirgendwo "Hier kannst du leider nicht hin!".

Ich liebe, dass das Spiel einem, bis auf die Hauptquest nicht sagt, wo es langgeht, es gibt bei Nebenaufgaben keine Questmarker die einem sagen wo man hin muss, alles muss man sich aus den Informationen der Leute oder aus Dokumenten oder anderen Quellen erschließen, der einzige Marker den man bekommt ist der des Questgeber und man hat zu keinem Zeitpunkt Informationen die man eigentlich nicht haben kann und man kann sich selbst Markierungen auf der Karte machen.
Die Türme schalten nicht Dutzende von Fragezeichen auf der Karte frei, sondern sind eben Aussischtstürme und genau dafür (und als hoher Ausgangspunkt um mit dem Paragleiter besser und schneller an andere Orte zu kommen) sind sie zu gebrauchen.

Ich lieber, dass das Spiel einem nicht vorschreibt, wie man Probleme zu lösen hat.
In anderen Spielen laufen Aufgaben in der Regel nach dem Prinzip "Problem X --> Lösung A, B oder vielleicht noch C --> Ziel" ab und so ziemlich alles davon ist gescriptet und wenn man nicht alles exakt so macht wie die Entwickler es vorgesehen haben, bekommt man sozusagen den digitalen Mittelfinger gezeigt.
In BotW dagegen sieht das eher so aus: "Problem X --> Hier hast du einen Haufen voller Fähigkeiten und Werkzeuge, mach damit was immer du willst, die einzigen Limitierungen sind die physikalischen Gesetze dieser Spielwelt --> Ziel"

Ich liebe die Tatsache, dass BotW viel weniger "gamy" als andere Spiele dieser Art ist.
Du willst in einen Schrein, der von Dornen umgeben ist?
Such doch einen hochgelegenen Ort und segle mit dem Paragleiter über die Dornen,
oder Bau dir ein Katapult aus Objekten in der Umgebung das dich über die Dornen wirft,
oder sprenge dich mit einer (oder 2) Bomben über die Dornen,
oder erschaffe mit der Cryonis-Rune eine Eissäule und versuche von dieser aus über die Dornen zu kommen,
oder lade mit der Stasis-Rune ein Objekt an dem man sich festhalten kann so auf, dass du damit über die Dornen fliegen kannst,
oder suche dir ein Objekt auf dem du stehen kannst, befestige ein paar Okto-Ballons daran, lass dich in die Luft tragen und segle dann von dort über die Dornen,
oder fackel die Dornen einfach ab.

In BotW muss man nicht darüber nachdenken, was die Entwickler für Lösungen für bestimmte Aufgaben vorgesehen haben, man muss einfach nur überlegen, was man machen würde, wenn das hier kein Videospiel wäre und in den meisten Fällen klappt das dann auch.

Diese absolute Freiheit, was Entscheidungen und das Bewegen in der Spielwelt angeht, kann ich BotW gar nicht hoch genug anrechnen.

Ich liebe außerdem wie die verschiedenen Systeme in der Spielwelt ineinandergreifen.
Das Physiksystem, das Chemiesystem und das Wettersystem, die alle miteinander interagieren und mit denen man selbst interagieren kann, sind jedem anderen Open World-Spiel um Lichtjahre vorraus.

Dazu kommt das vergessene Plateau, das meiner Meinung nach ein absolutes Meisterstück in Sachen Tutorial-Design ist.
Man bekommt alles wichtige für das Spiel beigebracht, und wenn man gewillt ist herumzuexperimentieren, kann man noch so viel mehr verschiedene Mechaniken herausfinden, die einem das Spiel entweder gar nicht, oder erst viel später beibringt, bzw. Hinweise darauf gibt.
Man lernt dort schon, dass es nicht den einen richtigen Weg gibt um an sein Ziel zu gelangen, wie viele unterschiedliche Vorgehensweisen es alleine gibt, um zum Cryonis-Schrein zu gelangen und je mehr man dort ausprobiert, desto mehr erfährt man auch über verschiedene Spielmechaniken wie zum Beispiel, dass einen eine Fackel in der kalten Region vor dem Erfrieren schützt, sowie alles andere was man anzünden und tragen kann.

Und obwohl das Spiel, wie ich schon erwähnt habe, auch für mich einige Schwächen hat, heben die zuvor aufgezählten Punkte für mich persönlich BotW trotzdem meilenweit über jeden anderen Zelda-Teil, über jedes andere Open World-Spiel und ja, sogar über jedes andere Videospiel im Allgemeinen.
Das mag jetzt für viele übertrieben klingen, aber das ging tatsächlich so weit, dass mich BotW in eine regelrechte Videospiel-Depression gestürzt hat durch die ich für eine ganze Weile an so gut wie keinem anderen neuen Spiel mehr richtig Spaß haben konnte, weil keines der Spiele die ich seitdem gespielt habe auch nur ansatzweise die Emotionen in mir auslösen konnte, die BotW ausgelöst hat, das ganze ging fast 3 Jahre in denen es eigentlich nur eine Handvoll Spiele gab, die ich überhaupt über einen längeren Zeitraum spielen konnte ohne, dass es mir davon schlecht ging.

Und ich weiß, dass vielen Zelda-Fans die Abkehr von so vielen Traditionen zum Teil sehr sauer aufstößt, aber wenn die Entwickler sich entscheiden sollten, sich nach dem kommenden Zelda-Teil wieder von der "BotW-Formel" zu entfernen, wäre das in meinen Augen schon eine kleine Tragödie und die Reihe würde für mich wohl wieder eher uninteressant werden.

Deshalb hoffe ich inständig, dass Nintendo sich auf die Stärken von BotW besinnt und bei den Schwächen nachbessert, denn mit diesem Spiel haben sie meiner Meinung nach ein fantastisches Fundament für die Zukunft der Serie geschaffen um das es extrem schade wäre, wenn es nach BotW 2 schon wieder fallengelassen würde.
Achja,
Dee'N'bee hat geschrieben: 8. Sep 2021, 21:56Kampfsystem schlecht
wer sowas behauptet hat nicht mal an der Oberfläche des BotW-Kampfsystems gekratzt. ;)

https://www.youtube.com/watch?v=99iUK141o2o
Seppel23FCB
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Re: Runde #101: The Legend of Zelda – Breath of the Wild

Beitrag von Seppel23FCB »

VikingBK1981 hat geschrieben: 8. Sep 2021, 14:21 Ich verstehe halt nicht, was ich erkunden soll. Die Landschaft ist schön ja, nur wenn ich irgendwo ankomme ist da nichts. Ja ich brauche auch keine AC Welten, die mir auch viel zu vollgestopft sind. Für mich hat es Ghost of Tsushima gut gemacht. Nicht zu viel, aber dafür interessante Dinge die mich auch wirklich dazu bringen die Welt erkunden zu wollen. Bei BotW ist da nichts. Leider. Irgendwie noch ne Serie aus meiner Kindheit die mich nicht mehr begeistert.
Das die Waffen so schnell kaputt gehen hat mich auch genervt und für mich Persönlich nicht wirklich gepasst. Ansonsten habe ich das Spiel aber auch geliebt und für mich ist da auch nach wie vor der Prototype eine nahezu Perfekten Open World.

Da du ja als größten Kritikpunkt hast das die Welt so leer ist und man auch für das Entdecken nicht belohnt wird habe ich mal eine frage. Wieviel Schreine hast du den schon entdeckt? Weil mein Gefühl war eigentlich immer wenn ich irgendwo einen Punkt sehe bei dem ich mir denke "mal schauen ob ich da auch hin kommen kann" und mich dann auf den Weg gemacht habe, habe ich dort am ende auch einen Schrein gefunden. Für mich war es gerade das Faszinierende an der Welt das man auf eigene Faust und ohne Quest Markern oder sonstigem folgt die Welt erkundet und nahezu immer irgendwas interessantes findet. Am ende natürlich Geschmackssache, aber schon Krass wie unterschiedliche man da drauf schauen kann.
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