Vinter hat geschrieben:Das heißt, das Balancing, die Spielmechanik, die Menge an Grind usw. sind NICHT darauf optimiert, am meisten Spaß zu machen, sondern darauf, dass die Leute dazu gedrängt werden, Mikrotransaktionen zu nutzen. Darauf basiert auch jedes F2P-Spiel: Der Entwickler schafft erst nervige Hürden (idR Grind und Wartezeit), die du dann bequem mit dem Portemonnaie überwinden kannst - nur, um vor der nächsten Hürde zu stehen.
Das stimmt natürlich. Aber da ist mein Punkt: Wenn mir das Spiel kein Spass macht, d.h. wenn der Core Game Loop - schöner Begriff! - keinen Spass macht, so spiele ich das Spiel nicht. Ob daran nun schlechtes Gamedesign, schwaches Polishing oder die Existenz von Microtransactions und Lootboxen schuld ist, ist am Ende ja nicht relevant. Macht mir ein Spiel keinen Spass, so spiele ich es nicht. Macht mir ein Spiel hingegen Spass, so macht es mir trotz, wegen oder ungeachtet der Existenz von Microtransactions Spass. Auf der Ebene würde ich zustimmen: Lootboxen machen gewiss kein Spiel besser, höchstens schlechter. Aber das ist ja ein Grundsatzfrage, keine die meine Spielerfahrung mit einem konkreten Spiel beschreibt. Konkret kann ich sagen, dass ich z.B. gerne Overwatch spiele und die Existenz von Lootboxen keinen Einfluss darauf hat, was ich im Spiel eigentlich tue. Natürlich hat Overwatch eine Grind-Kompenente, aber die ist eben Metagame, nicht Teil des eigentliches Spiels. Außer man definiert für sich den Spass darüber, dass man Skins, Sprays, usw. freischalten will - dann würde ich aber sagen, hat man einen verqueren Zugang zum Spiel, wenn man
das als das eigentliche Gameplay bezeichnet.
Vinter hat geschrieben:Die Menge an Spielzeit, die man aufwenden muss, um eine bescheuerte neue, klassenexklusive Exekutionsanimation zu erhalten, ist lächerlich hoch.
Da finde ich die Perspektive aber völlig verquer, immerhin ist das Freischalten von Exekutionsanimation nicht das Spiel. Ich habe als Jugendlicher hunderte Stunden in CounterStrike investiert, aber dies nie als Grind, o.Ä. empfunden - zum einen, weil es keine Unlocks gab. Zum anderen, weil mir das eigentliche Gameplay so viel Spass gemacht hat, dass ich die Spielzeit genossen habe. Wenn man dementsprechend For Honor gerne spielt, d.h. die Spielzeit genießt, so sehe ich kein Problem darin, dass man sehr lange braucht um nutzloses Gekröse freizuschalten. Wenn man For Honor hingegen
eigentlich gar nicht spielen will, aber es nur deshalb anwirft, um irgendwelche Exekutionsanimation freizuschalten, so würde ich sagen, hat man ein ungesundes Spielverhalten.
Vinter hat geschrieben:Und das selbe ist auch von Battlefield zu erwarten: Ständig gibts neue Skills, Skins und Waffen, die dann NATÜRLICH ("Ops, da haben wir wohl einen bedauerlichen Fehler gemacht...") auch gern mal ein paar Wochen lang OP sind, bevor der Fix kommt....
Da stimme ich der Kritik zu, weil es eben die eigentliche Spielerfahrung - kurz: das Gameplay während einer Partie - negativ beeinflusst.