Runde #118: Die Uncharted-Reihe

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Philsen
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Runde #118: Die Uncharted-Reihe

Beitrag von Philsen »

Ich habe mich wirklich über das Thema gefreut weil ich gespannt war welche Meinung Jochen dazu haben wird. Seit rund 60 Minuten höre ich nun und muss feststellen dass die Folge ganz ganz großes Potential dazu hat von mir vorzeitig ausgemacht zu werden (bisher hat das nur die Witcher 3 Folge geschafft).

Ich habe die Uncharted Reihe - ebenso wie Jochen - auch erst letztes Jahr als remastered gespielt und war deshalb gar nicht "Nostalgie belastet".

Als Jochen anmerkte dass Uncharted 1 für ihn der stärkste Teil der Reihe sei, habe ich schon mit dem schlimmsten gerechnet. Teilweise hören sich die Argumente einfach an wie bashing und "hauptsache kritisch gegen den Strom".

In meiner Wahrnehmung ist Jochens Argumentation: Uncharted 1 ist gameplay technisch und inszenatorisch schlechter als alle anderen Teile, allerdings mag er Piratengeschichten und Story und Charakterzeichnung seien in Teil 1 deutlich besser. Ich würde mich freuen wenn diese Wahrnehmung falsch ist und ich korrigiert werde. Gerne von anderen Usern, Wahrnehmungen sind ja bekanntlich unterschiedlich.

Möglicherweise irre ich mich, aber Jochen wirkt auf mich immer eher wie jemand der bei Spielen vorzeitig das Handtuch wirft, wenn wichtige Mechaniken kaum bzw. gar nicht funktionieren. In meinem Empfinden hadert er selten mit harscher Kritik an Spielen die große Defizite aufweisen, was ich grundsätzlich verstehe und manchmal sogar richtig gut finde.

Ich teile die von euch angesprochene Meinung vieler User im Internet, die Uncharted 1 Shooter Sequenzen sind ein Graus. Selbst in der (schon reduzierten) remastered Version ist es eine Qual. Es gibt quasi kein Waffenfeedback und Gegnermassen die für mich kaum zumutbar waren. Freunde die Uncharted 1 gespielt haben berichteten mir - während meines Erstdurchlaufs - davon dass es früher noch schlimmer gewesen sei. Ich vermute also -aufgrund o.g. Dinge - dass Jochen Uncharted 1 im Normalfall abgebrochen hätte weil das Gameplay stellenweise unzumutbar ist. Eine Behauptung die ich faktisch nicht belegen kann.

Obwohl ich Teil 2 und 3 also erst im Jahr 2016 gespielt habe, fand ich div. Szenen im Kontext der Zeit trotzdem beeindruckend. Bspw. die Zugfahrt, die du ja kürzen würdest und es wäre dadurch besser (da wolltest du 1000 Euro drauf verwetten, empfand ich als ich schwieriges Argument - siehe Witcher Folge das Argument "jeder den ich kenne findet..."). Ebenso fand ich die Szene mit dem hängenden Zug auch heute noch toll, oder die ganze Wüstenlandschaft in Teil 3. Insbesondere ist diese Inszenierung auch heute noch bei weitem kein Standard. Mir fallen ehrlich gesagt keine 5 3rd Person Shooter ein die sich damit messen können.

Umso mehr bin ich also überrascht dass Jochen diesen ersten wirklich schwachen Teil (vorallem im Kontext der Zeit) direkt zum besten Spiel der Reihe erklärt und Teil 4 (scheinbar, soweit bin ich noch nicht) während des Spielens abbricht.

Ich werde nun weiterhören und mich später wieder zu Wort melden. Ich hoffe mit meinem Feedback verstoße ich nicht gegen Forumsregel Nr.2.
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sirc0nn0r
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von sirc0nn0r »

Ich wollte Uncharted spielen, hatte mir die Collection gekauft, nach einer halben Stunde aber wegen des Gameplays aufgehört. Teil 2 noch ausprobiert und komplett abgestoßen gewesen.
Ging mir übrigens bei Last Of Us ähnlich, durch das ich mich komplett durchgequält habe und die Geschichte einfach nur schlecht fand.
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Desotho
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von Desotho »

Ging mir ähnlich. Habe auch die Uncharted Collection und The Last of Us und bei beiden Spielen hat mich nach ein paar Stunden die Motivation verlassen.
Sind auf meinem "Muss ich nochmal versuchen damit warm zu werden" Stapel :)
El Psy Kongroo
muh_haha
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von muh_haha »

Ich habe nur Uncharted 4 gespielt.
Das Spiel ist einfach nur on-point !
Tolle Story, Charaktere, und diese Grafik einfach nur zum Staunen.
Kann die angeführte Kritik von Sebastian nicht nachvollziehen.
Auf der einen Seite fühlt er sich erschlagen von dem Spiel, auf der anderen Seite bemängelt er zu simples Gameplay.
Das Spiel führt sehr langsam ein. Entsprechende Abschnitte im zivilen Leben machen durchaus einen recht ansehnlichen Anteil der gesamten Spielzeit aus und führt extrem gut ein. Dann wird Nathan, angezogen wie von einer Droge, in etwas hineingezogen, dass er eigentlich nicht wollte. Das Abenteuer nimmt an Fahrt auf.
Das Wechsel des Pacings ist wirklich perfekt inszeniert (z.B als Elena dann später wieder ins Spiel kommt).
Und das Gameplay finde ich ebenfalls on point: Nicht zu lang, nicht zu kurz und wirklich solide Deckungsshooter Mechanik. Also bitte! Was will man mehr? Meiner Meinung nach kann man es auch einfach nicht besser machen. Was will man denn da groß anders machen? Kann ich nicht nachvollziehen. Einfach nur hinsetzen, sich wegblasen lassen, an manchen Stellen schmunzeln und am Ende mit Pipi in den Augen mit Wehmut erkennen, dass es wohl kein Uncharted 5 (zumindest mit Nathan) geben wird.
Einfach ein gelungenes Meisterwerk. Solche Spiele gibt es nur alle paar Jahre und sind das absolute Highlight in der Branche.
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BummsGeordy
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von BummsGeordy »

sehr schöne Diskussion - einige Gedanken habe ich dazu allerdings auch.

1. Vorwort: dass "Geschmack" etwas subjektives ist, muss man ja nicht voran stellen - von daher sind alle Meinungen diesbezüglich legitim. Ich selbst habe mir erst im Dezember 2015 eine Playstation 4 (erste Konsole ever für mich) und das Jahr 2016 damit verbracht die größten PS4-Exklusiven Titel abzuarbeiten. Dazu gehört natürlich die Nathan Drake Collection - somit trage ich keinen nostalgischen Ballast mit mir herum.

2. Kritik am Podcast: die Diskussion fand ich äußerst unterhaltsam und viele Argumente konnte ich nachvollziehen - allerdings scheinen mir eure Herleitungen nicht konsistent - und da hätte ich mir noch etwas mehr Reflexion und eine eindeutige Aussage/Einordnung eures Spielegeschmackes gewünscht.

3. Kritik an den Spielen/eure Argumente: Ich kann einzelnen Punkten voll und ganz zustimmen - lande allerdings selbst bei völlig anderen Ergebnissen: Uncharted 4 war für mich der beste Teil - unangefochten. Teil 2 & 3 spielen auf dem gleichen Level - Teil 1 lässt Potential erkennen - bietet mir aber nicht genug von dem, was mich wirklich begeistert. Es ist eine absolute Rarität, dass mich Spiele einzig aufgrund ihrer Spielmechanik fesseln können, ohne dass ich die dahinter liegende Story/Atmosphäre/... zwingend benötige, um mich zum Weiterspielen zu motivieren (Spiele die mir NUR wegen der Spielmechanik gefallen sind z.B. VVVVVV, Rymdkapsel, Mirror's Edge 1, Duke Nukem 3D, Metal Gear Solid 5, und wenige andere...) Und Uncharted 1-4 bieten spielmechanisch genug, dass es einfach Spaß macht zu spielen (dabei steigern sie sich in meinen Augen von Teil 1-4 kontinuierlich).

ABER: was Uncharted für mich ausmacht ist, dass die Charaktere und die Geschichte der Charaktere mich so sehr interessieren und sie mir SO sympathisch machen, dass ich aufgrund dieser Motivation spielen möchte. All die kleinen Details (das Abstützen an Wänden wenn man ihnen zu nahe kommt, die sympathischen - aber eigentlich völlig unnötigen kleinen Dialoge während man rumläuft, die nachvollziehbaren Motivationen, der Wechsel zwischen Bombast und Bodenständigkeit,...) sind es überhaupt erst, die Uncharted SO sehr von den meisten anderen Spielen absetzen.

Dazu gehört natürlich immer die Frage: was macht ein Spiel überhaupt aus - aber ein Spiel ist für mich in erster Linie eine interaktive Form der Unterhaltung - dazu gehört nicht zwingend, dass es perfekte Spielmechaniken voraussetzt um großartig sein zu können. Was meine Verbundenheit mit den Charakteren angeht möchte ich Nathan, Sully, Elena,... gerne mit Charakteren aus Adventurehighlights wie Dreamfall, Life is Strange oder ähnlichem vergleichen.

Diese Punkt fehlt mir bei euch irgendwie - und ist eigentlich DER Punkt, weswegen mir Uncharted überhaupt erst so unglaublich gut gefallen hat. (muss aber zugeben, dass ich noch 30 Minuten Podcast vor mir habe - aber in den erste 1:15 h kam das nicht genug vor ;) )
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Lurtz
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von Lurtz »

Ich dachte zum Einstiegsranking genau das gleiche, Philsen, die Folge wird sicher Witcher-würdig :lol: Aber das passt schon, ich dachte schon vor der Folge "wann kommt endlich mal wieder eine richtig steile These im Sonntagspodcast"? ;)

Ich widerspreche der (überspitzt ausgedrückten) These halt enorm, dass man Uncharted 2 nur noch gut findet, weil man es im damaligen Kontext betrachtet.
Das Level an Inszenierung, Leveldesign und Verbindung von Gameplay und Cutscenes von Uncharted 2 erreichen heute noch die wenigsten Titel (nein, auch beide Tomb Raiders haben das nicht annähernd in der Perfektion geschafft), zudem spiele ich es beinahe jedes Jahr und kenne es noch sehr gut.

Bisher war das einzige gewichtige Argument, neben der subjektiven Einschätzung, dass das Setting von Teil 1 besser gefällt, dass es aus heutiger Perspektive ja nichts besonderes mehr wäre (Unsinn) und dass die einzelnen Szenen zu langwierig wären (ebenfalls Unsinn, da Uncharted 1 damit verglichen praktisch nur aus Längen besteht, gleichförmige Arenakämpfe ohne große Abwechslung).
Story würde ich wieder eher unter Subjektivität verbuchen, ich finde die Story von Teil 2 weit souveräner erzählt, aber gut.
Dazu hat das optionale Schleichen das Gameplay enorm aufgewertet, weil es oft wirklich sinnvoll war und man sich durch geschicktes Vorgehen viel Kampfesmühe ersparen könnte. Das war richtig einfach von der Hand gehend und gelungen umgesetzt ohne dass es die KI zu schlecht hat dastehen lassen und gerade an der Stealthkomponente scheitern viele Actionhybride komplett.

Szenen wie die in dem tibetischen Dorf, wo man plötzlich als Fremder hauptsächlich über die Animationen der Figuren kommunizieren und die NPCs das transportieren müssen, das allein toppt schon alles was Uncharted 1 gewagt hat.

Jochen kann hervorragend argumentieren. Nur in solchen Fällen, wo es auch sehr gegen die "allgemeine Meinung" geht, verstrickt er sich IMO oft zu sehr in Argumente, die hauptsächlich die Argumente der Masse angreifen, ohne auf eigenen Beinen stehen zu können. Ich will nicht unterstellen, dass er es absichtlich so sieht, um es anders zu sehen, aber die Argumentation gibt da leider oftmals nicht genug her.
Ja, ich kann verstehen dass man die Reihe nicht als Pinnacle des Shooters sieht und ich fand Teil 1 auch nicht so extrem schlecht, wie es heute teilweise geredet wird, aber die Evolution der Reihe ist IMO schon mehr als deutlich positiv - vor allem zwischen Teil 1 und 2.
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Tritokx
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von Tritokx »

sirc0nn0r hat geschrieben:Ich wollte Uncharted spielen, hatte mir die Collection gekauft, nach einer halben Stunde aber wegen des Gameplays aufgehört. Teil 2 noch ausprobiert und komplett abgestoßen gewesen.
Ging mir übrigens bei Last Of Us ähnlich, durch das ich mich komplett durchgequält habe und die Geschichte einfach nur schlecht fand.
Uncharted 1 bis 3 habe ich auf der PS 3 gespielt, Jahre nach Release, Teil 4 dann auf der PS 4. Die Reihe war einer meiner Gründe, eine Playstation zu kaufen. Mir haben auch alle Teile gefallen, auch wenn ich finde, dass die Schießereien sich kaum schlechter anfühlen könnten. Das hat Naughty Dog für mein Empfinden selbst in Teil vier kaum besser hinbekommen. Dafür wurde im letzten Teil endlich auf den übernatürlichen Quatsch verzichtet. Trotzdem hatte ich mit allen vier Teilen sehr viel Spaß, weil mir die ganze Inszenierung einfach super gefällt.

Voll und ganz zustimmen muss ich aber bei The Last of Us. Das hat mir erstaunlich wenig Spaß gemacht und es fühlte sich für mich ohne Ende gestreckt und repetitiv an.

Zum Podcast: Ich habe die aktuelle Episode noch nicht gehört und bin gespannt, ob ich mir die als jemand, der die Uncharted-Reihe durchaus für eine der besseren Spielereihen hält, anhören kann.
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Philsen
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von Philsen »

Lurtz hat geschrieben:Ich dachte zum Einstiegsranking genau das gleiche, Philsen, die Folge wird sicher Witcher-würdig :lol: Aber das passt schon, ich dachte schon vor der Folge "wann kommt endlich mal wieder eine richtig steile These im Sonntagspodcast"? ;)
Zu meiner Überraschung hat sich Jochen im weiteren Verlauf des Podcasts auch in der Tat komplett gewendet. Im Anschluss lobt er immer wieder die Stärken und spricht auch nachvollziehbare Schwächen der ganzen Reihe an. Ist also alles in allem nicht so eine Bashfolge wie bei W3 geworden.

Allerdings war ich dann doch irgendwann überrascht wie sehr Sebastian gerade Uncharted 4 kritisiert hat. Glücklicherweise hat Andre einen Großteil seiner Argumente dann doch recht schnell entkräftet bzw. dagegen argumentiert.

Alles in allem war es eine Folge mit viel Zündstoff, die nach einem Einstieg mit Explosionspotential doch noch die Kurve bekommen hat, gerade weil Jochen mit jeder Minute sachlicher wurde und sich der Uncharted 4 Teil dann doch nicht auf - wie von mir befürchtet - gebashe reduzierte.
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Taro
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von Taro »

[Anwalt]Es war ein türkisches Museum und kein ägyptisches.[/Anwalt] :D

@Jochen,

schade, dass du Teil 4 abgebrochen hast, besonders nachdem du sagtest, dass du Piratengeschichten so sehr magst.

@Andre,

nach der Life is strange-Folge und dieser kann ich nur sagen, dass ich froh bin, dass du kein Let's Player bist, denn wenn ich mir mal LPs von Story/Charakter-getriebenen Spielen anschaue, regt mich so gut wie nichts mehr auf, als wenn dem Spieler die Charaktere egal sind. :D

Zu "The lost Legacy",
das soll ein komplettes, eigentständiges Spiel werden, welches in Sachen Umfang den Teilen 1-3 in nichts nachsteht, zumindest was den Singleplayer-Part angeht, ich weiß gar nicht, ob es überhaupt einen MP haben wird.
Es war ursprünglichlich als Zusatzepisode für den Season Pass geplant und dann hat man sich entschieden ein eigenständiges Spiel draus zu machen und hat dann kurz nach dieser Entscheidung auch den Season Pass von Uncharted 4 komplett aus dem Store entfernt und die Leute, die sich den Season Pass noch vor der Entfernung gekauft haben, bekommen The lost Legacy kostenlos, alle anderen müssen es zum "Vollpreis" kaufen.

Für mich sind übrigens sowohl Teil 2 und 4, als auch TLoU ganz klare 90er-Titel. :P
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Lurtz
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von Lurtz »

Das klingt gut, allerdings habe ich mangels PS4 Uncharted 4 leider noch nicht spielen können.
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Philsen
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von Philsen »

Lurtz hat geschrieben:Das klingt gut, allerdings habe ich mangels PS4 Uncharted 4 leider noch nicht spielen können.
Ist meines Erachtens ein wirklich tolles Spiel. Spiel es auf jeden Fall irgendwann nochmal.

Taro hat geschrieben:[Anwalt]Es war ein türkisches Museum und kein ägyptisches.[/Anwalt] :D
@Jochen,

schade, dass du Teil 4 abgebrochen hast, besonders nachdem du sagtest, dass du Piratengeschichten so sehr magst.
Da wurde ich auch nicht ganz schlau draus. In meinem Empfinden waren die letzten 40% des Spiels auf der Pirateninsel. Wenn Jochen wirklich 2/3 gespielt hat, hätte er dort schon sein müssen. Ich glaube als Piratenfan müsste dieser Teil des Spiels eigentlich ein Traum sein.
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Haferbrei
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von Haferbrei »

Ich kann Jochens Sympathie für den ersten Teil sehr gut nachempfinden. Ich habe als XBOX 360-Besitzer meinen Erstkontakt mit der Serie auch erst zum Release der Collection gehabt und mich von Beginn an pudelwohl gefühlt im ersten Teil. Die Shootermechanik ist sicherlich durchwachsen, aber ich hatte auch mit teils grausigen Auswüchsen (bspw. The Bourne Conspiracy) des Genres meinen Spaß. Insbesondere das auf die wesentlichen Aspekte reduzierte Szenario und die gelungene Farbgebung der Umgebungen finde ich bis heute äußerst sympathisch.
Jedoch sind die Nachfolger ohne jeden Zweifel die besseren Spiele. Teil zwei ist das, was Teil eins hätte sein sollen. Der dritte ist meiner Meinung nach Stagnation auf höchstem Niveau und wird von vielen deshalb vermutlich oftmals als kleine Enttäuschung empfunden. Teil vier stellt für mich jedoch insgesamt den Höhepunkt der Serie dar. Möglicherweise ist er nicht so wegweisend, wie Among Thieves im Kontext seiner Zeit. Aber diese fantastische Amalgamation der serientypischen Elemente mit dieser herausragenden Präsentation, einfach atemberaubend! Meine Vorliebe für Piratengeschichten (weshalb ich doch etwas verwundert bin, warum Jochen gerade diesen Teil abgebrochen hat) wurde ebenfalls bedient, also gibt es noch ein paar äußerst subjektive Bonuspunkte.
Für mich stellt die Reihe einfach perfekt einen spielbaren Abenteuerfilm dar. Etwas, das ich mir als Fan der Indiana Jones Filme immer gewünscht und etwas versätet auch endlich bekommen habe.
tillchen
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von tillchen »

Hmm war ja klar dass Jochen mal wieder gegen den Mainstream schwimmt ^^ Man kann ihm nur empfehlen Uncharted 4 noch mal eine Chance zu geben, vor allem wenn er auf Piratengeschichten steht.

Spielerisch fand ich die Uncharted-Reihe schon immer eher guten Durchschnitt, mit einigem Schwächen wie eher so lala Gunplay und teilweise hackliger Steuerung sowie Animationen (1-3). Was den Spielspaß mmM nach immer hoch hielt war neben der netten Geschichte die unglaublich sympathischen Figuren. Ich kenne kein Spiel (außer The Last of Us) in dem mir Figuren so schnell ans Herz gewachsen sind, wie in der Ucharted-Reihe. Diesen Aspekt hat Naughty Dog halt einfach drauf und der kommt mir in der Folge auch viel zu kurz.
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Leonard Zelig
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von Leonard Zelig »

Unterhaltsamer Podcast. :)

Das erste Uncharted ist ein Stück weit an mir vorbeigegangen, weil ich Ende 2007 noch keine PS3 besaß. Ich hab es nur kurz auf der Games Convention 2007 angespielt und fand die Kämpfe recht hakelig und frustig. Als ich irgendwann Jahre später die Demo gespielt habe, änderte sich mein negativer Eindruck nicht. Habe wenig Lust den Titel noch auf der PS3 oder PS4 nachzuholen.

Für Uncharted 2 habe ich mir Ende 2009 die PS3 Slim gekauft. Es war bei Erscheinen das bis dato hübscheste Konsolenspiel und war echt ein toller Abenteuertrip. Beim zweiten Durchgang vor einigen Jahren hab ich aber recht schnell die Lust verloren. Es lebt schon sehr stark von der großartigen Inszenierung, während das eigentliche Gameplay im Grunde nur durchschnittlich ist.

Uncharted 3 hat mir dann wieder weniger gut gefallen. Nicht wegen den Rückblenden, die ich gut fand, sondern weil mir die Schusswechsel in einigen Abschnitten ziemlich auf die Nerven gingen. In puncto Grafik sind vor allem die Szenen in der Wüste echt absolut gelungen, viel besser geht es nicht auf einer PlayStation 3.

Danach hab ich dann Anfang 2016 Uncharted: Golden Abyss durchgespielt, welches im Podcast merkwürdigerweise gar nicht erwähnt wurde. Es spielt ausschließlich im Dschungel und fühlt sich einfach wie eine runde Sache an. Die Anzahl Gegner ist nicht so hoch wie in den ersten drei Teilen und immer wieder eingestreute Rätsel sorgen im Spielverlauf für Abwechslung. Wobei die Rätsel nichts Besonderes sind und vor allem die Fähigkeiten der PS Vita demonstrieren sollen.

Uncharted 4 hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Der Bruder mag reingeschrieben worden sein, aber der Kniff funktioniert und sorgt für einige witzige Dialoge im Spielverlauf. Die Schleichmechanik funktioniert auch wesentlich besser als in den Vorgängern.

Als Wertungen würde ich geben:

Uncharted: ?
Uncharted 2: 87%
Uncharted 3: 84%
Uncharted: Golden Abyss: 85%
Uncharted 4: 86%

The Last of Us ist für mich ein 90er-Titel, weil es spielerisch weit mehr auf dem Kasten hat als Uncharted und eine glaubwürdigere Story erzählt.
Zuletzt geändert von Leonard Zelig am 9. Jul 2017, 13:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Taro
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von Taro »

Dober hat geschrieben:Kurze Frage in die Runde:
Wird über Uncharted 4 gespoilert? Teil 4 muss ich nämlich noch nachholen.
Ja, es wird schon einiges über den 4. Teil gespoilert, ich würde ihn an deiner Stelle erstmal nachholen.
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Andre Peschke
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von Andre Peschke »

tillchen hat geschrieben:Ich kenne kein Spiel (außer The Last of Us) in dem mir Figuren so schnell ans Herz gewachsen sind, wie in der Ucharted-Reihe. Diesen Aspekt hat Naughty Dog halt einfach drauf und der kommt mir in der Folge auch viel zu kurz.
Hatten wir / ich ja schon in den besten Spielehelden. Von daher hab ich das eher auf Sparflamme gelassen.
Taro hat geschrieben:@Andre,

nach der Life is strange-Folge und dieser kann ich nur sagen, dass ich froh bin, dass du kein Let's Player bist, denn wenn ich mir mal LPs von Story/Charakter-getriebenen Spielen anschaue, regt mich so gut wie nichts mehr auf, als wenn dem Spieler die Charaktere egal sind. :D
Wie in aller Welt kommt man ausgerechnet anhand der LiS-Folge auf die Idee, mir seien Charaktere egal? o.O

Andre
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CriticalFew
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von CriticalFew »

Ich habe auch erst letztes Jahr im, Rahmen der Remaster-Collection, die Spiele auf der PS4 nachgeholt. Und - aargh - wo fange ich an? Erstmal Gedanken ordnen:

Uncharted 4 ist zu groß und zu lang. Klare Sache. Und ich hatte extreme Probleme damit, dass eine im 18 Jhdt. (?) erbaute Pirateninsel mit Städten und allem drum und dran so einfach von der Geschichte vergessen wird, obwohl sie relativ direkt vor Madagaskar liegt!!1elf
Und das ist jetzt ja auch nicht der Himalaya (bei dem ich mir als Mitteleuropäer vorstellen kann, dass es da noch unerschlossene Bereiche gibt). Und ich gehöre zu den Menschen, die den Bösewicht gut fanden. Grade der Showdown mit dem Säbelkampf war sehr cool inszeniert.

Bei Uncharted 2 und 3 bin ich unentschlossen, welchen ich besser finde. Das hat v.a. einen Grund: Pacing
Als jemand der schon lange gehört hat, dass bei Uncharted 2 das Pacing so gut sei, war ich ehrlich gesagt ziemlich enttäscht. Vielleicht habe ich auch andere Vorstellelungen was den Begriff angeht oder er wird einfach nicht sonderlich trennscharf verwendet. Aber iirc bestand Uncharted 2 nach einem fantastischen (auch heute noch ;) ) Anfang nur aus "Jetzt schnell hier hin" und "OMG! Beeilung!" und Action, Action, Action... Nur zum Ende hin gab es mal ruhigere Passagen (im Bergdorf z.B.). Für mich ist gutes Pacing eben nicht ein dauerdes nach vorne peitschen sondern ein gelungener Rythmus und Tempowechsel. Und den hat U2 imo nicht. Und für die Yetis ist auch das Kampfsystem nicht gemacht, ich habe keine Ahnung wie oft ich dort gestorben bin und ich frustriert meine Konsole ausgemacht habe. Ab da, auch mit dem nervigen Bosskampf (gegen ein dämliches Abziehbild eines Bösewichts) ist das Spiel für mich wirklich schlecht geworden. Es ist ja dann zum Glück gleich vorbei ;) . Aber das hat bei mir nunmal einen schlechten Nachgeschmack hinterlassen. Dazu kommt, dass ich gleich danach Uncharted 3 gespielt habe und das Pacing da erheblich besser fand.
Ich mochte die ruhige Einführung, das Kennenlernen der Charaktere (auch einer im Nachhinein enttäuschenden älteren englischen Lady). Und hier fand ich, dass die Tempowechsel durchaus vorhanden sind. Es gibt z.B. die eine Szene wo Nate durch die Wüste wandert. Aber alles was auf dem Schiff spielt fand ich unglaublich nervig und unnötig. Das ganze ist ja auch nur ein Red-Herring und derailt die Geschichte komplett unnötigerweise.

Nun zu dem Punkt an dem ich Jochen verstehen kann: :shock:
Uncharted 1. Nachdem es der erste Teil ist muss hier natürlich am meisten Hintergrundgeschicht ausgeliefert werden und das macht es ziemlich fantastisch. Ich mochte sehr, wie es mit den Erwatungen gespielt hat. Das U-Boot? Am Anfang nur ein Standart "Die-Nazis-hatten-nach-Eldorado-gesucht" Plotpoint, erscheint es später noch in einem anderen Licht. ElDorado? Ist halt nunmal keine Stadt. Sir Francis Drake? Ist auch anders geendet als gedacht. Ist imo der erzählerisch stärkste Teil. Wobei natürlich die Dialogregie und Inzenierung von U4 bis heute unmatched ist. Alleine die Szene auf der Couch wo ums abspülen gespielt wird, oder wenn Elena herausfindet dass Nate sie die ganze Zeit angelogen hat. Unglaublich gut und schade, dass so was andere Spiele gar nicht hinkriegen. Achso und das Schießen ist bei U1 natürlich mies. Also richtig, richtig mies.

Mal schnell ein paar Wertungen:
Uncharted 1: mittlere bis hohe 7
Uncharted 2: niedrige 8
Uncharted 3: höhere 8
Uncharted 4: höhere 8

Jetzt kurz was zur Folge:
Schön das ihr mal wieder unterschiedliche Sichtweisen habt! Nachdem Euer Streit in der "Life is strange" Folge mein Highlight ist, finde ich es leider nur noch selten, dass ihr auch mal offensiver diskutiert. Von mir aus gerne mehr davon! :clap:

Zu Andres Punkt bezüglich Nates Charakter: Ich kann verstehen, dass er für Dich nur eine - im wahrsten Sinne des Wortes - Spielfigur ohne ausgefeilten Hintergrund ist. Aber ich habe es ehrlich gesagt erwartet dass man die Figur noch ausbaut. Sowohl mit Sully in U3, als auch mit seinem Bruder in U4. Wenn ich eine Figur schon in 3 bzw. 4 Spielen spiele dann will ich entweder, dass der Entwickler mir die Figur weiter ausdefiniert und mir sie näher bringt, oder dass ich die Möglichkeit bekomme, die Figur zu definieren, z.B durch Entscheidungen. Wobei letzeres in dieser Sorte Spiel wahrscheinlich nicht funktioniert. Darüber hinaus macht es natürlich aus Markengründen Sinn; Man macht Nate Drake noch unverwechselbarer.
Joschel
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von Joschel »

Interessant. Habe die Serie im letzten Jahr in der Reihenfolge 4-1-2-3 gespielt, aber hänge schon seit Monaten im Teil 3 fest. Vielleicht sind 4 Teile hintereinander einfach einer zuviel.

Uncharted hat mich nie richtig gefesselt, so dass die Kapitel immer mal zwischendrin gespielt bzw. genossen habe.
Dafür haben mich die locker-flockig-witzigen Dialoge, die den Charakteren wirklich Leben eingehaucht haben sehr fasziniert. Und immer wieder Wow-Momente, wie zB. die Zugfahrt im Teil 2, die mich auch jetzt noch extrem fasziniert hat.
Kenne auch kein Spiel, was Höhe und tiefes Fallen mit der Kameraperspektive so gut darstellt.
Schießerei hätte ich gar nicht gebraucht - habe ich von Anfang an nur als Zeitfüller empfunden - als Shooter habe ich die Reihe nie empfunden.

Waren da Bosse?? Kann ich mich gar nicht erinnern.

@Jochen: ging es im Teil 4 nicht auch um Piraten?

Bin auch überrascht, wieviel ich shcon wieder vergessen habe, obwohl gerade erst gespielt, aber ich gehe ja auch schon auf die 50 zu.
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Taro
Beiträge: 522
Registriert: 21. Okt 2016, 22:59

Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von Taro »

Andre Peschke hat geschrieben:
Taro hat geschrieben:@Andre,

nach der Life is strange-Folge und dieser kann ich nur sagen, dass ich froh bin, dass du kein Let's Player bist, denn wenn ich mir mal LPs von Story/Charakter-getriebenen Spielen anschaue, regt mich so gut wie nichts mehr auf, als wenn dem Spieler die Charaktere egal sind. :D
Wie in aller Welt kommt man ausgerechnet anhand der LiS-Folge auf die Idee, mir seien Charaktere egal? o.O

Andre
Naja, ich erinnere mich da an mehrere Stellen im Spiel, bei denen du erzählt hast, dass du extra kontroverse Entscheidungen getroffen hast um "komische" Situationen zu provozieren, so eine Spielweise würde ich nicht von jemandem erwarten, dem die Charaktere irgendwie wichtig sind.^^

Vielleicht liegt's auch an mir, ich habe schon öfter festgestellt, dass ich mich viel besser komplett auf ein Spiel einlassen kann, als die meisten anderen Leute.^^

(Hast du eigentlich meinen Beitrag im NfS-Thread gelesen (Stichwort Driveclub)?
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Leonard Zelig
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Re: Runde #118: Uncharted

Beitrag von Leonard Zelig »

Uncharted 4 gibt es übrigens aktuell für 15 Euro bei Media Markt:

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