Axel hat geschrieben:
Der Unterschied ist aber, dass es eben kein Hobbyprojekt ist. Sondern ein kommerzielles Angebot. Und daran gemessen habe ich da natürlich auch andere Ansprüche. Wenn man also nur ein kleines Team hat, sollte man sich in der Tat überlegen ob man bei solchen Messen nicht viel mehr verschiedene Themenbereiche untereinander aufteilt. Und diese dann - vielleicht auch in zwei weiteren Spezialfolgen hinter der Paywall - tiefgründiger beleuchtet. Dafür ist es eben auch ein journalistisches Angebot.
Das ist jetzt tatsächlich die Krux, die sich vermutlich zwangsläufig irgendwann entwickeln musste - dass die Herren auf eine bestimmte Art angetreten sind ("Stammtisch", "kostenloser Podcast" etc) und dann das ganze (auch) zu einem Bezahlprojekt wurde. Und somit es Kunden gibt, die bestimmte Ansprüche haben. Wenn ich mich an die ersten Weltherrschafts-Folgen richtig erinnere, war immer klare Ansage, dass sie auch dann, wenn sie "bezahlten Journalismus" machen, trotzdem das machen werden (und so machen werden), wie sie es für richtig halten. Andererseits ist es natürlich ein work in progress - und bei mittlerweile vermutlich um die 150 frei erhältlichen Podcasts ist es völlig klar, dass neue Abonnenten dazu kommen, die gar nicht gehört haben, was die Herren Peschke und Gebauer immer wieder postuliert haben. (Damit meine ich nicht speziell Dich, ich hab ja keine Ahnung, seit wann Du zuhörst - aber das dürfte ein generelles Problem sein.) Aber ja - die Herren haben immer wieder betont, dass sie "ihr Ding" machen werden. Und entweder Leute bezahlen dafür, weil sie genau das wollen, oder sie lassen es halt bleiben.
Axel hat geschrieben:
- Andre und Jochen haben sich schon mehrmals dagegen ausgesprochen, großartig über Spiele zu berichten, die man nur durch Vorführungen kennt. Eben weil man da Gefahr läuft, dass man sich der PR unterordnet. Jochens Ausführungen zu Anno etwa ist inhaltlich deckungsgleich mit der Berichterstattung die man auch auf anderen Seiten bekommt. Ist ja auch verständlich, denn mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen. Aber wäre es da nicht besser das nur am Rande zu erwähnen und dann näher zu behandeln, wenn das Spiel draußen ist? So jedoch hat das Spiel recht viel Zeit im Podcast bekommen - und heutige PR hat nicht unbedingt das Ziel, dass etwas extremst positiv rezipiert wird, sondern das ein Produkt Talk of the Town wird. Ich würde mir wünschen, dass man diese Mechanismen seitens des Spielejournalismus allgemein stärker entgegentritt, in dem man da nicht mitmacht.
Dadurch, dass nicht die ganze Zeit nur über "Anno 1800" geredet wurde sondern es ja auch in die Anno-History eingeordnet wurde, finde ich den Vorwurf etwas unfair. Klar hat Jochen beschrieben, was er gesehen hat - aber daraus entstand dann doch eine Unterhaltung auf anderer Ebene - was Bluebyte wohl bezweckt, was sie mit "2205" bezweckt haben, warum es da schief lief und so weiter. Wenn überhaupt, dann kann man allenfalls vorwerfen, dass der "Anno-History"-Teil gemessen am neuen zu kurz war. Aber es war nunmal ne Messefolge und keine zu "Anno"/Bluebyte.
Axel hat geschrieben:
- Und dann gibt es halt nen subjektiven Grund: Ich mag The Pod dann am liebsten, wenn es Inhalte gibt, den man nicht so einfach auf anderen Gaming-Plattformen findet. Dafür bin ich Backer. So fande ich ja auch Wolfgangs Reisebericht in den Iran richtig gut. Von solchen Inhalten lebt IMO das Projekt. Aber gerade beim Sonntagspodcast habe ich den Eindruck, dass man den besonders Publikumswirksam gestaltet.
Was andererseits nachvollziehbar sein sollte - vor allem der Sonntagspodcast hat nunmal auch die Aufgabe, neue Kunden zu aquirieren. Nur durch den Sonntag ist es Neuzugängen möglich, rauszufinden, wie die drei Herren ticken. Persönliche Anmerkung: Wenn ich alte Folgen höre, wünsch ich mir oft das freche, frische, polemische, chaotische, auch mal nicht ganz politisch korrekte zurück - aber das wirds halt nicht mehr geben.
Und Du als Backer bekommst Deine Inhalte ja wenigstens hinter der Paywall.
Axel hat geschrieben:
Was ich schade finde, ehrlich gesagt. Gerade wenn eine Berichterstattung über die größte Spielemesse Deutschlands nur unter dieser Herangehensweise stattfindet.
Auch da - es gab glaub sogar mal Überlegungen, die Messen einfach komplett zu ignorieren. Meiner Meinung nach - über die Messen kannst Du im Netz und auch Print soviel finden wie Du nur willst. Daneben einen Sonntagspodcast zu haben, der quasi die "Boulevard"-Seite (wenn auch natürlich auf sehr hohem Niveau) abdeckt, ist eine Bereicherung.