Anekdoten mit Nina Kiel

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Andre Peschke
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Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von Andre Peschke »

goschi hat geschrieben: Dann bietet ihr mehr Geld an als die zeitliche Konkurrenz!
1. Zahl du uns erstmal mehr.
2. Wir können ihr keinen akademischen Grad anbieten. Zumindest keinen legalen...

;)
goschi hat geschrieben: Das ist durchaus ein Punkt, der mich als Hörer auch etwas störte, so sehr es merkbar kumpelhaft humorig gemeint war und durchaus auch so rüberkam, ich fand es etwas ungünstig, und ehrlich gesagt auch einfach unlustig.
Es war nicht schlimm, (es war KEIN Mädchenbier!), es hätte es einfach nicht gebraucht mMn.
Ja, es gibt in der Folge einen Bruch in der Tonalität zwischen Nina und mir. Ich habe da zu lange versucht, sie eher auf die lockere Tonalität zu schubsen die in den Anekdoten vorherrscht, anstatt mich auf ihre emotionale Ebene einzustellen und das Ganze ebenfalls ernstzunehmen. Das war ein Moderationsfehler. Ich glaube ich sage an einer Stelle sogar recht hilflos "du bist so ernst!", was retro-analytisch betrachtet auch vermutlich ein Versuch war den Hörer zumindest wissen zu lassen, dass mir diese Unausgewogenheit durchaus auffällt. Naja. Eine Achterbahn der Gefühle, sozusagen, je nachdem wer spricht. :D

Andre
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NobodyJPH
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Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von NobodyJPH »

Andre Peschke hat geschrieben:2. Wir können ihr keinen akademischen Grad anbieten. Zumindest keinen legalen...
Als gäbe es nach der Weltherrschaft nicht genug Reichtümer, Posten und Titel zu verteilen. :lol:
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Frostkaktus
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Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von Frostkaktus »

Ja, ich glaube, die Art der Anekdoten eignen sich einfach nicht für eine humoristische Betrachtung. ;)

Btw.: Im Discord haben wir bis eben rund um diese Episode diskutiert. Wer gerne nachlesen oder noch mitdiskutieren möchte, sollte nun einsteigen bzw. ab. Freitag, 19:46 hochscrollen (ich weiß leider nicht mehr genau, wann es losging). Da ich die meiste Zeit das einzige weibliche Wesen in der Diskussion war, bin ich nun erst einmal aus der Diskussion ausgestiegen.
Auf Dauer wird es halt doch zu anstrengend für DIE Frauen zu sprechen, wenn man nur eine Frau ist. Und wenn man auf mehrere Arten und Weisen von dem Thema betroffen ist, wird es einfach auch emotional anstrengend.
Auch wenn wir teilweise sehr unterschiedliche Blicke und Blickwinkel auf das Thema haben: vielen Dank an alle Beteiligten für die Diskussion.
Und das Chaos sprach zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Ich lächelte und war froh. Und es kam schlimmer.
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screamingblood
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Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von screamingblood »

... und ich dachte, ich wäre der übersensibilisierte Mann beim Hören der Anekdote, dass mir das aufgefallen ist... Aber hey - ICH werfe da sowieso nichts vor, ich hab mich die Tage selbst beim guten, alten "Mansplaining" erwischt - die Kollegin hat es zum Glück nicht übel genommen, weil ich mich eh gerne in Rage rede bei meinen Leidenschaftsthemen und es auch gleich angesprochen und mich entschuldigt habe... aber dieses Verhalten, sei es auch noch so unbewusst, scheint wirklich erschreckend tief in uns verankert zu sein, immer noch.
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DieTomate
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Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von DieTomate »

Ich traue mich fast nicht zu fragen, aber was soll dieses "Mansplaining" sein?
toxic_garden

Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von toxic_garden »

DieTomate hat geschrieben:Ich traue mich fast nicht zu fragen, aber was soll dieses "Mansplaining" sein?
ein Kunstwort, dass benutzt wird, wenn eine Frau das Gefühl hat, ihr männliches Gegenüber würde ihr ungefragt und ungebeten Dinge aus einer höheren Position erklären, obwohl sie durchaus selbst dazu in der Lage wäre, diese Dinge selbst zu erfassen. Kennt man klassisch aus IT-Berufen, wenn eine Kollegin aus der Entwicklung(!!) von einem Admin bei Gespräch erklärt bekommt, was eine relationale Datenbank ist.

Grundsätzlich finde ich diese Synonyme ziemlich ätzend, sie geben einer Partei ein Schlagwort an die Hand, das früher oder später garantiert viel zu inflationär und universell eingesetzt wird. Ich z.B. erkläre auch gerne (wenn auch nur kurz) technische Zusammenhänge, wenn ich glaube, dass mein Gegenüber nicht aus der selben Fachrichtung kommt. Vollkommen geschlechterunabhängig. Wenn es dabei dann halt auch mal eine Frau "erwischt" ist das halt kein "Mansplaining", sondern ganz einfach eine falsche Einschätzung.

Zur Folge an sich: als großer Freund der eher humorigen Podcasts, die sich zwar mit ernsten Themen befassen können, dabei aber nie den lockeren Ton aus den Augen verlieren [ja, das liest sich merkwürdig, ich weiss], fand ich die Folge eher so meh. In einem anderen Format wären Diskussionen für mein Empfinden besser aufgehoben. Die Anekdoten sollen für mich in erster Linie lustig sein. Die drei Ereignisse von Nina waren zwar erfrischend skurril, aber halt eben nicht lustig. Falls also Nina als regelmäßiger Gast mit ins Boot geholt wird: bitte, bitte in einem Format, dass sich dieser Ernsthaftigkeit von vornherein bewusst ist. Gibt es ja inzwischen schon einige von.
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screamingblood
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Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von screamingblood »

toxic_garden hat geschrieben:
DieTomate hat geschrieben:Ich traue mich fast nicht zu fragen, aber was soll dieses "Mansplaining" sein?
ein Kunstwort, dass benutzt wird, wenn eine Frau das Gefühl hat, ihr männliches Gegenüber würde ihr ungefragt und ungebeten Dinge aus einer höheren Position erklären, obwohl sie durchaus selbst dazu in der Lage wäre, diese Dinge selbst zu erfassen. Kennt man klassisch aus IT-Berufen, wenn eine Kollegin aus der Entwicklung(!!) von einem Admin bei Gespräch erklärt bekommt, was eine relationale Datenbank ist.

Grundsätzlich finde ich diese Synonyme ziemlich ätzend, sie geben einer Partei ein Schlagwort an die Hand, das früher oder später garantiert viel zu inflationär und universell eingesetzt wird. Ich z.B. erkläre auch gerne (wenn auch nur kurz) technische Zusammenhänge, wenn ich glaube, dass mein Gegenüber nicht aus der selben Fachrichtung kommt. Vollkommen geschlechterunabhängig. Wenn es dabei dann halt auch mal eine Frau "erwischt" ist das halt kein "Mansplaining", sondern ganz einfach eine falsche Einschätzung.
Na ja... wie jeder andere Begriff hilft auch dieser aber durchaus, bestimmte Dinge zu definieren und Verhalten benennen zu können, ohne elendig lange Texte dazu schreiben zu müssen. Die Aussage "Da hab ich aber fleißig mansplained" ist jedenfalls deutlich fluffiger von der Hand als "Da habe ich der Kollegin aber ganz schön besserwisserisch erklärt, wie der Vertrieb eigentlich laufen muss, obwohl sie in unserem Unternehmen mit die führende Vertrieblerin ist und ich 'nur' Vertrieblern das Handwerkszeug beibringe". ;) Ebenso wie die berühmte Nazikeule, "Du Sexist" und Co. steht und fällt auch dieser "Fachbegriff" natürlich damit, dass er korrekt verwendet wird - der zu häufige missbräuchliche bzw. falsche Gebrauch von Fachterminologie sollten aber nicht dazu führen, dass wir diese abschaffen, das wäre sonst auch in unserem Hobby ein arger Kommunikationskrampf. :-D
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Ines
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Re: RE: Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von Ines »

Frostkaktus hat geschrieben:Da ich die meiste Zeit das einzige weibliche Wesen in der Diskussion war, bin ich nun erst einmal aus der Diskussion ausgestiegen.
Auf Dauer wird es halt doch zu anstrengend für DIE Frauen zu sprechen, wenn man nur eine Frau ist. Und wenn man auf mehrere Arten und Weisen von dem Thema betroffen ist, wird es einfach auch emotional anstrengend.
So geht es mir bei dieser Art Diskussion auch sehr oft. Manchmal werden solche Themen auch sehr theoretisch diskutiert und ich mag dann nicht als "die Betroffene" ins Gespräch einsteigen. Ich bin da phasenweise Rech engagiert und dann wieder über längere Zeit so erschöpft, dass ich von all dem nichts hören und sehen mag.
"Se faire objet, se faire passive, c'est tout autre chose q'être un objet passif" (S. de Beauvoir)
Stuttgarter
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Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von Stuttgarter »

Ich hab die Anekdote nicht gehört (mangels entsprechendem Patreon) - aber die (mindestens) zwei Frauen hier möchte ich inständig bitten - gebt nicht auf... Wir Männer brauchen Euch. Aus eigner Erfahrung - mann kann sich für noch so feministisch halten, wirklich verstehen wird mann nie, wo mann immer wieder mit Anlauf in den Fettnapf springt. Außer, Ihr erklärt es uns geduldig ein ums andere Mal. Sch... Sozialisation und so.
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Frostkaktus
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Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von Frostkaktus »

Stuttgarter hat geschrieben:Aus eigner Erfahrung - mann kann sich für noch so feministisch halten, wirklich verstehen wird mann nie, wo mann immer wieder mit Anlauf in den Fettnapf springt. Außer, Ihr erklärt es uns geduldig ein ums andere Mal. Sch... Sozialisation und so.
Um Dich zu beruhigen: das geht nicht nur Männern so. Denn auch Frauen können sexistisch sein, sowohl gegenüber Frauen als auch gegenüber Männern. Was ja auch nur logisch ist, da wir alle in dieser sexisitischen Welt aufgewachsen und von ihr geprägt sind.

Insofern rede ich auch ungern von Sexisten, sondern lieber von sexistischem Verhalten. Denn ich glaube, die wenigsten handeln absichtlich sexistisch, sondern wissen es oft einfach nicht besser. Und das Gute ist: sobald man sich bewusst ist, dass man bestimmte negative Verhaltensweisen hat, kann man gegensteuern.

Was ich auch noch einmal betonen möchte: Sexismus ist für alle Mist, denn er wirkt sich sowohl für Männer als auch für Frauen negativ aus. Man muss nur etwas neben der Norm liegen und schon wird's schwer mit der sozialen Akzeptanz.
Und das Chaos sprach zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Ich lächelte und war froh. Und es kam schlimmer.
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TechniKadger
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Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von TechniKadger »

Ich finde es wichtig, diesen Punkt anzusprechen, dass Frauenstimmen vor allem im Gaming-Bereich bei den vielen Männerstimmen untergehen. Ich selbst weiß nicht, wie damit umzugehen ist.
Einerseits nehme ich häufig gerne eine feministische Position ein, da es mir wichtig ist, für diese Dinge einzustehen.
Andererseits habe ich das Gefühl, dabei ein weiterer Faktor zu sein, durch den die weiblichen Stimmen in diesem männerdominierten Kreis weniger Wirkung haben. Denn jeder Moment, in dem man mir zuhört, hört man einer anderen Person nicht zu.

Gerade in Fällen der sexuellen Belästigung ist es jedoch unglaublich wichtig, einfach zuzuhören. Denn das Bewusstsein über die Alltäglichkeit des Problems ist noch nicht an dem Punkt an dem es sein sollte.
Was soll man in Situationen machen, in denen man Solidarität bekennen will und überzeugen möchte, aber damit andere ggf. übertönt?
Stuttgarter
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Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von Stuttgarter »

TechniKadger hat geschrieben: Einerseits nehme ich häufig gerne eine feministische Position ein, da es mir wichtig ist, für diese Dinge einzustehen.
Andererseits habe ich das Gefühl, dabei ein weiterer Faktor zu sein, durch den die weiblichen Stimmen in diesem männerdominierten Kreis weniger Wirkung haben. Denn jeder Moment, in dem man mir zuhört, hört man einer anderen Person nicht zu.
Grundsätzliches Problem unserer Gesellschaft - man schaue sich eine xbeliebige Talkshow an, wenns um Sexismus, um sexuelle Belästigung, um das Thema Abtreibung geht - die Männerquote ist immer höher. Beim Thema "Abtreibung" bin ich der felsenfesten Überzeugung, dass ich als Mann vor allem erst mal die Klappe zu halten habe. Ich kann da gerne eine Meinung dazu haben - aber die ist sowas von irrelevant, das gibts gar nicht. Nach der Kölner Silvesternacht gabs massig Talkshows zu dem Thema "Belästigung" - und keine einzige hat es fertig gebracht, mal nur Frauen dazu einzuladen. Warum, verdammich? Von den jämmerlichen Talkshowversuchen nach Brüderle und #aufschrei gar nicht erst zu reden. Da schreiben Tausende Frauen auf twitter einen Tweet nach dem anderen zum Thema "Alltagssexismus" - und zeitgleich sind alle Talkshowmoderatorinnen und -moderatoren eifrigst bemüht, das Thema um Himmels Willen auf Altherrenwitze zu begrenzen, die man (also Frau) doch immerhin auch als Kompliment auffassen könnte. Das sind die Momente, wo es mich dann ärgert, Rundfunkbeitrag zu zahlen.
TechniKadger hat geschrieben: Gerade in Fällen der sexuellen Belästigung ist es jedoch unglaublich wichtig, einfach zuzuhören. Denn das Bewusstsein über die Alltäglichkeit des Problems ist noch nicht an dem Punkt an dem es sein sollte.
Was soll man in Situationen machen, in denen man Solidarität bekennen will und überzeugen möchte, aber damit andere ggf. übertönt?
Ja. Ja. Und dreimal ja. Meine eigene nicht-repräsentative Umfrage im weiblichen Bekanntenkreis hab ich im Sexismusthread ja schonmal geschildert - abgesehen von der Erkenntnis, dass quasi jede Frau, mit der ich bisher darüber geredet habe, schon mehrfach belästigt, begrapscht, bis hin zu vergewaltigt wurde, hab ich daraus vor allem eins gelernt: Frauen würden wahnsinnig gerne darüber reden. Es fragt nur so gut wie nie einer.
TechniKadger hat geschrieben: Was soll man in Situationen machen, in denen man Solidarität bekennen will und überzeugen möchte, aber damit andere ggf. übertönt?
Gute Frage - die nur Frauen beantworten können. Meine Taktik mittlerweile ist es, im Zweifel das Thema anzustoßen, aber dann sehr schnell zu versuchen, wenn wieder nur Männer drüber reden, Frauen in die Diskussion reinzubringen. Fragen zu stellen. Auch drauf hinzuweisen, dass grade sechs Männer und drei Frauen (als Beispiel) anwesend sind - aber 90 % der Unterhaltung von den Männern bestritten wird.

(Sorry für die vielen Edits - späte Uhrzeit plus nicht ganz emotionslose Argumentation sind keine supergute Mischung. ;) )

Letztes Edit: Aufgrund all dessen freu ich mich grade total, dass ausgerechnet in einem Spieleforum Frauen das mitdiskutieren. Bitte hört nicht auf damit.
zackzackab
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Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von zackzackab »

Frostkaktus hat geschrieben:Ja, ich glaube, die Art der Anekdoten eignen sich einfach nicht für eine humoristische Betrachtung. ;)

Btw.: Im Discord haben wir bis eben rund um diese Episode diskutiert. Wer gerne nachlesen oder noch mitdiskutieren möchte, sollte nun einsteigen bzw. ab. Freitag, 19:46 hochscrollen (ich weiß leider nicht mehr genau, wann es losging). Da ich die meiste Zeit das einzige weibliche Wesen in der Diskussion war, bin ich nun erst einmal aus der Diskussion ausgestiegen.
Auf Dauer wird es halt doch zu anstrengend für DIE Frauen zu sprechen, wenn man nur eine Frau ist. Und wenn man auf mehrere Arten und Weisen von dem Thema betroffen ist, wird es einfach auch emotional anstrengend.
Auch wenn wir teilweise sehr unterschiedliche Blicke und Blickwinkel auf das Thema haben: vielen Dank an alle Beteiligten für die Diskussion.
Ja, das war ne sehr angeregte Diskussion, die auch noch deutlich über das enger gesteckte Thema des Casts hinausging und es wert ist, nachgelesen zu werden. Schade, dass nicht mehr Frauen beteilgt waren und Du Dich dann verständlicherweise rausgezogen hast. So wars dann ab einem gewissen Punkt doch wieder ein Haufen Männer, die über Frauen gesprochen haben statt mit Ihnen und auch zuzuhören.
Ich finde es wichtig, sich beim Thema männlicher Aggression gegenüber Frauen als Mann nicht zu sehr an Statistiken festzubeißen. Die können helfen, das Ausmaß des Problems zu erfassen. Aber man kann es nicht ausschließlich über zu begreifen. Man muss es auch emotional verstehen und wissen, dass die Zahlen bedeuten, dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit Frauen im engeren Bekanntenkreis hat, die richtig heftige Erfahrungen gemacht haben. Aber vielleicht führt die Diskussion ja dazu, dass der ein oder andere in seinem engeren weiblichen Bekanntenkreis nachfragt und einfach mal zuhört. Ich glaube, dass der Erkenntnisgewinn viel größer wäre als durch die alleinige Lektüre von Studien. Und manch einer wäre sicher negativ überrascht, wie sehr die Thematik sein unmittelbares Umfeld betrifft.
Stuttgarter
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Registriert: 31. Dez 2016, 22:39

Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von Stuttgarter »

Frostkaktus hat geschrieben: Um Dich zu beruhigen: das geht nicht nur Männern so. Denn auch Frauen können sexistisch sein, sowohl gegenüber Frauen als auch gegenüber Männern. Was ja auch nur logisch ist, da wir alle in dieser sexisitischen Welt aufgewachsen und von ihr geprägt sind.
Zweifelsohne. Was ja in so wunderbaren Bildern von braven Mädchen gipfelt, die ein Schild halten, "Ich bin stolz, keine Emanze zu sein". Würden die goldigen Dinger doch nur wenigstens für einen Moment begreifen, dass es "Emanzen" waren, die dafür gesorgt haben, dass sie jetzt die Wahl haben... (Und ja, "goldige Dinger" ist diesen Damen gegenüber abwertend. Aber nicht, weil sie weiblich sind - sondern nicht die hellsten.)
Frostkaktus hat geschrieben:Insofern rede ich auch ungern von Sexisten, sondern lieber von sexistischem Verhalten. Denn ich glaube, die wenigsten handeln absichtlich sexistisch, sondern wissen es oft einfach nicht besser. Und das Gute ist: sobald man sich bewusst ist, dass man bestimmte negative Verhaltensweisen hat, kann man gegensteuern.
Wobei ich das ja am schlimmsten finde - die Typen, die sich von vorn bis hinten sexistisch verhalten (anzügliche Sprüche, zweideutige Witze, aber natürlich sofort bereit, die Dame vor allem zu beschützen) und sich selbst für sowas von unsexistisch halten.
Frostkaktus hat geschrieben:Was ich auch noch einmal betonen möchte: Sexismus ist für alle Mist, denn er wirkt sich sowohl für Männer als auch für Frauen negativ aus. Man muss nur etwas neben der Norm liegen und schon wird's schwer mit der sozialen Akzeptanz.
Amen.
meisterlampe1989

Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von meisterlampe1989 »

Stuttgarter hat geschrieben:Beim Thema "Abtreibung" bin ich der felsenfesten Überzeugung, dass ich als Mann vor allem erst mal die Klappe zu halten habe.
Ist das nicht auch Sexismus? Die Annahme, dass man aufgrund seines Geschlechts zu bestimmten Themen nichts sagen darf? Und wenn es nicht sexistisch ist, dann ist es zumindest einer demokratischen Debattenkultur und einer pluralistischen Gesellschaft nicht dienlich.

Ich will keine Diskussion über Abtreibung hier los brechen, aber meiner Meinung nach darf sich jeder zu jedem Thema äußern und deswegen muss ich das kurz illustrieren:

Ich bin für die Möglichkeit einer Abtreibung bis zum 3. Monat. Bis dahin ist es allein Entscheidung der Frau, ob sie abtreiben will. Ihr Körper, ihre Entscheidung, egal aus welchem Grund. Ab dem 3. Monat ist das Gehirn und Nervensystem des Fötus ausgebildet genug, um Schwerz zu empfinden und somit zu leiden. Ab dann darf nur noch abgetrieben werden, wenn der Fötus nicht überlebensfähig ist oder die Mutter durch die Schwangerschaft in Lebensgefahr gerät.
Das spiegelt ziemlich genau unsere Gesetzeslage wieder, wobei es mich stört, dass die Abtreibung nicht "legal" ist sondern lediglich als "straffrei" gilt. Und ich würde die verpflichtenden Beratungsgespräche abschaffen, weil diese meistens eher versuchen die Schwangeren zu überzeugen das Kind auszutragen und sie so hohen psychologischen Stress aussetzen, anstatt neutral die Situation zu bewerten.

So, ich habe mich jetzt als Mann zur Abtreibung geäußert. War das sexistisch? Habe ich "den Frauen" unrecht getan? Ich finde es z.B. eher sexistisch wenn man gegen Abtreibung ganz allgemein ist und der Frau die Herrschaft über den eigenen Körper abspricht.

Wenn du Facebook-Kommentare unter Meldungen zur Abtreibung oder Präimplantationsdiagnostik liest sind es ganz besonders oft Mütter, also Frauen, die Sachen schreiben wie "Abtreibung ist Mord", "Wie kann man nur" , "Abtreibung sollte verboten werden", "Die Frauen die abtreiben sollte man erschießen/aufhängen", "diese verantwortungslosen Schlampen" etc..

Und Leute die das aus religiösen Gründen ablehnen sind genauso Männer wie Frauen.

Viel wichtiger als das Geschlecht ist bei der Frage der Abtreibung, ob man Empathie empfinden kann und ob man nicht religiös verblendet ist.
zackzackab
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Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von zackzackab »

Ich glaube, das hier ist das falsche Thread, um ne Abtreibungsdiskussion zu beginnen, ob beabsichtigt oder nicht. Und Sexismus gegenüber Männern ist vllt auch ne Sache für nen eigenen Thread. Sonst entsteht schnell der Eindruck, hier würde gegeneinander aufgerechnet. Und vom Thema des Casts entfernt sich das Ganze gerade auch sehr.
Zuletzt geändert von zackzackab am 14. Okt 2017, 01:26, insgesamt 2-mal geändert.
Stuttgarter
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Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von Stuttgarter »

meisterlampe1989 hat geschrieben: Ist das nicht auch Sexismus? Die Annahme, dass man aufgrund seines Geschlechts zu bestimmten Themen nichts sagen darf? Und wenn es nicht sexistisch ist, dann ist es zumindest einer demokratischen Debattenkultur und einer pluralistischen Gesellschaft nicht dienlich.
Würde ich so nicht sehen - ich habs eventuell zu flapsig formuliert, sorry. Was ich sagen wollte, ist, dass meine männliche Meinung dazu irrelevant ist insofern, als ich nicht derjenige bin, der eine Schwangerschaft an und für sich bewältigen muss, der im schlimmsten Fall nach einer Vergewaltigung entscheiden muss, ob das Kind zur Welt kommen soll oder nicht, der im Zweifel vor der Frage steht "Karriere oder Kind" (eine Frage, die durch unsere sexistische Gesellschaft nunmal in vermutlich 95 - 99 % der Fälle Mütter betrifft, nicht Väter), der im Zweifel damit rechnen muss, dass der andere Erzeuger sich aus dem Staub macht. All das ist nicht meine Welt. Sondern die von Frauen. Sollte ich je in die Situation kommen, dass eine Partnerin vor dieser Frage steht, hoffe ich, dass sie mich einbeziehen wird. Aber die Entscheidung muss letztlich sie allein treffen. Und sie muss ihr ganzes Leben damit leben, so oder so.

Mir ging es ja aber um die Talkshows - da würde ich aber ähnlich argumentieren: Mit welchem Recht stellen sich Männer hin und reden darüber, was Frau zu tun hat? Was maßt sich ein (beispielsweise) Bosbach an, darüber zu urteilen, was Frauen in der Situation zu tun haben? Vor allem mit dem ganz genauen Wissen, dass Abtreibungen immer stattfinden werden, egal ob straffrei oder nicht - und der Tabestand der Strafbarkeit nur dazu führt, dass Abtreibungen illegal, unsicher, lebensgefährdend für die Frau stattfdinden werden?

Vermutlich hätte ich nicht mal ein Problem mit männlichen Talkshowgästen zu dem Thema - wenn sie nur endlich dann die Minderheit wären. Und nicht mindestens genausoviel Männer wie Frauen, Tendenz aber eher mehr Männer als Frauen da sitzen würden. Das ist sowas von patriarchialisch, das gibts gar nicht.

Bevor Du das jetzt evtl. als Angriff auf Dich verstehst - ich stimm Dir beim gesamten Rest zu. :)
Stuttgarter
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Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von Stuttgarter »

zackzackab, ich - und glaub auch Lampe - möchten die Diskussion gar nicht führen, es ist aus meiner Sicht nur ein Beispiel dafür, wie sexistisch unsere Gesellschaft tickt.
zackzackab
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Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von zackzackab »

Stuttgarter hat geschrieben:zackzackab, ich - und glaub auch Lampe - möchten die Diskussion gar nicht führen, es ist aus meiner Sicht nur ein Beispiel dafür, wie sexistisch unsere Gesellschaft tickt.
Fair enough. Ich geh mal ins Bett. Gute Nacht Euch beiden!
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Frostkaktus
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Re: Anekdoten mit Nina Kiel

Beitrag von Frostkaktus »

Eigentlich ist es ja schlechter Stil sich selbst zu zitieren, aber ausnahmsweise mache ich es jetzt mal doch.
Frostkaktus hat geschrieben: Auf Dauer wird es halt doch zu anstrengend für DIE Frauen zu sprechen, wenn man nur eine Frau ist. Und wenn man auf mehrere Arten und Weisen von dem Thema betroffen ist, wird es einfach auch emotional anstrengend.
Ich habe heute noch mal hochgescrollt im Discord und dabei entdeckt, dass sich eine weitere Gefahr verwirklicht hat, wenn man als alleinige Vertreterin einer Gruppe spricht: dadurch, dass man versucht bestimmte Reaktionen der Gruppe an sich zu erklären, entsteht beim anderen schnell der Eindruck, dass man auch diese Reaktion hat. Konkretes Beispiel: es ging um die Angst auf dem Nachhauseweg.

Ich hatte zuvor lang und breit erklärt, dass ich nicht finde, dass Männer abends/nachts die Straßenseite wechseln sollten, weil eine Frau, der sie auf dem gleichen Gehweg entgegenkommen Angst haben könnte. Ich hatte in der Diskussion auch mehrfach erwähnt, dass ich Männer nicht unter den Generalverdacht stelle potentielle Belästiger zu sein und daher jeder bei mir erst einmal einen Vertrauensvorschuss erhält und ich daher kein Problem habe mit meinem Chef oder irgendeinem anderen Mann allein in einem Raum zu sein.
Ich denke, ich habe also während der ganzen Diskussion deutlich gemacht, dass ich nicht ständig in Angst vor Männern durch die Gegend renne, sondern eher genau das Gegenteil und das obwohl ich Erfahrungen haben, die Angst vor Männern begründen können.

Und dann scrolle ich heute morgen hoch und lese, dass bei jemandem angekommen ist, dass ich abends durchgehend verängstigt auf den Straßen unterwegs bin, nur weil ich anmerkte, dass es durchaus berechtigte Ängste gibt. :doh:

Genau sowas macht diese Diskussionen anstrengend: wenn man nicht nur für sich, sondern für die ganze Gruppe reden muss und dann beim Gegenüber nicht ausreichend differenziert wird.

Deswegen stimme ich Stuttgarter zu, dass es nicht reicht eine einzige Quotenfrau in Talkshows einzuladen, da diese grundsätzlich zur Sprecherin des ganzen Geschlechts hochstilisiert wird. Aber Frauen sind nicht alle gleich. Von daher wäre es wesenltich entspannter, wenn mehrere Frauen an Diskussionen teilnehmen würden, da dann auch Frauen mal die Möglichkeit hätten in einer Diskussion ganz bei sich zu bleiben.
Und das Chaos sprach zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Ich lächelte und war froh. Und es kam schlimmer.
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