Runde #121: Vier moderne FMV Spiele

[JayTheKay]

Ich fand das Thema der FMV Spiele grundsätzlich sehr interessant, habe aber doch 2 Kritikpunkte an der Folge:

1. Warum wurde das moderne FMV Spiel "Her Story" nicht expliziter besprochen? Andres Begründung, dass es schon ausreichend besprochen wurde kann ich nicht nachvollziehen: Bei thepod wurde es bisher nur einmal kurz erwähnt und auch sonst ist das eher ein Nischenspiel, von dem wohl noch nicht jeder gehört hat.
Die Bedeutung des Spiels wird im Podcast doch dadurch deutlich, dass Andre im Verlauf der Folge immer wieder Vergleiche zu "Her Story" zieht. Warum es dann nicht gleich explizit besprechen? Es ist, nach dem was ich aus dem Podcast heraus gehört habe, das sowohl storytechnisch als auch spielmechanisch beste moderne FMV Spiel, hätte also eine genauere Betrachtung echt verdient gehabt.

2. Teilweise war die Folge eher eine 4-fache Wertschätzung als eine Sonntagsfolge. Mir hätte ein bisschen mehr Unterhaltung über das Genre im Allgemeinen und z.B. ein paar Ideen, wie man das Genre gut umsetzen oder weiterentwickeln könnte gut gefallen.

Soweit meine Anmerkungen, war trotzdem gut unterhalten, auch gerne zukünftig mehr Cat Content, Danke!

[Joschel]

Zum ersten Mal, seit ich den Podcast kennen und lieben gelernt habe muss ich sagen:
In den letzten Wochen waren mir das auch zu viele "Wertschätzungen" von Spielen, die ich nicht kenne und die mich nicht interessieren.

Vielleicht bin ich auch nicht repräsentativ - somit einfach mal als Feedback für Euer Projekt gedacht, welches mir sehr am Herzen liegt.

[Wudan]

Hey eine Folge über FMVs! Das ist doch genau mein Thema Danke dafür!

Ich hab ja schon seit langem eine große Schwäche für FMVs. Warum, das kann ich gar nicht genau sagen. Es ist wohl auf der einen Seite die Faszination, der alte Traum vom Verschmelzen der Medien Film und Spiel, und auf der anderen Seite der Spaß an der gewissen "Cheekyness", dem leicht Fremdschämigen, aber auch die Freude über eine positive Überraschung wenn es den Machern gelingt trotz kleinem Budget und Laiendarstellern noch was cooles rauszuholen.

Im Groben kann ich mich dem Gesagten von Sebastian und Andre anschliessen. Late Shift ist noch recht neu und überrascht mit einem angenehm hohen Production Value der mit gängigen TV Produktionen durchaus mithalten kann. Das flotte Pacing klappt super, die Schauspieler leisten durchweg gute Arbeit. Entscheidungen machen richtig was aus: Ich hab das Spiel 2x mit bewusst unterschiedlichen Entscheidungen gespielt und bekam tatsächlich zu 50% einen komplett anderen Film zu sehen. Wie gesagt wurde, gereicht es dem Spiel zum Vorteil das es sich damit begnügt ein reiner interaktiver Film zu sein. Kurzweilig und spannend!

Contradiction Spot: Achja… schade drum. Eigentlich fand ich das Spiel ja erstmal richtig cool. Ich bin auch ein Fan von Detektiv-Geschichten und daher gefiel mir das Setting erstmal durchaus. Die Story kam interessant daher und die Schauspieler gingen durchweg auch alle als OK durch, der Inspektor versprüht auch einen gewissen Charme, gerade durch seine leicht überzeichnete Art. Allerdings kippt die Story am Ende so sehr das es weh tut. Das ist einer der selten Fälle wo ich am Ende regelrecht sauer und wütend war über den Murks der da serviert wurde. Da passieren plötzlich so unglaubwürdige und an den Haaren herbeigezogene Dinge das mir dadurch der Gesamtspaß am Spiel ziemlich versaut wurde. Schade!
Dennoch: Dafür dass dem Spiel nur insgesamt 4000$ für die Produktion zur Verfügung standen kann sich das Ergebnis durchaus sehen lassen. Vielleicht erklärt das auch das merkwürdige Ende, vielleicht waren an dieser Stelle die 4000 ganz einfach aufgebraucht und es musste schnell was hingebogen werden.

The Bunker hat mir auch ziemlich gut gefallen, vor allem durch die stimmige Atmosphäre. Den Schauspieler/Hauptcharakter fand ich auch zuerst bisschen krude und merkwürdig, was jedoch von der Story recht schlüssig erklärt wird, so dass ich ihn am Ende doch relativ glaubhaft fand. Auch ein recht kurzweiliges und cooles FMV. Aber wie Andre musste ich auch lachen bei den Szenen wo er essend auf dem Klo sitzt

Dr. Dekker sagte mir bis jetzt überhaupt nichts – werde ich noch nachholen.

Übrigens, wer sich auch für solche Spiele interessiert: Einer meiner FMV-Lieblinge aus den 90ern, Tender Loving Care, ist seit kurzem sowohl auf Steam als auch auf GOG erhältlich. Ich glaube das ist eigentlich eine aufgefrischte Version für Mobile, was man vor allem an der Steuerung merkt. Diese Version hat höher aufgelöste Videos spendiert bekommen, aber dafür wurden Teile der Story etwas abgespeckt, jedoch nicht in dramatischem Maße. Prickelndes 90er Softerotik-Flair trifft auf eine überraschend ernsthafte dramatische Story – ein Klassiker unter den 90er FMV-Spielen!

Und wer mal was kurzes, richtig albernes und thrashiges spielen will kann sich mal Press X to not Die anschauen Das ist so richtig dummer abgedrehter Thrash, offensichtlich von totalen Weirdos produziert, aber irgendwie superlustig^^ Ich würd keinem raten mehr als 2€ dafür auszugeben, ich selbst habs aus dem Sale und hatte ne halbe Stunde echt Spaß daran, länger geht es nämlich nicht. Man könnte es als halbstündiges Quicktime-Event a´la Telltale bezeichnen.

Der leichten Kritik das es sich bei dem Podcast eher um 4 Wertschätzungen gehandelt hat möchte ich mich jedoch anschliessen. Ich hätts schön gefunden wenn bisschen mehr auf das Thema im allgemeinen eingegangen worden wäre auch evtl. unter historischen Gesichtspunkten.

[v3to]

In der Folge habe ich erstmal out of the Box die Besprechung zu Contradiction angehört. Auf das Spiel bin ich ursprünglich aufgrund eines Facebook-Eintrags aufmerksam geworden eines gewissen Tim Follin, der für ein Kickstarter-Projekt geworben hatte - welches erst im zweiten Anlauf erfolgreich war und eben zu diesem Spiel wurde.

Moment - Tim Follin. Klingelt da was? Der Mann ist ein echter Branchenveteran und galt in den 80er und 90er Jahren als einer der besten Chiptune-Musiker überhaupt und das praktisch auf jedem System, dass er unter die Finger bekam. An sich hatte er sich doch eigentlich zur Playstation2-Zeiten aus der Gamesentwicklung zurückgezogen. Was für eine Überraschung. Kleines Video für diejenigen, die mit dem Namen nichts anfangen können:
https://www.youtube.com/watch?v=F0vUQ6bJEgU

Zum Spiel selbst habe ich noch keine abschließende Meinung. Ich finde ebenfalls die Verquickung einer myst-artigen Spielmechanik mit FMV für eine sehr angenehme Kombination. Die Inszenierung erinnert mich an britische TV-Krimiserien aus den 90ern, da stört mich das Overacting nicht im geringsten. Allerdings verwirrt mich das Spiel immer mal wieder, bzw wenn es um das Erkennen der Widersprüche geht, stehe ich häufiger davor und bin mir nicht sicher, ob meine mittelmäßigen Englischkenntnisse gerade das Problem ist oder weil ich etwas als offensichtlichen Widerspruch erkenne, das Spiel ist aber anderer Meinung. Naja - stehe noch relativ am Anfang, unterhaltsam finde ich es schon und die an den Haaren herbeigezogenen Dinge habe ich wohl noch vor mir.

[Melometlar]

Also ich mochte die Folge, finde es aber komisch das zB bei Late Shift extrem gespoilert wird, vor allem von Andre -.- Man hätte das ja noch spielen wollen ^^

Also ich mag solche Spiele extrem gerne, so trashig sie teilweise auch sind aber so Dinge wie "Urban Runner" und Co, herrlich und schade, dass es heute nur noch so wenig davon gibt

[Peter]

In den letzten Wochen waren mir das auch zu viele "Wertschätzungen" von Spielen, die ich nicht kenne und die mich nicht interessieren.

Da bin ich das genaue Gegenteil. Wertschätzungen zu Spielen, die mich interessieren und die ich spielen will, höre ich mir i.d.R. gar nicht erst an. Dagegen freue ich mich immer über solche Sachen wie The Hunter, die mich eigentlich überhaupt nicht interessieren, deren Podcasts mir aber faszinierende Einblicke gewähren. Für mich war diese Woche der wunderlichen Wertschätzungen das bisherige Highlight in der AeB-Wertschätzungshistorie, sowas könnte es ruhig öfters geben.

Über die FMV-Folge habe ich mich ebenfalls sehr gefreut. Früher haben mich diese Spiele überhaupt nicht interessiert - ich fand diese Dinger in den 90ern einfach nur grässlich. Aber seit Her Story bin ich immer auf dem Ausblick nach neuen Titeln.

[Heretic]

Der leichten Kritik das es sich bei dem Podcast eher um 4 Wertschätzungen gehandelt hat möchte ich mich jedoch anschliessen. Ich hätts schön gefunden wenn bisschen mehr auf das Thema im allgemeinen eingegangen worden wäre auch evtl. unter historischen Gesichtspunkten.

Ja, das hätte mich auch gut gefallen. Dürfte aber nicht leicht sein, wirkliche Klassiker dieser Gattung zu finden. Ich mag FMV-Spiele sehr, aber hauptsächlich aufgrund des hohen Trashfaktors. Selbst die "Blockbuster" des Genres ("Phantasmagoria", "Gabriel Knight 2 - The Beast Within") sind eher auf SchleFaZ-Niveau als oscarverdächtig. Und die alten Schoten mit ihren briefmarkengroßen Filmchen will man heutzutage auch nicht mehr unbedingt spielen.

Mein FMV-Favorit ist die Tex Murphy-Reihe (insbesondere "The Pandora Directive"): Viel FMV, aber auch viel Spiel. Der aktuellste Teil, "Tesla Effect" kommt da nicht mehr ran, macht aber auch Laune. Ansonsten fallen mir spontan noch "Lost In Time", "Harvester", "Panic In The Park" sowie das bereits erwähnte "Tender Loving Care" ein. Oder auch "Realms Of The Haunting". Einiges davon ist schräg und sieht nicht mehr taufrisch aus, aber irgendwie haben sie alle Spaß gemacht.

[v3to]

Historisch gesehen bin ich hin und hergerissen, was FMV angeht. Hatte diese Art allerdings nur am Rande gespielt und fand die Qualität schon extrem schwankend.

Gabriel Knight 2 macht alleine aufgrund der unfreiwilligen Komik mMn heutzutage mehr Spaß als zum Erscheinen, als man diese Art Spiel noch als die Zukunft des Videospiels vermarktet bekam und entsprechend ernst nahm. Deadalus Encounter mochte ich damals, weil es vergleichsweise aufwendig produziert wurde und auch mit dem medium etwas herumexperimentiere. Der Myst-Serie standen die eingebetteten Videos der späteren Teile auch gut zu Gesicht. Ich erinnere mich aber auch sehr gut an die Spiele von Cryo, bzw insbesondere Commander Blood, welches im Handstreich den Kultfaktor zerstörte, der dem außergewöhnlichen Vorgänger anhaftete. Oder die Horde an Dragons-Lair-Wannabes und Lightgun-Shooter, die damals wie Pilze aus dem Boden schossen. War ein bisschen wie zu WII-Zeiten, als es auch einzelne interessante Spiele gab in einem Meer an belanglosem Mist.

[Wudan]

Mein FMV-Favorit ist die Tex Murphy-Reihe (insbesondere "The Pandora Directive"): Viel FMV, aber auch viel Spiel. Der aktuellste Teil, "Tesla Effect" kommt da nicht mehr ran, macht aber auch Laune. Ansonsten fallen mir spontan noch "Lost In Time", "Harvester", "Panic In The Park" sowie das bereits erwähnte "Tender Loving Care" ein. Oder auch "Realms Of The Haunting". Einiges davon ist schräg und sieht nicht mehr taufrisch aus, aber irgendwie haben sie alle Spaß gemacht.

Tesla Effect liegt schon auf meinem Pile. Ich wollte mich zuerst in die alten Tex Murphies reinspielen, merke aber das die nur noch bedingt spielbar sind. Harvester war ser splatterig wenn ich mich nicht irre? Lost in Time und Panic in the Dark sagen mir spontan auch nichts, werd ich mir mal anschauen.

Ich würde sehr gerne Star Trek - Borg spielen. Für Hinweise wo es eine unter Win7 lauffähige Version gibt wäre ich dankbar. (Ich hab eine, die scheitert allerdings schon am Win98-Installer).

[Peter]

Tesla Effekt habe ich auch ausprobiert, aber es ging beim besten Willen nicht. Ich glaube man muss ein Fan der alten Reihe sein, um das Spiel ertragen zu können...

[Heretic]

Ich wollte mich zuerst in die alten Tex Murphies reinspielen, merke aber das die nur noch bedingt spielbar sind.

Die Steuerung ab "Under A Killing Moon" ist etwas gewöhnungsbedürftig, und die 3D-Grafik wirkt heutzutage natürlich altbacken. Dazu kommt, dass selbst die GOG-Versionen etwas zickig sein können. Ich muss noch "Martian Memorandum" nachholen, aber das ist ja ein recht konventionelles Point&Click-Adventure.

Harvester war ser splatterig wenn ich mich nicht irre?

Splatterig und sehr speziell, ja. Ich hab' noch nicht geschafft, es durchzuspielen.

[Wudan]

Die Steuerung ab "Under A Killing Moon" ist etwas gewöhnungsbedürftig, und die 3D-Grafik wirkt heutzutage natürlich altbacken. Dazu kommt, dass selbst die GOG-Versionen etwas zickig sein können. Ich muss noch "Martian Memorandum" nachholen, aber das ist ja ein recht konventionelles Point&Click-Adventure.

Ja ich meine die Steuerung. Die Fortbewegung via Mausbewegung geht einfach überhaupt nicht Ich fall da nur rum wie besoffen lol
Und auch die Menu-/Inventarführung kommt mehr als Eigenartig daher. Die antike Grafik stört mich dabei nicht, ist man ja gewohnt bei Spielen dieser Zeit.

[lolaldanee]

Eure Sonntagspodcasts sind ja meistens das Format das mir am wenigsten gefällt, aber dieser war spitze. Schön auf ein sonst gern vergessenes Thema fokusiert und jedem der Spiele so viel Raum gegeben wie es ungefähr brauchte. Auch Sebastian machte dieses mal viel weniger den Eindruck von André totgelabert zu werden, was dem Ganzen eindeutig gut getan hat

[Leonard Zelig]

Schöner Podcast.

Hatte mich angesichts einiger kurzer Download-Tests in letzter Zeit zu FMV-Spielen in der M!Games schon gewundert, ob ich da ein Revival des FMV-Genres verpasst habe. Late Shift gibts übrigens aktuell für 7,99€ im PlayStation Store*. Die Plattformen und aktuellen Preise dürfen übrigens im Podcast ruhig erwähnt werden. Hab mich bei allen Spielen gefragt, ob es die auch für PS4 bzw. iOS-/Android-Tablets gibt. Kostet ja nicht viel Rechercheaufwand.

*
https://store.playstation.com/#!/de-de/ ... IFTPS4GAME" onclick="window.open(this.href);return false;

[MrSnibbles]

Die Plattformen und aktuellen Preise dürfen übrigens im Podcast ruhig erwähnt werden.

Das fehlt mir auch bei den Wertschätzungen oft. Oder nennen sie die Plattformen mittlerweile regelmäßig?
Da habe ich mich schon oft auf ein Spiel gefreut und dann war es PC only. Mein Laptop schafft gerade noch Command and Conquer 4

[Nachtfischer]

Schöne Folge und auch ein sehr schönes Fazit am Ende. Wie ich immer (und insbesondere seit Telltales Walking Dead) sage: Lasst das Gameplay aus euren interaktiven Erzählungen raus! Ihr müsst nicht auf Teufel komm raus ein "Spiel" sein, um ein gutes interaktives Unterhaltungsprodukt zu sein. Im Gegenteil - oft wird's sehr viel besser ohne den Gameplay-Ballast und durch den Fokus auf die eigenen Stärken. Siehe Her Story.

[Fjoergyn]

Contradiction habe ich vor ein paar Monaten gespielt - Klasse Spiel für Genrefans. Der ältere Schauspieler, der Andre so gut gefallen hat, ist im Übrigen ein professioneller und in England bekannt. Der Rest sind gute Laien.

Natürlich ist bei dem Spiel nicht alles perfekt, aber alles im allem ein großer Spaß