Sind wir Snobs?

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Klabautermann
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Sind wir Snobs?

Beitrag von Klabautermann »

Hallo,

ich habe gerade den letzten Walkthrough über Quantum Break gehört (hervorragend btw) und mir ist etwas klar geworden: In den Podcasts werden immer Kritikpunkte genannt und Analysen gezogen, die es woanders in dieser Form kaum gibt. Nicht nur auf Quantum Break bezogen, sondern auch bei Mass Effect, The Witcher etc. Ich beziehe mich damit auf tiefgehendere Betrachtungen von Worldbuilding und Narration, wie Story und Gameplay zusammenarbeiten und all diese Dinger, die etwas weiter unter der Oberfläche liegen. Damit verwandt ist auch die Diskussion über zu gute Wertungen für schlechte Spiele, die in die gleiche Richtung geht. Das Resultat ist immer ähnlich:

Wir kritisieren Aspekte (oder gewichten sie höher), die für sonst niemanden relevant zu sein scheinen. Man sieht es an Verkaufszahlen und Magazinwertungen, sogar in meinem Freundekreis kann ich das beobachten. Als ich einem Kumpel erzählt habe, wie mich bei Quantum Break die Diskrepanz zwischen ständig drängelnden Begleitern (Komm weiter, hier lang!) und dem Zwang zur Exploration (2/55 endteckt) genervt hat, habe ich nur einen was-labert-der-eigentlich-Blick und ein desinteressiertes "Jo, kann sein, mir hats trotzdem super gefallen" als Antwort erhalten. Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Ich habe das Gefühl, dass meine - oder unsere - Sichtweise auf Spiele fast niemand nachvollziehen kann.

Bisher habe ich das immer darauf geschoben, dass ich mich zum Experten und alle anderen als ahnungslos erklärt habe - und als ich dann endlich auf erwiesene Experten (Andre, Jochen, Sebastian und Co) gestoßen bin, die endlich mal das aussprechen, was mich (und anscheinend niemanden sonst) immer an Spielen gestört hat, fühlte ich mich dadurch in meinem Expertenstatus nur bestätigt.

Aber ist das wirklich so? Sind wir wirklich Experten? Oder sind wir vielleicht Snobs, die von der Dachterrasse ihres Schlosses auf die Welt herabsehen und einen verzerrten Blick darauf haben? Wir sehen unsere Betrachtungsweise als die fundiertere, tiefgehendere - aber vielleicht ist unsere Perspektive auf Spiele, ihre Narration etc. einfach nicht relevant? Geht es bei Spielen überhaupt nicht um all das, was uns wichtig ist? Die Meinung der Mehrheit, ausgedrückt in Wertungen, Rezensionen und Verkaufszahlen, würde jedenfalls dafür sprechen ...
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XfrogX
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Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von XfrogX »

Ich glaube es ist einfach mehr als eine Betrachtung möglich. Daher haben beide recht. Die einen die wirklich auf alles achten und sich an Kleinigkeiten stören genauso wie die die einfach nur bisschen zocken und damit Spaß haben.

Teilweise verschiebt sich das sogar je nach Genre. Wenn ich ein FIFA oder cod oder so zocke dann habe ich einfach Spaß und die anderen die das jedes Jahr mit Leidenschaft und Engagement zocken nehmen auf einmal meinen Punkt ein und kritisieren kleine Details die mir nicht mal auffallen.
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Tr1ckSilv3r
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Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von Tr1ckSilv3r »

Eine sehr interessante Fragestellung!

ich für meinen Teil beantworte sie so:
Wir als Zielgruppe dieses Podcasts sind die Art von Spieler, die sich mit Ihrem Hobby wirklich auseinandersetzen.

Eine passende Analogie fällt mir da zum Thema Bier ein. Viele Leute trinken gerne Becks. Es schmeckt ganz gut, ist leicht zu bekommen und ist es gekühlt, kann man es beinahe wie Wasser wegtrinken.
Wirkliche "Biersomeliers" können das auch tun, es befriedigt sie aber nicht in dem Maße, wie es ein gutes Craft-Beer aus dem lokalen Craft Beer Store tun würde. Der Genuss eines solchen ist beinahe ein Erlebnis. Die Temperatur muss stimmen. Das Aroma kann sich im geeigneten Glas entfalten. Die Rezeption ist viel bewusster und intensiver, was automatisch zu einem besseren und nachhaltigeren Geschmackserlebnis führt.

Ich denke eine Unterscheidung in so eine Art Typen gibt es auch bei Spielern. Die einen konsumieren und haben dabei ihren Spaß, den anderen reicht das nicht und sie wollen das erlebte voll auskosten, was dazu führen kann, dass Inkonsistenzen eher stören. An diesen Typus richtet sich meiner Auffassung nach der Podcast zum großen Teil. Sicherlich gibt es noch viele Stufen dazwischen. Alles eine Frage der Leidenschaft :geek:
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Desotho
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Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von Desotho »

Ein Stück weit schon. Eine Freundin von mir hat zwei Kinder, kommt relativ wenig zum spielen.
Die Mass Effect Reihe und auch Mass Effect Andromeda liebt sie total.
El Psy Kongroo
MeanMrMustard
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Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von MeanMrMustard »

Je mehr Erfahrung man mit Videospielen hat und je mehr Zeit man mit ihnen verbringt, desto größer wird halt das Verlangen, sich ein wenig mehr mit ihnen auseinanderzusetzen. Ich spiele heute zwar immer noch sehr viele Spiele, aber mittlerweile schätze ich den Diskurs über viele Spiele, die ich spiele beinahe mehr, als ich die Spielerfahrung selbst schätze.

Ich spiele mittlerweile häufiger Spiele, die in irgendeiner Weise außergewöhnlich, einflussreich oder aktuell in irgendeiner Form relevant sind, weil mich einfach Videospiele als Handwerk und als Kunstform an sich interessieren. Mich fasziniert, was mich ein gutes Spiel auf welche Art und Weise fühlen lassen kann. Da ist es dann normal, dass man bestimmte Spiele, die weniger aufregend und bahnbrechend sind, wie viele aktuelle Mainstream-Produktionen, eher langweilig findet.

Das interessanteste an solchen Analysen, wie man sie hier im Podcast findet, ist meiner Meinung nach, dass man hier Antworten und Erkenntnisse erhält, von denen man vorher gar nicht wusste, dass man sie unbewusst gesucht hat. Das Quantum Break-Beispiel ist da ganz gut. Ich hab das Spiel gespielt und irgendwas hat mich an den Erkundungspassagen massiv gestört. Ich konnte in dem Moment aber nicht richtig feststellen, worin dieser Störfaktor bestand. Wenn dann jemand plötzlich erklärt, wieso diese Passagen so misslungen sind, ist das dann ein ziemlich befriedigener Aha-Moment.
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exx
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Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von exx »

Ich glaube wenn man sich viele Jahre damit beschäftigt und dann quasi das meiste mal gesehen hat ist es eben schwierig wieder was deutlich besseres zu finden. Man denkt einfach sofort an andere Spiele und vergleicht und denkt sich entweder "Schön geklaut", "Schlecht kopiert" oder "oberes Mittelmaß". Wenn man wenig a̶̶h̶̶n̶̶u̶̶n̶̶g Erfahrung mit Shooter gesammelt hat flasht einen sicher ein CoD. Wenn man allerdings alle Teile gesehen hat, plus CoD-Kopien plus Konkurrenz wird es eben nur Standard der nicht mit Teil X oder Spiel Y mithalten kann.
Der Character Creator in Andromeda wäre vielleicht sogar ok wenn es der erste ist den man zu Gesicht bekommt.
Wenn man sich mit etwas wenig beschäftigt, hat man eben weniger ein Auge für Details.

Bei mir ist das so mit Bier. Ich kann nicht sagen ob ein Bier gut oder schlecht oder sonst was ist. Es schmeckt meinem Gaumen einfach alles zu ähnlich und ich könnte nur im direkten Vergleich eins auswählen das eben nen Tick besser als das andere ist. Wobei die nächste Flasche immer besser als vorherige ist :P
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Desotho
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Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von Desotho »

exx hat geschrieben: Bei mir ist das so mit Bier. Ich kann nicht sagen ob ein Bier gut oder schlecht oder sonst was ist. Es schmeckt meinem Gaumen einfach alles zu ähnlich und ich könnte nur im direkten Vergleich eins auswählen das eben nen Tick besser als das andere ist.
Vielleicht mit etwas Vanille-Milch verfeinern.
El Psy Kongroo
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Tr1ckSilv3r
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Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von Tr1ckSilv3r »

exx hat geschrieben:Bei mir ist das so mit Bier. Ich kann nicht sagen ob ein Bier gut oder schlecht oder sonst was ist. Es schmeckt meinem Gaumen einfach alles zu ähnlich und ich könnte nur im direkten Vergleich eins auswählen das eben nen Tick besser als das andere ist. Wobei die nächste Flasche immer besser als vorherige ist :P
Das halte ich für ein Gerücht! Je nach Abendprogramm und Pegel ist die letzte Flasche meistens schlecht :D
...but I digress. - JayzTwoCents
Arisen_Phoenix
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Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von Arisen_Phoenix »

Es ist einfach eine Frage der Priorität. Ich spiele hauptsächlich gameplaygetriebene Spiele wie Overwatch, destiny, Dark souls, und könnte genausolang wie sich Jochen und Wolfgang über die Integrität der Story sprechen können, über Spielmechanik etc. sprechen und dort sehr viele kleine Fehler und Ungereimtheiten aufzeigen die dann Jochen wahrscheinlich eher egal wären. Wenn man Spiele als narratives Medium begreift dann finde ich es absolut nicht versnobt sich darüber auszulassen, aber das ist es für viele nicht. Dass viele Spiele als so gut wahrgenommen werden liegt einfach an der sehr oberflächlichen Rezeption, wenn man nicht darauf aus ist das Spiel ständig zu analysieren dann läuft es bei der Bewertung eben auf macht Spaß, oder macht keinen Spaß hinaus. Dass die meisten Leute spiele auf dieser Ebene wahrnehmen liegt ganz einfach daran dass genau das ja dass ist was man bei den meisten Spielen geliefert bekommt. Wenn man versucht die künstlerische Integrität der COD-kampagnen zu analysieren dann kommt man eben auch nicht viel weiter als "ist dumm". Und dass Spielekritiker dann auf diese Weise bewerten müssen liegt doch auf der Hand. In einem Spieletest anzufangen solche Kritikpunkte wie die Diskrepanz zwischen Narration und Gameplay anzubringen ist einfach nicht das was für die meisten Leser relevant ist. Wenn ein gelegentlicher Biertrinker einen Biersomelier, wie Trick silver es so schön formuliert hat nach einem Becks fragt, dann sollte der auch nicht anfangen die Bitternoten zu kritisieren, denn damit kann der oberflächlichere Konsument einfach nichts anfangen. Schaut euch mal die alten Artikel von Jochen an, das ist fast schon erschreckend wie gut die Spiele dabei wegkommen.
Hier mal ein Ausschnitt aus einem Previewartikel zu Witcher 3 von Jochen:
The Witcher 3 ist überwältigend, ich habe schlicht noch nie eine so atemberaubende, so glaubhafte, so lebendige Mittelaltermetropole gesehen wie dieses Novigrad [...] Von der blühendsten Stadt über das fantastische Design der Kreaturen und Monster bis hin zu den brillanten Dialogen, jede Zeile blutet Atmosphäre, mit wenigen Pinselstrichen entstehen authentische Figuren, eine fremde Welt erwacht zum Leben. Eskapismus in seiner schönsten virtuellen Form.

Natürlich ist das nur eine Preview, aber glaubt ihr wir würden im Podcast jemals soetwas von Jochen zu hören bekommen?

Gesendet von meinem SM-A510F mit Tapatalk
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Nachtfischer
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Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von Nachtfischer »

Klabautermann hat geschrieben:Aber ist das wirklich so? Sind wir wirklich Experten?
Kurze Antwort: Im Großen und Ganzen, ja.

Längere Antwort: https://ludokultur.de/2017/04/11/sorgen ... chtssache/" onclick="window.open(this.href);return false;
Zuletzt geändert von Nachtfischer am 22. Apr 2017, 22:29, insgesamt 1-mal geändert.
plastikhaufen
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Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von plastikhaufen »

Arisen_Phoenix hat geschrieben:
The Witcher 3 ist überwältigend, ich habe schlicht noch nie eine so atemberaubende, so glaubhafte, so lebendige Mittelaltermetropole gesehen wie dieses Novigrad [...] Von der blühendsten Stadt über das fantastische Design der Kreaturen und Monster bis hin zu den brillanten Dialogen, jede Zeile blutet Atmosphäre, mit wenigen Pinselstrichen entstehen authentische Figuren, eine fremde Welt erwacht zum Leben. Eskapismus in seiner schönsten virtuellen Form.
:o :shock:
hat der Jochen das echt so geschrieben??!?! Das widerspricht seinen jetztigen Aussagen zu diesem Spiel ja komplett. In den Podcasts sagt er doch ständig die Welt wäre so steril, man wolle sie gar nicht erkunden. Man möchte eigentlich ständig fast Travel machen.
Da bin ich jetzt ehrlich gesagt stark überrascht.
Tyrosh22
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Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von Tyrosh22 »

Uuuuuuund das Jochen-Witcher3-Fass ist wieder offen. :violin: :dance: :clap:
Meine zwei YouTube Projekte:

gameWitty - Kurze Essays zu kurzen Videospielen. Als Video und als Text.
inkWitty - Videos zu Füllern, Tinten und die Freude am Schreiben.
Jochen

Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von Jochen »

plastikhaufen hat geschrieben:hat der Jochen das echt so geschrieben??!?! Das widerspricht seinen jetztigen Aussagen zu diesem Spiel ja komplett. In den Podcasts sagt er doch ständig die Welt wäre so steril, man wolle sie gar nicht erkunden. Man möchte eigentlich ständig fast Travel machen.
Da bin ich jetzt ehrlich gesagt stark überrascht.
Das Zitat basiert auf der (damals wirklich atemberaubenden) E3-Demo. Gespielt hatte ich Witcher 3 da noch nicht. Und natürlich spielt dort das Zielpublikum bzw. das Medium eine Rolle. Wenn du - wie die GS zu dieser Zeit - extrem viel mit Previews arbeitest, dann schreibst du halt nicht "Vergessen Sie alle Previews und warten Sie auf das fertige Spiel".

Wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass uns der Podcast Inhalte erlaubt, die sonst schlicht nicht machbar wären. Dazu gehört auch: Keine oder nur sehr ausgewählte Preview-Coverage. Eben weil es einem dann wie mir bei Witcher 3 passieren kann, dass einen die Presse-Demo zwar aus den Socken haut, aber keinen repräsentativen Eindruck vom fertigen Spiel liefert. André ging es AFAIK bei Dishonored so. Damit muss man leben, wenn man sich im Laufrad der Publisher bewegt und auf Muster, Pressetermine usw. angewiesen ist. Der Podcast entstand nicht zuletzt aus dem Wunsch, eine andere Form von Spielejournalismus zu versuchen.

Zur Ausgangsdiskussion: Ich weiß nicht, ob eine nähere bzw. analytischere Herangehensweise an ein Medium automatisch elitär sein muss. Sind dann auch alle Literatur- oder Filmwissenschaftler Snobs? Oder - betont überspitzt formuliert - ist Stephen Hawking ein Snob und seine Theorien irrelevant, weil 99% der Weltbevölkerung (mich eingeschlossen) eigentlich keine Ahnung haben, wovon der Mann redet?

Schon klar: Wir betreiben hier keine Wissenschaft. Aber der Umstand, dass wir uns auf einer Ebene über Spiele unterhalten, die andere Menschen nicht interessieren mag, macht uns nicht zu Snobs. Und der Anspruch, dass Spiele vielleicht mehr sein könnten oder sollten als bloße Unterhaltung zum Feierabend, der macht uns auch nicht zu Snobs. Ich habe im Gegenteil immer das Pseudo-Argument "ach, der hat ja an allem was zu kritteln" als snobistisch und impliziert elitär wahrgenommen. So als gäbe es nur eine mögliche Betrachtungsweise des Mediums, und wer die nicht teilt, der muss ein pöser Intellektueller sein, der bei Kaminfeuer in Kafka blättert und im Schlaf ein Sonnett von Shakespeare rezitiert.
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Soulaire
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Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von Soulaire »

Ich denke, dass wir keine Snobs sind.
Der "Großteil" besitzt halt (noch) sehr niedrige Ansprüche und lässt sich oft von oberflächlichen Sachen blenden (Grafik,Inzenierung etc)
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DieTomate
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Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von DieTomate »

Klabautermann hat geschrieben:Hallo,

ich habe gerade den letzten Walkthrough über Quantum Break gehört (hervorragend btw) und mir ist etwas klar geworden: In den Podcasts werden immer Kritikpunkte genannt und Analysen gezogen, die es woanders in dieser Form kaum gibt.
...
Für dich und mich sind Spiele eine Leidenschaft. Wir sind Genießer und bevorzugen Spiele, die uns noch lange nach dem Durchspielen beschäftigen. Für die meisten anderen sind sie nur ein Zeitvertreib. Sie kommen am späten Nachmittag von der Arbeit nach Hause und wollen möglichst unbeschwert ein paar Monster oder Nazis kloppen. Der Rest ist unwichtig.
Entwickler machen Spiele für die Massen. Magazine schreiben Artikel für die Massen.
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monkeypunch87
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Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von monkeypunch87 »

Soulaire hat geschrieben:Ich denke, dass wir keine Snobs sind.
Der "Großteil" besitzt halt (noch) sehr niedrige Ansprüche und lässt sich oft von oberflächlichen Sachen blenden (Grafik,Inzenierung etc)
Ich hoffe, dass dieser Beitrag humoristisch gemeint ist, wenn ich mir nämlich die Wikipedia-Definition von Snob anschaue
Der aus dem Englischen eingedeutschte Begriff Snob bezeichnet eine Person, die durch ihr Verhalten oder ihre Aussagen offensiv Reichtum und gesellschaftliche Überlegenheit gegenüber Personen vermeintlich oder tatsächlich niedrigeren Ranges zur Schau stellt.
trifft es hier sehr gut zu. :lol:
Ich drücke mich durchgehend unpräzise aus.
Dies ist ein Forum, welches ich in meiner Freizeit besuche, und nicht der wissenschaftliche Nabel der Welt.
Danke für das Verständnis, Goldwaagen bitte bei der Arbeit lassen. :mrgreen:
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NobodyJPH
Quantifier of Virtues
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Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von NobodyJPH »

Auch wenn ich grundsätzlich ebenfalls der Meinung bin, dass die meisten Leute hier keine Snobs sind...
Soulaire hat geschrieben:Ich denke, dass wir keine Snobs sind.
Der "Großteil" besitzt halt (noch) sehr niedrige Ansprüche und lässt sich oft von oberflächlichen Sachen blenden (Grafik,Inzenierung etc)
Hier steckt der Widerspruch doch schon in der Formulierung. Überspitzt dargestellt: Ich bin kein Snob, aber die anderen sind alle oberflächlich und einfältig. Daher hoffe ich auch, dass hier einfach nur der Smilie fehlt bzw. die Aussage ein wenig anders gemeint war.
quod
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Registriert: 17. Feb 2017, 18:23

Re: RE: Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von quod »

Jochen hat geschrieben:Sind dann auch alle Literatur- oder Filmwissenschaftler Snobs?.
Ich glaube, dass es eher darum ging, ob wir uns wirklich auf höherem Niveau unterhalten. Glauben wir nur uns weiter in die Materie vertieft zu haben als, achtung ich bediene mich eines Klischees, ein jeder Feierabend-Fifaspieler, oder gehen diese tatsächlich genauso differenziert an das Medium heran?
Ich denke durchaus, dass es einen Unterschied zwischen "Casualgamern" und den Leuten dieses Forum gibt. Ohne, dass es abwertend klingen soll, jedem die seinen Interessen. Ich kenne viele Leute deren Spieleerfahrung sich auf GTA, Star Wars Battlefront(Das grässliche Remake) und Fifa beschränkt. Das ist einfach eine andere Beziehung zum Medium, wir sind keine Snobs, sondern einfach eingefleischte Spieler.
quod
Beiträge: 173
Registriert: 17. Feb 2017, 18:23

Re: RE: Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von quod »

Jochen hat geschrieben:Sind dann auch alle Literatur- oder Filmwissenschaftler Snobs?.
Ich glaube, dass es eher darum ging, ob wir uns wirklich auf höherem Niveau unterhalten. Glauben wir nur uns weiter in die Materie vertieft zu haben als, achtung ich bediene mich eines Klischees, ein jeder Feierabend-Fifaspieler, oder gehen diese tatsächlich genauso differenziert an das Medium heran?
Ich denke durchaus, dass es einen Unterschied zwischen "Casualgamern" und den Leuten dieses Forum gibt. Ohne, dass es abwertend klingen soll, jedem die seinen Interessen. Ich kenne viele Leute deren Spieleerfahrung sich auf GTA, Star Wars Battlefront(Das grässliche Remake) und Fifa beschränkt. Das ist einfach eine andere Beziehung zum Medium, wir sind keine Snobs, sondern einfach eingefleischte Spieler.
quod
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Registriert: 17. Feb 2017, 18:23

Re: RE: Re: Sind wir Snobs?

Beitrag von quod »

NobodyJPH hat geschrieben: Hier steckt der Widerspruch doch schon in der Formulierung. Überspitzt dargestellt: Ich bin kein Snob, aber die anderen sind alle oberflächlich und einfältig. Daher hoffe ich auch, dass hier einfach nur der Smilie fehlt bzw. die Aussage ein wenig anders gemeint war.
Ich glaube nicht, dass ein Smile fehlt und stimme der Aussage schon halbwegs zu. Die Formulierung ist unglücklich, aber der Kerngedanke nicht so unrichtig. Ich kenne viele Leute die wirklich nur die neuesten Grafikblender anziehen, die geben sich damit dann aber auch zufrieden, ist doch ok. Diese Leute setzen sich sehr oft einfach auch weniger mit dem Thema auseinander, ergo haben sie dann auch weniger Ahnung, diese wollen sie ja auch gar nicht haben. Wir sind doch keine Snobs, weil uns das Thema interessiert, wir sind eben das ... interessiert.
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