Darkcloud hat geschrieben:DanteAlucard88 hat geschrieben:Da ich gerade meine persönliche Enttäuschung des Jahres durchgespielt habe und keinen Thread fand, der sich mit dem Thema beschäftigt, dachte ich, dass ich mal dieses alljährliche Thema eröffne (falls es einen gab: Mea culpa).
Öh ja welches ist es denn?
Also bei mir ist das dieses Jahr echt schwer. Allgemein bin ich selten enttäuscht, da ich von vielen Spielen die ich nicht so toll finde von vorn heraus nichts erwartet habe.
Ich würde fast sagen Nier: Automata, auch wenn es in meiner GOTY-Liste ist. Einfach weil ich Drakengard 3 und das erste NIER besser fand.
- Hast auf deine Frage schon fast selbst geantwortet, denn auch bei mir ist es Nier: Automata.
PlatinumGames gehören zu meinen Lieblingsentwicklern, Nier gehört zu meinen (alleraller)liebsten Spielen der letzten Dekade und ich hatte dementsprechend sehr große Hoffnungen auf das Spiel gesetzt und war auch extrem happy als es angekündigt wurde. Das Spiel hat für mich aber extrem viele Spielspaßkiller gehabt. Besonders der zweite Durchlauf war für mich der schlimmste Killer und fand ich vollkommen unnötig bis aufgesetzt.
Es ist ja nicht das erste mal gewesen, dass man als Spieler in einen anderen Charakter schlüpft um dann nochmal die bisherige Story aus einer anderen Sichtweise zu erleben, aber hier ist dieser Charakter ja eh fast die ganze Zeit schon bei mir gewesen und das was dann den Hauptunterschied ausgemacht hat, das war dann echt nicht soviel, nicht so berauschend und gab mir ein extremes Gefühl von Streckung der Spielzeit, die auch ohne den zweiten Durchlauf ordentlich gewesen wäre. Final Fantasy hat das so extrem viel besser gelöst und ich frage mich daher auch dauernd, wieso man mich nicht im ersten Durchgang einfach zwischen den Charaktern beliebig wechseln lässt und mich dann wählen lässt, welchen Pfad ich erleben will.
Desweiteren fand ich auch sonst vieles in der Erzählung nicht gelungen und vieles bleibt in Ansätzen stecken. Adam und Eve werden einfach mal so irgendwie Nebenbei reingebracht und einfach gekillt, bevor das Spiel dann nochmal richtig loslegt und die meisten Philosophischen Ansätze sind meistens immer nur ein kurzes Aufflackern und werden kaum wirklich thematisiert. Meistens hatte ich das Gefühl, dass jemand mal einen "Ich bin so deep"-Spruch bringt und danach geht es wieder mit etwas anderem weiter, obwohl eben manche Themen echt interessant gewesen wären, wenn man sie weiter verfolgt hätte. So hatte man am Ende das Gefühl, dass man die Oberthematik schon etliche Male woanders erlebt, vielleicht sogar besser erlebt, hat. Ein bisschen mehr Ausarbeitung hätte dem Spiel sehr gut getan, die guten Ansätze sind vorhanden.
Hinzu kam, dass mich die Kämpfe nicht begeistern konnten, obwohl ich vor allem das Upgrade-System dazu an sich echt super fand. Kämpfe spielten sich sehr ähnlich, wenn man sich nicht selbst die Abwechslung gesucht hat und das Upgrade-System konnte einen recht früh overpowern mit gewissen Kombinationen. Die Flugeinlagen und Sidescrolleinlagen wurden mir viel zu oft gebraucht, nutzten sich schnell ab und war spielerisch recht langweilig die meiste Zeit, aber immerhin sehr gut präsentiert. Das Hacking wurde irgendwann auch eher nervend, weil es spielerisch auch total simpel war.
Dass ich mich am Ende auch eher durchquälen musste, war vielleicht auch etwas meine Schuld, weil ich wohl unterschätzt habe wie sehr die Feinde aufleveln. Es hat keinen Spaß gemacht mit Level 40 gegen Level 60 Gegner zu kämpfen und zogen mein persönliches Spielerlebnis umso mehr runter.
Über die Open-World kann man streiten. Ich fand es schön, dass sich das Zentrum immerhin im Laufe des Spiels immer mehr verändert, aber die Welt ließ mich ansonsten eher kalt. Ich hätte ein paar mehr Dörfer gut gefunden, die auch ein bisschen Charakter haben. Das Widerstandslagen und Pascals Dorf sind ja hauptsächlich zwei Knäule, bei denen alle irgendwie aufeinanderhocken.
Trotz all meiner Kritikpunkte ist Nier: Automata kein richtig schlechtes Spiel geworden, aber es hätte irgendwie soviel besser sein können. Aber wenn man insgesamt auf das Jahr so zurückblickt, dann kann man froh sein, dass solche Spiele überhaupt noch gemacht werden und immerhin etwas ausprobiert wurde. Mich würde es auf jeden Fall freuen, wenn das Franchise weitergeführt wird, aber vielleicht doch lieber wieder etwas Zelda-artiger( wie ich den ersten Teil empfunden habe).
- Das bringt mich auch zu meiner zweiten Enttäuschung. Meine zweite Enttäuschung dieses Jahr wäre zwar bisher Zelda, aber da ich das nicht durchgespielt habe, will ich dem Spiel nicht so unrecht tun und bloß sagen, dass mich die Wildschweinjagd am Anfang schon relativ genervt hat und mich das laufen durch die Open-World bisher kalt gelassen hat. Ich werde es aber sicher mal weiterspielen und vielleicht springt der Funke ja noch über.
- Die dritte Enttäuschung war Agents of Mayhem. Sie ist eigentlich die bitterste Enttäuschung der Drei, weil das Spiel, einfach gesagt, echt nicht gut geworden ist. Bei den vorherigen Beispielen lag die Enttäuschung vor allem auch ein bisschen an meiner Voraberwartung an ein tolles Spielerlebnis. Bei Agents of Mayhem hatte ich eigentlich wenig erwartet, aber das wurde dann unterboten. Auf dem Papier hat es ganz nette Systeme implementiert und verzichtet zum Glück auf "Wannabe-Realismus" vieler anderer Spiele, aber das Spiel ist so dermaßen repetitiv und dieses Copy and Paste-Missonsdesign aus der Hölle ist schon in Nebenaufgaben anderer Spiele grausam. Mir das auch noch in vielen Hauptmissionen aufzudrücken tut echt weh. Das hat Volition schon besser hinbekommen.
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