Danke.Jochen hat geschrieben:Vielleicht müssen wir auch schlicht konstatieren, dass Gone Home und Co. keine Spiele sind? Und zwar nicht auf dieser despektierlichen "das hat doch gar kein Gameplay und ist auch nur 2 Stunden lang, Frechheit, sowas"-Ebene, wie sie gerade beim Aufkommen der Walking Simulatoren häufig zu beobachten war, sondern auf einem viel fundamentaleren Level. Auf dem Papier gibt's Romane und Sachbücher und Gedichte und Kurzgeschichten und Essays und Grußworte und Fragmente, und niemand käme auf die Idee, das alles unter dem Oberbegriff "Geschriebenes" analysieren zu wollen. Warum muss das auf dem PC oder auf den Konsolen so sein? Warum diskutieren wir bei solchen "Spielen" darüber, ob und inwiefern sie Spiele sind oder nicht sind, anstatt uns viel lieber zu fragen, was sie stattdessen sind - und welche möglicherweise neuen Werkzeuge wir brauchen, um uns ihnen zu nähern?
Die Szene in der Cannery ist übrigens meine Spielszene des bisherigen Jahres. Sowas von gut gemacht und nein, das würde ohne Interaktion nicht funktionieren. Kann man aber nur verstehen, wenn man es erlebt hat und nicht gleich schreit "wo ist das Gameplay111, gibt es denn auch 2,5 Rätsel pro halber Spielstunde?111".
No offense, ich fand es ein betörendes Erlebnis, meine wärmste Empfehlung für diesen Titel, der jeden Cent der 20€ wert ist.