Dogarr hat geschrieben:Übersättigung: während man in der Anfangszeit der Videospiele einfach nur begeistert alles mal ausprobiert hat an Gamingsoftware, ist nach de xten Rennspiel, Rennsim, Shooter, Aufbauspiel alles nicht mehr neu. Man hat sich abgearbeitet an verschiedenen Genres.
Fehlende Neuheit oder neuartige Erfahrungen, perfekt, danke!
Frostkaktus hat geschrieben:Ich spiele hauptsächlich Core Games, von daher habe ich mir nie darüber Gedanken gemacht, was für den mobilen Einsatz von Spielen erforderlich ist.
Ich meinte das gar nicht nur auf mobile Games bezogen. Trifft für mich auf PC oder Konsolenspiele genau so zu.
Frostkaktus hat geschrieben:Mich nervt es nur, wenn ein Spiel mich gängelt. Bei diesen Speicherpunktsystemen wird mir vorgegeben, wann und wo ich speichern darf. Ich kann aber gerade wenn ich ein neues Spiel starte, nicht einschätzen, wie lange es dauern wird, bis der nächste Speicherpunkt erreicht wird.
Wenn ich also nur kurz Zeit zum Spielen habe und dann das Risiko eingehen muss, dass ich es vor dem Erreichen des Speicherpunktes bereits wieder beenden muss, dann fange ich gar nicht erst an zu spielen. Nimmt man dann noch das Zeitproblem hin zu, sind ganz schnell manche Spiele nur noch an den Wochenenden spielbar. Schließlich muss man erst einmal eine längere Spieldauer einplanen, wenn man nicht "umsonst" spielen will.
Den gleichen Abschnitt später nochmal zu spielen, finde ich bei den meisten Spielen extrem nervig und wenn die Wiederholung länger als 5 Minuten dauert eine Zumutung.
Für mich ist das insofern eher eine Frage der Autonomie und weniger der Flexibilität. Denn das eigentliche Spiel wird dadurch, dass ich es unterbrechen kann ja nicht flexibler. Die Möglichkeit Spielzeiten autonom einteilen zu können, ist ja eher das Gerüst, in dem das Spiel drin steckt. Zumal die gute alte Schnellspeicherfunktion nun echt keine Neuerung ist, die extra für Casual Games erfunden werden müsste. Ich hab vor 20 Jahren schon auf der Autobahn nach vorne gefasst, um F5 zu drücken, damit ich, falls ich die falsche Ausfahrt nehme, mich einfach zurück setzen kann. Boa, was war ich froh, dass ich an dem Tag keienn Beifahrer hatte... xD
Also Zeitautonomie dadurch, dass sich ein Spiel sowohl für kurze als auch für lange Zeitabschnitte eignet, je nachdem wieviel du verfügbar hast. Klingt sinnig für mich.
Frostkaktus hat geschrieben:lars hat geschrieben:Zu "This War of Mine" - Die traurige Stimmung hat dich also nicht am Spielen gehindert, sonst hättest du die Erfahrung ja nicht machen können, richtig? War sie vielleicht sogar der Grund, das Spiel zu spielen? So wie man manchmal gerne traurige oder sehr ernste Filme schaut?
Nö, nicht richtig. Eher komplett falsch verstanden.
Das Spiel habe ich gespielt, weil mich das Thema interessierte. Bei der Stange blieb ich zunächst, da das Gameplay und die dabei erzählte Geschichte mir gefallen haben. Aufgehört habe ich, weil es auf Dauer zu deprimierend ist.
Ah jetzt, gut, dass du es nochmal erklärt hast. Ich hatte es erst nicht so verstanden, dass du das Game "abgebrochen" hast.
Frostkaktus hat geschrieben:Wurde doch bereits oft genug im Podcast thematisiert. Man steht vor'm vollen Kühlschrank und geht hungrig ins Bett, weil die Auswahl überfordert. Wenn man selbst einkaufen geht, sind eigentlich nur Sachen im Kühlschrank, die man mag. Aber das Überangebot erschwert es herauszufinden, worauf man gerade Appettit hat. Oder man bekommt Appettit auf das eine Ding, das gerade nicht da ist. Mit Spielen und Klamotten ist es genauso. Was man hat ist eigentlich super. Aber das Überangebot, die Entscheidungen, der Appettit...
Die Qual der Wahl, ja. Danke für deine Punkte!
Dicker hat geschrieben:Ich kenne jemanden, der früher wohl gerne gespielt hat, jetzt aber gar nicht mehr. Warum? Spiele machen zu "süchtig" und man will seine Zeit doch lieber sinnvoller verbringen. Ist wie mit der Chipstüte. Steht sie in der Küche, ist sie blitzschnell leer gefuttert. Deshalb gar nicht erst einkaufen und in Versuchung kommen ^^
Die Entscheidung, nicht zu spielen, quasi als Selbstschutzmaßnahme. Danke für den Punkt, da hatte ich mal drüber nachgedacht, war mir aber nicht sicher, ob das tatsächlich verbreitet ist. Ich hab "damals" zu WoW-Zeiten mir oft selbst die Kindersicherung eingestellt, so dass ich zu bestimmten Zeiten einfach aus dem Game geworfen wurde...
s8g hat geschrieben:Mein Hauptgrund, nicht zu zocken liegt an fehlender Zeit. Aber ich würde das differenzieren. Fehlende Zeit kann einmal was mit den Prioritäten zu tun haben, die man im Leben hat, vor allem andere Hobbies. Ich mir aussuchen, ob ich in eine Kneipe mit Freunden gehe oder ob ich mit meiner Gilde raide.
Was vollkommen anderes ist der Vollzeit-Job, der nicht nur Zeit in Anspruch nimmt, sondern auch Konzentration und Energie.
Das erste ist eine Frage der Prioritäten im Leben. Ehrlich gesagt wundert mich immer wieder, wieso viele Spieler und Ex-Spieler solche Entscheidungen bereuen.
Danke. Meinst du, bezogen auf deinen zweiten Punkt, dass das Spielen dann zu anstrengend ist? So in der Art, geistige/kognitive Belastung?
Phazonis hat geschrieben:Und manche hören eben ganz auf, da in der Gesellschaft irgendwie das Stigma immer noch herrscht, dass dies eher eine Phase in der männlichen Pubertät ist und man irgendwann über Computerspiele "hinwegkommt".
Soziales Stigma ist notiert, die Firma dankt!
Phazonis hat geschrieben:Obwohl du sagtest, dass es in deiner Gegend nicht viele Gamer gibt hast du schon viele Punkte genannt, wo ich sagen würde die sind eigentlich zu spezifisch und am Thema vorbei, gerade bei deinen ersten beiden würde ich behaupten, dass es eher Gründe sind warum jemand Spiel/Spielkategorie X nicht spielt, aber das sind eben eher weniger Gründe warum man sich dem Medium Spiel nicht nähert.
Oder kurz jemand einen dieser Gründe nennt, warum er ein Spiel nicht spielt, dann ist er zumindest mit dem Medium schon mal vertraut und ich dachte bei deinem Thema eher, dass es um die Leute gehen soll die sich dem Medium eben noch nicht genähert haben, also diejenigen die außen stehen.
Guter Punkt, das hab ich eventuell nicht klar genug formuliert. Mir geht es schon um beide Gruppen, diejenigen, die nie richtig gespielt haben und diejenigen, die, warum auch immer, weniger oder nicht mehr spielen.
Phazonis hat geschrieben:Spiele sind ein aktives Medium
Um ein Spiel zu spielen muss man sich eben aktiv damit auseinander setzen und dies widerspricht dem normalen Medienkonsum, der eben zum Beispiel Film und Fernsehen zu großem Erfolg führt. Es wird passiv konsumiert, also es interessiert gar nicht was da genau läuft und man guckt nur so vor sich hin um zu entspannen. Dies ist mit Videospielen eben nicht möglich, da man zumindest geistig dabei sein muss.
Das geht genau in die Richtung, die auch s8g eingeschlagen hat, die kognitive Belastung, weil Spielen eine aktive Tätigkeit ist.
Phazonis hat geschrieben:Schwerer Einstieg ins Medium:
Während Bücher und Filme in der Gesellschaft voll angekommen und angenommen sind ist dies bei Videospielen eher weniger der Fall. Die Folge ist,dass man keinen guten Einstiegspunkt hat und dieser eben schwer zu finden ist, da gerade auch die paar Spiele, die durch ausreichende Werbung in der Öffentlichkeit stehen, meist die sind die einen kompletten Neuling überfordern würden (CoD, Uncharted,...) und eben keinen guten Einsteig darstellen.
Hinzu kommt, dass gerade die Bedienung eines Controllers/ von Maus und Tastatur wie es im Gaming eben normal ist erst noch gerlernt werden muss und gerade da versagen die oberen Spiele sehr stark.
Gaming braucht meiner Meinung nach jemanden der dich in das Medium hineinbringt und auch dazu ist nicht jeder geeignet, denn einen wirklich blutigen Neuling zuzugucken, für den selbst das (für dich) einfache Umsehen und Laufen Probleme darstellen erfordert verdammt viel Geduld und Zurückhaltung, denn er muss diese Fehler machen, das gehört dazu und man sollte eben auch nicht zu viel auf einmal jemanden beibringen wollen. Ansonsten sorgt dieser gute Wille nämlich genau zum Gegenteil, dass man sich vom Medium abwendet,weil man denkt man wäre nicht willkommen.
Ist es ok, wenn ich das unter Vertrautheit und Komplexität fasse?
Phazonis hat geschrieben:Die Gaming Kultur
Neben den schon großen Problemen beim Einstieg ist die entstandene Gaming-Kultur auch alles andere als willkommen heißend. Wenn man in jedem Onlinespiel in dem man nicht halbwegs ordentlich performt gleich angefeindet wird ist dies nicht hilfreich. Ebenso ist der Trend des Trollens in Videospielen einer den ich auf den Tod nicht ausstehen kann(also wenn Spieler absichtlich schlecht spielen um Leute zu reizen,...). Er macht natürlich alles noch viel schlimmer. Ich meine wenn jemand Probleme hat ein Buch zu verstehen, dann hilfst du ihm, weil du gar nicht auf die Idee kommst, dass er das ja nur vortäuschen könnte um dich zu piesacken. Im Gaming ist es Gang und Gebe. Ein weitere Punkt ist das Smurfen (ein sehr guter Spieler nimmt einen neuen Account und fängt nochmal ganz unten auf einer Rangliste an und arbeitet sich nach oben). Auch dafür habe ich kein Verständnis,auch wenn ich es weit weniger schlimm finde als Trollen.
Dann noch eine gute Prise von tribalism(mir fehlt ein passendes deutsches Wort) und eben ein gewisser Drang den Club der Gamer exklusiv zuhalten und nach außen zu verteidigen und schon haben wir den Salat. Eine Kultur die ziemlich feindlich gegen jeden komplett außenstehenden ist, auch wenn ma definitv sagen muss,dass die Gründe dafür nicht nur auf Spielerseite liegen.
Die Games Kultur hatte ich in der Form auch nicht auf dem Schirm, danke, das waren echt viele Punkte!
Grüße und euch allen noch einen schönen Sonntag Abend!