Wortreich #5: Games und die Revolution

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Ricer
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Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von Ricer »

Guten Morgen,

die Diskussionen aus dem Forum elegant in der Kolumne fortgeführt, um die digitale Teilhabe zu unterstreichen. Hat mir sehr gut gefallen.

Der blöde Spruch "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen" hat in der Tat ausgedient. Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, sich für eine Arbeit zu entscheiden, die ihm Spaß macht.

Da ich selber viele Mods und Hacks spiele, kann ich viele Punkte sehr gut nachvollziehen, die für Spiele gelten, aber in der Rezeption von anderen Kunstformen so nicht zu finden sind.

Eine Frage zur Produktion und Verteilung. Habe ich das richtig Verstanden, dass du argumentierst, dass, da in der "realen" Welt die Verteilung der Güter nicht klappt, es zu einer Verteilung der Produktion kommen muss, da nur so Teilhabe für alle entstehen kann? Ich würde es gerne so verstehen und frage daher, ob es so gemeint war. Wie würdet ihr es sehen?

Ricer
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Sebastian Solidwork
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Re: Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Ich kann mich Wolfgang voll und ganz anschließen. Ich schwimme auf dieser "Welle" mit und verdiene gerade durch andauernd sich ändernde Anforderung an die Produkte und mich mein Geld.

Ich bin traurig wegen all denjenigen die Schwierigkeiten haben sich an diese Veränderungen anzupassen und sich gezwungen sehen ihre Gewohnheiten aufzugeben.
Vielleicht werden mich auch bald meine Kinder eines besseren belehren und ich werde zum alten Eisen hören.
Zuletzt geändert von Sebastian Solidwork am 6. Okt 2017, 14:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Wolfgang Walk
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Re: Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von Wolfgang Walk »

Ricer hat geschrieben:Guten Morgen,

(...)

Eine Frage zur Produktion und Verteilung. Habe ich das richtig Verstanden, dass du argumentierst, dass, da in der "realen" Welt die Verteilung der Güter nicht klappt, es zu einer Verteilung der Produktion kommen muss, da nur so Teilhabe für alle entstehen kann? Ich würde es gerne so verstehen und frage daher, ob es so gemeint war. Wie würdet ihr es sehen?

Ricer
Zu einer Verteilung kommt es ja immer. Die Frage ist: unter welchem Umständen wird diese Verteilung von den meisten Menschen als gerecht empfunden und ist also friedensstiftend? Und an der Stelle hat mit dem Verschwinden der Arbeit natürlich auch die Arbeit als Verteilungsinstrument ausgedient. Bei einem Arbeitskampf ging es ja nicht nur um eine Mark mehr auf die Stunde. Es ging um die Verteilung der Güter in der Gesellschaft.

Genau diese Instrumente werden gerade unwirksam. Das wissen auch die Gewerkschaften, aber sie machen daraus logischerweise nicht gerade eine PR-Kampagne.

Wir brauchen also neue Verteilungsinstrumente, wenn wir nicht eine Oligopolisierung der Besitzverhältnisse wollen (die auch kaum friedensstiftend wäre). Die Frage ist: Welche können das sein? Ich glaube, wir werden an irgendeiner Form des Grundeinkommens nicht vorbeikommen. Ich kann mich aber irren, und es werden Instrumente gefunden, die ich noch nicht sehe.

Und vielleicht liefern uns auch da Games erste Ideen.
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Sebastian Solidwork
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Re: Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Wolfgang Walk hat geschrieben: Wir brauchen also neue Verteilungsinstrumente, wenn wir nicht eine Oligopolisierung der Besitzverhältnisse wollen (die auch kaum friedensstiftend wäre). Die Frage ist: Welche können das sein? Ich glaube, wir werden an irgendeiner Form des Grundeinkommens nicht vorbeikommen. Ich kann mich aber irren, und es werden Instrumente gefunden, die ich noch nicht sehe.

Und vielleicht liefern uns auch da Games erste Ideen.
Das BGE ist meiner Meinung nach nur die eine Hälfte des Weges bzw. vielleicht auch wieder unnötig wenn das von mir gleich Skizzierte mal real wird. An einigen Orten wird es bereits ausprobiert.

Uns Haupt-Verteilunginstrument ist doch Geld? Und Arbeit ist nur eine Möglichkeit daran zu kommen. Das Verteilungsinstrument des Verteilungsinstrument würde ich meinen.
Warum wird ein BGE gefordert? Weil es Leuten an Geld fehlt. Und sie besch...eidene Jobs für wenig Geld annehmen müssen.

Geld ist keinster Weise neutral in unserer Gesellschaft und somit kein reines Spiegelbild von ihr. Geld beeinflusst unsere Gesellschaft.
Wer Geld hat hat Macht. Wer Macht hat kann mehr Geld bekommen. Ein sich selbst-verstärkendes System.

Ich will das Kind nicht mit dem Bade ausschütten, mir liegt es fern Geld pauschal abschaffen zu wollen. Ich bin kein Anhänger der Planwirtschaft, regulierte Märkte sind besser.
Ohne gerade auf all zu viele Details einzugehen: Unser aktuelle Implementierung vom Geld ist kaputt und das wäre zu beheben.

Um wieder auf Spiele zurück zu kommen: Virtuelle Welten sind ein gutes Labor um verschiedenen ökonomische Ideen auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Änderungen am System lassen sich schnell umsetzten und deren Auswirkungen beobachten. Passiert in MMOs ja eh schon.
EVE Online beispielsweise ist ja schon ein gut betrachtbares Studienobjekt für ökonomische Entwicklungen.
(Dieser Übergang zu den Spielen kam mir erst während ich diesen Kommentar schrieb :) )

Wenn also Geld sich nicht selbst verstärkt sondern gleichmäßig verteilt brauchen wir vielleicht kein BGE. Das BGE geht nur ein Symptom an, nicht die Ursache.

P.S. Nennt es Verrechnungseinheiten, Kilokalorien, Geld. Wie auch immer. Am Ende ist es der gleiche Mechanismus.
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CafeSan
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Re: Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von CafeSan »

Unter anderem solche Folgen sind der Grund, warum ich hier Backer bin und nicht in einem der 12 anderen Podcasts die ich öfter höre. XD Grandios wie akribisch man sich mit der Branche, dem Thema und darüber hinaus mit den Wechselwirkungen in unserer Gesellschaft befassen kann. Es ist eigentlich fast schade, dass ihr diese fast schon feuilletonistisch anmutenden Folgen, worunter ich auch die Gedanken aus dem Elfenbeinturm und ähnliche Formate zählen würde, nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Das sind teilweise wichtige Statements, die man auch so in einer Wochenzeitung abdrucken könnte und vielleicht sogar müsste.^^
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Leonard Zelig
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Re: Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von Leonard Zelig »

Ohne die Ideen von Wolfgang bewerten zu wollen, glaube ich, dass diese ohne eine linke Mehrheit im Bund nicht realisierbar sein werden. Und selbst bei SPD und Grünen gibt es genügend Politiker, die den vorgeschlagenen Ideen skeptisch gegenüber stehen dürften*. Von daher habe ich eher wenig Hoffnung, dass von der Politik da die richtigen Impulse ausgehen werden. Und auch die Games-Industrie zeigt aktuell mit Lootboxen in AAA-Spielen wie Star Wars: Battlefront II, Schatten des Krieges und Forza 7 eher ihre raffgierige Seite als ihre Vorreiter-Rolle. Nicht dass es das früher nicht gegeben hätte, ich erinner nur an manche Münzschlucker der 80er-Jahre.

Zwar verschwinden viele Jobs im sekundären Sektor (Industrie), aber dafür werden auch neue Jobs im tertiären Sektor (Dienstleistungen) geschaffen. Außerdem ist in Deutschland die Automatisierung eigentlich schon durch, einfach mal in eine moderne Fabrik schauen. Automatik um der Automatik willen bringt ja auch nichts, wenn für die Arbeiten ungelernte Arbeitskräfte aus In- und Ausland flexibler und besser sind als eine teure Maschine. In Zukunft wegfallen könnten aber einige Bürojobs wie Rechtsanwaltsfachangestellter und Fremdsprachenkorrespondent, weil den Führungskräften von morgen Technik viele Arbeiten abnehmen wird und sie dann weniger Unterstützung benötigen.

* https://www.gruenderszene.de/allgemein/ ... alisierung" onclick="window.open(this.href);return false;
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Ricer
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Re: Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von Ricer »

Wolfgang Walk hat geschrieben:Wir brauchen also neue Verteilungsinstrumente, wenn wir nicht eine Oligopolisierung der Besitzverhältnisse wollen (die auch kaum friedensstiftend wäre). Die Frage ist: Welche können das sein? Ich glaube, wir werden an irgendeiner Form des Grundeinkommens nicht vorbeikommen. Ich kann mich aber irren, und es werden Instrumente gefunden, die ich noch nicht sehe.

Und vielleicht liefern uns auch da Games erste Ideen.
Leuchtet ein. Immerhin haben die Spiele die Gamification ins öffentliche Leben getragen und es gibt einige gute (Piano-Steps) und viele schlecht Beispiele. Oft wird die Gamification eingesetzt um etwas langweiliges interessanter erscheinen zu lassen. Es findet also keine wirkliche Veränderung statt.

Ich kann mir auch vorstellen, dass Gamification nur ein Vorgeschmack ist, auf das was Games noch an Einfluss ausüben werden.
CafeSan hat geschrieben:Es ist eigentlich fast schade, dass ihr diese fast schon feuilletonistisch anmutenden Folgen, worunter ich auch die Gedanken aus dem Elfenbeinturm und ähnliche Formate zählen würde, nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Das sind teilweise wichtige Statements, die man auch so in einer Wochenzeitung abdrucken könnte und vielleicht sogar müsste.^^
Ich verstehe was du meinst, möchte jedoch anmerken, dass The Pod mit all seinen Folgen der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. So wie eine Zeitung, ein Buch, ein Film, ein Magazin, ein Spiel...
Wolfgang Walk
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Re: Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von Wolfgang Walk »

Leonard Zelig hat geschrieben:Ohne die Ideen von Wolfgang bewerten zu wollen, glaube ich, dass diese ohne eine linke Mehrheit im Bund nicht realisierbar sein werden.
Ich kann mit der alten rechts-links-Kategorisierung nicht mehr viel anfangen. Tatsache ist, dass wir einen Kulturwandel benötigen. Anzeichen für diesen gibt es in allen Parteien - und am schwächsten auf dem klassisch sozialdemokratisch-materialistisch denkenden Flügel des Parteienspektrums. Stimmen für ein BGE findet man eher in CDU und FDP. Das finde ich übrigens keineswegs beruhigend.
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Sebastian Solidwork
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Re: Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Der Mindestlohn kam immerhin auch durch die Konservativen. Über Details weiß ich aber nicht Bescheid. Weiß da jemand mehr wie gut der umgesetzt wurde?
Redet 20 Jahre drüber, so dass sich jeder an das Thema gewöhnen kann, dann machen es auch die Konservativen.

Edit: besser es gibt noch eine Katastrophe, damit die Folgen, vor denen vorher gewarnt wurde, schön sichtbar sind. Das überzeugt, siehe Fukushima und Atomausstieg.
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Leonard Zelig
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Re: Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von Leonard Zelig »

Wolfgang Walk hat geschrieben: Stimmen für ein BGE findet man eher in CDU und FDP. Das finde ich übrigens keineswegs beruhigend.
Das verwundert mich hingegen weniger. Die Gewerkschaften lehnen ein BGE strikt ab, weil sie es als Pflicht der Unternehmen sehen anständige Löhne zu zahlen und nicht der Staat niedrige Löhne mit dem BGE ausgleichen soll. Außerdem sehen sie auch die eigenen Felle davonschwimmen, wenn Arbeitnehmer dank BGE weniger Druck bei der Arbeitssuche haben und einfach kündigen können, ohne dass ihnen dann als Strafe drei Monate Hartz IV gestrichen wird. Konzernchefs, die für das BGE argumentieren, wie der CEO der Telekom sind auch unverdächtig nur noch Dumpinglöhne zahlen zu wollen. Da geht es wohl eher um Mitarbeiterzufriedenheit und allgemeine Kaufkraft der Bevölkerung, die dann beide steigen dürften. Durch das BGE würde natürlich eine Zweiklassengesellschaft entstehen, weil die Mitarbeiter aus dem EU-Ausland wohl kein BGE bekommen dürften. Oder man verlagert die Standorte gleich ins Ausland nahe der deutschen Grenze. In kreativen Branchen wie Werbeagenturen und der Gamesindustrie dürfte ein BGE hingegen dabei helfen im Wettbewerb gegen besser zahlende Branchen bestehen zu können.

Eigentlich müsste man da in der Euro-Zone gemeinsame Lösungen finden, was Mindestlöhne, BGE und Sozialleistungen angeht. Wenn die Rentnerin in der Slowakei plötzlich mehr Geld in der Tasche hat, profitieren ja davon auch die deutschen und französischen Unternehmen, die ihre Milch an Supermärkte in der Slowakei verkaufen. Die Inflation darf natürlich nicht zu stark steigen, da müsste die EZB wohl gegensteuern.
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derFuchsi
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Re: Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von derFuchsi »

Also ich habe 2 Dinge verstanden:
1. Bürger kommt von Burg und citizen von city.
2. Mit WoW kann man sich die Englischnachhilfe sparen.
Ich glaube das war aber nicht direkt die Hauptaussage :think:
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Siel
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Re: Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von Siel »

Die Folge fand ich sehr gut, gut Argumentiert usw.
Das einzige, was ich etwas, als Stein des Anstoßes fand.
War die Aussage, wenn dir der Job nicht gefällt, mach ihn nicht!
Ich empfinde den Ausspruch etwas sehr Überheblich!
Natürlich weiß ich, dass Wolfgang damit nur seinen eigenen Wertegang und seine Erfahrung wiedergibt.
Vielleicht ist er Mutiger als andere Menschen, vielleicht hat er aber auch nicht die Verplichtungen wie andere und kann freier Agieren.

Es ist schwer festzumachen! Aus meiner Persönlichen Warte, warum ich den Ausspruch blöd finde ist, ich bin nicht unzufrieden mit dem was ich mache (Lokführer) aber es ist nix was mir Spaß macht (dank der Privatisierung und der Kunden)!
Wenn du jeden Tag gescholten wirst, macht irgendwann nix mehr Spaß egal wie engagiert du am Anfang warst!
Hinzu kommt, einige haben einfach nicht die Reverenzen/Zeit/Rücklagen, zb Sozial Schwache, um ihren Traum nachzugehen!

Hinzu kommt Selbstausbeutung bzw sich ausbeuten Lassen garantiert Einnahmen auch wenn sie gering sind!aber sie sind höher als Hartz4.

Den Rest von Wolfgang unterstreich ich mit Handkuss!
Ich als kleiner Sozialist (DDR Gene XD) wünsche mir Ernsthaft eine Gesellschaft die Star Trek ähnelt.
Wo jeder nur danach gestrebt ist, sich selbst zu verbessern und wissen anzusammeln ^^

Ps.: sollte ich irgendwas durcheinander geworfen haben und die Aussage ist in der Interpretation gar nicht gefallen.
Löscht den Post Kommentarlos ^^ dann hab ich Wolfgang missverstanden und muss es nochmal hören ^^
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Weapi
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Re: Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von Weapi »

Das war jetzt aber ein besonders hoher Elfenbeinturm in den Herr Walk da gestiegen.

Gamification, mag für Ingenieure, Bürokaufleute, Kreative, usw also jeder Beruf der hauptsächlich mit IT Unterstützt in Büro/Atelier ausüben, funktionieren.

Aber wie soll das bei Altenpflegern, im Gartenbau, der Abwasserkanalwartung, dem Hoch und Tiefbau aussehen.

Ich glaube kaum das der normale Bauarbeiter mit einer AR Brille ausgestattet wird damit die Arbeit mehr Spaß macht.

Was mich auch zum BGE führt. Es wird immer Arbeit geben die keiner machen will und die schlecht bezahlt wird. Wer soll die dann machen wenn kein Druck ausgeübt wird so eine Arbeit trotzdem anzunehmen.

Vieleicht die ganzen Flüchtlinge die keinen deutschen Pass haben und deswegen kein BGE bekommen ?

Wird es für diese Menschen einen Mindestlohn geben ?

Um es auf den Punkt zubringen, der Deutsche hat dank Gamification und BGE, Spaß auf der Arbeit und kann sich dabei selbstverwirklichen, und der Einwanderer muss ohne Absicherung für einen Hungerlohn die Arbeit machen auf die kein Deutscher bock hat.

Danke aber in so einem Land möchte ich nicht leben.
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Leonard Zelig
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Re: Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von Leonard Zelig »

Weapi hat geschrieben:Das war jetzt aber ein besonders hoher Elfenbeinturm in den Herr Walk da gestiegen.
Passend dazu:

Das Grundeinkommen ist nicht egalitär, sondern elitär
Völlig unberücksichtigt lässt das Grundeinkommen die Lebensumstände der Individuen. Alle erhalten denselben Geldbetrag, unabhängig davon, ob sie ihn brauchen oder nicht. Auf diese Weise gewährleistet das Grundeinkommen zwar eine für jeden gleich hohe Minimalabsicherung, der Spezialbedarf vieler Menschen, etwa von Schwerstbehinderten, die teure Geräte oder eine Vollassistenz brauchen, werden hingegen missachtet. Auch widerspricht eine Sozialpolitik nach dem Gießkannenprinzip dem vorherrschenden Gerechtigkeitsverständnis. Dies strebt nach Bedarfsgerechtigkeit - wer nichts hat, soll viel, wer viel hat, soll nichts bekommen -, nach Leistungsgerechtigkeit - wer viel leistet, soll viel, wer wenig leistet, wenig bekommen - und nach Verteilungsgerechtigkeit - alle sollen gleichermaßen am gesellschaftlichen Reichtum des Landes beteiligt werden.

Das bedingungslose Grundeinkommen wirkt egalitär, ist aber in Wirklichkeit elitär, weil es nach dem Lebensentwurf eines Lottogewinners oder eines reichen Müßiggängers konstruiert wurde. Es scheint, als wollten seine Anhänger den Kommunismus im Kapitalismus verwirklichen. An der sozialen Ungleichheit und der sich vertiefenden Kluft zwischen Arm und Reich könnte das Grundeinkommen indes nichts Wesentliches ändern.

Seit den griechischen Philosophen des Altertums ist bekannt, dass Gleiches gleich und Ungleiches ungleich behandelt werden muss, soll es gerecht zugehen. Milliardären denselben Geldbetrag wie Müllwerkern und Multijobberinnen zu zahlen, verfehlt das Ziel einer "austeilenden Gerechtigkeit" (Aristoteles), weil die sozialen Gegensätze nicht beseitigt, sondern zementiert würden.
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derFuchsi
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Re: Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von derFuchsi »

Bin mir nicht sicher was das mit dem Thema des Podcasts zu tun hat aber zu deinen Ausführungen fiel mir nur gerade das Bild ein.
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Gleichberechtigung vs Gerechtigkeit
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Wolfgang Walk
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Re: Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von Wolfgang Walk »

Weapi hat geschrieben:Es wird immer Arbeit geben die keiner machen will und die schlecht bezahlt wird. Wer soll die dann machen wenn kein Druck ausgeübt wird so eine Arbeit trotzdem anzunehmen.
Jetzt man abgesehen davon, dass das BGE so gut wie überhaupt nicht Thema der Kolumne war: Wieso hat irgendjemand das Recht, beschissene Arbeit auch nocht schlecht zu bezahlen und Menschen dazu zu zwingen, diese auch noch anzunehmen? Wenn die Jobs endlich vernünftig bezahlt werden, dann werden sich auch Leute finden, die sie machen.

Und genau das wird passieren, wenn die Leute sie nicht mehr annehmen MÜSSEN.

Aber wie gesagt: das hat NICHTS mit der Kolumne zu tun.
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Naitomea
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Re: Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von Naitomea »

Ich wollte mal anmerken, dass Wolfgang wie Kettcar klingt :romance-hearteyes:
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Leonard Zelig
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Re: Wortreich #5: Games und die Revolution

Beitrag von Leonard Zelig »

Im Stern gibt es ein ganz interessantes Interview, das die Frage beleuchtet wie Spiele bei realen Konflikten helfen können:

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