Runde #120: Superlevel - Tod eines Spielemagazins (ft. Fabu)

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gnadenlos
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von gnadenlos »

zu Sebastian:

Nach dem Lesen hier im Forum dachte ich, dass er gar nichts beiträgt. Das habe ich aber dann beim Hören nicht so empfunden und fand seine Beteiligung nicht so gering oder belanglos wie dargestellt. Er hat die Folge IMO durchaus bereichert, auch wenn er sicher nicht den Lead hatte bei der Interviewführung.

zu Superlevel:

Ich empfand die Website als sehr unübersichtlich. Wie ein fertiges, irgendwo gefundenes Wordpress-Template, das nicht wirklich den Anforderungen und Inhalten der Website gerecht werden konnte.

Dadurch sind die höherwertigen Beiträge wie im Podcast besprochen untergegangen - wundert mich etwas, da ja offenbar die notwendigen Skills im Team vorhanden waren, wenn man Gags wie Taschenlampen-, Textadventure- und Lückentext-Reviews aus Spaß an der Freude programmieren konnte. IMO war das Webdesign eine der klaren Schwachstellen, die sicher etliche Besucher gekostet hat.

Wie schon an anderer Stelle angemerkt, war mir Superlevel außerdem zu verkünstelt - das Problem waren aber IMO nicht witzige Ideen wie die spezielle Darstellung von Reviews, sondern der ganze Stil, wie z.B. die unnatürlich vorgelesenen Reviews und viele Review-Texte bei denen die Inhalte einer besonders intellektuellen Fassade untergeordnet wurden ohne dieser immer gerecht zu werden.

Jochen hat diesen Stil ja auch ganz gut drauf und nutzt ihn gelegentlich für bestimmte Formate. IMO passt bei ihm aber der Inhalt auch immer zum Stil und es ist nicht direkt eine komplette Website die einen mit diesem Stil erschlägt, sondern mal ein einzelner Beitrag alle paar Wochen. Dadurch habe ich es bei Jochen nie als unangenehm empfunden.

Die Kombination dieser beiden Punkte hat dazu geführt, dass ich die Website nicht benutzt habe, obwohl mich die Themen teilweise interessiert hätten.

zu Doomian:

Bitte unbedingt weiterführen - dieses Format ist super und hat die Probleme von Superlevel nicht. Man merkt zwar auch einen gewissen Anspruch, der verkommt aber nicht zum Selbstzweck. Der Name ist auch sehr gelungen. Mit einem Euro wäre ich da auf Patreon sofort dabei - für 5 Euro müsste aber der Output erhöht werden.
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screamingblood
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von screamingblood »

Dem Schlusswort kann ich mich anschließen - so schade es ist, dass Superlevel nicht fortgeführt wird, freue ich mich auf jeden Fall auf neue Folgen Doomian... und werde auch sehr neugierig beobachten, was der Rest der Bande in Zukunft so treibt. :)
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Symm
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von Symm »

Höre gerade das Doomian Best of und hab das angesprochene Spiel des ersten Gastes gesucht. Scheint leider nicht den gewünschten bzw. Erhofften Erfolg zu haben. Ist zwar erst knappe 2 Monate draussen. Aber die Verkäufe scheinen sehen nicht danach aus, als ob sich darauf eine Vollzeitbeschäftigung gründen lassen. Leider kam es eine Woche zu früh raus um beim Fantasy Steam dabei gewesen zu sein.
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zackzackab
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von zackzackab »

Zum Thema Doomian hätte ich noch ein paar Fragen, Fabu:

Wenn ich das Konzept richtig verstehe, weißt Du vor Beginn des Gesprächs idR nicht, mit wem Du es im Einzelnen zu tun haben wirst und was Thema sein wird. Es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass Menschen bei Dir anrufen, die am Aufhänger eines Spielethemas nach mehr als einem angeregten Austausch suchen. Nach einem Rat in einer kritischen Lebenssituatiom oder Bestätigung. Ich habe gestern mangels Zeit nur kurz in die verlinkte Best-Of-Folge reingehört. Und bei Deinem 1. Gast spielten ja ganz schnell auch Themen wie Hartz IV, der Wunsch nach sinnvoller Beschäftigung und die Hoffnung, sich durch Spieleentwicklung aus einer beruflichen Talsohle zu befreien.

Inwiefern hast Du Dir für Fälle Strategien zurecht gelegt, in denen das Gespräche vielleicht doch auf der Metaebene eher in Richtung Domian abdriftet und der Gast, wenn auch unter dem Mantel weitgehender Anonymität, mehr von sich preisgibt, als vielleicht gut für ihn wäre, insbesondere im Hinblick auf nachfolgende Diskussionen über die Folge. Gibt es Fälle, in denen Du die Folge nicht veröffentlichen würdest (abgesehen von offensichtlichen Extremfällen). Und inwiefern kann es gelingen zu verhindern, dass Deine Gäste in solchen Fällen von der Zuhörerschaft in Diskussionen "auseinandergenommen" werden?
Atze
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von Atze »

Moin, ich bin hier eher stiller Mitleser und Mithörer, aber das war eine der besten Folgen, die ich in letzter Zeit von euch hören durfte. Tolle Infos und super geführt. Fehlte mir in letzter Zeit ein bisschen.

Die letzten Podcasts von euch fand ich nicht mehr so toll, warum ich sie auch immer weniger gehört habe, aber hier hat mich das Thema und die Headline interessiert, also habe ich mal wieder rein gehört und war begeistert. So ein „Blick hinter die Kulissen“ ist immer interessant und findet man sonst kaum.

Also Danke dafür.

Zu superlevel
Eine richtig gute Sichtbarkeit habt ihr letztendlich doch nie gehabt? (ja kommt auf die Definition an) jedenfalls wäre hier sicher deutlich mehr möglich gewesen. (siehe Screenshot)

superlevel.PNG
superlevel.PNG (47.24 KiB) 5348 mal betrachtet
So richtig abgestraft wurdet ihr nicht, im Endeffekt wart ihr nur von verschiedenen Algorithmus Updates betroffen. Da hätte man durchaus gegenwirken können. (Stichwort Linkprofil)
Aber sei es drum, manchmal muss man es auch gut sein lassen.
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Desotho
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von Desotho »

Die hätten einfach mal ne Fotostrecke "Die besten Videospiel-Titten" machen sollen und es wäre gelaufen.
El Psy Kongroo
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VikingBK1981
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von VikingBK1981 »

Ich denke Superlevel hat einfach das gleiche Problem wie jedes andere Angebot im Netz, das Überangebot. Wenn man nicht wirklich aus der Masse herausstricht geht man unter.
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Desotho
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von Desotho »

Wobei die ja durchaus herausgestochen sind.
El Psy Kongroo
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Nachtfischer
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von Nachtfischer »

Aus der Masse (inhaltlich) herauszustechen einerseits und hohe Klickzahlen andererseits sind ja nun wirklich zwei Paar Schuhe.
AutAd
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von AutAd »

Vielen Dank für diesen grandiosen Podcast. Als jemand, der Superlevel sehr lange verfolgt hat, und vieles auch kritisch gesehen habe, waren die Themen und die Einblicke sehr oft sehr erhellend. Ich möchte gerne meine Perspektive auf Superlevel darstellen, und das, was Superlevel für den Spielejournalismus geleistet hat.
Zu Superlevel bin ich damals in der Hochzeit der Indie-Spiele durch den damals grandiosen Spiele-Podcast "Indie Fresse" gekommen. Stundenlang wurden hervorragende Indie-Perlen ausgegraben und besprochen. Superlevel hat die passenden Artikel dazu geboten. Als damals "Insert Moin" bei Superlevel integriert wurde, war "Insert Moin" durch seine inhaltlich breitere Aufstellung immer ein bischen ein Fremdkörper, der auf Grund seiner Qualität aber auch irgendwie doch sehr gut zu Superlevel gepasst hat. Superlevel war damals zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und hat die richtigen Themen angesprochen. Aus meiner Sicht gab es allerdings ein Problem, als sich die Qualität der Indie-Spiele verändert hatte. Die kleinen unabhängigen Perlen auf die sich alle einigen konnten, wurden weniger. Indie-Spiele an sich haben sich verändert. Sicher gibt es noch die Perlen, viele sind aber deutlich kommerzieller ausgerichtet, oder haben nun Unterstützung der großen Plattformen. Gleichzeitig wird der Markt von schrottigen Spielen überschüttet. Der Vorteil ist, auch die kruden Spiele, wie "That Dragon, Cancer" oder "Walking Simulatoren" haben nun einen angesehenen Platz.Für die Anerkennung solcher Spiele hat Superlevel, in Deutschland zumindest, erfolgreich gekämpft und gewonnen. Mit diesen Angebot umzugehen, stelle ich mir als Online-Magazin sehr schwierig vor. Irgendwann ist mein Interesse an Superlevel abgeflacht, was nicht nur an Superlevel lag, sondern an der kruden Mischung die Indie-Spiele nun ausmachen. Auch "Indie Fresse" hat am Ende für mich sehr an Qualität eingebüßt, da vermehrt ein Fokus auf Spiele als Kulturgut gelegt wurde. Dieser Schritt ist absolut legitim, ich habe mir dennoch die Zeiten zurückgewünscht als man pausenlos Tipps für grandiose Spiele bekommen hat. Mein Interesse an Superlevel war dann aber tatsächlich komplett erloschen, als es eine Zeit lang nur noch um die erwähnten "Ludum Dare" Games-Jam Spiele ging. Die innovativen und guten Artikel sind vollkommen in den Hintergrund gerückt und wurden durch ein Thema ersetzt, das mich überhaupt nicht interessiert hat. Danach war ich nur noch selten Besucher der Seite.
Ich möchte noch etwas über die Art Spielejournalismus von Superlevel schreiben: Die Form von Superlevel war damals für mich absolut erfrischend. Man merkte der Seite an, dass es nicht um einen kommerziellen Erfolg ging. Und trotzdem war Superlevel immer ein Niveau höher, als andere Fan Spiele Blogs. Durch die nicht kommerzielle Herangehensweise hat Superlevel auch viel mehr die Freiheit zu polarisieren, ohne die Angst potentielle Leser zu verschrecken. Man kann Superlevel nicht genug dafür danken, dass sie diese Freiheit auch genutzt haben. Dieser Mut zu polarisieren fehlt durch das Ende von Superlevel, und übrigens auch ein paar anderer beendeter Blogs, leider nun. Superlevel war kompromißlos, für mich ist das ein Kompliment. Natürlich habe auch ich mich manchmal über diese Kompromißlosigkeit aufgeregt. Bei den Gender-Aspekten und den Kultur-Diskussionen fehlte mir manchmal der wissenschaftliche Hintergrund. Manche Darstellungen waren dadurch nicht ganz korrekt. Vielleicht habe ich mich auch deshalb darüber geärgert, weil sich manche Beiträge dadurch angreifbar gemacht haben, und ich die Notwendigkeit dieser Artikel gesehen habe. Manchmal war mir die Haltung der Artikel auch zu steif bzw. versteift. Manchmal war die Themen Auswahl und die Haltung für mich auch zu elitär. Fabu hat da mit seiner Porno-Queerness in seiner Internetpräsenz übrigens für mich viel dazu beigetragen, ein bischen Lockerheit da rein zu bringen. Übrigens hat auch seine Angriffslust a la "Fick dich, Jörg Langer!" für diese Lockerheit beigetragen. Man muss nicht immer mit jedem eine respektvolle Diskussion führen, vor allem dann nicht, wenn man unabhängig ist, und eine klar zu verortende Message hat. Natürlich ist es auch das gute Recht, Superlevel deswegen nicht zu mögen.
Überhaupt gibt es viele Gründe Superlevel nicht zu mögen, aber die Wichtigkeit von Superlevel sollte man anerkennen. Computerspiele sind noch ein sehr junges Medium, Online Spielejournalismus noch viel jünger. Superlevel war ein Vorreiter, im Online Journalismus, zu zeigen, dass man sowohl subjektiv als auch möglichst neutral; kritisch und unkritisch; komform und polarisierend; klassisch, formlos oder progressiv über Spiele berichten kann. Viele mögliche Fehler sollte man verzeihen, da unkommerzielle Spieleberichterstattung Narrenfreiheit genießt und die Chance nutzen sollte, diese Narrenfreiheit auch auszuspielen. Und viele dieser Fehler sollte man auch verzeihen, da ein Vorreiter auch nicht auf die Erfahrungen anderer zurückblicken kann. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass Superlevel viele Menschen beeinflußt hat, mutig über Computerspiele zu schreiben, zu casten und zu filmen.
oh.stv
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von oh.stv »

Ich muss sagen, dass ich erst durch dieses Interview auf Superlevel aufmerksam wurde, und sehr an der Seite interessiert wäre.
Die Grundsätzlichen Probleme der Seite lassen sich doch anscheinen ausschließlich auf die Reichweite Reduzieren.
Wieso hat Fabu dann nicht an selbiger gearbeitet? Vielleicht mal einen professionellen SEO dran lassen, google Adwords schalten oder andere Maßnahmen.
Dieses "Google hat uns abgestraft und deshalb sind wir nicht voran gekommen" Argument wird mir viel zu einfach stattgegeben.
AutAd
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von AutAd »

Skizzenbildner hat geschrieben:NosTeraFuTV und Prank-Videos sind in meinen Augen ein Thema für sich. Persönlich finde ich Prank-Videos einfach nur verletzend und vermag den angeblich satirischen Charakter dahinter auch bei bestem Willen nicht zu erkennen.

Was David Hain und seine Haltung damals und heute dazu betrifft kann ich nur empfehlen, sich die lange und sehr ehrliche Ausprache mit seinen damaligen GIGA-Kollegen und heutigen Machern von Hooked anzuhören: https://youtu.be/ExOCBPn_j3k" onclick="window.open(this.href);return false;
Zusammenfassung: David Hain hat gesoffen und war ein Arsch und bereut das alles. Er entschuldigt sich dafür und hat sich bei Dennis Kogel entschuldigt, ihn Fotze genannt zu haben. Zum Streit mit Superlevel ist der Podcast nicht ergiebig. Nicht einmal der Hintergrund des Streites wird erwähnt. Das war aber auch nicht das Thema des Podcast, sondern die Begrabung eines Kriegsbeils und die persönliche Aufarbeitung der Vergangenheit bei Giga.
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Doomian
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von Doomian »

Ich empfand die Website als sehr unübersichtlich. Wie ein fertiges, irgendwo gefundenes Wordpress-Template, das nicht wirklich den Anforderungen und Inhalten der Website gerecht werden konnte.
Fun Fact: Sowohl Design als auch Umsetzung stammen von uns. Aber es stimmt schon: Die Webseite hatte diverse Probleme, die ich nicht hätte ignorieren sollen. (Superschick finde ich's aber nach wie vor.)
Dieses "Google hat uns abgestraft und deshalb sind wir nicht voran gekommen" Argument wird mir viel zu einfach stattgegeben.
Ach, das war nur einer von diversen Faktoren. Mehr ein lästiges und gelegentlich demotivierendes Übel.
Inwiefern hast Du Dir für Fälle Strategien zurecht gelegt, in denen das Gespräche vielleicht doch auf der Metaebene eher in Richtung Domian abdriftet und der Gast, wenn auch unter dem Mantel weitgehender Anonymität, mehr von sich preisgibt, als vielleicht gut für ihn wäre, insbesondere im Hinblick auf nachfolgende Diskussionen über die Folge. Gibt es Fälle, in denen Du die Folge nicht veröffentlichen würdest (abgesehen von offensichtlichen Extremfällen). Und inwiefern kann es gelingen zu verhindern, dass Deine Gäste in solchen Fällen von der Zuhörerschaft in Diskussionen "auseinandergenommen" werden?
Eine gute Frage, die ich mir auch schon öfter gestellt habe, aber im Grunde traue ich mir es zu, die Lage einzuschätzen und angemessen zu handeln. Sobald ich das Gefühl hätte, mein Gast würde sich um Kopf und Kragen reden, würde ich das im Nachgespräch äußern und ggf. von einer Veröffentlichung abraten. Ich möchte keine Menschen vorführen. Minderjährige Gäste lehne ich prinzipiell ab. (Was die Hörer_innen nicht mitbekommen: Ich führe fast immer Nachgespräche, die nicht mehr aufgenommen werden. Von 5 Minuten bis 2 Stunden war da schon alles dabei.)
Gruß,
Fabu | @doomiancast
Jochen B.
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von Jochen B. »

Atze hat geschrieben: (...) Eine richtig gute Sichtbarkeit habt ihr letztendlich doch nie gehabt? (...) Jedenfalls wäre hier sicher deutlich mehr möglich gewesen. (...) So richtig abgestraft wurdet ihr nicht, im Endeffekt wart ihr nur von verschiedenen Algorithmus Updates betroffen. Da hätte man durchaus gegenwirken können. (...)
@Atze: Stammen die Sichtbarkeitsdaten und die Grafik von Sistrix oder Searchmetrics?
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Andre Peschke
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von Andre Peschke »

Jochen B. hat geschrieben: @Atze: Stammen die Sichtbarkeitsdaten und die Grafik von Sistrix oder Searchmetrics?
Sistrix, der Grafik nach.

Andre
Jochen B.
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von Jochen B. »

Andre Peschke hat geschrieben: "Sistrix, der Grafik nach."
Danke für die Info.

In diesem Fall kann man sich bei Sistrix für Superlevel anzeigen lassen, welches Google Update jeweils für das Auf und Ab bei der Sichtbarkeit verantwortlich war. Siehe: https://www.sistrix.de/google-updates/? ... erlevel.de" onclick="window.open(this.href);return false;

Bild

Mit einem Sichtbarkeitsverlust von 98.71 Prozent hat schon im Jahr 2010 anscheinend das Caffeine Update richtig weh getan. Erstaunlich das Superlevel sich davon in den folgenden Jahren wieder einigermaßen erholt hat. Da scheint man (unwissentlich) doch einiges richtig gemacht zu haben. (Zum Vergleich: Dieses Caffeine Update hat damals bei krawall.de zu 10 Prozent mehr Sichtbarkeit geführt.)

Der andere große Sichtbarkeitsverlust im Jahr 2014 scheint ein Page Layout Update gewesen zu sein. Dabei wurden Seiten abgestraft, die (aus der Sicht von Google) zu viel Werbung "Above the Fold" anzeigten. Tja - wie schreibt es Doomian / Fabu doch selbst so schön:
Doomian hat geschrieben:
(...) Es stimmt schon: Die Webseite hatte diverse Probleme, die ich nicht hätte ignorieren sollen." (...)
Nachtrag: Bei Krawall haben die Google Updates zwar nicht solche enormen Auswirkungen gehabt, aber auch dort hat es im Laufe der Zeit einiges an Auf und Ab gegeben. Siehe: https://www.sistrix.de/google-updates/? ... krawall.de
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Early
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von Early »

Also ich habe mir das Interview heute angehört und ich habe es auch als sehr interessant gefunden. Bis heute habe ich von Superlevel noch nichts gehört, konnte mir aber - so glaube ich - durch den Podcast trotzdem ein gutes Bild von diesem Projekt bilden. Auch die Schwerpunkte Richtung Finanzierbarkeit der Seite bzw. die Gründen für die Schließung fand ich vernünftig. Die Fragen von Andre fand ich kein einziges Mal übertrieben sondern in einem vernünftigen kritischen Mittelmaß. Im Gegenteil: Ehrlicherweise fand ich sogar, dass die Formulierungen von Sebastian einen Tick zu viel Anbiederung beinhalteten. War meiner Meinung nach nicht nötig, dem Befragten derart viel Honig ums Maul zu schmieren.

Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich manche Aussagen von Fabu teilweise als etwas eigenartig empfand. Auch die Sache mit den Clickbaits über Google kam mir etwas suspekt vor. Da ich die Seite allerdings nicht kenne bzw. kannte, kann ich auch diese etwas dubiose Geschichte nicht beurteilen. Mir sind allerdings wenige Fälle bekannt, wo derartige Maßnahmen nicht aus guten Grund unternommen wurden.

Außerdem finde ich seinen Ansatz, ein Online-Portal aufzuziehen etwas komisch: Am Ende des Tages mache ich als Journalist eine derartige Seite für die User und nicht für mich persönlich. Zumindest sollte ich mich dann in letzterem Fall nicht über eine mangelnde Reichweite beklagen. Aber im Grunde hat er abschließend ja eh selbst gesagt, dass er in Zukunft maximal nur mehr einen persönlichen Blog machen würde.
zackzackab
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Re: RE: Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von zackzackab »

Early hat geschrieben:
Außerdem finde ich seinen Ansatz, ein Online-Portal aufzuziehen etwas komisch: Am Ende des Tages mache ich als Journalist eine derartige Seite für die User und nicht für mich persönlich. Zumindest sollte ich mich dann in letzterem Fall nicht über eine mangelnde Reichweite beklagen. Aber im Grunde hat er abschließend ja eh selbst gesagt, dass er in Zukunft maximal nur mehr einen persönlichen Blog machen würde.
(Auch öffentlichkeitswirksame) Projekte, die eine "Nische" bedienen, werden doch idR betrieben, weil Leute ihr eigenes Ding machen und hoffen, dass die eigene Vision möglichst viele Menschen anspricht. Ist doch bei The Pod auch nicht anders. Es träumt doch jeder davon, mit etwas, was er gerne tut, in einer Weise, die er / sie richtig findet, den Lebensunterhalt zu verdienen. Insofern kann ich nicht ganz nachvollziehen, was am Ansatz von Superlevel "komisch" gewesen sein soll.

Was Deine Sichtweise auf Andrés Interviewstil angeht, bin ich bei Dir.
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Early
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Re: RE: Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von Early »

zackzackab hat geschrieben:(Auch öffentlichkeitswirksame) Projekte, die eine "Nische" bedienen, werden doch idR betrieben, weil Leute ihr eigenes Ding machen und hoffen, dass die eigene Vision möglichst viele Menschen anspricht. Ist doch bei The Pod auch nicht anders. Es träumt doch jeder davon, mit etwas, was er gerne tut, in einer Weise, die er / sie richtig findet, den Lebensunterhalt zu verdienen. Insofern kann ich nicht ganz nachvollziehen, was am Ansatz von Superlevel "komisch" gewesen sein soll.
Weil es am Ende des Tages bei so einem Projekt auch immer wieder Kompromiss-Lösungen geben muss, was Fabu ja auch selbst angemerkt und für sich persönlich abgelehnt hat. The Pod hat zwar seinen eigenen, innovativen Ansatz, bindet hier aber auch sehr stark die Community mit ein und richtet sich dann auch nach deren Wünschen.

Beim Interview von Fabu hatte ich den Eindruck, dass er einfach sein Ding durchzog und auf jedwede Rückmeldung der User pfiff, wenn es nicht exakt seinen Vorstellungen entsprach. Und dann muss ich mich eben nicht wundern, wenn es mit der Reichweite nicht klappt, die schlussendlich lebensnotwendig ist, um so ein Projekt am Leben zu erhalten. Und bevor ich mit wehenden Fahnen untergehe, bevorzuge ich eher die pragmatische Lösung, einen Schritt von meinen Vorstellungen abzuweichen und dafür auch eine Zukunft zu haben.
AutAd
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Re: Runde #120: Superlevel

Beitrag von AutAd »

Das sind einfach unterschiedliche Herangehensweisen. Superlevel kann man mit einen gut lektorierten Fanzine vergleichen. Ich denke nicht, dass Fabu ähnlich groß werden wollte, wie die großen Spieleseiten, aber gehofft hat, dass jahrelange unkommerzielle Arbeit genug Reichweite erarbeitet hat, um sich zu finanzieren. Im Englisch-sprachigen Raum hat Rock Paper Shotgun so was ähnliches ja auch geschafft. Mir persönlich fehlt diese Art von kompromißlosen Spielejournalismus. Seiten, die auf die Zielgruppe eingehen gibt es ausreichend. Da sich Superlevel vor allem auf Indie Spiele ausgerichtet hatte, finde ich die Indie-Herangehensweise nur passend.
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