Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

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dukynuky
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Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von dukynuky »

hi,

ich hab nun auch mal im Mailbag nachgefragt,

würde aber vielleicht gerne generell mal die Meinung der andere Hörer zu dem Thema hören,
vielleicht irre ich mich mit meiner Haltung ja auch komplett ;)

Hallo,

*schleim schleim*


Allerdings ist mir nun doch was aufgefallen, was ich nicht soooo gut fand.
Es geht um die Folge "Eine Viertelstunde mit Birthdays the Beginning".

Konkret um die Tatsache, dass ihr das Spiel wieder über Steam zurückgegeben habt.
Ihr habt das Game gekauft. Habt es <2 Stunden gespielt und dann darauf basierend Content erstellt und Verdient ja dann indirekt damit Geld.
Ich finde es da nicht unbedingt die feine englische dann das Produkt zurück zu geben. Sobald man selbst indirekt oder auch Direkt damit Geld verdient, sollte man dem Entwickler dann seinen Teil auch zugestehen. Hätte er das "miese" Spiel nicht Programmiert, hättet ihr dann auch keine Folge darüber machen können.

Hoffe man kann meine Bedenken bei so einem Vorgehen nachvollziehen.

Grüße

DukyNuky
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Wudi
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von Wudi »

dukynuky hat geschrieben: [...] Sobald man selbst indirekt oder auch Direkt damit Geld verdient, sollte man dem Entwickler dann seinen Teil auch zugestehen. [...]
Nun kann man argumentieren, dass die normale Spielepresse in der Regel gar kein Geld ausgibt und dennoch damit Content und Geld generiert.
Natürlich bekommt die Presse von den Entwicklern bzw. Publishern für genau diesen Zweck die Spiele.

Diese Gedanken wollte ich nur einmal einwerfen.
dukynuky
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von dukynuky »

Sehr valides Argument. da muss ich nun erstmal drüber nachdenken ;) Danke...

Wäre aber auch die Frage wie oft das Steam mitmacht. Habe schon gelesen das Steam User darauf hinweißt, das die Funktion nicht zum haufenweise Testen gedacht ist.
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Desotho
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von Desotho »

Ist meiner Ansicht nach auch ein Unterschied ob man das einmal macht oder am Fließband.
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Gemessen daran, dass es hieß, dass jedes Spiel selber gekauft werden soll, fände ich es auch nur fair solche Spiele nicht zurückzugeben
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zackzackab
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von zackzackab »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben:Gemessen daran, dass es hieß, dass jedes Spiel selber gekauft werden soll, fände ich es auch nur fair solche Spiele nicht zurückzugeben
Word.

Klar ist zwar, dass die Abstandnahme von einer regelmäßigen Bemusterung dazu gedacht ist, die Unabhängigkeit des Podcasts zu betonen. Und die wird durch die Rückgabe von Spielen bei Steam nicht in Frage gestellt. Da aber das Viertelstunde-Format häufig in die Richtung einer Kurzwertschätzung aufgrund erster Eindrücke geht, hätte ich mir in dem Kontext schon ein wenig mehr stilistisches Feingefühl gewünscht. So wirkt es unfreiwillig, als hättet ihr Euch selbst bemustert und würdet den Entwicklungsaufwand nicht hinreichend respektieren. Dass das mit der Realität nichts zu tun hat und ihr Euch Spielen in aller Regel mit größter Hingabe widmet, dürfte hier natürlich auch allen bewusst sein.

Respekt übrigens an dukynuky für das Feingefühl, das nötig war, um auf das Dilemma aufmerksam zu werden.
Zuletzt geändert von zackzackab am 30. Mai 2017, 19:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Wudan
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von Wudan »

Versteh den Einwand null, sorry. Wärs euch lieber wenn das Game jetzt in der Library verschimmelt und nie wieder angefasst wird und damit für niemanden von Nutze ist?
Dann lieber zurückgeben und neues Game von kaufen = noch ne Wertschätzung. Haben sowohl Hörer als auch Caster mehr davon.
SO reich ist the Pod jetzt nun wieder auch nicht das man das Geld nutzlos wegfleddern kann.
Zuletzt geändert von Wudan am 30. Mai 2017, 19:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Wudan
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von Wudan »

goschi hat geschrieben: Es bleibt, dass mit diesem Spiel ein monetär vergütetes Produkt (die "15min mit..." Folge) erstellt wurde und dann finde ich es durchaus auch etwas unanständig, wenn dieses Spiel dann refundet wird, völlig unabhängig von seiner Qualität.
Ich hab die Folge noch nicht gehört. War das Game denn nu gut oder schlecht? Wenns schlecht ist, warum sollte mans dann nicht zurück geben dürfen wie jeder andere auch? :think:
zackzackab
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von zackzackab »

Wudan hat geschrieben:Versteh den Einwand null, sorry. Wärs euch lieber wenn das Game jetzt in der Library verschimmelt und nie wieder angefasst wird und damit für niemanden von Nutze ist?
Dann lieber zurückgeben und neues Game von kaufen = noch ne Wertschätzung. Haben sowohl Hörer als auch Caster mehr davon.
Ich finde, bei keinem digitalen Erzeugnis, das zumindest theoretisch unendlich oft vervielfältigt werden könnte, kommt es für sich genommen darauf an, ob eine dieser Kopien weiter genutzt wird oder nicht. Aber korrigiere mich, wenn ich Deine Aussage wie folgt falsch zusammenfasse:

'Es hat doch keiner was davon, wenn das Spiel jetzt ungenutzt in der Library verbleibt.'

Dem würde ich und einige andere hier offenbar auch entgegen, doch: der Entwickler. Und auch wir. Weil es auch fehlgeschlagene Experimente geben muss, damit die Evolution der Computerspiele voranschreitet und nicht immer wieder die gleichen Spieletypen in der 100-sten Iteration entstehen. Und weil es abgesehen davon Respekt für das gescheiterte Experiment gezollt hätte, das Spiel nicht zurückzugeben, nachdem man es beruflich eingesetzt hat.
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Wudan
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von Wudan »

goschi hat geschrieben:erster Teilsatz ;)
Demnach: wenn das Game also in einem (kostenlosen) Sonntagscast besprchen wäre, wäre zurückgeben wieder legitim?

Also nee sorry, ich versteh was ihr meint aber das fällt bei mir unter "päpstlicher als der Papst". Überflüssig deswegen nen Faß aufzumachen. Aber kann man natürlich auch anders sehen, also macht ihr mal^^
zackzackab
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von zackzackab »

Wudan hat geschrieben:Demnach: wenn das Game also in einem (kostenlosen) Sonntagscast besprchen wäre, wäre zurückgeben wieder legitim?
Nur, weil die Sonntagscasts frei verfügbar sind, heißt das nicht, dass sie nicht Teil des Projektes sind, dessen Backer man auf Patreon ist. Schon deshalb verfängt Deine reductio ad absurdum nicht. ;)
der unbestechliche
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von der unbestechliche »

Hinzu kommt, dass in solchen Fällen immer Transaktionskosten anfallen. Ich weiß nicht, ob die Steam trägt, aber vermute mal, dass die dem Entwickler / Publisher in Rechnung gestellt werden. Ist bei digitalen Gütern zwar nicht ganz so tragisch wie bei physischer Ware, die man als Händler dann wegwerfen kann, aber dennoch ein finanzieller Schaden.
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Wudan
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von Wudan »

goschi hat geschrieben: Also sind alle anderen Meinungen als deine völlig falsch, aber immerhin gestehst du uns zu sie zu haben? nett...
Wo sagte ich das eure Meinungen falsch sind? Ich sagte lediglich das ich das anders sehe und fertig. Kann ja mal passieren^^
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M0ps
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von M0ps »

Wudan hat geschrieben:
goschi hat geschrieben: Also sind alle anderen Meinungen als deine völlig falsch, aber immerhin gestehst du uns zu sie zu haben? nett...
Wo sagte ich das eure Meinungen falsch sind? Ich sagte lediglich das ich das anders sehe und fertig. Kann ja mal passieren^^
Du erkennst aber die Argumente der anderen nicht an und das sagt im Grunde aus, dass du die Meinungen für falsch hältst.


Ich bin mir bei der Sache irgendwie uneins. Grade das Argument, dass der Podcast ein kommerzielles Projekt ist lässt mich nachdenken. Unter anderen Umständen (privat) würde ich ein Spiel, was sich nach dem Anspielen als "blöd" raustellt refunden, aber so...
DerSpieler
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von DerSpieler »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben:Gemessen daran, dass es hieß, dass jedes Spiel selber gekauft werden soll, fände ich es auch nur fair solche Spiele nicht zurückzugeben
Fasst auch meine Empfindung gut zusammen. Sehe es nicht als Weltuntergang an aber irgendwie wärs schon cooler wenns nicht gemacht werden würde.

Das Spiel wieder zu refunden ist ja so als hätte der Entwickler es gratis für eine gewisse Spielzeit (höchstens 2 Stunden) zur Verfügung gestellt. Mit dem Unterschied, der die Problematik natürlich abschwächt, dass dies eine Möglichkeit ist, die nicht nur der Presse sondern allen zur Verfügung steht.
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Wudan
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von Wudan »

M0ps hat geschrieben: Du erkennst aber die Argumente der anderen nicht an und das sagt im Grunde aus, dass du die Meinungen für falsch hältst.
Verstehe ich nicht. Ich erkenne die Argumente ja an, kann ihnen folgen, nur bin eben anderer Meinung. Das muss doch wohl erlaubt sein ohne gleich ans Kreuz genagelt zu werden :-?

Abgesehen davon hab ich gerade die Folge mal gehört. Das Spiel wurde ja als Schrott angesehen. Warum sollte man Schrott nicht zurück geben dürfen? Ja ja ich weiß Moral und Anstand und Respekt vor dem Entwickler und so. Umgekehrt könnte man argumentieren das es unmoralisch ist ein so schlechtes Game überhaupt für das Geld zu verkaufen.
Spiel gefällt nicht - Geld zurück. Genau dafür ist doch die Rückgabefunktion da und wird am Tag 60.000 Mal benutzt, teilweise mit sehr viel fragwürdigeren Begründungen. Und ich glaub kaum das in der Steam-TOS an irgendeiner Stelle steht das man von der Rückgabe ausgeschlossen ist wenn man das Spiel in einem Podcast bespricht. Rückgabe ist also vollkommen legitim. Alles andere von wegen Moral und eventueller Unanständigkeit ist subjektive Auslegungs- und Ansichtssache. Da sei jedem seine Meinung gegönnt, und das ist eben meine dazu und ich find daran nichts schlimmes, fertig.
DerSpieler
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von DerSpieler »

Es gibt keine Möglichkeit ein Spiel weiterzuverschenken bei Steam. Sobald du es deiner Bibliothek hinzufügst bleibt dir nur es a) zu spielen, b) zu refunden, c) es ohne zu spielen rumliegen lassen oder d) es komplett aus der Liste zu löschen (was aber außer ein bisschen gefühlter Aufgeräumtheit keinerlei Vorteile bringt)

Früher gab es die Möglichkeit ein Spiel als Geschenk zu kaufen und bei Bedarf irgendwem (auch sich selbst) zu schenken aber man konnte es auch da nicht spielen bevor es verschenkt und damit an einen bestimmten Account gebunden war. Das ist soweit ich weiß mit einem der letzten Updates weggefallen und das Schenken funktioniert jetzt etwas anders, aber ein einmal in einem Account aktiviertes Spiel kann man noch immer nicht weiterverschenken.
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Tagro
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von Tagro »

Mh... eine wirklich interessante Fragestellung.

Für mein Verständnis war und ist eines der Ziele des Podcast eine unabhängige Berichterstattung über Spiele. Deshalb die Finanzierung über Patron welche sicherstellen soll, dass das Projekt nicht über Werbung der Spieleentwickler finanziert wird, sondern über den Endkunden, die Hörer selbst.
Somit wird sichergestellt, dass es keine finanzielle Abhängigkeit gibt zwischen den Podcast Produzierenden und denen dessen Produkte getestet werden.
Ich denke mal, dies können wir alle als gemeinsame Grundbasis anerkennen.

Die Frage ist nun wie sind die Auswirkungen vom zurückgeben von Spielen auf den Podcast und auch die Glaubwürdigkeit des Podcast.
Ich denke es ist wichtig zwischen journalistische Unabhängigkeit / Glaubwürdig des Produkttestes und der besonderen Podcast Glaubwürdig zu unterscheiden, da dies doch verschiedene Ebenen sind.
Einmal die Ebene die man von jedem Journalisten erwarten sollte und jene strengere Auslegung die der Podcast sich selbst auferlegt.
Diese haben zwar Überschneidungen, sollten aber dennoch getrennt betrachtet werden.


Zur Journalistische Unabhängigkeit / Glaubwürdigkeit des Produkttestes
Das „Geschenke“ oder „Werbefinanzierte Abhängigkeit“ zu einem wohlwollenden Urteil führen halte ich für sicher. Entweder ganz bewusst (Korruption), oder auch unterbewusst, wenn sich der Journalist nicht mal bewusst ist das diese Beeinflussung hier Vorliegt.

Nun die Frage ob diese in diesem Beispiel der Fall ist.
Klares Nein von meiner Seite.
Warum?
Weil es nicht zu einer Verknüpfung zwischen Journalisten und Entwickler gekommen ist.
Dieses Angebot gilt global für ganz Steam, ist somit vollkommen unabhängig vom einzelnen Entwickler.
Der Entwickler hat auf diesen Vorgang keinerlei Einfluss und kann dem Vorgang weder zustimmen noch ablehnen. Zudem wird dieses Angebot allen Steam Nutzern gemacht sowohl Journalisten wie auch dem ganz normalen Gamer.
Man müsste sich also die Frage stellen, wenn man die Journalisten von diesem Service ausschließt, verfälscht dieses Ausschließen dann vielleicht sogar die Wahrnehmung, im Verhältnis zum normalen Spieler.

Wo man berechtigt Kritik üben kann, wäre die Frage ob dieses Angebot von Steam die Podcaster dahin beeinflusst Spiele lieber auf dieser Plattform zu kaufen als z.B. im Einzelhandel.
Doch selbst wenn, würde dies den eigentlichen Spieltest nicht beeinflussen, welcher wieder von Steam unabhängig ist.
Die Journalistische Unabhängigkeit / Glaubwürdigkeit des Produkttestes ist für mich nicht angegriffen.


Zur Podcast Glaubwürdig
Hier geht es im die zusätzlichen Versprechungen die die Podcaster sich selbst auf die Fahne geschrieben haben, unabhängig von dem was ein normaler Spielejournalist sowieso beachten sollte.

Versprochen wurde:
Sich von der Spieleindustrie unabhängig zu machen, indem man auf das Geld der Spieleentwickler/Publisher nicht angewiesen ist.
Dies will man über das Finanzierungsmodell erreichen.
Dazu sollen auch Spiele aus eigener Tasche (Betriebsvermögen) bezahlt werden und man will nach Möglichkeit auf „Geschenke“ in Form von kostenlosen Spielen verzichten.

Nicht versprochen wurde:
Das man auf die Steam Rückgabemöglichkeit verzichtet.
:character-oldtimer:

Wenn man sich an diese Regeln hält bleibt man Glaubwürdig im Sinne seiner eigenen Versprechungen.

Die Frage ist nun, ist die Rückgabemöglichkeit von Steam ein indirektes Geschenk an den Podcast der somit die Glaubwürdig der eigenen Regeln untergräbt?
Auch hier wieder Nein. Weil?
Die Rückgabemöglichkeit ist eine festgelegte allgemeingültige Regelung, auf welche weder Podcaster noch Entwickler/Publisher Einfluss nehmen können. Es kann also zu keinem verdeckten Geschenk (Bestechung) kommen welches die Glaubwürdigkeit untergräbt. Weil es wirklich allen zur Verfügung steht, somit ein normaler Bestandteil des Produktes ist und keine „Bonus“ für Tester.
Zudem wurde auch nie gesagt auf diese Rückgabemöglichkeit zu verzichten, somit bricht man auch keine eigenen Regeln.

Wenn man nun aber dem Podcast diese Nichtnutzung der Rückgabe als Regel aufzwingt, läuft man Gefahr das die Ergebnisse verfälscht werden.
z.B. Ein Indispiel welches bei den großen Zeitungen/Redaktionen keine Werbung geschaltet hat, bekommt von denen eine faire aber niedrige Wertung.
Nun Informieren sich die Podcaster nach neuen Indispielen für die Wertschätzung. Bei der Vorrecherche sehen sie nun, das dieses Indispiel nicht so toll ist.
Wo man vielleicht vorher sagte:
„Mal einen eigenen Blick drauf werfen, weil wir es wie alle anderen normalen Menschen auch zurück geben können.“
Sagt man nun:„Das Risiko ist zu groß, wir verhalten uns nicht wie normale Konsumenten, weil die Extraregel nur uns einschenkt und das Spielebudget lieber in sichere Produktionen gesteckt wird.“
Doch man verhält sich wie ein normaler Gamer/Steam Nutzer.

Somit ist die Podcast Glaubwürdig für mich nicht untergraben, und die eigenen Regel wurden befolgt.


Was bleibt als Kritik?
Man kann nun natürlich kritisieren, dass hier mit dem Produkt eines Dritten Geld verdient wird, welchem man selbst kein Geld für sein Produkt gibt, oder das Geld wieder zurückzieht.

Dies ist aber eine Frage welche man nur nach eigenen moralischen Maßstäben entscheiden kann und vollkommen unabhängig zu den oben genanten beiden Punkten steht.
Somit kann ich hier nur meine eigene moralische Messlatte anlegen und meine eigenen Wünsche äußern.
Ich wünsche mich das die Rückgabemöglichkeit genutzt wird.
Weil ich möchte, dass ihr euch mit eurem Podcast eurem Kunden/ dem Gamer verpflichtet seht.
Dazu gehört für mich, das ihr die Spiele auch aus meiner Perspektive, der Perspektive eines Games spielt und kauft.
Zu diesem kaufen gehören dann auch alle Nachteile (Eigenfinanzierung) und alle Vorteile (Steam Rückgabe) die ich als Kunde und Game auch nutze. Nur so können Ergebnisse rauskommen mit denen ich mich Identifizieren kann.

Was sagt man nun dem Entwickler des zurückgegebenen Spieles?
Ich hoffe ihr sagt ihm das gleiche, was ich als Gamer einem Entwickler sagen würde, wenn ich ihm sein Produkt zurückgebe.
„Mach bessere Spiele, dann passiert dies nicht!“


Mein Fazit.
Für mich habt die Podcaster sich keinerlei Fehler schuldig gemacht. Sie sind loyal gegenüber uns, so wie sie es als Projektziel definiert haben.
Und sie haben sich bei der Rückgabe für unsere Perspektive, die des Gamers entschieden.

Also, weiter so.
:text-bravo:
Zuletzt geändert von Tagro am 31. Mai 2017, 09:27, insgesamt 1-mal geändert.
lnhh
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von lnhh »

/Thread ;-)

Klasse Ausarbeitung Tagro. Auf Grund solcher Posts lese ich gerne hier im Forum.
Viele Leute geben sich wirklich Muehe.
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Andre Peschke
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Re: Spiele die im Podcast gespielt werden zurückgeben?

Beitrag von Andre Peschke »

Erstmal: Danke für diesen Thread. Es ist gut, dass die Community solche Sachen als Korrektiv hinterfragt.

Zum Thema:
Axel hat geschrieben:Andre und Jochen haben sich über Monate in ihrer Kritik an die Spielepresse auch daran abgearbeitet, dass die Presse die Spiele kostenlos bekommt und extrem viele Redakteure Spiele als Medium nach vielen Jahren im Beruf einfach nicht mehr wirklich wertschätzen und sich auch nicht in den Kunden hineinversetzen können. Man ging schon relativ von Anfang an mit dem großen Versprechen an die Weltherrschaft ran, dass man Spiele selbst kaufen möchte um wieder auch für sich selbst ein besseres Gefühl für das Medium zu bekommen. Umgekehrt heißt das aber auch: Wenn ich eine Folge zu einem Spiel mache, was ich aber refundet habe, dann wird dieser Vorsatz IMO ad Absurdum gebracht. Weil: Man kann sich nicht die Rosinen rauspicken die man behalten will und den Rest dann refunden.
Das halte ich zunächst für eine Übertreibung. Woran wir uns tatsächlich abgearbeitet haben ist die Tatsache, dass unabhängiger Journalismus bedeutet sich nicht von denjenigen abhängig zu machen, über die man kritisch berichten soll. Daraus folgte schon immer in erster Linie den Verzicht auf Werbung. In zweiter Linie bedeutete dies auch den Verzicht auf Bemusterung, weil man sonst wieder auf das Wohlwollen der Gatekeeper angewiesen ist. Hier haben wir auch schon immer betont, dass wir gelegentliche Ausnahmen machen werden, wenn wir dadurch erheblich früher an ein Spiel rankommen (siehe: Horizon: Zero Dawn) und dies nach unseren Spielregeln funktioniert (keine komischen NDAs etc).

Was korrekt ist: Wir haben auch darüber gesprochen (aber uns IMO keinesfalls daran "abgearbeitet"), dass dies den positiven Nebeneffekt hat, den Wert eines Spiels wieder unmittelbarer zu begreifen, da jedes "Muster" plötzlich wieder Geld kostet. Man ist dadurch plötzlich wieder in der Position des normalen Spielers, für den jeder Titel, den er wirklich spielen will, eine Investition darstellt.

In diesem Kontext fand und finde ich es legitim, dass wir die Mittel einsetzen, die einem herkömmlichen Spieler zur Verfügung stehen, einschließlich des Refund-Systems. Aus dieser Perspektive kann ich also bislang nicht folgen.
Axel hat geschrieben:Ich finde das auch nicht so korrekt. gerade weil daraus ja eine Folge geworden ist, finde ich es ein wenig unanständig solch ein Spiel dann wieder zu refunden. Es gehört für mich mit zur Wertschätzung eines Medium als ganzes dazu, dass man Spiele, die man wirklich mies findet, behält und ein Gefühl dafür bekommt Geld verloren zu haben.
Diese Perspektive finde ich hingegen diskussionswürdig und auf der Ebene habe ich vorher nicht darüber nachgedacht. Privat nutze ich den Refund, wie schon oft erzählt, um in viel mehr Spiele reinzuschauen, als ich das sonst täte. Im Kontext des Podcasts ist der Refund hier IMO Gold wert, da wir so viel mehr einfach mal reinschnuppern können, als wir uns normal leisten könnten. Und ja: Die Ausgaben für Spiele sind durchaus gerade derzeit wieder relevant. Wir sind drei Leute, die jeden Monat hier und da mal was anschauen wollen (jetzt sogar bald vier). Manchmal brauchen wir Spiele doppelt, weil das Accountsharing nicht trägt. Rechnet man dazu, dass wir weiterhin reinvestieren (Wolfgang) und immer mehr Kosten auf uns zukommen, die wir vorher vermeiden konnten (Entwicklung, freie Autoren etc), würde uns ein ausuferndes Spielebudget behindern. Ein kompletter Verzicht auf Refunds wäre daher derzeit IMO problematisch.

Bliebe die Frage: Müsste man auf einen Refund verzichten, sobald man das Spiel in einem Podcast thematisiert. Das ist bisher ja nur einmalig vorgekommen, wir können uns also darauf einigen, dass es selten ist. Im konkreten Fall hatten wir vorher auch darüber gesprochen, ob wir zu Birthdays aufgrund der kurzen Spielzeit überhaupt eine Folge machen. Da wir bei "Eine Viertelstunde" aber noch in der "Mal probieren, was in dem Format so alles Sinn ergibt"-Phase sind, haben wir diese Folge dazu aufgezeichnet.

Ich sehe das Argument, dass man hier "mit der Arbeit des Entwicklers Geld verdient" und ihm daher fairerweise auch seine Einnahmen lassen sollte. Ich sehe auch, dass wir als Projekt gesagt haben, wir wollen uns bemühen fair zu agieren und kann daher verstehen, wie man daraus eine Forderung in diese Richtung ableitet. Ob ich dem beipflichte, weiß ich noch nicht. Muss ich offen gestanden drüber nachdenken. Von daher erstmal nur: Danke für den Input.

Noch eine kleine Feststellung: "Eine Viertelstunde" ist keine Wertschätzung. Es ist ein Angespielt-Format. Es wurde explizit dazu geschaffen um euch auch von den Titeln zu erzählen, zu denen wir uns noch keine abschließende Beurteilung erlauben können oder wollen.
der unbestechliche hat geschrieben:Hinzu kommt, dass in solchen Fällen immer Transaktionskosten anfallen. Ich weiß nicht, ob die Steam trägt
AFAIK gehört das zum Steam-Service, so wie auch Re-Downloads etc. Dem Entwickler entstehen keine Kosten. Das Refund-System wäre sonst IMO auch nicht durchsetzbar gewesen.

Andre
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