Jochen hat geschrieben:Stuttgarter hat geschrieben:Die Bethesda-Aussagen sind vor allem eins: scheinheilig.
Was mich an der Bethesda-Argumentation so ratlos zurücklässt, habe ich ja weiter vorne in diesem Thread schon einmal gesagt: Selbst
wenn man davon ausgeht, dass das alles nur ein fiktives Regime in einem fiktiven Szenario sei und bestenfalls als Abstraktion für totalitäre/faschistoide Regime im Allgemeinen stehe - welchen Grund gibt es dann, alle Juden zu "entjuden"?
Der
einzige denkbare Grund besteht darin, dass die Existenz von Juden aus dem (vermeintlich) abstrahierten Fiktiv-Regime ein konkretes Nazi-Regime machten. Und wenn die Argumentation tatsächlich lautet, dass Juden die Nazis bedingen (oder umgekehrt), dann wäre das der Gipfel des Zynismus.
Ja, hab ich schon mehrfach von Dir gelesen (und hätte den Tiger jedes Mal dafür knuddeln können..).
Ich finde, mit der bei spieletipps angegeben Begründung zeigen sie deutlich, dass sie, freundlich formuliert, die Sache nicht zu Ende gedacht haben. Wäre das nämlich ihre Intention gewesen ("" Der fiktive Ansatz erlaubt es uns zu zeigen, dass ein repressives, menschenverachtendes, faschistisches Regime auch außerhalb des historischen Kontexts jederzeit für Angst und Schrecken sorgen kann und somit massiven Widerstand herausfordert."), dann hätten sie in allen Versionen auf Nazis etc verzichten können und stattdessen eine Parabel bauen können - Rowling hat ja vorgemacht, dass man eine Geschichte über Nazis erzählen kann, ohne sie so zu nennen.
(Ich weiß, sie weist das weit von sich - aber spätestens mit dem Arier... äh Zauberernachweis im siebten Band hat sie halt komplett verspielt.)
Aber "Wolfenstein" ist halt nirgendwo eine Parabel. Nur bei uns. Weil wir Deutschen schlauer sind als der Rest der Welt und auch die subtilen Hinweise verstehen, vermute ich mal.