En detail: Bioshock Infinite

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Stew_TM
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Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von Stew_TM »

Also die Kritik am Shooter-Part von BioShock: Infinite konnte ich immer schon nur in Teilen nachvollziehen, zum Beispiel kann ich mich nicht erinnern, wann abgesehen vom Endkampf mehrere Gegnerwellen gespawnt wurden. Man kämpfte immer von Anfang an gegen die vollzählige Mannschaft an Gegnern. Einschränkend muss ich sagen, dass ich Infinite zwar insgesamt viermal durchgezockt habe, das letzte mal aber nun auch schon wieder drei Jahre her ist.

Was mich am meisten gestört hat war die Vorhersehbarkeit der Encounters, bedingt durch die Risse. Ansonsten fand ich das Gunplay zumindest grundsolide. Die Steuerung war herrlich direkt, die Auswahl der Waffen groß. In Kombination mit den Kräften empfand ich den Schwierigkeitsgrad allerdings eher zu leicht als zu schwer. Ich habe nach wenigen Stunden auf den höheren umgestellt. Es stimmt, manche "Heavys" waren nur mit Kugeln sehr schwer kleinzukriegen. Umso wichtiger waren hier aber die Kräfte. Während die Plasmide im ersten BioShock noch weitesgehend überflüssig waren, spielen sie bei Infinite endlich eine viel größere Rolle. Ich hatte vor allem viel Spaß damit, die Kombinationen auszuprobieren. Neben ihrer Effektivität sahen die Feuerkrähenfallen schließlich auch einfach unglaublich cool aus. Ich empfand das Gunplay sogar als so erfüllend, dass ich einige Zeit in den Kampf-DLC gesteckt habe.

Vielmehr war ich überrascht wie schwach ich das Gunplay im ersten BioShock im Nachhinein empfand, als ich es vor zwei Jahren noch einmal spielte. Die Waffen sind furchtbar schwammig und es gibt so gut wie kein Trefferfeedback. Das hatte ich nicht mehr so auf dem Schirm. Nach Infinite ist es mir aber sehr aufgefallen.

Ich freue mich jedenfalls jetzt sehr auf die Folge, schon die Sonntagsfolge zu Infinite war super. :)
WarMalGut
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Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von WarMalGut »

Habe mir BioShock Infinite zum Release gekauft, aber nur einige Stunden gespielt. Mir hat die Ballerei einfach gar keinen Spaß gemacht. Dabei habe ich grundsätzlich gar nix gegen Shooter. Ich fand auch diese ganzen Kräfte irgendwie total aufgesetzt. Da ich es nie zu Ende gebracht habe, habe ich mich irgendwann mal spoilern lassen.
Ich habe mir dann den Podcast angehört und wollte dem Spiel noch mal eine Chance geben. Und die ganze Anfangssequenz ist einfach großartig. Aber sobald es an die Waffe geht, war wieder alle Begeisterung dahin. Bioshock und ich, wir werden keine Freunde mehr. Ich gebe es auf.
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derFuchsi
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Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von derFuchsi »

Jochen findet also das deutsche Wort Exzeptionalismus furchtbar aber findet überhaupt nichts bei Exceptionalism. Bei "Iksseptschnalism" beiß ich mir fast den Knoten in der Zunge ab den ich mir beim Sprechen gemacht habe. Will mir nicht in den Kopf wie man da ein Wort besser finden kann als das Andere.

Beabsichtigt ihr das Spiel irgendwann komplett durch zu besprechen in der Reihe? Wäre cool, hat echt Spaß gemacht da zuzuhören. Hätte gerne eure Definition der Auflösung der Geschichte gehört.
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Ines
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Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von Ines »

Ach, eine schöne Folge! Jetzt habe ich Lust, das Spiel nochmal zu spielen, um nochmal auf die Details zu achten.
Ganz interessant fand ich, dass sich die dargestellte Religion in all ihrem Fanatismus doch in Richtung eines eine Stadt führenden Pragmatismus bewegt (zum Beispiel dadurch, dass die Taufe zu einem formellen Aufnahmeritual wird, dem die innere Überzeugung des Täuflings egal ist. Das ist etwas, was meiner Erfahrung nach von zum Beispiel Baptisten häufig an der Praxis der Kindstaufe kritisiert wird).
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zackzackab
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Re: RE: Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von zackzackab »

Claudine_Salome hat geschrieben:Ach, eine schöne Folge! Jetzt habe ich Lust, das Spiel nochmal zu spielen, um nochmal auf die Details zu achten.
Ganz interessant fand ich, dass sich die dargestellte Religion in all ihrem Fanatismus doch in Richtung eines eine Stadt führenden Pragmatismus bewegt (zum Beispiel dadurch, dass die Taufe zu einem formellen Aufnahmeritual wird, dem die innere Überzeugung des Täuflings egal ist. Das ist etwas, was meiner Erfahrung nach von zum Beispiel Baptisten häufig an der Praxis der Kindstaufe kritisiert wird).
Vielleicht wird die Gesinnung aber auch schon geprüft, bevor man in die Wolken geschossen wird. Schließlich wird nicht jeder zu dem Leuchtturm finden oder das Passwort für ihn kennen. Nur so ein Gedanke.
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Ines
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Re: RE: Re: RE: Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von Ines »

zackzackab hat geschrieben:
Claudine_Salome hat geschrieben:Ach, eine schöne Folge! Jetzt habe ich Lust, das Spiel nochmal zu spielen, um nochmal auf die Details zu achten.
Ganz interessant fand ich, dass sich die dargestellte Religion in all ihrem Fanatismus doch in Richtung eines eine Stadt führenden Pragmatismus bewegt (zum Beispiel dadurch, dass die Taufe zu einem formellen Aufnahmeritual wird, dem die innere Überzeugung des Täuflings egal ist. Das ist etwas, was meiner Erfahrung nach von zum Beispiel Baptisten häufig an der Praxis der Kindstaufe kritisiert wird).
Vielleicht wird die Gesinnung aber auch schon geprüft, bevor man in die Wolken geschossen wird. Schließlich wird nicht jeder zu dem Leuchtturm finden oder das Passwort für ihn kennen. Nur so ein Gedanke.
Ja stimmt, aber so rein theoretisch hätte einen der Priester dann ja sofort wieder zurück schicken müssen. Oder die Wachen rufen. Gut, das wäre im Kontext des Spiels dann komisch gewesen und der ganze Einstieg wäre kaputt gegangen. Aber hier wird ja schon betont, dass die reine Geste reicht, um rein zu kommen. Selbst wenn man sagt, dass man mit dem Glauben nichts am Hut hat und nur in die Stadt will.
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derFuchsi
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Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von derFuchsi »

So wars im Mittelalter doch ständig. Mal waren in einer Gegend die Protestanten an der Macht, mal die Katholiken und jedes mal wurde die Bevölkerung zwangsumgetauft. Was man wirklich geglaubt hat war egal.
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Ines
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Re: RE: Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von Ines »

derFuchsi hat geschrieben:So wars im Mittelalter doch ständig. Mal waren in einer Gegend die Protestanten an der Macht, mal die Katholiken und jedes mal wurde die Bevölkerung zwangsumgetauft. Was man wirklich geglaubt hat war egal.
Genau. Und das wird ja von vielen alternativen Glaubensgemeinschaften, auf die sich ja im Spiel gerade mit der Art der Taufe und der ganzen Inszenierung des Glaubens bezogen wird, kritisiert. War das bei den Baptisten, wo man, wenn man als Kind schon getauft wurde, kein vollwertiges Gemeindemitglied mehr werden kann, weil man nur einmal getauft werden darf? Und dann macht eine solche Religion wie der Comstock-Kult das zu einer Art formellen Akt. Das fand ich schon auffällig.
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zackzackab
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Re: RE: Re: RE: Re: RE: Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von zackzackab »

[quote="Claudine_Salome]

Ja stimmt, aber so rein theoretisch hätte einen der Priester dann ja sofort wieder zurück schicken müssen. Oder die Wachen rufen.[/quote]

Wieso? Wenn nur die es überhaupt bis in die Wolken und zur Taufe schaffen, die auf dem Festland ausgewählt wurden, gibt es bei der Taufe in der Regel nichts auszusieben und abzuweisen. Die Sicherheitsvorkehrung für Booker saß ja im Leuchtturm. Und die Gesellschaft wirkte auf mich nicht gerade bunt und inklusiv (vox populi, Phänotypus der Bewohner). Der Auswahlprozess dürfte also vorgelagert sein.
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Lurtz
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Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von Lurtz »

Terranigma hat geschrieben:Mein Problem mit dem hohen Schwierigkeitsgrad - Ich habe leider auf dem gespielt - war nicht der Anspruch, sondern dass das repetitive Gameplay dadurch extrem gestreckt wird. Nicht nur arbeitet das Spiel exzessiv mit spawnenden Gegnerwellen, auf höheren Schwierigkeitsgraden werden die Gegner auch zu sehr zähen Bulletsponges.

Das Gameplay fühlte sich wie eine ständige Werbeunterbrechung an, während ich nur wissen wollte, wie es in der Handlung weitergeht. Stattdessen konnte man bereits vor Beginn eines Kampfes am Leveldesign ablesen, dass da gleich wieder Gegnerwellen spawnen. Auf Easy dürfte es eine angenehmere Spielerfahrung sein. Als Walking Simulator hätte ich es besser gefunden ...
Exzessiv spawnende Gegnerwellen? Das ist doch faktisch einfach falsch.

Zähe Bulletsponges? Nein, dann hattest du die falsche Strategie.

Ich will hier ja nicht das Scheinargument "du hast es falsch gespielt" aufmachen, aber zumindest bis auf schwer spielt es sich wunderbar flüssig, wenn man die Möglichkeiten nutzt und nicht nur stur ballert.
lolaldanee hat geschrieben:Allein, dass man diese Diskussion so führen kann, zeigt doch schon recht gut, wie sehr Levines Spiele unter grober ludonarrativer Dissonanz leiden...
Da kenne ich weit schlimmere Beispiele.
Nachtfischer hat geschrieben:Ist ja auch die Frage, warum das Ding überhaupt ein Shooter sein muss...
Weil das Spiel sonst nicht mit dem Budget finanziert worden wäre.
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Maulwuerfel
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Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von Maulwuerfel »

Ich habe es auch wegen der Shooter-Passagen abgebrochen. Die fand ich ganz grauenhaft.
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Nuro
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Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von Nuro »

derFuchsi hat geschrieben:So wars im Mittelalter doch ständig. Mal waren in einer Gegend die Protestanten an der Macht, mal die Katholiken und jedes mal wurde die Bevölkerung zwangsumgetauft. Was man wirklich geglaubt hat war egal.
IMO haben Katholiken und Protestanten die Taufe immer schon gegenseitig akzeptiert als Aufnahme zum christlichen Glauben. Eine "Umtaufung" bei den Konfessionen gibt es eigentlich nicht.
Claudine_Salome hat geschrieben:Und das wird ja von vielen alternativen Glaubensgemeinschaften, auf die sich ja im Spiel gerade mit der Art der Taufe und der ganzen Inszenierung des Glaubens bezogen wird, kritisiert. War das bei den Baptisten, wo man, wenn man als Kind schon getauft wurde, kein vollwertiges Gemeindemitglied mehr werden kann, weil man nur einmal getauft werden darf?
Einige Freikirchen akzeptieren die Taufe ohne Glaubensbekenntnis nicht, d.h. man ist dann kein richtiges Mitglied oder auch ganz draußen. Das durch eine "ungültige" Taufe die "richtige" unmöglich wird wüsste ich nicht.
Die großen Kirchen haben ja auch ein mehrstufiges Aufnahmeverfahren, zumindest von den Protestanten kenn ich das. Mit der Taufe ohne Glaubensbekenntnis ist man noch kein vollwertiges Mitglied und von einige Ritualen (z.B. Abendmahl) ist man noch ausgeschlossen. Nach der Christenlehre feiert man dann die Konfirmation als Bestätigung der Taufe und eigenständigem Bekenntnis des Glaubens.
biaaas
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Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von biaaas »

Nach dem Hören habe ich es noch mal installiert und angefangen zu spielen.
Die Szene mit den Glocken und der Reaktion im Himmel hat mich irgendwie an Spielbergs "Unheimliche Begegnung der dritten Art" errinnert. Da wurde auch mit Licht und Tönen kommuniziert: https://www.youtube.com/watch?v=AphKxQ2NsQo" onclick="window.open(this.href);return false;
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Terranigma
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Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von Terranigma »

Lurtz hat geschrieben:Ich will hier ja nicht das Scheinargument "du hast es falsch gespielt" aufmachen, aber zumindest bis auf schwer spielt es sich wunderbar flüssig, wenn man die Möglichkeiten nutzt und nicht nur stur ballert.
Nun, da sind wir in dem Fall wohl nicht einer Meinung. Aufgrund der Risse konnte ich bereits vor Beginn eines Kampfes erkennen, dass der folgende Bereich - der zumeist auch entsprechend großräumiger war - nun wie im aktuellen Doom für die nächsten zwei, drei Minuten zu einer "Arena" umfunktioniert wird, wo Gegner aus allen Richtungen spawnen, und das für einge ganze Zeit. Dann gab es, sofern ich mich nicht ganz irre, auch noch ein Alarm-System, welches potentiell - außer man schaltete den Alarmgeber schnell genug aus - auch Gegner spawnen konnte. Das ließ sich vermeiden, allerdings war auch hier spielmechanisch wieder ein "Spawnen" eingebaut, und das ist eines der Systeme, die ich in Shootern nicht leiden kann. Bzgl. der Bullet Sponges ist das wohl eine Frage des Empfindens; ich empfand die Gegner auch bei wechselnden Waffen- und Fähigkeitseinsatz auf "Schwer" auch nicht anspruchsvoll, sondern einfach nur zäher. Es hat die Kämpfe gezogen, aber nicht besser gemacht.

Ich bin da sicherlich auch voreingenommen, weil ich System Shock 2 derart großartig fand ich die Bioshock-Reihe bis heute für eine herbe Enttäuschung halte. Ja, die Szenerien und Handlungen sind toll, aber würden in einem Walking Simulator genauso gut oder sogar besser funktionieren. System Shock 2 war hingegen auch ein wirklich gutes Spiel. Das waren die Bioshock-Titel für mein Dafürhalten nie. Beim Spielen von Bioshock dachte ich ich mir insofern immer, wie gerne ich doch einen spielerischen Nachfolger zu System Shock anstatt das hier gehabt hätte ... naja. :D
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Freitag hat geschrieben:Danke für die Tipps, aber das hatte ich bereits im Hinterkopf. Werde auf Mittel anfangen und bei Bedarf runterstellen. Das mäßige Shooter-Gameplay war damals der Grund, warum ich Bioshock 1 abgebrochen und den zweiten nie gespielt habe.
(Jaja, ich sammel schonmal Holz für den Scheiterhaufen ...)
Ich finde Infinite hat das wesentlich bessere Shooter-Gameplay als der erste Teil. Ich kann sogar die Kritik an den Shooter-Passagen nicht so recht nachvollziehen, da ich es alleine durch die Anwesenheit von den Vigors sowie das (ich nenne es jetzt mal so) vertikale Gameplay als abwechslungsreich und befriedigend empfand. An nervige Bulletsponges kann ich mich nicht erinnern, denn es gab fast immer einen Vigor, den man gegen stärkere Gegner erfolgreich einsetzen konnte.

Mal noch paar Random Dinge, die mir einfallen, die ich gerade nicht so recht in fließenden Text zu verpacken vermag:
  • "Girls just wanna have fun" hört man auch irgendwann später im Spiel im Original durch einen Tear
  • lleine durch den Anfang bis zur Tombola (und vor allem dann aufgrund der Tombola) schafft Infinite es so gut wie sonst kaum ein Shooter mir eine wirkliche Motivation zu geben, die Gegner umzulegen
  • Elizabeth ist imo einer der besten NPCs überhaupt und meiner Meinung nach in irgendeinem Format fast mal eine eigene Folge wert :D (En Detail womöglich?^^). Alleine wie sie es schaffen, ihre Emotionen über die Gesichtsanimationen und ihre Gestik darzustellen, ist fantastisch. Dazu gesellt sich noch, dass sie zu keinem Moment im Spielverlauf blöd im Weg rumsteht und Wege blockiert (umso nerviger finde ich Burial at Sea, wo letzteres auf einmal komplett fehlt). Ich finde es auch echt cool, wie Elizabeth einen im Laufe des Spiels dann immer wieder mit Kram wie Heilitems, Munition oder Geld versorgt - zumal die Animation, wie sie Booker die Münze zuwirft selbst nach 10h noch cool aussieht.
  • Die Lootmechanik in BioShock - auch in Teil 1 - ist einfach nur der letzte Scheiß. Abgesehen davon, dass das Geblinke, wie zurecht angemerkt, direkt am Anfang total deplatziert wirkt, nervt die gesamte Mechanik. Bis auf einzelne Alkoholflaschen nehme ich sowieso immer einfach alles auf, dann kann ich den Kram doch auch einfach direkt finden, ohne zusätzlichen Tastendruck (sogar zwei Tastendrücke). So läuft man durch Columbia und drückt ständig die selben Taste direkt 2x hintereinander, um einfach alles aufzusammeln. Dazu gesellt sich, dass das, was man wo findet, imo massiv die Immersion stört. So findet man laufend Geld und Munition in Mülleimern oder Limonade in Registerkassen. Das ist imo völlig unnötig und bescheuert.
  • Die "it would have been enough" Referenz lässt sich imo auch auf Columbia / Comstock anwenden. Nachdem es ja ursprünglich als Gebet entstanden ist, als Gott die Juden aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat, könnte man es ja genauso auf Comstock und die USA anwenden.
  • Nach Paris kommt man im Hauptteil und zwar im Jahre 2005, weil da gerade "Die Rache der Jedi(!)" läuft (siehe https://www.dropbox.com/s/qgyrjtge6qjfi ... 1.jpg?dl=0" onclick="window.open(this.href);return false;). Schönes Beispiel hier auch für die ganzen Paralleluniversen :mrgreen:
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Interessantes Detail am Rande noch zum Thema Leuchtturm:
Auch im Zusammenhang mit der Kirche taucht das Symbol des Leuchtturms auf; sie weist dem Schiff des Lebens angeblich den rechten Weg.

Im Zusammenhang mit meinem Traum finde ich noch interessant, dass sich die Wendeltreppe – eine solche befindet sich oftmals in runden Leuchttürmen – nach meinem Gefühl ebenfalls in der aufwärtsstrebenden Schlange wiederspiegelt.
Siehe http://somnios.de/traumdeutung/?p=259" onclick="window.open(this.href);return false; - Ja, Traumdeutung, ich weiß. GIbt aber auch von ner evangelischen Gemeinde bisschen was dazu: http://www.evpfalz.de/kitaplus/fileadmi ... August.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;. Das Institut für Trauerarbeit nutzt das Symbol des Leuchtturms auch explizit, um einen Verlust zu verarbeiten: http://www.ita-ev.de/Seminartexte/02111 ... htturm.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;

Mehr noch als im ersten BioShock passt hier der Leuchtturm imo zur Biographie der Spielfigur.
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Ines
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Re: RE: Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von Ines »

Nuro hat geschrieben: Einige Freikirchen akzeptieren die Taufe ohne Glaubensbekenntnis nicht, d.h. man ist dann kein richtiges Mitglied oder auch ganz draußen. Das durch eine "ungültige" Taufe die "richtige" unmöglich wird wüsste ich nicht.
Die großen Kirchen haben ja auch ein mehrstufiges Aufnahmeverfahren, zumindest von den Protestanten kenn ich das. Mit der Taufe ohne Glaubensbekenntnis ist man noch kein vollwertiges Mitglied und von einige Ritualen (z.B. Abendmahl) ist man noch ausgeschlossen. Nach der Christenlehre feiert man dann die Konfirmation als Bestätigung der Taufe und eigenständigem Bekenntnis des Glaubens.
Dann gibt es das vielleicht beides. Ich weiß nicht mehr, aus welcher Freikirche man da bei falscher Taufe ausgeschlossen wurde. Da war eine Teilnahme am Abendmahl aber auch als Gast möglich. Was ich meinte, ist hauptsächlich die Rolle, die das Glaubensbekenntnis im Rahmen der Taufe spielt, was in der Spielszene ja völlig wegfällt. Die Art der Taufe ist ja schon eine, wie ich sie aus Freikirchen kenne.
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Lurtz
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Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von Lurtz »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben:Ich finde Infinite hat das wesentlich bessere Shooter-Gameplay als der erste Teil. Ich kann sogar die Kritik an den Shooter-Passagen nicht so recht nachvollziehen, da ich es alleine durch die Anwesenheit von den Vigors sowie das (ich nenne es jetzt mal so) vertikale Gameplay als abwechslungsreich und befriedigend empfand. An nervige Bulletsponges kann ich mich nicht erinnern, denn es gab fast immer einen Vigor, den man gegen stärkere Gegner erfolgreich einsetzen konnte.
Geht mir auch so. Auf dem Papier ist Infinite noch simpler als Bioshock 1, tatsächlich funktioniert es aber besser.
[*]Elizabeth ist imo einer der besten NPCs überhaupt und meiner Meinung nach in irgendeinem Format fast mal eine eigene Folge wert :D (En Detail womöglich?^^). Alleine wie sie es schaffen, ihre Emotionen über die Gesichtsanimationen und ihre Gestik darzustellen, ist fantastisch. Dazu gesellt sich noch, dass sie zu keinem Moment im Spielverlauf blöd im Weg rumsteht und Wege blockiert (umso nerviger finde ich Burial at Sea, wo letzteres auf einmal komplett fehlt). Ich finde es auch echt cool, wie Elizabeth einen im Laufe des Spiels dann immer wieder mit Kram wie Heilitems, Munition oder Geld versorgt - zumal die Animation, wie sie Booker die Münze zuwirft selbst nach 10h noch cool aussieht.
Jep. Zudem verstärkt das die Bindung zum Spieler enorm und würde in einem Walking Simulator so auch gar nicht funktionieren.
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Odradek
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Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von Odradek »

Ein kleiner "Fehler", dem Jochen unterlaufen ist und eigentlich André viel eher hätte bringen können, da dieser ja auf deutsch spielte.
Jochen spricht über die religiöse Waschung von Buckers bzw. dessen Ablehung, von dieser religiösen Reinwaschung von Schuld. Jochen sagt dann "und meint damit - oder letztlich ist es das was damit impliziert wird - dass, was auch immer er für Schulden auf sich geladen hat, sie wahrscheinlich nicht nur monetärer Natur sind, die es gilt zu beseitigen".
Tatsächlich könnte dieses Argument nur André machen, der die deutsche Version gespielt hat, in der englischen Version ist es eindeutig eine moralische Schuld, die von der Waschung betroffen ist. Es besteht kein Zweifel hier!
Nur die deutsche Version macht hier eine Ambiguität auf, denn das Deutsche ist afaik die einzige Sprache, bei der das Wort für moralische "Schuld" und das Wort für finanzielle "Schuld" ein und das selbe ist, eben Schuld.
Das englische, wie auch alle mir bekannten Sprachen, unterscheidet hier klar, im englischen etwa in "guilt" und "debt".
Das hat übrigens klare Auswirkungen auf das Denken und das Verhalten (Nietzsche befasst sich in Teilen mit dieser deutschen Besonderheit auch in "Genealogie der Moral, zweite Abhandlung "Schuld", "schlechtes Gewissen" und Verwandtes), da bei uns, bei einer monetären Schuld, immer eine moralische Schuld und nicht nur ein finanzieller Kredit mitschwingt. Der Engländer hat kein vergleichbares schlechtes Gewissen, wenn er Schulden hat.
Im übrigen wurde dadurch auch gerne das deutsche Verhalten während er Schulden- Finanz- und Bankenkrise erklärt:

http://www.zeit.de/2012/43/Geldleihe-Moral" onclick="window.open(this.href);return false;
https://www.yanisvaroufakis.eu/2013/07/ ... t-holland/" onclick="window.open(this.href);return false;
meisterlampe1989

Re: En detail: Bioshock Infinite

Beitrag von meisterlampe1989 »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben:Ich finde Infinite hat das wesentlich bessere Shooter-Gameplay als der erste Teil. Ich kann sogar die Kritik an den Shooter-Passagen nicht so recht nachvollziehen, da ich es alleine durch die Anwesenheit von den Vigors sowie das (ich nenne es jetzt mal so) vertikale Gameplay als abwechslungsreich und befriedigend empfand.
Das Gameplay ist ja auch nicht schlecht, großartig meiner Meinung nach aber auch nicht. Ich denke, was bei der eher kritischen Bewertung des Shooter-Parts rein spielt ist, dass er nicht zur philosophischen und anspruchsvollen Geschichte passt. Und man weiß ja auch aus der Entwicklung, dass dieser Part quasi eine Bedingung war, damit Levine diese Geschichte erzählen darf. Man hat das Spiel ja auch als Ballerorgie vermarktet. Die Gewalt (platzende Köpfe, umherlaufende schreiende und brennende Menschen) hätte es nicht gebraucht. Das ist eines der wenigen Spiele, bei dem mich die Gewalt massiv gestört hat.

Es hat sich so angefühlt als würde man bei klassischer Musik Schach spielen, dann aufzustehen und mit einem Vorschlaghammer bei Heavy Metal das Zimmer zerlegen und sich dann wieder ans Schachbrett setzt; und immer und immer wieder.
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