Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

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Lemonbonbon
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Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von Lemonbonbon »

Es ist schon etwas seltsam, dass - wie ich finde - LISBTS bei den beiden Podcastern noch halbwegs gut wegkommt, obwohl diese doch sonst immer so kritisch sind.

Mal abgesehen von den offenbar finanziell bedingten Restriktionen (Levelrecycling/Synchronsprecher etc.), driftet das Spiel mit Episode 3 in Abgründe des Storytellings ab, das mich immer wieder an den Kompetenzen der Entwickler zweifeln lassen hat. Wie kann es sein, dass eine eigentlich ordentlich und gut geschriebene Grundlage, die in Ep 1+2 aufgebaut wurde, so dermaßen lieblos in Ep 3 über Bord geworfen wird und stattdessen eine wirre und oftmals undurchdachte Erzählung mit Rachels Mutter gestrickt wird, die regelrecht ins Spiel hineinkonstruiert wirkt. Dialoge, Gameplay, Pacing etc. sind in Ep 3 auffällig schlechter umgesetzt als in den ersten beiden Episoden, so dass man geradezu den Eindruck hat, das Spiel musste auf Gedeih und Verderb fertig werden, um irgendeinen Termin einzuhalten, ohne dass ein Autorenteam die Geschichte überhaupt von Anfang bis Ende vollständig entworfen hätte.

Das erste LIS war/ist ein bemerkenswertes Spiel, da es im Vergleich zur übrigen Spielelandschaft ausgesprochen lebendige und authentische Charaktere abgebildet hatte, und dazu noch eine schöne Charakterentwicklung entworfen hatte. Das z.B. schafft das Prequel nur rudimentär. Ein Spiel, dass quasi allein den Fokus auf die interaktive Erzählung einer Geschichte setzt, sollte meiner Meinung nach auch gerade in dieser Disziplin punkten. Nur fühlt sich LISBTS was das angeht irgendwie beliebig an...

Sieht das jemand ähnlich/anders?
zackzackab
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Re: RE: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von zackzackab »

@Lemonbonbon: Deine Kritik an der 3. Episode ist nachvollziehbar. Am Ende ist es eine Frage, wie man deren Schwächen im Rahmen der Gesamtbewertung gewichtet. Und da waren André und Jochen offenbar bereit, in Anbetracht der Stärken über einiges hinwegzusehen. Und das halte ich für vollkommen legitim; mir geht es da ähnlich:

Before the Storm fühlt sich deutlich geerdeter an als das Hauptspiel. Es hat, unabhängig von der Backtalkmechanik, die glaubwürdigeren, vielschichtiger gezeichneten Charaktere und funktioniert auf zwischenmenschlicher erzählerischer Ebene für mich um Welten besser als das Hauptspiel. Die Handlung, die die Beziehung zwischen Rachel und Chloe einrahmt, hätte einen stimmigeren Abschluss verdient, als ihn Episode 3 liefert. Und ich habe ähnlich wie Du das Gefühl, dass am Ende Zeit, Geld und mindestens eine weitere Episode gefehlt haben, um die Geschichte in Ruhe zuende zu bringen. Das nimmt dem Spiel aber nicht, wovon es lebt: den Zauber der Beziehung zwischen Chloe und Rachel, dem ich wie André in Ep 3 mehr Raum zur Entfaltung gewünscht hätte. Und dieser Zauberer führt bei mir persönlich dazu, dass mir das Erlebnis von Before the Storm um ein Vielfaches näher geht als das Erlebnis des Hauptspiels. Und dass, obwohl ich zugeben muss, dass das Hauptspiel bei einer gleichmäßigen Gewichtung aller Aspekte eines Spiels das deutlich rundere und damit nüchtern betrachtet wohl bessere Spiel ist.

@Jochen & @André: Ich finde, Euch beiden ist es in der Folge wunderbar gelungen, die Stärken des Spiels herauszuarbeiten, ohne die Schwächen zu verschweigen. Ich hatte, um ehrlich zu sein, die Befürchtung, dass Eure Kritik derart viel Raum einnehmen oder harsch ausfallen könnte, dass ich die Folge nicht würde zuende hören können. Ich wusste ja aus eigener Erfahrung, dass man das Spiel für vieles zurecht kritisieren kann. Stattdessen habt ihr Stärken und Schwächen bis zum Schluss beinahe abwechselnd behandelt und mir manch neue Perspektive eröffnet, obwohl ich mich mit dem Spiel bereits im Vorfeld sehr intensiv auseinandergesetzt hatte. Dadurch hat mich die Episode in einem Gefühl zufriedener Zustimmung zurückgelassen. Und das, obwohl ich Before the Storm für die Art, wie es von Rachel und Chloe erzählt hat und einigen sehr persönlichen Gründen nahezu alles verzeihen würde. Danke dafür! Ich hätte Euch gerne noch weitere 1, 2 Stunden gelauscht. Man hätte noch viel über die Details der Inszenierung des Verhältnisses von Rachel und Chloe sagen können; oder darüber nachdenken können, inwiefern das Erlebnis des Prequels womöglich die Wahrnehmung der Figuren im Hauptspiel verändert. Aber die Folge hatte ja so schon Überlänge, was besonders für ein kleines Indiespiel alles andere als selbstverständlich ist. Und im Discord oder Forum gibt es ja genug Raum und vielleicht auch Interessierte, um solche Themen zu diskutieren. Erst recht, wenn nach der Folge vielleicht noch ein paar Communitymitglieder mehr wissen wollen, was es mit dem Spiel auf sich hat. :)

@André: Zu dem Verständnis, das Du in Anbetracht der Herausforderung gezeigt hast, die es für Deck 9 bedeutet haben mag, eigene, interessante Spielmechaniken in in die vorhandene Engine zu integrieren, möchte ich kurz anmerken, dass das Hauptspiel von Dontnod auf Grundlage der Unreal-3-Engine erschaffen worden ist; Deck 9 hingegen hat Unity genutzt. Für Unity hatte Deck 9 eigens ein Tool für storybasierte Spiele namens "Storyforge" geschrieben (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=9umCid4QrVE" onclick="window.open(this.href);return false; ; Interview mit Zak Garriss). Nichtsdestoweniger glaube ich, dass Deck 9 während der Entwicklung unter einem außerdordentlich großen Budget- und Zeitdruck stand. Die Qualität der Rahmenhandlung und ihrer Inszenierung nimmt in der dritten Episode doch merklich ab.

Links für an der Entstehung des Spiels besonders Interessierte:

https://www.youtube.com/watch?v=6HLx_kPNRGA - Vortrag des Lead Writers Zak Garriss: AdventureX 2017: Zak Garriss | Talk | Crafting Stories in a Collaborative Writer’s Room

Ein aufschlussreicher Vortrag darüber, wie bei Fernsehserien Geschichten in sogenannten Writing Rooms entstehen und inwiefern das Prinzip erfolgreich auf Spiele (hier: LiS:BtS) übertragen werden kann. LiS:BtS wurde von einem Team von 4 Autoren (2 Männer, 2 Frauen, alle 35 Jahre alt oder jünger) geschrieben.

https://www.youtube.com/watch?v=Q6fM1gTl-v4 - Let's Play zu Episode 1 von LiS:BtS von Eurogamer.net mit dem Lead Writer Zach Garriss

Insbesondere interessant im Hinblick auf die zum Teil subtilen Auswirkungen, die Entscheidungen des Spielers in LiS:BtS auf zwischenmenschlicher Ebene haben.
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Fährmann
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Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von Fährmann »

Ich hab mir gestern den Film Lady Bird angesehen, der dieses Jahr hoffentlich den Oscar gewinnen wird. (=> er ist sehr gut.)

Daraufhin hab ich mir nochmal die Oscargewinner der letzten Jahre angesehen. Ich würde behaupten, dass die meisten erzählten Handlungen in einem Videospiel aktuell überhaupt nicht umsetzbar wären. Das Medium kriegt vielleicht sowas wie "Argo", "The Hurt Locker" und vielleicht noch "The Departed" hin, aber niemals "Birdman", "Brokeback Mountain", "Moonlight" oder sowas wie "Lady Bird" und "Boyhood". Dazu auch das Yoko Taro Zitat von seinem letzten PAX-Auftritt: "Es ist unmöglich, ein narratives Spiel mit einem gewissen Budget zu schreiben, ohne dass der Protagonist massenhaft Menschen erschießt." (... wobei es mir nicht darum geht, dass keine Menschen erschossen werden sollen, sondern dass ein Spiel allein Charakterentwicklungen und "die Banalitäten des Alltags" thematisiert.)

Zumindest war ich dieser Ansicht, bevor ich "Before The Storm" gespielt hab. "Before The Storm" ist in meinen Augen der erste legitime Versuch, aus einer Handlung wie "Boyhood" oder "Lady Bird" ein mehr als abendfüllendes Videospiel zu machen. Nicht alle Dinge funktionieren - insbesondere das Ende nicht. Aber gerade wenn man bedenkt, wie viel Neuland dieses Spiel für das Medium erarbeitet, ist das Ergebnis absolut beeindruckend. Rückblickend wird man vielleicht feststellen, dass "Before The Storm" das wichtigste Videospiel 2017 gewesen ist.
zackzackab
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Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von zackzackab »

Fährmann hat geschrieben: Zumindest war ich dieser Ansicht, bevor ich "Before The Storm" gespielt hab. "Before The Storm" ist in meinen Augen der erste legitime Versuch, aus einer Handlung wie "Boyhood" oder "Lady Bird" ein mehr als abendfüllendes Videospiel zu machen. Nicht alle Dinge funktionieren - insbesondere das Ende nicht. Aber gerade wenn man bedenkt, wie viel Neuland dieses Spiel für das Medium erarbeitet, ist das Ergebnis absolut beeindruckend. Rückblickend wird man vielleicht feststellen, dass "Before The Storm" das wichtigste Videospiel 2017 gewesen ist.
Leider habe ich die beiden Filme, die Du zum Vergleich heranziehst, (noch) nicht gesehen. Was Du sagst, spiegelt sich aber in dem wieder, was Jochen über die Qualität der Erzählung speziell im Hinblick auf die Liebesgeschichte gesagt hat, die sich zwischen Chloe und Rachel entspinnt: Ich meine, es war von der bisher besten Liebesgeschichte im Medium die Rede.
Man stelle sich vor, was Life Is Strange: Before The Storm in der Hinsicht hätte sein können, wenn den Autoren mehr Zeit, Geld und Episoden zur Verfügung gestanden hätte(n): Einer der Hauptkritikpunkte Andrés, nämlich die Vernachlässigung der Beziehung zwischen Rachel und Chloe über weite Teile der letzten Episode, wäre entfallen und man hätte auf der wirklich schönen Anbahnung einer innigen Beziehung in Episode 2 aufbauen können. Das Spiel hat da tatsächlich einiges an Potential liegengelassen.

Aber das schmälert seine Leistung in Episode 1 & 2 nicht. Was dort mit grafisch sehr reduzierten Mitteln in Sachen Charakterzeichnung, Symbolismus, der Inszenierung glaubhafter emotionaler wie friedlicher Momente und environmental Storytelling erreicht worden ist, ist bemerkenswert. Vor allem muss man Deck 9 zugute halten, dass sie es im Vergleich zu Dontnod im Hauptspiel viel besser verstanden haben, klischeehafte Figuren zu vermeiden. Und das nicht durch Geschwätzigkeit im Hinblick auf die Backstory von Haupt- und Nebenfiguren, sondern durch Andeutungen einer Tiefe, die die Phantasie des Spielers dazu anregt, vor dem Hintergrund des persönlichen Erfahrungsschatzes selbst zu interpretieren, was hinter der Fassade steckt.

Diese Errungenschaft spiegelt sich übrigens wunderbar in der Art wieder, wie sich auch kleine Entscheidungen im Spiel auf Interaktionsmöglichkeiten oder die Intensität bzw. Tonalität bestimmter Szenen auswirken. Life Is Strange: BtS verspricht, vielleicht auch gerade der im positiven Sinne verstandenen, von Jochen erwähnten "Banalität" wegen, nicht, dass Entscheidungen des Spielers die Handlung grundlegend beeinflussen. Das Versprechen der Einflussnahme durch den Spieler wird vielmehr im Kleinen eingelöst, um die Stärken des Spiels im Zwischenmenschlichen zu betonen. Wie man mit Charakteren im Spiel umgeht, beeinflusst teilweise nur in Nuancen, was auf zwischenmenschlicher Ebene passiert: Gestik, die Innigkeit einer Beziehung, die Art, wie andere einen im Spiel wahrnehmen oder behandeln, ob sie einem zur Seite stehen oder sich im Streit auf die eigene oder die Gegenseite schlagen. Das mag man vor dem Hintergrund eines Versprechens, wie sie Telltale-Spiele immer gemacht haben, enttäuschend finden. Für mich sind diese Abweichungen des Spielverlaufs im Detail hingegen ein echter Gewinn, selbst, wenn BtS da nur an der Oberfläche der Möglichkeiten des Mediums kratzt. Kaum eine Kunstform kann von sich behaupten, en Detail darauf reagieren zu können, wie das Publikum mit Interpretationsspielraum im Zwischenmenschlichen umgeht. Before the Storm hat da zum Teil sehr schöne Ansätze gezeigt, wie eine Erzählung im Kleinen auf durch Entscheidungen zum Ausdruck gebrachte Emotionen des Spielers gegenüber Figuren im Spiel reagieren und auf die Lesart reagieren kann, indem es kleine Details verändert, die die Interpretation des Spielers bedienen und das Spiel so zu einer persönlicheren Erfahrung machen. Die Auswirkungen merkt man nicht bewusst, wenn man das Spiel nur einmal auf seine persönliche Weise gespielt hat. Das soll man, denke ich, auch gar nicht. Aber wenn man sich im Nachhinein Let's Plays anderer Spieler anschaut, die Figuren und Situationen anders gelesen haben, kann man viele kleine Details bemerken, die sich ändern und die Spielerfahrung ein klein wenig persönlicher machen. Wenn erzählstarke Spiele in Zukunft noch mehr von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, ohne großen finanziellen oder zeitlichen Aufwand durch Details eine persönlichere Spielerfahrung entlang der Eingaben des Spielers zu bauen, kann das dem Medium mE nur guttun. Und nur, um das gleich klarzustellen, damit meine ich nicht, dass Autoren und Gamedesigner versuchen sollten, die Eingaben des Spielers dahingehend zu nutzen, ihm alles recht zu machen. Eine Veränderung eines Spiels im Detail anlässlich Eingaben des Spielers hat genau so das Potential, besonders effektive, weil persönlichere Momente von Anspannung, Zerrissenheit oder Traurigkeit zu erzeugen.
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BummsGeordy
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Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von BummsGeordy »

Fährmann hat geschrieben:Ich hab mir gestern den Film Lady Bird angesehen, der dieses Jahr hoffentlich den Oscar gewinnen wird. (=> er ist sehr gut.)

Daraufhin hab ich mir nochmal die Oscargewinner der letzten Jahre angesehen. Ich würde behaupten, dass die meisten erzählten Handlungen in einem Videospiel aktuell überhaupt nicht umsetzbar wären. Das Medium kriegt vielleicht sowas wie "Argo", "The Hurt Locker" und vielleicht noch "The Departed" hin, aber niemals "Birdman", "Brokeback Mountain", "Moonlight" oder sowas wie "Lady Bird" und "Boyhood". Dazu auch das Yoko Taro Zitat von seinem letzten PAX-Auftritt: "Es ist unmöglich, ein narratives Spiel mit einem gewissen Budget zu schreiben, ohne dass der Protagonist massenhaft Menschen erschießt." (... wobei es mir nicht darum geht, dass keine Menschen erschossen werden sollen, sondern dass ein Spiel allein Charakterentwicklungen und "die Banalitäten des Alltags" thematisiert.)

Zumindest war ich dieser Ansicht, bevor ich "Before The Storm" gespielt hab. "Before The Storm" ist in meinen Augen der erste legitime Versuch, aus einer Handlung wie "Boyhood" oder "Lady Bird" ein mehr als abendfüllendes Videospiel zu machen. Nicht alle Dinge funktionieren - insbesondere das Ende nicht. Aber gerade wenn man bedenkt, wie viel Neuland dieses Spiel für das Medium erarbeitet, ist das Ergebnis absolut beeindruckend. Rückblickend wird man vielleicht feststellen, dass "Before The Storm" das wichtigste Videospiel 2017 gewesen ist.
ich möchte dir hier widersprechen: es gibt zahlreiche Versuche im Medium "Computerspiel" (sehr weit gegriffen) ähnliche Erzählungen zu gestalten - da ist BtS nicht das Erste. Als Beispiele fallen mir "Butterfly Soup", "Gone Home", das erste "Life is Strange", vielleicht sogar Spiele wie "Doki Doki Literature Club" und evtl. auch noch etwas "Oxenfree" oder "Stories Untold" ein. Klar - alle nicht bierernst oder coming of age - aber teilweise sehr persönliche Geschichten mit "ernstem" Hintergrund...

Was man an Boyhood gut finden kann (außer seiner Prätentiosität) habe ich auch noch nicht verstanden.. Das Medium der Computerspiele bietet ander und neue Arten des Geschichten-Erzählers als Filme... Erlebnisse wie "Stanley Parabel" oder "the Beginner's Guide" sind in anderen Medien nicht möglich - was aber nicht heißt, dass man deren "Geschichten" nicht auch in anderen Medien darstellen könnte... und so sollte man es auch mit deinen Beispielen sehen: eine 1:1 Umsetzung ist nicht möglich - aber Spiele ermöglichen auch Narrationen, die deinen genannten Beispielen in nichts nachstehen.
zackzackab
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Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von zackzackab »

BummsGeordy hat geschrieben: ich möchte dir hier widersprechen: es gibt zahlreiche Versuche im Medium "Computerspiel" (sehr weit gegriffen) ähnliche Erzählungen zu gestalten - da ist BtS nicht das Erste. [...]
Dass es Versuche gab, hat Fährmann nach meiner Lesart gar nicht bestritten. Und ich glaube auch nicht, dass es seine Absicht war, das erzählerische Potential des Mediums in Zweifel zu ziehen. Aus meiner Sicht hat er aber damit Recht, dass es in Spielen sowohl in qualitativer wie thematischer Hinsicht noch sehr viel unerschlossenes erzählerisches Gebiet gibt. Das soll nicht heißen, dass Spiele nicht Dinge besser erzählen könnten und erzählt hätten als andere Medien. Es gibt viele Beispiele für Erzählungen, deren Wirkung sich nicht 1:1 oder auch nur ähnlich wirkungsvoll in andere Medien transportieren ließe. Beispiele dafür hast Du selbst genannt. Aber viele Themen hat das junge Medium der Computerspiele bislang einfach noch nicht erschlossen oder wenn, dann doch nicht ähnlich gemeistert, wie es ältere Kunstformen wie Bücher oder Filme geschafft haben. Wie auch?

Ich denke, wir können uns in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch auf große qualitative Fortschritte und hoffentlich auch mehr Vielfalt im erzählerischen Bereich freuen. Und dazu hat Life Is Strange: Before the Storm durchaus etwas beizutragen.

Übrigens finde ich es etwas schade, dass Du es für notwendig hältst, Boyhood als prätentiös abzukanzeln. Für die Überzeugungskraft Deiner Argumentation spielte das überhaupt keine Rolle.
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BummsGeordy
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Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von BummsGeordy »

zackzackab hat geschrieben:
BummsGeordy hat geschrieben: ich möchte dir hier widersprechen: es gibt zahlreiche Versuche im Medium "Computerspiel" (sehr weit gegriffen) ähnliche Erzählungen zu gestalten - da ist BtS nicht das Erste. [...]
Dass es Versuche gab, hat Fährmann nach meiner Lesart gar nicht bestritten. Und ich glaube auch nicht, dass es seine Absicht war, das erzählerische Potential des Mediums in Zweifel zu ziehen. Aus meiner Sicht hat er aber damit Recht, dass es in Spielen sowohl in qualitativer wie thematischer Hinsicht noch sehr viel unerschlossenes erzählerisches Gebiet gibt. Das soll nicht heißen, dass Spiele nicht Dinge besser erzählen könnten und erzählt hätten als andere Medien. Es gibt viele Beispiele für Erzählungen, deren Wirkung sich nicht 1:1 oder auch nur ähnlich wirkungsvoll in andere Medien transportieren ließe. Beispiele dafür hast Du selbst genannt. Aber viele Themen hat das junge Medium der Computerspiele bislang einfach noch nicht erschlossen oder wenn, dann doch nicht ähnlich gemeistert, wie es ältere Kunstformen wie Bücher oder Filme geschafft haben. Wie auch?

Ich denke, wir können uns in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch auf große qualitative Fortschritte und hoffentlich auch mehr Vielfalt im erzählerischen Bereich freuen. Und dazu hat Life Is Strange: Before the Storm durchaus etwas beizutragen.

Übrigens finde ich es etwas schade, dass Du es für notwendig hältst, Boyhood als prätentiös abzukanzeln. Für Deine Argumentation spielte das überhaupt keine Rolle.
wenn das seine Argumentation sein sollte, dann habe ich sie nicht richtig verstanden - mag durchaus an mir gelegen haben.

Btgl. Boyhood: wie bei vielen Dingen - ja das war etwas irrational. Ich hatte mich sehr auf den Film gefreut, da ich die Before-Filme unglaublich mag und sie mich begeistern konnten. Leider ist bei Boyhood für mich nicht viel Positives übrig geblieben... außer "wir haben 17 Jahre gedreht" und einem schlechten Hauptdarsteller sowie einer für mich belanglosen und langweiligen Geschichte war da nichts (für mich) - und das hat mich enttäuscht und aufgrund meiner Vorfreude auch irgendwie sauer gemacht. Mag sein, dass ich dem Film Unrecht tue - aber ich kenne wenige Filme die ich einfach schlecht finde, die gerne als "was besonderes" gefeiert werden, wo ich nichtmal die Ansätze dessen erkennen kann, was sie toll machen sollen :/ wie gesagt - mag irrational und unfair sein - es kam mir aber gerade wieder in den Sinn -konnte mir den Seitenhieb nicht verkneifen ;)
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Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von Heretic »

BummsGeordy hat geschrieben:Was man an Boyhood gut finden kann (außer seiner Prätentiosität) habe ich auch noch nicht verstanden.
"Boyhood" ist nicht nur aufgrund des langen Drehzeitraums ein interessantes Filmexperiment, sondern gleichzeitig eine wunderbar unaufgeregt erzählte Coming of Age-Geschichte, die gerade durch ihre Normalität punkten kann. Quasi die Antithese zu überkandideltem Blockbuster-Kino, das von einem Höhepunkt zum nächsten hechelt. "Before the Storm" scheint ja in eine ähnliche Richtung zu gehen (ich muss es noch spielen :D ).
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DrRandom
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Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von DrRandom »

"Boyhood" ist für mich eine faszinierende Langzeitstudie, deren Reiz für mich darin besteht, eine Person über Jahrzehnte zu begleiten. Auch ich finde, dass die vollkommene Normalität einen großten Teil des Reizes ausmacht.
Ähnliches gibt es auch im Dokumentarfilmbereich, beispielsweise Michael Apteds "7Up" Filmserie. Apted besucht alle 7 Jahre dieselben Personen und führt mit ihnen Interviews über ihr Leben. Das begann, als diese 7 waren, im letzten Film von 2012 waren sie bereits 56. (In der DDR gab es ein ähnliches Langzeitprojekt "Die Kinder von Golzow")
So weit ich weiß, führt auch Lars von Trier ein Langzeitprojekt mit Udo Kier durch (das ist aber keine Dokumentation, sondern eine fiktionale Geschichte wie "Boyhood"). Jedes Jahr werden 5-10 Minuten gedreht. Ich bin gespannt darauf, wann der Film fertig sein wird und welche Geschichte er erzählt.

Grundsätzlich denke ich, dass es wichtig ist, dass Computerspiele sich auch mit Themen der Alltagsrealität beschäftigen.

@André & Jochen: Ich fände es schön, wenn ihr bei der Erwähnung von "Checkov's Gun" dazusagen könntet, dass man den Mann hierzulande als "Tschechow" kennt. Nicht jeder Hörer kennt sich mit russischer Literatur bzw. Theatergeschichte aus.
Voigt
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Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von Voigt »

https://www.youtube.com/watch?v=QvqzOWMetkY" onclick="window.open(this.href);return false;
Am Anfang wird Episodenausschnit gezeigt, am Ende nochmal extra anhand der Szenen erklärt.
Macht Checkov/Teschechow einen so großen Unterschied, insbesondere in gesprochener Form?

Zur Folge an sich: Was soll ich da zu sagen, hatte die Original LiS Folge damals nicht gehört, und auch diese Folge habe ich nach 66min abgebrochen, ohne das ich vorhabe das später nachzuholen. Ein erstes mal für mich.
"Aber es liegt nicht an euch beiden, es liegt viel mehr an mir." ;)
Aber ernsthaft, ist einfach so garnicht mein Spiel/Thema.
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DrRandom
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Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von DrRandom »

Voigt hat geschrieben: Macht Checkov/Teschechow einen so großen Unterschied, insbesondere in gesprochener Form?
Es war mir nur aufgefallen, da es bereits mindestens zum zweiten Mal vorkam und André, Jochen und Sebastian sich ansonsten ja immer sehr viel Mühe geben, die Hörer abzuholen.
Ich kann mir schon vorstellen, dass nicht jeder beim Hören von "Checkov" direkt den Bogen zu "Anton Tschechow" schlägt. Insbesondere in gesprochener Form könnte man bei "Checkov" auch erstmal an "Raumschiff Enterprise" denken. ^^
Voigt
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Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von Voigt »

Nur käme überhaupt jemand auf Tschechow? Ich gehe davon aus, dass man das eh erstmal googelt.
Jochen

Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von Jochen »

DrRandom hat geschrieben:Ich kann mir schon vorstellen, dass nicht jeder beim Hören von "Checkov" direkt den Bogen zu "Anton Tschechow" schlägt.
Muss man den Bogen überhaupt schlagen? Wir erklären ja, was damit gemeint ist. Hätten wir so getan, als würde jeder den Ausdruck kennen - d'accord. Aber das tun wir gar nicht. Übrigens habe zumindest ich bis zu dieser Diskussion noch nie was von "Tschechows Gewehr" gehört. Der Begriff kam mir auch zu Studienzeiten ausschließlich in der englischen Variante unter.
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Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von DrRandom »

Wenn wir von "müssen" reden, dann lautet die Antwort sicherlich: Nein.
Ist wohl letztlich die Frage, ob man den Begriff zuallererst als reinen Tropen-Namen ansieht (der dann eben auch ganz anders heißen könnte) oder ob man damit eine spezifische erzählerische Ökonomie verknüpft, die aus einer bestimmten literarischen Tradition kommt. Im letzteren Fall ist es natürlich hilfreich, wenn man versteht, wo der Name herkommt.
Mir ist das Konzept zum allerersten Mal im Literarischen Quartett begegnet, als Reich-Ranicki über ein in seinen Augen mit lauter sinnlosen Details ausgeschmücktes Werk polterte, die Autorin hätte mal besser Tschechow gelesen: "Wenn bei Tschechow im ersten Akt ein Gewehr an der Wand hängt, dann wird es spätestens im dritten Akt abgefeuert!"

Aber eigentlich wollte ich gar keine große Diskussion starten. Sorry for derailing: ;)
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Leonard Zelig
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Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von Leonard Zelig »

Fährmann hat geschrieben: Zumindest war ich dieser Ansicht, bevor ich "Before The Storm" gespielt hab. "Before The Storm" ist in meinen Augen der erste legitime Versuch, aus einer Handlung wie "Boyhood" oder "Lady Bird" ein mehr als abendfüllendes Videospiel zu machen. Nicht alle Dinge funktionieren - insbesondere das Ende nicht. Aber gerade wenn man bedenkt, wie viel Neuland dieses Spiel für das Medium erarbeitet, ist das Ergebnis absolut beeindruckend. Rückblickend wird man vielleicht feststellen, dass "Before The Storm" das wichtigste Videospiel 2017 gewesen ist.
Soweit würde ich nicht gehen. Dafür ist es nicht gut genug geschrieben.

Hatte nach der Ankündigung schon das Schlimmste befürchtet, aber nach den ganzen positiven Meinungen im Forum doch noch im Sale gekauft. So gepackt wie der erste Teil hat es mich leider nicht, aber es war interessant genug um mich zu einem zweiten Durchgang zu motivieren.

Ich fand es etwas enttäuschend, dass der Lehrer aus Life is Strange überhaupt keine Rolle in Before the Storm spielt. So weiß man am Ende gar nicht, was mit Rachel passiert ist. Bei den Entscheidungen fand ich es interessant, dass es bei der letzten Entscheidung im Spiel ein Patt zwischen beiden Optionen gab in den Spielerstatistiken. Etwas gewundert hat mich, dass 86% Nathan geholfen haben. Kannten die das Hauptspiel nicht? :confusion-shrug:
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Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von zackzackab »

Leonard Zelig hat geschrieben: Ich fand es etwas enttäuschend, dass der Lehrer aus Life is Strange überhaupt keine Rolle in Before the Storm spielt. So weiß man am Ende gar nicht, was mit Rachel passiert ist.
"Was mit Rachel passiert ist", war Thema des Hauptspiels von Dontnod. Das Prequel hätte dazu nichts von Belang beitragen können. Es war alles gesagt. Ich kann daher nicht ganz nachvollziehen, woher Deine Enttäuschung rührt.

Was den Umgang mit Nathan angeht: Ich war einer von denen, die ihm geholfen haben, weil ich zwischen dem 2,5 Jahre jüngeren Nathan im Prequel und der Person, die er im Hauptspiel geworden ist, zu unterscheiden weiß. Aus ehtischer Sicht halte ich es für schwer vertretbar, ihn an diesem Punkt in seinem Leben für etwas verantwortlich zu machen, das er erst noch tun wird.
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Fährmann
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Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von Fährmann »

Leonard Zelig hat geschrieben:
Fährmann hat geschrieben: Zumindest war ich dieser Ansicht, bevor ich "Before The Storm" gespielt hab. "Before The Storm" ist in meinen Augen der erste legitime Versuch, aus einer Handlung wie "Boyhood" oder "Lady Bird" ein mehr als abendfüllendes Videospiel zu machen. Nicht alle Dinge funktionieren - insbesondere das Ende nicht. Aber gerade wenn man bedenkt, wie viel Neuland dieses Spiel für das Medium erarbeitet, ist das Ergebnis absolut beeindruckend. Rückblickend wird man vielleicht feststellen, dass "Before The Storm" das wichtigste Videospiel 2017 gewesen ist.
Soweit würde ich nicht gehen. Dafür ist es nicht gut genug geschrieben.
Ich hab mich oben möglicherweise etwas verwirrend ausgedrückt. Es geht mir nicht darum zu sagen, dass Videospiele keine guten Geschichten erzählen können. Es geht mir um die Art der Geschichte. Videospiele machen teilweise schon tolle Charakterentwicklungen oder thematisieren die Beziehung zwischen zwei Leuten, aber immer während parallel absurde Dinge passieren. Eine Charakterentwicklung ist immer ein Nebenschauplatz einer Zombieapokalypse, einem Zeitreiseplot, einer Murder-Mystery oder was immer Kojima gerade vorhat. Es gibt keine Spiele im Stile von Boyhood, Lady Bird, Ghost World, Brokeback Mountain, Lost in Translation, usw., wo die Charakterentwicklung oder die Thematisierung einer Beziehung der alleinige Fokus ist. Und wenn Spiele das doch mal versuchen, sind sie entweder kurz und experimentell (z.B. "One Night Stand") oder bauen nichtsdestotrotz die Erwartung eines abgehobenen Plots auf (z.B. "Gone Home", "Firewatch").

Das heißt nicht, dass diese Spiele nicht gut wären, aber ich habe ein Spiel im Stile von "Before The Storm" die letzten Jahre wirklich vermisst. Das es geschmacksabhängig als nicht gut geschrieben befunden wird, ist deswegen kein Gegenargument für mich. Es geht mir darum, dass "Before The Storm" ein komplett neues Untergenre für das Medium Videospiel eröffnet hat.
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Leonard Zelig
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Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von Leonard Zelig »

zackzackab hat geschrieben:
Leonard Zelig hat geschrieben: Ich fand es etwas enttäuschend, dass der Lehrer aus Life is Strange überhaupt keine Rolle in Before the Storm spielt. So weiß man am Ende gar nicht, was mit Rachel passiert ist.
"Was mit Rachel passiert ist", war Thema des Hauptspiels von Dontnod. Das Prequel hätte dazu nichts von Belang beitragen können. Es war alles gesagt. Ich kann daher nicht ganz nachvollziehen, woher Deine Enttäuschung rührt.
Hätten sie am Ende nicht die Szene im Darkroom gezeigt, dann hätte ich mich auch nicht beschwert. Aber so war das irgendwie komisch und hat nicht zur in sich geschlossenen Geschichte gepasst. Wäre vielleicht interessant gewesen wie Rachel und der Lehrer miteinander interagieren.
Fährmann hat geschrieben: Das heißt nicht, dass diese Spiele nicht gut wären, aber ich habe ein Spiel im Stile von "Before The Storm" die letzten Jahre wirklich vermisst. Das es geschmacksabhängig als nicht gut geschrieben befunden wird, ist deswegen kein Gegenargument für mich. Es geht mir darum, dass "Before The Storm" ein komplett neues Untergenre für das Medium Videospiel eröffnet hat.
Ah, okay. Boyhood funktioniert für mich als Coming-of-Age Geschichte aber viel besser, weil der Hauptcharakter im Fokus steht. Wenn in "Before the Storm" der Plot mit Rachels Eltern nicht so viel Raum einnehmen würde, dann würde der Vergleich in meinen Augen besser passen. Sie hätten ja z.B. auch abhauen können am Ende der ersten Episode.
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Re: RE: Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von zackzackab »

Leonard Zelig hat geschrieben:
SpoilerShow
Hätten sie am Ende nicht die Szene im Darkroom gezeigt, dann hätte ich mich auch nicht beschwert. Aber so war das irgendwie komisch und hat nicht zur in sich geschlossenen Geschichte gepasst. Wäre vielleicht interessant gewesen wie Rachel und der Lehrer miteinander interagieren.

SpoilerShow
Interagieren? Du meinst, man hätte zeigen sollen, wie Rachel bewusstlos da liegt, während sie fotografiert wird? Was hätte das gebracht? Und wieso sollte man sich sowas wünschen? Dass der Zeitsprung in Rachels tragische Zukunft getan wurde, war (notwendiger) Tiefschlag genug. Das Spiel erinnert den Spieler fortwährend daran, dass Rachels und Chloes Geschichte kein gutes Ende nehmen wird. Da ist es nach dem fröhlichen Abspann nur konsequent, das zum Abschluss ein letztes Mal zu tun, ohne den Spieler maximal zu verstören.
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Re: Runde #145: Life is Strange – Before the Storm

Beitrag von derFuchsi »

Mal eine Frage von jemandem der das Spiel noch nicht gespielt hat. Wäre das ein erwähnenswertes Spiel wenn es nicht gerade das Prequel zu LiS wäre?
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