Deutscher Computerspielpreis 2018
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Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Die Leute die sich gefragt haben, warum Zelda nicht nominiert ist, sollten mal auf die Gewinnerliste des letzten Jahres schauen.
In anbetracht dieses Umstandes ist es mir auch schleierhaft warum Horizon: Zero Dawn dieses Jahr nominiert war obwohl es zwei Tage vor Zelda erschienen ist.
In anbetracht dieses Umstandes ist es mir auch schleierhaft warum Horizon: Zero Dawn dieses Jahr nominiert war obwohl es zwei Tage vor Zelda erschienen ist.
Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Das erklärt die Sache.Jochen hat geschrieben: ↑11. Apr 2018, 10:18 Zu den internationalen Kategorien muss man wissen: Auch in diesen Kategorien müssen die Spiele von den Herstellern aktiv eingereicht werden. Wenn z.B. PUBG nicht eingereicht wurde, kann es auch nicht gewinnen. In der Regel werden neben deutschen Spielen aber nur jene internationalen Spiele eingereicht, deren Publisher in Deutschland eine Niederlassung unterhält (Ubi, Nintendo, Capcom, EA usw.). Der Rest fällt quasi automatisch raus.
Trotzdem hat man das kleine Witch It da mit zwei Giganten an den Start gerollt und dann Witch It gewinnen lassen.
Jetzt kann man natürlich sagen: Die Jury war eben der Meinung, dass Witch It das überlegene Spiel war ....
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Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Dabei gibt es noch nicht mal Preisgeld für das "beste internationale Multiplayer-Spiel". Können sie sich nur auf die Packung schreiben, wenn sie es irgendwann mal für die PS4/One/Switch umsetzen sollten.DexterKane hat geschrieben: ↑11. Apr 2018, 10:07 So sitzt dann wieder jeder, der das liest, (zu Recht) da und sagt sich: "Was'n Witz-Preis, da schachert sich die deutsche Spieleindustrie doch nur gegenseitig Steuergelder zu."
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- DexterKane
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Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Da würde mich die "offizielle" Begründung jetzt aber interessieren. Da Splatoon dabei war, kommt man hier mit dem "Spiel für die ganze Familie" Ansatz nicht weiter. (was das Einzige wäre, was mir einfallen würde)
Das der Preis nicht notiert ist, hatte ich tatsächlich übersehen. Dann ergibt das sogar NOCH weniger Sinn. Würde ich soviel kopfschütteln, wie ich wöllte, hätte ich heut Abend wahrscheinlich n Schleudertrauma.
Nebenbei: Ernstgemeinten Glückwunsch an PB für den Publikumspreis. Wenn da jemand seine Fanbase so effektiv mobilisieren kann, hat man auch den Publikumspreis verdient. Und die werden das Geld sicher gebrauchen können.
Edith sagt: Der Publikumspreis ist auch nicht notiert. Am Leseverständnis arbeite ich noch
Zuletzt geändert von DexterKane am 11. Apr 2018, 11:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Was für Geld?DexterKane hat geschrieben: ↑11. Apr 2018, 11:11 Nebenbei: Ernstgemeinten Glückwunsch an PB für den Publikumspreis. Wenn da jemand seine Fanbase so effektiv mobilisieren kann, hat man auch den Publikumspreis verdient. Und die werden das Geld sicher gebrauchen können.
Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Also wenn die Branche aktuell versuchen sollte, diesen Eindruck NICHT entstehen zu lassen hat sie sich dieses Jahr mal wieder um Jahre zurückgeworfen. Nix gegen Witch it als bestes Spiel. Wenn The Surge raus war, Elex jetzt auch nicht wirklich GOTY Material ist, bleibt offensichtlich nicht mehr so viel aus deutschen Landen. Soviel Eier, mangels Material die Kategorie auszulassen hatte man offensichtlich nicht und Whitch-it scheint ein netter Titel zu sein und Entwickler und Daedalic können die Kohle sicher brauchen. Hatte nicht Andre mal geschrieben, dass solche Preisgelder für Daedalic mal existenzsichernd waren? Und es ist eben ein Kritikerpreis. Nur die Wahl eines kaum gespielten Titels als bestes internationales Multiplayerspiel - während draußen ein Fortnite: Battle Royale oder ein PUBG existiert, macht das ganze wieder zu einer völligen Witzveranstaltung...DexterKane hat geschrieben: ↑11. Apr 2018, 10:07 So sitzt dann wieder jeder, der das liest, (zu Recht) da und sagt sich: "Was'n Witz-Preis, da schachert sich die deutsche Spieleindustrie doch nur gegenseitig Steuergelder zu."
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Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Mich erinnert hier alles ein bisschen an Einstein:
Ist es nicht spätestens, aller spätestens JETZT an der Zeit zu akzeptieren, dass dieser Preis, was Fördergelder angeht, zwar wichtig für die deutsche Branche ist (und jedem sei sein Preisgeld gegönnt), aber dass die Präsentation einfach nicht für unsere Zielgruppe gemacht ist?
Ich kenne keinen einzigen Gamer von Casual bis Hardcore - man verzeihe mir die Kategorisierung - der diesen Preis respektiert oder gar anerkennt und die Entscheidungen nachvollziehen kann, wenn er den ausgezeichneten Titel überhaupt kennt. Und wenn wir ehrlich sind ist das auch in der deutschen Spielepresse so. Die Preisträger werden brav berichtet, aber mehr auch nicht. Über internationale Aufmerksamkeit und Anerkennung, kann man nur müde lächeln.
Wenn man sich das Trauerspiel der Preisverleihungen in Deutschland ansieht, von Fernsehpreis über Comedypreis bis Bambi, steht der DCP nicht allein. Vielleicht müssen wir uns eingestehen, dass Deutsche keinen Preis verleihen können. Entweder es endet in hemmungsloser Selbstbeweihräucherung wie z.B. beim Comedypreis, bei dem Privatsender ihre eigenen Formate auszeichnen; oder es wird so ernst genommen, dass nur eine in der sibirischen Tundra aufgehängte nasse Jeans noch steifer wäre, wie z.B. auf der Berlinale, wo alles unter einem achtstündigen Experimentalfilm in dem Sumoringer mit Eichhörnchen tanzen als trivialer Scheiß abgetan wird.
Woran das nun wirklich liegt? Keine Ahnung. Aber wir haben´s nicht drauf. Vielleicht fehlt das Show-Gen. Vielleicht nimmt man sich allgemein zu ernst. Der Mut zur Unterhaltung fehlt.
Habe fertig.
Ich wende es mal freier an: Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu gucken, aber ein anderes Ergebnis zu erwarten".Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.
Ist es nicht spätestens, aller spätestens JETZT an der Zeit zu akzeptieren, dass dieser Preis, was Fördergelder angeht, zwar wichtig für die deutsche Branche ist (und jedem sei sein Preisgeld gegönnt), aber dass die Präsentation einfach nicht für unsere Zielgruppe gemacht ist?
Ich kenne keinen einzigen Gamer von Casual bis Hardcore - man verzeihe mir die Kategorisierung - der diesen Preis respektiert oder gar anerkennt und die Entscheidungen nachvollziehen kann, wenn er den ausgezeichneten Titel überhaupt kennt. Und wenn wir ehrlich sind ist das auch in der deutschen Spielepresse so. Die Preisträger werden brav berichtet, aber mehr auch nicht. Über internationale Aufmerksamkeit und Anerkennung, kann man nur müde lächeln.
Wenn man sich das Trauerspiel der Preisverleihungen in Deutschland ansieht, von Fernsehpreis über Comedypreis bis Bambi, steht der DCP nicht allein. Vielleicht müssen wir uns eingestehen, dass Deutsche keinen Preis verleihen können. Entweder es endet in hemmungsloser Selbstbeweihräucherung wie z.B. beim Comedypreis, bei dem Privatsender ihre eigenen Formate auszeichnen; oder es wird so ernst genommen, dass nur eine in der sibirischen Tundra aufgehängte nasse Jeans noch steifer wäre, wie z.B. auf der Berlinale, wo alles unter einem achtstündigen Experimentalfilm in dem Sumoringer mit Eichhörnchen tanzen als trivialer Scheiß abgetan wird.
Woran das nun wirklich liegt? Keine Ahnung. Aber wir haben´s nicht drauf. Vielleicht fehlt das Show-Gen. Vielleicht nimmt man sich allgemein zu ernst. Der Mut zur Unterhaltung fehlt.
Habe fertig.
Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Genau so schauts aus @meisterlampe1989
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Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
das sagt einiges über die langzeitmotivation die das spiel bietet, nehme ich an, wenn es trotz solch großer PR so wenige spielen
- DexterKane
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Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Mir geht’s ja nicht um die stümperhafte Präsentation. (Wobei ich auch da nach 10 Jahren was Besseres erwarten würde…)
Es kann aber doch nicht im Sinne der Verbände/des Verbandes sein, da jedes Jahr wieder eine Veranstaltung zu organisieren, wo die Leute, denen es nicht von vornherein egal ist, reihenweise sagen: bah gemauschelt, nicht ernst zu nehmen?
Wie will ich denn gegenüber der Politik argumentieren, dass die Branche mehr Förderung braucht, wenn Sie schon mit den paar 100k, die es im Moment gibt, nicht vernünftig umgehen (können)?
Es kann aber doch nicht im Sinne der Verbände/des Verbandes sein, da jedes Jahr wieder eine Veranstaltung zu organisieren, wo die Leute, denen es nicht von vornherein egal ist, reihenweise sagen: bah gemauschelt, nicht ernst zu nehmen?
Wie will ich denn gegenüber der Politik argumentieren, dass die Branche mehr Förderung braucht, wenn Sie schon mit den paar 100k, die es im Moment gibt, nicht vernünftig umgehen (können)?
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Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Der Preis wird von der Politik mitorganisiert und getragen. Die werden eher nicht denken, dass man dort "mit dem Geld nicht vernünftig umgeht".DexterKane hat geschrieben: ↑11. Apr 2018, 15:44 Wie will ich denn gegenüber der Politik argumentieren, dass die Branche mehr Förderung braucht, wenn Sie schon mit den paar 100k, die es im Moment gibt, nicht vernünftig umgehen (können)?
Im Gegenteil wird man vieles, was bei unsereins für Kopfschütteln sorgt sogar mit Wohlwollen betrachten, wenn man es nicht sogar selbst willentlich verursacht hat (frühere Probleme im Umgang mit USK-18-Titeln).
Andre
Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Mich ärgert (ja, ärgert!) in erster Linie die offen zur Schau gestellte Geringschätzung dem Medium Spiel gegenüber. Da kalauert sich eine Schöneberger (die ich prinzipiell schätze) mit plumpen Gamer-sind-Nerds-Witzen aus der Mottenkiste durch den Abend, da stehen Laudatoren auf der Bühne, die ebenso händeringend wie bemitleidenswert einen Gamer-Background konstruieren wollen, weil sie vor vierzehn Jahren mal fast über eine FIFA-Packung gestolpert wären, da selbstinszenieren sich Politiker, denen das Medium offensichtlich kaum gleichgültiger sein könnte ... und ein Saal voller "Künstler" klatscht artig Beifall, weil's am Ende ein Zuckerle in Scheckform gibt.
Ich stelle mir gerade vor, wie Boris Becker den Georg-Büchner-Preis verleiht und auf der Bühne gut gelaunt erzählt, dass er als Kind gelegentlich mal Lucky Luke gelesen habe, aber heute einfach nicht mehr zum Lesen komme, die Zeit, man kenne das ja. Und anschließend schüttelt der hessische Ministerpräsident der prämierten Autorin strahlend die Hand und lässt die geladenen Gäste wissen, dass er zwar seit 1963 kein Buch mehr in der Hand gehalten habe und eigentlich auch gar nicht wisse, wie so ein Buch überhaupt aussieht - aber dass Bücher im Allgemeinen schon eine ziemlich wichtige Angelegenheit seien, besonders Kochbücher, haha.
Ich stelle mir gerade vor, wie Boris Becker den Georg-Büchner-Preis verleiht und auf der Bühne gut gelaunt erzählt, dass er als Kind gelegentlich mal Lucky Luke gelesen habe, aber heute einfach nicht mehr zum Lesen komme, die Zeit, man kenne das ja. Und anschließend schüttelt der hessische Ministerpräsident der prämierten Autorin strahlend die Hand und lässt die geladenen Gäste wissen, dass er zwar seit 1963 kein Buch mehr in der Hand gehalten habe und eigentlich auch gar nicht wisse, wie so ein Buch überhaupt aussieht - aber dass Bücher im Allgemeinen schon eine ziemlich wichtige Angelegenheit seien, besonders Kochbücher, haha.
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Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Da kann ich dir nur voll zustimmen, Jochen. Sich mit Computerspielen auseinanderzusetzen ist leider immer noch nicht gesellschaftlich akzeptiert. Jedenfalls ist das der Eindruck, der wohl bei der Politik vorherrscht. Damit ist - zumindest aus Sicht von vielen Politikern - Computerspiele zu spielen ähnlich ungern gesehen wie gute akademische Leistungen. Ich kenne einige Abgeordnete, die einen sehr guten akademischen Hintergrund haben, diesen aber versuchen zu verstecken, soweit es geht. Begründung: Man wolle ja nicht volksfern wirken.
Solange die Meinung vorherrscht, als Computerspieler sei man sozial geächteter Nerd, wird sich bei solchen Veranstaltungen von Laudatorenseite auch nichts ändern. Moderationen wie die von Frau Schöneberger helfen da leider auch nicht weiter. Im Lokalradio wurde sich neulich beispielsweise auch wieder über E-Sport lustig gemacht. Aufhänger waren die ESL-Meisterschaftsfinale.
Solange die Meinung vorherrscht, als Computerspieler sei man sozial geächteter Nerd, wird sich bei solchen Veranstaltungen von Laudatorenseite auch nichts ändern. Moderationen wie die von Frau Schöneberger helfen da leider auch nicht weiter. Im Lokalradio wurde sich neulich beispielsweise auch wieder über E-Sport lustig gemacht. Aufhänger waren die ESL-Meisterschaftsfinale.
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Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Vielleicht bin ich da zu naiv.Andre Peschke hat geschrieben: ↑11. Apr 2018, 15:59 Der Preis wird von der Politik mitorganisiert und getragen. Die werden eher nicht denken, dass man dort "mit dem Geld nicht vernünftig umgeht".
Im Gegenteil wird man vieles, was bei unsereins für Kopfschütteln sorgt sogar mit Wohlwollen betrachten, wenn man es nicht sogar selbst willentlich verursacht hat (frühere Probleme im Umgang mit USK-18-Titeln).
Andre
Ich denke da immer, dass das für einen Oppositionspolitiker, der sich mit dem Thema auch nur ein bißchen auskennt, ein gefundenes Fressen sein muss.
Auch und gerade in Zeiten der Dauer GroKo. Frau Bär ist in meinem Alter, da wundert es mich etwas, dass sich da niemand als so eine Art linke/r Anti-Bär positionieren möchte.
Bin da jetzt aber auch kein Mensch, der großartig Einblick in Parteipolitik hat, eventuell erzähl ich hier grad ganz großen Unsinn.
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Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Der DCP wurde ja von der GroKo beschlossen. Die SPD hängt da also auch mit drin und IIRC gehörten Grünenpolitiker zu Anfang auch zur Jury des DCP. ich wüsste keine Partei, die wirklich behaupten könnte, die Idee sei grundlegend doof, ohne sich ins eigene Knie zu schießen. Einzelpersonen, die bereit sind (ggf. ehemalige) Kabinettskollegen ins Wasser zu werfen - vielleicht. Kann mir aber nicht vorstellen, dass der DCP zur Profilierung taugt, also warum sollte das jemand tun?DexterKane hat geschrieben: ↑11. Apr 2018, 17:15 Ich denke da immer, dass das für einen Oppositionspolitiker, der sich mit dem Thema auch nur ein bißchen auskennt, ein gefundenes Fressen sein muss.
Andre
Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Ist halt ein Mainstream-Preis. In 20 Jahren werden wahrscheinlich einige Politiker eine Menge Spiele-Erfahrungen vorzuweisen haben, doch dann heißen die Spiele Pubg, Fortnite oder Lol. Ob das dann soviel mehr Wertschätzung gegenüber dem Medium Spiel sein wird, mag bezweifelt werden. Vor allem wenn man bedenkt, dass Games angeblich den gleichen kulturellen Stellenwert wie Bücher oder Filme (Oscars) haben könnten. Das könnte mit dieser Entwicklung (nicht nur in Deutschland) sehr sehr lange dauern.
Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Perfekt auf den Punkt gebracht!Jochen hat geschrieben:Mich ärgert (ja, ärgert!) in erster Linie die offen zur Schau gestellte Geringschätzung dem Medium Spiel gegenüber. Da kalauert sich eine Schöneberger (die ich prinzipiell schätze) mit plumpen Gamer-sind-Nerds-Witzen aus der Mottenkiste durch den Abend, da stehen Laudatoren auf der Bühne, die ebenso händeringend wie bemitleidenswert einen Gamer-Background konstruieren wollen, weil sie vor vierzehn Jahren mal fast über eine FIFA-Packung gestolpert wären, da selbstinszenieren sich Politiker, denen das Medium offensichtlich kaum gleichgültiger sein könnte ... und ein Saal voller "Künstler" klatscht artig Beifall, weil's am Ende ein Zuckerle in Scheckform gibt.
Ich stelle mir gerade vor, wie Boris Becker den Georg-Büchner-Preis verleiht und auf der Bühne gut gelaunt erzählt, dass er als Kind gelegentlich mal Lucky Luke gelesen habe, aber heute einfach nicht mehr zum Lesen komme, die Zeit, man kenne das ja. Und anschließend schüttelt der hessische Ministerpräsident der prämierten Autorin strahlend die Hand und lässt die geladenen Gäste wissen, dass er zwar seit 1963 kein Buch mehr in der Hand gehalten habe und eigentlich auch gar nicht wisse, wie so ein Buch überhaupt aussieht - aber dass Bücher im Allgemeinen schon eine ziemlich wichtige Angelegenheit seien, besonders Kochbücher, haha.
Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Naja, also man kann sicherlich vieles am DCP kritisieren, aber was da nebenbei die ganze Zeit und sehr massiv im Streamchat abgelaufen ist (noch gut zu sehen im YT Upload) ist einfach nur beschämend. Stichwort toxische Community. Wenn ich sowas seh, neige ich dazu zu denken die sog. "Gamercommunity" verdient gar keine höhere (Be-)Achtung. Da will man als kulturell relevant respektiert werden von Politik und Medien, dann wird aber jede Frau die auf die Bühne kommt als "fette sau", "dumme Futt", "Femifotze" u.Ä. bezeichnet, bei jedem Politiker der sich ans Mikro stellt wird auch nicht mit bösen Wörtern gespart, AfD wird lauthals propagiert, und nahezu jeder Preisträger wird hämisch ausgebuht. Tolle Leistung, oh kulturell wertvolle Community
- Sebastian Solidwork
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Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Jochen, bitte arbeitet das noch irgendwie auf. Wenn es geht medienwirksam.
Schreibst du das auch noch auf Facebook?
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„Schönheit ist auch immer ethisches Empfinden.“
Umweltschutz beginnt im Geldsystem.
Fix the system!
Der Sinn des Lebens ist, dass Menschen voller Sinn das niemals wissen müssen. - Gunter Dueck in Omnisophie
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Re: Deutscher Computerspielpreis 2018
Ach, die Hoffnung würde ich mir nicht machen - 40-50jährige sind theoretisch mit C64, Amiga, Atari, NES und Co aufgewachsen, und das wäre bereits das untere Spektrum der heutigen führenden Politikerriege, altersmäßig. Ich fürchte einfach Leute die Politiker werden sind selten in der Jugend oder gar Erwachsenenalter spieleaffin.Soulaire hat geschrieben: ↑11. Apr 2018, 17:29 Ist halt ein Mainstream-Preis. In 20 Jahren werden wahrscheinlich einige Politiker eine Menge Spiele-Erfahrungen vorzuweisen haben, doch dann heißen die Spiele Pubg, Fortnite oder Lol. Ob das dann soviel mehr Wertschätzung gegenüber dem Medium Spiel sein wird, mag bezweifelt werden. Vor allem wenn man bedenkt, dass Games angeblich den gleichen kulturellen Stellenwert wie Bücher oder Filme (Oscars) haben könnten. Das könnte mit dieser Entwicklung (nicht nur in Deutschland) sehr sehr lange dauern.