Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

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Dicker
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Re: RE: Re: Witcher 3: Meilenstein oder

Beitrag von Dicker »

echtschlecht165 hat geschrieben:
Dicker hat geschrieben:Was würdet ihr zum Beispiel zu einem Metal Gear Solid sagen, gerade in Bezug zu Story und Charaktern?
wirr, undurchsichtig, seltsam, [emoji38]
Danke, seh ich genauso
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Felidae
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder

Beitrag von Felidae »

Dicker hat geschrieben:This. Geralt ist eben ein schon ausdefinierter Charakter, kein Niemand, der eine Heldenreise vorsichtig hat. Als ob sich zum Beispiel ein Shepard deutlich weiterentwickelt hätte. Ich finde hier werden zum Teil Dinge vom Spiel erwartet, die man bei anderen Spielen einfach hin nimmt, sei es tiefgründig Story, Charakterentwicklung oder die Art wie die Geschichte erzählt wird. Was würdet ihr zum Beispiel zu einem Metal Gear Solid sagen, gerade in Bezug zu Story und Charaktern?
Hm, also ich würde sagen, dass der Punkt "Geralt macht eine Entwicklung durch, u.a. weil er schon ausdefiniert ist" ist Ansichtssache und hat ganz klar mit den persönlichen Präferenzen zutun. Ich z.B. liebe Charakter-Editoren, weil ich eine möglichst "einzigartige" bzw. individuelle Figur spielen möchte. Ich bin der Meinung, dass Shepard durchaus eine Entwicklung durchmacht, da er/sie im Laufe der Handlung immer mehr Verantwortung erhält und man die Geschichte durch seine Entscheidungen bzw. "gut/böse-Haltung" zu einer ziemlich persönlichen Sache machen kann. Schon alleine die Crew-Missionen um die Gunst der Begleiter zu gewinnen und die verschiedenen Beziehungen, die man zu diesen haben kann, fühlen sich für mich wie eine Entwicklung an. Und auch, wenn es natürlich Vorteile bei einer vorgefertigten Figur wie Geralt gibt (ich kenne bisher nur Teile von Let's Plays der Witcher-Reihe), fühlt sich ein Rollenspiel für mich erst so richtig wie ein Rollenspiel an, wenn ich auswählen kann, welche Figur ich spiele und im besten Fall noch Eigenschaften selbst bestimmen kann. Denn bereits festgelegte Figuren lassen sich ja auch in vielen anderen Genres spielen, wie z.B. bei einem Tomb Raider, Uncharted, Assassin's Creed, Metal Gear, The Last Of Us usw. Aber ich weiß, da scheiden sich die Geister und es ist nicht so, als würde ich ein Rollenspiel mit einer festgelegten Spielfigur nicht auch schätzen können. Es kommt nur eben darauf an, welches Erlebnis der/die Spieler/in in der jeweiligen Situation haben will bzw. was der bevorzugte Stil ist. Ich habe vor, bald Witcher 2 zu spielen und ich bin mal gespannt wie ich mich Geralt klar komme :D
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Brahlam
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von Brahlam »

Das bisschen Freiheit was man in Mass Effect hat ist auch nicht mehr als die man in Witcher hat. Du kannst Quests auf unterschiedliche Arten lösen, mehr ist das nicht. Nur das du in Mass Effect zum Teil einen Balken hast der dir zeigt wie oft du dich für "Gut" oder "Böse" entschieden hast der dir dann unsinniger Weise noch Optionen verwehrt wenn du dich nicht im ganzem Spiel für eine Richtung entschieden hast. Das ist von der Warte betrachtett sogar noch beschränkter als im Witcher. Entwicklung ist aber durchaus vorhanden, immerhin wird man ja zum Retter der RGB Galaxie.
Und wenn du Rollenspiel als frei definierbaren Charakter siehst, dann bleiben eh nur Sandbox Titel und Pen and Paper übrig, in Spielen sind die Wege die man gehen kann ja immer vorgegeben. :-P
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Fährmann
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von Fährmann »

Nur um das ein wenig gerade zu rücken:

Mit dem "Geralt ist 60 Stunden der Held und entwickelt sich keinen Meter weiter" argumentiere ich nicht dafür, dass W3 ein schlechtes Spiel ist. Sondern dafür, dass ich (unter anderem) deswegen die Story überbewertet finde.

Aber eigentlich antworte ich nur nochmal, um gegen das niederträchtige Schlechtmachen von Metal Gear Solid von echtschlecht und dicker zu wettern. Buuuh! Buuuuh! ;)

(... aber mal im Ernst: Raiden im zweiten und Big Boss im dritten Teil hatte ne legitime Charakterentwicklung.)
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Brahlam
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von Brahlam »

Fährmann hat geschrieben:Mit dem "Geralt ist 60 Stunden der Held und entwickelt sich keinen Meter weiter" argumentiere ich nicht dafür, dass W3 ein schlechtes Spiel ist. Sondern dafür, dass ich (unter anderem) deswegen die Story überbewertet finde.
Was meinst du den genau mit "weiter Entwickeln"? Oder anders gefragt, was hätte Witcher 3 konkret anders machen müssen um diesen Kritikpunkt zu beseitigen? Die übliche Heldenreise (bspw. Tomb Raider Reboot) funktioniert mit einem 80 jährigem Witcher der sein Handwerk seit seiner Jugend ausübt nur bedingt.
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echtschlecht165
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von echtschlecht165 »

Brahlam hat geschrieben:
Fährmann hat geschrieben:Mit dem "Geralt ist 60 Stunden der Held und entwickelt sich keinen Meter weiter" argumentiere ich nicht dafür, dass W3 ein schlechtes Spiel ist. Sondern dafür, dass ich (unter anderem) deswegen die Story überbewertet finde.
Was meinst du den genau mit "weiter Entwickeln"? Oder anders gefragt, was hätte Witcher 3 konkret anders machen müssen um diesen Kritikpunkt zu beseitigen? Die übliche Heldenreise (bspw. Tomb Raider Reboot) funktioniert mit einem 80 jährigem Witcher der sein Handwerk seit seiner Jugend ausübt nur bedingt.
Dieser Argumentation widerspricht es aber, dass der 80jährige Geralt immer noch lernen muss, wie man Tränke mixt und Spezialangriffe pariert :-)
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Vinter
Foul Tarnished
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von Vinter »

Die Kritik höre ich häufiger, dabei wird allerdings übersehen, dass Witcher 3 da eigentlich sogar erheblich konsequenter ist als vergleichbare Titel. Tatsächlich startet Geralt nämlich nicht als als typischer Niemand in White Orchard, im Gegenteil: Er ist von Beginn an ein alter, erfahrener Kämpfer:

- Er hat Rüstung und zwei Schwerter
- Er hat ein Pferd (Das Mount als Fernziel ist beliebte Karotte in RPGs)
- Er besitzt Wissen über Tränke, Öle, Bomben
- Er beherrscht sämtliche Hexerzauber
- Er hat Wissen über den Kampf gegen Monster, z. B. den Greif
- Er reist mit einem alten Gefährten, aber nicht als Schüler, sondern auf Augenhöhe
- Er tritt in der Rückschau/Traum/Tutorial nicht als Schüler, sondern als Lehrmeister auf
- Er hat bereits eine romantische Beziehung (ebenfalls häufiges Fernziel in RPGs)

Ich finde, dass haben sie schon ganz gut gemacht, sowohl auf Gameplay- als auch der narrativen Ebene. Das sich Geralt im Verlauf der Handlung (+/- ein paar Wochen "Echtzeit") überproportional weiterentwickelt, gerade bzgl der eigenen Fähigkeiten stimmt zwar. Aber das kann ich als Kompromiss für das Gameplay akzeptieren. Die konsequente Alternative wäre, dass die RPG Elemente komplett wegfallen, aber hier muss gelten Gameplay first. Nichtsdestotrotz haben sie Geralt als souveränen, selbstsicheren und erfahrenen Haudegen gut porträtiert.
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Brahlam
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von Brahlam »

echtschlecht165 hat geschrieben:
Brahlam hat geschrieben:
Fährmann hat geschrieben:Mit dem "Geralt ist 60 Stunden der Held und entwickelt sich keinen Meter weiter" argumentiere ich nicht dafür, dass W3 ein schlechtes Spiel ist. Sondern dafür, dass ich (unter anderem) deswegen die Story überbewertet finde.
Was meinst du den genau mit "weiter Entwickeln"? Oder anders gefragt, was hätte Witcher 3 konkret anders machen müssen um diesen Kritikpunkt zu beseitigen? Die übliche Heldenreise (bspw. Tomb Raider Reboot) funktioniert mit einem 80 jährigem Witcher der sein Handwerk seit seiner Jugend ausübt nur bedingt.
Dieser Argumentation widerspricht es aber, dass der 80jährige Geralt immer noch lernen muss, wie man Tränke mixt und Spezialangriffe pariert :-)
Narrative Dissonanz... es ist und bleibt ein Spiel. Oder wäre Witcher 3 besser geworden wenn du Item und Talente entfernt hättest. Denn Geralt würde zu dem Zeitpunkt vermutlich wirklich nicht mehr viel dazu lernen.
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Felidae
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von Felidae »

Brahlam hat geschrieben:Das bisschen Freiheit was man in Mass Effect hat ist auch nicht mehr als die man in Witcher hat. Du kannst Quests auf unterschiedliche Arten lösen, mehr ist das nicht. Nur das du in Mass Effect zum Teil einen Balken hast der dir zeigt wie oft du dich für "Gut" oder "Böse" entschieden hast der dir dann unsinniger Weise noch Optionen verwehrt wenn du dich nicht im ganzem Spiel für eine Richtung entschieden hast. Das ist von der Warte betrachtett sogar noch beschränkter als im Witcher. Entwicklung ist aber durchaus vorhanden, immerhin wird man ja zum Retter der RGB Galaxie.
Und wenn du Rollenspiel als frei definierbaren Charakter siehst, dann bleiben eh nur Sandbox Titel und Pen and Paper übrig, in Spielen sind die Wege die man gehen kann ja immer vorgegeben. :-P
Ich glaube du hast mich missverstanden ;) Ich kann Witcher 3 ja auch gar nicht auf der spielerischen Ebene beurteilen, mir war es nur ein Anliegen zu erklären, warum ich der Meinung bin, dass z.B. Mass Effect eine Weiterentwicklung der Spielfigur ermöglicht und ich dazu tendiere "nicht festgelegte" Figuren in RPGs zu bevorzugen. Mir ist klar, dass in jedem Rollenspiel auch Dinge vorgegeben sind :) Wenn ich von "einzigartig" oder "individuell" spreche, meine ich damit kein/e Sandbox oder Pen&Paper, da habe ich mich wohl einfach nicht richtig ausgedrückt. Mir hat es immer gefallen, dass ich bei den Bioware-Titeln z.B. meist relativ frei war, wenn es um die Beziehungen zu den Begleitern/Crew-Mitgliederin ging. Ich konnte mir aussuchen, zu wem ich die Beziehung vertiefen möchte oder mit wem ich sogar eine Romanze eingehen will. Möglich, dass das bei der Witcher-Reihe auch so ist, aber ich habe immer gedacht, dass man als Geralt erst auf Triss und dann auf Yennefer festgelegt wurde. Wenn das nicht so ist, habe ich es falsch verstanden. Bei einigen Rollenspielen mit Charakter-Editor, kann man ja auch die Hintergrundgeschichte auswählen, was mir auch immer gut gefällt (auch wenn die die nicht immer wirklich zum Tragen kommt :P). Aber der Geralt ist halt einfach Geralt... Kann man eigentlich auch einen richtig bösen Geralt spielen, der es sich einfach mit Jedem verscherzt und irgendwann recht allein dasteht? Also die Frage meine ich ernst, denn ich weiß es gerade wirklich nicht :lol: Und kann man die Entscheidungen, die man im zweiten Teil getroffen hat, in den dritten Teil übertragen, wie bei Mass Effect? So etwas finde ich echt super.
Also lange Rede, kurzer Sinn: Bei einem vorgefertigten Charakter, habe ich einfach eher das Gefühl dessen Geschichte zu spielen und weniger meine... Ist einfach eine Gefühlssache, die natürlich rein subjektiv ist. Aber wie gesagt, vielleicht kann der Herr Hexer mich ja überzeugen :mrgreen:
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Feamorn
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von Feamorn »

Felidae hat geschrieben: Also lange Rede, kurzer Sinn: Bei einem vorgefertigten Charakter, habe ich einfach eher das Gefühl dessen Geschichte zu spielen und weniger meine... Ist einfach eine Gefühlssache, die natürlich rein subjektiv ist.
So geht es mir auch immer.

Wobei "meine" Geschichte immer die Geschichte eines von mir ausgedachten Charakters ist, der dann mit der vorgegebenen Spielwert interagiert. (Es gibt ja auch viele Leute, die spielen tatsächlich mehr oder minder "sich selbst", das mache ich eigentlich nie (im strengen Sinne, natürlich stecke ich in allen Charakteren irgendwie drin). Mir sind dann auch meine frei erstellten Charakteren aus diversen Spielen besser in Erinnerung geblieben als vorgefertigte. Ich kann zum menschlichen Paladin Askan (Baldur's Gate 1), zur Nachtelfen Kriegerin Rhyanna oder der Magierin Magda (beide WoW) viel mehr erzählen als etwa zu Geralt aus Witcher 1 (die anderen beiden haben ich wie erwähnt bisher nicht wirklich gespielt). Selbst wenn das Spiel bei Letzterem vielleicht viel mehr explizite Geschichte hergegeben hat.

Da kommt vermutlich deutlich zu Tage, dass ich eben vom Pen&Paper-Standpunkt her an die Sache herangehe. (Da mochte ich es auf Conventions auch nie, mit vorgefertigten Charakteren spielen zu müssen. ;) )
Stuttgarter
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von Stuttgarter »

Shit. Das Ding gibts bei Steam in der Game of the year für 19,99. Damit ist es wohl ein "Zwangskauf"...
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Feamorn
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von Feamorn »

Stuttgarter hat geschrieben:Shit. Das Ding gibts bei Steam in der Game of the year für 19,99. Damit ist es wohl ein "Zwangskauf"...
Im Moment gilt der Preis überall, auch bei GOG, PS Store, XBox Store. Es ist Witcher-Jubiläum.
Joschel
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von Joschel »

Mir hat der Witcher etwa 40h Spaß bereitet, dann würde mir das Spiel recht abrupt langweilig. Ich kann eigentlich alle Kritikpunkte aus dem Podcast bestätigen, finde jedoch trotzdem, dass es sich um ein grundsympathisches Werk handelt.

Im Vergleich fand ich Horizon ZD in fast allen Belangen deutlich besser - das Ganeplay, die Grafik, der Schwierigkeitsgrad, der Umfang der Story - hat mir wesentlich mehr Spaß gemacht.
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Heretic
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von Heretic »

Mein bisheriger Eindruck nach ca. 12 Stunden: fantastische Präsentation, erstklassige Atmosphäre, recht spaßige Kämpfe, umständliches Crafting- und Inventarsystem. Die Nebenquests machen mir bislang abseits der Hauptstory dank der netten kleinen Geschichtchen drumherum ebenfalls Spaß. Auch der Schwierigkeitsgrad (spiele auf normal) geht in Ordnung. Auf Level 5 konnte ich Level 10-Standardgegner relativ mühelos umhauen, während mir der Level 7-Werwolf ordentlich die Fresse poliert hat. Die Kritik seitens AeB an der Spielwelt kann ich allerdings nachvollziehen: Im Vergleich zu Bethesda- oder Piranha Bytes-RPGs wirkt sie relativ leer. Immerhin kann man die Fragezeichen auf der Karte ausblenden, was zumindest ein bisschen Entdeckerstimmung aufkommen lässt. Insgesamt scheint die Story aber eher im Vordergrund zu stehen.
Stuttgarter
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von Stuttgarter »

Also die ersten zwei (!) Stunden machen auf jeden Fall Spaß. :-) Keine Ahnung, wie langs mich bei der Stange hält - aber ich hab den Eindruck, für 20 Euro nicht wirklich was falsch gemacht zu haben.
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Brahlam
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von Brahlam »

Felidae hat geschrieben: Aber der Geralt ist halt einfach Geralt... Kann man eigentlich auch einen richtig bösen Geralt spielen, der es sich einfach mit Jedem verscherzt und irgendwann recht allein dasteht? Also die Frage meine ich ernst, denn ich weiß es gerade wirklich nicht :lol: Und kann man die Entscheidungen, die man im zweiten Teil getroffen hat, in den dritten Teil übertragen, wie bei Mass Effect? So etwas finde ich echt super.
Also lange Rede, kurzer Sinn: Bei einem vorgefertigten Charakter, habe ich einfach eher das Gefühl dessen Geschichte zu spielen und weniger meine... Ist einfach eine Gefühlssache, die natürlich rein subjektiv ist. Aber wie gesagt, vielleicht kann der Herr Hexer mich ja überzeugen :mrgreen:
[/spoiler]

Du kannst Quests oft auf unterschiedliche Varianten lösen und diese dann zu einem "bösem" Ende führen. Das Problem ist nur, oder eigentlich genau das was ich so großartig finde, wie im echten Leben hat alles Konsequenzen, es gibt fast nie ein klar definiertes Gut und Böse. In der Hinsicht sind die Quests einfach fantastisch geschrieben. Aber wenn du dich zum Beispiel auf Radovids Seite (Menschenverachtender, Rassistischer Diktator, der gerne Magier zu Tode foltert), hat das durchaus Negative Auswirkungen. Wie dann deine Mitstreiter reagieren konnte ich nicht nach vollziehen da ich alles was mir möglich war gegen ihn unternommen habe.
SpoilerShow
War mir eine Freude Radovid am Ende tot zu sehen. Den Sack hätte ich nie im Leben unterstütz.
. Es gibt auch mehrere Enden je nachdem wie du dich wo Entschieden hast, und das fällt dann dementsprechend Positiv oder Negativ aus. Bei der Dreiecksbeziehung muss ich gestehen weiß ich nicht mehr ob du dich für Triss oder Yenever entscheiden kannst. Die Große Liebe schien mir aber Yenever zu sein. Hier muss man aber auch gestehen das die beiden sich nicht an Geralt ranwerfen wie die Typischen Spiele Groupies, sondern starke Charaktere sind die ihre eigenen Motivationen haben.

Ich sehe aber zum Beispiel die Freiheit die du beschreibst bei den Bioware Titeln nur bedingt. Ja sicher du kannst zwischen mehreren Romanzen wählen aber folgst dafür auch immer einem vorbestimmten Pfad der von dir verlangt bestimmte Antworten und Entscheidungen zu treffen um ein "ich-mag-dich-meter" voll zu bekommen. Das liegt aber allen Spielen zu Grunde, wirklich organisch wirkt das in keinem Titel.
Das vermiest mir auch immer mehr die Telltale Spiele, da man die nicht mehrfach spielen darf, sonst merkt man zu Deutlich wo die Stricke aufgehängt sind die, die Entscheidungen die man treffen kann nichtig machen um alles wieder zu einem Story Strang zusammenzuführen. Manchmal sogar so schlecht geschrieben das man die schon beim ersten Durchspielen sieht.

Aber ich verstehe schon was du meinst. Ich muss gestehen mir sind Spiele mit weniger Freiheit und dafür einer sehr gut geschrieben Geschichte oft lieber als zu viel Freiheit und dafür eine mittelmäßige Story. Den Spagat zwischen beidem schaffen nur wenige Titel. Divinity 2 zum Beispiel ist da momentan ein Paradebeispiel dafür wie man Freiheit mit guter Geschichte verknüpft.
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derFuchsi
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von derFuchsi »

Hatten wir das nicht schon hin und wieder bei diversen Podcasts, ich glaube von Jochen. Sinngemäß habe ich das so verstanden:
Es heißt doch ROLLENspiel, man soll eine ROLLE Spielen (z.B. Geralt), gleichbedeutend eines Schauspielers. Der Rahmen des Charakters ist vorgegeben, man kann allenfalls eine kleine persönliche Note einbringen. Viele Rollenspiele mit viel Entscheidungsfreiheit sind eigentlich keine Rollenspiele weil man nur sich selber spielt. In Skyrim bin ich Fuchsi als Magier oder als Schwertmeister. Ich bin allenfalls in der Rolle als Drachenblut. Aber die Rolle hat null Charakter weil ich ihn erst füllen muss. In Witcher bin ich nicht Fuchsi, ich bin in der Rolle von Geralt.
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Feamorn
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von Feamorn »

derFuchsi hat geschrieben:Hatten wir das nicht schon hin und wieder bei diversen Podcasts, ich glaube von Jochen. Sinngemäß habe ich das so verstanden:
Es heißt doch ROLLENspiel, man soll eine ROLLE Spielen (z.B. Geralt), gleichbedeutend eines Schauspielers. Der Rahmen des Charakters ist vorgegeben, man kann allenfalls eine kleine persönliche Note einbringen. Viele Rollenspiele mit viel Entscheidungsfreiheit sind eigentlich keine Rollenspiele weil man nur sich selber spielt. In Skyrim bin ich Fuchsi als Magier oder als Schwertmeister. Ich bin allenfalls in der Rolle als Drachenblut. Aber die Rolle hat null Charakter weil ich ihn erst füllen muss. In Witcher bin ich nicht Fuchsi, ich bin in der Rolle von Geralt.
Mit der Definition ist Wolfenstein ein Rollenspiel, Tomb Raider ein Rollenspiel, eigentlich alles mit ausdefiniertem Charakter ein Rollenspiel.
AUSSER die ganzen Rollenspiele wie Skyrim, Baldur's Gate, Shadowrun: Dragonfall etc. pp. Die Definition ist für mich kaputt, tut mir leid.
Und wie weiter oben gesagt, ich spiele in so einem Spiel nicht "mich selbst", sondern eine von mir (im Rahmen des vorgegebenen Regelsystems/der gegebenen Spielwelt) erdachte Figur, wie im Pen & Paper eben, daher kommt das ganze Genre ja.
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W8JcyyU
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von W8JcyyU »

Es ist vollkommen irrelevant, ob mir eine Rolle zugedacht wird oder ich diese selber erschaffe. Wichtig ist, ob und wie das Spiel auf meine Entscheidungen reagiert (Choice & Consequences in RPG Reviews). Dafür wird Tyranny gelobt, dafür wird Fallout New Vegas gelobt. Und dafür wird Skyrim, Oblivion und Morrowind kritisiert.
Zuletzt geändert von W8JcyyU am 23. Okt 2017, 15:03, insgesamt 1-mal geändert.
Stuttgarter
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Re: Witcher 3: Meilenstein oder "Zwangskauf"?

Beitrag von Stuttgarter »

Grade bei "Witcher 3" hab ich bisher (nach sehr kurzer Spielzeit, zugegeben) aber tatsächlich das Gefühl, eine Rolle zu spielen: Einen an und für sich definierten Charakter, der mir aber trotzdem sehr viel Freiheiten eröffnet. Allein schon, ob ich überhaupt der hilfsbereite Held bin, der wirklich jedem Bauer zuhört und hilft oder egoistisch nur das tut, was ihn bei seinem eigentlichen Ziel vorwärtsbringt. Wie er mit den Personen umgeht, denen er begegnet (ziemlich am Anfang begegnet er einem Schwulen und kann dann auf dessen Geschichte entweder mitfühlend oder abweisend reagieren). Das von André und Jochen bemängelte "Ich kann den Armen die Bude ausräumen" ist auch letztlich meine Entscheidung - und das Spiel schafft es tatsächlich, mir das Elend der Welt so plausibel zu machen, dass ich nicht einfach alles mitnehme. Gerade auf charakterlicher Ebene kann ich nach meinem Empfinden sehr viel Einfluss nehmen.

Dass der Charakter trotzdem Beschränkungen unterliegt, empfinde ich in dem Fall sogar als Pluspunkt - da das, was ich entscheiden kann, trotzdem noch im Kontext der Spielwelt plausibel ist.

Ich geb aber noch mal zu - das ist der Eindruck nach ein paar Stunden. Vielleicht schreib ich in paar Tagen das genaue Gegenteil. ;-)
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