Runde #117: Steamsale!

[Decius]

Einer der (von außen betrachtet) schlimmsten Auswüchse im Spielejournalismus ist doch, dass Spielemagazine ihre redaktionellen Kapazitäten darauf verschwenden, steam dauernd, auch außerhalb von sales, nach irgendwelchen vermeintlich tollen Angeboten zu durchforsten und daraus Artikel oder Videos zu stricken und jeden Tag eine neue Sau durch's Dorf zu treiben, gleichsam also kostenloses Marketing/Werbung zu betreiben. Ich kann mir sogar vorstellen, dass valve dafür nichts bezahlt, sondern man in den Redaktionen so gutgläubig ist zu meinen, man würde damit irgendwas gutes/sinnvolles tun... Aber wie rauszuhöen war, geht's da dann nur um Reichweite, nicht um Journalismus... traurig. Solange das so ist, werde ich diesen sogenannten Spielejournalismus nie ernst nehmen können. Sonst seid ihr da aber eine Ausnahme, auch wenn ihr hier eigenartig unkritisch wart.

Verbraucherjournalismus/Produktjournalismus, und das ist Spielejournalismus nun mal in der Hauptsache, allen Magazinteilen und Reportagen zum Trotz, hat das letztlich als eine der Hauptaufgaben.
Den Verbraucher informieren, dem Verbraucher die Möglichkeiten in die Hand geben eine möglichst optimale Kauf/Nichtkaufeintscheidung zu treffen. Sales und die Information darüber ist ein wichtiger Bestandteil davon, weil die Information, ob ein Spiel 60 € oder jetzt 20 € kostet einen erheblichen Einfluss auf das Kauf/Nichtkaufentscheidungssystem für den Konsumenten hat.
Das ganze Format "Wertschätzung" basiert zB zu einem sehr erheblichen Teil genau darauf.

[Yano]

Übrigens, als Funfact, da es mich interessiet hat: der Titel Danganronpa (弾丸論破) besteht aus den Worten Geschoss (弾丸 'kugel' und 'rund') sowie 論破 ('Theorie' und 'kaputt machen'). Laut Erklärungen soll der Titel bedeuten, dass man mit Worten (sozusagen 'Geschossen') die Ansichten anderer Personen zerstört (also sie widerlegt). Ergibt das Sinn? Keine Ahnung, ich kenne das Spiel nicht. Aber mit dem Titel würde ich auch kein 'normales' Spiel erwarten.

Das ist eins der Kernfeatures, in den Gerichtsverhandlungen muss man Beweise in die Argumente bzw Anschuldigungen der anderen schießen, wortwörtlich.

Die Danganronpa Reihe ist schon abgefahren, gerade diese Balance von Überdrehtem Wahnsinn und knallharten Themen wie Kindesmissbrauch, Depressionen und Suizid.

[VanillaCoke]

Ja, in dem Spiel schießt man "Truth Bullets" in die falschen Argumente der anderen.

Danganronpa ist ein tolles Spiel. Allerdings sollte man tatsächlich mit dem ersten Teil anfangen, da der zweite Teil (der auf der Insel) inhaltlich an den ersten anschließt. D.h. falls André grundsätzlich an der Reihe interessiert ist, sollte er auch mit "Trigger Happy Havoc" starten, nicht mit "Godbye Despair"

Ich fände einen Nachfolge-Podcast in ein paar Wochen/Monaten interessant, wenn ihr viele der jetzt gekauften Titel gespielt habt. Würde mich interessieren, welche Meinung ihr dann zu den gekauften Titeln habt.

Übrigens: Wem Danganronpa gefällt, der sollte auch mal die Nonary Games / Zero Escape Reihe ausprobieren. Ein etwas realistischeres Setting. Weniger abgefahrene Elemente, aber mehr Tiefe und moralische Entscheidungen. Statt der Minispiele gibt es dort Escape Rooms, die man lösen muss. Mehr Saw statt Battle Royale.

[monkeypunch87]

Erstmal vorneweg: Ich fand die Folge nicht schlecht. Auch wenn ich im Weiteren ein bisschen Kritik äußere war die Folge nicht schlecht. Muss aber gestehen, dass es aus meiner Sicht schon durchaus bessere gab

Hier das woran ich mich noch erinnere^^:

- Die Vorstellung der Spiele ist teilweise zu schnell erfolgt, grade als Andre seinen "Haufen" vorgestellt hat. Wenn ihr das so schnell machen wollt wäre es schön gewesen wenn ihr Links in die Beschreibung gepackt hättet. Oder eben etwas langsamer sprechen bzw. länger über ein Spiel sprechen damit der Hörer auch mitkommt.
- Ich persönlich hätte gerne entweder weniger Empfehlungen gehabt über die dann länger gesprochen wird und/oder Spiele über die ihr ein bisschen mehr sagen könnt. So hat mir die Besprechung der Spiele nicht so wahnsinnig viel gebracht.

- Zum Thema Flash-Deals etc: Subjektiv gesehen fehlt mir ein bisschen die Perspektive, dass die Daily Deals innerhalb eines Sales oft besser waren als die Deals jetzt. Aber da ich das nicht mit Zahlen unterfüttern kann ist das wie gesagt nur eine subjektive Einschätzung und es wurde ja auch schon in einem Thread hier im Forum zu Genüge diskutiert.
- Weniger subjektiv gesehen fehlte mir der mutmaßliche Hauptgrund für das Abschaffen von Daily Deals: Die Einführung des Refunds bei Steam. Das sollte eigentlich schon angesprochen werden bei dem Thema einfach weil es nach allem was ich weiß wahrscheinlich der Hauptgrund ist.

- Bei den Sammelkarten lohnt es sich vielleicht eine "Wer macht denn sowas?" Folge zu zu machen (@Sebastian: http://blogs.valvesoftware.com/economic ... nge-email/" onclick="window.open(this.href);return false; https://de.wikipedia.org/wiki/Yanis_Varoufakis" onclick="window.open(this.href);return false; zum griechischen Ex-Finanzminister)
- Zu Sammelkarten: Hab eine Batman: Arkham City Karte und zwar den Batman in der Glanzversion. Die ist 0,23€ wert und sollte meine wertvollste sein. Die Karten liegen bei mir alle im Inventar für schlechte Zeiten

- Das Jochen irgendwann weg war, dafür könnt ihr ja nix aber bisschen schade wars. Weiß nur nicht wann ich das nächste Mal Corny essen kann

Bzgl. Flashdeals hatte ich schon im anderen Thread geschrieben: Der durchschnittliche Rabatt ist (beim Wechsel 2014) von ca. 66% auf ca. 50% zurückgegangen.

[SebastianStange]

für ein "Wer macht eigentlich?" eignet sich vieleicht der hier:
https://steamcommunity.com/id/Johpo/" onclick="window.open(this.href);return false;
Das dürfte der Deutsche mit dem höchsten Steamlevel sein.
Sonst finden sich hier weitere:
https://www.steamladder.com" onclick="window.open(this.href);return false;

Mein Verkaufsrekord. Eine Shantae Foil Karte für 10€.

Holy shit! Danke für den Link. Ich versuche mal, ob ich den Deutschen Steam-Spitzenreiter irgendwie zu fassen bekomme.

Cheers,
Sebastian

[derFuchsi]

Viele benutzen den Sammelkartenkram ja bloß um damit Geld zu verdienen für neue Games. Dafür wird auch schonmal der Account mit billigen Bundlegames zugeballert. So kommen dann die Accounts mit der horrenden Anzahl an Games zustande.
Fürs "Idlen" gibts ja sogar Tools.

Ich benutze das System ja ganz klassisch. Hab ich ein Game durchgespielt und es war nicht ganz scheiße werden die restlichen Karten gekauft um daraus ein Abzeichen herzustellen. So eine Art Trophäe am Ende quasi.
Verkauft wird da selten was weil ich kaum Karten übrig habe (außer doppelte) da ich eigentlich fast nur Spiele in meinem Account habe die ich auch spielen möchte.

[Brahlam]

für ein "Wer macht eigentlich?" eignet sich vieleicht der hier:
https://steamcommunity.com/id/Johpo/" onclick="window.open(this.href);return false;
Das dürfte der Deutsche mit dem höchsten Steamlevel sein.
Sonst finden sich hier weitere:
https://www.steamladder.com" onclick="window.open(this.href);return false;

Mein Verkaufsrekord. Eine Shantae Foil Karte für 10€.

Ich vermute mal es gibt auch vermögende Steam Nutzer die es als Hobby ansehen ihren Account mit allen Titeln zu füllen, anders kann ich es mir nicht erklären wie jemand so viele Spiele besitzen kann.

1000-2000 ist da im Vergleich fast noch normal, vor allem seit dem es das Humble Bundle gibt...

[Desotho]

Die Steam-Spiele verkaufst Du halt auch nicht mehr oder wirfst sie weg.

[Darkcloud]

Hier geht's ja nicht um die Anzahl der Spiele sondern um den Steamlevel.

[MrZwicky]

Der erste steam sale bei dem ich nur ein Spiel gekauft habe. 0,59€ für "there is poop in my soup"!!!!!!

[Blaight]

Genau wie bei Lootboxen verweigere ich mich dieser Ökonomie.

[tdiver]

Also der aktuelle Sale ist bei mir bereits der zweite oder dritte Sale, wo ich nichts gekauft habe, da mir die Angebotsstruktur viel zu unübersichtlich ist und daher mir kein interessantes Spiel ins Auge gesprungen ist.

Ich persönlich fand die früheren Flashsales richtig klasse. Da habe ich bei den ständig wechselnden Übersichten oft etwas gefunden, was für mich interessant war. Nun ist es eher so, dass ich am ersten Tag kurz nachschaue und dann nicht mehr.

[monkeypunch87]

Wobei dies nur eine Korrelation ist, daraus muss sich aber keine Kausalität ergeben, die Gründe könnten auch anderswo liegen..

Und wenn schon, reicht mir. Oder hast du besseres als ein Vergleich der unterschiedlichen Sales-Formen durchgeführt von Steamspy?

[Leonard Zelig]

Jetzt mal was zum wichtigsten Thema der ganzen Folge: Wie geht es denn Jochens Computer?

Er lebt wieder. Die aktuelle Theorie lautet, dass ich von George Clooney gehackt wurde. Blaight kann dir da mehr erzählen

Die Patreon Kohle ist weg, und GC auf den Bahamas mit einer Fake-Telekom-Service-Hotline Frau.

Und ich dachte er würde beim Podcasten immer Bitcoins minen, weil die GPU ja durch Skype nicht ausgelastet wird.

[monkeypunch87]

Gerade weil ich es nicht habe, halte ich mich mit Schlussfolgerungen und Urteilen zurück.

Jap, oder man versucht versucht mit den vorhanden Informationen zu arbeiten.

[monty]

Auf Steamdb kann man übrigens beinahe so genau suchen, wie es sich gewünscht wurde. Einzig die Anzahl der Bewertungen lässt sich nicht einschränken: https://steamdb.info/sales/?min_price=3 ... yOnly=Game" onclick="window.open(this.href);return false;

[VanillaCoke]

@SebastianStange:
Übrigens, als Match3/Bejeweled-Freund solltest du mal schauen, ob dir vielleicht "HuniePop" gefällt. Ist zur Zeit mit 75% im Sale.
http://store.steampowered.com/app/339800/HuniePop/" onclick="window.open(this.href);return false;

[derFuchsi]

Als Einäugiger unter den Blinden kann ich mal versuchen ein wenig Licht ins Sammelkarten-Dunkel zu bringen. Hab mir das Meiste aber auch bloß erklären lassen oder angelesen.
Vielleicht meldet sich hier ja noch ein "Profi" zu Wort.

Also Sammelkarten bekommt man in vielen (aber nicht allen) Steam Spielen indem sie einfach nur laufen, ist an keine Achievements gebunden oder so.
Man kann immer nur 50% der Karten kostenlos bekommen. Den Rest muss man sich kaufen. Von einer kompletten Sammlung kann man sich Abzeichen erstellen. Mit den Abzeichen kann man sich das Profil verschönern. Außerdem erhöht man sein Steam Level damit. Mit höheren Steam Leveln kann man sich immer mehr Schnickschnack freischalten mit dem man sein Profil verschönern kann.

Was nun viele machen um Geld zu verdienen ist die Karten zu verkaufen anstatt sie selber zu verwenden (logisch). Scheint genug Käufer zu geben die sogar Karten der absurdesten Spiele kaufen.
Dazu sind diese Game Bundles für billig Geld gut. Damit ballert man sich dann den Steam Account voll (oder macht einen extra Account wenn man seinen sauber halten will) und "idlet" sich die Karten. Das heißt man lässt die Spiele einfach nur laufen bis man alle kostenlosen Karten hat.
Das kann man auch noch professioneller machen mit entsprechenden Tools wie Idle Master, hier muss man die Spiele nicht mal installiert haben zum idlen.

Verkaufen kann man auch professionalisieren mit dem Steam Inventory Helper.

Nun könnte man sich denken dass für die paar Cent pro Karte nix bei rum kommt aber laut Aussagen aus diversen Foren (z.B. der Gamestar Steam-Thread) kommt bei manchen regelmäßig ein Vollpreisspiel zum Neupreis bei rum.

[Darkcloud]

Hat Marine4Ever und ich ja hier schon gemacht:
viewtopic.php?f=2&t=2305" onclick="window.open(this.href);return false;

[Marius]

Die Flash-Deals waren nicht nur deshalb gemein, weil sie einen regelmäßig "gezwungen" (= einen starken Anreiz gesetzt) haben, immer wieder die Seite aufzurufen und sich der Versuchung auszusetzen, sondern viel schlimmer, sie haben einen unter einen enormen Zeitdruck gesetzt und damit künstliche Knappheit geschaffen. So wie es Sales generell machen, aber Flash-Sales sind halt die extreme Variante davon. Das löst dieses "Jetzt muss ich zuschlagen, die Gelegenheit darf ich mir nicht entgehen lassen, zu dem Preis bekomme ich es sonst nie mehr"-Gefühl aus, und schwupps hat man sich Spiele gekauft die einen gar nicht so sehr interessieren. Bin froh, dass sie das abgeschafft haben, weil ich dem in der Vergangenheit nur schwer widerstehen konnte. Das Allergemeinste waren (und sind?) die Insomnia-Sales bei GOG, da habe ich wie ein Besessener Nächte durchgemacht.

Bin froh, dass die schlimmsten Exzesse im Steam-Sale wie die Flash Deals vorbei sind - und habe fast komplett das Interesse daran verloren. Generell mag ich ja Sales nicht mehr, weil es nur Psychotricks sind, denen ich schwer standhalten kann, und wenn dann kostet es mich viel Aufmerksamkeit. Sind wie Süßigkeiten.

Was für meinen Geschmack etwas zu kurz kam, war die Frage, inwiefern Sales die Vollpreis-Verkäufe kannibalisieren. Oben hat ja schon jemand das Thema Preisdifferenzierung erwähnt: Ich frage mich da immer, wie viele Spieler es gibt, die bereit wären, Vollpreis zu bezahlen, aber wegen der Sales-Kultur auf die Verramschung warten?

Ich bin einer von denen. Ohne Sales-Kultur würde ich mehr Geld pro Spiel ausgeben und sie mir früher kaufen (mir aber auch weniger kaufen). Früher habe ich 50 € für ein Spiel gezahlt, heutzutage höchstens 5.
Entscheidend scheint mir deshalb nicht: Macht man im Sale mehr Umsatz als außerhalb des Sales, sondern: macht man mit der "Sales-Kultur" einschließlich der Gewöhnung der Spieler daran mehr Umsatz als man es ohne Sales-Kultur tun würde oder nicht? Sicherlich nicht einfach einzuschätzen, ganz definitiv kann man es womöglich gar nicht beantworten. Psychotricks (und mein Geldbeutel und Steamkonto) sprechen womöglich für Sales-Kultur, was aber die Publisher nicht hindert, über eine gesunkene Bereitschaft, Vollpreise zu zahlen, zu jammern. Wurde von Jochen ja angesprochen. Und dazu kommt: Was mich persönlich angeht habe ich jetzt einen so großen Spielevorrat, dass ich nur noch ein stark vermindertes Interesse an Neuerwerbungen habe = ist der Sales-Rausch erstmal rum, ist das Bedürfnis für längere Zeit gestillt, und die Bereitschaft, weitere Spiele zu kaufen, nimmt ab.