(Bilder in den Spoilern)
Von Lemstrauss – hier im Forum als Batcoiler unterwegs – habe ich Dead by Daylight gewichtelt bekommen. Es ist ein Multiplayerspiel, bei dem vier Überlebende gegen einen Killer antreten. Bots gibt es nicht.
Das grundlegende Spielprinzip kurz umrissen: Auf einer überschaubaren, aber nicht zu kleinen, Karte sind sieben Generatoren verteilt. Von diesen müssen fünf repariert werden, anschließend können die beiden Ausgänge geöffnet werden und die Überlebenden entkommen.
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Dann gibt es Seasons. Für fast jede Aktion während einer Runde erhält man am Ende Punkte, ab einem gewissen Wert pro Runde kann man im Rang aufsteigen. Die Seasons werden allerdings monatlich zurückgesetzt. Wer also nicht regelmäßig und viel spielt, wird auf den hinteren Rängen bleiben. Hier tummeln sich also nicht nur Anfänger, auch Leute, die einfach länger nicht oder unregelmäßig gespielt haben, aber eigentlich deutlich besser sind.
Außerdem gibt es Daily Rewards. Jeden Tag eine neue Aufgabe, die ich als Überlebender oder Killer erfüllen kann und dafür mit Blutpunkten belohnt werde.
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Für jeden Charakter gibt es ein eigenes Progressions-System, das sogenannte Bloodweb.
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Uff, höre ich hier schon die ersten ächzen, das klingt alles kompliziert. Beim ersten Start ging es mir genauso. Ich habe mich durch die ganzen Menüs und Systeme geklickt und war ziemlich aufgeschmissen. Also einen Überlebenden gewählt und ohne viel Ahnung die erste Runde gestartet. Die Karten spielen alle bei Nacht und sind dementsprechend dunkel und ich stand da wie der Ochs vorm Berg.
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Die Positionierung der einzelnen Kartenelemente – Generatoren, Ausgänge, Behausung des Killers – ist immer zufällig, ich habe jedoch schnell meinen ersten Generator gefunden und mit dem Reparieren angefangen. In zufälligen Intervallen tauchen Skillchecks auf.
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Ich muss in einem bestimmten Bereich die Leertaste drücken, ansonsten wird mein Fortschritt etwas zurückgesetzt, es ertönt ein lauter Knall und der Killer kriegt dazu eine visuelle Einblendung. Dann ist Verstecken angesagt. Meine erste Runde lief sehr gut, der Killer war mit meinen Mitspielern beschäftigt. Ich konnte in Ruhe reparieren, das Ausgangstor öffnen und fliehen. Sehr schön!
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Nach einigen Guides hatte ich einige grundlegende Mechaniken auch besser verstanden. Die Überlebenden spielen in der 3rd-Person, haben also eine sehr schöne Übersicht über ihre Umgebung. Dem Killer steht nur die 1st-Person zur Verfügung, gerade in Verfolgungen kann er also leichter die Übersicht verlieren. Dafür geht er schneller, als die Überlebenden rennen können.
Damit der Killer seine Opfer finden kann, hat er einige Anhaltspunkte. Ihm werden immer alle noch nicht reparierten Generatoren angezeigt, diese wird er also regelmäßig patrouillieren. Überlebende, die rennen, hinterlassen für einige Sekunden helle rote „Kratzspuren“, die der Killer verfolgen kann. Werden sie verletzt, hinterlassen sie zudem eine Blutspur und stöhnen hörbar. Bei missglückten Skillchecks – reparieren, heilen – sowie vollständig reparierten Generatoren erhält der Killer einen deutlichen Hinweis auf den entsprechenden Ort.
Hat der Killer einen Überlebenden gefunden, muss er ihn erst zweimal ihm mit seinem Angriff treffen, bevor dieser zu Boden geht und ihn danach zu einem der Fleischerhaken tragen.
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Mit dem ganzen Wissen und einem besseren Verständnis der Mechaniken habe ich mich dann wieder herangewagt. Als Killer habe ich nur ganz wenige Runden gespielt, kann dazu also wenig sagen. Ich fand es durchgehend spannender, als Gejagter im Team zu agieren. Und öffentliche Spiele sind Glückssache. Ragequits, campende Killer, dumme oder schlicht unerfahrene Mitspieler, kann und wird alles passieren. Aber wenn man faire Mitspieler hat, macht eine Runde wirklich Spaß. Spielt man alleine, ist die Anspannung greifbar, gerade zum Beginn. Ist der Killer in meiner Nähe oder jagt er wen anders und ich kann in Ruhe die Generatoren reparieren? Wenn dann das Herzklopfen erscheint oder man mit einem lauten Knall einen Skillcheck vergeigt, fühlt man sich direkt wie auf dem Präsentierteller. Schnell verstecken, bis die Luft rein ist!
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In die meisten Spielsysteme habe ich mich inzwischen ganz gut eingefunden, auch wenn die Auswahl meiner Gegenstände und Fähigkeiten vor Rundenstart doch recht willkürlich erfolgt. Gerade Gegenstände kann man auch im Spiel in Kisten finden und wird im Bloodweb ausreichend damit zugeworfen.
Schade für Vielspieler: ab einem gewissen Level mit einem bestimmen Überlebenden kann ich seine besonderen Fähigkeiten für alle anderen freischalten, die Charaktere werden damit redundant. Ebenso wie die optische Anpassung. Wer will schon mit einem knallroten Shirt rumlaufen, wenn er dadurch nur einfacher entdeckt wird?
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Die meisten Karten sind schön gestaltet, relativ offen, sodass man den Überblick behält und viele Ausweichrouten hat, falls man entdeckt wird.
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Die Grafik ist okay, reißt aber keine Bäume aus. Es ist eben alles sehr dunkel, aber das ist dem Setting geschuldet und für das Gameplay nötig – es begünstigt das Versteckspiel. Allerdings hat man auch wenig Zeit, seine Umgebungsgrafik in Ruhe zu studieren, das geht also schon in Ordnung. Die Soundkulisse ist dafür richtig gut und sorgt für Nervenkitzel pur. Es ist sehr ruhig, die einzigen Geräusche werden von Spielern versursacht. In Reparatur befindliche Generatoren rattern, aufgeschreckte Krähen fliegen weg, ein Herzklopfen kündigt den Killer an. Je ruhiger, desto besser.
Was würde ich also als Fazit/ Wertschätzung drunter schreiben? Erstmal ein großes Danke an Lemstrauss für das Spiel und seine Hilfe beim Einfinden! Alleine hätte ich es mir nie gekauft, das Wichteln hat sich definitv gelohnt. Es war interessant und hat Spaß gemacht. Leider ist bei mir nach 20 Stunden ein wenig die Luft raus. Das Spielprinzip ist stets das gleiche und gerade wenn man alleine spielt, reicht es nach einigen wenigen Runden auch wieder. Zum Teil muss ich mir das selber ankreiden, da ich mit dem Killer weniger anfangen kann. Wer gerne auf die Jagd nach Überlebenden geht, hat auch alleine sicher mehr und länger Spaß. Mir fehlt auf Dauer etwas die Abwechslung. Ich werde es noch ein wenig weiterspielen, gerne auch nochmal im Teamspeak.
Die Dauer des Matchmakings ist übrigens gut. Ich habe zu allen Tageszeiten gespielt und musste selten lange warten, bis eine Runde gestartet ist.
Für wen ist Dead by Daylight nun bei welchem Preis interessant? Wenn ihr aus dem privaten Freundeskreis Mitstreiter begeistern und euch über Teamspeak und Co. absprechen könnt und generell ein Interesse an solchen Multiplayertiteln habt, macht ihr wenig falsch. Allerdings würde ich auch dann raten, auf den Sale zu warten und es für 10€ mitzunehmen. Warum? Wenn es euch wirklich gut gefällt und ihr viel spielt, gibt es immer noch die DLC mit neuen Charakteren, für die ihr dann Geld ausgeben könnt.
Habt ihr ein grundsätzliches Interesse, aber keine Mitstreiter, macht ihr mit 10€ auch wenig falsch.
Als Wertung würde ich wohl eine niedrige 7 geben. Die Atmosphäre kann wirklich sehr gut und beklemmend sein und das Triumphgefühl bei einer siegreichen Runde ist auch schön. Mir fehlt es an Abwechslung und um richtig gut zu werden, fehlt mir bei den meisten Multiplayertiteln die Motivation, ich spiele gerne viele verschiedene Spiele.