Runde #104: Mass Effect Andromeda - Verschwendete Lebenszeit

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Guthwulf
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Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Guthwulf »

Joar... Ganz ohne Frage hätte das Spiel noch einiges an Feinschliff gebraucht und manches wirkt bissel wie Stückwerk. So viele nervige Kleinigkeiten und Immersionskiller bei Bedienung, Spielmechaniken und Präsentation. Es gibt fraglos viel kritisierenswertes an MEA und ich hatte ja selbst auch nen ziemlich schlechten Ersteindruck. Aber irgendwie mag ich es inzwischen trotz der ganzen Schwächen doch ganz gerne und es wird wirklich sehr viel besser, wenn sich das Universum nach den ersten Stunden stärker öffnet. Es ist trotzdem kein Game Of The Year Material und hat mit dem Release in Nähe zu Horizons, Zelda oder Persona 5 einen denkbar ungünstigen Zeitpunkt gewählt. Aber die Charaktere sind mir inzwischen tatsächlich ans Herz gewachsen, der Erkundungsdrang funktioniert besser als gedacht und die "Action" ist sehr viel weniger dominierend als befürchtet. Finde sogar, dass MEA als Rollenspiel einige Dinge deutlich besser macht, als die erste Trilogie und insgesamt ein lebendigeres und natürlicheres Universum aufbaut bzw. die Dynamik/Konflikte der Crew und die Zusammenhänge der Welt (sowie der eigenen Rolle darin) besser vermittelt. Gott sei dank ist es dann doch kein Dragon Age Inquisition im All geworden. Und meine Sarah Ryder gefällt mir ebenfalls super. Als Charakter sogar besser (und nuancierter) als der sehr stoische Supersoldat Shepard.

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guthwulf04 (Steam), dreosan (PSN), Guthwulf06 (Xbox), Guthwulf16 (Switch: SW-7403-8257-5609)
Jochen

Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Jochen »

Maxi hat geschrieben:Ja, das war schlecht formuliert und wahrscheinlich der Grund für das Missverständnis. Hoffe, das ist danach besser rübergekommen. Aber das war nicht als "unverschämter" Post gedacht.. :shock:
Alles gut :)
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Ricer
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Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Ricer »

Jochen hat geschrieben: Alles gut :)
Ich hoffe, dass es bei uns beiden genauso ist.
Decius
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Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Decius »

DexterKane hat geschrieben:
Tipp: Falls Du´s noch nicht selbst gemerkt hast, Du kannst alle Menubildschirme mit TAB schließen, ohne X-mal ESC drücken zu müssen. Hab ich aber auch nur durch Zufall gemerkt, den Tooltipp gab´s entweder nicht, oder ich hab ihn übersehen :)
Weiß ich, aber das ist trotzdem eine andere Taste als die mit der ich es öffne und damit letzlich nicht besser als zweimal Escape. Ein Designfehler, der nicht passieren sollte.
Jochen

Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Jochen »

Ricer hat geschrieben:Ich hoffe, dass es bei uns beiden genauso ist.
Warum sollte das nicht so sein?
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Ricer
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Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Ricer »

Kurz Offtopic - Wegen der Umfrage und dem steten Nachfragen nach dem Kassel-Vortrag. Ich hatte in letzter Zeit immer mehr das Gefühl, dass ich Forenregel 2 tangiere.
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Desotho
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Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Desotho »

Freundin von mir die nicht soooviel zockt hat Ihre Famile das letzte Wochenende auf Urlaub geschickt und das erste Mal seit 10 Jahren ein Zockerwochende verbraucht in dem sie Mass Effect Andromeda durchgesuchtet hat. Sie ist total hin und weg von dem Spiel, gerade bei Durchgang 2 und Nummer 3 ist schon fest eingeplant.
Ich glaube es gibt genug Spieler die das Spiel total zufrieden stellt. Das sind aber wie so oft die Leute die nicht in Foren abhängen und Heulboje spielen.
El Psy Kongroo
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Nachtfischer
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Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Nachtfischer »

Desotho hat geschrieben:Freundin von mir die nicht soooviel zockt hat Ihre Famile das letzte Wochenende auf Urlaub geschickt und das erste Mal seit 10 Jahren ein Zockerwochende verbraucht in dem sie Mass Effect Andromeda durchgesuchtet hat. Sie ist total hin und weg von dem Spiel, gerade bei Durchgang 2 und Nummer 3 ist schon fest eingeplant.
Ich glaube es gibt genug Spieler die das Spiel total zufrieden stellt. Das sind aber wie so oft die Leute die nicht in Foren abhängen und Heulboje spielen.
Naja, und eben Leute, die sich mit dem Medium weniger gut auskennen, ne? Als kleines Kind fand ich auch alles super: "Ui, es bewegt sich was im Fernseher, wenn ich eine Taste drücke!!" :shock:
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Desotho
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Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Desotho »

Also sind Spiele nur für würdige Experten sie sich "auskennen" ;) ?
Böse Casuals ... haben keine Ahnung und finden jeden Müll gut.

Eine recht einseitige und elitäre Haltung, wie ich finde.
El Psy Kongroo
Jochen

Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Jochen »

Desotho hat geschrieben:Eine recht einseitige und elitäre Haltung, wie ich finde.
Ich glaube, du hast Nachtfischer missverstanden. Es geht nicht um Elitarismus, sondern um Vertrautheit mit den Konventionen eines Mediums. Wenn ich in meinem Leben nur ein paar Krimis gelesen habe, dann haut mich möglicherweise ein Roman total von den Socken, der einem regelmäßigen Krimileser lediglich wie ein mittelmäßiges Aufkochen alter Ideen erscheint. Aber weil ich diese alten Ideen nicht kenne, ist es für mich total neu und aufregend.
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Desotho
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Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Desotho »

Ich sehe nichts verkehrtes daran, etwas gut zu finden und sei es weil man noch nicht komplett übersättigt ist.
Ich habe das Gefühl wir leben oft in unserer eigenen Blase ohne das Verständnis, dass andere Leute das anders sehen können.

Ich spiele z.B. relativ viel aber nach einer gewissen Anlaufzeit gefällt mir Mass Effect bisher sehr gut. Ich befürchte halt dass die allgemeine Story am Ende relativ flach bleibt und die Kett einfach nur "die Bösen" bleiben werden.
El Psy Kongroo
Jochen

Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Jochen »

Desotho hat geschrieben:Ich habe das Gefühl wir leben oft in unserer eigenen Blase ohne das Verständnis, dass andere Leute das anders sehen können
Das glaube ich offen gestanden nicht. Wir sehen ja bei nahezu jeder Folge/Wertschätzung, dass andere Leute das anders sehen. Und das ist natürlich völlig legitim. Kritik existiert nicht um einer absoluten Wahrheit willen (obwohl sie natürlich wahrhaftig sein sollte). Sondern um eine Perspektive anhand hoffentlich schlüssiger und nachvollziehbarer Argumente anzubieten. Dass das nicht die einzige Perspektive ist, versteht sich von alleine. Dass zum Beispiel Andromeda vielen Menschen gefällt, ist evident. Dazu muss man sich nur mit offenen Augen umschauen. Es ändert bloß rein gar nichts daran, wie es mir gefällt.
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Desotho
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Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Desotho »

Jochen hat geschrieben:Dass das nicht die einzige Perspektive ist, versteht sich von alleine.
Und nicht mehr wollte ich mit meinem Beispiel verdeutlichen.
El Psy Kongroo
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Nachtfischer
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Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Nachtfischer »

Desotho hat geschrieben:
Jochen hat geschrieben:Dass das nicht die einzige Perspektive ist, versteht sich von alleine.
Und nicht mehr wollte ich mit meinem Beispiel verdeutlichen.
Und das hat ja auch niemand bestritten, sondern bloß, dass der primäre Unterschied zwischen den Perspektiven im Vorhandensein eines Forenaccounts und dem Charakterzug "Heulboje" läge. ;)
Coti86
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Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Coti86 »

Ich habe jetzt ME:A zu etwa 2/3 durch und auch bei mir hinterlässt es bisher einen zwiespältigen Eindruck. Das Spiel hat durchaus seine Stärken, oder besser gesagt, Aspekte die funktionieren, aber wie hier bereits an anderer Stelle erwähnt wurde, leistet es sich auch mindestens genauso viele Desginschnitzer, die je nach eigenen Präferenzen stärker oder schwächer ins Gewicht fallen.

Positiv:

- ich finde die Idee Welten zu erforschen und aktiv an ihrer Besiedlung zu arbeiten wirklich gut und passend zum Setting. Ich mag das Gefühl des Fortschritts das sich einstellt, je länger ich in der Welt aktiv bin. Dennoch hätte hätte mir ein etwas stärkeres visuelles Feedback dazu gefallen, auch wenn es ausreichend genug ist um seinen Zweck zu erfüllen.

- die Galaxie, bzw der Heleus Cluster ist reich an Geschichte und Dialogen, die zwar allesamt im Niveau schwanken, aber mE an den richtigen Stellen durchaus Qualität beweisen. Am schlimmsten waren für mich bis jetzt die Romanzen, aber gottseidank kann man diesen Aspekt auch einfach komplett ignorieren.

- Das Deckungsshootergameplay macht mir persönlich ordentlich Spaß. Insgesamt spielt es sich wesentlich flüssiger und dynamischer als in den mE behäbigen alten Teilen. Das Skillsystem ist für mich ausreichend, ME war diesbez. noch nie ein Hardcore RPG, dennoch ist es wieder etwas komplexer als in Teil 2 und 3. Insgesamt hat dieser Teil imho die beste Balance zwischen Action und Rollenspiel in Bezug auf das Skillsystem gefunden.

- trotz aller Unkenrufe im Vorfeld findet man auch unter den Begleitern interessante Charaktere. Wenn man sich etwas darauf einlässt wird man mit etwas Tiefe und Substanz belohnt. Was anfangs etwas nervt, sich später aber wieder einpendelt ist, dass jeder Charakter sofort das Bedürfnis hat sich und seine Motivation pointiert zu präsentieren. Man könnte bei all dieser Selbstreflexion meinen, dass nur Hobbypsychologen sich auf das Andromeda Abenteuer eingelassen haben.

- Spoiler:
SpoilerShow
die Kett mögen zwar Genrestandard sein, aber bei mir funktioniert dieser Typus, auch wenn er recht generisch ist, eigentlich immer recht gut. Außerdem, und das ist für mich der springende Punkt, wird ja angedeutet, dass dieser Teil der Kett nur ein Teil einer viel größeren Föderation ist, der sich offenbar aufgrund der Reliktfunde in diesem Cluster etwas verselbstständigt hat. Das in Kombination mit der Geißel und den eben erwähnten mysteriösen Relikten, deren Motivation mir bisher noch unklar sind, hat durchaus meine Neugierde geweckt. Außerdem bin ich gerade an der Stelle wo die Geschichte um Ryders blockierte Erinnerungen doch noch spannend geworden ist, nachdem ich bisher die Befürchtung hatte, dass das einzig darauf hinausläuft, dass Ryders Mutter in SAM weiterlebt.
Negativ:

- "Pathfinder, in diesem Gebiet...." " Pathfinder, der Scanner könnte...." "Pathfinder, möglicherweise....". :evil: Glauben die bei EA bzw Bioware, dass wir alle gehirnamputierte Vollpfosten sind? Ernsthaft, anfangs dachte ich noch, dass das mit der Zeit nachlässt bis man mit den Mechaniken etwas vertrauter ist, aber gefühlt wird das sogar immer schlimmer. Lasst mich doch um Gottes willen die Galaxie selbst erkunden, ohne, dass mir jeder einzelne Minischritt, den ich zuvor bereits in zig anderen Situationen GENAUSO ausgeführt habe, vorgekaut wird.

- Es gibt, wie ich bereits geschrieben habe, unzählige Dialoge im ganzem Spiel, und ebenso scheinbare Gesprächsoptionen, denn das Ergebnis ist zu 99% das selbe, und die paar Mal, wo ich eine tatsächliche Entscheidungsmöglichkeit habe, bleibt diese völlig konsequenzenlos(außer in ausnahmefällen auf der narrativen Ebene). Jedesmal wenn ich bei so einer vermeintlichen "Weggebelung" nachgegoogelt habe, was nun aus XY folgt, war die Antwort die gleiche: es spielt keine Rolle! Sowas ist einem Biowarerollenspiel absolut unwürdig.

- das Craftingsystem(inklusive der Mineralienbeschaffung auf Planeten sowie dem Minigame auf der Galaxiekarte) ist sperrig, unhandlich und hat sich für mich immer mehr als lästige Pflicht denn als sinnvolle Ergänzung angefühlt. Hätten sie das ganze etwas entschlankt(Forschungspunkte schalten kaufbare Optionen bei Händlern frei) könnte ich damit leben, aber so versuche ich es immer soweit es geht zu vermeiden und mache alle paar Levels eine ausgiebige Craftingsession um meine Ausrüstung auf den akutllen Stand zu bringen. Die gleiche Überflüssigkeit geistert auch um die Einsatzteams, aber leider kann ich sowas irgendwie nie völlig ignorieren.

- viele kleinere Missionen auf Planeten sind nicht viel mehr als Beschäftigungstheparie a la: fahre von Punkt A zu B um sich dort mit X zu unterhalten, der dich nach C schickt etc... So schlimm wie in DA:I ist es aber meines Empfindens nicht, die meisten Nebenmissionen sind schon halbwegs sinnvoll eingebetet, dennoch leidet auch ME:A an der Openworld Questkrankheit.

- die Animationen sind stellenweise wirklich etwas buggy, aber so schlimm wie das manche Youtube Videos (bewusst überzeichnet) präsentiert haben ist es nicht. Ist zwar schon etwas ärgerlich, aber ich konnte damit leben.

Insgesamt überwiegt für mich das interessante Setting, das flotte Gameplay und die durchaus vielversprechende Hauptgeschichte die negativen Punkte, weswegen ich dem Spiel bisher eine 7.5/10 geben würde, mit Tendenz auf 7 bzw 8, je nachdem wie sich das alles auflöst.
Zuletzt geändert von Coti86 am 1. Apr 2017, 20:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Naitomea
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Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Naitomea »

Ich freue mich schon auf die Folge. Habe das Spiel jetzt 25 Stunden oder so gespielt und liebe es, wie schon im Dragon Age Thread beschrieben. Das erste Betreten des Relikt-Gewölbes hat mich richtig weggeblasen und ist das beste Level seit Ewigkeiten
SpoilerShow
besonders als Blame-Fan
. Selbst die Kamerafahrten durchs Universum finde ich als Sci-Fi-Freak sehr atmosphärisch und machen mir Spaß.
Spiele sonst nur im Notfall Shooter und aus dieser Sicht finde ich das Kampfsystem nicht schlecht. Das Rumspringen und Erkunden durch die Welt fühlt sich gut an und der Kräfte-Einsatz bringt Abwechslung. In Kombiination mit den Sprung-Schwebe-Einlagen und Nahkampfangriffen entsteht eine schöne Dynamik und ist meiner Ansicht nach nicht halb so 08/15, wie gerne getan wird.

Jetzt hoffe ich nur, dass der Podcast mich nicht mit unangenehmen Spoilern überrascht. Ansonsten muss ich warten, bis ich das Spiel durchgespielt habe.

Edit: Bis jetzt ist jedes Wort des Podcasts ein Stich in mein Herz. Ganz verständnislose und böse Menschen, dieser Peschke und vor allem dieser Gebauer.

Nee, ist natürlich nur Spaß. Jede Person kann über das Spiel herziehen, wie sie will, das macht mir nichts kaputt. Trotzdem habe ich das gleiche Gefühl des Unverständnisses wie schon damals bei Remember Me, das auch nur so mittelmäßig ankam und ich mir die ganze Zeit dachte...was zur Hölle, das Spiel fühlt sich doch einfach nur toll an und mit den Figuren kann man nur mitfiebern. ich kann mir vorstellen, dass die EntwicklerInnen von Bioware mit ähnlich runzelnder Stirn dasitzen, wie ich, wenn sie so manche Rezeptionen verfolgen.
Decius
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Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Decius »

Coti86 hat geschrieben:
- Spoiler:
SpoilerShow
die Kett mögen zwar Genrestandard sein, aber bei mir funktioniert dieser Typus, auch wenn er recht generisch ist, eigentlich immer recht gut. Außerdem, und das ist für mich der springende Punkt, wird ja angedeutet, dass dieser Teil der Kett nur ein Teil einer viel größeren Föderation ist, der sich offenbar aufgrund der Reliktfunde in diesem Cluster etwas verselbstständigt hat. Das in Kombination mit der Geißel und den eben erwähnten mysteriösen Relikten, deren Motivation mir bisher noch unklar sind, hat durchaus meine Neugierde geweckt. Außerdem bin ich gerade an der Stelle wo die Geschichte um Ryders blockierte Erinnerungen doch noch spannend geworden ist, nachdem ich bisher die Befürchtung hatte, dass das einzig darauf hinausläuft, dass Ryders Mutter in SAM weiterlebt.
SpoilerShow
Ich fand auch, dass die Hauptstory nach der Hälfte und dem Ausbau der Kett und Remnants/Jardaan deutlich, deutlich anzieht und den Sense if Wonder bringt, die ich von Space Opera erwarte, und die man sonst kaum wo so kriegt.

Ich kann dich beruhigen, so plump wird das mit der Mutter nicht "aufgelöst".
Viel, viel Zustimmung zur Folge. Eine Sache allerdings sehe ich anders: Das die Andromeda Initiative ein Haufen Inkompetenzler sind fand ich dagegen gut und realistisch. Hier sind lauter Leute unterwegs, die daheim nicht viel zusammengebracht haben und deswegen weg wollten. Man befindet sich in einer Privatvergnügungsfahrt von einem Elon Musk-Standin. Dann stirbt die ganze Führungsriege und die Leute, die man dann als Anführer trifft, sind aus der fünften Reihe, ohne Ausbildung oder Können für das was sie machen sollten. Sie sind alle völlig überfordert und entsprechend kam es zur Rebellion. Auch die fand ich ganz realistisch: Man kommt nach 600 Jahren an, und sitzt dann 1 Jahr herum, alle Planeten sind unbewohnbar, die zwei Versuche zu besiedeln sind völlig gescheitert, alle Familienmitglieder und Freunde befinden sich im Kälteschlaft, Essen und Energie geht aus, die Führung ist inkompetent oder tot, man wird von einer völlig fremden Rasse angegriffen und hat keinerlei Zukunftsaussichten. Da würde ich auch Rebellionsgedanken hegen.

Ach ja, das Quest mit dem Turianer und dem Mord: Das Problem hier ist, dass die AI (eine Privatfirma, die sich als Ankläger, Richter und Jury gibt, finde ich generell mal hinterfragenswert...) nach den US-Justizregeln operiert. Wurde man hier für eine Tat auf eine Art angeklagt und freigesprochen kann man nicht für dasselbe nochmal unter anderen Regeln angeklagt werden. Er wurde für Mord angeklagt und verurteilt. Daher ist es unter diesen Regeln nicht mehr möglich für versuchten Mord angeklagt zu werden (Double Jeopardy wer es nachlesen möchte). Für uns natürlich ein komplett absurdes legistisches Konstrukt. Aber wenigstens gab es ein nettes Callback
SpoilerShow
Seine Frau hat ihn deswegen was er getan hat verlassen, alle behandeln ihn als Mörder, er möchte sich wieder in den Kälteschlaf versetzen lassen.
Super fand ich auch die Entwicklung von Ryder. Man fängt nicht als Badass an und hört als Space Jesus auf, sondern man fängt als Nichtskönner an, die den Job aus Spoilergründen von Papi bekommen hat, keiner nimmt einen recht ernst, weder Vorgesetzte noch Untergebene noch die meisten Leute, die man trifft, außer sie sind so verzweifelt, dass sie jeden Strohhalm nehmen. Und über das Spiel fand ich die Entwicklung zur Anführerin, der man zuhört und deren Meinung man ernst nimmt recht gut. Was allerdings richtig ist, ist dass es zu wenige wirkliche Entscheidungen gibt, allerdings beeinflusst wie du auf Sachen reagierst sehr subtil spätere Ereignisse und Gespräche, allerdings oft zu subtil, das man es einfach merkt ohne mehrere Durchläufe.

Für mich ist es mit den Bugs 6/10, wenn die mal gefixt werden 7/10. Eure Einstufung fand ich da bei aller großen Kritik am Spiel, die es sehr verdient extrem harsch. Aber bei Space Opera - viel zu selten in Spielen zu finden - bin ich halt wohlwollend.

Scourge/Remnant (weil Jochen sagt es kam nicht klar raus)
SpoilerShow
Die Scourge ist eine Waffe, die ein unbekannter Gegner gegen die Jardaan/Remnanttechnologie gebaut hat. Sie ist eine künstliche Waffe, eine Art Minenfeld, reagiert aktiv auf Remnanttechnologie, und versucht diese auszuschalten. Daher folgt sie den Antriebssystemen der reaktivierten Remnantschiffen im großen Endkampf. Da es keine Remantschiffe mehr gab, die herumfliegen, weil die Jardaan geflohen sind, und nur die Technologie und die künstlich kreierten Angara zurückgelassen haben, ist sie davor "nur" passiv im Weltraum herumgehangen bzw. hat sich auf Remnanttechnologie hin ausgebreitet. Hätte man natürlich viel mehr draus machen können/ist wohl für nachfolgende Spiele geplant.
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W8JcyyU
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Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von W8JcyyU »

Bin bisher bei Minute 45. Mir gefällt sehr gut, wie die Lore benutzt wird um einen Widerspruch zur Inszenierung zu konstruieren. Großes Lob and Jochen und Andre.
Maestro84
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Registriert: 10. Feb 2016, 17:42

Re: Runde 104 - Mass Effect Andromeda

Beitrag von Maestro84 »

Desotho hat geschrieben:Ich sehe nichts verkehrtes daran, etwas gut zu finden und sei es weil man noch nicht komplett übersättigt ist.
Ich habe das Gefühl wir leben oft in unserer eigenen Blase ohne das Verständnis, dass andere Leute das anders sehen können.

Ich spiele z.B. relativ viel aber nach einer gewissen Anlaufzeit gefällt mir Mass Effect bisher sehr gut. Ich befürchte halt dass die allgemeine Story am Ende relativ flach bleibt und die Kett einfach nur "die Bösen" bleiben werden.
Der Einwand mit der eigenen Blase ist ein sehr guter. Gerade Vielspieler wie wir sind natürlich irgendwann schnell übersättigt, aber das geht Menschen bei anderen Hobbys auch oft so - abgesehen von denen, die exzessiv ein Hobby ausüben. Ein Kumpel spielt mittlerweile viel weniger als früher, weil er lieber Serien sieht und sonst wegen Familie und Arbeit nicht mehr so viel Zeit hat und der freut sich auf die jährlichen Assassin's Creed-Teile wie bolle. Er spielt aber auch "nur" ein halbes dutzend Spiele im Jahr durch und vielleicht ist so ein z.T. gezwungenes Zurückfahren eines Hobbys auch gar nicht mal so schlecht, um geeicht zu werden. Als ich Junggeselle und massiver Vielzocker war, war ich auch schneller grantelig, mittlerweile sehe ich doch Einiges rund um Spiele und Serien lockerer, weil Bezieheung und Beruf mir weniger Zeit lassen für meine Hobbys. Was außerdem noch dazu kommt, ist, dass die Wenigzocker idR. kaum oder nur selten Spieleseiten wie Gamersglobal, Gamestar oder Auf ein Bier ansteuern. Die schmoren also nicht im eigenen Saft, wo ein Spielm detailliert seziert wird.

Manchmal muss man eben ein Spiel ein Spiel oder einen Roman einen Roman sein lassen. Wenn ich mir wieder mal ein Starcraft-Buch aus dem Regal ziehe, verlange ich auch nicht, dass mich da tiefgehende und super erzählte Kost erwartet. Es kann eben nicht nur immer formvollendete Hochkultur sein.
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