Über was für Kleinigkeiten man sich abfucken kann, ist schon erstaunlich...
Am Anfang fordert Paul den Spieler auf, ihm zu folgen. Man wird zu nichts gezwungen! Es fällt mir daher schwer den Kritikpunkt nachzuvollziehen, dass das Spiel einen so wahnsinnig gängelt, dass man nichts mehr erkunden könne und in Folge das Spiel nicht mal mehr weiterspielen möchte... Vor allen Dingen macht das Verhalten von Paul Sinn, denn Paul möchte (um 4 Uhr morgens - ein Zeichen dafür, dass es dem Herren wohl dringlich ist) dem Spieler ja etwas wichtiges zeigen und das Experiment starten, während man als Spieler in der Gegend rumläuft und Sachen anschaut/durchliest. Jeder normale Mensch im echten Leben würde in dieser Situation sagen "Hey, nun mach schon, ich will dir doch was zeigen!". Sicher, man hätte die Frequenz, in der Paul einen auffordert, geringer gestalten können, damit es weniger nervt - sollte man denn viel erkunden wollen. Aber meine Güte, dann sagt man sich eben "Alter, mach dich mal locker" und schaut sich trotzdem alles, was einen interessiert, an.
Genauso finde ich es nachvollziehbar, dass eine Person nochmal mit maximalem Erstaunen "It's a fucking time machine!" zu sich sagt, im Sinne eines ungläubigen verbalen Kopfschüttelns, auch wenn sie zuvor Bruchstücke zu diesem Thema gelesen hat. So ein Monstrum von Maschine vor sich in Aktion zu sehen ist nochmal eine andere Nummer. Dass man zu diesem einen Satz solch ein riesiges Fass aufmachen muss??
Vielleicht einer eurer größeren Kritikpunkte: Chrononpartikel. Das ist ein fiktives Szenario und damit dürfen meines Erachtens darin auch fiktive Elemente existieren, die in der realen Welt nicht existieren oder die unter anderem Namen vielleicht einfach noch nicht bekannt sind. Weiß man denn in der Physik so absolut sicher
alles über "Zeit"?! Ich jedenfalls nicht. Genauso gibt es Lichtschwerter, Warp-Antriebe, Stargates, Laser Waffen aller Art, künstliche Gravitation, Beamen, Stasis-Kammern, Replikatoren, usw. usf. Sofern diese Dinge in ihrer fiktiven Welt schlüssig funktionieren und reinpassen, ist es doch vollkommen legitim solche Elemente einzuführen bzw. zu nutzen. Bei Sci-Fi ist ein gewisses Level an suspension of disbelieve einfach Voraussetzung. An welcher Stelle man aussteigt, scheint mir recht individuell zu sein, oder unterscheiden sich Chrononpartikel so wesentlich von einem Warpantrieb auf Dillithiumkristallbasis?!
Mich hat es bei Quantum Break jedenfalls kein bisschen gestört, dass eine fiktive Erklärung für in der realen Welt nicht existierende Phänomene (Superkräfte und alles verrückte, was in der Quantum Break Spielwelt so passiert) genutzt wurde.
Dann werden die Serienelemente kritisiert, weil man ja nach zwei Minuten Serie schauen lieber spielen möchte...
Da ist man wohl schlicht und ergreifend mit den falschen Erwartungen bzw. zu wenigen Vorinformationen an das Spiel herangegangen.
Aber ich kann nachvollziehen, dass man so einen Mix bisher nicht gewöhnt ist und daher ohne Vorabinformationen erwartet, dass es nach einer kurzen Cut-Scene sofort weitergeht. Wer gerne Spiele spielt und Serien schaut, wird an diesem Mix - und das Spiel ist nun mal ein Spiel-Serien-Mix - sicherlich Gefallen finden.
Bei einigen anderen Kritikpunkten bin ich bei euch, bspw. dass das Gameplay keine Offenbarung ist und man aus den Zeit-Kräften sicherlich mehr hätte machen können.
Für mich war die Story sehr cool und die Spielwelt mitunter absolut fantastisch in Szene gesetzt. Soetwas habe ich andernorts noch nicht gesehen.
Auch wenn Quantum Break kein Spiele-Meilenstein ist, finde ich die Kritik im großen und ganzen recht überzogen. Aber das ist sicherlich Ansichtssache.