Sebastian Solidwork hat geschrieben:
Sollte Witcher 3 ein Beispiel für schlecht gemacht Schwierigkeitsgrade sein? Dann kommt das bei mir nicht so an.
Mir geht es um die subjektive Erfahrung. Bin ich gerade Gott oder ist alles schwer.
Derzeit sind die Spiele mehr oder weniger fest auf eine Schwierigkeit eingestellt und es hängt stark vom Können des Spielers ab ob er die Beabsichtigte Erfahrung des Designers machen kann. Extrembeispiel Darksouls das kein Newbie anfangen sollte.
Was wäre wenn jeder Darksouls-Spieler in jedem Spiel seinen tatsächlichen Darksouls-Schwierigkeitsgrad hätte? Und jeder Newbie in jedem Spiel seinen tatsächlichen Newbie-Schwierigkeitsgrad?
Aber beide am Ende sagen: "Das war bock schwer, aber ich habe es geschafft."
In der Theorie klingt so ein automatisch anpassbarer Schwierigkeitsgrad ja ganz nett, aber in der Praxis wird es so wie du es beschreibst nicht funktionieren, zumindest nicht für Dark Souls. Es wird nämlich nicht darauf hinauslaufen, dass jeder die gleiche Dosis an Herausforderung bekommen wird, sondern dann komplett unterschiedliche Spielerfahrungen entstehen werden. Der einzige Weg soetwas überhaupt zu programmieren, wird es sein an den Zahlenwerten zu drehen. Dark Souls basiert darauf, dass man die Angriffsmuster der Gegner auswendig lernt und dies würde mMn dann komplett wegfallen.
Man sollte sich auch mal vor Augen führen, wie denn eine klassische Lernkurve funktioniert. Bei DS ist es so, dass man selbst beim Scheitern etwas lernt und das merkt das Spiel ja nicht. Nach deinem Vorschlag müsste das Spiel nach einer bestimmten Anzahl von Toden automatisch leichter werden, auch wenn der Spieler soviel dazu lernt , dass er es beinahe geschafft hätte.
Außerdem besteht die Herausforderung in DS nicht nur aus dem Combat, sondern auch durch viele andere Faktoren.
-Level/Welten-Design:
Der Spieler muss selber herausfinden, wo es im Spiel weitergeht.
-Taktisch klug sein:
Es ist zu empfehlen immer nur einen Gegner anzulocken.
-Erkunden/Aufmerksamkeit wird belohnt:
Ich kann schon vorher durch mein bloßes Auge Fallen ausmachen und es gibt hilfreiche Items, die sehr versteckt sind.
-Springen:
Es gibt einige schwierige Sprünge in diesem Spiel.
-Abwägen
Gehe ich im Level weiter oder setze ich meine Seelen vorher ein, dann Respawnen aber wieder alle Gegner.
-Rätselbosse
Es gibt einige Bosse, die nicht über das klassische Combat-System funktionieren. Man muss selbst herausfinden, wie man diesen Boss auf eine andere Art und Weise bezwingen kann.
Ich will damit nur sagen, dass dieses Spiel auf eine speziell designte Erfahrung hin programmiert worden ist. Ohne diese verschiedenen Zahnräder, die ineinander greifen wäre es eben kein Dark Souls mehr.
Die Spieler würden so ein System gnadenlos ausnutzen, man sollte sie nicht für so dumm halten (Extra Sterben etc)
. Es würde auch nur noch wenig Sinn machen seine Ausrüstung aufzuwerten oder seinen Charakter aufzuleveln wenn es keine Auswirkungen auf das Spiel hat.
Ich halte es auch für einen Irrtum, dass nur der Spieler entscheidet, wie das Spiel gespielt wird. Spiele funktionieren nur mit Regeln, die vom Entwickler festgelegt werden. Innerhalb dieser Spielwelt darf ich dann natürlich alles tun was möglich ist.
Wenn mir aber der Entwickler eine Möglichkeit gibt, das Spiel durchzuspielen, die aber keinen Spaß macht, dann liegt die Schuld beim Entwickler und nicht beim Spieler.
Der Spieler nutzt immer alle Optionen, die ihm zur Verfügung stehen. Darin liegt auch der Reiz von Herausforderungen, man will diese auf die beste Art und Weise lösen.
Abschließend zu
"Newbies sollten kein DS spielen"...
Doch sollten sie. Ich sehe es sogar als Vorteil an, wenn man vorher noch kein anderes RPG gespielt hat. Das größte Problem an dem DS-Einstieg ist das so "andere" Tutorial, was rein optional ist und ziemlich unscheinbar wirkt. Aber auch extrem wichtig...
Andere Spieler wurden in anderen RPGs darauf konditioniert, dass nur das essentiell wichtig ist, was dem Spieler unüberspringbar ins Gesicht gehalten wird.
Das macht DS anders, ich sehe aber auch nicht ein, warum sich From Software deshalb anpassen sollte, wie es von vielen verlangt wird.
Ich kenne deshalb einige Leute, die neben Dark Souls, noch nie ein anderes RPG gespielt haben. Natürlich ist es aber hilfreich mit dem Controller umgehen zu können...