E3 2017 und die Ankündigungssaison

[thyion]

Also was mich tatsächlich interessieren würde, ich habe es gestern auch schon versucht, im Twitch-Stream zu fragen: Ist das, was EA da gestern abgeliefert hat, deren Standard was so Präsentationen betrifft? Ich hab zum ersten Mal ne volle E3-Präsentation gesehen (obwohl ich auch schon seit über 20 Jahren spiele) und war etwas geschockt. Aber Decius schreibt ja auch schon:

Dafür liebe ich die E3 jedes Jahr. Je dümmer die PK, desto besser wird es. EA hat schon mal großartig vorgelegt mit all den "Influencern" und "Game Makern".

Chat muss man natürlich bei fast allen anderen Streams außer EZA, GB und AeB abstellen weil dort nur Idioten unterwegs sind oder nicht streng genug moderiert wird.

Aber ist so eine Art von Präsentation (Grölende Influencer rauf und runter, leeres Phrasendreschen, kaum Gameplay außer bei Star Wars, Selbstbeweiräucherung) der Standard bei E3-Events? Oder ist das das, was einfach bei der jüngeren Generation (ich sag jetzt mal so 13 - 18 Jahre alt) besser zieht? Oder hängt es tatsächlich, wie Sebastian und Jochen vermutet haben im Stream, gewissen Verträgen geschuldet? Und wie reagieren da die Journalisten vor Ort drauf - kann man da gegenüber dem Publisher auch mal seinen Unmut äußern oder spielt für Firmen wie EA die Presse vor Ort gar keine so große Rolle mehr?

[TechniKadger]

Also was mich tatsächlich interessieren würde, ich habe es gestern auch schon versucht, im Twitch-Stream zu fragen: Ist das, was EA da gestern abgeliefert hat, deren Standard was so Präsentationen betrifft? Ich hab zum ersten Mal ne volle E3-Präsentation gesehen (obwohl ich auch schon seit über 20 Jahren spiele) und war etwas geschockt.

In keinem der letzten Jahre war EA gut und waren eher der Witz der E3, als ein Vorzeigebeispiel. Letztes Jahr waren sie wenn ich mich recht erinnere total langweilig, oder cringe-worthy, zum Beispiel als sie den Schauspieler von Alex Hunter vom FIFA Story Mode auf die Bühne brachten. Der hat schlimmer overacted hat als die Star Wars Protagonistin dieses Jahr. Vorletztes Jahr haben sie für 'ne halbe Stunde Pelé auf der Bühne gehabt und jede/r ist eingeschlafen. Hinzu kommt jedes Mal der schlimmste PR-Sprech überhaupt, und ein Andrew Wilson, der konsequent den Award für "Bestes Titelbild für einen Artikel über aalige Anzugträger" gewinnt.

Den PR-Sprech findet man allerdings, wenn auch in verminderter Form, bei vielen PKs. Ubisoft bemüht sich zumindest, eine verspielte Präsentation aufzustellen und hat gerne ein paar Überraschungen. Sony bietet noch am beständigsten eine gute PK und liefert generell das meiste Gameplay, coole Trailer und bemerkenswerte Neuankündigungen ab. Bethesda ist interessant, wenn sie was Großes ankündigen. Microsoft ist meist okay.

Wenn du möglichst das Langweilige raus haben willst, solltest du wohl EA immer ignorieren. Die anderen PKs sind in der Regel wesentlich besser.

[CriticalFew]

Also was mich tatsächlich interessieren würde, ich habe es gestern auch schon versucht, im Twitch-Stream zu fragen: Ist das, was EA da gestern abgeliefert hat, deren Standard was so Präsentationen betrifft? Ich hab zum ersten Mal ne volle E3-Präsentation gesehen (obwohl ich auch schon seit über 20 Jahren spiele) und war etwas geschockt.

[...]

Den PR-Sprech findet man allerdings, wenn auch in verminderter Form, bei vielen PKs. Ubisoft bemüht sich zumindest, eine verspielte Präsentation aufzustellen und hat gerne ein paar Überraschungen. Sony bietet noch am beständigsten eine gute PK und liefert generell das meiste Gameplay, coole Trailer und bemerkenswerte Neuankündigungen ab. Bethesda ist interessant, wenn sie was Großes ankündigen. Microsoft ist meist okay.

Wenn du möglichst das Langweilige raus haben willst, solltest du wohl EA immer ignorieren. Die anderen PKs sind in der Regel wesentlich besser.

Ich fand die Ubisoft PK immer mit am besten zum anschauen. Auch wenn einen die Titel wenig interessieren, die Show außenrum ist immer gelungen und mit Aisha Tyler haben sie auch einen Host die wirklich moderieren kann. Und das hart akzentuierte Englisch von Yves Guillemot ist auch immer schön zu hören
Microsoft fand ich ehrlich gesagt die letzten Jahre nicht viel besser als EA. Vielleicht trübt mich meine Erinnerung (habe selber keine XBox) aber die Spiele die sie gezeigt haben interessierten mich auch eher weniger. Wie schon gester im Stream geschrieben interessiert mich auch Anthem nicht: Ein SciFi-Action-Service-Game vom DA:I- und ME:A-Bioware brauche ich einfach nicht.
Die Microsoft PK ist für mich dieses Jahr wegen Scorpio interessant: Wie wollen sie das Dinge verkaufen und - vor allem - wie teuer wird das gute Stück? Imo ist alles oberhalb von $500 nicht mehr zu verkaufen, wobei das für natives 4k schon (r)echt günstig wäre. Hat da jemand Ideen?

Edit:

Die Kommentare, als die Darstellerin der Protagonistin von Battlefront 2 auf der Bühne war, haben mir dann den Rest gegeben. Manchmal hasse ich dieses verdammte Hobby und seine idiotischen Konsumenten.

Warst du im GS-Stream oder im The Pod-Stream? Von dem was man hörte, war der GS-Stream da schlimm. Bei Jochen und Sebastian hab ich nichts derartiges gelesen, habe aber ohnehin nicht so sehr auf den Chat geachtet.

Ohhh shit... Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich den Eindruck hatte bei uns im The-Pod Stream wäre alles ganz cool gewesen. War selber im Chat und da ist mir nix aufgefallen. Glaub also auch, dass Lurtz einen anderen Stream meint. Kann mir leider recht gut vorstellen was da schon wieder kommentiert wurde...

[Decius]

Aisha Tyler ist leider heuer nicht dabei, dafür sollen die Ubisoftler selbst die Konferenz radebrechen. Das kann was werden.

[TechniKadger]

Stimmt, jetzt wo du's sagst... ich erinnere mich daran, dass die Microsoft PK vergangenes Jahr ziemlich mies war. Erst recht weil sie kaum Spiele zeigten und dann Sony mit einer ziemlich spektakulären PK mit Live-Orchester und Gameplay-Trailer nach Gameplay-Trailer kamen.

Und ja, die Verspieltheit von Ubi ist echt immer sehr cool. Manchmal ein wenig too much, aber immer recht witzig (vor allem wenn sie Trey Parker und Matt Stone auf die Bühne holen und diese ungeskriptet Witze reißen).

[CriticalFew]

Verehrte Bierfreunde, erinnern Sie sich noch an den gestrigen Tag, als uns EA engelsgleich versicherte, jedweder post-release content zu ihrem neuen Meisterwerk Battlefront 2 sei kostenlos und ein Geschenk an diese, beste aller communities? Als wir unseren Ohren kaum trauten und absolut niemand - nicht einer(!) - ihre Großzügigkeit und ihren Edelmut in Zweifel zog und sich fragte wie sie damit gedenken Geld zu verdienen?

Guess what: Lootboxen. Und was für welche.

http://www.gamestar.de/artikel/star-war ... 15371.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Aisha Tyler ist leider heuer nicht dabei, dafür sollen die Ubisoftler selbst die Konferenz radebrechen. Das kann was werden.

Schade, die Dame war immer sehr witzig. Aber auch ansonsten war das ja recht cool, ich hoffe also mal, dass sie das jetzt auch mal ohne sie gut über die Bühne bringen.

[Decius]

Lootboxen und Kartenpacks können sterben gehen. War vor 20 Jahren bei MTG scheiße, und jetzt wo die Geldschneiderei überall kommt, habe ich praktisch keinerlei Lust mehr MP irgendwo zu spielen. Ich will Ziele, auf die ich hinarbeiten kann, nicht beschissene Zufallssachen zum Disenchanten.

[lolaldanee]

Gott, war diese PK übel, da konnten auch Jochen und Sebastian nichts retten, das konnte ich einfach nicht aushalten, PR geblabber macht mich so wütend , ich habe nur schnell durchgeskipped durch das ganze
Das einzig halbwegs überaschende war A Way Out, und das einzig interessante Spiel war Battlefront 2, das könnte im Vergleich zu diesem schrecklichen Multiplayer-Only Vorgänger echt ganz ok werden! schade, dass ihr genau bei BF2 die ganze Zeit mit der Technik gehadert habt, und das Spiel mehr oder weniger komplett ignoriert habt, gabs da doch endlich mal gameplay länger als 5 sekungen zu sehen

[Desotho]

Eine 3 Stunden Kampagne wird daraus keinen brauchbaren Solotitel machen, das Ding ist und bleibt ein Multiplayertitel (was ja auch ok ist).

[lolaldanee]

Ja, ist es, nur interessiert es mich halt dann null, für eine 5 Std Solokampagne allerdings vlt schon
Bots wird es sicher ja auch keine geben, das währe natürlich das allerbeste

Gerade gelesen, dass BF2 quasi keine zerstörbare Umgebung bieten wird, tja, schon ist das interesse um weitere level gesunken, warum auch eine der größten Stärken des Teams und der Engine auch NUTZEN :/

[Dr. Zoidberg [np]]

Eine 3 Stunden Kampagne wird daraus keinen brauchbaren Solotitel machen, das Ding ist und bleibt ein Multiplayertitel (was ja auch ok ist).

Ich finde diesen Vorwurf der fehlenden Solo-Kampagne ehrlich gesagt auch ein wenig überzogen. Bei Spielen wie Overwatch, Counter-Strike oder LoL beschwert sich ja auch keiner, dass es keine gibt. Und bloß weil "die Vorgänger auch eine hatten" ist das noch lange kein Grund oder Argument, dass der Nachfolger auch eine haben muss.

[Lurtz]

Die Microsoft PK ist für mich dieses Jahr wegen Scorpio interessant: Wie wollen sie das Dinge verkaufen und - vor allem - wie teuer wird das gute Stück? Imo ist alles oberhalb von $500 nicht mehr zu verkaufen, wobei das für natives 4k schon (r)echt günstig wäre. Hat da jemand Ideen?

Auch Scorpio wird große Probleme haben 4k nativ darzustellen. Die Grafikentwicklung hängt ja nicht nur an der Auflösung, man sieht ja an auf der PS4 immer mehr in unter 1080p erscheinenden Spielen, dass die Grafik der Pro vor allem auch in die eigentliche Grafikqualität und nicht in die Auflösung geht.
Microsoft muss also auch hier smarte Lösungen wie Checkerboarding, dynamische Skalierung etc. anbieten.

[Vinter]

Jupp, du hast als Entwickler Nachteile, wenn du so subtile Dinge wie 60fps/1080p für dein Spiel festlegst: Der Konkurrent geht nämlich auf 30fps/900p und sieht dann auf Screenshots, in Trailern etc besser aus. Der Kompromiss zwischen Grafikeffekten und FPS/Auflösung ist daher völlig unabhängig von der tatsächlichen Rechenleistung.

Zu den Lootboxen von BF2: Ich hab schon drauf gewartet, dass der erste Hersteller das "Kein DLC, dafür MT"-System korrumpiert. Ging sogar schneller als erwartet. Ubisoft öffnet sanft die Tür mit "Nur Kosmetik", jetzt kommt das EA-SWAT-Team und sprengt die Wand auf: "Skills für Echtgeld, Bitch!". Und wie immer kann auch niemand außerhalb von EA nachvollziehen, wie die Algorithmen gestaltet sind, die den Loot randomisieren. Vom simplen "Schlechtere Chancen auf gute Items wenn du mit Ingamewährung zahlst" bis hin zu "Personalisierte Dropchancen abhängig vom Spielerprofil und erwarteter Spielmotivation" ist da alles denkbar. Es glaubt doch hoffentlich niemand, dass bei solchen Systemen nicht im Hintergrund getrickst werden würde.

[Decius]

Getrickst wird wenn dann zu Gunsten des Spielers, weil das ihn für keinerlei Kosten an der Stange hält (nie vegessen, das dass ein Glücksspiel ist, wo das Haus Null Einsatz riskiert und der Entwicklungsauwand für Items bei Cents liegt) - die Bad Luck Protection. Grundsätzlich muss das wie in China laufen, dass Chancen offengelegt werden müssen, nur viel detailierter und ohne Schlupflöcher.

[Desotho]

Mhm weiss nicht. Es wäre doch nur eine Frage der Zeit bis der erste Twitch-Streamer 5 Milliarden Lootboxen öffnet und anhand der Statistik den Hersteller bloss stellt, gefolgt von einem Shitstorm.

[Vinter]

Neee. Das klappt so nicht. Denn damit hast du den Fehler ja mit eingebaut. Das öffnen der Lootboxen gibt dir zwar eine Verteilung, aber sie offenbart nicht, ob getrickst wurde, z.B. durch Personalisierung.

Klar, die Gegenstände werden nicht gleichverteilt sein. Aber dasc ist ja kein Geheimnis. Verschiedene Seltenheiten ist Standard bei diesem System.

Darüber hinaus: Du kannst auch 1000 Boxen öffnen, bei einer erwarteten Öffnung von mehreren hunderttausend am Tag, kannst du immer noch sagen, dass die Stichprobe zu klein war.

[CriticalFew]

Jupp, du hast als Entwickler Nachteile, wenn du so subtile Dinge wie 60fps/1080p für dein Spiel festlegst: Der Konkurrent geht nämlich auf 30fps/900p und sieht dann auf Screenshots, in Trailern etc besser aus. Der Kompromiss zwischen Grafikeffekten und FPS/Auflösung ist daher völlig unabhängig von der tatsächlichen Rechenleistung.

Zu den Lootboxen von BF2: Ich hab schon drauf gewartet, dass der erste Hersteller das "Kein DLC, dafür MT"-System korrumpiert. Ging sogar schneller als erwartet. Ubisoft öffnet sanft die Tür mit "Nur Kosmetik", jetzt kommt das EA-SWAT-Team und sprengt die Wand auf: "Skills für Echtgeld, Bitch!".

Das ist mal ein schönes Bild!

Und wie immer kann auch niemand außerhalb von EA nachvollziehen, wie die Algorithmen gestaltet sind, die den Loot randomisieren. Vom simplen "Schlechtere Chancen auf gute Items wenn du mit Ingamewährung zahlst" bis hin zu "Personalisierte Dropchancen abhängig vom Spielerprofil und erwarteter Spielmotivation" ist da alles denkbar. Es glaubt doch hoffentlich niemand, dass bei solchen Systemen nicht im Hintergrund getrickst werden würde.

Den ganzen Lootbox Kosmos finde ich an sich sehr spanned. Wäre doch mal was für den Podcast. Ob für Nachgeforscht mit einem Psychologen oder Spieltheorie-Experten oder einfach mal so für eine normale Sonntagsfolge (wobei hier dann ein bisschen Vorbereitung warscheinlich gut wäre). Weil wie Du schreibst: Das wird in Multiplayerspielen ein anscheinend immer weiter verbreiteter... ja was eingentlich...Belohnungssystem? Shoplösung? Monetarisierungsmöglichkeit? Und dann wird Glücksspiel ja im Rahmen der USK-Prüfung, iirc ja nicht beanstandet. Weil das Gesetz es nicht hergibt. Wobei ich gerade merke, dass ich das dann in einen anderen Thread schreiben sollte

Auch Scorpio wird große Probleme haben 4k nativ darzustellen. Die Grafikentwicklung hängt ja nicht nur an der Auflösung, man sieht ja an auf der PS4 immer mehr in unter 1080p erscheinenden Spielen, dass die Grafik der Pro vor allem auch in die eigentliche Grafikqualität und nicht in die Auflösung geht.
Microsoft muss also auch hier smarte Lösungen wie Checkerboarding, dynamische Skalierung etc. anbieten.

Hast Du wahrscheinlich recht. Aber war "True native 4K-Gaming Experience" nicht ihr Buzzword letzte E3? Und - ich hab jetzt keine Zahlen - aber imo läuft die PS4Pro relativ gut. Wenn dann Microsoft nicht mal den einen hard fact - der ihr ursprüngliches Versprechen war - liefern können, dann habe ich zwei Konsolen der neusten Generation; eine für 380€ (PS4Pro, Amazon) und eine andere die - vorraussichtlich - deutlich teurer wird und in Sachen Grafikleistung eben nicht noch mal eine Stufe höher steht.
Ich will ja nicht das die Scorpio in irgendeiner Form ein Flop wird, ich frag mich nur wie ihr Plan ausschauen könnte, das Gerät zu verkaufen. Vor allem wenn das noch eine Offensive werden soll und nicht ein zähneknirschendes Nachziehen hinter Sony.

[Jochen]

Grundsätzlich muss das wie in China laufen, dass Chancen offengelegt werden müssen, nur viel detailierter und ohne Schlupflöcher.

Grundsätzlich muss das imho (!) laufen wie bei allen anderen Glücksspielen auch: Mit einer entsprechend Lizenz, öffentlicher Aufsicht und geeigneten Schutzmechanismen für Minderjährige.

Die Offenlegung der Chancen halte ich offen gestanden für reine Augenwischerei.

[Terranigma]

Verehrte Bierfreunde, erinnern Sie sich noch an den gestrigen Tag, als uns EA engelsgleich versicherte, jedweder post-release content zu ihrem neuen Meisterwerk Battlefront 2 sei kostenlos und ein Geschenk an diese, beste aller communities? Als wir unseren Ohren kaum trauten und absolut niemand - nicht einer(!) - ihre Großzügigkeit und ihren Edelmut in Zweifel zog und sich fragte wie sie damit gedenken Geld zu verdienen?

Guess what: Lootboxen. Und was für welche.

An der Stelle muss man allerdings fair bleiben: Nach bisherigen Stand bleibt die Aussage weiterhin wahr, d.h. es wird kein Content nach Release via DLCs, o.Ä. verkauft, sondern Gameplay hinter Unlocks verborgen, die man via Spielzeit als auch Echtgeld freischalten kann.

Persönliche Meinung: Ich habe lieber Lootboxen als DLCs. Sicherlich, kann man beides als fürchterlich ablehnen und mir wäre es auch lieber, würden heutige Titel mit einem Mapeditor und Mod-Kit - wie damals Half Life oder Half Life 2 - erscheinen, damit die Community für die Langlebigkeit ihres Titels selbst sorgen kann. Der Zug ist allerdings wohl in den meisten Fällen unlängst abgefahren. Müsste ich demnach wählen zwischen DLCs und Lootboxen, würde ich definitiv die Lootboxen wählen, aus folgendem Grund:

Die Begründung von EA bzgl. der Abkehr von DLCs war, dass DLCs die Community spalten, sofern Maps oder ganze Spielmodi hinter einer Paywall verbleiben. Da ein Spiel heutzutage diverse DLCs bekommt, stellt jeder DLC auf diese Art quasi eine schrittweise Dezimierung der Community dar. Gerade bei Battlefront hat EA diesen Spielerschwund wohl live miterleben können, weil Battlefront nebst der DLC-Politik auch darunter litt, dass es einfach kein gutes Spiel war. Lootboxen haben dieses Problem nicht. Sollte EA da Wort halten und zukünftigen Content - d.h. für mich in erster Linie: neue Maps und Modi - nicht per DLC verkaufen, sondern versuchen das Spiel via Lootboxen zu monetarisieren, ist das für mich als Spieler aus beiden Alternativen die weniger schlechte.


Den Zufallsfaktor der Lootboxen muss man nicht mögen, gleichwohl würde ich mein Verhältnis dazu beschreiben mit: "I don't give a fuck." Ob es in Overwatch nun Lootboxen gibt oder nicht, tangiert mein Spielerlebnis genau 0,0 - nada, weil es überhaupt nicht Teil der eigentlichen Spielerfahrung und nicht Teil des Gameplays ist. Es ist eine Art Metagame, das meine eigentliche Spielerfahrung aber weder verbessert noch verschlechtert. In Battlefront 2 liegt der Unterschied darin, dass Unlocks via Lootboxen geregelt werden. Auch das muss man nicht mögen, aber es erscheint mir eine denkbare - wenn auch nicht ideale - Möglichkeit zu sein, wie man Unlocks handhabt: Anstatt Unlocks via Spielzeit ("Spiele x stunden") oder Objectives ("Tue Y und dann X") zu managen, macht man sie vom Zufall abhängig. Es mag ein Geschmäckle haben, dass man seine Chance auf einen gewünschten Unlock via Echtgeld erhöhen kann, aber dieses Geschmäckle liegt für mich nicht in Sorgen um das Balancing begründet - das sehe ich davon nicht tangiert - sondern darum, dass es eben ein Glücksspielmechanismus ist.

Auch bei Battlefield 1 werden Gameplay-Elemente - eben Waffen - ja über Battlepacks freigeschalten, und auch die kann man für Echtgeld kaufen - im Prinzip nichts anderes als Lootboxen. Die Kritik am Mechanismus liegt für mich insofern nicht im Gameplay begründet, denn es schadet dem Gameplay meiner Erfahrung nach nicht, sondern darin, dass man kompetitive Spiele - wo man eben schnell die ideale Ausrüstung haben will - um Glücksspielmechanismen erweitert, insb. da Battlefront 2 auch eine jugendliche Zielgruppe ansprechen wird, eben FSK16. Abseits der Chancen, o.Ä. sehe die Problematik vor allem darin, dass hier Minderjährige hier im Kontext eines harmlosen Videospiels ans Glücksspiel herangeführt werden. Ich weiß gar nicht, welche Vorkehrungen z.B. Blizzard getroffen hat, um Minderjährige vom Kauf von Lootboxen auszuschließen - bzw. ob sie das überhaupt tun.

[Vinter]

Mein Problem mit Mikrotransaktionen bzw. Lootboxen ist gleichwohl (Neben der befürchteten Manipulation seitens der Hersteller) ein sehr mechanisches: Es ist ein häufiges Missverständnis, dass man als Spieler, der die Mikrotransaktionen nicht nutzt, nicht davon berührt wird, aka das "Du musst es ja nicht kaufen"-Argument.

Man muss immer davon ausgehen, dass die Mikrotransaktionen kein zusätzliches System sind, die nachträglich an das fertige Spiel geflanscht sind, sondern, dass das Spiel von Anfang an mit Mikrotransaktionen als Kernelement designed wurde. Das heißt, das Balancing, die Spielmechanik, die Menge an Grind usw. sind NICHT darauf optimiert, am meisten Spaß zu machen, sondern darauf, dass die Leute dazu gedrängt werden, Mikrotransaktionen zu nutzen. Darauf basiert auch jedes F2P-Spiel: Der Entwickler schafft erst nervige Hürden (idR Grind und Wartezeit), die du dann bequem mit dem Portemonnaie überwinden kannst - nur, um vor der nächsten Hürde zu stehen.

Man kann das auch heute schon bei z.B. For Honor beobachten, welches das selbe System nutzt. Die Menge an Spielzeit, die man aufwenden muss, um eine bescheuerte neue, klassenexklusive Exekutionsanimation zu erhalten, ist lächerlich hoch. Und Ubi presst immer neues kaufbares Zeug in das System, damit bloß niemand jemals "fertig" ist.

Und das selbe ist auch von Battlefield zu erwarten: Ständig gibts neue Skills, Skins und Waffen, die dann NATÜRLICH ("Ops, da haben wir wohl einen bedauerlichen Fehler gemacht...") auch gern mal ein paar Wochen lang OP sind, bevor der Fix kommt....