
Und hier noch meine vielleicht etwas eigene Perspektive auf ein paar der angesprochenen Themen:
Dynamische oder statische Kamera
Als "Screenshotjunkie" (siehe z.B. meine Steam Gallery) bin ich ganz schnell genervt, wenn ein Spiel mir nicht die Freiheit lässt, meine Perspektive während des Spielens selber anpassen und so quasi ein bissel mein eigener Kameramann sein zu können und mein "ästhetisches" Erleben nach eigenen Vorlieben individualisieren zu können (und natürlich dann nebenbei ständig hübsche Screenshots machen zu können). Bei mir sollen meine Screenshots mein Spielerleben dokumentieren, müssen also "natürlich" oder mit ganz wenig Aufwand direkt während des Spielens entstehen können. Ohne dynamische Kamera kann ich daher quasi kaum leben. Ganz schlimm finde ich es außerdem, wenn mir Spiele mit Charaktereditor noch nicht mal erlauben, im Spiel die Kamera frei um "meinen" Charakter zu drehen und ihn so in aller Pracht bzw. aus allen Winkeln betrachten / in Szene setzen zu können. Außerdem verlange ich, dass alle Spiele gefälligst eine "Free Camera" Funktion bekommen, damit man bei geeigneten Motiven unkompliziert in wenigen Sekunden eine schöne Bildkomposition kreieren kann (Stichwort Goldener Schnitt und so). Wobei allerdings auch nichts gegen einen "KI-Kameraman" spricht, der mir von sich aus schöne Perspektiven und Kamerafahrten anbietet. Aber bitte nicht mir dann die Freiheit im "normalen" Spielgeschehen nehmen, die Kamera dynamisch nach meinen Wünschen justieren zu können. Das geht bei mir inzwischen auch völlig unbewußt und erzeugt eben ein viel schöneres (und immersiveres) Spielerleben.

Windows-Store und Steam Dominanz
Der Windows-Store hat leider bereits auch technisch so viele Schwächen und Probleme. Da ist Steam einfach weiter. Ich möchte hier aber doch auch noch auf einen anderen Aspekt hinweisen, der in der Diskussion nicht so richtig vorkam. So ein ordentlich gepflegtes Steamprofil (hier mein Steamprofil) ist für mich auch vor allem ein Blick in die eigene Spielehistorie und Gelegenheit in Erinnerungen zu schwelgen. Ich kann meine Lieblingsspiele hervorheben, meine alten Reviews lesen, meine gesamte Spielebibliothek durchblättern, Statistiken zu meinem Spielverhalten ansehen (z.B. in welchem Spiel steckt wie viel Spielzeit?), die eigenen Screenshots wie ein "Fotoalbum" aus vergangenen Tagen durchblättern und mich über Achievements an besondere Herausforderungen bzw. deren Bewältigung erinnern. Am Ende ist das Profil dann eben ein Teil der eigenen Spieleridentität, Ersatz der physischen Spielesammlung und gleichzeitig Schnittstelle zur Gaming Community. Alles schön komfortabel an einem Platz. Und umso länger man in diesem Ökosystem ist, desto untrennbarer ist die eigene Spieleidentität mit der gewählten Plattform (bei mir bspw. Steam oder PSN) verbunden. Das funktioniert ähnlich wie auf sozialen Plattformen ala Facebook. Über kurz oder lang beschränkt man sich automatisch auf seine 1-2 "Hauptplattformen" und kauft Spiele tatsächlich nur noch sehr ungern, wenn sie nicht auf diesen Plattformen erscheinen, da man sie dann eben nicht mehr in sein Spieleprofil integrieren kann. Es gab zwar diverse Versuche von Anbietern wie Raptr, ein plattformübergreifendes Spielerprofil pflegen zu können, die funktionieren aber eben leider nur sehr dürftig.

Schnellreise
Ich gehöre zu dem Typ Spieler, der Schnellreise solange wie möglich ignoriert und auch HUD-Elemente einschließlich Questmarker oder Minimap sehr gerne ausschaltet. Bei Skyrim ist Immersive HUD bspw. ein Pflichtmod, bei Witcher 3 schalte ich selbstverständlich die ganzen Mapmarker aus und zuletzt bei Horizon Zero Dawn war ich sehr dankbar auch hier quasi alle Hud Elemente ausschalten (oder dynamisch verstecken) zu können. Für mich steigert das schlichtweg extrem die Immersion (und die Möglichkeit schnell einen Screenshots ohne nerviges HUD knipsen zu können). Allerdings finde ich es auch kein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wenn diese Komfortfeatures per Default aktiviert sind (solange ich sie auf Wunsch abschalten oder dynamisch verbergen kann). Nur leider sind die meisten Spiele und Spielwelten dann eben in der Tat darauf ausgelegt, dass man sie nicht abschaltet.
