Fire Emblem

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MeanMrMustard
Beiträge: 197
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Re: Fire Emblem

Beitrag von MeanMrMustard »

Ja, das stimmt schon. Ich kann auch zu 100% nachvollziehen, dass Permadeath einige Leute so sehr frustriert, dass sie es lieber ausstellen. In Fates habe ich diesen Schritt tatsächlich selbst gemacht, weil mich das Spiel einfach nur noch genervt hat. Und ich habe es trotzdem später bereut.

Es geht bei dieser Frage, ob Permadeath "ja oder nein?" auch nicht darum, ob man Hardcoregamer oder Noob ist (so wird es ja leider meistens ausgelegt).
Das Problem ist halt wirklich, dass das einzigartige Gameplay von Fire Emblem sich dadurch auszeichnet (und erst dadurch wirklich einzigartig wird), dass man in jedem Zug dafür sorgen muss, dass jede Einheit, die möglicherweise in Gefahr sein könnte, sicher ist. In den FE-Teilen mit dem besten Balancing ist das auch zu nahezu 100% möglich, wenn man als Taktiker nur gut genug plant.
Sobald man jedoch die Möglichkeit geboten bekommt, ohne Konsequenzen Einheiten zu opfern oder zurückzulassen, stellt das das gesamte Gameplay auf den Kopf und es verliert seinen besonderen Twist.

Frustrierend wird es imo erst, wenn die Spiele dem Spieler Hindernisse oder Gegner in den Weg legen, mit denen er nicht rechnen kann. FE7 oder Path of Radiance sind da aber z.B. sehr gut ausbalanciert. Dass diese Spiele so toll gebalanced sind liegt unter anderem auch daran, dass man in diesen Spielen eben NICHT in Nebenmissionen grinden kann, wie in vielen der heutigen FEs.
Jedes Gefecht war perfekt auf den aktuellen Fortschritt der Charaktere des Spielers angepasst. In FE Fates Vermächtnis hingegen gab es einen Punkt, an dem ich gemerkt hab, dass das Spiel definitiv vorausgesetzt hat, dass ich einige Nebenmissionen fürs Grinding abgeschlossen habe.
Doch wo ist dann die Grenze? Ab wann bin ich schon wieder überlevelt?

Optimalerweise sollte ein FE also ohne Grinding auskommen und mit Permadeath gespielt werden, um sich wirklich wie FE anzufühlen. Solange der Permadeath bleibt, kann man von mir aus beliebig viele andere frustlindernde Hilfsfunktionen hinzuschalten. Die Zurückspulfunktion ist da ein sehr guter Schritt in diese Richtung.
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Desotho
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Re: Fire Emblem

Beitrag von Desotho »

MeanMrMustard hat geschrieben: Es geht bei dieser Frage, ob Permadeath "ja oder nein?" auch nicht darum, ob man Hardcoregamer oder Noob ist (so wird es ja leider meistens ausgelegt).
Das Problem ist halt wirklich, dass das einzigartige Gameplay von Fire Emblem sich dadurch auszeichnet (und erst dadurch wirklich einzigartig wird), dass man in jedem Zug dafür sorgen muss, dass jede Einheit, die möglicherweise in Gefahr sein könnte, sicher ist. In den FE-Teilen mit dem besten Balancing ist das auch zu nahezu 100% möglich, wenn man als Taktiker nur gut genug plant.
Das Permadeath Element hast Du ja dennoch, nämlich dann wenn es darum geht Einheiten die du noch nicht hast zu retten.
Aber wie schon geschrieben: Jeder hat ja die Wahl.
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MeanMrMustard
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Re: Fire Emblem

Beitrag von MeanMrMustard »

Desotho hat geschrieben:
MeanMrMustard hat geschrieben: Das Permadeath Element hast Du ja dennoch, nämlich dann wenn es darum geht Einheiten die du noch nicht hast zu retten.
Aber wie schon geschrieben: Jeder hat ja die Wahl.
Ja, aber das Retten der NPCs ist dann doch irgendwie was anderes, als die eigenen Einheiten zu retten.

Ich will hier ja auch niemandem auf die Füße treten oder sagen, wie er zu spielen hat. Ich find es nur schade, dass Intelligent System gleich eine solche Holzhammer-Lösung für die Permadeath-Frustration genutzt hat.

Ich spiele momentan FE The Sacred Stones auf der Wii U in der Virtual Console-Version. Da gibt es dann ja das Quick Save-Feature der VC, das ein wenig dem Frust entgegenwirkt. Ich benutze das dann so, dass ich am Anfang jeder Runde, in der ich denke, dass ich eine relativ gute Ausgangsposition geschaffen habe, einmal schnell quicksave.
Sollte dann mal ein Charakter sterben, hat das dann immer noch die üblichen Konsequenzen, aber ich durch den Quicksave wird der Frustfaktor erheblich gelindert.

Ich finde, ein solcher Ansatz, mit dem man sich sozusagen auf eigene Gefahr ein Backup des Schlachtfortschritts anlegen kann, ist eine deutlich elegantere Lösung, als einfach zu sagen "Ok, wir werden den Permadeath jetzt einfach radikal entfernen."

Und mir geht es jetzt wirklich nicht darum, eine Spielerfahrung zu haben, die möglich "hardcore" ist. Mir gefällt es einfach nicht, wie belanglos das FE-Gameplay wird, sobald man den Permadeath komplett aus der Formel wegkürzt.
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Desotho
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Re: Fire Emblem

Beitrag von Desotho »

In Valkyria Chronicles (wo man den Permadeath meines Wissens nach nicht ausschalten kann) kann man z.B. einen Charakter der besiegt ist noch retten, wenn man ihn mit einem Medic erreicht und quasi vom Schlachtfeld zieht.
El Psy Kongroo
MeanMrMustard
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Re: Fire Emblem

Beitrag von MeanMrMustard »

Ja, das wäre zwar auch ein ziemlich harter Eingriff ins ursprüngliche Gameplay, aber immer noch besser, als gar keine greifbare Konsequenz für den Tod eines Charakters einzubauen.
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Desotho
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Re: Fire Emblem

Beitrag von Desotho »

So ganz verstehe ich das Problem aber nach wie vor nicht. Perma Death ist ja nach wie vor vorhanden. Der einzelne Spieler hat jedoch die Wahl.
Du lässt Permadeath an und bist glücklich.
Ich lasse es aus und bin glücklich.
Alles gut. Oder sehe ich das jetzt falsch? :D

Und nicht falsch verstehen: Ich kann nachvollziehen warum man sich für die Permadeath Option entscheidet.
El Psy Kongroo
MeanMrMustard
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Re: Fire Emblem

Beitrag von MeanMrMustard »

Desotho hat geschrieben:So ganz verstehe ich das Problem aber nach wie vor nicht. Perma Death ist ja nach wie vor vorhanden. Der einzelne Spieler hat jedoch die Wahl.
Du lässt Permadeath an und bist glücklich.
Ich lasse es aus und bin glücklich.
Alles gut. Oder sehe ich das jetzt falsch? :D

Und nicht falsch verstehen: Ich kann nachvollziehen warum man sich für die Permadeath Option entscheidet.
Aaargh, es ist so schwierig, einen härteren Schwierigkeitsgrad zu verteidigen, ohne wie ein elitärer Wichtigtuer zu klingen :lol:

Also, ich bin grundsätzlich auch immer für Freiheit im Schwierigkeitsgrad - jeder, wie er will. Aber die meisten Spiele handhaben das auch einfach ein wenig anders. Da werden dann einfach nur irgendwelche Statuswerte der Gegner gesenkt und die der eigenen Charaktere erhöht. Und Fire Emblem bietet diese Wahl "Leicht/Mittel/Schwer" neben der Wahl "mit Permadeath/ohne Permadeath" ja auch noch an.

Aber ich finde, man sollte (im optimalen Fall) bei Fire Emblem das Spielen mit Permadeath erzwingen, einfach weil das Gameplay dadurch vielschichtiger, aufrender und einziagartiger wird. Und das auch nichtmals auf einer emotionalen Ebene (die es ja auch für viele gibt), sondern auch auf einer rein spielmechanischen Ebene.

Für mich ist es einfach DER größte Reiz an Fire Emblem, immer darauf achten zu müssen, dass alle meine empfindlichen Charaktere abgeschirmt von gegnerischen Angriffen stehen und ich abwägen muss, wie viel ich eine Einheit, die ich an die Frontlinie stelle, zumuten kann.
Und wie ich bereits zuvor erwähnt hab: Solange der Permadeath bleibt, können die Entwickler gern so viele andere optionale Hilfestellungen einbauen, wie sie möchten.

Mein Problem ist einfach dieses Verwenden von Einheiten als Kanonenfutter. Vielleicht ist das auch nur so eine Eigenheit von mir und andere Spiele spielen ohne Permadeath genau so vorsichtig und bedacht, wie ich es nur mit Permadeath tun würde. Aber WENN ich mal ohne Permadeath gespielt hab, hab ich immer ziemlich gnadenlos meine Charaktere geopfert, wenn das in einem Augenblick die für mich effektivste Lösung war.
Vor allem Bosskämpfe werden ohne Permadeath ja völlig trivialisiert. Man kann dann einfach Kleinvieh auf den Boss schmeißen, bis er irgendwann umfällt oder schwach genug für einen starken Charakter ist, um ihn zu one-hitten.

Also, ich will auch nochmal betonen, dass ich echt niemandem auf die Füße treten will. Ich find es selbst immer furchtbar, wenn irgendwer daherkommt und behauptet, Spiel XY würde nur auf Nightmare-Schwierigkeitsgrad DIE echte XY-Spielerfahrung bieten.
Aber es ist wahrscheinlich ein wenig so wie mit den missverstandenen, aufrichtig wohlwollenden Dark Souls-Fans, die sich gegen einen niedrigeren Schwierigkeitsgrad aussprechen, nur damit mehr Spieler in den Genuss der ursprünglichen Dark Souls-Erfahrung kommen :lol:
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