Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

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sirc0nn0r
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Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von sirc0nn0r »

Ich möchte mal über ein Thema sprechen, dass mich persönlich sehr stark betrifft. Mir geht es um den Einfluss von "toxischem Verhalten" auf das Spielen. Nachdem ich früher viel WoW gespielt habe, mit allem was dazu gehört, meide ich MP-Titel, die Kommunikation mit anderen vorraussetzen und in denen es um Wettbewerb geht, wie der Teufel das Weihwasser.

Angefangen hat das Ganze mit einigen Erlebnissen während Instanz-Besuchen im besagten Onlinerollenspiel. Nachdem meine Freunde, mit denen ich bis dato spielte aufgehört hatten, probierte ich den damals neu eingefügten Dungeon-Finder aus, bei dem eine Gruppe nach Anmeldung zufällig zusammengewürfelt wird.
Ich habe immer einen Tank (Beschützer einer Gruppe, der Schaden auf sich zieht und die Gruppe so vorm Ableben schützt) gespielt und war natürlich auch dann häufig Kritik und Flames ausgesetzt. Ich streite nicht ab, dass es Kritikpunkte gegeben haben könnte, aber mir ging die Art wie kommuniziert wurde sehr stark an die Substanz.
Ich habe dann weitere MP-Spiele gespielt (CS:S) und da ähnliche Erfahrungen gemacht. Mittlerweile meide ich MP Spiele fast vollständig, es sei denn, es ist jemand dabei, den ich kenne. Das macht das Ganze erträglicher, konsequent bleibe ich bei diesen Spielen aber nicht am Ball (Arma3).

Aus den genannten Gründen schätze ich das Soulsborne-MP System sehr, anonymes PVP/Hilfe ohne große Kommunikation und Wutredengefahr. :D

(PS: Ich hoffe, dass ich nicht all zu viele Textschnitzer wie befürchtet eingebaut habe.)
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Took
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von Took »

Das Problem kenne ich nur zu gut. Zum Glück habe ich noch einen recht spielfreudigen Freundeskreis und abends sind meistens 2-3 Leute online mit denen man bei Bedarf zusammen daddeln kann. Alleine höre ich meistens nach 15 Minuten auf, entweder weil jmd. mit berechtigter Kritik meinerseits nicht leben konnte oder weil ich unter der Gürtellinie beleidigt werde. Ich denk mir dann immer "Hey, das ist deine Freizeit, die willst du mit Spaß füllen. Willst du dir den geistigen Mist anderer geben?". Eigentlich schade, da ich sehr gerne Multiplayer Titel spiele.
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Nachtfischer
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von Nachtfischer »

Teamspiele ohne eigenes festes Team sind nur sehr bedingt sinnvoll. Also entweder eines suchen oder diese Titel meiden. Im Zweifel greife ich da auch lieber mal zum Eins gegen Eins.
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Ricer
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von Ricer »

akill0816
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von akill0816 »

Ich habe für sowas immer ein dickes Fell gehabt. Wenn Menschen im Chat zu stark flamen, wird der Chat gemuted und weiter gehts. In einem kooperativem Spiel wie WOW würde ich mir einfach eine andere Gruppe suchen, wenn die momentane nicht vernünftig kommunizieren will. In Teamspiele wie Dota 2 oder CS heißt es einfach ignorieren und weiterspielen so gut es mit dem Team geht. Wenn man das nicht kann, muss man sich eben die Mühe geben und sich in Foren umschauen in denen Wert auf einen vernünftigen Umgangston gelegt wird. Das Flameproblem ist meistens dann am größten, wenn man die einfachste Möglichkeit sucht ein Spiel zu spielen. Natürlich entschuldigt das keine Flamer aber unangenehme Typen wird es immer geben, wenn man die Menschen nicht selbst selektiert. Die Anonymität des Netzes macht es einfacher sich assozial zu Verhalten aber wenn ich früher als Jugendlicher mit fremden Menschen Fussball gespielt habe, waren auch oft unangenehme Personen dabei.

Mich stört es ehrlichgesagt wesentlich stärker, wenn Spiele aus Angst vor Flames erst gar keinen Chat anbieten. Hearthstone hat in der Beziehung offensichtlich alle Sammelkartenspiele "versaut". Jedenfalls stört es mich momentan in Faeria extrem, dass ich bei guten Spielen nur über Emotes mit meinem Gegner kommunizieren kann. Das ist für mich störender als jeder Dota-Flamer.
JayTheKay
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von JayTheKay »

Nachtfischer hat geschrieben:Teamspiele ohne eigenes festes Team sind nur sehr bedingt sinnvoll. Also entweder eines suchen oder diese Titel meiden. Im Zweifel greife ich da auch lieber mal zum Eins gegen Eins.
Ich weiß nicht genau was du mit "sinnvoll" meinst, aber es gibt auch Spiele, die auch ohne festes eigenes Team Spaß machen können, z.B. Battlefield.

Persönlich kenne ich das Problem auch, wobei ich damit nicht so viele Probleme habe. Ich aktiviere beim Spielen mit Fremden prinzipiell keinen Voicechat. Im Textchat kann ich über die meisten Flames nur lachen, sowas darf man nicht ernst nehmen. Es ist natürlich trotzdem schade, dass man immer damit rechnen muss, dumm angemacht zu werden.
falseprophet
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von falseprophet »

Ich spiele überwiegend kompetitive Games wenn ich alleine spiel, wobei der Voice-Chat stets deaktiviert bleibt und der Text-Chat nur selten beachtet wird. Kooperative Spiele sind eher eine Seltenheit mit beliebigen Spielern (sondern eher etwas um mit guten Freunden im Team zu zocken), dennoch habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Hin und wieder trifftst du wirklich nette, erwachsene Spieler mit denne Du einen unterhaltsamen Abend in einen Spiel verbringst. Anschliessend folgt häufig noch eine Freundschaftsanfrage auf Steam und man spielt wieder einmal zusammen.

Der Hass, das kindliche Verhalten oder dumme Kommentare solltest Du schlicht ignorieren. Vielfach kommt es aber auch auf das Spiel an - nicht überall ist die Community so schlimm wie von Dir beschrieben. Du kannst das Spiel jederzeit verlassen und Dir einen anderen Server suchen, sollte die Lage eskalieren. Sobald Du auf solche Kommentare eingehst wird es nur schlimmer - "don't feed the troll".
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Nachtfischer
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von Nachtfischer »

JayTheKay hat geschrieben:aber es gibt auch Spiele, die auch ohne festes eigenes Team Spaß machen können, z.B. Battlefield.
In der Tat schwächen größere Teams das Problem ab, da der Einzelne es den anderen weniger versauen kann. LoL ist unter anderem deshalb so toxisch, weil ein "Feeder" reicht, um ein Team komplett reinzureiten. Die Abhängigkeiten der Spieler voneinander sind sehr stark.
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Kesselflicken
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von Kesselflicken »

Nachtfischer hat geschrieben:
JayTheKay hat geschrieben:aber es gibt auch Spiele, die auch ohne festes eigenes Team Spaß machen können, z.B. Battlefield.
In der Tat schwächen größere Teams das Problem ab, da der Einzelne es den anderen weniger versauen kann. LoL ist unter anderem deshalb so toxisch, weil ein "Feeder" reicht, um ein Team komplett reinzureiten. Die Abhängigkeiten der Spieler voneinander sind sehr stark.
Genau das. Ich habe ca. 2 Jahre lang sehr aktiv League of Legends gespielt und auch mehrere in meinem (Schul-) Freundeskreis dafür begeistern können. Wenn man ein komplettes Team zusammenbekommt ist toxisches Verhalten i.d.R. belustigend gewesen, da es ja vom gegnerischen Team kam, welche sich entweder darüber ärgerten, dass sie verloren oder wir verlieren und sie uns nochmal Schadenfreude reindrücken wollten.
Sobald man aber mit Fremden gespielt hat, nagten jegliche Beleidigungen schon an den Nerven. Nicht nur wurde die Beleidigungen immer härter, je länger eine Runde ging, sondern auch die Chance zu verlieren stieg immer weiter. In der Zeit in der jemand tippt kann er ja nicht spielen und teilweise kam es auf jede Sekunde an in den Spielen. Wenn beleidigt wurde, wurde keine wichtigen Nachrichten mehr weitergegeben. Dass bspw. einige des gegnerischen Teams fehlen und auf dem Weg zu dir sein könnten. Und im schlimmsten Fall hörte jemand einfach auf zu spielen oder hat absichtlich gefeedet.
Irgendwann war mir das dann auch zu viel und hab aufgehört mit dem Spiel. Ich hatte schlicht keine Lust mehr mich beim Spielen über sowas permanent zu ärgern/fürchten zu müssen. Ich brauche es nicht, dass ich in Spielen als Retarded beschimpft werde und mir und meiner Familie der Tod durch Krebs gewünscht wird. Mittlerweile spielen auch nur noch 2 meiner Freunde immer noch LoL (seit mittlerweile 7 Jahren merke ich gerade :shock: ) und die sind in der Beziehung doch etwas hartgesottener als ich. Immer wenn sie mich mal wieder zu einer Runde animieren wollen und ich frage wie es in Richtung Toxicity aussieht, sagen sie "Das gehört halt dazu" :lol: :? . Naja, wenn das wirklich dazugehört kann ich darauf verzichten.
akill0816 hat geschrieben:Mich stört es ehrlichgesagt wesentlich stärker, wenn Spiele aus Angst vor Flames erst gar keinen Chat anbieten. Hearthstone hat in der Beziehung offensichtlich alle Sammelkartenspiele "versaut". Jedenfalls stört es mich momentan in Faeria extrem, dass ich bei guten Spielen nur über Emotes mit meinem Gegner kommunizieren kann. Das ist für mich störender als jeder Dota-Flamer.
Das find ich auch immer blöd. Manchmal würde man sich nach einer guten Runde schon ganz gerne mit seinem Gegenüber unterhalten. Andererseits weiß man natürlich nicht, wie oft einem dieses Zwangsschweigen auch vor Anfeindungen bewahrt hat. Dazu sollte es vielleicht erstmal ein Spiel austesten oder in etablierten CCGs ein entsprechender Modus eingeführt werden.
MeanMrMustard
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von MeanMrMustard »

Mir ist aufgefallen, dass auf Konsolen der Anteil der Spieler, die überhaupt den Voice Chat nutzen, stark zurückgegangen ist, was ich wirklich schade finde. Damals zu Halo 3-Zeiten, als die Xbox 360 ganz frisch raus war, hatte man in fast jeder Partie Leute, die sich miteinander ausgetauscht haben. Mittlerweile hat man, wenn überhaupt, meist nur noch eine einzige Person im Team, die versehentlich ihr Mikrofon nicht deaktiviert hat, sodass man die Person am anderen Ende der Leitung dann vehement mit der Mutter diskutieren hört (kam mir schon öfter vor, als man denken mag :lol:).

Ich denke, das ist zum Teil auch dadurch bedingt, dass gerade die Online-Services auf Konsolen den Ruf haben, dass dort nur aggressive 12-14-jährige im Voice-Chat unterwegs sind. Außerdem liegt heutzutage keiner Konsole mehr ein halbwegs hochwertiges Headset bei (der Knubbel, der bei den Standard-PS4s dabei war, ist ja ein schlechter Scherz).

Ich hätte ehrlich gesagt gern wieder ein wenig mehr Interaktion mit anderen Spielern in Spielen wie Overwatch auf der Konsole. Da würde ich dann auch den ein oder anderen Flamer in Kauf nehmen. So, wie es momentan ist, ist es, als würd man gegen Geister spielen.
Tiir
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von Tiir »

Bezogen auf MMORPGs muss man sich seine passende Komfort-Community suchen, ohne wird man ab einen bestimmten Punkt im Spiel nicht mehr glücklich. Wen es schon über LFG oder PUG läuft, ist imo Kommunikation das Zaubermittel. Die Spieler werden nur als Werkzeuge, die einen helfen sein Ziel zu erreichen, gesehen. Ein Satz und die Mitspieler sehen dich eher als Person. Genau wie Charaktere innerhalb einer Story, die nicht vorgestellt werden, ist auch der Mitspieler, der nichts sagt, einem egal.

Ich hab aber auch schon öfters den Chat für "Roleplaying" missbraucht, besonders wen sich da sowieso einer schon aufregt. War klar das ein PvP Match verloren ist, musste man die restliche Zeit totschlagen. Beliebt war bei mir: Der Typ der nach Ratschlägen fragt, dann aber genau das Gegenteil spielt und dabei noch total unfähig ist. Natürlich alles genau im Chat dokumentiert. Der Typ der die Schwächen andere im Chat bloßstellt, inklusive Übertreibung und Lüge, war auch immer recht erfolgreich beim triggern. Wen die Zielperson bei der nächsten Runde sofort ausloggt, sobald sie deinen Namen liest, hast du gewonnen. Dieses Getrolle wird es im anonymen PvP immer geben, das sind alles gelangweilte Spieler. Da hilft nur das "Textadventure" mitspielen und besser sein als die anderen.
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sirc0nn0r
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von sirc0nn0r »

Tiir hat geschrieben:Ich hab aber auch schon öfters den Chat für "Roleplaying" missbraucht, besonders wen sich da sowieso einer schon aufregt. War klar das ein PvP Match verloren ist, musste man die restliche Zeit totschlagen. Beliebt war bei mir: Der Typ der nach Ratschlägen fragt, dann aber genau das Gegenteil spielt und dabei noch total unfähig ist. Natürlich alles genau im Chat dokumentiert. Der Typ der die Schwächen andere im Chat bloßstellt, inklusive Übertreibung und Lüge, war auch immer recht erfolgreich beim triggern. Wen die Zielperson bei der nächsten Runde sofort ausloggt, sobald sie deinen Namen liest, hast du gewonnen. Dieses Getrolle wird es im anonymen PvP immer geben, das sind alles gelangweilte Spieler. Da hilft nur das "Textadventure" mitspielen und besser sein als die anderen.
Das nenne ich mal einen Ansatz! :D
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Turbotaste
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von Turbotaste »

Ich spiele mit 2 Freunden zusammen recht viel Overwatch. Heißt also, dass wir in jeder Runde noch mit 3 Fremden zusammengewürfelt werden.
Ich würde mal sagen, im Schnitt ist mindestens jedes 4. Spiel, eher häufiger, jemand dabei, der einen das Spiel madig machen kann, indem er (angeblich) schwächere Teammitglieder beschimpft, rassisstische oder homophobe Kommentare loslässt. Ich bin dazu übergegangen jeden einzelnen von diesen Kerlen an Blizzard zu melden, die haben da ein recht komfortable Meldesystem. Ob da wirklich was passiert, steht auf einem anderen Blatt.
Aber ich denke mir dann immer, wenn sich genug Leute aufraffen, muss Blizzard ja irgendwann reagieren.
Diesen überberstenden Hass, der da bei manchen durchkommt, finde ich schon erstaunlich. Im echten Leben werden die ja wohl nicht so reagieren, trotzdem muss deren Frusttoleranz einfach wahnsinnig niedrig sein, dass sie sich von einem schlecht laufenden Spiel so aus der Bahn werfen lassen. Sind natürlich viele Kinder und Jugendliche dabei, aber auch mit 13 war man damals doch gefühlt weniger assig.
Frage mich manchmal, ob gerade solche Leute durch diese Spiele angezogen werden. Vielleicht sollten meine Kumpels und ich uns mal ne Online Community suchen, wo es etwas gesetzter zugeht, Flusimulatoren oder so ;)
Oder Blizzard macht mal ein paar Ü30 Server auf, wo man sich erst verifizieren muss. Dann hätte ich wahrscheinlcih auch ein höheres Skilllevel als Silber...
JayTheKay
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von JayTheKay »

Nachtfischer hat geschrieben:
JayTheKay hat geschrieben:aber es gibt auch Spiele, die auch ohne festes eigenes Team Spaß machen können, z.B. Battlefield.
In der Tat schwächen größere Teams das Problem ab, da der Einzelne es den anderen weniger versauen kann. LoL ist unter anderem deshalb so toxisch, weil ein "Feeder" reicht, um ein Team komplett reinzureiten. Die Abhängigkeiten der Spieler voneinander sind sehr stark.
Gute Beobachtung, das stimmt sicherlich. Je mehr ein einzelner Spieler für das Spielergebnis verantwortlich ist, desto eher wird man für Fehler direkt geflamet. Außerdem ist man bei größeren Teams weniger auf Kommunikation angewiesen und kann toxischen Spielern einfacher aus dem Weg gehen.

Ich glaube LoL/Dota und CS sind Extrembeispiele für kleine Teams und toxische Atmosphäre.
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Blaight
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von Blaight »

Vieles liegt daran, dass Menschen sehr stolz auf ihren Rank sind und deswegen Stress machen. Ich würde gerne eine Kategorie haben, in der mein Rank irrlevant ist (nicht angezeigt wird) und ich dennoch gegen gleichstarke Spiele gesetzt werde. Würde bestimmt besser sein.
Nimlod
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von Nimlod »

Turbotaste hat geschrieben:(...)
Diesen überberstenden Hass, der da bei manchen durchkommt, finde ich schon erstaunlich. Im echten Leben werden die ja wohl nicht so reagieren, trotzdem muss deren Frusttoleranz einfach wahnsinnig niedrig sein, dass sie sich von einem schlecht laufenden Spiel so aus der Bahn werfen lassen. Sind natürlich viele Kinder und Jugendliche dabei, aber auch mit 13 war man damals doch gefühlt weniger assig.
(...)
Ich glaube, da täuscht einfach die Erinnerung. Wer bspw. als Jugendlicher Fußball gespielt hat, weiß wie grässlich insbesondere Jugendliche sein können. Etwas kleinere Kinder schmeißen dafür gerne mal das Brettspiel um, wenn sie am verlieren sind. Und dann kommt natürlich auch noch das anonyme im Internet dazu, was die Äußerungen dann nochmal extremer werden lässt. Das ist ja überall im Leben so. Wo sich die Menschen besser kennen, hacken sie weniger aufeinander rum. Dazu hat man auch weniger Selbstreflexion durch die Anonymität. Es ist ja kein Zufall, dass sich Menschen unter Masken (Karneval, Rassisten, Extremisten, Diebe usw.) leichter damit tun, sich außer der Norm zu verhalten. Oder dass es in Aufzügen Spiegel gibt. Wer sich selbst beobachtet (und oder weiß, dass er beobachtet wird) neigt bspw. weniger zum Vandalismus.
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Took
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von Took »

Blaight hat geschrieben:Vieles liegt daran, dass Menschen sehr stolz auf ihren Rank sind und deswegen Stress machen. Ich würde gerne eine Kategorie haben, in der mein Rank irrlevant ist (nicht angezeigt wird) und ich dennoch gegen gleichstarke Spiele gesetzt werde. Würde bestimmt besser sein.
In Heroes of the Storm gibts genau das: einen ungewerteten Modus.
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Turbotaste
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von Turbotaste »

Nimlod hat geschrieben: Ich glaube, da täuscht einfach die Erinnerung.

Verklärung (bzw. sehr subjektive Erfahrungen) mag da schon ne Rolle spielen. Dazu kommt, dass das ganze Thema Cyberbullying in den letzten Jahren stärker thematisiert wird und ich als Lehrer da teilweise leider auch unter meinen Schülern mitbekomme, was da los ist, das Thema mir also eher schon nahe steht.
Aber irgendwie kann ich mich schlecht damit abfinden, dass es so ist. Wenn mir mal ein Kerl in nem Voicechat doof kommt, ist mir das ja letztlich egal, weil schnell vergessen. Aber grad Jüngere werden da sicherlich nicht immer so drüberstehen können. Das Internet ist böse...
Nimlod
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von Nimlod »

Dober hat geschrieben:Das Schlimme an MOBAs ist einfach die weggeworfene Zeit. Sobald einer reinfeedet oder afk geht ist das Spiel im Prinzip schon vorbei, man muss aber trotzdem durchspielen bis man endlich verloren hat.

Toxische Communities gehören zu jedem teambasierten Spiel, bei dem man sich die Mitspieler nicht aussuchen kann. Aus dem Grund spiel ich auch kaum noch welche: Overwatch habe ich mir aufgrund dessen auch nicht gekauft, obwohl mir die Beta Spaß gemacht hat. Ich kriege einfach nicht vier, fünf oder gar sechs Leute zusammen, mit denen man zu losen Uhrzeiten zusammen spielen könnte. Was ich lose im Auge habe, ist das neue Quake, da es dort wieder einen Duel-Modus geben wird. Ich brauche mich also nicht auf Teammitglieder verlassen, sondern kann mir selbst die Schuld geben, wenn ich verliere.
Weiß nicht, ob das so sehr mit teambasierten Spielen zusammenhängt. Ich hab schon ne Menge Starcraft 2 1vs1 ranked gespielt. Was man sich da (insbesondere als Protoss ^^) anhören darf, ist auch nicht feierlich. Klar, in teambasierten Spielen ist der Schuldige schnell gefunden, der doofe Mitspieler. Aber im Zweifel findet man immer irgendwas. Mal ist es die Balance, dann hatte man nur Glück, dann hat er nur verloren, weil seine Tastatur nicht richtig geht und so weiter. Und immer wird man als im besten Falle Noob beschimpft. Menschen haben einfach gerne Erfolg. Umso mehr Leidenschaft und Zeit in einem Spiel drinsteckt, umso größer ist der Frust bei einer Niederlage.
Und wenn ich nochmal den Küchenpsychologen spielen darf, würde ich zusammenfassend sagen: Wer sein soziales Selbstwertgefühl/Selbstbewusstseit/Befriedigung mal etwas gut zu können eben aus Spielen zieht, den Schmerzt eine Niederlage auch mehr. Und das dürften insbesondere bei Jugendlichen eine ganze Menge sein. Aber das ist ja wiederum auch kein Phänomen des Internets. Wieder zum Fußball: Weißt du wie es selbst in der untersten Liga abgehen kann, wenn eine Mannschaft sich übervorteilt sieht und verliert?^^

Wie vorher schon beschrieben, lässt die Anonymität im Internet dann den Frustausbrüchen noch extra leicht freien Lauf.
Und @Turbotaste wenn ich wieder an die Schule denke..klar, ist das für Kinder im Internet dann oft nicht leicht. Aber für viele Kinder ist es auch in der Schule nicht leicht. Gemobbt kann man auf viele Arten werden, das muss nicht nur der Hass im Internet sein. Wirklich schwierig wird es wahrscheinlich, wenn man sowohl hier wie da niedergemacht wird...
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sirc0nn0r
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Re: Toxic behaviour & Multiplayer-"Angst"

Beitrag von sirc0nn0r »

Erstmal danke für die vielen Antworten in diesem Thread. Bin positiv überrascht, dass ich hier so viel rausziehen kann.
Turbotaste hat geschrieben:Verklärung (bzw. sehr subjektive Erfahrungen) mag da schon ne Rolle spielen. Dazu kommt, dass das ganze Thema Cyberbullying in den letzten Jahren stärker thematisiert wird und ich als Lehrer da teilweise leider auch unter meinen Schülern mitbekomme, was da los ist, das Thema mir also eher schon nahe steht.
Aber irgendwie kann ich mich schlecht damit abfinden, dass es so ist. Wenn mir mal ein Kerl in nem Voicechat doof kommt, ist mir das ja letztlich egal, weil schnell vergessen. Aber grad Jüngere werden da sicherlich nicht immer so drüberstehen können. Das Internet ist böse...
Ich bin zwar kein Lehrer, arbeite aber in der offenen Schulkind- und Jugendarbeit. Klar hat man Konflikte und auch den falschen Umgang mit Medien aus zweiter Hand erfährt. Ich habe aber immer den Eindruck, dass man da nicht auf taube Ohren stößt, oder nichts bewirken kann.
Im Internet hingegen bin ich chancenlos gescheitert, wenn ich mal auf Flames reagiert habe. Da gibts auf konstruktive Fragen oftmals nur noch schlimmeren Hass. Manchmal bleibt mir da regelrecht die Spucke weg, ob der "Kreativität" dieser Wünsche an mich oder andere.
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