CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

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Rince81
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Rince81 »

ZiggyStardust hat geschrieben: 11. Feb 2019, 13:15 Also bei meiner Complete Edition für PS4 waren alle DLCs und Patches auf der Disc. Zum Release kaufen ist bei AAA-Produktionen fast immer eine schlechte Idee. Vor allem ohne schnelle Internetverbindung.
Da wir von Steam und GOG reden dürfte klar sein, dass es sich auf die PC Fassung bezieht. ;)

Ich finde es interessant, dass du dich beklagst, dass wir Verbraucher die Geiz ist Geil Mentalität fördern und ein paar Sätze die Release ist die neue Beta Mentalität der Publisher fast verteidigst.
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ZiggyStardust
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von ZiggyStardust »

Stuttgarter hat geschrieben: 11. Feb 2019, 13:20 Und mittlerweile lässt sich das natürlich überprüfen - da es regelmäßig Berichte dazu gibt. Man muss sie halt nur lesen wollen.
Wirklich? Ich kann mich in letzter Zeit nur an Berichte über die schlechten Bedingungen bei Red Dead Redemption 2 erinnern. Wie waren denn die Arbeitsbedingungen bei Metro Exodus, Anthem, The Division 2, Crackdown 3 und Kingdom Hearts 3? Wo kann ich mich darüber informieren? Dieser Podcast, aber auch die Spieleseiten und Foren haben ganz andere Themen im Fokus.
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Heretic
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Heretic »

Rince81 hat geschrieben: 11. Feb 2019, 13:09Das Patches nur nach einer GOG.com Registrierung zu bekommen sind war sicher nicht Bandais Idee. Leute ohne schnelle Internetanbindnung, die soll es auch in Deutschland geben...
Für die GOG-Registrierung an sich brauchts aber kein schnelles Internet. Für das Herunterladen der Patches ist eine schnelle Verbindung natürlich von Vorteil, ob mit oder ohne Registrierungszwang. Aber was wäre die Alternative? Gab's 2015 noch Patches auf Heft-Datenträgern? Ich weiß es echt nicht mehr... :think:
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Rince81 »

Heretic hat geschrieben: 11. Feb 2019, 16:45 Aber was wäre die Alternative? Gab's 2015 noch Patches auf Heft-Datenträgern? Ich weiß es echt nicht mehr... :think:
Downloads ohne eine Registrierung? ich kann mich dunkel entsinnen dass es sowas früher mal gab...
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Heretic
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Heretic »

Rince81 hat geschrieben: 11. Feb 2019, 17:12Downloads ohne eine Registrierung? ich kann mich dunkel entsinnen dass es sowas früher mal gab...
Sorry, aber dann versteh' ich dein Argument mit der langsamen Internetverbindung nicht. Registrieren kannste dich auch mit 'nem 56k-Modem.
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Rince81 »

Mein Argument bzw. Frage ist: wozu braucht man für normale Patches eines Retail gekauften Spiels einen Account? Beim Vorgänger ging es noch ohne...
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von bluttrinker13 »

Rince81 hat geschrieben: 11. Feb 2019, 18:27 Mein Argument bzw. Frage ist: wozu braucht man für normale Patches eines Retail gekauften Spiels einen Account? Beim Vorgänger ging es noch ohne...
Vielleicht waren beim Vorgänger die Patches auch viel kleiner (Witcher 3 Patch 1.32 wird immerhin mit 638MB angezeigt)?

Vielleicht macht man die Serverstruktur dadurch auch weniger angreifbar (Argument eines Bekannten bzgl freier Downloads)?
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Stuttgarter »

ZiggyStardust hat geschrieben: 11. Feb 2019, 13:38
Stuttgarter hat geschrieben: 11. Feb 2019, 13:20 Und mittlerweile lässt sich das natürlich überprüfen - da es regelmäßig Berichte dazu gibt. Man muss sie halt nur lesen wollen.
Wirklich? Ich kann mich in letzter Zeit nur an Berichte über die schlechten Bedingungen bei Red Dead Redemption 2 erinnern. Wie waren denn die Arbeitsbedingungen bei Metro Exodus, Anthem, The Division 2, Crackdown 3 und Kingdom Hearts 3? Wo kann ich mich darüber informieren? Dieser Podcast, aber auch die Spieleseiten und Foren haben ganz andere Themen im Fokus.
Wir schreiben in einem Thread zum Thema "Arbeitsbedingungen bei CD Projekt".

Darüber hinaus gab es Berichte zu den Arbeitsbedingungen bei Naughty Dog - und zum Thema "Sexismus bei Riot Games". Das sind die, die mir jetzt spontan eingefallen sind - mag noch mehr gegeben haben. Es wird auf jeden Fall zukünftig mehr werden.

Dazu noch schnelle Googlerecherche:

DIE ZEIT hat einen Artikel zum Thema "Spieleentwicklung und Crunchtime": https://www.zeit.de/digital/games/2019- ... ausbeutung

Außerdem geht es zumindest teilweise umgekehrt - eine Liste von Spielen, die ohne Crunch entstanden sind:
http://www.4players.de/4players.php/spi ... _sind.html

Hab ich geschrieben, dass man bei jedem einzelnen Spiel die Bedingungen erfahren kann? Nein. Nur, dass es generell mittlerweile möglich ist. Aber die meisten Spieler reagieren auf so Meldungen ja entweder gar nicht - oder sogar mit Genervtheit.
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von bluttrinker13 »

Stuttgarter hat geschrieben: 11. Feb 2019, 18:48
Außerdem geht es zumindest teilweise umgekehrt - eine Liste von Spielen, die ohne Crunch entstanden sind:
http://www.4players.de/4players.php/spi ... _sind.html

... Aber die meisten Spieler reagieren auf so Meldungen ja entweder gar nicht - oder sogar mit Genervtheit.
Interessante Links, thx! Aber...

Abgesehen davon, dass die Informationslage auch mit diesem Tweet weiterhin äußerst dürftig ist (e.g., keine nachprüfbaren Zahlen oder Statistiken, allgemein geringe Beteiligung beim Aufruf + unklarer Unterschied zwischen "kein Crunch" und "weitgehend kein Crunch"),
wie sollten denn Spieler auf solche Meldungen deiner Ansicht nach reagieren?
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Stuttgarter »

bluttrinker13 hat geschrieben: 11. Feb 2019, 18:56
Stuttgarter hat geschrieben: 11. Feb 2019, 18:48
Außerdem geht es zumindest teilweise umgekehrt - eine Liste von Spielen, die ohne Crunch entstanden sind:
http://www.4players.de/4players.php/spi ... _sind.html

... Aber die meisten Spieler reagieren auf so Meldungen ja entweder gar nicht - oder sogar mit Genervtheit.
Interessante Links, thx! Aber...

Abgesehen davon, dass die Informationslage auch mit diesem Tweet weiterhin äußerst dürftig ist (e.g., keine nachprüfbaren Zahlen oder Statistiken, allgemein geringe Beteiligung beim Aufruf + unklarer Unterschied zwischen "kein Crunch" und "weitgehend kein Crunch"),
wie sollten denn Spieler auf solche Meldungen deiner Ansicht nach reagieren?
Gute Frage. So, wie sie auf Massentierhaltung, Dieselskandale, korrupte Verkehrsminister, 16-jährige Schwedinnen, Bienensterben, soziale Ungerechtigkeit, was auch immer reagieren sollten: Individuell. Aber wenigstens anerkennen, dass es ein relevantes Thema ist. Und sich dazu Gedanken machen.

Siehe das Beispiel mit der Massentierhaltung. Man sollte sich zumindest bewusst sein, was man unterstützt.
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bluttrinker13
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von bluttrinker13 »

Stuttgarter hat geschrieben: 11. Feb 2019, 19:52 Gute Frage. So, wie sie auf Massentierhaltung, Dieselskandale, korrupte Verkehrsminister, 16-jährige Schwedinnen, Bienensterben, soziale Ungerechtigkeit, was auch immer reagieren sollten: Individuell. Aber wenigstens anerkennen, dass es ein relevantes Thema ist. Und sich dazu Gedanken machen.

Siehe das Beispiel mit der Massentierhaltung. Man sollte sich zumindest bewusst sein, was man unterstützt.
Mit anderen Worten, es sollte einfach bekannt sein. Stimme ich zu. Da würde ich auch meinen - ist längst geschehen, zumindest bei der aktiven Spielerschaft die mehr als nur Fifa und Androidgames kennt, ist "crunchtime" sicherlich ein zumindest bekannter Begriff.
Insofern wäre es mE viel zielführender, wenn sich die Betroffenen selber mal darüber Gedanken machen würden, wie sie denn crunch so finden und ob das akzeptabel ist. Und herausgreifen, zu der Spielerschaft, und wie die das so finden würde, wenn man da - keine Ahnung - mal Anstrengungen hinsichtlich Transparenz, Kennzeichnung, Gesetzesinitiativen und/oder Gewerkschaftsstreit unternimmt.

Ich als Konsument oder Spieler stehe da doch vor einer riesigen, mehrdeutigen, opaquen Oberfläche. Mir fehlen Informationen und Ansatzpunkte um da überhaupt was anders zu entscheiden, geschweige denn (in Analogie an deinen Massentierhaltungsvergleich) anders zu konsumieren. Wenn ich God of War geil finde, und zocken will, finde ich doch kaum Argumente dagegen, nur einen happy Cory Barlog und andere, und eine "Bio"-Alternative ebensowenig.

Bottom-line: Crunch ist ein Thema, sollte eines sein, sollte auch vermieden werden (soweit das überhaupt möglich ist). Aber die Initiative muss da, noch, mehr von den Betroffenen selber ausgehen.

Den Vergleich von Programmierern/Spieleentwicklern mit industriellem Massenvieh finde ich gelinde gesagt aber etwas... far fetched und tendenziell zynisch. ;)
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Stuttgarter »

Es war nicht meine Absicht, Massentierhaltung und Entwicklungsbedingungen gleichzusetzen. Es ging mir darum, gleichzusetzen, wie man als Kunde mit Misständen umgehen sollte. Und der allererste Schritt ist, sich überhaupt dafür zu interessieren. Es zu thematisieren.

Insofern stimme ich Dir völlig zu - da muss von den Entwicklern mehr kommen. Aber umgekehrt wird auch erst dann mehr und mehr und mehr kommen, wenn die wiederum das Gefühl haben, damit auf Interesse zu stoßen. Und damit liegt die Verantwortung auch wieder bei uns - dass wir solche Themen aufnehmen. Statt - wie es gern geschieht - sie zu ignorieren.
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Axel
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Axel »

Also wenn CDPR die "good guys" wären und ihre Käufe respektieren würden, würden sie keine verbuggten Spiele im BETA Status raushauen, sondern einen ähnlichen Polish anstreben wie es Nintendo tut.

Und wenn CDPR die "good guys" wären, hätten sie nicht versucht den Autor der Witcher-Bücher übers Ohr zu hauen. Sagt übrigens viel über die Witcher-Fanboys aus, dass die den Autor des Universums haten, nur weil er auch ein wenig was von den vielen Millionen abhaben wollen würde, welche CDPR mit seinem geistigen Eigentum gescheffelt hat.
Aber ja, sind die "good guys". Die dürfen das. Bei EA hätte es bereits riesige Shitstorms gegeben.
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bluttrinker13
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von bluttrinker13 »

@Stuttgarter

Schon klar @ Massentierhaltung. ;)

Ansonsten stimmen wir dann ja überein, außer bei der Frage nach der Verantwortung.
Gemessen an dem medialen Aufschrei den RDR 2 erzeugt hat, finde ich es schwer da von einem "Ignorieren" auszugehen. Es hat offensichtlich geklickt, es hat wahrscheinlich interessiert. Bis es dann sogar in der größeren Mainstreampresse gelandet ist (Zeit, Variety).

Und selbst wenn der "gemeine Gamer" sich da nicht gleich jeden zweiten und dritten Artikel dazu durchliest, kann man es ihm verübeln?
Ich tue mich in solchen Fällen schwer damit, dem Endkunden einfach pauschal Verantwortung zuzuschieben. Denn, und da sind wir wieder bei den eigentlichen Protagonisten, solange die Betroffenen da sang- und klanglos mitmachen, sogar teilweise selber angeben sie tuen es aus Leidenschaft, und dazu noch zu den besser Verdienenden gehören - wo genau ist da der Ansatzpunkt für Mitleid oder Empathie, gemessen an all dem was noch so in der Welt los ist, oder allein gemessen an den Überstundenprobleme in anderen Branchen?
Und im Walkthrough haben wir gelernt, es gibt zumindest in Dtl handfeste juristische Handhabe dagegen.
Insofern würde ich mich nicht wundern wenn die allgemeine Reaktion so ausfällt:
40% "Was wollen die eigentlich, die leben doch ihren Traum und werden reich!"
30% "Ja, schon schlimm... So, ich muss jetzt einkaufen"
20% "Pfff.. ich selbst arbeite xx Stunden die Woche, die sollen sich mal nicht so haben"
9% "Ja dann wehrt euch doch!!111"
1% "Ogott, ich kaufe ab jetzt nur noch Spiele von Entwickler y"
(komplett fiktiv und aus den Finger gesogen natürlich ;) )

Disclaimer: Ich sage noch mal, ich bin kein Freund von unbezahlten Überstunden (dafür habe ich selbst schon zu viele geleistet) und von Entwickler-Sweatshops. Aber ich bin als Kunde von Spielen auch noch nicht überzeugt davon dass da (a) wirklich ein immenses Problem besteht (dafür ist mir der Zulauf zur Branche noch viel zu hoch), (b) ich persönlich damit zu tun habe.
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von bluttrinker13 »

Axel hat geschrieben: 11. Feb 2019, 21:28 Also wenn CDPR die "good guys" wären und ihre Käufe respektieren würden, würden sie keine verbuggten Spiele im BETA Status raushauen, sondern einen ähnlichen Polish anstreben wie es Nintendo tut.
Und das sie danach noch gepolished haben wie die Sau, und umsonst Enhanced Editions mit extra Inhalten unters Volk gehauen haben zählt nicht?
Und Nintendo ist jetzt ein fairer Vergleich ??
Schau dir mal Halt&Catch-Fire's CD Projekt Bio an, dann bekommst du auch einen Eindruck von deren Zwängen und Werden.
Axel hat geschrieben: 11. Feb 2019, 21:28 Und wenn CDPR die "good guys" wären, hätten sie nicht versucht den Autor der Witcher-Bücher übers Ohr zu hauen. Sagt übrigens viel über die Witcher-Fanboys aus, dass die den Autor des Universums haten, nur weil er auch ein wenig was von den vielen Millionen abhaben wollen würde, welche CDPR mit seinem geistigen Eigentum gescheffelt hat.
Strawman, du schreibst hier negative Eigenschaften der Fans einfach mal dem Entwickler zu. Außerdem haben sie ihn nicht über den Tisch gezogen (wtf?) sondern vor die Wahl gestellt damals - Beteiligung oder 8000 Öcken. Hat er selbst so entschieden. Kirsche auf der Sahne: sie haben ihm jetzt sogar noch mal ordentlich was nachgezahlt (weil er auch polnisches Recht für sich geltend machen konnte), inwiefern er da also über den Tisch gezogen worden sein soll, erschließt sich mir nicht.
Btw, ich habe im Gamestarforum sehr viel FÜR Sapkowski gestritten, weil ich seine Position total nachvollziehen kann und den alten Grantler einfach mag. ;)
Axel hat geschrieben: 11. Feb 2019, 21:28 Aber ja, sind die "good guys". Die dürfen das. Bei EA hätte es bereits riesige Shitstorms gegeben.
Hier ist noch nicht mal klar, was genau du mit "das" meinst. Ich sehe CD Projekt auch nicht als Good Guys. Aber warum sie mehr gemocht werden als EA, dürfte, auch durch diverse Podcasts in denen das aufgegriffen wurde, doch auf der Hand liegen. Und wenn du jemanden magst, behandelst du ihn auch anders, und lässt ihm mehr durchgehen, als wenn du jemanden nicht magst. Macht fast jeder von uns so.

Edit: Na toll, jetzt klinge ich hier schon wie der letzte CD projekt Fanboy. Dabei find ich spätestens seit Witcher 3 deren Marketing ekelhaft schleimig, verschlagen und unnötig amerikanisiert... :/
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Axel
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Axel »

bluttrinker13 hat geschrieben: 11. Feb 2019, 21:52 Strawman, du schreibst hier negative Eigenschaften der Fans einfach mal dem Entwickler zu. Außerdem haben sie ihn nicht über den Tisch gezogen (wtf?) sondern vor die Wahl gestellt damals - Beteiligung oder 8000 Öcken. Hat er selbst so entschieden. Kirsche auf der Sahne: sie haben ihm jetzt sogar noch mal ordentlich was nachgezahlt (weil er auch polnisches Recht für sich geltend machen konnte), inwiefern er da also über den Tisch gezogen worden sein soll, erschließt sich mir nicht.
Btw, ich habe im Gamestarforum sehr viel FÜR Sapkowski gestritten, weil ich seine Position total nachvollziehen kann und den alten Grantler einfach mag. ;)
Was hätte Sapowski anderes machen sollen? Die waren damals ein kleines Modding-Team. Da hätte ich auch gesagt "Okay, lieber die 8000 eh ich garnix bekomme". Da geht man halt auf Nummer sicher, wenn da kein großes Studio auf einen zukommt. Aber, das große ABER: CDPR hätten ja aus reiner Ethik nach dem Erfolg von Witcher 3 auf Sapowski sebst zu kommen können. Also ich hätte mich da nicht im Spiegel angucken können, dass ich mit einem Universum aberwitzige Millionen mache und der ursprüngliche Autor da im Rückblick nur Cents bekommt. Das sehe ich dann ethisch schon irgendwie als übers Ohr hauen, zumal wenn es in Polen eine andere Gesetzeslage gibt! Dass sich Sapowski dagegen wehrt ist nur fair und richtig.

Mir ging es damit auch vor allem um die Rezeption der Fans. Als der arme Autor da als gierig und was weiß ich nicht alles beschimpft wurde. Das zeigt einfach nur, wie verquer mittlerweile die Wahrnehmung ist. Als ob CDPR nicht gierig wäre...
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Heretic
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Heretic »

Sapkowski hat sich damals schlicht und ergreifend verzockt, würde ich sagen. Pech gehabt. Außerdem glaube ich, dass er indirekt auch ordentlich von den Spielen profitiert hat und noch profitieren wird. Seine Romane waren vorher außerhalb Polens wohl nicht so der Renner, und ob es ohne den Erfolg der Spielreihe eine Witcher-Netflix-Serie geben würde? Man ahnt die Antwort...
Stuttgarter
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Stuttgarter »

Kleine Anekdote: In den 70ern hat das ARD die verrückte Idee gehabt, ne bestimmte Art Serie nach US-Vorbild in Deutschland zu machen, bei der anzunehmen war, dass sie sang- und klanglos nach spätestens drei Folgen eingestellt wird. Sie fragten einen Jazzmusiker, ob er ihnen die Titelmusik schreibt. Und ihn vor die Wahl gestellt: 300 Mark Kompletthonorar. Oder 50 Mark pro Ausstrahlung. Der Musiker war wahnsinnig - und hat sich für "pro Ausstrahlung" entschieden.

Der Musiker heißt Klaus Doldinger. Die Serie "Tatort". Er hatte damals nen guten Riecher. Oder auch - Glück. (Meine Güte - täglich kommt irgendwo mindestens ein "Tatort".)

Mal ungeachtet der polnischen Rechtslage, rein ethisch: Wenn man sich auf nen Deal einlässt, dann gilt der auch (außer, einer der Beteiligten verfügt über Infos, die dem anderen nicht zugänglich sind). Und keiner der Vertragspartner ist moralisch zu irgendwas im nachhinein verpflichtet. Wäre Witcher 1 gefloppt und CD Projekt danach am Rumknapsen gewesen, hätt Sapkowski ihnen vermutlich auch nichts zurückgezahlt. Oder?

(Mal die Tatsache außen vor gelassen, dass Sapkowski von den Spielen als Autor durchaus profitiert hat. Zumindest, was Verkäufe außerhalb Polens angeht.)
Heretic hat geschrieben: 11. Feb 2019, 22:33 Sapkowski hat sich damals schlicht und ergreifend verzockt, würde ich sagen. Pech gehabt. Außerdem glaube ich, dass er indirekt auch ordentlich von den Spielen profitiert hat und noch profitieren wird. Seine Romane waren vorher außerhalb Polens wohl nicht so der Renner, und ob es ohne den Erfolg der Spielreihe eine Witcher-Netflix-Serie geben würde? Man ahnt die Antwort...
Okay, Du warst schneller. :) Aber ja, ich glaube nicht, dass ich im Stuttgarter Wittwer auch nur einen Hexer-Roman im Regal vorrätig finden würde, gäbs nicht die Spiele. Aber die Dinger standen da zu Witcher3-Zeiten alle mehrfach.
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Rince81 »

Stuttgarter hat geschrieben: 11. Feb 2019, 22:52 Mal ungeachtet der polnischen Rechtslage, rein ethisch: Wenn man sich auf nen Deal einlässt, dann gilt der auch (außer, einer der Beteiligten verfügt über Infos, die dem anderen nicht zugänglich sind). Und keiner der Vertragspartner ist moralisch zu irgendwas im nachhinein verpflichtet. Wäre Witcher 1 gefloppt und CD Projekt danach am Rumknapsen gewesen, hätt Sapkowski ihnen vermutlich auch nichts zurückgezahlt. Oder?
Nö. So ist das zum Glück nicht. Und das das Urheberrecht im Grunde auf internationalen Übereinkünften beruht, gibt es so eine Klausel auch im deutschen Urheberrecht.
https://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__32a.html
Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (Urheberrechtsgesetz)
§ 32a Weitere Beteiligung des Urhebers
(1) Hat der Urheber einem anderen ein Nutzungsrecht zu Bedingungen eingeräumt, die dazu führen, dass die vereinbarte Gegenleistung unter Berücksichtigung der gesamten Beziehungen des Urhebers zu dem anderen in einem auffälligen Missverhältnis zu den Erträgen und Vorteilen aus der Nutzung des Werkes steht, so ist der andere auf Verlangen des Urhebers verpflichtet, in eine Änderung des Vertrages einzuwilligen, durch die dem Urheber eine den Umständen nach weitere angemessene Beteiligung gewährt wird. Ob die Vertragspartner die Höhe der erzielten Erträge oder Vorteile vorhergesehen haben oder hätten vorhersehen können, ist unerheblich.

Also selbst wenn sich Doldinger auf 300 Mark eingelassen hätte - er hätte sicher Anspruch auf mehr gehabt...
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von ZiggyStardust »

Stuttgarter hat geschrieben: 11. Feb 2019, 18:48 Hab ich geschrieben, dass man bei jedem einzelnen Spiel die Bedingungen erfahren kann? Nein. Nur, dass es generell mittlerweile möglich ist. Aber die meisten Spieler reagieren auf so Meldungen ja entweder gar nicht - oder sogar mit Genervtheit.
Mein Argument war, dass man als Käufer im Media Markt nicht erkennen kann welches der hunderten Spiele in den Regalen unter fairen Arbeitsbedingungen entstanden ist und welches nicht. Da hilft es nicht, dass in der englischsprachigen Spielepresse alle paar Monate mal ein Studio thematisiert wird.

Ich finde es auch fragwürdig, dass nur die Arbeitsbedingungen bei der Spieleentwicklung Thema sind, aber nicht unter welchen Bedingungen Prozessoren, Grafikkarten, Konsolen etc. in China produziert werden.

Letztlich schadet sich die Spieleindustrie nur selbst wenn sie talentierte Köpfe aus der Branche vertreibt und immer wieder neu Know-how aufbauen muss.
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