WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

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Haecky
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WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von Haecky »

Ich möchte gleich mal mit ner Frage beginnen: Warum ist dies Folge NUR eine Stunde Lang?

So eine interessante Folge hätte ihr doch gleich auf 3 Stunden ausrollen können. ;)

Nein im ernst die folge hat mir sehr gut gefallen und ich hoffe ihr werdet dazu nochmal Teil 2 oder so machen.
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Jon Zen
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von Jon Zen »

Ja hoffe auch auf einen zweiten Teil. :)

Mir ist eine AAA-Spielereihe eingefallen, bei der mir die Musik nach spätestens 15-20 Stunden immer auf den Wecker geht:
Fifa.
Die letzten Teile besitzen etwa zwischen 40 und 50 Songs. Hört man diese aber immer wieder, werde zumindest ich wahnsinnig. Das trifft auch auf alle anderen Titel zu, die vor allem auf Songs setzen, statt Hintergrundmusik. Die Lösung ist dann: Musik aus, Spotify/Podcast/youtube/itunes an. Allerdings sind diese Dienste in den Spielen nicht implementiert - und es ist eben doch nicht so gut, wie wenn die Musik vom Entwickler selbst eingebettet wäre.
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
xaan
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von xaan »

Die Frage nach (zu wenigen) Songs in Spielen hat imo voll ins Schwarze getroffen. Mir viel sofort das Ende von Red Dead Redemption ein, wo
SpoilerShow
Marsten endlich nach Hause zu seiner Familie reitet, das Spiel im Grunde noch interaktiv ist, und im Hintergrund spielt "Compass" los.
https://youtu.be/x_dBxGThEx8?t=2m2s" onclick="window.open(this.href);return false;

Edit: Film in dem Klang und Bild und Erzählung perfekt zusammen passen: Garden State. Der ganze Filme war in der Hinsicht für mich ein einzigartiges Erlebnis.
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Terranigma
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von Terranigma »

Ah, endlich! Eigentlich passt die Folge wunderbar zum Tenor der Folge: "Irgendwie nimmt niemand so wirklich Musik ernst." Immerhin muss man sagen, dass auch diese Musikfolge nun nicht unbedingt zu den ersten gehörte, aber schön, dass sie kam. Schließe mich den Vorrednern auch an, dass ich mich über eine Fortsetzung freuen würde, insb. auch weil Jochen dem Kai genau dort ansprach, wo ich es auch tun würde. Kai und Wolfgang vertraten ja relativ einstimmig die These, dass gute Videospielmusik vor allem eine Soundscape bietet, d.h. idealerweise während des Spielens gar nicht bemerkbar ist, sondern unbewusst ihr Werk verrichtet. Kurz gesagt: Videospielmusik ist unaufdringlich, präsent, aber nie wirklich bemerkbar.

Das ist ja erst einmal das, eine These. Nun würde ich dem aber nicht unbedingt zustimmen. Es ist fraglos in westlichen (!) Produktionen der Standard. Wenn ich allerdings an Videospielmusik denke und insb. auch Videospiele mit eingängigen Melodien, Rythmen und Themen, dann habe ich vor allem die Musik jp. Komponisten im Ohr. Japanische Komponisten für Videospiele würden wohl häufig widersprechen und sagen, dass die Musik nicht in der zweiten oder dritten Reihe zu stehen hat, sondern sich gerne auch in den Vordergrund drängen darf. Dass sie auch nicht nur Zulieferer zum Narrativ ist, sondern auch den Ton angeben darf. Im Resultat erscheint mir die Musik in sehr vielen westlichen Videospielen, z.B. Rollenspiel, sehr generisch, beliebig und ist schnell wieder vergessen, während die Musik in Zelda, Final Fantasy, usw. für mich ein fester Bestandteil der Marke ist. Wenn ich an Final Fantasy denke, dann denke ich auch an aufdringliche Musik, an eingängige Rythmen die man auch nach Tagen noch summen kann.

Ich finde es sehr schade, dass Kai und Wolfang mit ihren Haltungen diesbezüglich wohl (leider) in der Tat für die Mehrheit der westlichen Entwickler sprechen. Ich hätte gerne mit eingängie Melodien in Videospielen, anstatt "nur" Soundscapes.
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Desotho
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von Desotho »

Terranigma hat geschrieben:Wenn ich allerdings an Videospielmusik denke und insb. auch Videospiele mit eingängigen Melodien, Rythmen und Themen, dann habe ich vor allem die Musik jp. Komponisten im Ohr. Japanische Komponisten für Videospiele würden wohl häufig widersprechen und sagen, dass die Musik nicht in der zweiten oder dritten Reihe zu stehen hat, sondern sich gerne auch in den Vordergrund drängen darf.
Bestes Beispiel dieses Jahr für mich ist NieR Automata. Ein großartiger Soundtrack der das Spielerlebnis extrem aufgewertet hat.
Aber auch YS VIII wäre ohne den tollen Soundtrack um einiges schlechter gewesen.
Auch bei den Persona Spielen kommt extrem viel Atmosphäre aus der Musik.
El Psy Kongroo
Wolfgang Walk
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von Wolfgang Walk »

Terranigma hat geschrieben:Kai und Wolfgang vertraten ja relativ einstimmig die These, dass gute Videospielmusik vor allem eine Soundscape bietet, d.h. idealerweise während des Spielens gar nicht bemerkbar ist, sondern unbewusst ihr Werk verrichtet. Kurz gesagt: Videospielmusik ist unaufdringlich, präsent, aber nie wirklich bemerkbar.

Das ist ja erst einmal das, eine These. Nun würde ich dem aber nicht unbedingt zustimmen.
Ich auch nicht. Und Kai, darauf würde ich wetten, auch nicht. Und eigentlich haben wir das auch klar gesagt. Natürlich trifft Musik immer das Un- und Unterbewusste. Das heißt nicht, dass sie am besten nicht bemerkt werden soll. Das hat keiner von uns so gesagt.
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Terranigma
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von Terranigma »

Wolfgang Walk hat geschrieben:Ich auch nicht. Und Kai, darauf würde ich wetten, auch nicht. Und eigentlich haben wir das auch klar gesagt. Natürlich trifft Musik immer das Un- und Unterbewusste. Das heißt nicht, dass sie am besten nicht bemerkt werden soll. Das hat keiner von uns so gesagt.
"Nicht bemerken" war hier wohl die falsche Wortwahl. Ich meinte eher: "nicht hängen bleiben soll". Kai sprach in dem Zusammenhang ja auch von "Soundscapes", d.h. einen musikalischen Teppich, der - anders als die Grafik - das Spiel im Hintergrund trägt. Bemerkt werden soll es natürlich schon, immerhin soll die Musik ja wirken. Gleichzeitig sagte Kai im Zusammenhang mit Gothic und Risen ja, dass die Herausforderung darin läge, dass die Musik nach einiger Zeit nicht anfängt zu nerven und nannte als Lösung, die Musik eher in Richtung "Ambient" zu komponieren, sodass sie keine eingängigen Rythmen, Melodien, usw. hat, die hängen bleiben könnten. Wenn ich an Videospielmusik denke, z.B. dem Jeremy Soule, so ist das auch mein Eindruck: abseits des Themes kann man den Rest der Musik wohl gut als "Ambient" bezeichnen.

Würde mir jemand ein Musikstück aus TES: Oblivion oder Risen 1 vorspielen, könnte ich nicht sagen, an welcher Stelle dieses Stück gespielt würde und ich könnte damit auch keine Erinnerung verbinden. Wenn du mir aber den Soundtrack von Zelda: A Link to the Past oder Final Fantasy 10 vorsetzt, kann ich in der Mehrzahl der Lieder recht genau sagen, wann und in diesem Zusammenhang dieses Lied gespielt wird und wahrscheinlich erinnere ich mich sogar daran, wann ich dieses Lied zum ersten Mal hörte. Musikalisch sehe ich da klare Unterschiede: Videospielmusik in westlichen Titeln - ich stelle das mal als Behauptung in den Raum! - ist zumeist recht tragend und verzichtet auf wieder erkennbare Rythmen. Die Videospielmusik, die mir hingegen im Ohr gelieben ist, kam aus Japan ... und hat in der Tat ein gewisses Nervpotential, wenn man gefühlte Ewigkeiten das hier hört. Aber dafür kann ich das Lied auch noch nach 10 Jahren summen. Von Baldurs Gate, Thief, Tomb Raider, Deus, System Shock und all diesen tollen Dingern ist mir gar nichts im Gedächtnis geblieben.


Ich will damit nicht sagen, dass das eine besser sei als das andere! Aber zumindest mein Eindruck nach der Folge war durchaus, dass ihr Musik in Videospielen eher als "Hintergrundmusik" versteht. Oder habe ich das ganz falsch verstanden?
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Vinter
Foul Tarnished
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von Vinter »

An der Stelle möchte ich erneut an den göttlichen Soundtrack von Hollow Knight hinweisen: https://christopherlarkin.bandcamp.com/ ... soundtrack" onclick="window.open(this.href);return false;

Insbesondere als audiovisuelles Gesamtergebnis in Verbindung mit der handgezeichneten Grafik ist das wirklich exzellent.

Was mir ebenfalls seit dem ersten Hören im Gedächtnis geblieben ist, dass das Illusive Man Thema von Mass Effect 2

https://youtu.be/UBLOvSb56Vc" onclick="window.open(this.href);return false;
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xaan
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von xaan »

Terranigma hat geschrieben:[...] Würde mir jemand ein Musikstück aus TES: Oblivion oder Risen 1 vorspielen, könnte ich nicht sagen, an welcher Stelle dieses Stück gespielt würde und ich könnte damit auch keine Erinnerung verbinden. Wenn du mir aber den Soundtrack von Zelda: A Link to the Past oder Final Fantasy 10 vorsetzt, kann ich in der Mehrzahl der Lieder recht genau sagen, wann und in diesem Zusammenhang dieses Lied gespielt wird und wahrscheinlich erinnere ich mich sogar daran, wann ich dieses Lied zum ersten Mal hörte. [...]
Ich finde das schwer vergleichbar. Risen oder TES sind sehr offene Spiele in denen der Spieler größtenteils tun und lassen kann was er will. Final Fantasy und Zelda wirken zwar auch offen, folgen aber einer festen Narration und legen besonders im Fall von Final Fantasy sehr viel wert darauf. Die Musik in FF dient also nicht nur der Untermalung des aktuellen Geschehens, sie ist oft auch verknüpft mit einschlagenden Ereignissen in der Story. Das kann ein Spiel wie TES schon allein deshalb nicht vorweisen, weil es keine nennenswerte Narration hat. Die Rolle der Musik ist hier nicht die selbe.

Ein anderer Aspekt ist die Langlebigkeit der Final Fantasy Reihe. Da etablieren sich natürlich auf Widererkennungsmerkmale, wie die Victory Fanfare. Mir fällt aus dem Stand keine westliche RPG Marke ein, die es auf 15 Teile gebracht hat. Und das wird imo auch nicht mehr passieren. Die Final Fantasy Titel spielen ja nicht alle in der selben Welt und folgen auch keiner fortlaufenden Narration. Westliche Entwickler würden soetwas heutzutage mit Sicherheit gar nicht unter dem selben Markennamen veröffentlichen, sondern jedes unter seinem eigenen Namen. Mit seiner eigenen Identität - auch in musikalischer Hinsicht.

Man denke nur, Biwoare würde Anfangen die Baldur's Gate Marke so zu verwenden wie Square/Enix die Final Fantasy Marke verwendet. Baldur's Gate in einer Steampunk Welt. Badur's Gate in einer futuristischen Welt. Baldur's Gate in einer modernen Welt mit realer Technologie .... sorry, das kann sich nur Final Fantasy noch erlauben, weil es sich das über die Jahre aufgebaut hat. Würde das ein anderer Entwickler versuchen, der Shitstorm der Fans würde über sie hinwegfegen, dass es nur so kracht.
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von Odradek »

Beste Spielemusik?
Tetris.

Ich muss nichts weiter sagen, ihr habt sie alle im Ohr und jetzt schon bereits als Ohrwurm.
Odradek
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von Odradek »

Axel hat geschrieben:
Odradek hat geschrieben:Beste Spielemusik?
Tetris.
Schade nur, dass Korobeiniki ein alter, russischer Folk-Song aus dem 19. Jahrhundert ist.

Was sicherlich eine celevere Idee von Nintendo war, diesen Song als Untermalung für die Gameboy Version zu nehmen. Ist aber keine Eigenenkomposition.

Weiß ich, aber auch im Podcast hat ja niemand behauptet, dass die Spielemusik exklusiv für das Spiel geschrieben sein musste. Im Gegenteil, Jochen hat ja auch vereinzelte gegenbeispiele genannt.
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echtschlecht165
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von echtschlecht165 »

Axel hat geschrieben:
Odradek hat geschrieben:Beste Spielemusik?
Tetris.
Schade nur, dass Korobeiniki ein alter, russischer Folk-Song aus dem 19. Jahrhundert ist.

Was sicherlich eine celevere Idee von Nintendo war, diesen Song als Untermalung für die Gameboy Version zu nehmen. Ist aber keine Eigenenkomposition.
ich wusste das nicht, danke :-)
Und ich höre mir die jetzt Playlist vom "Roten Armee Chor" an..... :violin:

Russische Musik und russische (Sowjet)Ästhetik mag ich sehr gerne, schon seit den klassischen Komponisten.
In Stein gemeißelt
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Terranigma
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von Terranigma »

xaan hat geschrieben:Ich finde das schwer vergleichbar. Risen oder TES sind sehr offene Spiele in denen der Spieler größtenteils tun und lassen kann was er will.
An sich ein guter Punkt, aber dann dachte ich mir ... ist die Offenheit wirklich relevant? In bestimmter Hinsicht was den gezielten Einsatz von Musik angeht hast du da fraglos recht, aber auch offene Spiele - z.B. Witcher 3 - sind wohl in gewisser Hinsicht planbar. TES und Risen - wobei das an sich einen sehr schönen Soundtrack hat! - sind da ggf. was die Offenheit angeht auch Extrembeispiele. Es ging mir eher um den Punkt im Gespräch, dass man als Komponist wohl Acht geben müsse, dass die Musik nach dem 150ten Mal nicht anfängt zu nerven. Aber auf eine gewisse Art tut sie das z.B. in Final Fantasy. Du hörst bei Kämpfen immer ein und dasselbe Lied - und man kämpft viel! Auf der Weltwarte läuft immerzu dasselbe Lied und auch dort ist man viel unterwegs. Ich sehe da nicht den strukturellen Unterschied im Weltendesign. Wenn der Spieler in <Stadt #18> kommt, kann ich ihm eine unaufdringliche Ambientmusik spielen oder eine wiedererkennbare Melodie. Das gilt für ein TES, Risen genauso wie für ein Final Fantasy oder Zelda. Aber in westlichen Titeln - ich bleib mal bei der Behauptung - entscheidet man sich fast immerzu für die Ambientmusik, die in der Situation effektiv ist, einem danach aber nicht weiter begleitet.
xaan hat geschrieben:[...] sorry, das kann sich nur Final Fantasy noch erlauben, weil es sich das über die Jahre aufgebaut hat. Würde das ein anderer Entwickler versuchen, der Shitstorm der Fans würde über sie hinwegfegen, dass es nur so kracht.
Für die Musik ist das doch aber nicht relevant. Im Endeffekt ist die Victory Fanfare auch somit das einzige Lied, dass quasi als Easteregg über alle Titel beibehalten wird, ansonsten hat jeder Teil einen eigenen Soundtrack, worunter aber sehr viele Ohrwürmer sind. Selbst von Final Fantasy 11 habe ich diverse Lieder im Ohr, obwohl ich das Spiel nie spielte. Von Baldurs Gate, Tomb Raider, o.A. anderen westlichen Großproduktionen ist da bei mir gar nichts hängen geblieben. Musikalisch verbinde ich mit diesen Spielen nichts, ggf. das Theme würde ich wiedererkennen. Zumindest die Folge verstand ich aber so, dass das durchaus ein gewünschter Effekt ist.
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von xaan »

Terranigma hat geschrieben:An sich ein guter Punkt, aber dann dachte ich mir ... ist die Offenheit wirklich relevant?
Relevant ist da nicht so sehr die Offenheit der Welt als viel mehr das Vorhandensein (oder Abhandensein) einer emotional mitnehmenden Narration. Wenn ich in Skyrim von einer Stadt zur Anderen laufe, dann ist dem kein markanter Moment innerhalb der Story zugeordnet. Vergleichbar ist das eventuell eher mit den nicht storyrelevanten Orten, die man in manchen FF-Titeln auf der Überlandkarte besuchen kann. Und siehe da, dort spielt dann auch keine markante Musik sondern "nur" ambientgedudel. Markante Musik ist den Momenten vorbehalten, in denen man nicht nur auf der Überlandkarte sondern auch in der Narration einen neuen Abschnitt betritt.

Vollkommen recht hast du natürlich damit, dass Repetition irgendwann anfängt zu nerven. Ein westliches Spiel in dem mir das zuletzt ganz gehörig aufgefallen ist ist Civ6. Da spielen sie immer das gleiche Thema mit Instrumenten die zum gewählten Volk und der aktuellen Technologiestufe passen. In der Theorie eine gute Idee. Aber in der Praxis hing es mir am Ende der ersten Partie zu den Ohren raus - und ich habe das Spiel seither nicht noch mal angefasst (wobei es da auch andere Gründe gibt, Civ6 hat ja mehr Problem als die Musik).
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Terranigma
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von Terranigma »

xaan hat geschrieben:Relevant ist da nicht so sehr die Offenheit der Welt als viel mehr das Vorhandensein (oder Abhandensein) einer emotional mitnehmenden Narration.
Das gilt doch ebenso für Zelda. Ob "A Link To The Past" oder "Ocarina of Time", die Handlung ist in allen Zelda-Titeln absolut belanglos und es gibt keine emotional mitnehmende Narration und Ocarina of Time kann man sogar als (kleine) Open World begreifen, dennoch arbeiten die Titel alle mit sehr eingängigen Melodien. Dass eine sehr rythmische Musik eine emotionale Narration voraussetzt, das sehe ich nicht gegeben. In der Final Fantasy-Reihe kommt beides zusammen, aber das ist wohl keine Notwendigkeit.
xaan hat geschrieben:Und siehe da, dort spielt dann auch keine markante Musik sondern "nur" ambientgedudel.
Nein. "Ambientgedudel" ist in dem Sinne Musik, die keine erkennbaren Rythmen, o.Ä. besitzt, d.h. die eben da ist, ohne dass man sie besonders heraushören würde. Wenn ich mir aber nur die Musik der Weltkarte von z.B. Final Fantasy 7 oder besonders auch Final Fantasy 8 anhöre, dann haben beide Lieder eine ganz klar erkennbare, sich wiederholende Melodie. Den Unterschied hört man denke ich gut, wenn man z.B. ein Stück aus TES - Oblivion danebensetzt, das auf keine Melodie setzt, sondern eben ... ja, als Ambientmusik eine Stimmung erzeugt.
xaan hat geschrieben:Vollkommen recht hast du natürlich damit, dass Repetition irgendwann anfängt zu nerven.
Das war eine Paraphrase der von Jochens Frage, nicht meine Meinung! Ich stimme schon zu, dass sich wiederholende Musik auf eine gewisse Art mit der Zeit nervt, aber ... irgendwie mag ich es auch so, weil ich so wiederkennbare Stücke (!) ganz klar bestimmten Personen, Orten, Völkern, Szenen, usw. zuordnen kann, eben weil sie sich so ins Hirn reingefräßt haben. Auch ein Grund, warum mir tatsächlich der Soundtack von CIV VI so gut gefällt, eben weil er eingängig ist und weil ich Völker nach kurzer Zeit bereits an ihrer Musik erkenne. Irgendwie kann das nerven, aber ich finde das toll! :)
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von xaan »

Terranigma hat geschrieben:Das gilt doch ebenso für Zelda. Ob "A Link To The Past" oder "Ocarina of Time", die Handlung ist in allen Zelda-Titeln absolut belanglos und es gibt keine emotional mitnehmende Narration und Ocarina of Time kann man sogar als (kleine) Open World begreifen, dennoch arbeiten die Titel alle mit sehr eingängigen Melodien. Dass eine sehr rythmische Musik eine emotionale Narration voraussetzt, das sehe ich nicht gegeben. In der Final Fantasy-Reihe kommt beides zusammen, aber das ist wohl keine Notwendigkeit.
Da kommen wir jetzt in die Frage was denn eingängig ist. Ich finde die Hintergrundmusik von Zelda nämlich nicht besonders eingängig und könnte auch keine separat gehörten Stücke einer bestimmten Szene im Spiel zuordnen - mal abgesehen vielleicht von dem "Kistenöffnen-jingle".

Aufgrund der Subjektivität würde ich vorschlagen, das hier zu beenden.
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Axel hat geschrieben:Während sich also in den westlichen Spielen nicht mal richtig, oder nur äußerst selten, getraut wird eine Melodie über ein ganzes Spiel zu etablieren, werden gerade in japanische Traditionsreihen bestimmte Themes über Jahrzehnte hinweg immer wieder neu geremixt und interpretiert. Und sorgen so für eine enormen Wiedererkennungswert.
Wie steht es den hierzu um den Soundtrack von Halo oder Command&Conquer?
Sind nicht zumindest das Theme von Halo und Hell March von CnC Red Alert westliche Bespiele für einen guten Markenkern?
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von Terranigma »

Sebastian Solidwork hat geschrieben:Wie steht es den hierzu um den Soundtrack von Halo oder Command&Conquer?
Sind nicht zumindest das Theme von Halo und Hell March von CnC Red Alert westliche Bespiele für einen guten Markenkern?
Die Themes sind oftmals toll und haben einen hohen Wiederkennungswert, siehe z.B. Battlefield oder Skyrim. Da zeigen die Komponisten ja, dass sie Ohrwürmer schreiben können, aber es in Spiel ansonsten nicht tun wollen. Das Können würde ich auch niemanden abschreiben. Jeremy Soule - der ja quasi der Hans Zimmer der westlichen Videospielmusik ist - hat sehr viel drauf in dieser Richtung, aber schreibt ansonsten abseits der Themes mittlerweile fast nur Ambientmusic.
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Terranigma hat geschrieben:
Sebastian Solidwork hat geschrieben:Wie steht es den hierzu um den Soundtrack von Halo oder Command&Conquer?
Sind nicht zumindest das Theme von Halo und Hell March von CnC Red Alert westliche Bespiele für einen guten Markenkern?
Die Themes sind oftmals toll und haben einen hohen Wiederkennungswert, siehe z.B. Battlefield oder Skyrim. Da zeigen die Komponisten ja, dass sie Ohrwürmer schreiben können, aber es in Spiel ansonsten nicht tun wollen. Das Können würde ich auch niemanden abschreiben. Jeremy Soule - der ja quasi der Hans Zimmer der westlichen Videospielmusik ist - hat sehr viel drauf in dieser Richtung, aber schreibt ansonsten abseits der Themes mittlerweile fast nur Ambientmusic.
Ist das nicht etwas was Axel den westlichen Spielen ganz absprach? Darauf kam mir es an. Es gibt auch in westlichen Spielen (wenige) Lieder die über Jahrzehnte gepflegt werden.

Wenn ich mich, dank deinem Nick, an Terranigma zurück erinnere, denke ich zu verstehen was du meinst. Jedes Lied hatte ein gewisse Präsenz und war nicht nur unterschwellige Ambientemusik.

War das nicht auch im Podcast, wo gesagt wurde das Filme auch bekannte Songs zum Untermalen ihrer Szenen nehmen? (Sonst sage ich das jetzt)
Es muss nicht immer Ambiente sein.
Im Zweifel sogar eine absichtliche popkulturelle Anspielung.
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Re: WALKthrough: Wie klingt gute Spiele-Musik?

Beitrag von Terranigma »

Sebastian Solidwork hat geschrieben:War das nicht auch im Podcast, wo gesagt wurde das Filme auch bekannte Songs zum Untermalen ihrer Szenen nehmen? (Sonst sage ich das jetzt)
Jochen sprach das ja an. Allerdings ist ein "Song" in dem Kontext ja was anderes, nämlich ein Lied mit Lyrics, Gesang, usw. In bestimmten Settings lässt sich das nur schwer einbauen, weil es nur schwer in die Phantasie einzubauen ist, z.B. bei Fantasy-RPGs, usw. In Filmen wird das gerne mal gemacht, aber auch da natürlich nicht in SciFi- oder Fantasy-Filmen. GTA arbeitet da ja auch viel Songs, weil's gut ins Bild passt. Wobei man natürlich auch in einem Fantasy-RPG in einer Taverne, auf einem Marktplatz, o.Ä. Musiker hinstellen könnte, die echte oder fiktive Songs spielen - hat man in Gothic 1 ja auch schon getan! ;)
Zuletzt geändert von Terranigma am 19. Okt 2017, 14:33, insgesamt 2-mal geändert.
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