Feedback: The Pod Magazin Folge 10

[der unbestechliche]

Dass sich der Spielejournalismus von den Herstellern vorschreiben lassen soll, über welche Aspekte sie berichten dürfen und über welche nicht, geht ja mal überhaupt nicht. Solche Auswüchse von freiwilliger Selbstzensur haben wir schon mehr als genug im heutigen Journalismus.

Klar sagt die Engine allein erstmal wenig über das Spiel als Gesamtwerk aus.
Dennoch, wenn man sich ein wenig mit der Materie auskennt, kann man im AAA- und AA-Bereich anhand der Engine schon relativ sicher eingrenzen, was einen grafisch und technisch erwartet (Ladezeiten, Größe der Maps / OpenWorld-Fähigkeiten, Netcode usw).
Dass es neben der Engine noch andere WICHTIGERE Faktoren wie Gameplay, Story, KI usw. gibt, sollte jedem denkenden Menschen klar sein. Die Engine ist im Spielejournalismus auch nur ein Randthema. Er tut ja gerade so, als wenn in den Artikeln nur die Engines angepriesen werden und alles andere unter den Tisch fällt. Wenn mal eine Top-Engine hinter den Erwartungen zurückbleibt wird das auch hinreichend erwähnt (siehe Mass Effect Andromeda).
Unqualifizierte User-Wertungen und Kommentare wird es immer geben, das kann man nicht dem Spielejournalismus vorwerfen.
Man sucht da offensichtlich nur einen Schuldigen, weil das eigene Spiel nicht den gewünschten Verkaufserfolg gebracht hat.

Für meinen Geschmack wird noch viel zu wenig über Engines und technische Hintergründe berichtet. Es sollte vielmehr Aufgabe der Journalisten sein, sich mal selbst etwas Hintergrundwissen draufzuschaffen und dem Publikum zu vermitteln. Dann ist die Gefahr auch nicht mehr so groß, regelmäßig den Marketing-Bullshit-Droiden auf den Leim zu gehen und hinterher enttäuscht zu werden.

[lucid_dream]

Damit ich in Gott's Nam' auch mal ein Feedback da lasse: Ich finde es wirklich eine tolle Sache, dass im Artikel zum Podcast die (weiterführenden) Links zu den in der Sendung behandelten Themen aufgelistet sind. Vielfach hör ich die Podcasts, während ich nebenbei was ganz anderes mache, kurz, nicht hundert Prozent aufmerksam bin. Die Themen und ob mich die interessieren, das bleibt natürlich hängen und wenn ich zu einem Thema mehr wissen will, muss ich das nicht googeln, sondern muss nur die Webseite ansteuern. Tolles Service, weiter so.

[MCKiprey]

Mir ist die Berichterstattung über Engines wichtig.
z.B. die neue Id Engine, die Doom antreibt. unterstützt die Vulkan API und diese kitzelt das letzte Fünkchen Leistung aus meiner AMD Fury X heraus. Deswegen freue ich auch sehr auf das neue Wolfenstein, da ich gelesen habe, dass Wolfenstein auch die neue ID Engine benutzt wird und somit Vulkan Support wahrscheinlich ist.
Andersherum nervt mich persönlich NVIDIA Gameworks, da meine AMD Karte Probleme damit hat.

Abgesehen ist für mich die Technik(Benchmarks etc.) hinter den Games als PC Gamer immer interessant.

[MrZwicky]

Ich kann die Aussage nicht verstehen, dass man nicht mehr über eine Engine redet. Cryengine hat nicht nur tolle Spiele, unreal engine ebenso. Und auch unity hat schlechte Spiele. Na und. Dann spiel ich die eben nicht. Momentan läuft bei mir ständig 7days to die.... und das ist unity . Macht großen Spaß. Auch wenn die Engine sehr Hardware lästig läuft. Aber ich würde niemal schon im Vorfeld ein Spiel ablehnen wegen der Engine!

[Leonard Zelig]

Würden Journalisten die Engine nicht mehr erwähnen, würden die User den Entwicklern Unfähigkeit und Faulheit vorwerfen, wenn die Spiele nicht sauber laufen und es nicht mehr auf die Unity-Engine schieben. Weiß nicht, ob das so viel besser wäre für die Entwickler.

[Hans Yolo]

Das Thema rund um Star Citizen hat mich jetzt dazu bewogen mich anzumelden. Ich bin dem Projekt zwar positiv gegenüber eingestellt, Kritik ist aber an einigen Punkten schon angebracht, insbesondere die interne und externe Kommunikation. Und ja es fühlen sich viele Backer von der Titelstory vor den Kopf gestoßen, wie schon bei den Gamestar-Ausgaben 02/17 und 12/15, aber da müssen sich die Backer einfach zur Ordnung rufen, CIG braucht neues Geld und kann die "Spacewhales" nicht ewig melken. Trotzdem kann man Derek Smart nicht wirklich ernst nehmen, der Mann hat seine ganze Internetpräsenz der Kritik an Star Citizen verschrieben und lässt Tweets am laufenden Band ab, die teilweise sogar gegen Mitarbeiter von CIG gerichtet sind.
Über einen Podcast zu Star Citizen würde ich mich sehr freuen. Für die nötige Kompetenz könnte man sich auch Gäste aus der Community holen, erwähnenswert ist hier Angrybot. Er ist tief in der Materie drin, hat aber keine rosarote Brille auf und äußert auch Zweifel.

[Neobone]

Also ich finde die Argumentation von Herrn Fischer von der PC Games schon ziemlich fraglich.
Er argumentiert dort das man ja auch von englischen Webseiten die Inhalte als eigene News übernimmt, was auch ganz normal ist.
Allerdings lässt er aber dabei ganz ausser acht das die englischen Magazine und die deutschen Magazine durch die Sprachbarriere gar nicht in konkurrenz stehen.
Es ist auch ein grosser Unterschied ob man wie in diesem Fall bis ins kleinste Detail den relevanten Inhalt der Exklusivstory von der Gamestar abschreibe und auf 6 Newsartikel über mehrere Tage hinweg veröffentliche, oder ob ich einfach nur einen zusammenfassenden Newsartikel dazu zur Titelstory der Konkurrenz veröffentliche.
Noch schlimmer ist es wenn man wie hier sogar noch direkt eine exklusive Titelstory fast haargenau abschreibt welche hinter einer Paywall liegt.
So macht die PC Games nämlich die exklusive Titelstory der Gamestar zur eigenen exklusiven Titelstory für das allgemeine Internet, da ja die Gamestar absolut keine Information frei zugänglich hat.
Für mich ist hier eindeutig mindestens eine in moralischer Hinsicht rote Linie überschritten worden, hier kann mir auch niemand erzählen das der Gamestar dort kein wirtschaftlicher Schaden entstanden ist, wenn die ganze Titelstory schon im Netz steht bevor das Heft im Kiosk liegt.
Und das Leute extra wegen der Star Citizen Story das Heft bzw. ein Plus-Abo abgeschlossen haben kann man in den Kommentaren unter dem Gamestarartikel lesen.
Es gibt auch kaum noch einen Mehrwert für den Leser wenn er die Story bei der Gamestar selbst liest wie Herr Fischer es hier behauptet hat, denn wenn man die Newsartikel und den entsprechenden Artikel der Gamestar gegenüberstellt, dann sind alle relevanten Informationen fast deckungsgleich.
Die paar Bilder sind auch nichts besonderes welche in der Gamestarstory enthalten sind.
Im Gegenteil die PC Games hat sogar darauf basierend noch ein Newsvideo gemacht, so was hat nicht mal die Gamestar zu dieser Story zu bieten.

https://www.youtube.com/watch?v=pNy0MgFWCys" onclick="window.open(this.href);return false;


Noch zu Star Citizen selbst.
Das die Alpha 3.0 mit diesem beschnittenen Umfang kommt ist nicht neu, das wurde bereits Anfang des Jahres angekündigt und ist auch schon seit Monaten im Production Schedule Report einzusehen.

https://robertsspaceindustries.com/schedule-report" onclick="window.open(this.href);return false;

Auch die Information das Star Citizen mit wesentlich weniger Sternensystemen kommen wird hat Roberts bereits vor einem Jahr in einem Videointerview mit Gamersnexus gesagt , damals sprach er von max. 12 Systemen.
Natürlich ist das wieder mal schlechte Kommunikation, denn auf der Webseite hatte das CIG nirgends direkt thematisiert so das ich mir vorstellen kann das hier einige Backer ziemlich überrascht waren.
Einen Podcast zu Star Citizen muss mittlerweile sehr gut recherchiert sein, ansonsten kann man sich dort ganz schnell mit Fehlinformationen bzw. veralteten Informationen in die Nesseln setzen.

[Puschkin]

Ein Rechtstreit zwischen "Bild" und "Focus", da musste ich schon kurz lachen. Wobei natürlich so ein Streit in der Gosse auch Auswirkung auf andere Medien haben kann und es zu einfach wäre, würde man einfach nach Popcorn verlangen, um sich, indifferent gegenüber dem Ausgang, belustigt diesen Streit anzuschauen.

"Hier lesen sie gratis" ist schon albern, andere Medien machen das auch aus Interviews zu zitieren, sehr häufig wird ja etwa auf Interviews der Illustrierten Spiegel verwiesen. Aber dieser Hinweis wirkt, wie der PCG Chefredakteur selber eingesteht, reisserisch.

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[Ricer]

Dass sich der Spielejournalismus von den Herstellern vorschreiben lassen soll, über welche Aspekte sie berichten dürfen und über welche nicht, geht ja mal überhaupt nicht. Solche Auswüchse von freiwilliger Selbstzensur haben wir schon mehr als genug im heutigen Journalismus.

Mir ist die Berichterstattung über Engines wichtig.

Ich kann die Aussage nicht verstehen, dass man nicht mehr über eine Engine redet.

Hallo Leute,

ich habe das Gefühl, dass das Magazin und Sebastian an dieser Stelle unangenehm beleidigt wirkten. Gleich der Einstieg, dass Adrian Forest fordert, dass Journalisten nicht mehr über Engines berichten sollen, stimmt so nicht.

Die Tweets von Adrian beziehen sich darauf, dass man unangemessen über Engines berichtet und zu oft die falschen Aspekte heraustellt. Und er stellt auch keine Forderungen auf, sondern gibt Empfehlungen im Konjunktiv. Im Gespräch führt er aus, dass es im Journalismus gute Artikel und Bezüge zu den Engines gibt. Sie sind allerdings selten.

Die Need-for-Speed-Besserwisserfolge als Rechtfertigung für eine Engine Diskussion? Was ihr bei Need for Speed gemacht habt, war einfach Bauchgefühl und Hören-Sagen. Das mag unterhaltsam gewesen sein, aber es hatte Null Hand und Fuß, was die Engine-Diskussion anging.
Und wer weiß, vielleicht blieb ein paar Hörerinnen und Hörern das Fazit hängen: Frostbite ist für Rennspiele genauso scheiße, wie Audacity für Podcasts

Liebe Grüße!

PS: Zoidberg hatte mal vorgeschlagen die Benamung des Magazins an Monat oder Kalenderwoche anzupassen. Finde ich eine tolle Idee!

PS: Ich schau generell nur mit Premiere geschnittene Filme

[der unbestechliche]

Finde das Vorgehen der PCG in dem Fall auch ziemlich dreist. Aber immerhin stellt er sich dem Interview und versucht es, so gut es geht, zu rechtfertigen. Auch wie gewohnt sehr gut gemacht von André. Jedes mal, wenn es eine ausweichende oder relativierende Antwort gab, wurde nochmal nachgehakt.

Ob das am Ende der GS mehr geschadet oder genutzt hat ist schwer zu sagen. Immerhin gab es kostenlos viel Aufmerksamkeit für GS Plus auf diversen Kanälen.
Und mal ehrlich, soo viel an konkreten Informationen war in dem Artikel auch nicht drin. Stellenweise dachte ich mir, mit dem Begriff Star-Citizen-Propaganda lag der Smart jetzt nicht völlig daneben... Aber mit kritischen Artikeln bekommt man natürlich keine Exklusiv-Story.

[Desotho]

Ich sehe es auch positiv dass er sich dem Interview gestellt hat. Man hat auch gemerkt dass er ein wenig herumgedruckst hat.
Am Ende kann ich ihn verstehen. Rechtlich gesehen war es ok, und als Konkurrent der auch gucken muss wo man bleibt probiert man dann halt auch sowas aus.
Letztendlich muss er ja auch dafür sorgen dass es genug Klicks gibt und das führt dann eben zu Pokémon News, Scheisshaufen in GTA gesichtet und allem Möglichen. Ich bin mir sicher dass er das auch anders gestalten würde gäbe es da keinerlei Zwänge.

Ich bin z.B. bei uns in der Firma auch nicht mit allen Verkaufs- und Werbepraktiken einverstanden. Würde ich das machen wäre der Laden aber vermutlich schon lange dicht ...


Zu den Spiele-Engines:
Ich bin auch der Meinung, dass die verwendete Enginge eigentlich ziemlich egal ist für den Spieler. Aber ich sehe auch keinen Sinn darin prinzipiell die Engine nicht mehr zu verwenden.
Wenn Sie der Journalist meint es sei relevant oder von Interesse - warum nicht.
Ich habe auch schon genug Spiele mit Unity Enginbe gesehen die gut aussahen und keine Perfomance Probleme hatten. Wer ein Spiel nur wegen der Engine nicht kauft ist selber Schuld.
Ähnliches gibt es ja wenn Spiele z.B. einen Kopierschutz haben oder für Steam erscheinen oder von einer Firma kommen die Person XYZ nicht mag.

[Rince81]

Ist die PC Game3s dreist? Klar. Kann sich die Gamestar beschweren? Nö, die machen es nämlich genauso...

Vor ziemlich genau einem Jahr durfte nämlich die PC Games "exclusiv" nach Frankfurt, dort "exclusiv" einen prozedural generierten Planeten angucken und durften Chris via Bildschirm lauschen.
http://www.pcgameshardware.de/Star-Citi ... w-1204131/" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.pcgames.de/Star-Citizen-Spie ... 2-1203537/" onclick="window.open(this.href);return false;
Klar hat auch die Gamestar dann darüber berichtet.
http://www.gamestar.de/artikel/star-cit ... 76416.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Die Kollegen von PC Games waren kürzlich bei Foundry 42 zu Gast und haben dort jede Menge neue Details zur Entwicklung von Star Citizen erfahren.[...]Beim Besuch gab es vor allem neue Informationen zu den Entwicklungsplänen im Jahr 2016 und eine erste Anspielmöglichkeit der neuen prozedural generierten Planeten, die bald ins Spiel integriert werden. Wir fassen alle Infos für Sie zusammen:

Da kann sich keine der beiden Seiten so richtig beschweren...

Kleiner Funfact, letztlich ist das was die PC Games letztes Jahr gesehen hat bis heute nicht beim Backer angekommen, dafür durfte das die Gamestar jetzt exclusiv anspielen und nun soll es ganz wirklich kommen - von den prozedual generierten Planeten(!) ist aber nicht ein einziger fertig - dafür schiebt CIG Monde hin und her - warum? Die "Nutzung" der deutschen Spielepresse als kritikloses Marketingvehikel kurz vor der Gamescom ist derart offensichtlich, dass ich zumindest im Ansatz verstehe, was Smart mit "Propaganda" meint...

[Desotho]

Ich glaube der Thread hat gute Chancen in eine Star Citizen Diskussion abzudriften. Also los! =p
Letztendlich hat jede "Seite" durchaus ihre Argumente.
Dass Star Citizen innerhalb der versprochenen Entwicklungszeit mit allen versprochenen Features erscheint, das wird nicht passieren.
Allerdings muss man sich fragen: Bei welchem Spiel läuft es so?
Bei den meisten Spielen bekommen wir das gar nicht mit, weil vieles verworfen und verschoben wird bevor es nach Außen dringt.

Wenn ich meine Kickstarter Projekte ansehe, dann hatten praktisch alle Verspätung. z.B. Shantae Half Genie Heroe. " Jahre Verspätung, ist aber sau gut geworden. Nur das war ein vergleichsweise popeliges Jump & Run.

Ein Ding wie Star Citizen kann eigentlich nicht umhin von Anfang an im Rampenlicht und in der Kritik zu stehen. Und sollte es jemals released werden wird niemand da draussen mit einer neutralen meinung an das Ding rangehen.
Vom katastrophalen Fehlschlag bis zum strahlenden Crowdfuinding Stern ist alles drinnen. Jeder hat ne Meinung dazu, Berichte werden brav geklickt. Das macht das Ding so intressant. Am Ende wird eventuell der Weg interessanter sein das das Ergebnis

[Symm]

Lustigerweiße schrieb ich gestern im Discord, ohne die Folge gehört zu haben, dass FAST alle Spiele bei Fantasy Steam welche im Trainer das Unity Logo zeigen, Schrott sind. Wenn in den ersten Sekunden Made with Unity kommt, weiß man schon das da jemand mit Assets nur so um sich schmeisst.

[Symm]

Sorry sollte heißen bei den Fantasy Steam Sachen aktuell.

Und das sollte auch nichts gegen Unity Aussagen. Sondern nur die Erfahrungen aus Fanatsy Steam wiederspiegeln. Und schrieb ja auch FAST

[jesobuild]

Lange Zeit stiller Beobachter, jetzt nun mein erster Beitrag!

Ich finde, es herrscht häufig ein großes Un- oder Halbwissen über Spiele- und Grafikengines. 90 Prozent der Spieler, die diesen Begriff so freimütig in Diskussionen fallen lassen, könnten vermutlich keine klare und korrekte Definition liefern, was denn nun eine Engine eigentlich genau ist.

Spieleengines sind, vereinfacht gesagt, entwicklungstechnische Grundgerüste (Frameworks), die den technischen Rahmen liefern, in dem ein Spiel ausgeführt wird. Wenn also z.B. jemand ein Modell auf dem Bildschirm darstellen möchte, muss er nicht erst jedes Mal die neu die Programmroutine schreiben, mit welcher Vektoren auf den Bildschirm gezeichnet werden, sondern er verlässt sich auf die Engine, in welcher dieser Aspekt bereits als Schablone vorgefertigt wurde, und muss diese Funktion nur noch aufrufen.
Manche Engines machen dies effizienter, manche weniger effizient. Manche fokussieren sich besonders stark auf bestimmte Teilaspekte eines Spiels, andere fokussieren sich in ihrem Design darauf, die Entwicklung möglichst einfach und zeitsparend zu gestalten, usw.

Das hat alles aber m.M.n. nichts mit der abschließenden Beurteilung des Spiels zu tun. Engines sind nur Werkzeuge, um ein Regal zu bauen. Ob in diesem Regal nun Nägel oder Schrauben verbaut sind, ist für das Aussehen oder die Praktikabilität des Bücherstaplens im Regal irrelevant. Es sollte auch nicht ausschlaggebend sein, wie das Holz gesägt wurde. Klar sind solche Details super spannend und natürlich berichtenswert - aber eben *nicht* in Berichten über Spiele, sondern in Berichten über Spieleengines!

Ich hoffe, das war verständlich.

Matthias

[Desotho]

Dreamfall Chapters nutzt z.B. Unity und sieht (wie ich finde) ziemlich gut aus. man muss auch bedenkend ass das Spiel von offenbar 10 Mann erstellt wurde.
Performance Probleme hatte ich mit Unity 4 nicht, offenbar aber etliche Leute.
Zum Umstellung auf Unity 5 gibt es hier nen netten Artikel: https://medium.com/@ragso/dreamfall-cha ... 8e1f22ea62" onclick="window.open(this.href);return false;

[toxic_garden]

Engines sind nur Werkzeuge, um ein Regal zu bauen. Ob in diesem Regal nun Nägel oder Schrauben verbaut sind, ist für das Aussehen oder die Praktikabilität des Bücherstaplens im Regal irrelevant. Es sollte auch nicht ausschlaggebend sein, wie das Holz gesägt wurde. Klar sind solche Details super spannend und natürlich berichtenswert - aber eben *nicht* in Berichten über Spiele, sondern in Berichten über Spieleengines!

das sehe ich etwas anders. Das gesägte Holz aus deinem Beispiel ist am Ende immer gleich, egal, welche Säge benutzt wurde. Bei dem Wechsel der Engine in einem Spiel passiert deutlich mehr, was in der Auslieferung des Produktes erheblich auffallen kann. Mal ein fiktives Beispiel: Engine X ist dafür bekannt, volumetrische Berechnungen langsamer und/oder ungenauer zu machen als Engine Y. Das Problem verstärkt sich, wenn der Kunde keine NVidia- sondern eine ATI-Grafikkarte hat. Weiss ich, welche Engine in welcher Version eingesetzt wurde, kann ich mir zu 95% sicher sein, dass dieses Spiel auf meinem PC nicht in der Qualität und Stabilität laufen wird, wie es die Reviews auf den hochgezüchteten Gaming-PCs vermuten lassen. Und mangels Demo- oder Trial-Versionen bleibt mir höchstens der Steam Refund, um endgültige Klarheit zu haben. Die Engine sorgt ja im Grunde für den kompletten Unterbau, sie ist also nicht nur Werkzeug, sondern eben auch Vehikel des Spiels, und von daher für mich definitiv ein interessanter und berichtenswerter Teil(!)aspekt der Berichte.

[Andre Peschke]

Bei den Engines würde ich zwischen einer praktischen und einer theoretischen Debatte unterscheiden wollen.

Zur Veranschaulichung:

THEORETISCH hat die Engine weniger Einfluss auf den Look, als oft kolportiert etc. Siehe "Borderlands 2" und "Gears of War" als UE3-Spiele.
PRAKTISCH sehen trotzdem extrem viele UE3-Spiele ähnlich aus, weil die Grafikengines eben lange nicht mehr allein die Engine sind, sondern komplette Pakete inklusive Shader- und Asset-Libraries, Physik etc. Und viele Entwickler greifen auf diese Dinge zurück, um Zeit und Geld zu sparen.

Die Wahl der Engine hat daher auch über den eigentlichen Kern des Grafikrenderings hinaus mitunter einen erheblichen Einfluss.

Das Journalisten oft wenig Plan von der Technik haben: Vermutlich korrekt, aber separate Diskussion.


Zur PCG vs GameStar-Sache

Ich bin da grundsätzlich ambivalent. Würde jemand den Inhalt unserer Backer-Podcasts irgendwo nacherzählen, fände ich das schäbig. Insofern finde ich das Verhalten kritisch. Was es etwas entkräftet - und das wäre meine Argumentation, wenn ich die PCG wäre: Hier wurde nicht die harte Recherche eines unabhängigen Mediums geklaut, sondern Informationen, die der GS in erster Linie von CIG in den Schoß gelegt wurden. Klar, was man konkret aus so einem Besuch macht, ist dann immer noch eine Eigenleistung der Redaktion. Aber die Grundlage all dessen ist es, dass der Hersteller gesagt hat: Ich gebe dir diese Informationen exklusiv. Das ist keine journalistische Leistung, die erhalten und belohnt werden muss per se - außer man will das gute Verhältnis zu CIG als solche werten (naja) oder die Arbeit, die vorher in die GS geflossen ist, damit sie jetzt eine solche Reichweite hat, dass CIG ihnen exklusive Infos stecken will (kann man machen, aber...naja).

Ginge es um einen Artikel, bei dem die GS viel eigenen Aufwand betrieben hat, um die Informationen (nur die hat ja die PCG weiter getragen) aufzutreiben, wäre ich vermutlich moralisch entrüstet. Oder hätten sie Chris Roberts mal richtig ins Gebet genommen. Aber da es hier um etwas ging, dass ihnen von Chris Roberts Gnaden übereignet wurde und das auch (dem Vernehmen nach - ich habs nicht gelesen), einigermaßen unkritisch präsentiert wird, regt es mich nicht wirklich auf. Das "unkritisch" ist hier übrigens nicht als Kritik am Artikel gemeint (den ich nicht gelesen habe), sondern als Abgrenzung: Hätten Sie die Einladung genutzt um kritisch zu berichten, wäre der Wert des Artikels höher und damit wäre er schützenswerter. Alles aus meiner persönlichen Warte, nicht als objektive Richtlinie.

Andre

[Ricer]

Das Journalisten oft wenig Plan von der Technik haben: Vermutlich korrekt, aber separate Diskussion.

Das ist aber genau die Diskussion, die Adrian anstieß und wo Vorschriften hineininterpretiert wurden, die da nicht sind.